Bahnsport Ausgabe 8/2017

SPEEDWAY-TEAM-WM/SWC
Finale Leszno/PL
Vor dem Team-WM-Finale in Leszno gab es nur
einen Favorit. Jeder andere Rennausgang,
als der Triumph der Gastgeber und zugleich
Titelverteidiger, wäre eine riesige
Überraschung gewesen.
Polen siegt
Die Polen gingen in ihrer stärksten Besetzung
ins Rennen im Alfred-Smoczyk-Stadion. Teammanager
Marek Cieslak nominierte vier GP-Teilnehmer
und den jungen Bartosz Smektala als
Reservist. Außer den Polen trat nur die schwedische
Mannschaft mit ihren besten Fahrern an.
Die Russen „verloren“ vor dem Race-off wegen
des Dopingvergehens von Grigorij Laguta. Man
hätte zwar dessen Bruder Artem nachnominieren
können, aber Teammanager Andrej Sawin
liegt mit dem 26-Jährigen im Clinch und sah davon
ab. Ansonsten gab es keine Möglichkeit,
die Abwesenheit von „Grischa“ zu kompensieren.
Die Engländer gewannen zwar deutlich in
King’s Lynn, aber erst das Race-off zeigte, wie
viel dieser Triumph wert war. Die Teams aus
Australien und den USA zeigten dort nämlich
enttäuschende Performances. Ohne Tai Woffinden,
der mit dem britischen Verband im Streit
liegt, hatten die Engländer nur eine theoretische
Chance, an ihren Erfolg vom Vorjahr anzuknüpfen,
als sie in Manchester Vizeweltmeister
wurden.
Das Finale begann für die Weiß-Roten nach
Plan. Patryk Dudek und Maciej Janowski erkämpften
zwei Siege und Polen übernahm die
Führung, doch dann schlugen die Schweden zurück
und nach dem ersten Durchgang hatten die
Titelverteidiger nur einen Punkt Vorsprung auf
die Skandinavier (10:9). Russland und Großbritannien
hatten 3 bzw. 2 Zähler und es war klar,
dass diese beiden Teams nur um die Bronzemedaille
fighten würden. Schon der zweite Durchgang
brachte im Kampf um den WM-Titel die
Vorentscheidung. Die Polen holten vier Siege
und setzten sich etwas ab. Als Andreas Jonsson
in Heat 9 leer ausging, betrug der Rückstand
des „Tre Kronor“-Teams schon 8 Zähler. Teammanager
Morgan Andersson fackelte nicht lange
und schickte Antonio Lindbäck für Linus
Sundström als Joker ans Startband. Der 32-Jährige
und Fredrik Lindgren gaben in den drei anschließenden
Läufen eine Galavorstellung. Sie
erzielten insgesamt 12 Punkte und Schweden
kam bis auf 2 Zähler an die Führenden heran.
Diese grandiose Aufholjagd jagte dem polnischen
Team etwas Angst ein, zwang es jedoch
nicht in die Knie. Die Weiß-Roten kreuzten
gleich danach dreimal in Folge als Sieger die
Ziellinie und ihr Vorsprung vor dem Finaldurch-
12 BAHNSPORT AKTUELL August '17