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Koalitionsende im Chaos - was sonst!

FPÖ warnt vor Umsetzung des EU-"Flüchtlingsumverteilungsprogramms"

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6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Angesichts des angelaufenen<br />

Nationalratswahlkampfes überschlagen<br />

sich die Analytiker in<br />

den Kompetenzbewertungen der<br />

Parteien. Man darf solche Umfragen<br />

nicht überschätzen, ein<br />

gewisser Spiegel für die eigene<br />

Leistung sind sie aber allemal.<br />

Laut einer <strong>im</strong> „Kurier“ publizierten<br />

OGM-Umfrage liegt die<br />

FPÖ mit 45 Prozent bei den Themen<br />

Sicherheit und Zuwanderung<br />

vor der ÖVP mit 23 und der<br />

SPÖ mit blamablen acht Prozent.<br />

Wer will <strong>was</strong>?<br />

Auch bei den Themen Wirtschaft<br />

und Arbeit sowie Soziales,<br />

Einkommen und Pensionen<br />

schaut es für die FPÖ passabel<br />

aus, zumal sie hier deutlich vor<br />

allen anderen Oppositionsparteien<br />

liegt.<br />

Interessant auch eine in der<br />

„Presse“ erschienene Analyse<br />

zur EU-Politik der Freiheitlichen,<br />

denen <strong>im</strong>mer wieder unterstellt<br />

wird, für einen Austritt aus der<br />

EU zu sein.<br />

Reinhard Heinisch von der<br />

Universität Salzburg hat in einer<br />

grenzüberschreitenden Studie<br />

alle EU-Reden von HC Strache in<br />

den vergangenen vier Jahren ausgewertet.<br />

Demnach waren 91,6<br />

Prozent der Statements „eindeutig<br />

negativer Natur“.<br />

Im Vergleich zu Le Pen oder<br />

Wilders gibt es gemäß Heinisch<br />

bei der FPÖ allerdings einen zentralen<br />

Unterschied: Aber aus der<br />

EU austreten wollen wir nicht.<br />

Auch sei der Austritt aus EU und<br />

Eurozone nicht als Ziel <strong>im</strong> Parteiprogramm<br />

der FPÖ festgeschrieben.<br />

Stattdessen gebe es die Forderung<br />

nach einer grundlegenden<br />

„Reform“ der Union.<br />

Ich meine, mit dieser Einschätzung<br />

kann die FPÖ gut leben.<br />

Foto: NFZ<br />

MENSCHENRECHTE<br />

Saudi-Zentrum bleibt in Wien<br />

Mit den St<strong>im</strong>men von SPÖ und ÖVP wurde <strong>im</strong><br />

Menschenrechtsausschuss des Nationalrats die Forderung<br />

der Grünen, vom Übereinkommen zur Errichtung<br />

des König Abdullah Zentrums (KAICIID)<br />

zurückzutreten sowie das Amtssitzabkommen aufzukündigen,<br />

abgelehnt. „Kulturförderung oder Zusammenarbeit<br />

mit Vertretern der Scharia-Gesetze und der<br />

Todesstrafe zu betreiben, ist nicht nachvollziehbar“,<br />

erklärte dazu FPÖ-Abgeordneter Wolfgang Klinger.<br />

Foto: NFZ<br />

AGRARPOLITIK<br />

Mehr Kontrolle<br />

Ein gemeinsamer Antrag von<br />

FPÖ, Grünen, Team Stronach und<br />

NEOS zielt auf eine Besetzung des<br />

Verwaltungsrats der Agrarmarkt<br />

Austria (AMA) mit Vertretern aller<br />

<strong>im</strong> Hauptausschuss des Parlaments<br />

vertretenen Parteien ab, um eine<br />

bessere Kontrolle und mehr Transparenz<br />

zu gewährleisten.<br />

Mehr untergetauchte als<br />

abgeschobene Ausländer<br />

Über 39.000 Personen sind vor der Abschiebung untergetaucht<br />

Im Sommer 2015 hat der Rechnungshof<br />

den Vollzug der<br />

Schubhaft in Österreich unter<br />

die Lupe genommen. Das Ergebnis<br />

bestätigt einmal mehr die<br />

Kritik der FPÖ.<br />

Laut Bericht des Rechnungshofs<br />

zum Vollzug der Schubhaft wurden<br />

<strong>im</strong> Zeitraum 2010 bis 2014 exakt<br />

33.612 Außerlandesbringungen<br />

dokumentiert. Gleichzeitig sei aber<br />

bei mehr als 39.000 Personen nicht<br />

klar, ob sie trotz rechtskräftiger<br />

Entscheidung das Land tatsächlich<br />

auch verlassen haben. „Auch die<br />

Verhängung von Schubhaft hat bei<br />

diesen <strong>im</strong> Endeffekt oft nicht zum<br />

Ziel geführt“, kritisiert der RH.<br />

Foto: NFZ<br />

Luxushaftzentrum Vordernberg: Die Kosten explodieren weiter.<br />

Dauerproblem Vordernberg<br />

Die Prüfer nahmen auch das steirische<br />

Schubhaftzentrum Vordernberg<br />

unter die Lupe. Seit dessen<br />

Eröffnung 2014 sei dieses max<strong>im</strong>al<br />

zu 18 Prozent mit Schubhäftlingen<br />

ausgelastet gewesen. Seit 2015<br />

Gesundheitsministerin Pamela<br />

Rendi-Wagner (Bild) lieferte<br />

Sonntags in der TV-„Pressestunde“<br />

ein Lehrstück des SPÖ-Politikverständnisses<br />

ab: Keine Frage konkret<br />

beantworten, stattdessen auf<br />

„die Zukunft“ ohne genauen Zeitpunkt<br />

verweisen.<br />

So ist die Ministerin zu Fragen<br />

zum Ärztemangel, den Wartezeiten<br />

in den Spitälern sowie zu den künftigen<br />

PHC-Zentren „sehr vage“<br />

geblieben, kritisierte FPÖ-Gesundheitssprecherin<br />

Dagmar Belakowitsch-Jenewein:<br />

„Gerade in<br />

der Frage der Pr<strong>im</strong>ary Health Care-Zentren<br />

(PHC) will Rendi-Wagner<br />

den eingeschlagenen Weg unbeirrt<br />

weitergehen, obwohl sich die<br />

Untauglichkeit dieser Institutionen<br />

schon längst gezeigt hat.“<br />

werden verstärkt normale Häftlinge<br />

untergebracht. Nur, die Kosten sind<br />

enorm: Ein Hafttag kostet selbst bei<br />

Vollauslastung dre<strong>im</strong>al soviel wie<br />

in vergleichbaren Anstalten.<br />

Hoffnung als einzige rote Perspektive?<br />

Man müsse Rendi-Wagner zwar<br />

zugestehen, dass sie erst ein paar<br />

Wochen <strong>im</strong> Amt sei. Doch für die<br />

seit dem Jahr 2012 ranghöchste<br />

Beamtin <strong>im</strong> Gesundheitsressort sei<br />

es einigermaßen blamabel, wenn<br />

sie sich auf die Position einer erst<br />

„einzuarbeitenden Ministerin“<br />

zurückziehe, bemerkte Belakowitsch-Jenewein:<br />

„Rendi-Wagner<br />

trägt also schon seit langem die<br />

Verantwortung für die Entwicklungen<br />

<strong>im</strong> Gesundheitsressort, und<br />

am Ende der Gesetzgebungsperiode<br />

muss man leider konstatieren:<br />

Gezählt und gewogen – und für zu<br />

leicht befunden.“

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