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<strong>smartLiving</strong>.<br />

MAGAZIN<br />

➤ mehr als 15 Prozent erhöht werden, betont sie. Zwischen jeder<br />

Mieterhöhung müssten zudem mindestens 15 Monate liegen.<br />

Auffallend ist außerdem auch, dass die Aufschläge von den<br />

Vermietern häufig nicht hinreichend begründet werden.<br />

Eine Stichprobe ergab, dass zwei Drittel der geprüften<br />

Mietwohnungen über dem zulässigen Mietspiegelwert liegen<br />

Die Einhaltung der in Stuttgart geltenden Mietpreisbremsenverordnung<br />

ist dabei ein zentrales Thema für den Mieterverein.<br />

Die Regelung besagt, dass die neue Monatsmiete maximal<br />

zehn Prozent über dem vergleichbaren Mietspiegelwert liegen<br />

darf, wenn Wohnungen wiedervermietet werden. Dieser beträgt<br />

im Durchschnitt aller Stuttgarter Mietwohnungen<br />

9,50 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Stichprobe mit rund<br />

<strong>10</strong>0 Wohnungen, die an einem Tag in einem bekannten Immobilienportal<br />

für Stuttgart angeboten waren, hatte Rolf<br />

Gaßmann vor einiger Zeit derweil festgestellt, dass nur ein<br />

Drittel der Wohnungen unterhalb des noch zulässigen Wertes<br />

lagen. Zwei Drittel lagen dagegen darüber. Daraus hat der<br />

Vereinsvorsitzende geschlossen, dass ein Großteil der etwa<br />

20 000 Wohnungen, die in der Landeshauptstadt jedes Jahr<br />

neu vermietet werden, überteuert angeboten werden. Insbesondere<br />

möblierte Wohnungen würden oft zu Wucherpreisen<br />

angeboten werden, so Gaßmann. Dabei seien sie oft nur spärlich<br />

möbliert, würden aber dennoch 25 bis 30 Euro Miete pro<br />

Quadratmeter kosten. Erlaubt sei aber nur, jeden Monat 1,5<br />

bis 2,5 Prozent des Zeitwerts der Einrichtung aufzuschlagen.<br />

Angesichts dieser Situation hatte der Mieterverein Anfang des<br />

Jahres eine flächendeckende Aktion gestartet und allen Betroffenen<br />

die Möglichkeit angeboten, durch einen Mietpreischeck prüfen<br />

zu lassen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Die Aktion sei<br />

zudem auch als Vorsichtsfunktion gedacht, die raffgierige Vermieter<br />

von überzogenen Mietforderungen abhalten soll, so Gaßmann.<br />

„Sie sollen merken, dass Mieter sich wehren“. Denn auch<br />

der seit Jahresbeginn geltende neue Mietspiegel hatte zuvor offenbar<br />

dazu geführt, dass viele Wohnungseigentümer die Mieten<br />

nochmals deutlich erhöht haben, was sich wiederum auf den<br />

nächsten Mietspiegel auswirken könnte, der dann auf Basis der<br />

überhöhten Mieten weiter angehoben wird. Ein kostspieliger<br />

Kreislauf, den der Verein nun durchbrechen will.<br />

Bis Ostern hatten allen interessierten Mieter Zeit, an der Aktion<br />

„Mietpreischeck“ teilzunehmen, Vereinsmitglieder und<br />

Nichtmitglieder gleichermaßen. Zwischenzeitlich liegt die<br />

Auswertung vor – und die Ergebnisse sind durchaus interessant.<br />

Von den 282 durch die Berater des Mietervereins beantworteten<br />

Anfragen über die zulässige Miethöhe lagen laut<br />

Mieterverein mehr als die Hälfte (149) um mindestens drei<br />

Prozent über dem zulässigen Mietspiegelwert. Bei immerhin<br />

zwölf Prozent der ausgewerteten Fragebögen (34) besteht sogar<br />

der Verdacht eines Verstoßes gegen die Mietpreisbremse.<br />

Ob die Mieter in diesen Fällen eine Herabsetzung der Miete<br />

verlangen dürfen, konnte wegen der vielen Ausnahmeregelungen<br />

bei der Mietpreisbremse laut Rolf Gaßmann noch<br />

nicht erhoben werden. Spitzenreiter war ein Mietpreis von<br />

stolzen 21 Euro pro Quadratmeter.<br />

43 Prozent aller Inserate bei Immoscout weisen eine<br />

Nettomiete von über 12 Euro pro qm in Stuttgart aus<br />

Die erfreuliche Erkenntnis der Überprüfung ist, dass 47 Prozent<br />

(133) der Teilnehmer am Mietpreischeck mitgeteilt werden<br />

konnte, dass ihre gezahlte Miete nur leicht über, auf oder<br />

sogar unter dem Mietspiegelniveau liegt. „Wir stellen fest,<br />

dass insbesondere viele Privatvermieter den Wohnungsmangel<br />

offensichtlich nicht ausnutzen und sich an die gesetzlichen<br />

Vorgaben halten“, betont Mietervereinschef Rolf Gaßmann.<br />

So wurde in einem Einzelfall sogar eine Miete von lediglich<br />

fünf Euro pro Quadratmeter ermittelt – bei einem erhobenen<br />

Mietspiegelwert von immerhin 9,50 Euro. Gaßmann appellierte<br />

in diesem Zusammenhang an alle Vermieter „Maß zu<br />

halten und die oft nur geringen Einkommenszuwächse vieler<br />

Mieterhaushalte zu berücksichtigen!“<br />

Sämtliche Mietverträge, die bei der Aktion überprüft worden<br />

sind, waren bereits abgeschlossen und hatten damit<br />

schon Bestand. Ob die betreffenden Teilnehmer, bei denen<br />

eine überhöhte Miete festgestellt wurde, etwas dagegen unternehmen<br />

werden, ist dem Mieterverein nicht bekannt. Die<br />

erhobenen Daten würden weder abgespeichert noch weiter<br />

verarbeitet werden, so Gaßmann, der Wert auf die Feststellung<br />

legt, dass der Mieterverein nicht den Anspruch erhebt,<br />

dass die Ergebnisse repräsentativ sind. Es sei davon auszugehen,<br />

dass vermutlich vor allem Haushalte am Mietpreischeck<br />

teilgenommen haben, denen die gezahlte Miethöhe zu hoch<br />

erschienen ist. Zudem, so der Vorsitzendes des Mietervereins<br />

Stuttgart, stelle sich die Realität am Wohnungsmarkt für<br />

die bei Neuabschlüssen verlangten Wiedervermietungspreise<br />

leider etwas anders dar. So habe das Stuttgarter Wohnungsamt<br />

erst jüngst für einen aktuellen Bericht an den Gemeinderat<br />

der Landeshauptstadt ermittelt, dass etwa beim<br />

Onlineportal Immoscout insgesamt 43 Prozent aller Inserate<br />

Nettomietpreise von über zwölf Euro pro Quadratmeter ausweisen.<br />

Laut aktuellem Mietspiegel liegt der durchschnittliche<br />

Mietpreis in Stuttgart derzeit bei neun Euro pro Quadratmeter.<br />

Was zeigt: Viele Vermieter greifen schlicht und<br />

einfach zu hoch, wenn sie den Mietvertrag aufsetzen. Denn<br />

die Mietpreisbremse lässt selbst im Fall einer Wiedervermietung<br />

nur einen durchschnittlichen Wert von 9,90 Euro pro<br />

Quadratmeter zu. Zu interessieren scheint das aber viele<br />

Vermieter nicht sonderlich.<br />

© Autor: Markus Heffner<br />

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