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E-Book Schwangerschaft und Geburt - LESEPROBE

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• Ab dem achten Zyklustag wird die Reifung der Eizellen mittels Ultraschall sowie durch Blutuntersuchungen<br />

kontrolliert <strong>und</strong> die Dosierung der Hormone entsprechend angepasst. Sobald<br />

ein Follikel groß genug ist, wird der Eisprung ebenfalls durch die Gabe von Hormonen<br />

ausgelöst. Die Befruchtung erfolgt entweder auf natürlichem Wege durch Geschlechtsverkehr<br />

oder durch reproduktionsmedizinische Verfahren. Falls letztere zum Einsatz kommen,<br />

geht ihnen gr<strong>und</strong>sätzlich eine Hormonbehandlung voraus.<br />

• Bei einer intrauterinen Insemination (IUI) werden die Spermien durch technische Hilfsmittel<br />

in die Gebärmutter eingeführt – der Weg, den sie bis zur Eizelle zurückzulegen haben, wird<br />

auf diese Weise einfacher <strong>und</strong> kürzer. Durch die IUI erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der<br />

Befruchtung. Zum Einsatz kommt sie bei Einschränkung der männlichen Fertilität – in der<br />

Regel dann, wenn die Bewegung <strong>und</strong> Dichte der Samenzellen leicht bis mittelgradig gestört<br />

ist. Voraussetzung für eine IUI ist, dass der Zeitpunkt des Eisprungs weitgehend bekannt ist.<br />

Die Erfolgsrate pro Versuch liegt bei etwa 15 bis 20 Prozent.<br />

• Bei einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) erfolgt die Befruchtung außerhalb des Körpers. Durchgeführt<br />

wird sie beispielsweise dann, wenn die Eileiter irreparabel geschädigt <strong>und</strong> <strong>und</strong>urchlässig<br />

sind, die Unfruchtbarkeit durch Antikörper bedingt ist, bei einer leicht eingeschränkten<br />

Zeugungsfähigkeit des Mannes <strong>und</strong> auch dann, wenn keine Ursache für das Ausbleiben<br />

einer <strong>Schwangerschaft</strong> gef<strong>und</strong>en werden kann. Nach deutschem Recht dürfen maximal<br />

drei befruchtete Eizellen in die Gebärmutter zurückgegeben werden. Die Erfolgsrate pro<br />

Versuch liegt bei etwa 20 Prozent.<br />

• Die intracytoplastische Spermieninjektion (ICSI) kommt dann zum Einsatz, wenn die Spermien<br />

zu unbeweglich sind. Der Frau werden hierfür ebenfalls mehrere Eizellen entnommen<br />

<strong>und</strong> durch eine dünne Pipette wird jeweils ein einzelnes Spermium direkt in die Eizellen<br />

eingebracht. Falls die Befruchtung erfolgreich war, werden die Embryonen – in der Regel<br />

zwei – in die Gebärmutter übertragen. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 20 Prozent.<br />

• Bei einer MESA (mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration) werden die Spermien<br />

aus den Nebenhoden gewonnen, bei einer TESE (testikuläre Spermienextraktion) werden<br />

sie aus einer Gewebeprobe aus den Hoden (Testikeln) extrahiert. Reproduktions-Spezialisten<br />

wenden diese Methode an, wenn in der Samenflüssigkeit überhaupt keine Spermien<br />

vorhanden sind, was beispielsweise nach Tumoroperationen oder inoperablen Verschlüssen<br />

der Samenleiter geschehen kann. Der Transfer der Spermien in die Eizelle erfolgt durch<br />

ICSI. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 10 bis 15 Prozent.<br />

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