der-Bergische-Unternehmer_0417
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Längere Lebensarbeitszeit<br />
So wird die freiwillige Maßnahme des BEM gut<br />
von den Mitarbeitenden angenommen. Komme<br />
bei einem solchen Gespräch heraus, dass die Erkrankung<br />
möglicherweise mit <strong>der</strong> Arbeit zu tun<br />
habe, müsse man handeln. Beispielsweise werden<br />
<strong>der</strong> Betriebsarzt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beauftragte für den Arbeitsschutz<br />
hinzugezogen, um den Arbeitsplatz<br />
genauer zu betrachten. Wo kann man beispielsweise<br />
optimieren, wenn Rücken o<strong>der</strong> Knie zu<br />
sehr belastet werden? Was kann gegen Lärmbelästigung<br />
getan werden? O<strong>der</strong> welche Möglichkeiten<br />
gibt es, um in die Schreibtischtätigkeit Abläufe zu<br />
integrieren, die für mehr Bewegung sorgen? Wer<br />
hier genau hinschaut, kann im bei<strong>der</strong>seitigen Interesse<br />
viel gewinnen. „Der demografische Wandel<br />
zeigt sich auch bei uns. Die Leute arbeiten heute<br />
vielfach bis Mitte 60. Der Anteil <strong>der</strong> Generation<br />
50 plus nimmt zu. Da müssen auch wir dafür sorgen,<br />
dass alle fit bleiben“, weiß Lisa Kotthaus.<br />
Auch deshalb finanziert Gira für jede Mitarbeiterin<br />
und jeden Mitarbeiter eine Mitgliedschaft in<br />
einem Fitnessstudio, das den Präventionsgedanken<br />
in den Mittelpunkt seines Programms stellt.<br />
Als <strong>der</strong> betriebseigene Lauftreff abseits des Unternehmens<br />
in einem landschaftlich reizvollen Gebiet<br />
gestartet wurde, war die Beteiligung eher<br />
Einem relativ hohen<br />
Krankenstand wurde<br />
mit verschiedenen<br />
Maßnahmen<br />
begegnet. Aus den<br />
Anfängen entwickelte<br />
sich eine umfassende<br />
Strategie zur<br />
Optimierung des<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />
Goodbye, Burnout!<br />
Digitalisierung braucht klare Regeln in <strong>der</strong> IT<br />
Die Digitalisierung dominiert die Arbeitswelt. Steigende<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, höheres Arbeitstempo und<br />
wachsende Anfor<strong>der</strong>ungen stellen sowohl Mitarbeiter<br />
als auch die entsprechenden Unternehmen vor neue<br />
Aufgaben. Zahlreiche E-Mails, Anrufe o<strong>der</strong> auch Unterbrechungen<br />
durch persönliche Ansprache im Laufe<br />
des Arbeitstages führen zwangsläufig zu Ineffizienz<br />
bei den Beschäftigten. Der Trend geht sogar dahin,<br />
dass Mitarbeiter mehrere Aufgabenbereiche fachübergreifend<br />
abdecken müssen. „Die steigende Arbeitsbelastung<br />
führt unabwendbar zu mehr Druck und Stress.<br />
Der Arbeitnehmer kann sich bei Überfor<strong>der</strong>ung nur<br />
sehr begrenzt selbst helfen“, erläutert Dr. Consuela<br />
Utsch, Geschäftsführerin <strong>der</strong> Acuroc GmbH, einem IT-<br />
Dienstleister aus Idstein.<br />
Nicht stören und nicht gestört werden<br />
Für eine Vermin<strong>der</strong>ung von Druck und Stress für die<br />
Mitarbeiter muss das Unternehmensmanagement vorbeugende<br />
Maßnahmen ergreifen. Eine Möglichkeit ist<br />
die regelmäßige externe o<strong>der</strong> interne Analyse <strong>der</strong> Auslastung<br />
<strong>der</strong> Belegschaft. Mithilfe einer klaren Rollenverteilung<br />
und Kommunikationsvereinbarungen weiß<br />
je<strong>der</strong> Mitarbeiter, wann welcher Kollege gerade welcher<br />
Aufgabe nachgeht. Weniger Störungen durch Telefonate,<br />
E-Mails o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Anfragen sind die Folge.<br />
Die ausbleibenden Unterbrechungen sorgen für mehr<br />
Effizienz, wachsende Effektivität und letztlich auch<br />
zunehmende Produktivität im Unternehmen .<br />
Stress muss draußen bleiben<br />
Zur Reduktion von Druck und Stress trägt auch das<br />
Setzen eindeutiger Ziele bei. Denn so wie jedes Unternehmen<br />
benötigen auch die Mitarbeiter selbst erreichbare<br />
Zielsetzungen, darunter auch klare Arbeitsziele<br />
für die Beschäftigten. Die Rahmenbedingungen helfen,<br />
den Umgang mit Stress zu verbessern.<br />
Stressresistenz lässt sich lernen<br />
Es gibt allerdings auch immer wie<strong>der</strong> Personen, denen<br />
Stress nichts auszumachen scheint, die sich nicht aus<br />
<strong>der</strong> Ruhe bringen lassen. Sie verfügen offenkundig<br />
über die Fähigkeit, krisenhafte Lebenslagen sowohl<br />
im Alltag als auch in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu bewältigen<br />
und an ihnen zu wachsen. Sie ist abhängig von <strong>der</strong> Art<br />
<strong>der</strong> Belastung sowie den individuellen Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter, die sich in <strong>der</strong> kritischen Situation<br />
befinden. Auch hier könne die entsprechende Unternehmenskultur<br />
und die passende Arbeitsumgebung<br />
positiv Einfluss nehmen.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 04|17 15