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E-Book Schwangerschaft und Geburt - LESEPROBE

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Widerstreitende Gefühle – auch bei Ihrem Partner<br />

Von der „Achterbahn der Gefühle“ in der frühen <strong>Schwangerschaft</strong> war auch bisher schon oft die<br />

Rede. Vielleicht befinden Sie sich in dieser Zeit im Hinblick auf Ihre Partnerschaft nicht nur wegen<br />

der verschiedenen körperlichen <strong>und</strong> hormonellen Belastungen, sondern auch wegen Ihrer eigenen<br />

widerstreitenden Gefühle etwas auf dem Rückzug – Sie brauchen selbst noch Zeit, um sich<br />

auf die <strong>Schwangerschaft</strong>, Ihre Mutterrolle <strong>und</strong> Ihr Baby einzustellen. Auch für Ihren Partner ist<br />

diese Phase Ihrer <strong>Schwangerschaft</strong> möglicherweise eine harte Zeit: Die <strong>Schwangerschaft</strong> ist für<br />

ihn noch gar nicht wirklich greifbar, mit Ihren Reaktionen <strong>und</strong> Emotionen ist er jedoch tagtäglich<br />

konfrontiert. Gut ist, wenn Ihr Partner Ihnen den Freiraum geben kann, den Sie in dieser Phase<br />

brauchen <strong>und</strong> Sie trotzdem liebevoll begleitet. Auch Sie selber sollten dabei jedoch nicht vergessen,<br />

dass Ihr Partner sich emotionale Nähe, Kommunikation <strong>und</strong> Zärtlichkeit von Ihnen wünscht.<br />

Wie gut Sie diese Phase meistern, hängt sicher auch davon ab, wie Sie <strong>und</strong> Ihr Partner vor der<br />

<strong>Schwangerschaft</strong> mit Konflikten umgegangen sind <strong>und</strong> ob Sie beide sich die Familiengründung in<br />

gleichem Maße wünschen. Und: Viele Männer fühlen sich gerade zu Beginn der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

recht hilflos – sie sehen, dass es ihrer Partnerin nicht gut geht, wissen aber auch nicht, wie sie ihr<br />

wirksam helfen können.<br />

Unterschiedliche Perspektiven auf die <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Hinzu kommt: Sie <strong>und</strong> Ihr Partner haben auf Ihre <strong>Schwangerschaft</strong> zwangsläufig unterschiedliche<br />

Perspektiven – Experten meinen, dass Sie Ihre Harmonie als Paar schnell wiederfinden<br />

oder gar nicht erst verlieren, wenn beide Partner diese Tatsache akzeptieren lernen. Sie selbst<br />

erleben recht schnell eine direkte – körperliche <strong>und</strong> emotionale – Verb<strong>und</strong>enheit mit Ihrem Kind,<br />

was sich im weiteren Verlauf der <strong>Schwangerschaft</strong> verstärkt. Gleichzeitig setzt sehr wahrscheinlich<br />

ein Prozess innerer Auseinandersetzungen ein – mit Ihrem bisherigen Leben, Ihrer Kindheit,<br />

Ihrer eigenen Mutter, Ihren Zukunftserwartungen für Ihre Familie <strong>und</strong> Ihr Kind – kurz: viele, zum<br />

Teil widerstreitende Gedanken <strong>und</strong> Gefühle, die ebenso schön <strong>und</strong> faszinierend wie emotional<br />

<strong>und</strong> psychisch fordernd sind. Für Ihren Partner werden Ihre <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> sein Kind erst<br />

deutlich später greifbar – wenn Ihr Babybauch sichtbar wächst, die Bewegungen des Kindes<br />

auch für ihn sichtbar werden oder er sein Kind als schon fast „fertigen“ kleinen Menschen im<br />

Ultraschall erblickt. Gleichzeitig plagen ihn mit dem Fortschreiten der <strong>Schwangerschaft</strong> eigene<br />

Ängste: Was kommt in seiner neuen Rolle als Vater auf ihn zu – <strong>und</strong> kann er diese Anforderungen<br />

erfüllen? Schafft er es, Ihnen bei der <strong>Geburt</strong> als hilfreicher Begleiter beizustehen? Kann er<br />

es ertragen, zu sehen, wenn Sie Schmerzen haben? Viele Männer sind daran gewöhnt, in der Dimension<br />

praktischer Lösungen zu denken – was ihnen bei solchen Fragen nur wenig weiterhilft.<br />

Bleiben Sie ein Liebespaar!<br />

Vergessen Sie bitte nicht: Auch in Zukunft sind Sie nicht nur Eltern, sondern auch ein Liebespaar.<br />

In der <strong>Schwangerschaft</strong> vollziehen Sie zwar einen Rollenwechsel – falls Ihr erstes Baby unterwegs<br />

ist, haben Sie jedoch bis zur <strong>Geburt</strong> noch „alle Zeit der Welt“ für sich. Diese Zeit sollten Sie als<br />

Paar intensiv genießen – durch gemeinsame Aktivitäten, schöne Erlebnisse, vielleicht auch eine<br />

Reise <strong>und</strong> natürlich auch durch intime Zweisamkeit. Vielleicht sprechen Sie aber auch darüber,<br />

was Sie sich als Paar in Zukunft in Ihrem Leben wünschen <strong>und</strong> welche Vorstellungen Sie darüber<br />

haben, dafür ganz private Zeit in Ihrem Familienleben zu reservieren. Sicher sieht die Realität im<br />

Leben mit einem Kleinkind später anders aus – gerade deshalb ist es jedoch wichtig, dass Sie sich<br />

darin auch als Partner nahe bleiben.<br />

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