E-Book Schwangerschaft und Geburt - LESEPROBE
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Käse aus Rohmilch oder mit Rotschmiere kann ebenfalls Listerien enthalten. Wenn es sich um<br />
Rohmilchkäse handelt, ist dies immer auf der Verpackung angegeben.<br />
Fleisch ist wertvoll, sollte aber aufgr<strong>und</strong> eventuell vorhandener Toxoplasmose- oder Listerien-Erreger<br />
ebenfalls nur gut durchgegart verzehrt werden. Rohes Schweinefleisch kann außerdem<br />
das Aujetzky-Virus enthalten, das für erwachsene Menschen normalerweise nicht gefährlich ist,<br />
einem ungeborenen Baby jedoch schaden kann. Leber <strong>und</strong> leberhaltige Produkte sollten Sie nur<br />
in Maßen zu sich nehmen, da sie sehr viel Vitamin A enthalten, das – in zu großen Mengen aufgenommen<br />
– nicht ges<strong>und</strong>heitsfördernd für Ihr Baby ist. Auch die Schadstoffbelastung von Leber<br />
ist in der <strong>Schwangerschaft</strong> nicht zu unterschätzen. Auf der „roten Liste“ stehen auch rohe oder<br />
sehr weich gekochte Eier, da sie mit Salmonellen infiziert sein können.<br />
Kaffee <strong>und</strong> Tee gelten – in Maßen konsumiert – als weitgehend unbedenklich. Ärzte sprechen<br />
in diesem Zusammenhang von maximal zwei bis drei Tassen täglich. Auch Cola fällt durch ihren<br />
Koffeingehalt unter diese Regel. Unter Experten ist die Wirkung von Koffein auf das ungeborene<br />
Baby trotzdem nicht unumstritten – auf der sicheren Seite sind Sie also mit koffeinfreien Produkten.<br />
Wenn Sie bestimmte Lebensmittel aus ges<strong>und</strong>heitlichen oder ethisch-religiösen Gründen<br />
nicht zu sich nehmen können, beraten Ihr Arzt oder Ihre Hebamme Sie gern zu ebenso ges<strong>und</strong>en<br />
Alternativen.<br />
Welche essentiellen Wirkstoffe finden sich in welchen Lebensmitteln?<br />
• Folsäure (Vitamin B9, B11) ist wichtig für die Blutbildung, den Stoffwechsel <strong>und</strong> das Immunsystem.<br />
Für die Entwicklung des Nervensystems Ihres Kindes ist eine ausreichende<br />
Versorgung mit Folsäure unabdingbar – in der Regel wird Ihr Arzt Ihnen während des ersten<br />
Trimesters <strong>und</strong> auch schon zur Vorbereitung auf die <strong>Schwangerschaft</strong> eine zusätzliche Einnahme<br />
als Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. Folsäure ist unter anderem in grünem<br />
Blattgemüse, Hülsenfrüchten <strong>und</strong> Vollkornprodukten enthalten. Das in tierischen Produkten<br />
enthaltene Vitamin B12 ist ebenfalls wichtig für das Nervensystem <strong>und</strong> zusammen mit<br />
Folsäure auch an der Blutbildung beteiligt.<br />
• Die Schilddrüse Ihres Babys, die später maßgeblich für einen ges<strong>und</strong>en Hormonhaushalt<br />
<strong>und</strong> viele Stoffwechselfunktionen zuständig ist, benötigt für ihre Entwicklung Jod. Zu den<br />
jodhaltigen Lebensmitteln zählen vor allem Seefisch <strong>und</strong> Meeresfrüchte, aber auch grünes<br />
Gemüse, Brokkoli <strong>und</strong> Nüsse. Eine besonders hohe Jodkonzentration findet sich in Meeresalgen,<br />
die sich beispielsweise als Zutat für leckere Salate eignen.<br />
• Eisen ist für die Bildung der roten Blutkörperchen <strong>und</strong> die Sauerstoffversorgung des Blutes<br />
wichtig. Ihren Bedarf daran decken Sie mit rotem Fleisch, grünem Gemüsen oder – falls Sie<br />
sie gut vertragen – mit Hülsenfrüchten. Eine Extraportion Eisen erhalten Sie durch Spirulina-Algen<br />
sowie Weizen- oder Gerstengrassaft. Die Diagnose eines Eisenmangels <strong>und</strong> die<br />
Verschreibung entsprechender Präparate gehört immer in die Hand des Arztes. Überschüssiges<br />
Eisen lagert sich in den inneren Organen ab <strong>und</strong> kann dort schädlich wirken.<br />
• Magnesium ist für viele Stoffwechselvorgänge <strong>und</strong> das Funktionieren von Nerven, Muskeln<br />
<strong>und</strong> Immunsystem unverzichtbar. Ab der 22. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche ist Ihr Bedarf daran<br />
erhöht. Reichlich Magnesium enthalten Fleisch, Fisch, Nüsse, grünes Gemüse sowie Vollkorn-<br />
<strong>und</strong> Milchprodukte.<br />
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