2016-02 KulturFenster Nr.1 - Februar 2016

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Aus Verband und Bezirken „Advent isch a Leichtn“ Kirchenchor St. Johann – Völser Aicha Ein besinnliches Adventskonzert gestalteten der Kirchenchor St. Johann aus Völser Aicha und verschiedene Musikgruppen Am 29. November fand das Adventskonzert des Kirchenchors „St. Johann“ – Völser Aicha – statt. Neben dem Kirchenchor unter der Leitung von Elisabeth Weinreich wirkten Evi Weinreich an der Ziehharmonika, die „Soatnmusi Schlernklong“, ein Bläserensemble der Musikkapelle Völser Aicha, Verena Amort sowie die Kinder der Grundschule Völser Aicha unter der Leitung von Dagmar Verant und Heidi Lantschner mit. Evi Weinreich eröffnete an der Ziehharmonika mit dem Stück „s’Gebot is scho ausgangen“ von Florian Michlbauer das Konzert. Dann folgte der erste Auftritt des Kirchenchores. Passend zur Abendstimmung ertönte das Lied „Durch die Nocht scheint a Liacht“ von Lorenz Maierhofer, gefolgt von den Liedern „Wersch mein Liacht ummi sein“ von Glawischnig & Hintergradnegger und „Zünd‘ a Liachterl un“ ebenfalls von Lorenz Maierhofer. Mit jedem Ton und jedem Wort breitete sich die vorweihnachtliche Stimmung weiter aus. Nach der selbstgeschriebenen Geschichte von Verena Amort, welche mit großer Spannung angehört wurde, war der erste Auftritt der „Soatnmusi Schlernklong“, bestehend aus Julia an der Zither, Evi an der Gitarre und Elisabeth am Hackbrett. Neben dem „Schneelahner Walzer“ und der „Kohlstatter Polka“ spielte die Soatnmusi den „Jakobi Landler“ und den „Kirchental Landler“. „Iatz kimmt die heilige Weihnachtszeit“ war der erste Titel des Bläserensembles. Nach dem Marienlied „ O Maria, Morgenstern“ verließen die Kinder die ersten Bankreihen und stellten sich vor dem Kirchenchor auf. Die Lieder und Gedichte wurden mit kleinen Szenen und Instrumenten untermalt. Zum großen Abschluss wurde der bekannte Adventjodler von Lorenz Maierhofer angestimmt. Alle Anwesenden folgten der Einladung mitzusingen, egal ob Sänger oder Sängerin, Musikant oder Musikantin, Kinder oder Erwachsene. Spätestens jetzt war jeder in einer besinnlichen, vorweihnachtlichen Stimmung. Der letzte Ton vom Adventjodler war noch zu hören, als lauter Applaus erklang, der minutenlang andauerte. Der Kirchenchor „St. Johann“ dankt allen, die zum Gelingen des Adventkonzertes beigetragen haben. KulturFenster Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol Redaktion KulturFenster Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des KulturFensters ist wegen der Osterfeiertage Montag, 14. März 2016. Bitte Termin genau beachten! 12 KulturFenster
Chorwesen Wohin gehen die Stimmen? Der Stiftschor Innichen zum „Nachwuchsproblem“ der Chöre Neben all den schönen und erwähnenswerten, alltäglichen und doch nennenswerten Dingen gibt es auch immer wieder Rückschläge. So haben uns seit Beginn der „Saison“ des Stiftschors Innichen im Herbst einige junge Mitglieder verlassen. Das kommt immer wieder vor, nur waren es diesmal einige mehr als sonst. Manches an guten Erfahrungen wird bei den Kindern hoffentlich zurückbleiben; ziemlich viel Arbeit für den Fortbestand des Chores war aber umsonst. Dabei sei gleich zu Beginn eines klargestellt und hervorgehoben: Es ist noch nicht lange her, da hatte man den Eindruck, in Politik, Gesellschaft und Kultur gäbe es Sicherheiten und Selbstverständlichkeiten, die sich nicht ändern. Heute sind die jüngeren Leute schon so sehr an Veränderungen gewöhnt, dass sie gar nicht erst versuchen, an etwas festzuhalten; und der Großteil der Gesellschaft in ganz Europa zieht an seiner Tradition, Vergangenheit und Kirche vorüber, Veränderung fordernd, ohne selbst zu verändern. In einer solchen Zeit sind alle „alten“ Vereine froh um die Leute, die zumindest nachfragen, ob da nicht etwas Erhaltenswertes dabei wäre fürs Leben: Das Gefühl, dass uns jene so fehlen, die uns verlassen, liegt nicht an denen die gehen, sondern eigentlich an jenen, die gar nicht erst kommen. Die kurze und bündige Absage „Mir macht's keinen Spaß mehr!“ ist durch die unverblümte Offenheit fast schon wieder sympathisch, im Nachgeschmack aber dann doch ein bisschen frustrierend. Wie auch immer: Unmittelbarkeit und Ungebundenheit sind keine negativen Eigenschaften unserer - sehr weit gefassten - jungen Generation. Frei gewordene Zeit-Ressourcen und kurzfristiges Engagement sind sicher bei manchem anderen Team sogleich wieder willkommen. Mit der Frage, wie ein Chor reagieren könnte oder sollte, wenn man davon ausgeht, dass unmittelbarer Spaß und Ungebundenheit in Zukunft immer mehr gefordert werden, befasst sich ein Artikel in der Zeitschrift Kultur- Fenster vom April 2015. Die Leiter dreier Chöre unseres Landes nehmen Stellung zum Thema und werden sich nicht einig: Während der eine vom Erfolg seiner Projekte schwärmt, vermisst der andere die Nachhaltigkeit. Die dritte, Leiterin einer Frauensinggruppe, sieht kein Nachwuchsproblem. Tatsache ist, Nachwuchsprobleme gibt es allenthalben, und die oft gehörte Aussage, es liege alles am Chorleiter, ist kein Kompliment für viele zum Teil gut ausgebildete Kollegen, die nicht einmal die Chance bekommen haben, kennengelernt zu werden. Aber ist wirklich so wichtig, wer von den dreien Recht hat? Müsste sich die erste Frage nicht etwa viel mehr damit befassen, was am Ende herauskommen soll, bevor ein Chor seine Angebotspalette neu aufrollt: Was will „man“ (= viele!) im eigenen Ort haben? Einen möglichst wohlklingenden Chor, der seine Aufgabe im Kirchenjahr qualitätsvoll wahrnimmt, und auch bei den Abschiedsgottesdiensten gut singfähig ist; ein möglichst auf den einzelnen Sänger abgestimmtes Programm, also mehrere kleinere Gruppen, die auch kurzlebig sein können, weil vielleicht immer wieder neue Gruppen entstehen; mehrere tolle Projekte, die singfreudigen Leuten ab und zu die Möglichkeit bieten, gute Musik zu machen – und vieles mehr. Man muss dabei noch anmerken - das gilt übrigens auch für die ständigen Mitglieder! -, dass sich nicht regelmäßig probende Sänger und Sängerinnen eher schwer tun; denn der Anspruch bei den Proben sollte hoch genug sein, dass auch „tragende Sänger und Sängerinnen“ immer wieder gerne mitmachen. Ganz ohne Kerngruppe geht es zumindest im eigenen Ort wohl kaum, davon abgesehen, dass die Vorarbeit auch von jemandem gemacht werden muss, der - mehr oder weniger - immer da ist. Wenn nun die Zukunft des Chores vor Ort gesichert sein soll, wenn Kirchenmusik mit kompositorischem Wert erwünscht ist, wenn man sich um die Musik bei der Beerdigung der Verwandten sich nicht selbst kümmern will, genügt es nicht, den Stiftschor (Pfarrchor, Kirchenchor, ...) samt Kinderchor als irgendeinen von 80 zur Auswahl stehenden Vereinen zu sehen! Ist es wirklich so unmöglich, die Spaßund Ungebundenheits-Tendenz einmal etwas aus dem Licht zu rücken und zuzugeben: Es gab und gibt zu jeder Zeit immer mehrere Strömungen. Ist es nicht schön, dass man auch heute etwas finden kann, das man als Kind beginnt, als Erwachsener pflegt, und als alt gewordener Mensch wertvoll im Herzen behält? In unserem Chor - das kann man immer noch sagen - gibt es nachhaltige Jugendarbeit. Für manche ist das sehr wichtig, sie sehen darin Lebensqualität und tiefe Freude, (andere suchen ein bisschen Gesellschaft...). In der benachbarten Dekanatskirche Sillian - musikalisch über Jahrzehnte auf einer Ebene mit Innichen - probt kein Kirchenchor mehr regelmäßig: Was für den einen ganz schlimm sein mag, ist für jemand anderen nicht so wichtig, ein dritter bekommt es womöglich gar nicht mit. Aber damit so ein Chor funktioniert, müssen letztlich auch außerhalb des Vereins einige Dinge zusammenstimmen: Ein Pfarrer und eine Pfarrgemeinde, die die Kirchenmusik wünschen und fördern, eine Gemeinde, die stolz ist auf gelebte Kultur, viele wertschätzende Zuhörer und Förderer... All das haben wir. Was wir auch haben, aber nach wie vor dringend suchen, sind außer Männerstimmen, die gut singen können, junge Leute mit Durchhaltevermögen, sowie Eltern, die das nicht nur zulassen, sondern offenherzig fördern, und nicht zuletzt Freunde und Schulfreunde, die das respektieren! Dabei geben wir ehrlicherweise zu: Weder den Sängern und Sängerinnen noch mir hat alles in den letzten 500 Proben Spaß gemacht, und das wird auch so bleiben. Die Frage, warum wir es trotzdem tun, beantwortet die Tatsache, dass wir es tun! In diesem Sinn bedanke ich mich auch heuer wieder für alles, was für die Musik in der Stiftskirche in Innichen geschieht, auch bei denen, die nicht so lange dabei waren: Immerhin habt Ihr es ausprobiert: Das traut sich schließlich auch nicht jeder! Martin Gasser, Chorleiter des Stiftschors Innichen Nr. 01 | Februar 2016 13
Seite 1 und 2: Poste Italiane SpA - Sped. in a.p.
Seite 3 und 4: Vorweg Chorwesen Herausragendes Ere
Seite 5 und 6: Chorwesen Giovanni Pierluigi da Pal
Seite 7 und 8: Chorwesen Chorfestival in Neustift
Seite 9 und 10: Chorwesen Alpenländische Chorweihn
Seite 11: Chorwesen Still, o Himmel Weihnacht
Seite 15 und 16: Chorwesen Seit 15 Jahren Chorleiter
Seite 17 und 18: Chorwesen Palestrina-Medaille Kirch
Seite 19 und 20: Chorwesen 40 Jahre Singkreis Welsch
Seite 21 und 22: Das Thema Blasmusik „Das Wertungs
Seite 23 und 24: Blasmusik Alexandra Link 9. Den Zus
Seite 25 und 26: Blasmusik Abschluss der Kapellmeist
Seite 27 und 28: Blasmusik verband südtiroler musik
Seite 29 und 30: Kritisch hingehört Blasmusik Stehe
Seite 31 und 32: Blasmusik Abendland mit einer beweg
Seite 33 und 34: Blasmusik KF: Was war als Vereinsvo
Seite 35 und 36: Neues Blasmusik Nachklänge: Musik
Seite 37 und 38: Blasmusik Die Stadtmusikkapelle Mer
Seite 39 und 40: Blasmusik Sänger und Musikanten fe
Seite 41 und 42: Blasmusik Cäcilienfeier der Bürge
Seite 43 und 44: Blasmusik Jahresausklang der MK St.
Seite 45 und 46: Blasmusik Großer Aufmarsch zum Jub
Seite 47 und 48: Vorweg Heimatpflege Heimat - Eine P
Seite 49 und 50: Heimatpflege Gutes zu tun und zwar
Seite 51 und 52: Heimatpflege Hände weg vom einziga
Seite 53 und 54: Aus Verband und Bezirken Heimatpfle
Seite 55 und 56: Heimatpflege Werkstatt von Jakob Ne
Seite 57 und 58: Heimatpflege Pfarrchor Lana feiert
Seite 59 und 60: Arge Volkstanz Heimatpflege Jahresa

2016-02 KulturFenster Nr.1 - Februar 2016

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?