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<strong>ANSTOSS</strong> ZWEITE BUNDESLIGA: 1. FC KAISERSLAUTERN SEITE 10<br />
Hintere Reihe (von links): Gerry Ehrmann (Torwarttrainer), Bastian Becker (Reha- und Fitnesstrainer), Martin Raschick (Videoanalyst), Patrick Ziegler, Robin Koch, Kacper<br />
Przybylko, Patrick Salata, Stipe Vucur, Benjamin Kessel, Gino Fechner, Marcel Correia, Wolfgang Wittich (Zeugwart), Dr. Harald Dinges (Mannschaftsarzt). Mittlere Reihe (von<br />
links): Norbert Meier (Cheftrainer), Frank Heinemann (Co-Trainer), Efthimios Kompodietas (Co-Trainer), Torben Müsel, Lukas Görtler, Christoph Moritz, Leon Guwara, Nicklas<br />
Shipnoski, Valdrin Mustafa, Max Dittgen, Erik Schön (Physiotherapeut), Frank Sänger (Physiotherapeut). Vordere Reihe (von links): Baris Atik, David Tomic, Naser Aliji, Osayamen<br />
Osawe, Giuliano Modica, Lennart Grill, André Weis, Jan-Ole Sievers, Nils Seufert, Brandon Borrello, Zoltán Stieber, Daniel Halfar, Phillipp Mwene. Es fehlen: Lukas Spalvis, Mads<br />
Albaek, Jacques Zoua, Marius Müller, Manfred Osei Kwadwo, Gervane Kastaneer.<br />
Foto: FCK<br />
Keine Zeit für Luftschlösser<br />
Beim 1. FC Kaiserslautern hat das Kommen und Gehen schon Tradition<br />
Rückkehrer mit Stallgeruch<br />
und junge Wilde als Hoffnungsträger:<br />
Mit dieser Mischung<br />
wollen die Roten<br />
Teufel zurück in ruhigere<br />
sportliche Gefilde.<br />
Kaiserslautern. Wer sich im<br />
angeblichen Fußball-Sommerloch<br />
dieses Jahres die<br />
Erfolge der deutschen Confedcup-Sieger<br />
und U21-Europmameister<br />
vor dem Bildschirm<br />
zu Gemüte geführt<br />
hat, der wird sich als Anhänger<br />
des 1. FC Kaiserslautern<br />
entweder – je nach Temperament<br />
oder Gemütslage – gerne<br />
an bessere Zeiten seines<br />
Klubs erinnert oder sich gefragt<br />
haben, warum dieser<br />
FCK denn in der zweiten Liga<br />
ums sportliche und wirtschaftliche<br />
Überleben<br />
kämpfen muss.<br />
Trapp, Demirbay, Younes,<br />
Wagner, Pollersbeck, Weiser.<br />
Dazu mit dem ehemaligen<br />
Vorstand Stefan Kuntz der<br />
Erfolgscoach der jungen Europameister.<br />
Alles Spieler<br />
und Entscheidungsträger,<br />
die größtenteils in jüngster<br />
Vergangenheit, einmal für<br />
die Roten Teufel gekickt<br />
oder die Strippen gezogen<br />
haben. Und jetzt?<br />
Vor dem Start zur Saison<br />
<strong>2017</strong> / <strong>2018</strong> ist auf dem Betze<br />
wieder mal nichts beständiger<br />
als die Unbeständigkeit.<br />
Neben Sportdirektor Uwe<br />
Stöver, der die Brocken in<br />
der Pfalz hinwarf, verließen<br />
etliche Stammspieler den<br />
Vorjahres-Dreizehnten.<br />
Hinzu kommen neue Namen,<br />
die als Rückkehrer entweder<br />
schon Lauterer „Stallgeruch“<br />
mitbringen oder das<br />
virtuelle Schildchen „Hoffnungsträger“<br />
als „junge Wilde“<br />
tragen.<br />
Rund um den Betzenberg<br />
ist das zügige Gehen und<br />
Kommen der Aktiven mittlerweile<br />
fast zur Tradition<br />
geworden. Ein erheblicher<br />
Verlust in punkto Durchsetzungsvermögen<br />
auf der linken<br />
Seite wird vor allem die<br />
Absenz von Marcel Gaus (zu<br />
Bundesliga-Absteiger Ingolstadt)<br />
sein. Hoffnungen für<br />
den Neuaufbau der „Roten<br />
Teufel <strong>2017</strong> / <strong>2018</strong>“ ruhen<br />
vor allem auf einigen „Heimkehrern“<br />
und einem jungen<br />
Mann, das machen soll, was<br />
die Lauterer in der vergangenen<br />
Saison am schlechtesten<br />
konnten: Tore schießen.<br />
Marcel Correia, gebürtiger<br />
Lauterer mit portugiesischen<br />
Wurzeln, ausgebildet<br />
beim FCK und Kapitän des<br />
Ex- und Fast-Bundesligisten<br />
Eintracht Braunschweig,<br />
soll nach seiner Heimkehr in<br />
der Abwehr jene Lücke<br />
schließen, die der (erwartete)<br />
Verlust des Brasilianers<br />
Ewerton aufgerissen hat.<br />
Und die von vielen Außenstehenden<br />
argwöhnisch beobachtete<br />
„Rolle rückwärts“<br />
von Torwart-Talent Marius<br />
Müller aus Leipzig ist wohl<br />
gedacht, das Kapitel Julian<br />
Pollersbeck nach dessen<br />
Wechsel zum Bundesligisten<br />
Hamburger SV endgültig zu<br />
schließen. Wieder mal einer<br />
aus „Gerrys Flugschule“, der<br />
den (Ab)sprung geschafft<br />
hat.<br />
Der Litauer Lukas Spalvis<br />
(22) will trotz drei Kreuzbandrissen<br />
in jungen Jahren<br />
zeigen, dass er nicht als Zufallsprodukt<br />
den Meistertitel<br />
mit seinem Klub Aalborg<br />
BK vor drei Jahren in Südskandinavien<br />
abstaubte.<br />
Kein Wunder, denn in Dänemark<br />
war er im Jahr 2016<br />
mit 18 Treffern in 30 Spielen<br />
Torschützenkönig gewesen.<br />
So einen in die zweite Liga<br />
zu einem Tabellen-Dreizehnten<br />
zu lotsen, war schon<br />
ein Kunststück des Duos Boris<br />
Notzon/Norbert Meier,<br />
das alle Neueinkäufe nach<br />
der Demission Stövers im<br />
Gleichschritt erledigte.<br />
Mit großen Worten wirft<br />
man in Lautern nach der<br />
enttäuschenden vergangenen<br />
Saison, in der es letztlich<br />
nur noch um den Nicht-Abstieg<br />
ging, verständlicherweise<br />
nicht um sich. Beim<br />
Formulieren der Ziele gibt<br />
man sich vorsichtig. „Mit<br />
Demut“, so Kapitän Daniel<br />
Halfar im Trainingslager der<br />
Roten Teufel, werde man in<br />
eine Zweitliga-Saison gehen,<br />
die „so ausgeglichen und<br />
breit in der Spitze wie noch<br />
nie in den vergangenen Jahren“,<br />
sei. Und auch Vorstands-Vorsitzender<br />
Thomas<br />
Gries baut schon einmal<br />
vor: „Wir müssen Geduld mit<br />
dieser jungen neuen Mannschaft<br />
haben.“<br />
<strong>2017</strong>/18, soviel steht wohl<br />
fest, dürfte (wieder mal) keine<br />
Zeit für Luftschlösser auf<br />
dem Betzenberg werden.<br />
Jürgen C. Braun<br />
1. FC Kaiserslautern<br />
Zugänge: Giuliano Modica ( Dynamo Dresden),<br />
Benjamin Kessel (Union Berlin), Brandon<br />
Borrello (Brisbane Roar/Australien), Gino<br />
Fechner (RB Leipzig II), Leon Guwara ( Darmstadt<br />
98), Baris Atik ( Hoffenheim), Marcel<br />
Correia, Benjamin Kessel (beide Eintracht<br />
Braunschweig), Manfred Osei Kwadwo (Sonnenhof<br />
Großaspach, war ausgeliehen), Mads<br />
Albaek (IFK Göteborg/Schweden), Lukas Spalvis<br />
(Sporting Lissabon), Gervane Kastaneer<br />
(ADO Den Haag/Niederlande)), Marius Müller<br />
(RB Leipzig), Lennart Grill, David Tomic, Torben<br />
Müsel, Valdrin Mustafa, Patrick Salata (alle<br />
eigene Jugend)<br />
Abgänge: Robert Glatzel (1. FC Heidenheim),<br />
Marcel Gaus (FC Ingolstadt 04), Sebastian<br />
Kerk (war ausgeliehen vom SC Freiburg, 1. FC<br />
Nürnberg), Erik Wekesser (TuS Koblenz), Julian<br />
Pollersbeck (Hamburger SV), Maurice Deville<br />
(SV Waldhof Mannheim), Ewerton (Sporting<br />
Lissabon/Portugal), Marlon Frey (war<br />
ausgeliehen, Bayer Leverkusen), Michael<br />
Schindele (SSV Ulm 1846), Tim Heubach,<br />
Mensur Mujdza (beide unbekannt), Maurice<br />
Deville (Waldhof Mannheim)<br />
Kader:<br />
Torwart: Lennart Grill, Marius Müller, Jan-Ole<br />
Sievers, André Weis<br />
Abwehr: Naser Aliji, Marcel Correia, Gino<br />
Fechner, Leon Guwara, Benjamin, Kessel, Robin<br />
Koch, Giuliano Modica, Philipp Mwene,<br />
Patrick Salata, Stipe Vucur, Patrick Ziegler<br />
Mittelfeld: Mads Albaek, Daniel Halfar, Luca<br />
Jensen, Christoph Moritz, Manfred Osei, David<br />
Tomic, Kwadwo, Nils Seufert, Nicklas Shipnoski,<br />
Zoltán Stieber<br />
Angriff: Baris Atik, Brandon Borrello, Max Dittgen,<br />
Lukas Görtler, Sebastian Jacob, Gervane<br />
Kastaneer, Torben Müsel, Osayamen Osawe,<br />
Kacper Przybylko, Lukas Spalvis, Jacques<br />
Zoua, Valdrin Mustafa<br />
Trainer: Norbert Meier<br />
Co-Trainer: Frank Heinemann<br />
Torwart-Trainer: Gerald Ehrmann