E-Book Schwangerschaft und Geburt - LESEPROBE

Sport in der Schwangerschaft kann nachweislich:
• Rückenproblemen vorbeugen oder diese lindern
• Wassereinlagerungen vermindern
• einer zu starken Gewichtszunahme entgegen wirken
• das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Depressionen minimieren
Angebote wie autogenes Training oder Yoga stärken darüber hinaus das Körperempfinden. Sie
lernen dabei Atem- und Entspannungstechniken, die Ihnen auch die Geburt erleichtern werden.
Nur so viel Sport, wie gut tut
Grundsätzlich gilt: Ihr Wohlbefinden bei sportlichen Aktivitäten und die Meinung Ihres Arztes
geben den Ausschlag, ob das gewählte Sportprogramm für Sie geeignet ist. Zu berücksichtigen
ist auch, dass Ihre Voraussetzungen für das Training in jeder Schwangerschaftsetappe
anders sind. Im ersten Trimester werden Sie sich durch die hormonellen Umstellungsprozesse
sehr wahrscheinlich weniger leistungsfähig fühlen oder sogar pausieren wollen. Zwischen
dem vierten und sechsten Monat ist ein Training meist problemlos möglich. Ihr Babybauch ist
noch nicht so groß, dass er dabei stört und unter Schwangerschaftsbeschwerden haben Sie
in dieser Phase kaum zu leiden. Aufgrund des verstärkt ausgeschütteten Hormons Gestagen
sollten Sie jedoch bei Sportarten, die die Gelenke stärker beanspruchen, etwas Vorsicht walten
lassen. Gestagen lockert die Bänder und Gelenke auf. Es sorgt damit dafür, dass Ihr Becken
während der Geburt dehnbarer ist. Ihre Gelenke werden hierdurch jedoch auch verletzungsanfälliger,
was übrigens auch im Alltag eine Rolle spielt: Das Laufen auf hohen Absätzen kann problematisch
werden, da die Fußgelenke durch die Wirkung des Gestagens instabiler sind. Beim
Sport empfiehlt sich aus dem gleichen Grund, qualitativ hochwertige Sportschuhe zu tragen.
Im letzten Schwangerschaftstrimester sollten auch geübte Joggerinnen zur Schonung der Gelenke
lieber kürzer treten. Sportarten wie das deutlich gelenkschonendere Nordic Walking, Schwimmen,
Wassergymnastik oder Radfahren, gleichen das zusätzliche Körpergewicht sehr gut aus.
Die meisten Frauenärzte befürworten Sport in der Schwangerschaft, wenn:
• keine Risikoschwangerschaft besteht
• der Sport nicht mit Sturz-, Schlag- und Verletzungsgefahren verbunden ist (beispielsweise
Handball)
• es sich nicht um Sportarten handelt, die mit einer Einschränkung der Sauerstoffaufnahme
verbunden ist (wie sportliche Aufenthalten in Höhen über 2.300 Meter oder längere und
tiefere Tauchgänge)
• die sportliche Betätigung nicht mit Erschütterungen oder starken Vibrationen verbunden
ist (beispielsweise das Training mit der Vibrationsplatte)
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