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Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Das Potenzial für den Einsatz erneuerbarer Energien ist weiterhin<br />
enorm hoch, obgleich schon einiges getan wurde in Deutschland<br />
➤ anderes definiere. Dass laut Gesetzentwurf der erzeugte Strom<br />
an einen Stromkunden in demselben Wohngebäude geliefert werden<br />
muss, auf, an oder in dem dieser Strom durch eine Solaranlage<br />
erzeugt wurde, so Mattner, „führt natürlich zu Unklarheiten“.<br />
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine<br />
Ausweitung der Fördermöglichkeiten auf das<br />
Wirtschaftsimmobiliensegment<br />
<br />
Der ZIA, der zu den bedeutendsten Interessenverbänden der<br />
Branche gehört, schlägt als Verbesserung daher vor, die Regelungen<br />
für Mieterstrom stattdessen auf ganze Quartiere auszuweiten.<br />
„Nicht jede Wohnimmobilie ist aufgrund ihrer<br />
Ausrichtung oder auch baulichen Situation für die Erzeugung<br />
von Solarstrom geeignet. Warum ermöglicht der Gesetzgeber<br />
nicht, das gesamte Quartier zu betrachten und so neue Potenziale<br />
zu erschließen?“, so Mattner. Ins gleiche Horn bläst auch<br />
die Solarwirtschaft, aus deren Sicht die geplante Mieterstrom-Förderung<br />
nur dann vorzeigbare Erfolge wird vorweisen<br />
können, wenn am Gesetzesentwurf noch an einigen Stellen<br />
nachgebessert wird. Auch Carsten Körnig kann nicht<br />
nachvollziehen, warum solarer Mieterstrom nur förderwürdig<br />
werden soll, „wenn er auf dem gleichen Gebäude geerntet<br />
wird, in dem der belieferte Mieter wohnt oder arbeitet“. Ganz<br />
konkret bedeute das, dass beispielsweise in großen Wohnanlagen<br />
mit Solarzellen auf dem Dach, das nach Süden ausgerichtet<br />
ist, nur die Mieter profitieren können, die genau unter<br />
diesem Dach wohnen. Alle anderen Mieter in der unmittelbaren<br />
Nachbarschaft würden dagegen leer ausgehen. Dass der<br />
Gesetzesentwurf den Fokus ausschließlich auf Wohnimmobilien<br />
legt, ist für den ZIA ein weiteres Manko. „Deutschland<br />
besteht eben nicht nur aus Wohnimmobilien. Das Potenzial<br />
für den Einsatz erneuerbarer Energien ist im Wirtschaftsimmobiliensegment<br />
ebenso hoch. Und hier wird der Strom häufig<br />
dann verbraucht, wenn er erzeugt wird“, betont Andreas<br />
Mattner. Anders als Wohnimmobilien würden Büroräume<br />
oder Handelsflächen im Regelfall tagsüber die meiste Energie<br />
verbrauchen. „Für Eigentümer ist das eine ideale Voraussetzung“,<br />
so Mattner, der zudem auf bestehende steuerliche<br />
Hemmnisse bei der Erzeugung erneuerbarer Energien am<br />
Gebäude verweist. Aktuell würden Einkünfte aus Vermietung<br />
und Verpachtung nicht der Gewerbesteuer unterliegen. Das<br />
entfalle aber, wenn die entsprechenden Einnahmen durch gewerbliche<br />
Einkünfte etwa durch die Erzeugung und Einspeisung<br />
von erneuerbaren Energien am Gebäude „infiziert“ werden.<br />
„Wir weisen bereits seit langer Zeit auf die sogenannte<br />
Gewerbesteuerinfektion hin und brauchen endlich eine Lösung“,<br />
betont der ZIA-Präsident: „Sonst könnte das Gesetz<br />
zur Förderung von Mieterstrom lediglich ein zahnloser Papiertiger<br />
ohne Wirkung in der Praxis werden.“<br />
© Autor: Markus Heffner<br />
Wissenswertes<br />
Bei einem Mieterstrom-Model erzeugt der Vermieter mit<br />
einer Solaranlage auf dem Dach Strom. Dieser wird via<br />
Energieversorger an die Mieter verkauft. Vorteil: Da keine<br />
öffentlichen Leitungen genutzt werden, entfallen die<br />
Netzentgelte und der Strom ist deshalb günstig. Gibt es<br />
mehr Strom als die Mieter verbrauchen, wird der Überschuss<br />
ins öffentliche Netz eingespeist. Produziert die<br />
Fotovoltaikanlage an sonnenarmen Tagen nicht genug<br />
Energie, schießt der Energieversorger aus dem Netz zu.<br />
Beim Mieterstrom-Modell, bei welchem keine öffentlichen<br />
Leitungen genutzt werden, ist der Strom durch den<br />
Wegfall der Nutzungsentgelte vergleichsweise günstig<br />
ZUKUNFTSTRENDS<br />
DER HAUSTECHNIK BEI<br />
DER NEUHEITENSCHAU<br />
20<strong>17</strong> IN STUTTGART<br />
Wie gestaltet sich die Zukunft von Bad, Heizung, Elektro<br />
und Smart Home? Wie sparen Endverbraucher künftig<br />
effizient Heiz- und Stromkosten? Wie sehen Ausstellungskonzepte<br />
von heute aus?<br />
Die Gienger-Gruppe Baden-Württemberg hat am 12. und 13.<br />
Mai dieses Jahres die Neuheiten der Weltleitmesse ISH nach Baden-Württemberg<br />
geholt, um Antworten auf diese und weitere<br />
Fragen zu geben. Mehr als 5 000 Fachbesucher informierten sich<br />
in den Stuttgarter Messehallen über das Service- und Produktangebot<br />
von über 200 Industriepartnern des Veranstalters.<br />
In Impulsvorträgen und auf über <strong>10</strong> 000 qm Ausstellungsfläche<br />
präsentierten die Aussteller neue Produkte und Konzepte<br />
aus den Bereichen Sanitär, Heizung, Installation, Klima,<br />
Lüftung und Dachtechnik. Top-Thema waren der digitale<br />
Wandel und die daraus resultierenden Chancen für das<br />
Handwerk – von intelligenten Planungstools über Smart<br />
Home-Lösungen bis hin zu zukunftsweisenden Ausstellungskonzepten<br />
wie „Elements“, das aktuell deutschlandweit<br />
in mehr als 220 Ausstellungen umgesetzt wird.<br />
Die Neuheitenschau richtet sich in erster Linie an Fachbesucher.<br />
Aber auch verarbeitende Unternehmen der Bedachungsbranche<br />
sowie Planer, Architekten, Baugesellschaften<br />
und gewerbliche Investoren nutzten die alle zwei Jahre stattfindende<br />
Fachmesse, um sich über aktuelle Trends und Entwicklungen<br />
zu informieren. Sie ist die größte Fachmesse in<br />
Baden-Württemberg für Sanitär, Heizung, Installation, Klima<br />
& Lüftung. Johannes Gienger, persönlich haftender Ge-<br />
Die Neuheitenschau ist die größte Fachmesse in Baden-Württemberg<br />
für Sanitär, Heizung, Installation, Klima und Lüftung<br />
Die diesjährige Neuheitenschau 20<strong>17</strong> war rege<br />
besucht - über 5 000 Fachbesucher waren vor Ort<br />
sellschafter der Wilhelm Gienger KG: „Die Stuttgarter Messehallen<br />
haben sich als hervorragender Standort für unsere<br />
Fachmesse erwiesen. Die Besucher waren durchweg begeistert,<br />
vom Veranstaltungsort, von den optimal auf ihre Arbeit<br />
zugeschnittenen Produkten und nicht zuletzt von den Service-Leistungen,<br />
die es ihnen ermöglichen, die Chancen der<br />
Digitalisierung zu ergreifen und im Alltag zu nutzen.“<br />
© Autoren: Katja Welte, slm<br />
Über 200 Aussteller präsentierten ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen auf der Neuheitenschau 20<strong>17</strong> in Stuttgart<br />
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Fotos: Massimo Cavallo - fotolia.com, levelupart - fotolia.com<br />
Fotos : Agentur ID GmbH<br />
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