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Wohnen & Leben<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

MAGAZIN<br />

➤ von Minimalismus an etwas anderem als an dem radikalen<br />

„Alles muss raus“-Prinzip orientiert. „Ich würde Minimalismus<br />

als eine Art Gegenbewegung zur „Shoppe Dich glücklich“-Mentalität<br />

beschreiben, die leider durch Werbung und Marketing in<br />

vielen Köpfen entsteht“, erläutert er das Phänomen. Die bewusste<br />

Entscheidung zur minimalistischen Lebensweise und<br />

-einstellung sieht er vor allem als Weg, dem enormen Ressourcenverbrauch,<br />

den Müllbergen und allen damit einhergehenden<br />

Problemen zu begegnen. Dennoch registriert man das Minimalismus-Konzept<br />

aktuell in vielen Lebenslagen – wo genau<br />

und wie man es im Alltag und im Wohnbereich anwendet, erfahren<br />

Sie auf den folgenden Seiten.<br />

„Weniger ist mehr“ - die Entscheidung, mit wenig<br />

auszukommen, ist mitunter schwierig und paradox<br />

Das Motto vieler Minimalisten, gerade auch im Wohnbereich: Refuse (verweigern),<br />

Reduce (reduzieren), Reuse (wiederbenutzen), Repair (reparieren), Recycle (recyceln)<br />

Das Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main hat das Thema<br />

hat das Thema Minimalismus unter dem Begriff der Achtsamkeit<br />

aufgegriffen: Minimalismus bezieht sich vor allem<br />

auf das bewusste Verzichten, den Anspruch an die eigene<br />

Lebensweise, um diese möglichst nachhaltig und mit hoher<br />

Lebensqualität zu gestalten. „Das Phänomen des neuen<br />

Minimalismus ist Teil der vielfältigen und wachsenden Resonanzgesellschaft,<br />

die auf die Verschwendungskultur unseres<br />

Zeitalters reagiert“, so die Autoren Anja Kirig und<br />

Daniel Anthes über den Trend. Grundsätzlich können zwei<br />

grobe Hauptrichtungen identifiziert werden: Einige Minimalisten<br />

möchten mit ihrem Lebensstil vor allem gegen die<br />

heutige Konsumgesellschaft und den Konsumzwang protestieren<br />

und zurück zu einer selbstbestimmteren Form<br />

finden. Anderen geht es vermehrt darum, die unendliche<br />

Auswahl und Reizüberflutung durch Medien und Überangebote<br />

zu reduzieren. Der Ursprung des Minimalismus ist<br />

auf einen kunstgeschichtlichen Zusammenhang zurückzuführen:<br />

die Bezeichnung Minimalismus wurde hier erstmals<br />

1965 als Überbegriff für die Werke einer Gruppe von amerikanischen<br />

Künstlern geprägt, deren Skulpturen lediglich aus<br />

geometrischen Körpern wie Kuben, Kegeln oder Zylindern<br />

bestanden. Von der Kunst wanderte die Idee des dreidimensionalen,<br />

schlichten Raumes Ende der 70er Jahre in die Architektur<br />

und das Design. Dennoch sind die Grundsätze des Minimalismus<br />

nicht neu und können nicht auf eine Epoche beschränkt<br />

werden, sondern sollten vielmehr als ein sich stetig<br />

weiter entwickelnder Stil verstanden werden. Und dieser findet<br />

besonders in der Design- und Wohnwelt Anklang und<br />

kann Jahr für Jahr neu erfunden und interpretiert werden.<br />

Das Motto vieler Minimalisten lässt sich in fünf Leitsätzen zusammenfassen,<br />

die im Englischen einprägsam alle mit dem<br />

Buchstaben „R“ beginnen: Refuse (verweigern), Reduce (reduzieren),<br />

Reuse (wiederbenutzen), Repair (reparieren),<br />

Recycle (recyceln).<br />

Minimalistisch Leben - Anwendbar ist Minimalismus auf<br />

nahezu alle Sparten des Lebens: das Konsumverhalten,<br />

die Ernährung, das Reisen, aber auch das Wohnen<br />

Beim Lebensstil Minimalismus geht es besonders auch darum,<br />

sich die Frage zu stellen, welche Folgen der eigene Konsum<br />

hat. Im Mittelpunkt steht die wertvolle eigene Zeit und<br />

wie man diese möglichst sinnvoll nutzt. Minimalistisch leben<br />

bedeutet also auch, sich nicht mit Menschen zu umgeben, die<br />

einem nicht gut tun. Zeit sei die knappste Ressource des Menschen<br />

konstatiert Steffen Frys in seinem Projekt Minded an<br />

der Hochschule Pforzheim, in dem er ebenfalls dazu anregen<br />

möchte, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken.<br />

„Da der Tag nur 24 Stunden hat, kann man nur ein gewisses<br />

Maß an Aufmerksamkeit spenden, das sind menschliche Voraussetzungen.<br />

Da wir uns mehr Dinge leisten können, als wir<br />

Aufmerksamkeit haben, überfordern wir uns permanent.“<br />

Die persönliche Auslegung und Definition bleibe aber jedem<br />

selbst überlassen: „Wer sich einen Porsche kaufen möchte, soll<br />

das ruhig tun. Solange er sich bewusst dafür entscheidet und<br />

sicher ist, dass er ihn braucht.“<br />

Gleichzeitig wächst die Bandbreite an minimalistischen Angeboten<br />

in allen Bereichen: „Von Minimalist Cooking über<br />

Minimalist Digital Design bis hin zu Minimalist Ikea reicht<br />

die Bandbreite an Produktalternativen, die einen Minimalismus<br />

versprechen – allerdings nur, wenn man sie zunächst<br />

konsumiert“ beschreiben Anja Kirig und Daniel Anthes das<br />

zweischneidige Schwert des Minimalismus-Trends - der Begriff<br />

ist so erfolgreich, dass inzwischen Dienstleister anbieten,<br />

ihren Kunden das Verzichten näher zu bringen. In der<br />

Wohnkultur ist im Moment die „tiny houses“-Idee in aller<br />

Munde. 6,4 Quadratmeter - darauf soll alles geboten werden,<br />

was man zum Leben braucht, meint Architekt Van Bo<br />

Le-Mentzel zu seinem Modell „Tiny<strong>10</strong>0“. Die Idee für das<br />

postmigrantische Bildungsprojekt wurde in Zusammenarbeit<br />

mit unterschiedlichen Akteuren aus Kultur, Wissenschaft<br />

und Kreativität an der Tinyhouse University in Berlin<br />

kreiert. In insgesamt 20 mobilen „Tinyhouses“ sollen am<br />

Bauhaus Campus Berlin Studienräume, ein Café, Ateliers,<br />

Werkstätten und eine Bibliothek entstehen.<br />

Minimalistisch Wohnen - hochwertige Produkte und das<br />

bewusste in Szene setzen von Möbelstücken zeichnen<br />

den Einrichtungsstil aus<br />

Minimalismus in der Wohnwelt kann aber auch auf das Design<br />

ausgelegt werden: ein Objekt auf seine Essenz und<br />

➤<br />

„Reduce to the max“ - die Devise der Minimalisten<br />

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