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BESTplus REGION 13<br />

IN KASSEL:<br />

DAS SOLLTEN SIE UNBEDINGT SEHEN!<br />

[Bp-sto]. Alle fünf Jahre findet die documenta statt. Außergewöhnlich<br />

ist in diesem Jahr, dass die documenta mit zwei<br />

Schauplätzen aufwartet. Die 14. Auflage der Kunstschau wurde<br />

teilweise ins Ausland verlagert und mit Griechenland und seiner<br />

Hauptstadt Athen (8. April bis 16. Juli) ist ein gleichberechtigter<br />

Standort ausgewählt worden.<br />

Künstler stellen ihre Objekte sowohl in Athen und Kassel aus,<br />

einige zeigen zeitgleich verschiedene Kunstwerke. In Kassel<br />

öffnet die bekannteste Schau für zeitgenössische Kunst vom<br />

10. Juni bis zum 17. September ihre Pforten. BESTplus zeigt<br />

kunstinteressierten Südniedersachsen, welche Höhepunkte sie<br />

in Kassel während der 100 Tage andauernden Show unbedingt<br />

sehen und erleben sollten.<br />

The Parthenon of Books<br />

Der Grundstein für die Arbeit der Künstlerin Marta Minujin<br />

wurde bereits Ende des vergangenen Jahres auf dem Friedrichsplatz<br />

in Kassel gelegt. Eine maßstabsgetreue Replik des<br />

Parthenon in Athen (der Parthenon ist der Tempel auf der Athener<br />

Akropolis) wird direkt vor dem Fridericianum errichtet –<br />

dort, wo 1933 bei der „Aktion wider den undeutschen Geist“<br />

Bücher von den Nazis verbrannt wurden.<br />

Rose Valland Institut<br />

Das von der Künstlerin Maria Eichhorn ins Leben gerufene<br />

„Rose Valland Institut“ ist ein interdisziplinär ausgerichtetes<br />

und unabhängiges Projekt. Es erforscht und dokumentiert die<br />

Enteignung der jüdischen Bevölkerung Europas und deren<br />

Nachwirkungen bis in die Gegenwart.<br />

Benannt wurde es nach der Kunsthistorikerin Rose Valland, die<br />

während der deutschen Besatzungszeit in Paris die Plünderung<br />

der Nazis in geheim gehaltenen Listen aufzeichnete. Nach dem<br />

Krieg arbeitete sie für die Commission de Récupération Artistique<br />

(Ausschuss für die Rückführung von Kunst) und trug maßgeblich<br />

dazu bei, NS-Raubkunst zu restituieren.<br />

Ausgehend von Maria Eichhorns vorherigen Ausstellungsprojekten<br />

widmet sich das Institut dem Thema ungeklärter Eigentums-<br />

und Besitzverhältnisse von 1933 bis heute (hierzu zählen<br />

nicht nur Kunstobjekte, sondern auch Grundstücke, Immobilien,<br />

Unternehmen, bewegliche Objekte, etc.).<br />

Das „Rose Valland Institut“ wird anlässlich der documenta 14<br />

gegründet und hat während der Ausstellungslaufzeit (10. Juni<br />

bis 17. September) seinen Sitz in der Neuen Galerie Kassel.<br />

Das Fridericianum in der Kasseler Innenstadt ist zentraler Punkt jeder<br />

documenta. Fotos: Stobbe<br />

The Parthenon of Books: Schon jetzt werden gespendete Bücher an<br />

das Kunstwerk gehängt.<br />

Bestandteil des Kunstwerkes werden bis zu 100.000 verbotene<br />

Bücher sein, die die Künstlerin in ihr Objekt installieren wird.<br />

Im Vorfeld waren Verlage, Autoren sowie Bürgerinnen und<br />

Bürger aufgerufen, Bücher zu spenden, um so selbst Teil des<br />

Kunstwerkes werden zu können. Mit ihrem Parthenon of<br />

Books möchte die aus Argentinien stammende Künstlerin ein<br />

deutliches Zeichen gegen Zensur und das Verbot von Texten<br />

und die Verfolgung ihrer Autoren setzen.<br />

Auf der Webseite der documenta finden Interessierte eine Liste<br />

der Bücher, die gespendet werden können. Diese Liste wurde<br />

in Zusammenarbeit mit Professoren und Studierenden der Universität<br />

Kassel erstellt. Auf der Liste aufgeführt sind Bücher,<br />

die nach Jahren des Verbots wieder verlegt werden oder in einigen<br />

Ländern legal verbreitet, in anderen aber verboten sind. Es<br />

können übrigens weiterhin Bücher gespendet werden (nähere<br />

Infos gibt es auf der Webseite der documenta unter „Neues“).<br />

Die documenta gilt als die größte und weltweit wichtigste Ausstellung<br />

für zeitgenössische Kunst. Für die diesjährigen Ausstellungen<br />

in Athen und Kassel zeichnet der Künstlerische<br />

Leiter Adam Szymczyk verantwortlich. Für die documenta 14,<br />

die vom 10. Juni bis zum 17. September andauert, können Eintrittskarten<br />

in den Shops der documenta oder über die Webseite<br />

gekauft werden. Die Eintrittskarte berechtigt zum Besuch aller<br />

Ausstellungsorte in Kassel. Öffentliche Orte sind 24 Stunden<br />

täglich zugänglich. Sonst gelten die Öffnungszeiten von täglich<br />

10 bis 20 Uhr. www.documenta14.de

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