Cruiser im Sommer 2013
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CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Photographer:<br />
Denny Walentin<br />
Homophobie in Russland,<br />
Mund-Art – alles über Oralsex,<br />
Stephan Bitterlin, Luca Papini,<br />
Reto Hanselmann, Prinz Harry,<br />
Neu <strong>im</strong> Kino: Freier Fall,<br />
Über den Wolken mit Edelweiss Air,<br />
Gran Canaria
Der Verein Gaybetriebe Schweiz ist ein Zusammenschluss der meisten Sex-Clubs und Saunas<br />
für Schwule in der Schweiz. Auch <strong>im</strong>mer mehr Bars und Discos der Gay Community sind<br />
bei uns mit dabei. Wir setzen uns ein für höchste Qualität in den Bereichen Hygiene, Prävention<br />
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<strong>2013</strong><br />
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Weniger wollen wir doch nicht, oder?
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Eigentlich wollten wir eine unbeschwerte <strong>Sommer</strong>-Ausgabe machen. Doch es kam einiges dazwischen:<br />
Putin zieht in seinem Staat die Daumenschrauben an. Kroation als jüngster EU-Staat tut<br />
sich noch schwer mit Schwulen und Lesben. Und zum Thema Gesundheit wissen wir, Oralsex birgt<br />
Risiken. Nun zum <strong>Sommer</strong>: Wir läuten ihn mit 21 Songs aus der CR-<strong>Sommer</strong>-Playlist ein. Wir berichten<br />
über das Ferienparadies Gran Canaria. Wir fliegen über die Wolken und vor allem zeigen<br />
wir in einer grossen Fotostrecke die Unbeschwertheit des <strong>Sommer</strong>s. Der Berliner Fotograf Denny<br />
Walentin hat ihn exklusiv für das CR-Magazin eingefangen. In diesem Sinne wünschen wir einen<br />
schönen <strong>Sommer</strong>!<br />
Martin Ender, Verleger<br />
6<br />
Russland zieht die Daumenschrauben an<br />
Schwule und Lesben kommen unter Druck<br />
10<br />
Mund-Art<br />
Wie sicher ist Oralsex wirklich?<br />
12<br />
«Mich traf der Fluch aller Mister und Missen!»<br />
Interview mit Stephan Bitterlin<br />
16<br />
Summer of <strong>2013</strong><br />
Die CR-<strong>Sommer</strong>-Playlist<br />
44<br />
Arbeit über den Wolken<br />
Unterwegs mit Edelweiss Air<br />
46<br />
Gran Canaria<br />
Wie ein Traum vom Garten Eden<br />
News 4 • Prominent 8 • News Schweiz 15 • Szene 18 • Luca Papini 21<br />
Fotostrecke 22 • Kroatien 33 • Reto Hanselmann 34<br />
Lifestyle 36 • Kolumne 41 • Kultur 42 • Dr. Gay 48 • Pia 49 • Agenda 50<br />
3
News CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Köln<br />
CSD ohne schwulenfeindliche<br />
Partei<br />
Der neueste Verfassungsschutzbericht des deutschen<br />
Bundeslands Nordrhein-Westfalen (NRW)<br />
geht ausführlich auf die extremistischen Tendenzen<br />
und Homosexuellenfeindlichkeit von<br />
«Pro Köln» und «Pro NR» ein. Die rechte Partei<br />
spiele bei ihrer Propaganda gegen Musl<strong>im</strong>e mit<br />
den «Überfremdungsängsten» der Bevölkerung<br />
und verbreite «abwertende Äusserungen» über<br />
«sexuelle Minderheiten», hiess es in dem Bericht.<br />
Die Verfassungsschützer betonten: «Homosexuelle<br />
werden subtil verächtlich gemacht<br />
und durch diffamierende Formulierungen herabgesetzt».<br />
Pro Köln hatte zuletzt mit der Anmeldung<br />
eines Wagens für die Kölner CSD-Parade<br />
für Furore gesorgt. Die Organisatoren des<br />
Cologne Pride untersagten jedoch den Pro-Köln-<br />
Wagen. «In der CSD-Parade ist kein Platz für<br />
Rechtspopulisten», hiess es in einer Erklärung<br />
des Cologne Pride.<br />
Berlin<br />
Debatte ja, Diffamierung nein<br />
Schwul-lesbische Journalisten und Blogger in<br />
Deutschland haben in einem bereits von 2000<br />
Menschen unterzeichneten «Waldschlösschen-<br />
Appell» gegen die Verharmlosung homosexualitätsfeindlicher<br />
Diffamierungen durch die<br />
Medien protestiert. «Lesben und Schwule stehen<br />
aufgrund der Diskussion um die rechtliche<br />
Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften<br />
<strong>im</strong> Fokus der Medienöffentlichkeit.<br />
«Wir begrüssen eine breite Diskussion über die<br />
politische und juristische Ausgestaltung der<br />
Rechte Homosexueller», heisst es in dem Appell<br />
www.der-appell.de. «Wir wehren uns jedoch<br />
dagegen, dass Argumentationsmuster, die<br />
der Diffamierung der Identität Homosexueller<br />
dienen, weiterhin als ,Debattenbeiträge’ oder<br />
‚Meinungsäusserungen’ verharmlost werden.»<br />
Hierzu gehörten Aussagen wie Homosexualität<br />
sei «heilbar», «Begünstigung für sexuellen Missbrauch»<br />
oder «widernatürlich».<br />
Montpellier<br />
Erste Hochzeit nach Einführung<br />
des umstrittenen Eherechts.<br />
Selten war ein «Ja» bzw. ein «Oui» so historisch<br />
wie jenes von Vincent Autin (40) und Bruno Boileau<br />
(30). In der südfranzösischen Stadt Montpellier<br />
gingen die beiden Männer am 19. Mai<br />
den Bund fürs Leben ein. Es ist die erste Hochzeit,<br />
die auf dem umstrittenen Eherecht basierd,<br />
welches die Grande Nation zu spalten<br />
scheint und am 18. Juni eingeführt wurde.<br />
Die Zeremonie <strong>im</strong> Rathaus von Montpellier wurde<br />
mit der grossen Kelle angerichtet. Medienberichten<br />
zufolge waren rund 500 Gäste anwesend,<br />
als die sozialistische Bürgermeisterin<br />
erklärte: «Sie werden nun einen historischen<br />
Moment für unser Land, für unsere Republik<br />
erleben. Es ist mir eine grosse Ehre, Ihnen zu<br />
sagen, dass Sie durch den Bund der Ehe vereint<br />
sind».<br />
Währenddessen sorgte ein Grossaufgebot an<br />
Sicherheitskräften dafür, dass keine unschönen<br />
St<strong>im</strong>men laut wurden wie jüngst wieder<br />
in Paris. Besonders das rechtsextreme Lager<br />
will weiterhin gegen das neue Gesetz der absoluten<br />
Gleichstellung Sturm laufen. Die Frischvermählten<br />
liessen sich dadurch nicht beirren.<br />
Trotzdem fand die Feier an einem gehe<strong>im</strong>en<br />
Ort statt.<br />
Vatikan<br />
Der Papst beklagt sich über<br />
Schwulen-Lobby<br />
Was schon längst vermutet wurde, konnte nun<br />
durch eine Indiskretion bestätigt werden: Papst<br />
Franziskus beklagte sich über eine «Schwulen-<br />
Lobby» <strong>im</strong> Vatikan. Dies bestätigt das Protokoll<br />
einer privaten Audienz. Papst Franziskus<br />
traf sich mit Vertretern lateinamerikanischer<br />
Orden und nutzte die Gelegenheit, um gleich<br />
ausgiebig über den he<strong>im</strong>ischen Vatikan zu jammern.<br />
Es herrsche u.a. eine Korruption <strong>im</strong> Stadtstaat,<br />
und auch eine Schwulen-Lobby würde <strong>im</strong> Vatikan<br />
ihren Einfluss geltend machen. O-Ton Papst<br />
Franziskus: «Es ist die Rede von der Schwulen-<br />
Lobby, und das st<strong>im</strong>mt. Es gibt sie. Wir müssen<br />
sehen, was wir tun können», so das Kirchenoberhaupt<br />
<strong>im</strong> vermeintlich gehe<strong>im</strong>en Gespräch.
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
News<br />
Offiziell bezeichnete der Vatikan solche Aussagen<br />
bislang als reine Spekulationen. Es wurde<br />
weiter sogar vermutet, dass besagte «Homo-Seilschaften»<br />
für den Rücktritt von Papst Benedikt<br />
XVI sorgten.<br />
Nun ist die Existenz der «Schwulen-Lobby» von<br />
der höchsten Instanz der katholischen Kirche<br />
bestätigt worden. Vatikan-Sprecher Federico<br />
Lombardi zeigte sich betrübt ob der Indiskretion.<br />
Tiflis<br />
Protest gegen Gewalt in Tiflis<br />
Deutschlands Aussenminister Guido Westerwelle<br />
hat offiziell gegen die homophobe Gewalt<br />
am 17. Mai in der georgischen Hauptstadt Tiflis<br />
protestiert. In einem Telefonat mit seiner georgischen<br />
Amtskollegin Maja Panjikidze brachte<br />
Westerwelle laut Spiegel Online seine Empörung<br />
über die schweren Ausschreitungen am Internationalen<br />
Tag gegen Homophobie zum Ausdruck.<br />
Derartige Vorgänge seien in einem Land,<br />
das zur «euroatlantischen Wertegemeinschaft»<br />
gehören wolle, nicht akzeptabel, habe Westerwelle<br />
betont. Die georgische Aussenministerin<br />
habe Westerwelle versichert, die georgische Regierung<br />
werde alles tun, um Minderheiten und<br />
ihre Rechte zu schützen. In Tiflis waren am 17.<br />
Mai bei einer IDAHO-Demonstration mehr als<br />
30 Schwule und Lesben von ultraorthodoxen<br />
Gegendemonstranten schwer verletzt worden.<br />
Tel Aviv<br />
Attentäter gefasst<br />
Die Polizei in Tel Aviv hat mehrere Personen verhaftet,<br />
die vor vier Jahren am Anschlag auf einen<br />
Coming-out-Treff in Tel Aviv beteiligt gewesen<br />
sein sollen. Zwei Menschen waren bei dem<br />
Attentat erschossen worden, 15 weitere wurden<br />
durch Schüsse teils schwer verletzt. Laut israelischen<br />
Medien soll es sich bei den zwischen 20<br />
und 40 Jahren alten mutmasslichen Attentätern<br />
um Juden handeln. Das Motiv sei private Rache<br />
gewesen, hiess es unter Bezug auf Polizeiinformationen.<br />
Der Anschlag hatte zu grossem Entsetzen<br />
<strong>im</strong> In- und Ausland geführt. Unter den<br />
80’000 Teilnehmern einer Gedenkveranstaltung<br />
in Tel Aviv war seinerzeit auch Staatspräsident<br />
Sch<strong>im</strong>on Perez. Die Kugeln seien gegen die<br />
Gesellschaft gerichtet gewesen, «gegen alle, alle<br />
von uns, gegen mich», sagte Perez.<br />
New York<br />
HOSI Wien berät die UN<br />
Der Weg ist frei für den Beraterstatus der österreichischen<br />
Schwulenorganisation «Homosexuelle<br />
Initiative (HOSI) Wien» bei den Vereinten<br />
Nationen (UN). Das NGO-Komitee des<br />
Wirtschafts- und Sozialrats der UN hat sich<br />
mehrheitlich für die Zuerkennung des Konsultativstatus<br />
der HOSI Wien ausgesprochen. Die<br />
Entscheidung über den von der HOSI Wien bereits<br />
2007 gestellten Antrag war <strong>im</strong>mer wieder<br />
durch den Widerstand schwulenfeindlicher islamischer<br />
und afrikanischer Staaten verzögert<br />
worden. Dem Komitee gehören 19 Nationen an.<br />
Gegen den Antrag st<strong>im</strong>mten China, Marokko,<br />
Pakistan, Russland, Senegal und der Sudan. Kirgisien<br />
und Mosambik enthielten sich, während<br />
Burundi und Kuba bei der Abst<strong>im</strong>mung nicht<br />
anwesend waren. Zu den neun Befürwortern<br />
gehörten Israel, Indien und die Türkei.<br />
São Paulo<br />
Gay-Pride mit einer Million<br />
Menschen.<br />
Anfang Juni fand in São Paulo eine gigantische<br />
Gay-Pride statt. Mit rund einer Million Menschen<br />
dürfte die Parade wohl auch die grösste<br />
der Welt sein. Ein fantastischer Erfolg für die<br />
LGBT-Gemeinde in Brasilien.<br />
Neben der Feier forderten die Teilnehmer die<br />
rechtliche Gleichstellung von Schwulen und<br />
Lesben in Brasilien. «Wir müssen die Verfassung<br />
ändern, so dass alle Bürger die gleichen Rechte<br />
bekommen», so die Kulturministerin Marta Suplicy<br />
in ihrer Ansprache.<br />
Im Mai gab die Aufsichtsbehörde der brasilianischen<br />
Justiz grünes Licht für die Homo-Ehe.<br />
Doch längst nicht alle Standesämter befürworten<br />
diesen Schritt. In einem Land, das wie<br />
kaum ein anderes vom Katholizismus geprägt<br />
ist, weht der absoluten Gleichstellung ein kalter<br />
Wind entgegen.<br />
Saint Paul<br />
Homo-Ehe in Minnesota<br />
Minnesota ist der 12. US-Bundesstaat, der die<br />
Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben beschlossen<br />
hat. Der demokratische Gouverneur<br />
Mark Dayton hat angekündigt, das Gesetz unterschreiben<br />
zu wollen. Es soll am 1. August in<br />
Kraft treten. Die Republikaner lehnten das Gesetz<br />
ab. Der republikanische Senator Dan Hall<br />
liess verlauten, er wolle seinen Platz <strong>im</strong> christlichen<br />
H<strong>im</strong>mel nicht gefährden. Bei den Wahlen<br />
<strong>im</strong> vergangenen November scheiterte ein<br />
Referendum zur Aufnahme des Verbots der Homo-Ehe<br />
in der Verfassung Minnesotas. In Kürze<br />
wird der Supreme Court der USA entscheiden,<br />
ob das Verbot von gleichgeschlechtlichen Eheschliessungen<br />
auf Bundesebene sowie <strong>im</strong> nach<br />
Einwohnern grössten Bundesstaat Kalifornien<br />
verfassungsgemäss ist.<br />
Hongkong<br />
Richtige Christen<br />
Über 300 Pastoren christlicher Kirchen aus<br />
Asien haben sich für die Gleichberechtigung<br />
von Schwulen und Lesben in Kirche und Gesellschaft<br />
ausgesprochen. Drei Tage lange hatten<br />
sich die Geistlichen auf der Amplify-Konferenz<br />
in Hongkong mit der Rollen von Christen<br />
und Kirchen <strong>im</strong> gesellschaftlichen Umgang<br />
mit Schwulen und Lesben auseinandergesetzt.<br />
Reverend Silas Wong, Oberhaupt der Konferenzorganisatorin<br />
Blessed Minority Christian<br />
Fellowship, sagte gegenüber dem Onlinemagazin<br />
Fridae.asia, viele Menschen würden die<br />
Essenz des christlichen Glaubens falsch verstehen.<br />
Der «wahre christliche Glaube» akzeptiere<br />
auch Schwule und Lesben. In einer Deklaration<br />
forderten Konferenzteilnehmer die Regierung<br />
von Hongkong auf, die Rechte sexueller Minderheiten<br />
zu schützen. An der Konferenz hatten<br />
Pastoren aus Australien, China, Hongkong, Indonesien,<br />
Japan, Korea, Malaysia, Philippinen,<br />
Singapur, Taiwan und den USA teilgenommen.<br />
Abuja<br />
14 Jahre Haft für Homo-Kuss<br />
Einst<strong>im</strong>mig hat das Parlament von Nigeria die<br />
Verschärfung der schwulenfeindlichen Gesetze<br />
beschlossen. Jetzt steht schon die öffentlich<br />
sichtbare Zuneigung zwischen Angehörigen<br />
des gleichen Geschlechts unter Strafe. Schon<br />
ein s<strong>im</strong>pler Kuss kann mit bis zu 14 Jahren Haft<br />
bestraft werden. Zehn Jahre Gefängnis drohen<br />
jenen, die als Gast an einer gleichgeschlechtlichen<br />
Eheschliessung teilnehmen oder eine Rolle<br />
bei der Gründung einer schwul-lesbischen Organisation<br />
oder einer Homo-Bar spielen. Bereits<br />
bisher wurde gleichgeschlechtlicher Sex mit bis<br />
zu 14 Jahren Gefängnis bestraft. Etwa die Hälfte<br />
der Nigerianer sind Christen, während die andere<br />
Hälfte dem Islam angehört. Im islamisch<br />
dominierten Norden droht schwulen Männern<br />
sogar die Todesstrafe. Einer Umfrage von Pew<br />
Global Attitudes Projects zu Folge lehnen 97 Prozent<br />
der Nigerianer Homosexualität ab.<br />
5
Politik CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Russland zieht die<br />
Daumenschrauben an<br />
Dem Putin-Staat ist eine kritische Bürgergesellschaft ein<br />
Dorn <strong>im</strong> Auge<br />
Von Norbert Blech<br />
Die LGBT-Aktivisten in St. Petersburg geben nicht auf (Aufnahme vom 1. Mai <strong>2013</strong>)! © www.comingoutspb.ru<br />
6
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Politik<br />
LGTB-Aktivisten fürchten<br />
neue Gesetze, die das<br />
Aus für ihre Organisationen<br />
bedeuten können.<br />
Zugleich führt die geschürte<br />
Hysterie zu mehr Homophobie<br />
– und grausamen<br />
Hassverbrechen.<br />
Sie hatten sich nur umarmt: Zwei Frauen, die an einem alltäglichen Werktag<br />
Mitte Juni in der St. Petersburger Metro von der Polizei festgenommen<br />
wurden. Auf die Beschwerde eines Passagiers hatte der Fahrer den Zug<br />
gestoppt und die Beamten herbei gerufen.<br />
Die Geschichte ist nur eines der vielen Beispiele, wie derzeit in Russland<br />
das gesellschaftliche Biotop für Schwule und Lesben kippt wie bei einem<br />
See, der Fische zum Ersticken bringt. Staatlich geförderte Phobie und<br />
Paranoia, eine zunehmende Repression, dazu Ablehnung und Hass, der<br />
<strong>im</strong>mer öfter in Gewalt umschlägt: Auf Russlands Schwule und Lesben<br />
kommen schwere Zeiten zu.<br />
Rosig waren schon die letzten Jahre nicht: CSDs und andere Demonstrationen<br />
wurden verboten. Fanden sie dennoch statt, wurden die mutigen<br />
Teilnehmer sofort festgenommen, wenn sie nicht noch von der Polizei<br />
unbehelligt von nationalistischen Gegendemonstranten verprügelt wurden.<br />
Einige Personen verloren wegen der Demo-Teilnahme ihren Job oder<br />
wurden von der Familie und Freunden ausgestossen.<br />
Doch in der Regel wurden die Aktivisten nach wenigen Stunden wieder<br />
freigelassen, ihr Bussgeld selten eingetrieben – die Chance, durch andauerndes<br />
Protestieren die LGBT-Sache voranzutreiben, war da. Oppositionsmedien<br />
schlugen sich <strong>im</strong>mer öfter auf die Seite der Schwulen und Lesben.<br />
Als Jugendschutz getarnt<br />
Dem Putin-Staat war das ein Dorn <strong>im</strong> Auge, wie eine kritische Bürgergesellschaft<br />
überhaupt. Nun hat die Gegenwehr begonnen – bürokratisch<br />
und wirr, aber, so steht zu befürchten, effektiv.<br />
Vermutlich Anfang Juli tritt bundesweit das Gesetz gegen «Homo-Propaganda»<br />
in Kraft, am 11. Juni bei nur einer Enthaltung in der Duma<br />
beschlossen. Eine entsprechende Tat kann mit Geldstrafen in Höhe von<br />
rund 100 bis 120 Euro für Privatpersonen belegt werden, mit dem Zehnfachen<br />
für Offizielle wie etwa Lehrern und mit 12 000 bis 24 000 Euro für<br />
Organisationen.<br />
Der Gummiparagraph, der «das Aufdrängen von Informationen über<br />
nichttraditionelle sexuelle Beziehungen, die Interesse an solchen Beziehungen<br />
wecken können» unter Strafe stellt, lässt sich auch gegen beliebige<br />
Medien richten – ihnen droht zudem ein erzwungener Stopp der<br />
Aktivitäten von bis zu 90 Tagen.<br />
Offiziell wird das Gesetz mit dem Jugendschutz begründet, die «Tat» muss<br />
<strong>im</strong> Beisein von Jugendlichen geschehen. Eine andere Ergänzung des Jugendschutzes<br />
sieht allerdings vor, dass Internetseiten, die für Homosexualität<br />
«werben», auf eine Liste der Regierung gelangen können. Darin<br />
ohne Richtervorbehalt aufgenommene Seiten müssen von Providern<br />
gesperrt oder gelöscht werden. Das Ende von Coming-out-Infos <strong>im</strong> Netz?<br />
Bis zu 15 Tage Arrest für Ausländer<br />
«Das Gesetz ist Teil des harten Durchgreifens gegen die Bürgergesellschaft»,<br />
erzählt die Aktivistin Olga Lenkowa von der St. Petersburger<br />
Organisation «Coming Out», «würde es konsequent angewendet, kann es<br />
LGBT-Organisationen die Arbeit unmöglich machen». In ihrer Stadt gibt<br />
es ein entsprechendes «Propaganda»-Verbot schon seit rund einem Jahr;<br />
mit ihm wurden vor Ort Festnahmen bei Demonstrationen begründet,<br />
was vor Gericht dann aber keine grössere Rolle mehr spielte – die Begründung<br />
war letztlich egal.<br />
Das bundesweite Gesetz hingegen könnte konsequenter angewandt<br />
werden, fürchtet Lenkowa, auch weil es erstmals Haftstrafen vorsieht:<br />
Ausländern drohen bis zu 15 Tage Arrest oder die sofortige Ausweisung.<br />
Sorgen macht ihr derzeit allerdings ein anderes Gesetz, das zu weniger<br />
Schlagzeilen <strong>im</strong> Ausland geführt hat: Die Brandmarkung von Nichtregierungsorganisationen<br />
als «ausländische Agenten». Wer Gelder aus dem<br />
Ausland erhält und «politisch aktiv» ist, muss sich als «Agent» registrieren<br />
– die Folge sind peniblere Vorschriften etwa bei Finanzen, die den Behörden<br />
mehr Willkür und Repression ermöglichen.<br />
«Wie die meisten NGOs haben wir uns geweigert, uns unter diesem diffamierenden<br />
Begriff zu registrieren», erzählt Lenkowa. Die Folge: Im März<br />
liess die Regierung Razzien bei Tausenden NGOs durchführen, darunter<br />
bei «Coming Out» und dem LGBT-Filmfestival «Side by Side», ebenfalls<br />
aus St. Petersburg. Beide erhalten Spenden und Fördermittel aus Europa,<br />
beide wurden angeklagt und <strong>im</strong> Juni wegen der fehlenden Registrierung<br />
zu Geldbussen von je rund 12 000 Euro verurteilt – die meisten anderen<br />
NGOs erhielten weniger. Man will Berufung einlegen, erlangt das Urteil<br />
aber Rechtskraft, gelten beide Organisationen als «Agent». «Man kann uns<br />
dann <strong>im</strong>mer wieder mit empfindlichen Geldstrafen belegen», fürchtet<br />
Lenkowa, «<strong>im</strong> Endeffekt würden wir unsere Arbeit irgendwann einstellen<br />
müssen, um nicht <strong>im</strong> Gefängnis zu landen.»<br />
Szene wurde zunächst gestärkt<br />
Immerhin: Die neuen homophoben Gesetze haben die Szene zunächst<br />
gestärkt – <strong>im</strong>mer mehr Schwule und Lesben – und Transgender – gingen<br />
in den letzten Monaten erstmals auf die Strasse, um für ihre Rechte, ihr<br />
Leben zu kämpfen. In einem vielbeachteten Magazinbeitrag outeten sich<br />
über 20 Homosexuelle auf einmal. Und die gemeinsame Gegenwehr gegen<br />
das «Agenten»-Gesetz hat erstmals eine produktive Zusammenarbeit<br />
mit anderen Nichtregierungsorganisationen beginnen lassen.<br />
Doch die Kehrseite der Debatte über homophobe Gesetze (Mitte Juni<br />
wurde noch eines beschlossen, das es ausländischen Homo-Paaren wie<br />
auch Singles aus Ländern mit einer Art der Homo-Ehe verbietet, russische<br />
Waisenkinder zu adoptieren) ist eine zunehmende Homophobie<br />
der Gesellschaft.<br />
Homophobie schlägt in Gewalt um<br />
Einer aktuellen Umfrage zufolge befürworten 88 Prozent der Bevölkerung<br />
das Verbot von «Homo-Propaganda». 42 Prozent würden Homosexuelle<br />
wie früher ins Gefängnis stecken – bei der gleichen Frage hatten<br />
das 2005 nur 23 Prozent befürwortet.<br />
Es ist eine Homophobie, die auch in Gewalt umschlägt: Ende Mai und Anfang<br />
Juni machten brutale Morde an zwei mutmasslich schwulen Männern<br />
Schlagzeilen, selbst die Behörden sprachen danach von Homophobie<br />
als Tatgrund. In Kamtschatka wurde ein 39-Jähriger erstochen, seine<br />
Leiche dann mit Benzin übergossen und angezündet. Und in Wolgograd<br />
wurde ein 23-Jähriger mit Steinschlägen auf den Kopf und Messerstichen<br />
getötet, ihm wurden mehrere Flaschen rektal eingeführt und die Genitalien<br />
verstümmelt. Die Täter: Junge Männer, bei denen sich der 23-Jährige<br />
angetrunken geoutet haben soll.<br />
Ohnehin herrscht ein Kl<strong>im</strong>a, in dem Schwule und Lesben eher <strong>im</strong><br />
Schrank bleiben und höchstens am Wochenende in der durchaus existierenden<br />
und vom Staat halbwegs in Ruhe gelassenen Szene feiern. Auch<br />
das hat Konsequenzen: Die wenigsten Russen kennen Schwule und Lesben<br />
persönlich, was nicht be<strong>im</strong> Abbau von Vorurteilen hilft. Und es erschwert<br />
das Coming-out. Es ist anzunehmen, dass es eine hohe Rate von<br />
psychischen Krankheiten und Selbstmorden unter russischen LGBT gibt<br />
– Studien dazu gibt es freilich nicht.<br />
Wie kann man russischen Schwulen und Lesben bei ihrem mutigen<br />
Kampf helfen? «Spenden!», sagt Lenkowa deutlich, «die Bussgelder und<br />
Rechtsanwälte müssen bezahlt werden.» Man sollte aber auch den Kampf<br />
<strong>im</strong> eigenen Land für eine «völlige Gleichstellung» nicht vergessen: «Es<br />
inspiriert uns <strong>im</strong>mer wieder, wenn auf der Welt wichtige Siege erzielt<br />
werden. Es gibt uns die Hoffnung, dass auch wir irgendwann gewinnen<br />
werden.»<br />
Infos und Spenden unter:<br />
www.comingoutspb.ru, www.bok-o-bok.ru<br />
7
Prominent CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Prinz Harry<br />
Mike Jeffries<br />
Das Abercrombie & Fitch-Shirt gehört ebenso in<br />
jeden gut sortierten schwulen Kleiderschrank<br />
wie der V-Ausschnitt, die Speedo-Badehose oder<br />
die AussieBum-Unterwäsche. In vielen Städten<br />
sind die stylishen A&F-Shops zu wahren Touristenmagneten<br />
geworden, das Foto mit dem<br />
Oben-ohne-Verkäufer gehört zum Standardprogramm.<br />
Als in Düsseldorf 2011 der deutsche<br />
Flagship-Store in einem für 25 Millionen Euro<br />
umgebauten Bankgebäude eröffnet wurde, standen<br />
die modeverrückten Teenies Schlange. Gerüchten<br />
zufolge sucht man auch an der Zürcher<br />
Bahnhofstrasse seit Jahren intensiv nach einer<br />
geeigneten Location. Ein gewaltiger Shitstorm<br />
hat den Hype um die Kultmarke nun aber ausgebremst.<br />
Anstoss war, dass fehlerhafte Teile<br />
nicht gespendet, sondern verbrannt werden.<br />
Bald geriet das frühere Statement von CEO Mike<br />
Jeffries ins Zentrum, seine Mode sei nur für<br />
«tolle, gut aussehende Leute». Die Damenkollektion<br />
gibt‘s deshalb auch stets nur bis Grösse<br />
40. Eine Aussage, die von geradezu absurder Lächerlichkeit<br />
ist, wenn man sie neben das bis zur<br />
Verunstaltung aufgespritzte und glattgebügelte<br />
Gesicht des 69-jährigen Jeffries stellt, und die<br />
zur Vorlage für zahlreiche Karikaturen wurde.<br />
Bereits 2003 kratzte eine Rassismus-Klage<br />
am coolen Image. Zudem zeigten Aufnahmen<br />
aus Indien kürzlich, wie Arbeiter in Textilfabriken<br />
bei 45 Grad ungeschützt mit Chemikalien<br />
hantiere und in einem Kleidungsstück wurde<br />
eine Menge des krebserregenden Benzidins festgestellt,<br />
die den Grenzwert um ein Vielfaches<br />
überschreitet.<br />
Englands Gay-Community hat ein ganz besonderes<br />
Verhältnis zu ihren Ikonen. Die Verehrung<br />
von Kylie Minogue und Lady GaGa, aber<br />
auch Nelson Mandela oder David Beckham als<br />
grosse Vorbilder, geht weit über die übliche<br />
Promi-Bewunderung hinaus. Ziemlich überraschend<br />
ist nun auch Prinz Harry in den Olymp<br />
schwuler Sympathien aufgestiegen. Dass Harry<br />
kein Kind von Traurigkeit ist, wissen wir<br />
schon lange. Party-Exzesse, Kostüm-Fauxpas,<br />
Nackt-Billard… Bereits bekannt auch, dass er für<br />
ein Bier durchaus mal einen Schwulen küsst.<br />
Nun aber ist die Nummer drei der britischen<br />
Thronfolge nicht in ein weiteres Fettnäpfchen<br />
Anna R./AnNa R.<br />
Als Anna Rossinelli 2011 <strong>im</strong> ESC-Finale auf dem<br />
letzten Platz landete, war sie so wütend, dass<br />
Gegenstände flogen und ein Hotelz<strong>im</strong>mer beinahe<br />
demoliert wurde, wie sie neulich verriet.<br />
Immerhin, die Jury aus dem trendangebenden<br />
England verlieh ihr damals Bestnoten. Inzwischen<br />
hat die sympathische Baslerin ihre Jobs<br />
als Unterwäschemodel, Kellnerin und Behindertenbetreuerin<br />
an den Nagel gehängt, hat<br />
mit Auftritten von der Pride bis zum Jazzfestival<br />
unermüdlich überzeugt und nun mit «Marylou»<br />
ein neues Album eingespielt, das grosses Format<br />
hat. Heisser Radiohit oder cooler Blues mit Dieter<br />
Meier: Sie kann’s, keine Frage.<br />
Eine ganz andere Anna R. arbeitet derweil in<br />
Deutschland an ihrer Musikkarriere, AnNa R.,<br />
um genau zu sein, Sängerin von Rosenstolz. Seit<br />
langem gab es Gerüchte um getrennte Wege,<br />
und seit Peter Plates Burnout stockte die gemeinsame<br />
Route an jeder Kreuzung. «Der Mond<br />
n<strong>im</strong>mt ab und zu und geht doch <strong>im</strong>mer wieder<br />
auf», sagte sie in Krisenzeiten über die Zukunft<br />
in bester Rosenstolz-Textmanier. Ab und zu ist<br />
es dann aber wohl doch besser, unter der gleichen<br />
Sonne verschiedene Richtungen einzuschlagen.<br />
Peters Dampfer tuckert mit seinem<br />
Solo-Debüt durch gemütliche Electro-Schlager-<br />
Gewässer, AnNa R. gibt nun mit neuer Band auf<br />
Was also tun mit dem Lieblingsshirt? An einen<br />
Obdachlosen verschenken, rät die Online-Gemeinde.<br />
Ob <strong>im</strong> nach ethischen Aspekten gründlich<br />
ausgemisteten Schrank viel übrig bleibt,<br />
ist fraglich. Aus Protest mal ganz auf Kleidung<br />
verzichten? Wäre wohl angebracht, hat aber einen<br />
Haken: Man muss dafür NOCH schöner sein<br />
als für A&F. (rg)<br />
8<br />
© pd<br />
© pd<br />
getreten, sondern eine wahre Heldentat aus seiner<br />
Zeit <strong>im</strong> Kriegsdienst ist publik geworden.<br />
Versehentlich outete der Panzerschütze James<br />
Wharton, der nun ein Buch geschrieben hat,<br />
nach einem One-Night-Stand einen Kollegen,<br />
wurde darauf hin von seiner homophoben Truppe<br />
massiv bedroht und fürchtete um sein Leben.<br />
«Okay, ich werde das ein für alle Mal aus der<br />
Welt schaffen», soll der vorgesetzte Harry gesagt<br />
haben, tat dies umgehend mit einem Disziplinarverfahren.<br />
Liberale Politiker applaudieren,<br />
auch Harrys Mutter wäre best<strong>im</strong>mt stolz, Lady<br />
Di, die allergrösste Ikone überhaupt. Ende der<br />
1980er hat sie, wie eine neue Biografie behauptet,<br />
als Mann verkleidet eine Schwulenbar besucht.<br />
Sie habe ausgesehen wie ein Gay-Model<br />
und sei danach mit dem Taxi zurück in den<br />
Kensington Palace gefahren. Wer also damals in<br />
London einen hübschen Jungen mit unvergesslichem<br />
Charisma getroffen hat… Alle andern<br />
dürfen sich auch freuen. Über Harrys Mut und<br />
auf die Diana-Filmbiografie mit Naomi Watts,<br />
die voraussichtlich nächsten Januar ins Kino<br />
kommt. (rg)<br />
© Universal Music<br />
Gleis 8 Vollgas. Die Zutaten sind noch da, doch<br />
die neuen Rezepturen schmecken altbacken.<br />
Schwierig, wenn man sich an unerreichbaren<br />
Hits wie «Liebe ist alles», «Ich bin Ich» oder «Die<br />
Schlampen sind müde» messen muss. Eurovisions-Flop<br />
ist da natürlich die komfortablere Ausgangslage.<br />
Eine Chance, die sicher auch AnNa<br />
offen stehen würde. Oder wie wär’s mit einem<br />
Rosenstolz-Comeback und einem Siegersong?<br />
Wird selbstverständlich nur was, wenn Anna<br />
Rossinelli nicht nochmal antreten wird. (rg)
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Prominent<br />
Sebastian<br />
Ledesma<br />
Er gilt als neuer Shooting-Star der Schweizer<br />
Filmszene: Sebastian Ledesma. Mit dem Film<br />
«Rosie» wurde der smarte 27-jährige Zürcher<br />
quasi über Nacht zum Liebling des hiesigen<br />
Feuilletons. Dabei wollte Sebastian Ledesma<br />
nie ernsthaft Schauspieler werden. Bis ihn Regisseur<br />
Marcel Gisler bei einem Dinner traf und<br />
vom Fleck weg für die Rolle des Mario in «Rosie»<br />
engagierte. Dass seine erste Rolle so grossen<br />
Anklang findet, freut Sebastian Ledesma. Obwohl<br />
er bereits Erfahrung als Bühnenschauspieler<br />
hat, dachte er nie <strong>im</strong> Traum daran, einmal<br />
Cyndi Lauper<br />
Mit 60 Jahren feiert die Sängerin Cyndi Lauper<br />
ihren vielleicht grössten Triumph. Die Pop-Sensation<br />
aus den 1980ern, welche mit beeindruckenden<br />
sechs Oktaven die Charts erklomm und<br />
deren Hit «Girls just want to have Fun» auch heute<br />
noch an jeder 80er-Fête gespielt wird, hatte<br />
die letzten Jahre Mühe, an diese Erfolge anzuknüpfen.<br />
Untätig blieb Cyndi Lauper jedoch nie.<br />
Egal ob Musik, Film oder Fernsehen, die quirlige<br />
New Yorkerin etablierte sich in verschiedenen<br />
Metiers. Der Gay-Community ist sie jedoch besonders<br />
verbunden. Cyndi Lauper erweist sich<br />
als flammende Befürworterin der Gleichstellung<br />
und kämpft in den Staaten an vorderster<br />
Front für die LGBT-Rechte. So erstaunte es nicht,<br />
dass Schauspieler und Broadway-Legende Harvey<br />
Fierstein («Torch Song Trilogy) die Sängerin<br />
bat für sein Musical «Kinky Boots» die Musik zu<br />
Inka Bause<br />
Sie verkuppelt mit Vorliebe deutsche Bauern<br />
und erreicht damit ein Millionenpublikum:<br />
Inka Bause. Die 44-jährige Entertainerin ist aber<br />
weit mehr als «nur» die Kupplerin des grossen<br />
Kantons. Mitte Juni moderierte Inka Bause die<br />
zweite CSD-Gala in Berlin, welche die Festivitäten<br />
eröffnete. Die Show <strong>im</strong> Friedrichstadt-Palast<br />
war laut Medienberichten mit rund 2000 illustren<br />
Gästen ein voller Erfolg, und Inka Bause<br />
meisterte den Abend ohne Anflug von Nervosität.<br />
Während «Arm und Sexy» (Berlin) mit der<br />
© Cobra Film<br />
ernsthaft vor der Kamera zu agieren. «Ich sage<br />
mir <strong>im</strong>mer, jetzt bist du zehn Jahre unmöglich<br />
gewesen und herumgestrauchelt, da musste ja<br />
mal was passieren», gesteht Sebastian Ledesma<br />
<strong>im</strong> CR-Interview. Passiert sind auch int<strong>im</strong>e<br />
Szenen mit dem Schauspieler Fabian Krüger.<br />
Aber das Filmteam half der Schauspielhoffnung<br />
be<strong>im</strong> Dreh auf die Sprünge: «Meine Kollegen<br />
sind wirkliche Profis. Sie kommen zu dir runter<br />
und helfen dir rauf.» Seinen Film-Lover hält<br />
er weiter für einen «Mordskerl». Ob und wie<br />
es nun mit der Filmkarriere weitergeht, steht<br />
in den Sternen. «Shooting-Stars gibt’s ja alle<br />
Nase lang, da mach ich mir jetzt keinen grossen<br />
Kopf. Abwarten und Bier trinken», meint<br />
er locker. Mit dem selbstbewussten schwulen<br />
Mario aus «Rosie» hat der reale Sebastian Ledesma<br />
wohl eher wenig gemeinsam, was für seine<br />
Schauspielkunst spricht. Die «NZZ-Campus»<br />
beschreibt Sebastian Ledesma auch als «ewigen<br />
Studenten», der seit 2005 an der Uni Zürich<br />
Germanistik studiert. Nun sei er <strong>im</strong> Nebenjob<br />
ein Filmstar. Sebastian Ledesmas klare Leidenschaft<br />
gilt aber der Musik. Schon früh lernte er<br />
das Pianospiel und gibt heute Klavierstunden<br />
für Anfänger. (dd)<br />
© Downtown Records<br />
schreiben. Die Story eines bankrotten Schuhhändlers,<br />
der sich zwecks finanzieller Anreize<br />
mit einer Drag-Queen zusammen tut, um<br />
High Heels jeder Grösse zu verkaufen, ist so<br />
schwul und kitschig, dass sie dem amerikanischen<br />
Traum ziemlich nahe kommt. Die Kritik<br />
ist jedenfalls begeistert. «Kinky Boots» wurde<br />
für 13 Tony Awards nominiert und gewann <strong>im</strong><br />
Juni deren sechs, darunter die Auszeichnung<br />
als «Bestes Musical». «Man fliegt um die ganze<br />
Welt für Anerkennung - und vergisst, dass man<br />
einfach in seinem Vorgarten schauen muss»,<br />
gestand eine gerührte Cyndi Lauper vor einem<br />
frenetischen Publikum. (dd)<br />
© RTL<br />
grossen Kelle den Weltstadt-Status zementierte,<br />
blieb Inka Bause dabei <strong>im</strong>mer die freundliche<br />
Blonde aus dem Osten. Schliesslich besitzt<br />
sie jahrelange Showbusiness-Erfahrung und<br />
machte sich in der damaligen DDR schon früh<br />
als Schlagersängerin einen Namen. Ihre Natürlichkeit<br />
kommt an; selbst ihre Geduld scheint<br />
unzerstörbar, wenn man an manches Fiasko in<br />
ihrer RTL-Show «Bauer sucht Frau» sucht. Nun<br />
wird Inka Bause offenbar auch in der deutschen<br />
Gay-Community <strong>im</strong>mer beliebter. Gegenüber<br />
der Presse gab sie zu, dass die meisten ihrer<br />
männlichen Freunde schwul sind. Bereits in ihrer<br />
TV-Show «Bauer sucht Frau» präsentierte sie<br />
zwei schwule, einsame Bauern. In der aktuellen<br />
Staffel ist nun erstmals eine lesbische Bäuerin<br />
mit dabei. Daher war es nur logisch, Inka Bause<br />
für den CSD zu engagieren. Sie selbst ist übrigens<br />
Single und sagte jüngst in einem Bunte-<br />
Interview: «Der, den ich haben will, der muss<br />
noch gebacken werden!» (dd)<br />
9
Gesundheit CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Mund-Art<br />
Michael Douglas oder die Folgen von Oralsex<br />
Von Jen Haas<br />
„Wir Menschen nehmen eben gerne Dinge in den Mund“ (Werner Schneider) © Stefan Büchi<br />
10
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Gesundheit<br />
Hygienisch, praktisch, gut:<br />
Der Oralsex ist zum beliebtesten<br />
Vergnügen geworden.<br />
Doch in letzter Zeit leidet<br />
sein Ruf. Wie sicher ist<br />
er wirklich? Kann man davon<br />
auch Krebs bekommen?<br />
Er hat eine steile Karriere hinter sich: Während der schl<strong>im</strong>msten Zeit<br />
von HIV und Aids, als es noch keine wirksamen Medikamente gab, wurde<br />
der Oralsex zum verlässlichen Kumpel der Schwulen. Wer richtig bläst,<br />
so versprechen dies die offiziellen Broschüren, ist auf der sicheren Seite.<br />
Plötzlich ist der Arsch out. Der Mund wird zur einzigen Öffnung, in die<br />
man ohne Gummi eindringen darf, und die Zunge zu einem neu entdeckten<br />
Sexualorgan.<br />
Everybody’s Darling<br />
Für Heterosexuelle ist der Oralsex schon lange eine praktische Alternative<br />
zum genitalen Geschlechtsverkehr: keine Diskussion über die verlorene<br />
Jungfräulichkeit, keine Gefahr von ungewollten Schwangerschaften.<br />
Und weil der Blow-Job nicht der Fortpflanzung dient, ist er streng genommen<br />
gar kein Sex – so jedenfalls sehen es <strong>im</strong>mer mehr US-Amerikaner<br />
und einer ihrer Präsidenten. Der Oralsex ist überall beliebt, vor allem<br />
aber unter den Schwulen: Gemäss der Schweizer Umfrage «Gay Survey»<br />
blasen nun schon 95 Prozent, ein eindrückliches Lippenbekenntnis.<br />
«Wir Menschen nehmen eben gerne Dinge in den Mund», meint der Psychoanalytiker<br />
und Satiriker Werner Schneider. Zuerst die Mutterbrust,<br />
dann feste Nahrung, Daumen, Bauklötze, Puppenbeine – <strong>im</strong> Erwachsenenalter<br />
kommt noch dies und jenes hinzu. Die mit unzähligen Nervenzellen<br />
ausgekleidete Mundschle<strong>im</strong>haut will berührt, gestreichelt und<br />
gestossen werden.<br />
Kommt jetzt der Krebs?<br />
Und nun diese Hiobsbotschaft: Der US-Schauspieler Michael Douglas behauptet,<br />
sich be<strong>im</strong> Oralsex seinen Zungenkrebs geholt zu haben. Geht<br />
das überhaupt? Ist der Mundverkehr doch nicht unproblematisch? «Krebs<br />
durch Oralverkehr ist möglich», antwortet der Infektiologe Dominique<br />
Braun vom Universitätsspital Zürich, «das Risiko ist aber sehr klein.» Ursache<br />
dafür ist das humane Papillomavirus (HPV), das be<strong>im</strong> Oralverkehr<br />
und anderen sexuellen Kontakten übertragen wird. Viele Männer, die<br />
Sex mit Männern haben, sind mit diesem Virus in Kontakt gekommen.<br />
In den meisten Fällen verläuft die Infektion harmlos. Gewisse HPV-Typen<br />
können jedoch an einigen Körperstellen, also am Anus, Penis oder in der<br />
Mund- oder Rachenhöhle, chronische Infektionen verursachen, woraus<br />
wiederum ein Krebsleiden entstehen kann. Im Mund- und Rachenbereich<br />
ist dies gemäss Braun allerdings äusserst selten: Jährlich erkranken zwei<br />
bis drei Personen von 100 000 an einem solchen Krebs, davon ist weniger<br />
als die Hälfte auf HPV zurückzuführen. Die Wahrscheinlichkeit, wegen<br />
des Blasens an einem Tumor <strong>im</strong> Mund oder Rachen zu erkranken, ist also<br />
etwa so gering wie jene von fünf Richtigen <strong>im</strong> Mittwochslotto.<br />
Ist das Immunsystem angeschlagen, müsse man etwas vorsichtiger sein,<br />
sagt Braun. HIV-positiven Personen rät der Infektiologe, auffällige Wunden<br />
oder Warzen <strong>im</strong> Mund, <strong>im</strong> genitalen und analen Bereich bei einem<br />
Spezialisten abklären zu lassen. Eine Impfung gegen HPV ist möglich, wie<br />
gut sie vor Krebs schützt, ist jedoch umstritten. Zudem wirkt die Impfung<br />
vor allem dann, wenn sie vor der ersten sexuellen Aktivität erfolgt. Also<br />
<strong>im</strong> Knabenalter.<br />
Gute Bilanz bei HIV<br />
Der Krebs ist also eher unwahrscheinlich. Entwarnung gibt es auch bei<br />
HIV: Der Oralsex ist ziemlich sicher, was auch zahlreiche epidemiologische<br />
Studien belegen. Wer sich blasen lässt, geht null HIV-Risiko ein, wer<br />
bläst, ein sehr kleines. Die gute alte Regel «kein Sperma in den Mund, kein<br />
Sperma schlucken» gilt zwar noch <strong>im</strong>mer. Gemäss Bundesamt für Gesundheit<br />
(BAG) sind HIV-Infektionen auf diesem Weg jedoch sehr selten.<br />
In der Schweiz wird daher die PEP nach Oralverkehr mit Abspritzen nicht<br />
mehr generell empfohlen. «Am weitaus riskantesten ist der ungeschützte<br />
aktive und passive Analverkehr mit einem unbehandelten HIV-positiven<br />
Partner», sagt Axel J. Schmidt, Epidemiologe und Arzt bei Checkpoint<br />
Zürich. Dies gilt insbesondere be<strong>im</strong> Sex mit Partnern, die sich frisch mit<br />
dem HI-Virus angesteckt haben und es selbst noch nicht wissen.<br />
Hartnäckiger Tripper<br />
Wie schneidet der Oralverkehr schliesslich bei anderen sexuell übertragbaren<br />
Infektionen (STI) ab? Leider nicht sehr gut: Tripper und Syphilis<br />
sind auf dem Vormarsch, sie werden be<strong>im</strong> Oralsex ziemlich rasch weitergegeben.<br />
Beide Infektionen können zwar behandelt werden, was jedoch<br />
nicht <strong>im</strong>mer einfach ist. Denn in letzter Zeit tauchen <strong>im</strong>mer häufiger<br />
Tripper-Bakterien auf, die gegen viele Antibiotika resistent sind. Seit<br />
Kurzem wird der Tripper deshalb gleichzeitig mit zwei Antibiotika aus<br />
verschiedenen Wirkungsklassen behandelt.<br />
Dass man sich be<strong>im</strong> Oralsex eine STI holen kann, wird oft übersehen,<br />
übrigens auch von Ärzten. «Sexuell aktive Personen sollten deshalb bei<br />
Wunden und Entzündungen an Lippen und <strong>im</strong> Mundbereich <strong>im</strong>mer auch<br />
an eine STI denken», rät der Infektiologe Braun. Und manchmal merkt<br />
man trotz einer Infektion gar nichts. Deshalb empfiehlt das Bundesamt<br />
für Gesundheit bei wechselnden Partnern mindestens einen jährlichen<br />
HIV- und STI-Check, je mehr Partner, desto häufiger. Bei den Checkpoints<br />
ist man diesbezüglich gut aufgehoben: Sie beraten umfassend und bieten<br />
je nach sexueller Vorliebe die entsprechenden Tests und Abstriche an.<br />
Wichtig ist eine rasche Behandlung, auch der Sexualpartner. Unbehandelte<br />
STI haben mitunter gravierende gesundheitliche Folgen und erhöhen<br />
das Risiko, sich zusätzlich mit dem HI-Virus anzustecken.<br />
Gesunden Sex gibt’s nicht<br />
Ist der Oralsex also doch heikel? Formulieren wir es mal so: Vorsorge ist<br />
gut, eine perfekte Mundhygiene aber unmöglich. Den völlig gesunden<br />
Sex gibt es nicht, auch wenn wir dies lange geglaubt haben. «Nach den<br />
ersten Aids-Fällen stand Sexualität ganz unter der Fuchtel der Gesundheit»,<br />
sagt der Psychoanalytiker Schneider. Die Schwulen waren dabei<br />
vorbildlich. Dank Safer Sex konnten sie die HIV-Epidemie eindämmen.<br />
Doch dann sind die anderen Geschlechtskrankheiten zurückgekommen.<br />
«Sexuell übertragbare Infektionen überträgt man nun mal be<strong>im</strong> Sex»,<br />
resümiert Schneider, «wir können nicht jederzeit und über alles einen<br />
Gummianzug legen.»<br />
11
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
«Mich traf der<br />
Fluch aller Mister<br />
und Missen!»<br />
Stephan Bitterlin hängt den<br />
Titel als MrGay Switzerland<br />
an den Nagel.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
CR-MagazIN: Stephan, seit über zwei Jahren<br />
trägst du den Titel «MrGay Switzerland» –<br />
wie fühlt sich das an?<br />
STEPHAN BITTERLIN: Diese Tatsache hat zwei Seiten.<br />
Was sich gut anfühlt, ist, dass meine Person und<br />
meine Arbeit noch <strong>im</strong>mer gefragt sind. Obwohl<br />
dies natürlich mit der Zeit auch nachgelassen<br />
hat. Die Kehrseite der Medaille ist, dass der Titel<br />
und die damit verbundenen Erwartungen doch<br />
sehr anspruchsvoll sind, wenn man sie seriös<br />
angehen will.<br />
Was bedeutet für dich «seriös»?<br />
Ich will mich aus ganzem Herzen für die LGBT-<br />
Community einsetzen und meine Botschaften<br />
klar transportieren können. Auch politisch versuche<br />
ich oft, mein Statement zu verbreiten,<br />
auch wenn es «nur» eine Message auf Facebook ist.<br />
Und wie schaut die Kehrseite der Medaille aus?<br />
Die Arbeit als MrGay wurde <strong>im</strong>mer mehr auch<br />
zu einer Belastung. Ich liebe sie, aber ich kam<br />
die letzten Monate <strong>im</strong>mer öfter an meine Grenzen.<br />
Man darf nicht vergessen, dass ich auch<br />
als Pflegefachmann arbeite. Nach meiner regulären<br />
Arbeit warteten dann die Pflichten als<br />
MrGay, das war zeitweise etwas anstrengend.<br />
Dazu kommt, dass ich unermüdlich und kostenlos<br />
<strong>im</strong> Einsatz war und oft auf Gegenwehr<br />
gestossen bin, ironischerweise in der Gay-Szene.<br />
Die Kommunikation war oft eine Katastrophe,<br />
aber trotzdem war ich <strong>im</strong>mer bereit und habe<br />
Präsenz gezeigt.<br />
Vielleicht solltest du den Titel nach über zwei<br />
Jahren endlich ablegen, meinst du nicht auch?<br />
In der Tat möchte ich mehr als Stephan denn<br />
als MrGay wahrgenommen werden. Aber auch<br />
heute noch werde ich mit diesem Titel angesprochen.<br />
Besonders an schwulen Events wird<br />
<strong>im</strong>mer wieder vom «MrGay» gesprochen. Da ich<br />
bis dato der «Letzte» bin, ist mein Name mit dem<br />
Titel vorerst verbunden.<br />
Stephan Bitterlin verabschiedet sich. © DD<br />
12
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Kapitel Titel<br />
Wie denkst du generell über deine lange Amtszeit?<br />
Ich habe viel von der Gay-Szene mitbekommen, es war eine intensive Zeit<br />
und ich bin dankbar für all die tollen Menschen, die ich dabei kennenlernen<br />
durfte. Aber ganz ehrlich, mittlerweile habe ich eine Überdosis<br />
an «Szene», ich denke, ich habe es nun gesehen.<br />
Was war mitunter das Unangenehmste in dieser Zeit?<br />
Was mich oft genervt hat, war, dass vielfach angenommen wurde, ich verdiene<br />
mir eine goldene Nase als MrGay. Das war echt nicht der Fall. Aber<br />
die tollen Erlebnisse und Eindrücke überwiegen, ganz klar! Besonders<br />
dann, wenn meine Arbeit echt und herzlich anerkannt wurde. Dies war<br />
<strong>im</strong>mer ein Antrieb für mich. Aber nun, <strong>im</strong> dritten Jahr, muss ich einen<br />
Schlussstrich ziehen.<br />
Wie wirst du reagieren?<br />
Ich habe mir eine Deadline gesetzt: Ab Juli werde ich kürzer treten, mich<br />
auf meinen Beruf und mein Privatleben konzentrieren. Das genaue Datum<br />
hat sich so ergeben, weil ich am 1. Juli an der Schulter operiert werde.<br />
Danach bin ich mehrere Wochen in jeder Hinsicht eingeschränkt. Daher<br />
hänge ich Titel und Schleife genau dann an den Nagel.<br />
Hat dein Privatleben unter dem Titel «MrGay» gelitten?<br />
Definitiv, ich hatte wenig Zeit für Familie und Freunde. Zudem hat mich<br />
der «Fluch» fast aller Mister und Missen getroffen...<br />
Du meinst, deine Beziehung ging in die Brüche?<br />
Ja, leider. Sechs Jahre waren wir zusammen, aber seit ich den Titel<br />
als MrGay trug, hat sich mein Leben halt extrem verändert. Ich hatte<br />
schlichtweg zu wenig Zeit für meinen Freund. Das gegenseitige Verständnis<br />
litt zusehends und wir haben uns auseinander gelebt.<br />
Du bist also momentan Single, dürfen deine Verehrer hoffen?<br />
Nein, nicht ganz. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es niemanden<br />
gibt, den ich spannend finde. Wie das Leben so spielt, lernt man<br />
<strong>im</strong>mer mal wieder neue Männer kennen (lächelt). Aber diese Gefühle<br />
sind noch jung, ich will mir dabei Zeit lassen und sehen, was sich daraus<br />
entwickelt.<br />
Wie muss dein Traumann aussehen?<br />
Vielleicht glaubt mir das kein Mensch, aber das Äussere ist mir weniger<br />
wichtig! Sympathie sowie gegenseitiges Verständnis sind wertvoller, als<br />
eine tolle Optik.<br />
Hast du ein Rezept für eine funktionierende Beziehung?<br />
Ein wirklich funktionierendes Rezept gibt es wohl nicht, aber der gemeinsame<br />
Dialog darf nicht fehlen. Miteinander reden und sich Dinge<br />
zu erklären, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Dabei sollte man<br />
offen bleiben und nicht wertend über den Partner richten.<br />
Wie geht es nun für dich weiter?<br />
Erstmal muss ich die Operation gut überstehen. Und in dieser Phase auch<br />
die Stärke finden, um kürzer zu treten. Ich will mich wie erwähnt mehr<br />
um mein Leben kümmern. Und wir werden sehen, was weiter geschieht.<br />
Ich bin zuversichtlich und freue mich auf die Zukunft!<br />
Stephan Bitterlin<br />
Nicht ein Mister, sondern ein Tänzer wollte Stephan Bitterlin werden. Bereits<br />
mit elf Jahren widmete der Zürcher sich leidenschaftlich dem Tanz.<br />
Seine folgende Ballettausbildung führte ihn ans Hamburger Staatsballett<br />
(Diplomabschluss) und tanzte danach am Stadttheater Aachen. Wegen<br />
einem schweren Tanzunfall musste er seinen Traumberuf aufgeben. Was<br />
Stephan Bitterlin nicht davon abhielt, weiterhin bei einigen Projekten zu<br />
tanzen und auch Tanz zu unterrichten. Nach einer Zweitausbildung als<br />
Pflegefachmann und diversen Weiterbildungen ist er heute auch noch<br />
als Tanz-Pädagoge, Choreograph sowie Pilates-Instructor tätig. Im März<br />
2011 wurde er zum MrGay Switzerland ernannt. Seither fanden keine<br />
Wahlen mehr statt.<br />
VOM 12. BIS 18. AUGUST<br />
INS MOUSTACHE<br />
FÜR NUR 29 FRANKEN!<br />
In dieser Augustwoche führen wir kleinere<br />
Umbauten durch. Weil dadurch nicht <strong>im</strong>mer alle<br />
Bereiche zugänglich sind, beträgt der<br />
Eintrittspreis für diese Zeit nur CHF 29.00.<br />
Wir haben an allen Tagen regulär geöffnet.<br />
VIDEO-DAMPFBAD<br />
WHIRLPOOL<br />
SCHAUMBAD<br />
FINNISCHE SAUNA<br />
BIO SAUNA<br />
RUHEKABINEN<br />
DARK & PLAYROOM<br />
LABYRINTH<br />
BAR & SNACKS<br />
FUMOIR<br />
TV LOUNGE<br />
GRATIS WIFI<br />
MEN ONLY<br />
TÄGLICH OFFEN VON<br />
11.30 BIS 23 UHR.<br />
FREITAG UND SAMSTAG<br />
NACHTSAUNA<br />
BIS 7 UHR FRÜH.<br />
Moustache Sauna<br />
Engelstrasse 4<br />
8004 Zürich<br />
Tel: +41 44 241 10 80<br />
info@moustache.ch<br />
www.moustache.ch<br />
13
ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
8<br />
HOHLSTRASSE<br />
BÄCKERANLAGE<br />
14<br />
LANGSTRASSE<br />
MILITÄRSTRASSE<br />
LAGERSTRASSE<br />
9<br />
13 4 17<br />
PLATZSPITZ<br />
MUSEUMSSTRASSE<br />
HAUPTBAHNHOF<br />
3 14 17<br />
Walche-Brücke<br />
17<br />
4<br />
13<br />
8<br />
15<br />
SEEBAHNSTRASSE<br />
2 3<br />
KALKBREITENSTRASSE<br />
11 12<br />
ENGELSTRASSE<br />
BADENERSTRASSE<br />
10<br />
13<br />
2 3<br />
LANGSTRASSE<br />
HELVETIAPLATZ<br />
8<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
9 14<br />
STAUFFACHER<br />
2 3 9 14<br />
8<br />
KASERNENAREAL<br />
KASERNENSTR.<br />
Sihlbrücke<br />
Sihl<br />
3 14 3 14<br />
GESSNERALLEE<br />
2 9<br />
13<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
13<br />
LINDENHOF<br />
Bahnhofbrücke<br />
Rudolf-Brun-<br />
Brücke<br />
4<br />
15<br />
LIMMATQUAI<br />
1<br />
CENTRAL<br />
4 3 5 6<br />
15 7 10<br />
NIEDERDORFSTRASSE<br />
7<br />
3 5<br />
4<br />
6<br />
SEILERGRABEN<br />
2<br />
9 14<br />
9 14<br />
BIRMENSDORFERSTRASSE<br />
Stauffacherbrücke<br />
8<br />
PARADEPLATZ<br />
2 9 6 7<br />
8 13 11<br />
Münsterbrücke<br />
Rathausbrücke<br />
4<br />
15<br />
4<br />
15<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
L<strong>im</strong>mat<br />
8 13<br />
BELLEVUE<br />
4 15 5<br />
2 9 8 11<br />
A1<br />
2 9 8<br />
Quaibrücke<br />
10 herr grün<br />
BLUMEn & GESTALTUnG<br />
Badenerstrasse 131<br />
www.herrgruen.ch<br />
1 cranberry<br />
BAR<br />
Metzgergasse 3<br />
www.cranberry.ch<br />
6 Macho<br />
CITY SHoP<br />
Häringstrasse 16<br />
www.macho.ch<br />
11 Moustache<br />
DIE SAUnA FÜR MÄnnER<br />
Engelstrasse 4<br />
www.moustache.ch<br />
(nachtsauna jeden Fr / Sa)<br />
12 huusMaa<br />
KAFI – RESCHTI – BAR<br />
Badenerstrasse 138<br />
www.huusmaa.ch<br />
2 tiPtoP bar<br />
SCHLAGER – DRInK – TREFF<br />
Seilergraben 13<br />
www.tip-top-bar.ch<br />
3 Paragonya<br />
WELLnESS CLUB<br />
Mühlegasse 11<br />
www.paragonya.ch<br />
7 johanniter<br />
RAUCHER LoUnGE<br />
Zähringerstrasse 33<br />
www.johanniter.com<br />
8 leonhardsaPotheke<br />
Stampfenbachstr. 7<br />
www.leonhards.apotheke.ch<br />
13 ZahnarZt aM<br />
helvetiaPlatZ<br />
Langstrasse 20<br />
www.zahn-arzt.ch<br />
043 243 80 00<br />
14 les garÇons<br />
BAR / TAnZBAR<br />
Kernstrasse 60<br />
(ab Herbst <strong>2013</strong> täglich geöffnet)<br />
4 Predigerhof<br />
BISTRo – BAR<br />
Mühlegasse 15<br />
www.predigerhof.ch<br />
5 the dynasty club<br />
3 BARS – 1 EnTRAnCE<br />
Zähringerstrasse 11<br />
www.dynastyclub.ch<br />
9 checkPoint<br />
GESUnDHEITSZEnTRUM<br />
Konradstrasse 1<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
044 455 59 10<br />
Interesse in diesem Inserat aufgeführt zu sein? Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />
Design: fraudiethelm.ch
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
News Schweiz<br />
15 Prozent mehr<br />
HIV-Infektionen<br />
Laut BAG sind die HIV-Infektionen<br />
<strong>im</strong> Jahr 2012 markant<br />
angestiegen.<br />
Bei der Analyse der HIV- und STI-Diagnose-Meldungen<br />
des Jahres 2012 fällt auf, dass die HIV-<br />
Zahlen nach drei Jahren des Rückgangs wieder<br />
gesamthaft um rund 15 Prozent auf 645 Fälle gestiegen<br />
sind. Dies berichtete das Bundesamt für<br />
Gesundheit (BAG) Ende Mai in seinem Bulletin.<br />
Besonders bei «Männern, die Sex mit Männern<br />
haben» (MSM) wurde eine markante Zunahme<br />
an positiven Fällen gemeldet.<br />
Laut BAG stammen 45 Prozent der 2012 gemeldeten<br />
HIV-Diagnosen von MSM. Laut Roger Staub,<br />
Leiter der Sektion Prävention, könnte die Zunahme<br />
auch auf die vermehrten HIV-Tests zurückzuführen<br />
sein, wie er gegenüber dem SRF mitteilte.<br />
2012 wurde erstmals die «Break the Chain»-Kampagne<br />
durchgeführt. Landesweit konnten sich<br />
Schwule für nur CHF 10.- testen lassen.<br />
Die Eidgenössische Kommission für sexuelle Gesundheit<br />
(EKSG) wird nun die vom BAG erstellten<br />
Analysen beurteilen und kommentieren.<br />
Die Zurich Pride<br />
war ein Erfolg<br />
Trotz der teilweise auch gefährlichen<br />
Route wurde am<br />
8. Juni friedlich demonstriert<br />
und gefeiert.<br />
Bei strahlendem Wetter ging am 8. Juni in Zürich<br />
der Pride-Umzug über die Bühne. Die - laut<br />
der Pride-Organisation - 8000 Teilnehmer wurden<br />
auf ihrem Marsch durch die Innenstadt von<br />
Kindern angeführt, getreu dem Motto «All Families<br />
matter». Diese wurden vom Dachverband<br />
der Regenbogenfamilien organisiert, der auch<br />
offizieller Partner des Events war.<br />
Bei den Reden kamen Nationalrätin Chantal<br />
Galladé (SP) sowie der neue Zürcher Stadtrat<br />
Richard Wolff (AL) zu Wort. Beide nahmen das<br />
diesjährige Motto in ihren Ansprachen auf. Richard<br />
Wolff betonte bei seinem ersten öffentlichen<br />
Auftritt seit seinem Amtsantritt, dass die<br />
sexuelle Identität keine Rolle für die Qualität<br />
der Eltern spiele.<br />
Für Ärger sorgte hingegen die «versteckte» Route,<br />
welche <strong>im</strong> Vorfeld des Umzugs zu reden gab.<br />
Sie führte nicht nur abseits der Bahnhofstrasse<br />
zum Helvetiaplatz, sondern teilweise auch mitten<br />
durch den Verkehr.<br />
Die Teilnehmer konnten sich daraufhin bei einem<br />
friedlichen Fest auf dem Turbinenplatz erholen.<br />
Diverse Stände und Show-Einlagen sorgten<br />
für St<strong>im</strong>mung. Danach lockten viele Partys<br />
und sorgten für heisse Nächte. Abgerundet wurden<br />
die Festival-Tage mit einem ökumenischen<br />
Gottesdienst am Sonntag.<br />
Über 1000 Besucher<br />
für das Gay-<br />
Basel-Schiff<br />
Das Party-Schiff, organisiert<br />
von Gay-Basel, war wiederum<br />
ein voller Erfolg.<br />
Mitte Juni lud GayBasel zum siebten Mal die Organisationen,<br />
Label und Aktivisten der lesbisch/<br />
schwulen Kultur in Basel zur gemeinsamen<br />
Sause auf ein Party-Schiff. Es entstand ein Potpourri<br />
auf drei Decks mit Info-Ständen, Kulinarischem<br />
und Musik.<br />
Über 1000 Besucher kamen an Bord des alten<br />
Expo-Schiffs <strong>im</strong> Rheinhafen und feierten von<br />
den frühen Abendstunden über den Sonnenuntergang<br />
und die Mitternacht bis in den frühen<br />
Morgen.<br />
© GayBasel<br />
Mit dem Erlös aus der Veranstaltung wird die<br />
Präsenz der lesbisch/schwulen Kultur in Basel<br />
und der Region durch digitale Vernetzung und<br />
Inserate gestärkt. Der Erlös aus den Benefiz-<br />
Tickets kommt dem GayBasel-HIV/Aids-Präventions-Fonds<br />
der Aids-Hilfe beider Basel zu Gute.<br />
Das nächste GayBasel Schiff findet in einem<br />
Jahr, wiederum eine Woche nach der Züri Gay-<br />
Pride statt.<br />
Weltbild und<br />
die «schwulen»<br />
Bücher<br />
Weltbild bedauert den<br />
«falschen Eindruck».<br />
Wie Queer.de berichtete, will der Weltbild-Verlag<br />
in naher Zukunft zumindest in Deutschland<br />
keine Bücher mehr verkaufen, welche homosexuelle<br />
Inhalte thematisieren. Da Weltbild <strong>im</strong><br />
Besitz der Katholischen Kirche in Deutschland<br />
ist, wolle man nur noch «traditionelle Werte»<br />
fördern. Jüngstes Beispiel: Dem kanadische Verlag<br />
«Icon Empire Press», welcher das nicht-erotische<br />
Buch «Schwule Liebesgeschichten aus<br />
aller Welt» von Robert Joseph Greene bei Weltbild<br />
anbieten wollte, wurde die Zusammenarbeit<br />
gekündigt. «Icon Empire Press» bezeichnete<br />
diese Haltung als «heuchlerisch». Besonders, da<br />
beispielsweise der Sado-Maso-Roman «Shades of<br />
Grey» weiterhin <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent des katholischen<br />
Buchhändlers bleibt.<br />
«Weltbild» vertreibt auch in der Schweiz eine<br />
beachtliche Auswahl an (schwulen) Büchern.<br />
«Wir bedauern es, wenn durch unsere Auswahl<br />
ein falscher Eindruck entsteht. Wir bitten aber<br />
um Verständnis, dass wir uns wie andere Buchhändler<br />
auch vorbehalten, einzelne Titel und<br />
Verlage aus unterschiedlichsten Gründen nicht<br />
zu führen», so Eva Grosskinsky, Leiterin der<br />
Kommunikation auf Anfrage.<br />
Nackte Körper<br />
und Alkohol<br />
Jean-Claude Carreira von<br />
der JSVP hält nicht viel von<br />
der Pride.<br />
Gegenüber dem Zürcher Tagblatt überrascht<br />
der offen schwule Jean-Claude Carreira mit einer<br />
einseitigen Denkweise betreffend der Pride.<br />
Im Interview bezeichnete der Delegierte<br />
der JSVP die Demonstration als «falschen Weg»,<br />
um Toleranz zu erreichen. «Den meisten geht<br />
es nicht um die Kundgebung, sondern um die<br />
wilde Party, die halbnackten Körper und den<br />
Alkoholkonsum», so Carreira. Es entstehe ein<br />
falsches Bild in der öffentlichen Wahrnehmung.<br />
Zudem würden Lärm, Abfall und Verkehrsbehinderung<br />
unangenehme Konsequenzen mit<br />
sich bringen.<br />
Im Interview bezeichnet Carreira weiter die<br />
sogenannten «meisten Schwulen» als Linkswähler,<br />
welche sich ständig beklagen: «Leider<br />
interessieren sich Schwule selten für Politik.<br />
Deswegen bewegen sie wenig.» Homosexuelle<br />
würden weiter eine «Hexenjagd» gegen die SVP<br />
betreiben.<br />
15
Musik CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Summer of <strong>2013</strong><br />
So klingt der <strong>Sommer</strong><br />
Von René Gerber<br />
16
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Musik<br />
Ich packe meinen Koffer<br />
und nehme mit: eine Chansonmagierin,<br />
eine Soulqueen,<br />
eine Popprinzessin,<br />
ein Indie-Lesbenduo, einen<br />
melancholischen Songwriter<br />
aus England und<br />
eine prickelnde Neuentdeckung<br />
aus Schweden. Schon<br />
kann‘s losgehen, an den<br />
Strand oder in den Club, in<br />
die Metropole oder auf die<br />
einsame Insel, in faszinierende<br />
Tiefen und seichte Gewässer.<br />
BOARDING NOW –<br />
die CR-<strong>Sommer</strong>-Playlist steht<br />
bereit. Gute Reise!<br />
01 Zaz<br />
On Ira<br />
Bin dann mal weg! Treffe mich irgendwo<br />
zwischen Balkon, Bombay<br />
und Banlieue mit Zaz. Alles gut, CU.<br />
Sony<br />
02 India.Arie<br />
Cocoa Butter<br />
In der Wohlfühloase angekommen!<br />
Schw<strong>im</strong>me in guter Laune,<br />
tauche tief <strong>im</strong> Soul. Alles Butter, alles<br />
Schoggi.<br />
Motown / Universal<br />
03<br />
Luiz Bonfa<br />
Malagueña<br />
Salerosa<br />
Erst Tarantino, jetzt Almodóvar:<br />
Die mexikanische Gitarrenmelodie<br />
liefert den perfekten Sehnsuchts-Soundtrack.<br />
Qaurtet Records<br />
Kalabrese feat. Sarah<br />
04 Palin<br />
Fresh And Foolish<br />
Vom Club auf die Terrasse: Kalabrese<br />
bleibt, Zürich tanzt, und Electrofunk<br />
ist das neue Min<strong>im</strong>al House.<br />
Rumpelmusig<br />
05 CocoRosie<br />
After the Afterlife<br />
Schöne Grüsse aus dem Jenseits,<br />
dem Trendlabor oder der Klinik.<br />
CocoRosies Karte fällt gewohnt<br />
kryptisch aus.<br />
City Slang / Universal<br />
06 Kodaline<br />
Brand New Day<br />
Barfuss über heissen Sand. Am Horizont<br />
surfen coole Jungs auf der<br />
Coldplay-Welle brandneuen Hits<br />
entgegen.<br />
B-Unique / Sony<br />
Emmelie de<br />
07 Forest<br />
Change<br />
Unterkühlte nordische Elfe oder<br />
heissblütige Shakira-Kopie? Die<br />
ESC-Überfliegerin jettet in Richtung<br />
Charts.<br />
Universal<br />
Vanessa Paradis<br />
08 Rocking Chair<br />
Adieu Depp, bonjour musique! Auf<br />
der Sonnenseite wippt la Paradis lässig-elegant<br />
zwischen Pop und Jazz.<br />
Barclay / Universal<br />
Paris Combo<br />
09 Goodbye<br />
Pinocchio<br />
Bin in der grossen Stadt. Multikulti,<br />
hinter jeder Ecke eine neue Welt.<br />
Zeige der engen Stirn die lange Nase.<br />
Polydor / Universal<br />
10 Texas<br />
If This Isn’t Real<br />
Paris-Texas einfach. Sharleen ist zurück,<br />
Mutter des Summer Son’s und<br />
Meisterin der Ohrwurm-Melodien.<br />
PIAS / Musikvertrieb<br />
11<br />
Tegan and Sara<br />
Closer<br />
Pop und Punk, gut geschüttelt, pur<br />
auf Eis. Die kanadischen Zwillinge<br />
servieren den Indie-Hit der Saison.<br />
Warner Bros.<br />
12 Quadron<br />
Hey Love<br />
Weiter geht’s nach Schweden, wo<br />
Quadron querbeet durch die Musiklandschaft<br />
grasen und fette Ernte<br />
einfahren.<br />
Epic / Sony<br />
13<br />
14<br />
Daft Punk feat. Pharrell<br />
Williams<br />
Get Lucky<br />
War <strong>im</strong> Club, geile Party! Unter dem<br />
Sonnenbrand hämmert der Kater den<br />
Beat der letzten Nacht. Ich streichle ihn.<br />
Columbia / Sony<br />
Kylie Minogue<br />
Skirt<br />
Ein dirty Dubstep-Skirt zieht Kylie<br />
zum 45. an und aus, stöhnt sich<br />
dann aber doch noch zum Träller-<br />
Refrain.<br />
EMI<br />
15 Fun<br />
We Are Young<br />
Dank «Glee» und Werbespots hat<br />
der Gehe<strong>im</strong>tipp-<strong>Sommer</strong>hit 2012<br />
den harten Winter jung überlebt.<br />
Replay!<br />
WEA / Atlantic<br />
16<br />
17<br />
18<br />
Mariah Carey<br />
#Beautiful<br />
Das Video mit getunten Brüsten<br />
und Bikes: unsäglich. Der Song:<br />
zum Quietschen BEAUTIFUL. #aufsteigen.<br />
Island DefJam / Universal<br />
Lana del Rey<br />
Young And<br />
Beautiful<br />
Jung/schön macht sich auch als<br />
Paar gut. Wäre nur nicht alles so<br />
grausam vergänglich, gell, Miss<br />
Schmoll…<br />
Universal<br />
Tom Odell<br />
Another Love<br />
Plötzlich zieht sie auf, aus heiterem<br />
H<strong>im</strong>mel, die graue Melancholie,<br />
doch mit Tom ist auch Regenwetter<br />
schön.<br />
Sony<br />
19 Rhye<br />
One Of Those<br />
Summer Days<br />
In der Hitze dem süssen Nichtstun<br />
frönen, die Stunden rieseln lassen.<br />
Dazu R’n’B in Slowmotion. I Like!<br />
Polydor / Universal<br />
Blank&Jones with<br />
20 Coralie Clément<br />
Days Go By<br />
Sonnenuntergang, Meeresrauschen.<br />
Sand <strong>im</strong> Schuh, Träume <strong>im</strong> Kopf.<br />
Hier will ich bleiben. Bis morgen!<br />
Soulfood Music Distribution<br />
21 Nicole<br />
Leider gut<br />
Bin zurück vom Sonnendeck, aus<br />
das <strong>Sommer</strong>märchen. Schlagerwelle<br />
hat den Keller geflutet. Leider<br />
richtig gut!<br />
Telamo / Sony<br />
17
Szene CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Partys und Events Klubnacht<br />
Züri-Fäscht <strong>im</strong> Heaven<br />
Wenn die ganz grossen DJs der Gay-Szene in den<br />
H<strong>im</strong>mel kommen, dann heisst es nicht Exitus,<br />
sondern Klubnacht! Egal ob von den Circuit<br />
Partys in Barcelona, von der La Démence in Belgien,<br />
von der Pride in Berlin oder einfach aus<br />
den Ferien auf Mykonos oder Ibiza, den DJ von<br />
der Klubnacht kennt jeder!<br />
Zaine Fierce aka Sasha Fierce (von Beyonces Album<br />
«I am Sasha Fierce») ist eine der erfolgreichsten<br />
Dragkünstlerinnen aus Australien.<br />
2010 zog sie auf der Suche nach Abenteuern<br />
nach Europa. Jetzt kann man sie bewundern<br />
und hören <strong>im</strong> GMF Berlin oder <strong>im</strong> Heroes Köln.<br />
Schon in jungem Alter war sie Sängerin und<br />
Songwriter. Ihr Stilmix aus Electro-Pop-House,<br />
fette moderne Beats mit Melodien, zu denen<br />
jeder mitsingen kann, spricht eine breite Menge<br />
von Partyhungrigen an; ihr sechster Sinn,<br />
der ihr sagt, was die Menge als Nächstes hören<br />
möchte, und ihre schnelle Reaktion darauf fesselt<br />
selbst die Gogos. Ihr fantastisches Aussehen<br />
und ihre Kostüme sind das I-Tüpfelchen, um<br />
eine ganze Location in eine andere D<strong>im</strong>ension<br />
zu katapultieren.<br />
Klubnacht<br />
Samstag, 6. Juli, ab 23 Uhr<br />
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich<br />
www.heavenclub.ch<br />
Parade to<br />
Heaven<br />
Street Parade Warm-Up<br />
Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!<br />
Deshalb wird <strong>im</strong> Heaven bereits am Donnerstag<br />
ins Street-Parade-Weekend hineingefeiert.<br />
Mit Franco steht ein DJ am Mischpult, der die<br />
Zürcher Techno- und Houseszene selber mitgeprägt<br />
hat. Bereits in jungen Jahren war er Resident<br />
DJ <strong>im</strong> legendären Spidergalaxy und später<br />
einer der Macher hinter dem After-Hour Club<br />
Stoffwechsel. Die Jüngeren kennen ihn höchstwahrscheinlich<br />
von seinen treibenden Sets an<br />
den Jungle Partys <strong>im</strong> Mad Lausanne.<br />
Parade to Heaven<br />
Donnerstag, 8. Juli, ab 23 Uhr<br />
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich<br />
www.heavenclub.ch<br />
Kunt<br />
Zum zweiten Mal in der<br />
Amboss Rampe<br />
Die Partyreihe von Lukas Beyeler und Marc<br />
Streit ist zum zweiten Mal zu Besuch an der<br />
Zollstrasse in Zürich. Die Kunt feiert ganz<br />
nach dem Motto «Lass dich überraschen<br />
– gleich wird es geschehen, lass auch deine<br />
Spray<br />
Gay-Village am Züri-Fäscht<br />
Wie bereits 2007 und 2010 stellt Spray wieder das<br />
Gay Village am Hafendamm Enge während des<br />
Züri Fäschts <strong>2013</strong> auf die Beine. In der Nähe des<br />
Seerestaurants Quai 61 (ehemals Aqua) wird dieses<br />
Jahr noch grösser und schwuler gefeiert als 2010!<br />
Mit der hübschen Bar-Crew wird an den eigenen<br />
drei Bars feucht und sommerlich am See geplaudert,<br />
getrunken und geflirtet. Die spezielle Bratwurst<br />
vom schwulen Metzger darf natürlich<br />
nicht fehlen! Als Gäste sind die Star-Transe aus<br />
dem Fernsehen Nina Queer (Berlin) und Donna<br />
Tella (Zürich) hinter den Tresen und am DJ Pult.<br />
Mit Alexio aus Berlin (spielt das DJ-Set in gewohnter<br />
Manier topless), Jordi Lights von Matinée<br />
Group, Juiceppe sowie dem bekannten<br />
Antoine909 sind einige Top-DJs «in console» und<br />
sorgen für das Entertainment der besonderen<br />
Art bis morgens um 5 Uhr. Der Sonntagabend<br />
steht unter der Partner-Zusammenarbeit der<br />
«Tip Top-Bar» aus Zürich mit Petra.<br />
Gay-Village am Züri-Fäscht<br />
Freitag, 5. bis Sonntag 7. Juli<br />
Hafendamm Enge, Mythenquai, 8000 Zürich<br />
www.purespray.ch<br />
Wünsche in Erfüllung gehen!» Kunt ist abgefahren<br />
und frech! Wer noch günstiger be<strong>im</strong><br />
kollektiven Durchknallen dabei zu will,<br />
kommt in einem affengeilen Outfit und kriegt<br />
für 10 Franken Einlass zur triefenden Kunt. DJ<br />
18
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Szene<br />
Monsieur Le Boy und Performer sorgen für die<br />
nötige Unterhaltung und lösen die Knoten in<br />
den Beinen.<br />
Kunt<br />
Freitag, 12. Juli<br />
Ambossrampe, Zollstrasse 80, 8005 Zürich<br />
www.ambossrampe.ch<br />
Paradise @ Supermarket<br />
Zürich<br />
Gay-Zurich meets New York<br />
Zum siebten Mal heisst es «paradisisch»! Für<br />
Adam und Adam sowie Eva und Eva.<br />
Aber aufgepasst: Ausnahmsweise findet die Party<br />
nicht am 1. Freitag <strong>im</strong> Monat statt, weil dann<br />
das Züri-Fäscht über die Bühne geht! Zusammen<br />
mit den DJs Peeza, Angel O. und Ajaxx wird eine<br />
heisse <strong>Sommer</strong>nacht gefeiert. Zudem ist der gedeckte<br />
Aussenbereich geöffnet. Clubbing an der<br />
frischen Luft, was will man mehr!<br />
Paradise Garage<br />
Freitag, 12. Juli, ab 23 Uhr<br />
Supermarket, Geroldstr. 17, 8005 Zürich<br />
www.supermarket.li<br />
Frigay-Night<br />
Ab Juli in neuem Kleid<br />
The Loft – der Tanztempel <strong>im</strong> Herzen von Luzern<br />
ist seit neun Jahren stolzer Austragungsort<br />
der Frigay Night Party. Anfangs Juli wird der<br />
Club komplett renoviert – selbst Stammgäste<br />
dürften das Loft an der Frigay Re-Opening Party<br />
vom 19. Juli nicht wieder erkennen und vom<br />
neuen Look begeistert sein.<br />
Auf zu neuen Ufern. Nach diesem Motto wird<br />
dem Loft ein umfassendes Facelifting verpasst.<br />
Eine beeindruckende LED Wand, wie man sie<br />
von berühmten internationalen Clubs her<br />
kennt, wird den Club dominieren. Aber das ist<br />
längst nicht alles: Neben einer gigantischen<br />
Lichtshow samt CO2 Boostern gibt es auch neue<br />
und exklusive Lounges. Nebst den bisherigen<br />
Partyreihen wie der Frigay Night werden künftig<br />
auch international erfolgreiche Labels und<br />
Sets grosser DJs zu Gast <strong>im</strong> neuen Edelclub sein.<br />
Als Special Guest für die Re-Opening Party wurde<br />
der deutschen House Star aus Köln DJ Philippe<br />
Lemont verpflichtet. Sein Auftritt ist nicht<br />
nur für die Ohren sondern auch die Augen ein<br />
wahrer Genuss!<br />
Frigay-Night<br />
Freitag, 19. Juli 22 – 5 Uhr<br />
The Loft Dance Club<br />
Haldenstr. 21, 6006 Luzern<br />
frigaynight.ch<br />
Mousse<br />
Schaum-Party in Lausanne<br />
DJ Marco da Silva © Carlos Arias<br />
Die alljährliche Mousse-Party in Lausanne ist<br />
längst ein Muss. Seit den 90er-Jahren ist die<br />
Party Jahr für Jahr erfolgreich. Das liegt wohl<br />
unter anderem am sensationellen Club, dem<br />
MAD in Lausanne, und natürlich an Alex Herkmommer,<br />
dem Macher aller Jungle-Partys, der<br />
dieses Jahr einen Stargast aus den USA präsentiert:<br />
DJ Marco da Silva. Er hat sich etabliert als<br />
Weltklasse-Künstler und ist gleichermassen DJ,<br />
Tänzer, Choreograph und Model.<br />
Wer an der Mousse in den Schaum hinein geht,<br />
der wird natürlich nass. Am besten trägt man alte<br />
Schuhe – also nicht die neusten Krokoleder-Prada-<br />
Schuhe –, und man soll auch etwas dabei haben,<br />
damit man sich trocknen und die Kleider wechseln<br />
kann. Ein bequemes Shirt ist angesagt. Aber<br />
das Schaumvergnügen ist keineswegs Pflicht. Wer<br />
<strong>im</strong> Trockenen bleiben will, kann dem Schaum-<br />
Treiben der andern vom trockenen Balkon aus<br />
zusehen. Oder aber auf einer der drei Etagen abtanzen.<br />
Kann sein, dass man da aber bei schweisstreibender<br />
Musik auch nicht trocken bleibt.<br />
Mousse floor: tek-prog house, DJ Marco da Silva,<br />
DJ Antoine909 / Dry floor : JetLag, 80’s disco<br />
funk, DJ Juiceppe, DJ Nicodisco / Bedroom:<br />
Girlie’s all style house, She-DJ Yazz<br />
Jungle Mousse<br />
Mittwoch, 31. Juli <strong>2013</strong>, ab 22 Uhr<br />
MAD Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne<br />
www.gay-party.com<br />
Flash Party<br />
Zur Streetparade <strong>2013</strong><br />
Zu dieser von den Angels organisierten Party haben<br />
sich die «besten Superhelden» angekündigt,<br />
um Zürich aus der üblichen Lethargie zu reissen:<br />
DJ Jack Chang und DJ Nacho Chapado sorgen<br />
mit ihren Superwaffen «Beat» and «Sound»<br />
für die entsprechenden Kabooommmms und<br />
Zackboings. Um sich vom intensiven und anregenden<br />
«Kampf» etwas zu erholen, gibt es <strong>im</strong><br />
«Upper Floor» Erholungs- und Relax- Fläche.<br />
Flash Party, Samstag, 10. August, ab 22 Uhr<br />
Volkshaus Zürich,<br />
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.<br />
www.angels.ch<br />
Electric Heaven<br />
Deep-House, Tech-House<br />
Marco De Rosa ist mittlerweile und glücklicherweise<br />
zu einer echten Grösse <strong>im</strong> Zürcher Nachtleben<br />
geworden. Auch <strong>im</strong> Heaven ist er ein wichtiger<br />
Part of the Art und nicht mehr wegzudenken.<br />
Sein Soundstil hat einen grossen Wiedererkennungseffekt<br />
und geht mächtig in die Beine.<br />
Glarner by nature, Zürcher by Choice – so lassen<br />
sich die Lebensläufe von Balthasar und Schwebekastenjunge<br />
zusammenfassen. Zumindest die<br />
geografische Seite. Musikalisch sind sie auch sehr<br />
vielfältig und überzeugen vor allem mit ihren<br />
treibenden Beats und zahlreichen eigenen Kompositionen.<br />
Wahrhaft ein königliches Gespann!<br />
Electric Heaven<br />
Freitag, 30. August, ab 23 Uhr<br />
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich<br />
www.heavenclub.ch<br />
19
Wo Persönlichkeiten Paare werden<br />
Florian T. und Daniel K.<br />
„Abenteuer finde ich woanders. Die wahre Liebe nur bei PARSHIP.“<br />
Auch Frauen<br />
finden bei<br />
gayPARSHIP<br />
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08.02.<strong>2013</strong> 10:37:12 Uhr
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Portrait<br />
Wie ein Phoenix<br />
aus der Asche<br />
Szene-Ikone Luca Papini ist<br />
wieder da – dabei war er gar<br />
nie weg.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Moderator und DJ Luca Papini<br />
mischt seit geraumer Zeit<br />
wieder kräftig die Szene auf.<br />
Stolz blickt er auf 30 Jahre Engagement.<br />
Dass er auch mal<br />
eine Pause benötigte, liegt auf<br />
der Hand. Heute hat Luca Papini<br />
seinen opt<strong>im</strong>alen Lebensstil<br />
gefunden. Zusammen mit<br />
dem CR-Magazin blickt er zurück<br />
– und nach vorne. Und<br />
wir erfahren, was aus Tara La-<br />
Trash geworden ist...<br />
«My Name is Luca» sang einst Suzanne Vega. Ein<br />
Satz, den Luca Papini (44) gegenüber vielen Zürchern<br />
wohl selten aufsagen musste. Lange galt<br />
er als die Szene-Ikone schlechthin, und besonders<br />
Ende der 1990er gab es kaum einen Event<br />
oder eine Party ohne ihn. «In diesem Herbst werde<br />
ich bereits 30 Jahre <strong>im</strong> Business sein», erklärt<br />
Luca nicht ohne Stolz. Bereits mit 14 Jahren<br />
hatte er sein erstes DJ-Engagement. Denn früh<br />
übt sich, wer ein Meister werden will. Vielleicht<br />
wäre Luca damals als sogenannter «It-Boy» betitelt<br />
worden. Doch in Zeiten ohne Facebook und<br />
Tillate war noch harte wie ehrliche Arbeit angesagt,<br />
um sich zu behaupten.<br />
Aber nur eine Persona war Luca Papini nicht<br />
genug, er «kreierte» sein Alter-Ego Tara LaTrash.<br />
Die schrille Drag-Queen gilt noch heute als bekannteste<br />
ihrer Art in der Schweiz. Fortan traten<br />
sie beide, Luca wie Tara, abwechselnd <strong>im</strong> TV<br />
oder an Events auf und veröffentlichten eine<br />
CD. Aber plötzlich verschwanden Luca und Tara<br />
von der Bildfläche, zumindest für Aussenstehende.<br />
«Nach meinem Ausstieg aus der Labor-<br />
Bar war ich extrem ausgelaugt. Von der Arbeit<br />
<strong>im</strong> Nachtleben hatte ich genug», gesteht Luca.<br />
«Ich wollte einen Neuanfang, nur so konnte ich<br />
mich schlussendlich weiterentwickeln.» Gesagt,<br />
getan. Gemässigter und ruhiger startete Luca<br />
sein neues Leben.<br />
Ein Quantensprung<br />
Bei seinem besten Freund Dominique fand Luca<br />
in einem Innen-Einrichtungsgeschäft eine neue<br />
Herausforderung. Der «normale» Tagesrhythmus<br />
tat ihm gut. «Diese Entscheidung damals<br />
war wie ein Quantensprung in meinem Leben»,<br />
so Luca begeistert. Er habe damit seinen persönlichen<br />
Lebensstil gefunden, mit welchem er<br />
«sehr glücklich» sei. Nebenbei hatte er trotzdem<br />
noch Zeit, um ab und an als DJ zu arbeiten. War<br />
der private Luca früher öffentlich, räumt er sich<br />
heute genügend Zeit zur Erholung ein. «Auf dem<br />
Sofa durchs Programm zappen, ein feines Dinner<br />
oder mit Freunden über Gott und die Welt<br />
plaudern; diese Dinge sind mir heute <strong>im</strong> Privatleben<br />
wichtig», meint er best<strong>im</strong>mt.<br />
Trotzdem, wer einmal <strong>im</strong> Scheinwerferlicht<br />
stand, kämpft sich gerne dahin zurück. So<br />
auch Luca. Anfang Jahr rief er zusammen mit<br />
DJ Juiceppe die Partyreihe «Cube» ins Leben.<br />
Wie ein Phoenix aus der Asche? Nicht ganz, wie<br />
wir nun wissen. «Ich mache heute nur noch, was<br />
mir auch wirklich Spass macht», sagt Luca – und<br />
die Partyreihe «Cube» soll genau das verkörpern.<br />
«Happy Ausgang ohne diese aufgeblasenen Gogo-Boys<br />
auf der Bühne», meint Luca lächelnd.<br />
Denn auch die St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> heutigen Nachtleben<br />
hält er für sehr oberflächlich. Wehmütig<br />
meint Luca: «Das Flirt-Verhalten ist heute völlig<br />
anders. Man kommuniziert heute per Tastatur,<br />
nicht mehr mit den Augen».<br />
Luca Papini © www.touchofclass.ch<br />
Derzeit befindet sich «Cube» jedoch in der <strong>Sommer</strong>pause.<br />
Was nicht bedeutet, dass Luca nun<br />
auf der faulen Haut liegen würde, <strong>im</strong> Gegenteil.<br />
Mitte Juni wurde er nach Sitges berufen, um als<br />
Moderator innerhalb der CSD-Woche an fünf<br />
Abenden eine Show zu moderieren. «Ein solcher<br />
Job macht einfach enormen Spass, und dann<br />
auch noch am Meer – das ist wunderbar!». Luca,<br />
das Glückskind. Da hat sich jemand gefunden.<br />
Zu guter Letzt – was passierte eigentlich mit<br />
Tara LaTrash? «Sie befindet sich <strong>im</strong> hohen Norden<br />
von Schottland. Wenn sie ab und zu Lust hat,<br />
wird sie für Auftritte eingeflogen. Allerdings<br />
nur kurz, danach kehrt sie schnell wieder ins<br />
he<strong>im</strong>ische Torridon zurück, um sich kühl zu<br />
stellen». Ein Tausendsassa pro heissblütigem<br />
Körper reicht schliesslich.<br />
21
Fotostrecke CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Photographer<br />
Denny Walentin<br />
Die CR-<strong>Sommer</strong>-Fotostrecke:<br />
Unbeschwert, leicht und<br />
glücklich.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Für diese Ausgabe konnte das<br />
CR-Magazin den deutschen<br />
Fotografen Denny Walentin<br />
gewinnen. Seine Aufnahmen<br />
vermitteln den Traum eines<br />
<strong>Sommer</strong>s: Unbeschwerte junge<br />
Männer am See. Sie albern<br />
rum, baden, denken, lieben,<br />
lachen – nur für uns.<br />
Er selbst bezeichnet sich als neugierig; <strong>im</strong>mer<br />
auf der Suche nach int<strong>im</strong>en Momenten einer Persönlichkeit.<br />
Obwohl er schon bekannte Models<br />
vor der Linse hatte, jüngst etwa die <strong>im</strong>mer nackte<br />
Micaela Schäfer, unterscheidet er nicht zwischen<br />
Celebrity oder Herrn und Frau Müller.<br />
Für die <strong>Sommer</strong>-Edition des CR-Magazins wollte<br />
Denny Walentin das Gefühl eines <strong>Sommer</strong>tags<br />
festhalten: Unbeschwerte junge Männer, die<br />
sich am See vergnügen. Die St<strong>im</strong>mung sollte<br />
22<br />
Selbstportrait: Denny Walentin<br />
Denny Walentin (24), geboren in der Nähe von<br />
Kiel, wollte schon als kleiner Junge Fotograf werden.<br />
Dies belegen Poesie-Alben aus seiner Kindheit.<br />
Dass solche Alben nicht nur reine Mädchensache<br />
sind, sondern auch einen Blick in Zukunft<br />
werfen, beweist Denny Walentin. Obwohl er<br />
zwischenzeitlich mit dem Beruf eines Kochs<br />
liebäugelte, war der Lockruf der Kamera stärker.<br />
Mit einem Abschluss der Kieler LBS PHOTO-<br />
MEDIEN-Berufsschule in der Tasche, avancierte<br />
Denny Walentin zum gefragten Fotografen. Der<br />
heute in Berlin lebende Künstler konnte seither<br />
verschiedene und vielfältige Projekte realisieren.<br />
Darunter sind Auftragsarbeiten, wie auch<br />
eigene Ideen. Für Denny Walentin sind alle Arbeiten<br />
ein Tropfen Herzblut.<br />
Seine Vorliebe gilt der Portrait-Fotografie. Menschen<br />
haben Denny Walentin <strong>im</strong>mer interessiert.<br />
unbeschwert sein, eine gewisse Leichtigkeit vermitteln<br />
und besonders deren Glück einfangen.<br />
Das ist Denny Walentin wunderbar gelungen.<br />
Er selbst bezeichnet sich übrigens als Zweifler,<br />
der nach eigener Aussage kaum in die Runde der<br />
Jungs passen würde.<br />
Doch die Gedanken des Künstlers weilen schon<br />
be<strong>im</strong> nächsten Projekt: Ein Sex-Buch will er kreieren<br />
und dabei den «echten» Sex fotografisch<br />
festhalten. Von der oft klinisch reinen Darstellung<br />
der Sexualität in den Medien hält er wenig.<br />
Das Leben bleibt daher spannend für Denny Walentin<br />
– übrigens sucht er für erwähntes Projekt<br />
noch nach Models...<br />
www.dennywalentin.com<br />
www.facebook.com/walentindenny
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Kapitel Titel<br />
23
HIV ist gerade wieder schwer<br />
verbreitet. Aber man sollte ja<br />
nicht jeden Trend mitmachen.<br />
Sprich offen über HIV.<br />
Für all jene, die dafür einstehen wollen, dass ein neues, positives und dennoch realistisches Bild von HIV gezeichnet wird. fuckpositive.ch
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Ausland<br />
Kroatien<br />
Im jüngsten EU-Land<br />
kämpfen Aktivisten für<br />
Gleichberechtigung<br />
Von Silviu Mihai<br />
Kroatien ist Anfang Juli als<br />
28. Mitgliedsstaat der EU beigetreten.<br />
Neben den schönen<br />
Stränden und den mediterranen<br />
Gerichten hat es eine<br />
kleine, aber feine schwullesbische<br />
Szene. Es gibt aber auch<br />
Schattenseiten: Rechtskonservative<br />
fordern eine heteronormative<br />
Verfassungsdefinition<br />
der Ehe.<br />
Split Pride <strong>2013</strong> © Josip Regovic<br />
Eine grosszügige Sonne scheint über der kroatischen<br />
Hauptstadt, der H<strong>im</strong>mel könnte nicht<br />
blauer sein, und Marko Jurcic hat das ganze Wochenende<br />
durchgefeiert. Mit gutem Grund: Der<br />
Zagreber CSD, den der 29-jährige Mann mit tiefen,<br />
schwarzen Augen organisierte, wurde so gut<br />
besucht wie noch nie. Um die 15 000 Menschen<br />
zogen durch die Flaniermeile der Innenstadt,<br />
fast viermal so viele wie <strong>im</strong> letzten Jahr. Und alles<br />
lief ohne einen einzigen Gewaltvorfall ab. Auf<br />
der Terrasse des schicken Café Kino Europa zieht<br />
der Aktivist von Zagreb Pride eine positive Bilanz.<br />
Kroatien ist Anfang Juni als 28. Mitgliedsstaat<br />
der Europäischen Union beigetreten und die<br />
«Zeichen sind gut für die queere Community<br />
hier», sagt Jurcic. «Es gibt natürlich noch sehr<br />
viel zu tun, aber wir haben bereits den Grossteil<br />
des Weges hinter uns.» In der Tat hat sich<br />
in den letzten Jahren einiges geändert in dem<br />
heute jüngsten Land der EU. Nach dem Ende des<br />
Kriegs 1996 war Kroatien nicht nur ein verwüstetes,<br />
sondern auch ein intolerantes Land. Die<br />
homophobe Grundeinstellung, die in weiten<br />
Teilen Osteuropas herrschte, traf hier, ähnlich<br />
wie <strong>im</strong> verfeindeten Nachbarland Serbien, auf<br />
eine kriegsbedingte Gewaltbereitschaft, welche<br />
die einflussreiche Kirche stillschweigend billigte,<br />
anstatt sie zu verurteilen.<br />
Liberale Einstellung dank Tourismus<br />
Heute sind diese bösen Geister der Vergangenheit<br />
weitgehend gebannt. Der Wiederaufbau<br />
des Landes und der beispiellose Boom des Tourismus<br />
bilden die Grundlage für eine moderne<br />
Gesellschaft, die sich selbst als europäisch<br />
betrachtet. «Für unsere Generation, die in den<br />
Jahren nach dem Krieg aufgewachsen ist, gehören<br />
alternative Lebensformen <strong>im</strong>mer mehr zur<br />
Normalität», erklärt Aktivist Jurcic. «Aber diese<br />
liberale Einstellung ist noch nicht in der Mitte<br />
der Gesellschaft angekommen.»<br />
Vor 11 Jahren, kurz nachdem der junge Marko<br />
aus Rijeka nach Zagreb kam, um hier Sozialwissenschaften<br />
zu studieren, fing er an, sich<br />
bei der Vorbereitung des ersten kroatischen<br />
CSD zu engagieren. «Damals hatten wir um<br />
die 350 Teilnehmer, viele davon aus dem Ausland»,<br />
erinnert er sich. Erst viel später haben<br />
sich die Zahlen verbessert, als sich die kleine<br />
queere Community in Zagreb konsolidierte. Parallel<br />
versuchten die lokalen Organisationen in<br />
den anderen Grossstädten, eine Szene über die<br />
Hauptstadt hinaus aufzubauen. Zwar kam es<br />
2011 auf der ersten Pride in Split zu physischen<br />
Angriffen von homophoben Hooligans auf die<br />
CSD-Teilnehmer, weil die Polizeikräfte versagten.<br />
Die Gewaltbilder sorgten international für<br />
Empörung. Doch auch dort beruhigte sich die<br />
Lage <strong>im</strong> darauf folgenden Jahr – nicht nur dank<br />
eines besser vorbereiteten Polizeieinsatzes, sondern<br />
auch, weil die rechtskonservativen Gegendemos<br />
viel kleiner ausfielen.<br />
Mehrere Minister an den Prides in Zagreb<br />
und Split<br />
«Die Gewaltszenen aus Split haben damals viele<br />
Bürgerinnen und Bürger erschreckt», stellt<br />
auch die lesbische Aktivistin Tajana Jos<strong>im</strong>ovic<br />
fest. «Menschen, die sich keinen neuen Krieg,<br />
sondern eine tolerante und friedliche Gesell-<br />
33
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft...<br />
Reto Hanselmann, it-Boy<br />
Eine Party wäre langweilig<br />
ohne ihre illustre Gästeschar<br />
aus Showbiz, Wirtschaft,<br />
Politik und natürlich die sogenannten<br />
it-Girls und -Boys.<br />
Das sind die Trendsetter der<br />
Stunde, kennen das Who is<br />
Who und warten meistens<br />
auch mit einem kleineren<br />
Skandal auf. It-Boy Reto Hanselmann<br />
ist der Liebling jeder<br />
Party, und das ganz ohne<br />
Skandale.<br />
CR: Reto, was macht eigentlich ein it-Boy den<br />
ganzen Tag?<br />
RETO HANSELMANN: Naja, das musst du diejenigen<br />
fragen, welche den Begriff «It-Boy» verwenden –<br />
die wissen es meiner Meinung nach am besten.<br />
Ich habe einiges zu tun. Ich kümmere mich<br />
um das Haus, gehe an Partys, verreise viel und<br />
treffe mich mit Freunden. Ab August beginnen<br />
wir wieder mit den Vorbereitungen zur exklusiven<br />
Halloween-Party, da verschanze ich mich<br />
<strong>im</strong> Haus, designe, plane und organisiere den<br />
ganzen Event.<br />
Dein Leben besteht ja aber nicht nur aus<br />
Partys, oder?<br />
Da hast du recht, eigentlich führe ich ein ganz<br />
normales Leben, einfach etwas glamouröser.<br />
Wie gesagt, nächsten Monat beginne ich zusammen<br />
mit meinem Team die Halloween-Party<br />
zu planen. Sie ist für viele das Party-Highlight<br />
des Jahres. Weiter bin ich viel <strong>im</strong> Ausland unterwegs<br />
und interessiere mich sehr für Mode.<br />
W<strong>im</strong>melt es an deinem Halloween-Event nur<br />
so von anderen Promis?<br />
Ich mag den Ausdruck «Promis» nicht. Das tönt<br />
so abwertend. Viele von diesen Menschen haben<br />
enorm viel für ihren Erfolg gearbeitet. Vielleicht<br />
sind sie für einmal eben nicht prominent,<br />
weil man sie unter dem Kostüm gar nicht erkennt.<br />
Das ist für sie und für die anderen Gäste<br />
sicher um einiges entspannter.<br />
Wie wird man ein it-Boy?<br />
Indem ein Journalist schreibt, dass man einer<br />
ist. Aber glaubt nicht alles, was in der Zeitung<br />
steht. (lacht)<br />
Im Ausland gibt es die it-Girls und -Boys<br />
schon länger, in der Schweiz kennt man diese<br />
Spezies noch nicht. Sind wir Schweizer da<br />
verklemmt?<br />
Vielleicht fehlt uns etwas der Glamour. Die<br />
Schweiz tickt da halt ein bisschen anders. Aber<br />
viele, die hier in der Öffentlichkeit arbeiten,<br />
mögen das ja auch. Viele Journalisten haben<br />
jedoch gar nicht den Zugang an die exklusiven<br />
Fortsetzung von Seite 31<br />
schaft wünschen, fragten sich, in was für einem<br />
Land sie leben. Das Engagement ist seitdem<br />
breiter.» Ende 2011 fand auch ein wichtiger Regierungswechsel<br />
statt. Die rechtskonservative<br />
Partei HDZ, die einer Erweiterung der Rechte<br />
von Schwulen und Lesben skeptisch gegenübersteht,<br />
hat vor dem Hintergrund von eklatanten<br />
Korruptionsskandalen die Wahl verloren. Eine<br />
linksliberale Koalition um den heutigen sozialdemokratischen<br />
Premier Zoran Milanovic bildete<br />
die neue Regierung. Viele Minister unterstützen<br />
seitdem die Forderungen der queeren<br />
Community und nahmen auch an den Prides<br />
in Zagreb und Split teil.<br />
«Im Namen der Familie»<br />
Derzeit überlegt das Kabinett, eingetragene<br />
Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare<br />
einzuführen. «Sie arbeiten eng mit uns zusammen,<br />
wir sind an dem Verfassen des Gesetzesentwurfs<br />
beteiligt», sagt Aktivist Marko<br />
Jurcic. Doch dieses Projekt ging den oppositionsnahen,<br />
homophoben Gruppierungen offenbar<br />
viel zu weit. Mehrere religiöse oder konservative<br />
Initiativen starteten eine gross angelegte<br />
Kampagne für die Aufnahme einer heteronormativen<br />
Definition der Ehe in die kroatische<br />
Verfassung. Unter dem Motto «Im Namen der<br />
Familie» wurden innerhalb von wenigen Wochen<br />
über 500000 Unterschriften gesammelt;<br />
dies könnte das Parlament dazu zwingen, einen<br />
Volksentscheid über dieses Thema auszurufen.<br />
Derzeit prüft das Verfassungsgericht, ob ein solcher<br />
Schritt zulässig ist.<br />
«Diese Aktion der Rechtskonservativen ist in<br />
vielerlei Hinsicht rätselhaft», erklärt Tajana Jos<strong>im</strong>ovic.<br />
«Die Initianten, welche die Kampagne<br />
organisierten, waren vorher völlig unbekannt.<br />
Ohne eine gute Infrastruktur lässt sich keine<br />
halbe Million Unterschriften sammeln.» Wie<br />
Jos<strong>im</strong>ovic glauben viele Kroaten, dass die katholische<br />
Kirche entscheidend bei «Im Namen<br />
der Familie» mitgewirkt hat, obwohl sie offiziell<br />
nicht zu den Organisatoren zählt. Trotz der<br />
homophoben Kampagne, die kurz vor dem EU-<br />
Beitritt dem Ruf Kroatiens schadet, geben sich<br />
die Zagreber Aktivisten opt<strong>im</strong>istisch. Und sie<br />
laden ein: Mit seinen zahlreichen Stränden und<br />
Inseln an der Adriaküste, seinen mediterranen<br />
Spezialitäten und guten Weinen ist das Land eines<br />
der attraktivsten Tourismusziele Europas.<br />
«Es wäre schön, wenn das schwullesbische Publikum<br />
noch mehr davon profitieren könnte»,<br />
sagt Marko Jurcic. «Da müssen wir unsere Szene<br />
und Community weiter ausbauen, wir haben<br />
noch viel zu tun.»<br />
Die kroatischen LGBT-Aktivisten geben sich opt<strong>im</strong>istisch:<br />
«Die CSD-Paraden in Split und Zagreb<br />
sind gewaltlos über die Bühne gegangen<br />
und die Teilnahme war rekordhoch.»<br />
34
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Nachgefragt<br />
Reto Hanselmann © Amanda Nikolic<br />
Partys – so verpassen sie vielleicht auch das eine<br />
oder andere it-Girl.<br />
Muss ein it-Boy demnach auch viel Geld haben<br />
– du bist ja mit einem Millionär verpartnert?<br />
Meiner Meinung nach braucht es vor allem Charisma<br />
und eine auffallende Persönlichkeit. Geld<br />
zu haben ist praktisch, und man ist unabhängig.<br />
Allerdings nicht in jeder Situation des Lebens<br />
ausreichend.<br />
Wer ist eigentlich dieser Reto wirklich, zeigst<br />
du in der Öffentlichkeit auch dein wahres<br />
Gesicht, oder ist das alles nur Show?<br />
Falls es Show wäre, würde ich es dir hier natürlich<br />
auch nicht verraten. Aber: Ich bin ein<br />
schlechter Schauspieler! Dennoch ist das wie<br />
bei einem Vorstellungsgespräch – wenn alle Augen<br />
auf einen selbst gerichtet sind, möchte man<br />
sich natürlich von seiner Sahneseite zeigen. Das<br />
geht wohl jedem so. Ein bisschen Entertainment<br />
gehört zu dieser Art Leben dazu, ich verstelle<br />
mich aber nicht.<br />
Mal ehrlich, macht diese Art von Arbeit dich<br />
glücklich; einen sozialkritischen Aspekt<br />
sehe ich hier nicht wirklich?<br />
Ich engagiere mich <strong>im</strong>mer wieder für Charity-<br />
Projekte. Dies ist meinem Mann und mir enorm<br />
wichtig. Natürlich weiss ich, dass die Welt, in<br />
der ich lebe, nicht die wahre ist.<br />
Ein it-Boy weiss sich auch <strong>im</strong>mer zu kleiden<br />
und kennt die neusten Trends und Hotspots…<br />
Mode ist ein grosser Teil meines Lebens. Ich interessiere<br />
mich für die neusten Trends, besuche<br />
Messen und shoppe überall auf der Welt. Ein eigener<br />
Laden ist für mich eine Option. Aber alles<br />
der Reihe nach.<br />
...und was ist gerade angesagt?<br />
Südfrankreich und Monaco ist ein Muss, diese<br />
Hotspots sind <strong>im</strong>mer angesagt. Bei den Modetrends<br />
kommt es nicht darauf an, was man<br />
trägt, sondern wie man es trägt und kombiniert!<br />
Was hältst du von den Bellers?<br />
Ich gehöre zur Sorte: Leben und Leben lassen.<br />
Ich möchte keine Menschen kritisieren oder<br />
kommentieren.<br />
…keine Angst, in die gleiche Schublade gesteckt<br />
zu werden?<br />
Nein, die habe ich nicht. Jede Schublade kann<br />
man auch wieder öffnen und entleeren.<br />
Wieso sieht man dich eigentlich selten an<br />
Gay-Events? Sind die nicht interessant genug<br />
für dich?<br />
Hier wären wir wieder be<strong>im</strong> Thema Schublade.<br />
Die meisten meiner engen Freunde sind heterosexuell.<br />
Wir sind an verschiedenen Events<br />
unterwegs, auch manchmal an Events für Homosexuelle.<br />
Mir geht es hauptsächlich darum,<br />
einen schönen Abend mit tollen Menschen zu<br />
verbringen. Ob Hetero oder Gay spielt mir dabei<br />
keine Rolle.<br />
Wenn man alles hat – Geld, Einfluss und gutes<br />
Aussehen, was bleibt einem dann eigentlich<br />
noch? Langweilt das nicht auf die Dauer?<br />
Das sind alles sehr oberflächliche Dinge, welche<br />
auch vergänglich sind. Das sollte einem<br />
einfach bewusst sein. Ich bin unabhängig und<br />
gestalte mein Leben jeden Tag neu. Ich habe<br />
tolle Freunde, die meisten schon seit meiner<br />
Teenager-Zeit. Das ist mein grösster Stolz. Sie<br />
bedeuten mir mehr als alles Geld der Welt. Mit<br />
meiner Entourage wird es mir sowieso nie langweilig.<br />
(schmunzelt)<br />
Wie gehst du mit Neid um? Ich kann mir vorstellen,<br />
dass einige dich ganz schön beneiden?<br />
Die eigenen Neider lernt man ja meistens<br />
nicht persönlich kennen. Aber ich habe ein<br />
grosses Herz, da haben sogar Neider Platz.<br />
Ausserdem sagt man ja, Neid ist das schönste<br />
Kompl<strong>im</strong>ent, das man erhalten kann.<br />
Reto Hanselmann<br />
Reto Hanselmann (Alter gehe<strong>im</strong>) wuchs in<br />
Zürich-Affoltern auf. Seit 2008 lebt er mit seinem<br />
Mann in Zollikon. Er ist verheiratet. Seit<br />
mehreren Jahren ist der Beau an verschiedensten<br />
Events unterwegs und gilt als Liebling der<br />
Schweizer Celebrity-Szene. Legendär sind seine<br />
aufwändigen Halloween-Partys, die jeweils <strong>im</strong><br />
Herbst stattfinden.<br />
35
Lifestyle CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
SOMMER SPECIAL<br />
SODA STREAM<br />
Mit den Trinkwassersprudlern von SodaStream wird in wenigen Schritten und innert Kürze aus<br />
Hahnenwasser Sprudelwasser – und aus Sprudelwasser Softgetränke! Aus denen wiederum lassen<br />
sich fruchtig frische Cocktails ganz einfach zubereiten. Gerade richtig, um bei heissen Temperaturen<br />
abwechslungsreiche Softdrinks und kühlende Cocktails nach Feierabend zu geniessen.<br />
Highlight ist dabei die Source, welche aus der Zusammenarbeit zwischen SodaStream und dem<br />
Schweizer Designer Yves Béhar entstanden ist. Die Source «Metal Edition» ist für CHF 179.– <strong>im</strong> ausgewählten<br />
Fachhandel erhältlich. <br />
CR & SodaStream verlosen 2 Source <strong>im</strong> Wert von je CHF 179.–! Mail an info@cruiser.ch<br />
SALOMON<br />
Mit der Sonderedition Millés<strong>im</strong>es lanciert Salomon in diesem <strong>Sommer</strong><br />
zwei Trail-Runningschuhe in ganz neuem Design: Die l<strong>im</strong>itierte Auflage<br />
der Klassiker XA Pro 3D und Speedcross präsentiert sich in schlichtem<br />
schwarzem Leder und strahlendem Weiss. Egal ob als Lifestyle- oder<br />
Trail-Runningschuh getragen – die Millés<strong>im</strong>es L<strong>im</strong>ited Edition punktet<br />
mit edlem Understatement und treibt dank den bewährten Salomon-<br />
Technologien jeden Läufer zu Höchstleistungen an!<br />
Ab August <strong>im</strong> Fachhandel um die CHF 200.– erhältlich.<br />
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FABER – CASTELL<br />
Das deutsche Traditions-Unternehmen Faber-Castell feierte 2011 sein 250-jähriges<br />
Jubiläum. Passend zu den kommenden <strong>Sommer</strong>ferien gibt es nun den Pitt Artist<br />
Pen Brush - eine Auswahl von 58 Farben mit qualitativ hochwertiger Pinselspitze<br />
für Skizzen, Tuschzeichnungen oder einfach ein schönes Ferien-Erinnerungsbild.<br />
Die hoch pigmentierte und lichtbeständige Tusche ist auf Wasserbasis hergestellt,<br />
wasserfest und schnell trocknend. Faber-Castell darf bereits ab 2012 – als erstes Privatunternehmen<br />
weltweit – mit CO2-Zertifikaten aus Plantagen handeln. Prädikat:<br />
besonders nachhaltig!<br />
Erhältlich <strong>im</strong> Fachhandel, ab CHF 3.40<br />
www.faber-castell.ch<br />
36
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Lifestyle<br />
BULLDOG<br />
<strong>Sommer</strong>zeit ist Gin-Zeit! Kaum etwas erfrischt an einem heissen Tag mehr als ein<br />
eisgekühlter Gin Tonic – das wusste auch schon Queen Mom zu schätzen. Den<br />
neuen und edlen Bulldog Gin gibt es nun auch in der Schweiz und er hat alles,<br />
was ein Klassiker braucht: eine elegante Optik und natürlich ein raffiniertes und<br />
komplexes Aroma aus zwölf Pflanzen, Kräutern und Früchten – unter anderem<br />
der Dragon-Eye-Frucht und Lotusblättern. Weiter wurde der Bulldog Gin als einer<br />
der am besten mixbare Gin der Welt gekrönt und wurde gar von «Wine Enthusiast»<br />
mit den Prädikat «superb» geadelt. Cheers!<br />
Im ausgesuchten Handel ab CHF 39.– erhältlich.<br />
NAKED & FAMOUS<br />
Ein absoluter Hingucker sind die coolen Thermo<br />
Cromic Den<strong>im</strong> von Naked & Famous. Das spezielle<br />
an der neuartigen Jeans ist, dass sie be<strong>im</strong> Tragen,<br />
je nach Köpertemperatur, die Farbe wechselt. Da<br />
kann es schon mal vorkommen, dass bei einem<br />
heissen Date plötzlich die Farbe der Jeans ändert!<br />
Die einzigartigen Jeans gibt es exklusiv in der neu<br />
umgebauten Fashionslave Männer-Boutique <strong>im</strong><br />
Viadukt in Zürich-West. Die Jeans von Naked & Famous<br />
sind ab CHF 209.00 erhältlich. Unser Favorit!<br />
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Fashionslave, Viaduktstrasse 29, 8005 Zürich<br />
www.fashionslave.ch<br />
BUDDHA TO BUDDHA<br />
Die neue Schmuck-Kollektion von Buddha to Buddha besticht durch ein stylisches<br />
Design und eine unverkennbare Handschrift. Das Label wurde 1997 auf Bali gegründet<br />
und wurde innert kürzester Zeit weltweit zum angesagten Schmuckbrand.<br />
Alle Schmuckstücke wie Ringe, Armbänder und Halsketten werden mit viel<br />
Liebe zum Detail aus feinstem Sterlingsilber von Hand gefertigt und überzeugen<br />
durch einen einzigartigen Look. Buddha to Buddha gibt es aktuell bei 2nd Skin,<br />
<strong>im</strong> bekannten Tattoo- und Piercing-Studio der Stadt zu kaufen. Den Schmuck gibt<br />
es bereits ab CHF 169.– inklusive <strong>Sommer</strong>laune!<br />
2nd Skin, am Hirschenplatz, 8001 Zürich<br />
www.2ndskn.com<br />
GARETT LEIGHT<br />
In dieser Saison kommt man(n) nicht um die wunderschönen Sonnenbrillen<br />
aus dem Hause Garett Leight herum. Besonders bei den Stars in<br />
Hollywood geniesst die Marke, die <strong>im</strong> Übrigen in Kalifornien zu Hause<br />
ist, hohen Kultstatus. Der schlichte Look überzeugt - auch mit klingenden<br />
Namen wie Vernon, Venice oder Hampton – und lässt einen auf<br />
jeder Party als Mittelpunkt erstrahlen. Die exklusive Sonnenbrillen-Kollektion<br />
gibt es ab sofort bei Komplementair Men zu kaufen. Weiter bietet<br />
der Männerladen auch einen grossen und spannenden Onlineshop an.<br />
Das Modell Hampton ist ab CHF 369.– erhältlich.<br />
Komplementair Men, Viaduktstrasse 41, 8005 Zürich, <br />
www.komplementair.ch<br />
37
Publireportage CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Haar oder nicht<br />
Haar?<br />
An der Körperbehaarung<br />
scheiden sich die Geister.<br />
Von Martin Ender<br />
Philips ist auf das CR-Magazin<br />
zugekommen und wollte<br />
wissen, wie beliebt oder<br />
eben eher unerwünscht Körperhaare<br />
bei schwulen Männern<br />
sind. Grund: Das Unternehmen<br />
bringt ein Gerät auf<br />
den Markt für haarlose, glatte<br />
Männerhaut. Wir schauten<br />
uns um und haben das Gerät<br />
testen lassen.<br />
© Philips<br />
Die Frage, wo Körperhaare am Mann sexy sind<br />
oder eben nicht, spaltet die schwule Gemeinschaft<br />
genauso wie den Grossteil der Frauen und<br />
Männer <strong>im</strong> Rest der Welt. Für so genannte Bären-<br />
Liebhaber kann es nicht genug haarig sein. Doch<br />
diese gerne <strong>im</strong> Pelz kraulende und kuschelnde<br />
Spezies lassen wir für heute mal beiseite. Wer<br />
sich in den vergangenen Tagen, in denen sich<br />
endlich die Strandbäder füllten, umschaute,<br />
entdeckte doch eher mehrheitlich Männer mit<br />
haarloser, glatter Haut am Oberkörper.<br />
Vor allem, wer einen guten Body hat, bringt<br />
ihn natürlich mit glatter, haarloser Haut – am<br />
besten noch mit Sonnenöl-Auftrag – bestens<br />
zur Geltung. Glatte Haut suggeriert ausserdem<br />
jugendliche Frische. Und wer will nicht gerne<br />
seine Jugendlichkeit möglichst lange bewahren.<br />
So präsentiert sich denn auch manch einer<br />
auf der Dating-Plattform Gayromeo stolz mit<br />
haarloser Brust.<br />
Lumea for Men<br />
Wie funktioniert denn nun das Philips-Enthaarungsgerät?<br />
Lumea for Men behandelt die Haarwurzeln<br />
mit sanften Licht<strong>im</strong>pulsen. Dadurch<br />
fällt das Haar aus, und ein Nachwachsen wird<br />
verhindert. Philips-Studien haben gezeigt, dass<br />
bereits nach zwei Behandlungen eine deutliche<br />
Haarabnahme zu sehen ist. Opt<strong>im</strong>ale Ergebnisse<br />
wurden nach sechs Behandlungen erreicht.<br />
Wie schnell sich der Erfolg der Behandlung<br />
einstellt, ist natürlich von Person zu Person<br />
verschieden. Das Gerät eignet sich selbst für<br />
stark behaarte Typen. Eine Ausnahme gibt es<br />
allerdings: ist die natürliche Haarfarbe, an den<br />
Stellen, die man enthaaren möchte, hellblond,<br />
weiss, grau oder rot, zeigt die Methode keine<br />
Wirkung. In allen andern Fällen können lang<br />
anhaltende Erfolge erzielt werden, und die Anwendung<br />
ist übrigens auch nicht schmerzhaft,<br />
<strong>im</strong> Gegensatz zu andern Methoden.<br />
Unser Testbericht<br />
Am liebsten hätten wir natürlich einen prominenten<br />
Schwulen dazu gebracht, die Enthaarungsmethode<br />
zu testen. Doch das Thema tangiert<br />
doch etwas zu sehr die Int<strong>im</strong>sphäre. Unsere<br />
schliesslich ausgewählte, schwarzhaarige Testperson<br />
will anonym bleiben. Hier ihr Bericht:<br />
«Vorab eines, ich will nicht vom Hals bis zu den<br />
Füssen haarlos werden. Aber als ich angefragt<br />
wurde, das Gerät auszuprobieren, habe ich doch<br />
eingewilligt. Obwohl ich fast schwarze Haare<br />
habe, bin ich – ausser an den Beinen – recht<br />
wenig behaart. Für mich gilt, entweder richtig<br />
oder dann gar nix. Ich habe nur so blöd vereinzelte<br />
Haare auf Brusthöhe und rund um die<br />
Brustwarzen. Bisher habe ich mich da ab und<br />
zu rasiert. Also setzte ich das Gerät genau da an.<br />
Erst mal mit dem mitgelieferten Bodygroom<br />
rasieren und nachher den Licht<strong>im</strong>puls drauf.<br />
Ich habe mich für die mittlere Intensität entschieden.<br />
Bei den paar Härchen, die ich mit<br />
dem Rasierer nicht erwischt hatte, schmolz das<br />
Haar und brannte etwas auf der Haut. Ansonsten<br />
spürte ich kurz etwas Wärme, mehr nicht...<br />
Nun zwei Wochen abwarten. Und siehe da, es<br />
sprossen nur noch ganz wenige und feinere<br />
Härchen. Die ganze Prozedur also noch einmal,<br />
und nach vier Wochen hatte ich jugendlich glatte<br />
Haut – und war schon fast etwas verliebt ins<br />
Spiegelbild. Vom Erfolg angespornt nahm ich<br />
mir noch die Gegend um den Bauchnabel vor.<br />
Denn da gab’s auch so eine nicht wirklich sexy<br />
wirkende, von der Schambehaarung abgetrennte<br />
Insellösung. Also weg damit! Inzwischen<br />
kann ich mir noch weiter Stellen an mir vorstellen,<br />
die ich behandeln werde. Zumal ich inzwischen<br />
gelesen habe, dass die Haare nach längerem<br />
Nichtbehandeln wieder wachsen. Mann<br />
weiss ja nie – vielleicht mag’s die nächste grosse<br />
Liebe wiederum andersrum. Aber <strong>im</strong> Moment<br />
bin ich fast ein bisschen süchtig danach, noch<br />
da und dort ein paar Haare wegzumachen.»<br />
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CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Kolumne<br />
Heisses am<br />
heiligen Stuhl<br />
Von Michi Rüegg<br />
Bislang hatten wir alle ja starke Zweifel. Jetzt<br />
wissen wir: Es gibt <strong>im</strong> Vatikan Schwule. Papst<br />
Franziskus höchstpersönlich soll gegenüber einer<br />
Gruppe Südamerikaner die Existenz einer<br />
Gay-Lobby eingeräumt haben. Wir sind natürlich<br />
unglaublich überrascht, dass in einer Berufsgruppe,<br />
die sich göttlichen Willens wegen<br />
nicht mit Frauen einlassen darf, derartige sexuelle<br />
Vorlieben existieren.<br />
Man muss sich das mal vorstellen: Schwule<br />
Geistliche in der heiligen römischen Kirche. Als<br />
nächstes wird vermutlich der Verband Schweizer<br />
Coiffeurgeschäfte öffentlich verkünden,<br />
dass es in der Schweiz schwule Friseure gebe.<br />
Der Aufschrei wird <strong>im</strong> Zuge dieser Meldung<br />
durchs Land gehen. Angeregt durch die Öffentlichmachung<br />
dieser schockierenden Erkenntnis<br />
wird sich der Verband des Kabinenpersonals<br />
der Swiss International Air Lines vermutlich<br />
überlegen, seinerseits ebenfalls mit einem Communiqué<br />
an die Presse zu gelangen: Man würde<br />
es nie und n<strong>im</strong>mer vermuten, dass es auch unter<br />
den Flight Attendants ein paar Herren gibt,<br />
die lieber einen anderen Mann als den Saft-Trolley<br />
stossen. Ob die breite Masse angesichts dieser<br />
Erkenntnis künftig auf Flugreisen verzichten<br />
wird, lässt sich aus derzeitiger Sicht nicht sagen.<br />
Dass in diesen Berufen Schwule existieren, ist<br />
ja nur die eine Seite des Skandals. Weit schwerer<br />
wiegt die Tatsache, dass sie sich untereinander<br />
kennen. Man stelle sich vor, da schreitet der<br />
schwule Priester Giacomo durch die vatikanischen<br />
Gärten, und ihm kommt Bischof Enrique<br />
entgegen. Beide wissen vom jeweils anderen,<br />
dass er auf Männer steht. Vielleicht gehen die<br />
beiden sogar mal zusammen einen Boccalino<br />
Messwein trinken und plaudern über Gott und<br />
die Welt. Schon haben wir eine schwule Lobby.<br />
Doch das ist noch nicht alles: Was, wenn die beiden<br />
zu viel Messwein trinken und dem Priester<br />
dabei auffällt, dass der Bischof süsse Grübchen<br />
und schöne Hände hat? Dem Bischof seinerseits<br />
gefallen die langen W<strong>im</strong>pern des Priesters und<br />
seine strahlend weissen Zähne. Eh sich die beiden<br />
ans Zölibat erinnern können, landen sie für<br />
kurze Zeit in einem der vielen Hotelbetten der<br />
ewigen Stadt und tun das, was dem Gott des Alten<br />
Testaments je nach Auslegung ein Greuel ist.<br />
Gut, bis hierhin ist die Geschichte ja bereits jenseits<br />
jeglicher Vorstellungskraft. Aber es kommt<br />
noch dicker: Zwanzig, dreissig Jahre später begegnen<br />
sich die beiden wieder. Nun tragen beide<br />
einen Kardinalshut, während einer Sedisvakanz<br />
sitzen sie sich <strong>im</strong> Konklave gegenüber und<br />
müssen einen neuen Papst erwählen. Nun will<br />
es der Zufall, dass Kardinal Enrique sich während<br />
der letzten Jahrzehnte als besonders unaufgeschlossen<br />
gegenüber modernen Ideen gezeigt<br />
hat. Dank seiner ultrakonservativen Linie<br />
wird er als möglicher Kandidat für das Papst amt<br />
gehandelt. Nun erinnert sich sein einstiger One-<br />
Night-Stand Kardinal Giacomo daran, wie zärtlich<br />
Enrique in jener Nacht war. Die Erinnerung<br />
an dieses längst verflossene Abenteuer führt<br />
dazu, dass Giacomo den Namen von Enrique auf<br />
den kleinen Zettel schreibt. Und weil Giacomo<br />
vielleicht nicht der Einzige ist, mit dem Enrique<br />
mal was hatte, holt er am meisten St<strong>im</strong>men und<br />
wird Papst.<br />
So muss man sie sich vermutlich vorstellen,<br />
die Gay-Lobby <strong>im</strong> Vatikan. Nicht auszudenken,<br />
was der Welt blüht, wenn die Giacomos<br />
in den vatikanischen Gärten den Enriques<br />
zulächeln. Ein kurzer Augenaufschlag, ein<br />
Zucken <strong>im</strong> linken Mundwinkel können den<br />
Lauf der Welt ändern. Kein Wunder, fürchtet<br />
man sich in schwarzkatholischen Kreisen vor<br />
der Macht der Liebe.<br />
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41
Kultur CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Eleanor<br />
Friedberger<br />
Es gibt sie noch, die <strong>Sommer</strong>songs,<br />
die einen sofort<br />
packen und doch nie verleiden.<br />
Für alle mit Pool,<br />
Oldt<strong>im</strong>er oder einfach gutem<br />
Geschmack.<br />
Eben noch entspannt an der Surfer-Bar, jetzt<br />
rasant unterwegs auf dem Highway. Aus dem<br />
Autoradio ein verführerischer Sound, der einen<br />
niemals in Versuchung bringen würde, an den<br />
Knöpfen zu schrauben auf der Suche nach etwas<br />
Besserem. So klingt Eleanor Friedberger, nach<br />
Stevie Nicks manchmal, nach Sheryl Crow oder<br />
Texas, nach 70s, nach gerade eben. Halbwegs bekannt<br />
geworden und doch unerkannt geblieben<br />
ist sie mit ihrem Bruder Matthew als «Fiery Furnaces».<br />
So spannend exper<strong>im</strong>entell der Sound<br />
des Duos, so angenehm unaufgeregt fielen die<br />
Songs auf ihrem ersten Solo-Album «Last Summer»<br />
2011 aus. Nun legt sie nach, schmeisst mit<br />
«Personal Record» fast unbemerkt eine der besten<br />
<strong>Sommer</strong>scheiben <strong>2013</strong> auf den Grill. Ihre<br />
Songs sind sofort catchy und überdauern doch<br />
jedes BBQ, ihre St<strong>im</strong>me ist nuanciert und doch<br />
in keinem Moment überanstrengt. So singt sie<br />
über wilde Nächte und einsame Nachmittage,<br />
begleitet von Twang-Gitarren in «I’ll Never be<br />
happy again», Rock-Rhythmen <strong>im</strong> ult<strong>im</strong>ativen<br />
Feelgood-Song «Stare at the Sun», cooler Samba-<br />
Breed<br />
Nichts für Zartbesaitete!<br />
Chase Novak lässt in seinem<br />
schockierenden Horror-Thriller<br />
ein brisantes Alptraum-Szenario<br />
Realität werden.<br />
Freier Fall<br />
Was passiert, wenn ein Polizist<br />
und Familienvater unerwartet<br />
Gefühle für einen Kollegen<br />
entwickelt? Im freien<br />
Fall gerät das Leben aus den<br />
Fugen.<br />
Marc ist Polizist, lebt seit einigen Jahren mit<br />
Bettina in einer von den Eltern vorfinanzierten<br />
Doppelhaushälfte und ist gerade Vater geworden.<br />
Auf einer Fortbildung schliesst er Bekanntschaft<br />
mit dem wortkargen schwulen Kay. Erste<br />
Neckereien be<strong>im</strong> Joggen straucheln in Richtung<br />
Gefühlschaos, ein erster zurückgewiesener<br />
Kuss be<strong>im</strong> Kiffen weckt die Lust auf mehr,<br />
und bald wird klar, dass Marcs vermeintlicher<br />
Ausrutscher Folgen hat, für sein Umfeld aus<br />
festgefahrener Partnerschaft, prüden Eltern,<br />
homophoben Arbeitskollegen und Kleinstadtmief,<br />
allem voran aber für ihn selbst. Marcs<br />
schicksalshaftes Stolpern in die persönliche<br />
Freiheit droht zum freien Fall ins Bodenlose zu<br />
werden. «Krieg ich hier eigentlich irgendwas<br />
nicht mit?», fragt Bettina, «Willst du es ihr eigentlich<br />
nicht irgendwann mal sagen?», drängt<br />
Kay, «So haben wir dich nicht erzogen, Marc»,<br />
urteilt die Mutter.<br />
Eleanor © Cargo Records<br />
Combo in «Echo or Encore» oder fast schon ironischem<br />
Background-Chörli in «I don’t wanna<br />
bother you», einem Track für die Endlosschleife.<br />
Die Strasse darf lang bleiben, geteert mit persönlichen<br />
Geschichten, die das Leben schreibt.<br />
Die Namen der knackigen gebräunten Jungs an<br />
der Bar verblassen schon, aber ihren muss man<br />
sich definitiv merken: Eleanor Friedberger. (rg)<br />
Eleanor Friedberger, Personal Record, Cargo<br />
Records<br />
42<br />
Breed © Hoffmann und Campe<br />
Eigentlich haben Alex und Leslie alles erreicht.<br />
Glückliche Ehe, gute Jobs, ein herrschaftliches<br />
Haus am Central Park, ein netter Freundeskreis.<br />
Ein Wunsch allerdings bleibt unerfüllt<br />
und wird zur Obsession: ein Kind. Durch eine<br />
Selbsthilfegruppe erfährt das Paar von einem<br />
Arzt in Slowenien, der durch die Injektion eines<br />
tierischen Serums wahre Fruchtbarkeitswunder<br />
vollbringen soll. Schnell ist die Reise nach<br />
Ljubljana gebucht, schnell viel Geld überwiesen.<br />
Zurück in Manhattan zeigt die Behandlung<br />
sofort Wirkung, doch seltsame Nebenwirkungen<br />
bleiben nicht aus. Köperhaare spriessen,<br />
eine seltsame Lust auf Fleisch macht sich bemerkbar,<br />
und Leslie ist endlich schwanger.<br />
Nach einem Zeitsprung von zehn Jahren sind<br />
Adam und Alice zu perfekten Vorzeige-Zwillingen<br />
herangewachsen. Warum aber werden sie<br />
nachts in ihren Z<strong>im</strong>mern eingesperrt? Warum<br />
verschwinden <strong>im</strong>mer wieder Haustiere? Die<br />
Eltern lieben ihren Nachwuchs nicht bloss, sie<br />
haben ihn zum Fressen gern. Ein nervenzerreissendes<br />
Katz- und Maus-Spiel beginnt, in das ein<br />
schwuler Lehrer helfend eingreifen will, jedoch<br />
vor einem Dilemma steht: Er weiss genau, welche<br />
Gerüchte der gerissene Anwalt Alex schürt,<br />
wenn er den kleinen Adam bei sich aufn<strong>im</strong>mt…<br />
Novaks Roman ist grausam morbid, stellenweise<br />
unerträglich bestialisch, ohne je allzu<br />
reisserisch oder blutrünstig zu werden. Stilsicher<br />
lässt er den unterkühlten Erzähler eine<br />
beängstigend reale Dystopie entwickeln, in<br />
der menschlicher Fortschritt ins An<strong>im</strong>alische<br />
kippt. Nach der fulminanten Schluss-Szene <strong>im</strong><br />
Metropolitan Museum of Art hält das Schaudern<br />
garantiert noch eine ganze Weile an. (rg)<br />
Chase Novak, Breed, Hoffmann und Campe<br />
Freier Fall © Kurhaus Production / SWR<br />
Das intensive Coming-out-Drama von Regisseur<br />
Stephan Lacant überzeugt dank den beiden<br />
Hauptdarstellern Hanno Koffler und Max<br />
Riemelt, die bis in die feinste Geste glaubwürdig<br />
sind. Auch, weil es Kitsch und Klischees knapp<br />
umgeht und die sexuelle Orientierung nicht<br />
als alles Entscheidendes postuliert, sondern als<br />
Metapher dafür, wie brüchig konventionelle<br />
Lebensentwürfe sein können. Dass «Freier Fall»<br />
an der Berlinale als deutsche Antwort auf «Brokeback<br />
Mountain» gehandelt wurde, ist etwas<br />
hoch gegriffen, aber nicht ganz unberechtigt.<br />
(rg)<br />
Freier Fall, Xenix, Ab 18.07. <strong>im</strong> Kino
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Kultur<br />
Filmfestival<br />
Locarno<br />
Bereits zum 66. Mal findet diesen<br />
August das Filmfestival<br />
in Locarno statt. Regisseur<br />
Werner Herzog wird mit einem<br />
Ehren-Leoparden ausgezeichnet.<br />
In seinen nun 66 Jahren etablierte sich das «Festival<br />
del Film Locarno» zu einem der wichtigsten<br />
Events auf der Landkarte des internationalen<br />
Films. Jeden August wird Locarno – von der<br />
Pressestelle auch als «Herz von Europa» bezeichnet<br />
– zur weltweiten Kino-Hauptstadt. Mit der<br />
wohl grössten Leinwand auf der Piazza Grande<br />
sowie deren wunderbarem Ambiente darf sich<br />
das Filmfestival auch als eines der schönsten<br />
rühmen.<br />
Tausende von Film-Fans werden auch diesen<br />
August wieder nach Locarno pilgern, und Persöhnlichkeiten<br />
aus der Film-Branche treffen<br />
sich, um neue Talente zu entdecken. Ehrengast<br />
des Filmfestivals ist Regisseur Werner Herzog.<br />
Er wird einen Leoparden für sein Lebenswerk<br />
erhalten. Der mittlerweile 70jährige Filmemacher<br />
schuf bedeutende Filme wie «Nosferatu –<br />
Phantom der Nacht» (1979) und «Fitzcarraldo»<br />
(1982). Beide übrigens mit Klaus Kinski in der<br />
Hauptrolle. Die Streitereien zwischen Herzog<br />
und Kinski sind mittlerweile legendär.<br />
Locarno © pd<br />
Welche Filme <strong>im</strong> August für die hübschen Leoparden<br />
konkurrieren, wird erst Mitte Juli bekanntgegeben.<br />
Karten sollten sich Filmfans jedoch<br />
schon jetzt sichern. Der reguläre Preis<br />
einen «Season Tickets» beträgt 300 Franken.<br />
Ebenso lohnt es sich, sich schon früh nach einer<br />
Bleibe umzusehen. Wer kein Hotelz<strong>im</strong>mer<br />
mehr findet, ist vielleicht auch auf den zahlreichen<br />
Camping-Plätzen anzutreffen.<br />
Festival der Film Locarno,<br />
7. bis am 17. August<br />
www.pardo.ch<br />
Mani Matter<br />
Wer der <strong>Sommer</strong>hitze entfliehen<br />
will, ist auf den Spuren<br />
von Mani Matter <strong>im</strong> zürcher<br />
Landesmuseum bestens aufgehoben.<br />
Mani Matter © Rodo Wyss<br />
Die Sonderausstellung «Mani Matter (1936–<br />
1972)» verweilt noch <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Landesmuseum<br />
Zürich. Die Ausstellung über Leben und Werk des<br />
beliebten Berner Chansonniers war bis dato ein<br />
Erfolg. Sie hält wichtige Stationen aus Matters<br />
Leben fest, zeigt Briefe, Schallplatten und vieles<br />
mehr. Per iPad sind sämtliche Texte und zahlreiche<br />
Filmdokumente und Interviews zugänglich.<br />
Wichtige Stationen und Themen, die Mani Matters<br />
Leben prägten, sind der rote Faden der Ausstellung.<br />
Die Inszenierung n<strong>im</strong>mt die Inhalte<br />
seiner berühmtesten Lieder auf und thematisiert<br />
Matters Biografie, seine berufliche Tätigkeit als<br />
Jurist, seine Erfolge als Liedermacher, sein poetisches<br />
Werk, das politische Engagement sowie<br />
seinen frühen Tod. Stellvertretend für viele unvergessene<br />
Lieder stehen beispielsweise ein Eisbär<br />
(«Esk<strong>im</strong>o») neben einem Eisenbahnabteil («Ir<br />
Isebahn») oder ein Coiffeurstuhl («B<strong>im</strong> Coiffeur»)<br />
hinter der Wand eines Büros («Är isch vom Amt<br />
ufbotte gsi»). Ein Wüstenzelt («Arabisch»), das <strong>im</strong><br />
Zentrum des zweiten Raumes steht, schafft Bezüge<br />
zu seinen Inspirationsquellen. Von einer Ferienreise<br />
in Tunesien angeregt, kreiert Mani Matter<br />
das Lied «Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama», von<br />
dem heute zahlreiche Coverversionen existieren.<br />
Matters Lieder werden heute von bekannten<br />
Schweizer Künstlern adaptiert – einige davon<br />
sind in der Ausstellung zu hören. Vielen ist Mani<br />
Matter nicht nur bekannt als begabter Liedermacher,<br />
sondern auch als Lyriker, kritischer und<br />
unkonventioneller Denker sowie politisch engagierter<br />
Intellektueller. Ausgehend von seinen<br />
Chansons zeigt die Ausstellung seine unermüdliche<br />
Arbeit an den Texten, seine literarischen<br />
Entwürfe und sein politisches Verständnis.<br />
Mani Matter (1936–1972),<br />
noch bis 8. September<br />
www.landesmuseum.ch<br />
Rigoletto<br />
In Haldenstein bei Chur wird<br />
diesen August Verdis Oper<br />
«Rigoletto» <strong>im</strong> Schlosshof aufgeführt.<br />
Das Schloss <strong>im</strong> Städtchen Haldenstein, dem<br />
Quasi-Zürichberg von Chur, bietet nicht nur<br />
ein beeindruckendes Ambiente, sondern auch<br />
alle zwei Jahre eine Freilichtoper in Schlosshof.<br />
Dessen Akustik ist so gut, dass Mikrophone und<br />
ähnliche Elektronik nicht oder nur sparsam<br />
eingesetzt werden. Diesen August wird dort zu<br />
Ehren von Giuseppe Verdi die Oper «Rigoletto»<br />
aufgeführt.<br />
Sein Werk in drei Akten fand seine Uraufführung<br />
1851 in Venedig und wird der sogenannten<br />
«mittleren Schaffensperiode» zugerechnet<br />
zusammen mit «Il Trovatore» und «La Traviata».<br />
In «Rigoletto» wird die moralisch zerrüttete Gesellschaft<br />
am Hofe des Herzog von Mantua portraitiert.<br />
Rauschende Feste und Schadenfreude<br />
best<strong>im</strong>men den Ton und der Hofnarr Rigoletto<br />
die menschliche Verkörperung all dessen. Allerdings<br />
hält er seine Tochter Gilda vom Hofe fern,<br />
Rigoletto<br />
giuseppe Verdi<br />
Rigoletto © pd<br />
2. – 23. August <strong>2013</strong><br />
Musikalische Leitung<br />
sebastian tewinkel<br />
Inszenierung<br />
ulrich und ulrike schwab<br />
Medienpartner:<br />
um sie vor dieser verdorbenen Welt zu schützen.<br />
Aber Gilda rebelliert, was zu einem tragischen<br />
Handlungsverlauf führt.<br />
«Rigoletto» ist ein <strong>Sommer</strong>projekt der Kammerphilharmonie<br />
Graubünden. Die Sängerinnen<br />
und Sänger wurden <strong>im</strong> März bei einem internationalen<br />
Gesangswettbewerb ausgesucht.<br />
Die musikalische Leitung liegt bei Sebastian<br />
Tewinkel, für die Inszenierung sind Ulrich und<br />
Ulrike Schwab verantwortlich. Die Regieassistenz<br />
übern<strong>im</strong>mt Samuel Zinsli, der bereits be<strong>im</strong><br />
Theater Weissglut in Rapperswil Regie führte<br />
und auch den vergangenen «Warmen Mai» organisierte.<br />
Rigoletto, Haldenstein, 2. bis am 23. August<br />
www.schlossoper.ch<br />
43
Reportage CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Arbeit über den<br />
Wolken<br />
Ein Sonntagsausflug für mich<br />
– Alltag für Georgios Cigritis.<br />
Von Martin Ender<br />
In den guten alten Zeiten<br />
der Swissair war Steward ein<br />
be gehrenswerter Beruf. Ein<br />
Traumjob. Wie sieht heute der<br />
Berufsalltag eines Flight Attendant,<br />
eines «Gastgebers über<br />
den Wolken» aus? Martin Ender<br />
begleitet Georgios Cigritis von<br />
der Edelweiss Air auf einem<br />
Flug nach Mykonos und zurück.<br />
entdecken. Immer mehr Personal taucht auf<br />
und geht rollkofferziehend an mir vorbei. Wo<br />
bleibt Georgios?<br />
Ich wähle seine Handynummer und er meldet<br />
sich: «Hallo, ich hole dich gleich ab». Nicht, dass<br />
er jetzt aus der Dunkelheit draussen auftaucht.<br />
Nein, Georgios ist natürlich schon längst <strong>im</strong><br />
Operation-Center und kommt durch die Sicherheitsschleuse<br />
auf mich zu mit strahlend weissem<br />
Hemd, achselpattenbesetzt, mit einem<br />
Strahlen <strong>im</strong> Gesicht, das ich mit bestem Willen<br />
so früh am Morgen nicht erwidern kann.<br />
Gehört das zum Traumjob? «Ich bin das Frühaufstehen<br />
gewohnt, kein Problem», meint Georgios.<br />
Kurz in Mykonos: Georgios, Flight Attendant bei der Edelweiss-Air © Martin Ender<br />
Es ist Sonntagmorgen. Normalerweise ein Tag<br />
zum Ausschlafen. Nicht für mich und Georgios<br />
Cigritis. Wir müssen beide früh raus. Mein<br />
Wecker klingelt morgens um halb vier. Um<br />
drei Uhr dreiunddreissig schreibe ich einem<br />
Bekannten die SMS: «Tagwach, ich bin dann<br />
mal weg». Ein kurzer Kaffee, schnell unter die<br />
Dusche, rein in die Kleider und ins Auto. Genau<br />
um vier Uhr fahre ich los zum Flughafen Kloten.<br />
Mein Flieger startet zwar erst nach sechs<br />
Uhr. Aber ich habe mit Georgios bereits um fünf<br />
Uhr abgemacht, be<strong>im</strong> Eingang des Operation<br />
Centers. Georgios ist Flight Attendant und hat<br />
mich <strong>im</strong> Namen der Edelweiss Air eingeladen<br />
zu einem Flug nach Mykonos.<br />
Etwas früher als verabredet stehe ich be<strong>im</strong> Eingang<br />
des Operation Centers und warte; schaue<br />
raus in die Dunkelheit und hoffe, Georgios zu<br />
Das Crew-Briefing<br />
Er führt mich ins Besprechungsz<strong>im</strong>mer, und<br />
die drei weiteren Mitglieder der Crew treffen<br />
ein. Georgios als Chef de Cabine begrüsst alle<br />
und stellt mich kurz vor. Es wird der Arbeitseinsatz<br />
besprochen, die Aufgaben werden aufgeteilt.<br />
Danach werden noch ein paar Sicherheitsinstruktionen<br />
aufgefrischt. Unter anderem<br />
stellt er dem amtsjüngsten Crewmitglied die<br />
Frage, was denn passiere, wenn auf 10 000 Meter<br />
Höhe alle Triebwerke ausfallen. Das muss<br />
ja nicht gerade heute passieren, denke ich mir.<br />
Doch die anschlies senden Erklärungen beruhigen<br />
mich wieder. Das ist tatsächlich schon vorgekommen,<br />
be<strong>im</strong> Durchfliegen beispielsweise<br />
von Staubwolken nach einem Vulkanausbruch.<br />
44
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Reportage<br />
Für Beleuchtung und Kl<strong>im</strong>a in der Kabine gibt<br />
es Notstrom, und nach dem Durchsegeln der<br />
Wolke springen die Triebwerke wieder an, alles<br />
kein Problem. Meine erste Einsicht: Flight Attendants<br />
müssen ein bisschen mehr wissen als nur,<br />
wie man Kaffee serviert.<br />
Ein kleiner Test der Aufmerksamkeit<br />
Aus Sicherheitsgründen muss ich das Operation<br />
Center wieder verlassen und die üblichen<br />
Flughafenkontrollen über mich ergehen lassen.<br />
Man trifft sich später wieder <strong>im</strong> Flieger.<br />
Einen kleinen Test hatte ich allerdings schon<br />
eingefädelt. Ich hatte Georgios zuvor erzählt,<br />
dass ich auf Reisen gerne Wasser bei mir habe,<br />
aber damit nicht durch die Kontrollen komme.<br />
«Kein Problem, entsorge die Flasche am Flughafen,<br />
wir kümmern uns nachher darum», meinte<br />
er. Tatsächlich, ohne dass ich <strong>im</strong> Flugzeug<br />
nochmals nachfragen muss, bekomme ich eine<br />
Flasche Mineral, bevor irgendjemand anderer<br />
bedient wird. Gut delegiert und ausgeführt...<br />
Mir ist bewusst, dass ich ein besonderer Gast<br />
bin auf diesem Flug. Zum Frühstück sollte ich<br />
zusätzlich ein Cüpli erhalten. Ich schaue auf die<br />
Uhr: sieben Uhr in der Früh! «Servieren Sie mir<br />
das bitte später, oder besser auf dem Rückflug»,<br />
sage ich zur freundlichen Flugbegleiterin. (Sie<br />
hat mich auf dem Rückflug nicht vergessen.)<br />
Während des Fluges nichts Aussergewöhliches.<br />
Ein feines Sonntagsfrühsück mit Butterzöpfli<br />
oder Vollkornbrötchen zur Wahl oder beides,<br />
Marmelade, Käse, Butter, Fleisch, Kaffee, Tee...<br />
Im Übrigen ein Ferienflug, wie er <strong>im</strong> Buche<br />
steht. Kloten: 6 Uhr 20, nasskalter Nieselregen<br />
bei acht Grad. Mykonos: 10 Uhr Ortszeit, tiefblauer<br />
H<strong>im</strong>mel, 27 Grad. Ich wusste <strong>im</strong> Voraus,<br />
dass ich dieses Paradies nur eine halbe Stunde<br />
geniessen darf. Die Edelweiss-Maschine bleibt<br />
gerade mal so lange auf dem Boden, um all die<br />
Hingeflogenen in die Ferien zu entlassen, um<br />
die Kabine aufzuräumen und grob zu reinigen<br />
(was teilweise auch von den Flight Attendants<br />
gemacht wird) und um die braungebrannten<br />
He<strong>im</strong>reisenden aufzunehmen.<br />
Ein netter Versuch, in Mykonos zu bleiben<br />
Beinahe hätte ich doch noch auf Mykonos bleiben<br />
können. Denn ich hatte vergessen, <strong>im</strong> Voraus<br />
auch die Bordkarte für den Rückflug auszudrucken,<br />
hatte also keinen Sitzplatz! Und ich<br />
durfte das Flugzeug nicht verlassen, um das zu<br />
regeln. Aber ich habe die Rechnung ohne Georgios<br />
gemacht. Er spricht kurz mit dem griechischen<br />
Bodenpersonal, und bevor die ersten Reisenden<br />
ins Flugzeug kommen, habe ich schon<br />
meinen Sitzplatz für den Rückflug. Die Reise<br />
hat einen gedrängten «Fahrplan» und ist von<br />
daher etwas anstrengend. Aber ich werde belohnt<br />
mit dem I-Tüpfelchen der Reise, dem besonderen<br />
Start in Mykonos. Georgios hatte mich<br />
be<strong>im</strong> rund halbstündigen Mykonos-Aufenthalt<br />
mit dem Flugkapitän Patrick und dem Kopiloten<br />
Martin bekannt gemacht. Sie haben mich<br />
eingeladen, be<strong>im</strong> Start vorne <strong>im</strong> Cockpit mit<br />
zufliegen. Ja, es ist ein noch nie erlebtes Gefühl<br />
des Abhebens... unten Meer, Inseln mit weissen<br />
Häusern bespickt, oben tiefblauer H<strong>im</strong>mel, in<br />
den man <strong>im</strong>mer weiter hinein fliegt, unten am<br />
Horizont die Stadt Athen… Georgios holt mich<br />
aus meinem Traum zurück und führt mich an<br />
meinen Platz als Passagier. Es ist Zeit für das<br />
Mittagessen.<br />
Die Zeit vergeht wie <strong>im</strong> Fluge, auch für die Crew,<br />
denn die etwas mehr als zwei Stunden reichen<br />
gerade, um alle Fluggäste zu bedienen, abzuräumen<br />
und schliesslich noch den Krämerladen<br />
mit zollfreier Ware durch den Gang zu schieben.<br />
Ich rechne kurz nach: Die Crew begann ihre<br />
Arbeit um fünf Uhr und landete um halb eins.<br />
Doch ein langer Arbeitstag für einen Kurzstreckenflug!<br />
Nach der Landung in Kloten muss ich<br />
schmunzelnd an meine frühe Schulzeit denken.<br />
Da gab’s doch diese unausweichlichen Aufsatzthemen<br />
wie etwa «Ein schöner Sonntag» oder<br />
«Mein Traumberuf».<br />
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Reisen CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Gran Canaria<br />
Das <strong>Sommer</strong>-Dossier über die<br />
Insel der Glückseeligen<br />
Von Lola Sara Arnold-Korf<br />
Mit über 300 Sonnentagen<br />
<strong>im</strong> Jahr sind die Kanaren wie<br />
ein Traum vom Garten Eden.<br />
Dank der geografischen Lage<br />
vor Afrika bieten sie ganzjährig<br />
ein herrliches Badekl<strong>im</strong>a.<br />
Und das Schöne: Auf Gran<br />
Canaria und Teneriffa werden<br />
Schwule als willkommene<br />
Gäste umgarnt und gehätschelt.<br />
Wer erinnert sich nicht voller Grauen an den<br />
letzten verkorksten Herbst, Winter und Frühling<br />
in der Schweiz? Erst Dauertemperaturen<br />
um den Gefrierpunkt, dann Dauerregen und<br />
Dauer-Schmuddelwetter pur. Der eine oder<br />
andere musste gar Vi-De3-Tropfen schlucken,<br />
um das Vitamin-D-Depot aufzufrischen. Und<br />
so lohnte sich spätestens Ende Mai, ohne jede<br />
Perspektive auf Änderung der Wetterlage, ein<br />
vierstündiger Flug nach Gran Canaria – der<br />
Insel der Glückseeligen. Schliesslich hatte die<br />
Weltgesundheitsorganisation WHO erst Anfang<br />
des Jahres Gran Canaria attestiert, dass es hier<br />
das gesündeste Kl<strong>im</strong>a weltweit gibt.<br />
Urlaub <strong>im</strong> Tiefpreis-Euroland<br />
Dauersonnenschein bei ganzjährig durchschnittlichen<br />
24 Grad Celsius am Tag, ein günstiges<br />
Euroland, eine aufgeweckte Community,<br />
Badefreuden rund um die Uhr. Kurzum: Ein<br />
Kl<strong>im</strong>a nach jedermanns Façon. «Im Winter kommen<br />
vor allem ältere Schwule und ab Juli viele<br />
junge Leute. Aber eigentlich ist Gran Canaria<br />
eine ganzjährige schwule Urlaubsdestination»,<br />
sagt Martijn, Inhaber des Gay Men Only «Resort-Club-Torso»<br />
auf Gran Canaria. «Du bist als<br />
Schwuler total akzeptiert, durch alle Lebensbereiche,<br />
eben nicht nur Nachts <strong>im</strong> C.C. Jumbo<br />
Center in Maspalomas mit knapp 100 schwulen<br />
oder schwulenfreundlichen Locations an<br />
einem Ort.» Ganz genauso sieht es der Basler<br />
Gran-Canaria-Dauergast Sebastian Starke. Er<br />
kommt seit 10 Jahren regelmässig auf die Insel.<br />
«Mindestens zwei Mal <strong>im</strong> Jahr bin ich hier. Hier<br />
ist Mann noch ein Mann. Und das wollen doch<br />
alle. Vom Macho-Spanier bis hin zu echten Kerlen<br />
aus England, Deutschland oder Amerika<br />
triffst du alles, was das schwule Herz begehrt.<br />
Und von der Ankunft am Flughafen bis ins Landesinnere<br />
bist du als Schwuler <strong>im</strong>mer noch kein<br />
exotischer Hingucker, sondern ein vollwertiger<br />
Mensch, der nicht so wie auf Mallorca oder Ibiza<br />
nur des Geldes wegen geliebt wird. Und <strong>im</strong> Übrigen<br />
sind gerade ab Herbst Mallorca, Ibiza oder<br />
Barcelona kl<strong>im</strong>atisch viel zu unbeständig – um<br />
nicht zu sagen zu kalt.»<br />
Schwulenstrand und Kalorienbomben<br />
Zwar gibt es nahezu in jeder schwulen Gran-<br />
Canaria-Bungalowanlage – <strong>im</strong>mer ausgestattet<br />
mit meterhohem Sichtschutz – auch verlockende<br />
Bade- und Wellnesslandschaften, aber sie<br />
sind natürlich nicht zu vergleichen mit dem<br />
Atlantischen Ozean. Inmitten der kilometerlangen<br />
Dünen von Maspalomas haben sich auch die<br />
ganz harten Schwulen ein eigenes Refugium<br />
geschaffen – besonders beliebt bei <strong>Cruiser</strong>n, die<br />
gerne mal einen Abstecher in die weitläufige<br />
Dünenlandschaft nehmen. Die Gay-Zone mit<br />
Beach Bar No.7 ist jedoch von Maspalomas Faro<br />
nur <strong>im</strong> zwanzigminütigen Fussmarsch zu erreichen<br />
und auch allgemein eher zum Gähnen –<br />
vor allem am Tag. Doch an den vielen sexuell gemischten,<br />
kilometerlangen Strandabschnitten<br />
kann man sich auch als schwules Pärchen oder<br />
Einzelgänger jederzeit bedenkenlos niederlassen.<br />
Dies gilt für Maspalomas genauso wie für<br />
Santa Catalina-Las Canteras in Las Palmas. Zumal<br />
unzählige schwule Bars direkt am Strand<br />
mit verlockenden Angeboten einladen. Eine von<br />
ihnen ist die Strand-Apo-Theke von Margot und<br />
Roland in Faro de Maspalomas. Neben Schnitzel,<br />
hausgemachtem rheinischem Kartoffelsalat,<br />
Bratwürsten und anderen voluminös-herzhaften<br />
Gerichten gibt es vor allem tolle, aber auch<br />
sehr kalorienreiche Toast-Turmvariationen mit<br />
Thunfisch oder anderem Belag. In Las Palmas<br />
bieten sich vor allem die Gay-Strand-Bars Iron<br />
Bridge, Sidney Bar, Sentido und Lolita Pluma<br />
Cafe an.<br />
Schlemmen und Sport<br />
Gutes Essen zu Schnäppchenpreisen ist auf<br />
ganz Gran Canaria für Schweizer Schlemmermäulchen<br />
ein Thema. Auf der internationalen<br />
Einwanderungsinsel gibt es alles <strong>im</strong> Angebot,<br />
egal, ob asiatisch, portugiesisch, spanisch,<br />
deutsch, südamerikanisch, mexikanisch, englisch<br />
oder japanisch. Doch Vorsicht: Die Appetitmacher<br />
haben es meist in sich und sind mit<br />
herkömmlichen Portionen nicht <strong>im</strong>mer vergleichbar.<br />
Womit wir bei einem anderen Thema<br />
wären: Sport! Gym gibt’s in fast allen schwulen<br />
Ressorts. Interessanter sind aber beispielsweise<br />
schwulenfreundliche Tages-Velo-Touren in<br />
den Cañons des Südens. Free Motion ist einer<br />
der führenden Anbieter auf Gran Canaria. Geschäftsführerin<br />
Sandra Mäser: «Wir bieten alles<br />
rund um den Radsport, Bike-, und Mountaintbiketouren,<br />
aber auch professionelle Rennradtouren.<br />
Daneben gibt es auch E-Bike-Touren und<br />
Radwandern. Da bringen wir die Leute dann auf<br />
die Berge, es gibt viele Stopps mit Essen, Picknick,<br />
Tapas.»<br />
Zumba -Aerobic<br />
Der Gay-Aktivitäten-Tisch ist auf Gran Canaria<br />
reichlich gedeckt. Der allerletzte Schrei ist jedoch<br />
Zumba. Zumba? Ist das etwa ein neuer geschüttelter<br />
Cocktail? Mitnichten. «Es ist eine Mischung<br />
aus Aerobic und lateinamerikanischen<br />
Rhythmen. Zumba ist nicht nur Sport, sondern<br />
eine wahre Fiesta», sagt Carina Fritzmann, eine<br />
46
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Reisen<br />
der Zumba-Trainerinnen. Ganz wesentlich zum<br />
Erfolg von Zumba auf Gran Canaria und anderswo<br />
trägt vor allem der Nebeneffekt der Gewichtsabnahme<br />
bei. Carina: «Mit Zumba purzeln<br />
die Fettpölsterchen <strong>im</strong> Nu». Mindestens<br />
zwei Mal täglich finden die Zumba-Kurse <strong>im</strong><br />
TT Fitness in Maspalomas statt, und eine 10er-<br />
Karte bekommt man schon ab 100 Franken. Ein<br />
Schnäppchen, bedenkt man, dass das ganze Programm<br />
auch <strong>im</strong> Sw<strong>im</strong>mingpool (Aqua Zumba)<br />
in Playa del Ingles, in der Nähe des C.C. Jumbo<br />
Center, direkt am Strand, einmal die Woche zusätzlich<br />
angeboten wird.<br />
Die Dünen von Maspalomas – Cruising-Area unter freiem H<strong>im</strong>mel © Matt Jones<br />
Schwules Nightlife mit leichten Abstrichen<br />
Schwules Nightlife findet nach eigener Erfahrung<br />
vorzugsweise in den schwulen Ressorts<br />
selbst statt oder, neben dem C.C. Jumbo Center,<br />
auf speziellen Events. Geöffnet werden die Diskotheken<br />
in der Regel weit nach Mitternacht.<br />
Ein absoluter Gehe<strong>im</strong>tipp sind jedoch die neuen<br />
und alten Locations in Las Palmas bei Santa<br />
Catalina, Clubs und Discos wie das Kings, Desseo<br />
oder La Envidia After Lounge. Im Gegensatz<br />
Gerade <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong> ist es auch leichter, gesund<br />
zu essen. Man hat eigentlich keine Lust auf fettige<br />
Dinge wie Pommes, Pizza oder Burger. Worauf<br />
man jetzt viel eher Laune hat, sind knackige<br />
Salate, köstliche Klassiker auf dem Grill und<br />
fruchtige Desserts. Be<strong>im</strong> Grillen braucht es kein<br />
Fett, Marinaden lassen sich man ganz ohne Öl<br />
herstellen. Salate werden mit einem leichten<br />
Joghurtdressing angemacht oder mit der untenzu<br />
Maspalomas ist Las Palmas längst nicht so<br />
touristisch überlaufen – um nicht zu sagen,<br />
geflutet. «Zur Karnevalszeit ab 11. November<br />
ist Gran Canaria wie eine zweite Gay Pride. Du<br />
hast gefühlte 90 Prozent Schwule auf der Insel,<br />
und sie ist einfach voll», sagt Sebastian Starke<br />
aus Basel. Ganz klar ein Muss für den eingefleischten<br />
Gran-Canaria-Liebhaber aus Passion.<br />
Sein weiterer Tipp: «Genau wie für die offizielle<br />
Pride <strong>im</strong> Mai solltest du aber schon Monate <strong>im</strong><br />
Voraus buchen. Sonst ist alles dicht.» Wer sich<br />
grundsätzlich nicht auf Exper<strong>im</strong>ente einlassen<br />
möchte und auf eigene Immobilien setzt, der<br />
findet auf Gran Canaria definitiv, was er sucht<br />
– jenseits von Schweizer Fantasiepreisen wie in<br />
Zürich und Umgebung. Besonders schwulenfreundlich<br />
sind die Immobilienmakler von KSR<br />
Gran Canaria und Engel&Völkers.<br />
«Speck weg»-Abnehmkurse<br />
Auch für schwule Moppelchen mit feudalen<br />
Essgewohnheiten ist Gran Canaria ein guter<br />
Ort. Tobias Greb veranstaltet spezielle Abnehmkurse,<br />
bestehend aus Sport und Ernährung.<br />
«Schlechte Essgewohnheiten und kaum Sport<br />
sind ein Problem für viele Schwule rund um<br />
den Erdball. Bei mir werden die Leute in familiärer<br />
Atmosphäre <strong>im</strong> Gästehaus untergebracht<br />
und erhalten ein auf sie abgest<strong>im</strong>mtes Trainigsprogramm,<br />
bestehend aus Fitness, Zumba, Workout,<br />
Flexi-Bar und und und. Dazu gibt es in<br />
meiner eigenen Kochschule Ernährungskurse<br />
mit gemeinsamem Kochen.» Neben Gruppenkursen<br />
bietet er auch Personal Trainings (900<br />
Franken für das Zwei-Wochen-Programm mit<br />
täglichen Sessions) an. «Bis zu fünf Kilogramm<br />
kann man durchschnittlich in einer Woche<br />
abnehmen. Der Rekord war in zwei Wochen 16<br />
Kilogramm.» Nun, die Autorin hat sich für die<br />
umgekehrte Variante entschieden und drei Kilogramm<br />
zugenommen – allerdings ganz ohne<br />
Sport, dafür aber mit viel Spass und Schnorchel<br />
<strong>im</strong> Mund.<br />
Spannende Tipps und Adressen zum<br />
<strong>Sommer</strong>-Dossier sind auf unserer Webseite<br />
www.cr-magazin.ch in der Rubrik «Life Style»<br />
zu finden!<br />
Koch dich fit mit<br />
Tobias Greb<br />
<strong>Sommer</strong>leichte Küche<br />
stehenden Tobias-Greb-Salatsauce. Was man <strong>im</strong><br />
<strong>Sommer</strong> jedoch auf keinen Fall vergessen sollte,<br />
ist genug zu trinken. Im <strong>Sommer</strong> sind bis zu<br />
drei Liter täglich angesagt, dabei vor allem Wasser<br />
und Tee. Leichte Saftschorlen auch ein Bier<br />
oder ein Glas Wein sind ebenfalls zu empfehlen.<br />
Die fettfreie Tobias-Greb-Salatsauce<br />
Pro Portion :47 kcal / 0 g Fett/ 3 g E / 8 g KH<br />
Zutaten für zwei Portionen:<br />
1 Zwiebel, rot<br />
1 - 2 TL Speisestärke<br />
250 ml Geflügelfond (aus dem Glas)<br />
4 EL Essig<br />
Salz, Pfeffer, 1TL Zucker<br />
je 1/2 Bd. Dill und Schnittlauch<br />
je 2 Stiele Estragon und Kerbel<br />
Kresse nach Belieben<br />
Zwiebel schälen und fein Würfeln. Fond zum<br />
Kochen bringen. Speisestärke in etwas kaltem<br />
Wasser anrühren. Zwiebeln in den Fond geben,<br />
kurz aufkochen mit Speisestärke binden. Erkalten<br />
lassen.<br />
Essig und Gewürze zugeben. Kräuter waschen,<br />
fein hacken, zufügen. Kresse vom Beet schneiden,<br />
beigeben und verrühren. Sollte die Sauce<br />
zu dick geworden sein, nochmals mit etwas<br />
Fond verdünnen.<br />
47
Gesundheit CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Sex mit einem älteren Mann!<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich bin seit 3 Jahren in einer Beziehung mit einem etwas älteren Mann.<br />
Seit einiger Zeit läuft es bei uns <strong>im</strong> Bett nicht mehr richtig gut. Er sagt,<br />
dies sei normal, es habe nichts mit mir zu tun. Nach ein paar Monaten<br />
kam dann von seiner Seite der Vorschlag, eine offene Beziehung zu führen.<br />
Für mich kommt aber eine offene Beziehung eher nicht in Frage. Was<br />
soll ich jetzt tun?<br />
Gruss, Andreas, 23<br />
Hallo Andreas<br />
Es ist normal, dass in einer Beziehung nach einiger Zeit die sexuelle Lust<br />
auf den Partner nachlassen kann. Andere Qualitäten wie Vertrautheit oder<br />
Geborgenheit nehmen dafür zu. Das hat weder etwas mit dir oder deinem<br />
Freund noch mit dem Altersunterschied zu tun. Eine offene Beziehung<br />
ist eine mögliche Variante, dem entgegenzuwirken. Auch andere Erweiterungen<br />
des sexuellen Horizonts wie zum Beispiel ein Dreier oder Gruppensex<br />
können helfen. Wenn das für dich nicht in Frage kommt, liegt es<br />
an euch, euer Sexleben spannender zu gestalten. Redet darüber, was euch<br />
anmacht, was ihr gerne miteinander ausprobieren wollt, und seid dabei<br />
offen und exper<strong>im</strong>entierfreudig. Sei dir aber bewusst, dass eine Beziehung<br />
auch <strong>im</strong>mer Kompromisse mit sich bringt. Ihr trefft euch sozusagen in<br />
der Mitte. Das Wichtigste dabei ist, dass ihr euch eure Bedürfnisse offen<br />
und ehrlich mitteilt und zusammen nach einem Weg sucht, der für beide<br />
st<strong>im</strong>mt. Wenn ihr sexuelle Inspiration braucht, werdet ihr <strong>im</strong> Sex-Wiki<br />
der Gay-Box unter www.gay-box.ch vielleicht fündig.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Dürfen Schwule Blut<br />
spenden?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Vor 2 Jahren war ich mal Blutspenden, was man ja eigentlich als Homosexueller<br />
nicht darf. Ich weiss nicht, warum mich das erst jetzt bedrückt und<br />
warum ich überhaupt zur Spende gegangen bin. Jedenfalls habe ich ein<br />
schlechtes Gewissen. Die Blutspenden werden doch auf allfällige Krankheitserreger<br />
geprüft, oder? Bis heute hatte ich erst zwei Beziehungen<br />
und erst einmal einen (geschützten) One-Night-Stand. Vor Kurzem habe<br />
ich meinen zweiten HIV-Test machen lassen, er war zum Glück negativ.<br />
Ich hoffe Du kannst mir einen Rat geben und bedanke mich schon mal<br />
<strong>im</strong> Voraus.<br />
Gruss, René, 21<br />
Hallo René<br />
Wie du richtig schreibst, ist es Schwulen in der Schweiz nach wie vor nicht<br />
erlaubt ist, Blut zu spenden. Die Blutproben werden aber trotzdem getestet,<br />
denn dem HI-Virus und anderen Erregern ist die sexuelle Orientierung<br />
egal. Gemäss deinen Schilderungen hast du vor kurzem einen HIV-Test<br />
machen lassen, Resultat negativ. Es besteht also kein Grund, weiterhin ein<br />
schlechtes Gewissen wegen deiner Blutspende von vor 2 Jahren zu haben.<br />
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Fragebogen wahrheitsgetreu<br />
auszufüllen. Dies bedeutet aber dann, dass du als schwuler Mann auf das<br />
Blutspenden verzichten musst.<br />
Eine Dienstleistung der Aids-Hilfe Schweiz<br />
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48
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Gesundheit<br />
Pia<br />
Das halbleere<br />
Glas<br />
Ist dein Glas öfter halb leer als halb voll – aber<br />
nicht weil du ein Defizit-orientierter Pess<strong>im</strong>ist<br />
bis, sondern weil du es tatsächlich schon fast wieder<br />
ausgetrunken hast? Kennst du diese Momente,<br />
wo du dir sicher bist, dass du besser saufen und<br />
schneller rauchen kannst als Serge Gainsbourg?<br />
Sieht es in deiner Küche aus wie bei den Binz-Aktivisten<br />
oder hast du die Polenta von vorgestern<br />
schon entsorgt? Draussen scheint die Sonne, alle<br />
sind am See, nur du bist vor dem Fernseh? Gemütsfinsternis<br />
mitten <strong>im</strong> geilen <strong>Sommer</strong>! Wenn<br />
einem <strong>im</strong> Winter der Bürzel auf Grundeis geht,<br />
dann gehört das schon fast zur mitteleuropäischen<br />
Standardbefindlichkeit. Aber dann wird<br />
es rundherum Frühling und <strong>Sommer</strong>, nur bei<br />
dir hängt die Z<strong>im</strong>merdecke <strong>im</strong>mer noch jeden<br />
Morgen einen Meter tiefer und aus dem Badez<strong>im</strong>merspiegel<br />
sieht dir nicht das frohe Leben<br />
entgegen sondern etwas, das aussieht wie ein<br />
zugekiffter Maulwurf. Der altbekannte Arsch,<br />
den du schon lange satt hast. Wäre es einfacher<br />
auszuhalten, wenn du wüsstest, dass hundert andere<br />
Männer in dieser Stadt in dem Moment mit<br />
den gleichen Gefühlen vor dem Spiegel stehen?<br />
Vermutlich nicht, denn ich in diesen Momenten<br />
geht die Welt genau bis zur Wohnungstür, der<br />
Rest ist egal. Das mäandern durch emotionale<br />
Talsohlen ist nicht nur unendlich anstrengend<br />
je länger es andauert, es ist zuweilen auch gefährlich.<br />
Der Griff zum Drink, um sich die Mütze<br />
wegzubrennen, zur entspannenden Zigarette, zu<br />
Drogen und wahllosem riskantem Sex ist genau<br />
die willkommene Selbstzerstörung, welche die<br />
Finsternis <strong>im</strong> Herz betäubt und gleichzeitig noch<br />
finsterer macht. Man gibt sich nachts die Kante,<br />
als gäbe es kein Morgen, aber bereits am nächsten<br />
Tag muss der fucking Prince of Darkness<br />
leider wieder ins Tram höckeln und zur Arbeit<br />
fahren. Und dort sind <strong>im</strong>mer noch dieselben Pendenzenberge<br />
und der Termindruck, der einen<br />
zur Verzweiflung und zum nächsten Gedanken<br />
an eine Linie Koks zum Znüni treibt.<br />
Sich in diesem Zustand jemandem mitzuteilen<br />
ist aus verschiedenen Gründen schwierig: Der<br />
Stress ist eh schon zu gross, nach der Arbeit will<br />
man sich nur noch verkriechen oder ablenken.<br />
Keine Lust, mit einem psychologischen Liiribänz<br />
Befindlichkeiten zu erörtern, Angst vor<br />
dem letzten Kontrollverlust, nämlich dem, vor<br />
einer anderen Person die Fassung zu verlieren<br />
und <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall angesichts der Misere<br />
noch zu heulen wie ein Dschungelcamp-<br />
Teilnehmer. Kein Highlight für den Selbstwert.<br />
Hört, Männer, bevor ihr euch noch einen <strong>Sommer</strong><br />
eures Lebens stehlen lasst: Queer-Talk bietet<br />
euch eine Chance, endlich die Bremse zu ziehen<br />
und das Schiff wieder auf einen lustvollen und<br />
lebenswerten Kurs zu bringen. Unser Liiribänz<br />
ist zwar auch Psychologe, aber er kennt sich mit<br />
schwulem Leben aus und er kann euch helfen,<br />
das Chaos zu sortieren. Auf www.checkpoint.<br />
ch findet ihr seine Handynummer unter Queer-<br />
Talk. Ein erstes Gespräch dauert 50 Minuten und<br />
dient dazu, sich kennenzulernen und eine erste<br />
Auslegeordnung zu machen. Seid es euch verdammtnochmal<br />
wert, denn schwules Leben hat<br />
so viel mehr zu bieten, als dieses sinnlose Einzelkämpfertum<br />
und den Moment vor dem Badez<strong>im</strong>merspiegel.<br />
Nehmt euch ein Herz – wir<br />
haben Zeit, und uns ist keine noch so gäche Geschichte<br />
fremd.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch, dass ihr diesen<br />
<strong>Sommer</strong> zu eurem <strong>Sommer</strong> macht!<br />
Eure Pia<br />
Eine Kolumne der Zürcher Aids-Hilfe<br />
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LIVE RUND UM DIE UHR:<br />
Aufregende Flirts<br />
Junge Gays Live<br />
Scharfe Boys online<br />
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Agenda CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
SA 29. Juni<br />
Basel<br />
23.00 Cream – The queer Summer Party:<br />
DJs Taylor Cruz & Mary (House & Electro<br />
House) <strong>im</strong> Unionssaal <strong>im</strong> Volkshaus Basel,<br />
Rebgasse 12<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U30-Sauna Party<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Boyahkasha!<br />
Black Label. Rihanna-After-Party. Vinyl<br />
wird aufgelegt. DJs Louis de Fumer, Raffiness<br />
& Zör Gollin<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Piss-off. Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Magnusbar Magnusstr. 29 Disco-Party<br />
SO 30. Juni<br />
Thurgau<br />
15.00 GO! GayOstschweiz!: Grill-Plausch <strong>im</strong> Zelt<br />
be<strong>im</strong> GO! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548<br />
Matzingen. Silvolles Ambiente an weiss<br />
gedeckter Tafel. Anmeldung unter anmeldung@go-club.ch<br />
oder 052 366 00 17<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Partnerday. Dick & Dünn-Party<br />
21.00 Cube@Club Bellevue: Rämistrasse 6 /<br />
Freieckgasse. Gay-Sonntag. Juli <strong>Sommer</strong>pause<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
Juli <strong>2013</strong><br />
MI 03. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Naked (Mask) Party. Masken können für<br />
Fr. 5.– gemietet werden<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Alex Brand<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear<br />
(obligatorisch / naked freiwillig)<br />
DO 04. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. Mega Nackt-Party<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
FR 05. Juli<br />
Zürich<br />
17.00 Spray – Gay Village züri Fäscht <strong>2013</strong>:<br />
Ab 17h DJ Magic Magnus, ab 19h Nina<br />
Queer, ab 21h Juiceppe. Feuerwerk 22.30h.<br />
Ab 23.30h Alexio & ab 02h Jordi Lights. Hafendamm<br />
Enge, Nähe Seerestaurant Quai67.<br />
Infos www.purespray.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Grosser Stutenmarkt<br />
20.00 Gay Bikers zürich: Höck in Wetzikon.<br />
Genaue Infos über www.gaybikers.ch<br />
21.00 Lollipop Party: am Züri Fäscht Pernod Ricard<br />
Party Bridge mit grossem Festzelt auf<br />
der Rathaus-/Gemüsebrücke. Freier Eintritt.<br />
Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad boyz<br />
Friday<br />
22.00 Offstream – The alternative Gay Party:<br />
Diverse Resident DJs mit Indie- und Elektro<br />
Highlights. In der Pfingstweide, Pfingstweidstrasse<br />
12. Infos www.offstream.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB. Sportswear only!<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Süss war<br />
gestern. DJ Polabdul<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 House-Party<br />
SA 06. Juli<br />
Thurgau<br />
19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstrasse 5,<br />
9545 Wängi Kulinarische Reise gen Süden.<br />
Bar ab 18h, Essen um 19h. Fr. 35.- mit Mitglieder<br />
(HOT, WILSCH & Queerdom), Gäste<br />
Fr. 42.–. Anmeldung über anmeldung@<br />
hot-tg.ch<br />
Zürich<br />
07.20 HAz Outdoor: Wanderung durch eine<br />
Schlucht auf den Chasseral und durch die 2.<br />
Schlucht an den Bielersee. Zürich ab 07.30h,<br />
Biel an 08.45h, ab 08.50h, Villeret an 09.25h.<br />
Anmeldung & Infos@access.uzh.ch<br />
08.00 Gay Bikers zürich: Tourweekend an den<br />
Genfersee. Genaue Infos über www.gaybikers.ch<br />
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CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Kapitel Titel<br />
10.00 Spray - Gay Village züri Fäscht <strong>2013</strong>:<br />
Ab 17h DJ Magic Magnus, ab 19h Nina Queer, ab 21h Alexio. Feuerwerk<br />
22.30h. Ab 23.30h Alexio & ab 02h Antoine909. Host Donna Tella. Hafendamm<br />
Enge, Nähe Seerestaurant Quai67. Infos www.purespray.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Bären Sex Party mit Carlo<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cum, cruise & enjoy<br />
22.00 Tanzleila@Exil: Hardstrasse 245. Die Frauenparty! <strong>Sommer</strong> Special diesmal am<br />
Samstag. Ab 22h DJ Miss Brownsugar (Urban Groove), ab 24h DJane Sabaka (Elektronische<br />
Tanzmusik), ab 02h DJane La Duracelle (Elektronische Herzmusik)<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Klubnacht - Zürifäscht! DJs Zaine Sascha<br />
Fierce & Zör Gollin<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Motorbiker, Leather & Rubber<br />
SO 07. Juli<br />
Meisterschwanden<br />
10.15 Aargay Brunch-Welle: Mit dem Brunchschiff «MS Seerose» auf dem<br />
Hallwilersee. Besammlung 10.15h Schiffsteg Seerose be<strong>im</strong> Hotel Seerose,<br />
Meisterschwanden. 10.30h Abfahrt, Rückkehr um 13.30h. Fr. 40.- für<br />
Aargay-Mitglieder, Gäste Fr. 60.- für Extraschiff und Brunch. Auskunft<br />
unter 056 667 35 74 (Mani, Telefonbeantworter)<br />
Zürich<br />
10.00 Spray – Gay Village züri Fäscht <strong>2013</strong>: Mit Petra und der Tip Top Bar. Ab<br />
17h DJ Wollana. Hafendamm Enge, Nähe Seerestaurant Quai67.<br />
Infos www.purespray.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Old & Young<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
DI 09. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 Spot25: Jugendgruppe Zürich Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67, 8005<br />
Zürich. Infos über mail@tank-schtell.ch<br />
MI 10. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Bukkake Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs La Venexiana & Aura Trauma.<br />
Electro, dancebeat, Italian stuff<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Naked (obligatorisch)<br />
DO 11. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Mega Darkroom<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Worker-Party<br />
FR 12. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Fucking Sklavenmarkt<br />
19.30 HAz-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem<br />
Angebot präsentiert von Stefan, Marco & Dänu<br />
20.00 LMz – der Schwule Schweizer Motorradclub: Stamm <strong>im</strong> Restaurant<br />
Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />
20.00 gay: my way: - Schwule Männer <strong>im</strong> Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro,<br />
Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Trance_Sexxion<br />
23.00 Kunt Vol. 2: DJ Monsieur Le Boy. Performance. Amboss Rampe, Zollstr. 80.<br />
Mit affengeilem Outfit reduzierter Eintritt für Fr. 10.–<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Full Fetish<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Scream & Shout. DJ Louis de Fumer<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Paradise: Garage@Supermarket Gay & Lesbian Party. DJs Peeza, Angel O &<br />
Ajaxx. Supermarket, Geroldstr. 17.<br />
SA 13. Juli<br />
Thurgau<br />
10.00 GO! GayOstschweiz!: hat ein Zelt mit Essen und Getränken auf dem Bärenplatz<br />
in Kreuzlingen anlässlich des CSD am See Konstanz - Kreuzlingen.<br />
Um 12h ist Abmarsch mit dem Umzug nach Konstanz<br />
Open daily from 11.30am to 11pm<br />
FREE WIFI INTERNET<br />
IPADS FOR USE<br />
BAR&SNACKS<br />
TWO FLOORS<br />
STEAM BATH<br />
BIG WHIRLPOOL<br />
CRUISING & DARKROOM<br />
SOLARIUM<br />
TV LOUNGE<br />
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51
Agenda CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Schaumparty mit Dampfbad<br />
21.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />
DJane Jasmin. Marquee Club, Weinbergstrasse<br />
68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse).<br />
Infos www.party4lesandgay.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Sneakerboyz<br />
/ Sportsgear<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Gravity.<br />
DJ José Parra<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Sneakerboyz & Sportsgear only<br />
SO 14. Juli<br />
Thurgau<br />
15.00 GO! GayOstschweiz!: Minigolfspielen in<br />
der Anlage Rüegerholz in Frauenfeld (nur<br />
bei schönem Wetter). Anschliessend um ca.<br />
18h Nachtessen <strong>im</strong> GO! Lokal in Matzingen.<br />
Fr. 22.– (Mitglieder), Gäste Fr. 27.–. Anmeldung<br />
Minigolf oder nur Essen bis 12.7. an<br />
anmeldung@go-club.ch<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U45 (35-45)<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />
Anzeige<br />
DI 16. Juli<br />
Aarau<br />
20.00 Aarglos Lesbengruppe: Treff Ab 19h<br />
Baden und Bräteln am Hallwilersee.<br />
Treffpunkt: Parkplatz be<strong>im</strong> Brestenberg,<br />
Seengen. Anmeldung bis 9.7. bei pkamer@<br />
hotmail.com<br />
MI 17. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mask-Party naked<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
Discotecàrio Doca. Tropicana, Boogaloo, Psychobilly,<br />
Twisty, Surf Music, Rock Garage etc.<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear<br />
(obligatorisch) / naked (freiwillig)<br />
DO 18. Juli<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 House-Party<br />
FR 19. Juli<br />
Basel<br />
22.00 Escargot Deep & Techhouse: by DJs<br />
Mickey Morris, Suddenly Neighbours feat.<br />
Clincker. Kuppel, Binningerstr. 14<br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The<br />
Loft Haldenstr. 21 DJs Whiteside &<br />
C-Side. MC Stephen Davis<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
FF & Stutenmarkt<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cum,<br />
cruise & enjoy<br />
22.00 Lollipop Party: auf 4 Ebenen! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Underwear, Jocks, naked<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Cityboy.<br />
DJs svenskj & Senefelder<br />
SA 20. Juli<br />
Aarau<br />
17.00 Aarglos: Lesbengruppe Griechisch Essen<br />
in Laufenburg (Deutschland). Details folgen<br />
nach Anmeldung<br />
bis 6.7. bei karin.wehrli@post.ch<br />
Zürich<br />
08.00 LMz - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />
Tourweekend Lac Léman.<br />
Infos www.lmz.ch<br />
Am Ende sind wir für<br />
Sie da – Dank Ihrer Spende!<br />
Zürcher Lighthouse / www.hospiz.ch<br />
Kompetenzzentrum Palliative Care<br />
52
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
Agenda<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Oral Orgie<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Hell on Heels.<br />
DJs Charlet Crackhouse & Zör Gollin<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass X-treme Leather & Rubber<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Trance-Party<br />
SO 21. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. 60+<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. sportsCODE. Sportswear only!<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
MI 24. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Mask Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Live:<br />
Violent Vickie - multi-media electro-punk<br />
Band aus San Francisco. Riot Grrrl and<br />
electronic music<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Naked<br />
(obligatorisch)<br />
DO 25. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH: Grillieren<br />
<strong>im</strong> Irchelpark. Genaue Infos unter<br />
www.zundh.uzh.ch oder fb.com/zundh<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
FR 26. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
GangBang & Stutenmarkt<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cum, cruise &<br />
enjoy<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Open sector, no dresscode<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />
Sneakers<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Rockit.<br />
DJ Wheel<br />
SA 27. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U30-Sauna<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Workers in<br />
gear, Worker party. Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Dudecute!<br />
DJ Merte Rox<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Workers in gear. Worker, Bauern,<br />
Army only (Yellow). Bierpass 3 für 2<br />
SO 28. Juli<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
XXL Freunde<br />
21.00 Cube@Club: Bellevue Rämistrasse 6 /<br />
Freieckgasse. Gay-Sonntag.<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
MI 31. Juli<br />
Lausanne<br />
22.00 Jungle – Mousse, the ultra hot gay<br />
Foam Party: Mousse Floor: DJs Marco Da<br />
Silva & Antoine909. JetLeg Floor: DJs Juiceppe<br />
& Nicodisco. Bedroom Floor: She DJ Yazz.<br />
Ersatzkleidung mitnehmen. MAD, rue de<br />
Genève 23. Infos www.gay-party.com<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
Polabdul<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear<br />
(obligatorisch) / naked (freiwillig)<br />
21.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. National Gay<br />
Cruising. Sector c; Open sector, no dresscode<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Tell. Die Party<br />
zum 1. August. DJ siehe www.heavenclub.ch<br />
August <strong>2013</strong><br />
DO 01. August<br />
Thurgau<br />
11.00 GO!: GayOstschweiz! 1. August-Brunch<br />
<strong>im</strong> Zelt vor GO! Lokal, Frauenfelderstr.<br />
100, Matzingen. Reichhaltiges Buffet inkl.<br />
Butter Rösti etc. Fr. 26.–, Gäste Fr. 31.–. Anmeldung<br />
bis 29.7. an anmeldung@go-club.<br />
ch oder 052 366 00 17. Am Abend bleibt das<br />
Lokal dafür geschlossen!<br />
Zürich<br />
08.00 HAZ Outdoor: Langes Bergwanderwochenende<br />
bis 3.8. <strong>im</strong> Vorarlberg (Österreich).<br />
Infos & Anmeldung www.haz.ch/outdoor/<br />
aktuell<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Cruise+explore National Gay Cruising<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
FR 02. August<br />
Zürich<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad boyz<br />
Friday<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Süss war<br />
gestern. DJ Polabdul<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB. Sportswear only!<br />
SA 03. August<br />
Zürich<br />
19.00 Lollipop Party Summer Edition: auf Terrasse<br />
und in Hotel Uto Kulm. Ab 19h Start<br />
auf der Terrasse des Uto Kulm mit DJs Rolly<br />
& Wollana. 20.15h Showt<strong>im</strong>e mit Linda Fäh<br />
und Stargast Olaf Henning. 22h Türöffnung<br />
zur Lollipop Afterparty <strong>im</strong> Hotel Uto<br />
Kulm. DJs Rolly & Wollana. Ab 23h zweiter<br />
Dancefloor mit DJ Adrinardi. Vorverkauf<br />
Fr. 38.– / Abendkasse Fr. 40.–. Zusätzlich<br />
mit Barbecue (ab 18h) Fr. 99.–. Nur Party ab<br />
22h Vorverkauf & Abendkasse Fr. 25.–. Infos<br />
www.lollipopparty.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bären Sex Party<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Erection. Full fetish<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Klubnacht mit<br />
Phil Romano. DJs Phil Romano & José Parra<br />
SO 04. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Old & Young<br />
MI 07. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mask-Party naked<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
Sauvage<br />
DO 08. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Cruise+explore Zudem ab 20h <strong>im</strong> Sector c:<br />
Mega Nackt-Party<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Parade to<br />
Heaven – Street Parade Warm-up. DJ Franco<br />
FR 09. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Fucking Sklavenmarkt<br />
19.30 Gay Bikers Zürich: Höck. Genaue Infos<br />
www.gaybikers.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Pre-Parade<br />
warm-up<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Scream &<br />
Shout. DJ Louis de Fumer<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Open sector – heute kein Dresscode<br />
SA 10. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Armband (FKK) Party<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Rage<br />
Cruising Planet<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Planet fetish & Sportswear only!<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Summer<br />
Break. DJs Miss Delcious & Kelly Heelton<br />
(live) & Zör Gollin. Heute schon ab 16 Jahre<br />
SO 11. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U45 (35-45)<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. sportsCODE - Sportswear only!<br />
MI 14. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Hopfen<br />
und Malz. DJs Mode zart & Elektroniker<br />
53
Agenda CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
DO 15. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
FR 16. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. FF<br />
& Stutenmarkt<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising4men<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Behave. DJs<br />
Trinidad & Mik Maroo<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday naked<br />
SA 17. August<br />
Basel<br />
22.00 Gameboys Summer Edition: DJs Mickey<br />
Morris, Suddenly Neighbours & Surprise<br />
act. Kuppel, Binningerstr. 14<br />
Zürich<br />
08.00 HAZ Outdoor: 2-tägige Bergwanderung<br />
Fellilücke/Fellihorn. Infos & Anmeldung<br />
www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
09.00 Gay Bikers Zürich: GLME-<strong>Sommer</strong>camp<br />
bis 24.8. in Aberystwyth in Wales (UK).<br />
Genaue Infos www.gaybikers.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Sling Orgie<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Motorbiker, Leather & Rubber<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Gravity. DJ<br />
José Parra<br />
SO 18. August<br />
Ganze Schweiz<br />
09.50 Les lacets roses: Höhen-Gratwanderung<br />
Bannalp-Brunni – Engelberg. Treffpunkt<br />
um 09.50h in Oberrickenbach Talstation<br />
Bannalp. Infos lacetsroses.schweiz@yahoo.<br />
de oder Tel. 079 756 60 59 (Kurt)<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. 60+<br />
DI 20. August<br />
Aarau<br />
20.00 Aarglos Lesbengruppe: Treff Abendspaziergang<br />
mit Apéro.<br />
Details folgen nach Anmeldung bis 6.8. bei<br />
pkamer@hotmail.com<br />
MI 21. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mask-Party naked<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
Liveband. Olden Days Nowadays. Songs<br />
aus guten alten geZeiten und zeitgemässe<br />
Popsongs. Konzert um 21.30h.<br />
Vor und nachher DJ<br />
DO 22. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
FR 23. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
GangBang & Stutenmarkt<br />
22.00 Lollipop Party: Party auf 4 Ebenen.<br />
Lollipop Floor: Schlager, Schweizerhits,<br />
Mallorca, Klassiker & Canzoni mit DJs Rolly<br />
& Wollana; Wannabe Floor: 80er/90er Party<br />
Hits mit DJs Adrinardi & T<strong>im</strong>on; Après<br />
Suisse Floor: Die grössten Pistenheuler und<br />
Hitparaden Knaller mit DJ Schneekönig,<br />
Badi & Freunde. Plus Karaoke Lounge. X-Tra,<br />
L<strong>im</strong>matstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Lesbeaus – L-<br />
Beach Special. Gay & Lesbians-Party. She DJ<br />
Strumberg<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Worker, Army. Bierpass 3 für 2<br />
SA 24. August<br />
Thurgau<br />
14.00 HOT SUP: (StandUpPaddling) & Grillieren<br />
in Mannenbach – Salenstein. Helvetia-SUP<br />
stellt diverse Boards und Paddel zur Verfügung.<br />
Roman Walther steht als Fachperson<br />
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54
CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
detuch, Badehose / -shorts, wärmere Kleider<br />
für den Abend, Grillgut. Preis inkl. Brot,<br />
diverse Salate, alkoholfreie Getränke und<br />
Platzmiete Fr. 30.–. Anmeldung bis 20.8. an<br />
anmeldung@hot-tg.ch<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U30-Sauna<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss!<br />
Spots & Sneaks<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Freistoss! Sports & Sneaks only!<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Dudecute! DJ<br />
Franz Core<br />
SO 25. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
XXL Freunde<br />
21.00 Cube@Club Bellevue: Rämistrasse 6 /<br />
Freieckgasse. Gay-Sonntag.<br />
MI 28. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Mask Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs<br />
Raw Shan & Sky Captain<br />
Agenda<br />
DO 29. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Darkroom<br />
FR 30. August<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Big<br />
Stutenmarkt<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Sexy Bitch<br />
cruising<br />
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Electric<br />
Heaven. DJs König Balthasar & Schwebekastenjunge<br />
sowie DJ Marco De Rosa<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Underwear, Jocks, naked<br />
Anzeige<br />
Schlager, Männer, Drinks und heisse Schaben, gibt’s tip top am Seilergraben.<br />
P E T R A<br />
’ S<br />
tip<br />
top<br />
bar<br />
Dienstags bis s amstags ab 17 uhr<br />
s eilergraben 13 8001 Zürich www.tip-top-bar.ch<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch<br />
Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Martin Ender (Chefredaktor), Daniel Diriwächter (Stv. Chefredaktor), Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi,<br />
Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf<br />
Fotograf: Stefan Büchi, talk@stefanbuechi.ch<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
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THE ULTRA HOT GAY FOAM PARTY<br />
MITTWOCH 31. JULI ab 22:00<br />
(Vorabend des Nationalfeiertags)<br />
MAD>LAUSANNE<br />
MARCO DA SILVA>Los Angeles<br />
(Circuit, *69, We Party)<br />
ANTOINE909>London<br />
(Jungle, Circuit Festival)<br />
JUICEPPE>Zürich<br />
(Jack, Aviator, Cube)<br />
NICODISCO>Genf<br />
(360°, La Parfumerie)<br />
SHE-DJ YAZZ>Genf<br />
(Nikky’s club, Dialogai)<br />
* Hot & sexy shower-lifeguards<br />
* Refreshing showers and splash system<br />
* For those who want to stay dry, the upper<br />
floors will be opened all night long<br />
* Old shoes, sexy shorts, sw<strong>im</strong>ming suits<br />
and bath towels highly recommended<br />
© photo: Carlos Arias<br />
MAD club<br />
Rue de Genève 23<br />
LAUSANNE<br />
Tel. 021-340.69.69<br />
www.gay-party.net