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E-Book Schwangerschaft und Geburt - LESEPROBE

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35 Zwillinge pro 1.000 <strong>Geburt</strong>en<br />

Naturgemäß belastet eine Zwillingsschwangerschaft den Körper der werdenden Mutter stärker<br />

als ein einziges Baby. Bindegewebe, Beckenboden, Muskeln, Skelett <strong>und</strong> Haut werden durch die<br />

<strong>Schwangerschaft</strong> deutlich mehr beansprucht. Im Vergleich zu Einlingen kommen Zwillinge <strong>und</strong><br />

Mehrlinge meist etwas früher auf die Welt. Eine Einlingsschwangerschaft dauert im Durchschnitt<br />

40 Wochen, eine Zwillingsschwangerschaft nur 37 Wochen. Für Zwillinge kommt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

eine natürliche <strong>Geburt</strong> in Frage. Drei- <strong>und</strong> Vierlinge werden fast immer durch einen Kaiserschnitt<br />

entb<strong>und</strong>en.<br />

Zwillingschwangerschaften - medizinische Definition als Risikoschwangerschaft<br />

Medizinisch gilt eine Zwillingsschwangerschaft gr<strong>und</strong>sätzlich als Risikoschwangerschaft, da sie<br />

den Körper der Mutter stark belasten, was im Verlauf der <strong>Schwangerschaft</strong> zu Komplikationen<br />

führen kann - aber nicht zwangsläufig muss. Viele Frauen erleben <strong>und</strong> genießen eine Zwillingsschwangerschaft<br />

ohne gravierende ges<strong>und</strong>heitliche Beschwerden. Zwillings- <strong>und</strong> Mehrlings-Mamas<br />

leiden in der Frühschwangerschaft oft stärker unter Übelkeit als Frauen, die nur ein Kind<br />

erwarten. Im weiteren Verlauf der <strong>Schwangerschaft</strong> ist ihr Risiko für Bluthochdruck, Blutungen<br />

sowie Gestosen etwas höher.<br />

Bei jeder Ultraschalluntersuchung im Rahmen der drei großen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen<br />

in der <strong>Schwangerschaft</strong> wird der Arzt gezielt nach dem Vorliegen einer Mehrlingsschwangerschaft<br />

suchen. Zwillinge mit getrennten Fruchthöhlen lassen sich im Ultraschallbild<br />

schon früh sehr gut erkennen. Ob Sie mit eineiigen Zwillingen in einer gemeinsamen Fruchthöhle<br />

schwanger sind, wird im Ultraschall am besten zwischen der 8. <strong>und</strong> 12. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche<br />

sichtbar. Ab der 16. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche lassen sich gemeinsame oder getrennte<br />

Fruchthöhlen durch eine Ultraschalluntersuchung nicht mehr differenzieren. Da eine gemeinsame<br />

Fruchthöhle zu den Risikofaktoren während einer Zwillingsschwangerschaft gehört, werden<br />

die Ärzte auf eine solche Möglichkeit während der ersten Vorsorgeuntersuchung besonders<br />

sorgfältig achten.<br />

Frauen, die Zwillinge oder Mehrlinge erwarten, werden häufiger als andere Schwangere ärztlich<br />

untersucht. Der Arzt forscht außerdem nach Wachstumsverzögerungen, einer möglichen<br />

Unterversorgung sowie Anzeichen für vorzeitige Wehen. Bei Komplikationen erfolgen häufigere<br />

Kontrollen – wobei hier meist umgehend die stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus veranlasst<br />

wird.<br />

<strong>Geburt</strong> von Zwillingen - immer in der Klinik<br />

Mit einer vorzeitigen <strong>Geburt</strong> ist bei Mehrlingen fast immer zu rechnen. Falls dieser Fall nicht<br />

eingetreten ist, wird die <strong>Geburt</strong> meist spätestens in der 38. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche aktiv eingeleitet.<br />

Ein geplanter Kaiserschnitt erfolgt zum gleichen Zeitpunkt. Bei einer Zwillingsschwangerschaft<br />

werden Arzt <strong>und</strong> Hebamme wie bei jeder anderen Risikoschwangerschaft sehr dringend<br />

zu einer Klinik-<strong>Geburt</strong> raten, da hier im Fall von Komplikationen alle nötigen Hilfsmittel ohne<br />

Verzögerung verfügbar sind. Optimal ist, wenn zur gewählten Klinik auch ein Kinderkrankenhaus<br />

gehört.<br />

Die natürliche <strong>Geburt</strong> des ersten Zwillings unterscheidet sich nicht von der <strong>Geburt</strong> eines Einzelkindes.<br />

Wegen der überdehnten Gebärmuttermuskulatur tritt jedoch häufig eine Wehenschwäche<br />

auf, gegen die wehenfördernde Maßnahmen - beispielsweise die Applikation von Prostaglandinen<br />

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