top 100 SCHWAZ| INTERVIEW Die Abbildung zeigt das AL-KO-Fahrgestell AKS 3004, das für alle Aufbauarten genutzt werden kann (Vieh-, Bootsanhänger, Kompressoren, Stromaggregate, Wohnwagen etc.). Diverse Komponenten stammen dabei aus Ramsau, wie die Anhängerkupplung, die Radbremsen oder das Stützrad. Montageanlage“, erklärt der Geschäftsführer. Nachsatz: „Man sieht deutlich das Commitment zum Standort.“ Ein sehr wichtiges Zeichen, da im Jahr 2016 der traditionsreiche Bereich Industriekomponenten, mit dem man etwa 20 Millionen Euro jährlich umsetzte, geschlossen wurde. Nachdem der Hauptkunde, mit dem 90 Prozent dieses Umsatzes erwirtschaftet wurden, seine Aufträge zurückgezogen hatte, war die wirtschaftliche Weiterführung dieser Sparte nicht mehr möglich. Ein Personalabbau von rund 100 Mitarbeitern war die Folge, der erste in der Geschichte des Standorts. „Das war natürlich eine sehr bittere Erfahrung, die man in seinem Berufsleben nicht öfter erleben möchte“, sagt Köhlertz ohne Umschweife. Derzeit beschäftigt AL-KO im Zillertal rund 160 Mitarbeiter. Dabei möchte Köhlertz es aber nicht belassen: „Es muss unser Ansporn und Ziel sein, die durch den Wegfall der Industriekomponenten freigewordene Kapazität am Standort Ramsau wieder zu füllen“, gibt der Manager, der seit mehr als zehn Jahren im Zillertal wohnt, die zukünftige Marschrichtung vor. Um diese Trendwende zu schaffen, gilt es, sich dem externen wie internen Wettbewerb zu stellen und besser als andere in der Gruppe zu sein, um Kostennachteile gegenüber anderen Konzernstandorten wettzumachen. „Eine Kostenführerschaft werden wir gegenüber Anbietern aus Billiglohnländern nie erreichen. Aber die tüchtigen Tiroler liefern Qualität und sind sehr zuverlässig. So kann man Kostennachteile kompensieren“, führt Köhlertz aus. „Wir haben erhebliche Investitionen getätigt, man sieht deutlich das Commitment zum Standort.“ Klaus Köhlertz, AL-KO-Geschäftsführer Neue Produkte, Neue Kultur Mit neuen Produkten und innovativen Prozessen will man weitere Marktanteile dazugewinnen. „Wir haben einige neue Produkte im Köcher, von denen wir uns gute Umsatzzahlen erwarten. Wir sehen uns damit für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt der AL-KO-Geschäftsführer. Was die Optimierung von Fertigungsprozessen betrifft, war AL-KO Österreich schon immer in einer Vorreiterrolle innerhalb der Gruppe. „Dieses Know-how werden wir weiter nutzen und davon auch zukünftig profitieren“, ist Köhlertz überzeugt. Im Zillertal konzentriert man sich nun auf das Kerngeschäft, also Chassis- und Fahrwerkskomponenten. Das Werk Ramsau liefert dafür wichtige Bauelemente größtenteils an das Stammwerk in Kötz. Der Vertrieb für Österreich und die CEE-Staaten wird von Ramsau aus gesteuert. Die Unternehmenskultur ist wenig überraschend internationaler geworden. „Es wird jetzt natürlich öfter Englisch gesprochen“, so Köhlertz. Der Gedanken- und Informationsaustausch in der Gruppe funktioniere gut. „DexKo Global CEO Fred Bentley und AL-KO-Fahrzeugtechnik-Chef Harald Hiller informieren regelmäßig über die globale Geschäftsentwicklung und die Pläne innerhalb der Gruppe. Die ständig zunehmende Geschwindigkeit in allen Prozessen erfordert eine deutlich engere Vernetzung innerhalb der Gruppe, die wir deshalb auch intensiv vorantreiben. Mit neuen Denkweisen, neuen Herausforderungen und einer weiter fortschreitenden Internationalisierung werden wir uns auch in Zukunft auseinandersetzen, um Wachstum, Expansion und Wertsteigerung zu schaffen und damit ein gesundes und starkes Unternehmen. In dieser Dynamik ergeben sich große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten natürlich auch für unseren Standort in Ramsau“, meint Köhlertz. Nach einem sehr bewegten Unternehmensjahr 2016 schaut Klaus Köhlertz jedenfalls optimistisch in die Zukunft: „Wir haben uns konsolidiert und in den Standort investiert. Das ist ein gutes Zeichen.“ Marian Kröll Foto: Kröll, Niederstrasser 40 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>
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