THEATER ANSBACH – Spielzeit 17★18

EIN GESPRÄCH
lungsmerkmal des Theaters.
Dieses basiert auf der unmittelbaren
Beziehung der
Schauspieler zu den Zuschauenden
und der Atmosphäre,
die durch die einzelnen
Elemente der Inszenierung,
vom Text bis zum
Bühnenbild, evoziert wird.
Dadurch, dass das Publikum
in den ästhetischen Prozess
eines Schauspiels hineingenommen
wird, wird zugleich
eine nur konsumierende
Haltung gegenüber Informationen
und Fakten vermieden.
PORZNER
Theater ist Futter für die
Seele des Menschen. Wenn
ich an meine Kindheit zurückdenke,
dann sind es vor allem
die Theaterbesuche, die mir in
Erinnerung blieben. Noch
besser ist es, wenn Kinder
auch selbst Theater spielen.
Theater fordert den
Menschen ganzheitlich, wie
Sie sagen. Gerade das Theater
Ansbach findet mit
seinen Klassenzimmerproduktionen
oder auch dem
Sprachförderprojekt «Das
Buch mit den sieben Siegeln»
einen sehr direkten und
emotionalen Zugang zu
unseren Kindern. Dabei
können ernste Themen wie
Drogenmissbrauch, Mobbing,
Rassismus auf eine ganz
besondere Art und Weise
verhandelt werden.
WEIß
Wenn ich das Wort Bildungs-
auftrag höre, denke ich natürlich
in erster Linie an unsere
Zusammenarbeit bei dem
Klassenzimmerstück «Onkel
Bobby». Dieses Beispiel zeigt
sehr deutlich die Wichtigkeit
und eine der Formen des
Bildungsauftrages. Damit wird
ein «brisantes» Thema altersgerecht
verständlich gemacht,
wie es zum Beispiel
als Vortrag nicht möglich
wäre. Darüber hinaus sehe
ich es als enorm wichtig an,
der nächsten Generation das
«Fernsehen in live» zu erhalten
und zu vermitteln. Eine
Aufführung in einem Theater
ist ein Erlebnis, was man von
einem Fernsehfilm so nicht
gerade sagen kann. Die
Charaktere begeistern und
regen zum Nachdenken an
und man spricht auf dem
Heimweg und am nächsten
Tag noch lange von Ihnen.
Man identifiziert sich – oder
auch gerade nicht. Auf jeden
Fall baut man eine Beziehung
zu den Darstellern auf, die
nachwirkt.
SCHULZ
Im Übrigen würde diese
Wirkung bei der Rückkehr zu
einem Gastspielbetrieb ohne
festes Ensemble wieder
entfallen und den Diskurs
innerhalb der Stadtgesellschaft
sehr schnell verarmen
lassen.
PORZNER
Das Theaterwunder Ansbach
lebt davon, dass es in der
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