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Graubunden Exclusiv – Sommer 2017

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K U L T U R<br />

RUDOLF MIRER <strong>–</strong><br />

ZU SEINEM 80. GEBURTS-<br />

TAG AM 9. JULI <strong>2017</strong><br />

EIN KÜNSTLER DES BÜNDNER VOLKES<br />

Rudolf Mirer, der weit über die Grenzen Graubündens bekannte und allseits<br />

geschätzte Bündner Künstler wird 80. Aus diesem Anlass publizieren wir<br />

Auszüge aus dem von Franz Spanny (1925 <strong>–</strong> 2011) im Jahr 1994 im Verlag Graubünden<br />

<strong>Exclusiv</strong> erschienenen Werkes «Rudolf Mirer <strong>–</strong> Geschichte eines<br />

Malers». Für mich war die Bekanntschaft mit Rudolf Mirer und seiner Familie<br />

eine Bereicherung. Auch hat GRAUBÜNDEN EXCLUSIV in Thomas<br />

Mirer von der ersten Stunde an einen Förderer und Mäzenen gehabt, ohne den<br />

die Herausgabe viel schwieriger, wenn nicht gar unmöglich, gewesen wäre.<br />

An vielen denkwürdigen Anlässen im In- und Ausland durfte ich persönlich dabei<br />

sein. Sie sind für mich unvergesslich geblieben.<br />

BEARBEITUNG UND BEMERKUNGEN IM VORSPANN: RENÉ CHATELAIN<br />

WAS IST KUNST?<br />

Was ist Kunst? Und wer darf das Recht in Anspruch nehmen,<br />

sich Künstler zu nennen? Diese zentralen Fragen stehen seit<br />

Jahrhunderten im Raum. Sie stellen sich immer wieder. So<br />

mancher bildende Künstler wurde erst nach seinem Ableben<br />

in den Olymp der Hochgelobten aufgenommen <strong>–</strong> während<br />

seines Erdendaseins sah er sich keineswegs so hoch geschätzt,<br />

dass er wenigstens in bescheidenem Rahmen ein sorgenfreies<br />

Leben hätte führen können. Glück hatten jene, über die<br />

kirchliche und weltliche Fürsten, Könige oder Kaiser ihr<br />

Füllhorn ausschütteten. Dank diesem Mäzenatentum können<br />

heute Museen in aller Welt Zeugnis ablegen von der<br />

Schaffenskraft zahlreicher Künstler. Dass viele von ihnen<br />

zeit ihres Lebens Hunger leider mussten, kommt beim Anblick<br />

ihrer Bilder und Skulpturen kaum jemandem in den<br />

Sinn. Künstler zu sein war nicht immer eine erstrebenswerte,<br />

aber in jedem Fall eine befriedigende Möglichkeit, seinem<br />

Leben Inhalt und einen tieferen Sinn zu geben. Dass sich<br />

nicht selten Kunstbanausen mit den Lorbeeren künstleri-<br />

schen Schaffens anderer schmückten und erst noch grossen<br />

Gewinn daraus schlugen, ist ein Phänomen, für das es bis in<br />

die heutige Zeit viele Beispiele gibt.<br />

Der Begriff Kunst lässt sich auch auf eine ganz einfache Weise<br />

definieren: den Menschen eine Freude machen, ihr seelisches<br />

und ethisches Empfinden ansprechen. Ich bin mir bewusst,<br />

dass die zahlreichen Kunstpäpste von eigenen Gnaden<br />

vehement widersprechen werden: Für sie ist Kunst nur das,<br />

was nach ihrer <strong>–</strong> allerdings für weitere Kreise unmassgebliche<br />

<strong>–</strong> Meinung würdig ist, Beachtung und Gnade zu finden.<br />

Dass Rudolf Mirer den Ruf geniesst, ein Künstler von grosser<br />

Ausdruckskraft zu sein, verdankt er nicht den höheren Weihen<br />

durch sogenannte Sachverständige, sondern den zahllosen<br />

Menschen, die er mit seiner künstlerischen Tätigkeit tief<br />

berührt, erfreut und nicht selten begeistert. Rudolf Mirer ist<br />

ein in allen Gesellschaftsschichten verankerter Künstler.<br />

Diese Konstellation, die ihm nicht in den Schoss gefallen ist,<br />

befriedigt ihn in hohem Mass und ist ihm gleichzeitig Ansporn,<br />

auf dem eingeschlagenen Weg weiterzuschreiten. Sein<br />

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