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Bahnsport Ausgabe 8/2017

Hallo zusammen, gespannt sein auf den August, liebe Leser, dür- fen wir in jeder Hinsicht. Und gerade eben noch Ende Juli – und parallel zum Redaktionsschluss – laufen im polnischen Wroclaw die World Games. Diese sind ein internationaler Wett- kampf für Sportarten, die nicht olympisch, aber dennoch international verbreitet sind. Und zu diesen ist auch unser Speedway Team Germany eingeladen, sich hier international zu messen und zu präsentieren. Das ist etwas ganz Beson- deres … eine Ehre … und das freut mich für un- seren Sport wirklich sehr. Wir drücken hierfür unserem Team ganz fest die Daumen, wir ste- hen hinter euch...

Hallo zusammen,
gespannt sein auf den August, liebe Leser, dür-
fen wir in jeder Hinsicht. Und gerade eben noch
Ende Juli – und parallel zum Redaktionsschluss
– laufen im polnischen Wroclaw die World
Games. Diese sind ein internationaler Wett-
kampf für Sportarten, die nicht olympisch, aber
dennoch international verbreitet sind. Und zu
diesen ist auch unser Speedway Team Germany
eingeladen, sich hier international zu messen
und zu präsentieren. Das ist etwas ganz Beson-
deres … eine Ehre … und das freut mich für un-
seren Sport wirklich sehr. Wir drücken hierfür
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Patryk Dudek vor Craig Cook, Andreas Jonsson<br />

und Gleb Tschugunow<br />

gang betrug 5 Punkte. Als Bartosz Zmarzlik und<br />

Maciej Janowski weitere Dreier geholt hatten,<br />

konnten die Gastgeber den Titelgewinn schon<br />

feiern, denn nach 18 Heats hatten sie 8 Punkte<br />

Vorsprung. Dass Dudek im darauffolgenden<br />

Lauf Letzter wurde, hatte keine Bedeutung<br />

mehr. Die polnische Mannschaft erkämpfte insgesamt<br />

zwölf Laufsiege, kam auf respektable<br />

50 Punkte und holte in der polnischen Speedway-Hochburg<br />

vor zirka 18.000 Zuschauern seine<br />

13. Team-WM-Goldmedaille. Nur Dänemark<br />

ist mit 15 Titeln erfolgreicher. „Das ist schon<br />

mein siebtes Gold mit der Nationalmannschaft,<br />

darum müsste ich mich eigentlich schon daran<br />

gewöhnt haben. Ich war jedoch heute sehr nervös,<br />

weil die Medien uns enorm stark unter<br />

Druck gesetzt haben. In diesem Land ist es so,<br />

dass nach Bekanntgabe der Startaufstellung jeder<br />

sofort besser als ich weiß, wer fahren sollte.<br />

Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Das Team<br />

hat vorbildlich zusammengearbeitet. Ich bin<br />

stolz, diese Jungs managen zu dürfen“, sagte<br />

Marek Cieslak nach dem Rennen. Alle Teammitglieder<br />

erzielten in Leszno jeweils zweistellige<br />

Punktzahlen und zeigten bärenstarke Leistungen.<br />

Maciej Janowski erlitt nur eine Niederlage<br />

(gegen Lindbäck) und kam auf 14 Punkte. „Das<br />

war wohl das schwierigste Rennen, das ich jemals<br />

absolviert habe. Ich war vor dem Finale<br />

nervös. Ich war nervös, als meine Teamkollegen<br />

fuhren, und ich war auch nervös, als ich fuhr.<br />

Viele Fans und Journalisten sprachen mit uns<br />

und sagten, es wird einfach sein zu siegen. Aber<br />

das Rennen war unheimlich schwierig. Die<br />

Schweden waren sehr schnell, vor allem Lindbäck<br />

und Lindgren. Das ist jedoch jetzt nicht<br />

mehr wichtig, weil wir gewonnen haben“, erzählte<br />

Teamkapitän Maciej Janowski.<br />

Nach ihrem sensationellen Sieg vor zwei Jahren<br />

in Vojens und der Bronzemedaille im Vorjahr in<br />

Manchester holten die Schweden zum dritten<br />

Mal in Folge einen WM-Podestrang. Diesmal<br />

wurden sie Vizeweltmeister. Die skandinavische<br />

Mannschaft hatte am Ende 8 Zähler weniger<br />

als die Polen. Dass sie die Titelverteidiger<br />

doch nicht gefährden konnten, lag daran, dass<br />

die Mannschaft nicht so ausgeglichen war wie<br />

die der Gastgeber. Antonio Lindbäck zeigte auf<br />

der 346 Meter langen Bahn eine herausragende<br />

Leistung. Der Pilot verbuchte fünf Siege und<br />

kam auf fabelhafte 20 Punkte. Fredrik Lindgren<br />

war für die Polen ein ebenbürtiger Gegner. Der<br />

31-Jährige siegte zweimal und schrieb 11 Punkte.<br />

Leider fuhren Andreas Jonsson und Linus<br />

Sundström nicht mehr so stark. Sie landeten<br />

keinen einzigen Sieg und erzielten 7 bzw.<br />

4 Punkte. „Ich dachte, wir hätten die Latte für<br />

die Schweden hoch gehängt, aber sie waren<br />

doch zu stark. Ich bin sicher, wir gaben unser<br />

Bestes. Fredrik und Antonio fuhren heute großartig<br />

und zeigten tolle Leistungen. Ich kam hingegen<br />

mit meiner Technik etwas durcheinander.<br />

Erst am Ende des Finals konnte ich meine<br />

Maschine richtig abstimmen und spürte, dass<br />

ich schnell genug war“, erzählte Teammanager<br />

Andreas Jonsson.<br />

Im Kampf um Bronze konnten sich die Russen<br />

letztendlich durchsetzen. Das ist ihr erster Podestplatz<br />

seit 2012, als sie in Malilla auch WM-<br />

Dritte wurden. Sie hatten in Polen nach<br />

20 Heats 3 Punkte mehr als die Mannschaft von<br />

Alun Rossiter (18:15). Den Unterschied machte<br />

Emil Saifutdinow. Der 27-Jährige fuhr zwar insgesamt<br />

etwas unter den Erwartungen, aber<br />

nichtsdestotrotz kam er auf 11 Zähler. Das waren<br />

nur 2 Zähler weniger, als die beiden punktbesten<br />

Engländer zusammen holten. Wadim Tarasenko<br />

und Gleb Tschugunow erkämpften im<br />

Finale jeweils 3 Zähler und Andrej Kudrjaschow<br />

steuerte einen bei. Nach 17 Läufen waren beide<br />

Mannschaften noch punktgleich, aber danach<br />

kam immer ein Russe direkt vor einem Engländer<br />

ins Ziel. Zuerst war es Kudrjaschow gegen<br />

Cook, dann Tarasenko gegen Harris und<br />

schließlich Saifutdinow gegen Lambert.<br />

Bei den Briten war Chris Harris etwas überraschend<br />

punktbester Pilot, aber Steve Worrall<br />

hinterließ einen besseren Eindruck. Unter den<br />

Erwartungen fuhren Robert Lambert und vor allem<br />

Craig Cook, der in King’s Lynn 14 Punkte erkämpfte.<br />

Im Finale ergatterte der 30-Jährige nur<br />

einen Punkt.<br />

• Texte: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

Speedway World Cup - Finale - Leszno/PL - 8.7.<strong>2017</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Polen, 50 Punkte (Patryk Dudek 10, Maciej Janowski 14, Piotr<br />

Pawlicki 13, Bartosz Zmarzlik 13, Bartosz Smektala N);<br />

2. Schweden, 42 (Antonio Lindbäck 20, Fredrik Lindgren 11, Linus<br />

Sundström 4, Andreas Jonsson 7, Joel Kling N); 3. Russland,<br />

18 (Emil Saifutdinow 11, Wadim Tarasenko 3, Andrej<br />

Kudrjaschow 1, Gleb Tschugunow 3); 4. Großbritannien,<br />

15 (Steven Worrall 6, Chris Harris 7, Robert Lambert 1, Craig<br />

Cook 1, Adam Ellis N).<br />

• Foto: Klaus Goffelmeyer<br />

LAGUTAS DOPINGFALL UND<br />

DÄNEMARKS WM-AUSSCHEIDEN<br />

Am Freitag, 7. Juli, wurde bekannt, dass Grigorij<br />

Laguta wegen Dopings vorläufig suspendiert<br />

wurde und beim Race-off nicht starten<br />

darf. Der Russe wurde nach einem Ligarennen<br />

in Polen am 11. Juni untersucht und<br />

seine A-Probe war positiv. Wenn auch die<br />

B-Probe des Russen positiv sein sollte, werden<br />

die Punkte seiner letzten drei Ligarennen<br />

in Polen aberkannt und die Endresultate verifiziert.<br />

Inzwischen nahm der 33-Jährige am<br />

4. Juli am WM-Semifinale im schwedischen<br />

Västervik teil, wo er stattliche 12 Punkte erzielte.<br />

Das russische Team belegte dort Rang<br />

2 und die Dänen schieden aus. Sie erkämpften<br />

in Schweden nur 2 Punkte weniger als die<br />

Mannschaft von Laguta. Die Suspendierung<br />

schlug hohe Wellen und viele dänische Fahrer<br />

übten in sozialen Medien am Weltverband<br />

FIM harte Kritik. „Es sieht so aus, als ob die<br />

Russen in jeder Sportdisziplin dopen. Der<br />

Test wurde im Juni durchgeführt, also sollten<br />

die Dänen beim Race-off in Leszno dabei<br />

sein“, schrieb Nicklas Porsing. „Wegen der<br />

Verifikation verliert ROW Rybnik (der polnische<br />

Verein von Laguta – Anm. der Red.)<br />

2 Matches, die das Team zunächst gewonnen<br />

hatte. Warum werden die Ergebnisse des<br />

Speedway-Weltcups nicht verifiziert?“, fragte<br />

Niels-Kristian Iversen auf Twitter. „Lagutas<br />

Punkte in Västervik sollten aberkannt werden.<br />

Die Russen werden dann weniger Zähler<br />

als wir haben, warum also dürfen sie in Leszno<br />

starten?“, so Leon Madsen. Laut der dänischen<br />

Boulevardzeitung „Ekstrabladet“ sollte<br />

angeblich Hans Nielsen mit den SWC-Organisatoren<br />

Gespräche führen, damit das Raceoff<br />

auf den Samstagvormittag verschoben<br />

wird. Das Ziel der Verschiebung war, den Dänen<br />

einen Start beim Rennen zu ermöglichen.<br />

Die Antwort der Organisatoren war jedoch negativ,<br />

denn solange die B-Probe nicht untersucht<br />

wurde, ist die Suspendierung noch<br />

nicht rechtskräftig. Man darf gespannt sein,<br />

wie die Geschichte enden wird. Einerseits<br />

kann man die Dänen ganz gut verstehen, andererseits<br />

aber muss man auch sagen, dass<br />

die Leistung der russischen Mannschaft im<br />

Race-off und im Finale, als sie schon ohne Laguta<br />

fuhr, bemerkenswert war.<br />

August '17 BAHNSPORT AKTUELL 13

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