ANSTOSS 2017/2018

ANSTOSS BUNDESLIGA: 1. FC KÖLN SEITE 8
Der 1. FC Köln in der Saison 2017/18: Hintere Reihe, von links: Mannschaftsarzt Dr. Peter Schäferhoff, Mannschaftsarzt Dr. Paul Klein, Zeugwart Frank Almstedt, Zeugwart Kresimir
Ban, Dominic Maroh, Frederik Sörensen, Dominique Heintz, Jonas Hector, Physiotherapeut Paul Schiedges, Physiotherapeut Thorsten Klopp, Leiter Physiotherapie & Rehabilitation
Klaus Maierstein, Teambetreuer Maximilian Vollmar Mittlere Reihe, von links: Cheftrainer Peter Stöger, Co-Trainer Manfred Schmid, Simon Zoller, Marco Höger, Christian Clemens,
Jannes Horn, Sehrou Guirassy, Artjoms Rudnevs, Jhon Cordoba, Marcel Risse, Torwarttrainer Alexander Bade, Athletiktrainer Yann-Benjamin Kugel, Reha-Trainer Marcel Abanoz
Vordere Reihe, von links: Matthias Lehmann, Milos Jojic, Salih Özcan, Yuya Osako, Lukas Klünter, Sven Müller, Timo Horn, Thomas Kessler, Pawel Olkowski, Konstantin Rausch, Jorge
Mére, Nikolas Nartey, Leonardo Bittencourt. Es fehlt: João Queirós.
Foto: dpa
Köln hat Bock auf Europa
Der 1. FC Köln steht vor einer aufregenden Saison. Die dürfte an die Substanz gehen
Nach einem Vierteljahrhundert
Abstinenz ist der 1. FC
Köln wieder im europäischen
Wettbewerb am Start.
Das macht die fünfte Saison
unter Trainer Peter Stöger
spannender, stressiger - und
sicher auch schwieriger.
Köln. Es hätte eine ruhige,
fast schon langweilige Sommerpause
werden können
für den 1. FC Köln. Eine, die
sich ganz auf die Vorfreude
konzentriert – schließlich
spielt der FC wieder auf europäischer
Ebene: dank
Platz fünf (!) in der Vorsaison
ist die Gruppenphase in
der Europa League sicher.
Das war von Erfolgstrainer
Peter Stöger nie erwartet
worden, war nie das ausgesprochene
Ziel. Der 51-Jährige
geht in sein fünftes Jahr
bei den Geißböcken. Damit
ist Stöger jetzt schon Rekordhalter:
Hennes Weisweiler,
Christoph Daum und
Tschik Cajkovski waren zwar
inklusive ihrer Comebacks
etwas länger beim FC in der
Verantwortung - aber keiner
von ihnen war so lange am
Stück beim FC wie Stöger.
Und nicht nur auf der Bank
gibt’s Kontinuität. Die Geschäftsführung
mit Jörg
Schmadtke (Sport)
und Alexander
Wehrle (Finanzen)
haben dem Club die
Seriosität zurückgebracht,
die zuvor
lange verschollen
war.
Auch Sportdirektor
Jörg Jakobs,
gebürtiger
Trierer, hat
seinen Anteil am
Aufwärtstrend der vergangenen
Jahre.
Dass im Sommer aber
nicht alles so seriös unaufgeregt
war wie vieles in den
letzten Jahren beim FC, das
lag an Anthony Modeste. Der
Stürmer hatte nicht nur den
größten Anteil aller Spieler
daran, dass der FC in der Europaleague
antreten kann.
Er sorgte auch für das größte
Getöse. Abgang nach China?
Ja! Nein! Ja! Nein: Wollte nie
weg aus Köln. Dann noch
mal mittrainieren – und
dann ist er doch weg. Modeste
wurde zunächst für zwei
Jahre ausgeliehen, dann soll
er von den Chinesen gekauft
werden. Damit soll der FC
wohl aufeine Summe von
rund 35 Millionen Euro
kommen. Ein Rekordtransfer
für die Rheinländer.
Trotz des Wechseltheaters
lässt Schmadtke daher
nichts auf den 29-jährigen
Franzosen kommen.
„Fakt ist: Er hat 40
Tore in zwei Jahren
geschossen.
Das war eine super
Leistung und dafür
sind wir sehr dankbar.
Am Ende werden
die Tore in Erinnerung
bleiben und dass
wir es mit seinen 25 Treffern
in der vergangenen Saison in
die Europa League geschafft
haben.“
Modeste wird nicht leicht
zu ersetzen sein. Eine wichtige
Rolle soll Neuzugang
Jhon Cordoba einnehmen,
ein ähnlicher Spielertyp fürs
Sturmzentrum. Der 24-jährige
Kolumbianer wechselte
nach zwei Jahren beim FSV
Mainz zum FC. Angreifen
will auch Mittelstürmer Sehrou
Guirassy. Der 21-jährige
Franzose war in der vergangenen
Saison der Pechvogel
beim FC – erst eine Meniskus-OP,
dann eine Schambein-Entzündung:
Der talentierte
Stürmer war über
weite Teile der Saison außer
Gefecht gesetzt. In der Defensive
hat der FC nachgelegt:
Zwar geht der zur Rückrunde
ausgeliehene Neven
Subotic zurück nach Dortmund.
Dafür haben die Kölner
zwei Innenverteidiger
mit Potenzial geholt: Jorge
Meré (kam aus Gijon, Vertrag
bis 2022) ist zwar erst
20 Jahre alt, hat aber bereits
56 Einsätze in der Primera
División hinter sich.
Der Portugiese João
Queirós ist noch ein Jahr
jünger, er hat noch keine Erfahrung
in Top-Ligen. Aber
als Stammspieler in der portugiesischen
U19 hat es
Queirós bei der EM bis ins
Finale geschafft und so auf
sich aufmerksam gemacht.
Einer, der es direkt in die
Stammformation schaffen
könnte, ist Linksverteidiger
Jannes Horn (20). Der Neuzugang
war in der vergangenen
Saison bei Wolfsburg ein
Lichtblick. Abgeschlossen
sind die Transferaktivitäten
damit noch nicht.
TV-Prognose: Der FC hat
einen eingespielten, qualitativ
gut besetzten Kader. Das
Europa-Abenteuer wird aber
an die Substanz gehen. Platz
fünf wird sich daher kaum
wiederholen lassen. Aber ein
solider Mittelfeldplatz sollte
drin sein.
Andreas Feichtner
1. FC Köln
Zugänge: Jhon Cordóba (Mainz, 16
Mio.), Jannes Horn (Wolfsburg, 7
Mio.), Jorge Meré (Gijon, 7 Mio.),
João Queirós (Braga, 3 Mio.)
Abgänge: Anthony Modeste (Tianjin
Quanjian, 35 Mio.), Hartel (Union
Berlin, 350 000 Euro), Neven
Subotic (Dortmund, war ausgeliehen).
Kader:
Torhüter: Timo Horn, Thomas
Kessler, Sven Müller
Abwehr:
Dominique Heintz, Jannes Horn,
Lukas Klünter, Dominic Maroh, Pawel
Olkowski, Frederik Sörensen,
João Queirós, Jorge Meré
Mittelfeld:
Leonardo Bittencourt, Hikmet Cifti,
Christian Clemens, Jonas Hector,
Marco Höger, Milos Jojic, Matthias
Lehmann, Nikolas Nartey, Salih
Özcan, Konstantin Rausch, Marcel
Risse
Angriff:
Jhon Cordoba, Sehrou Guirassy,
Yuya Osako, Birk Risa, Artjoms
Rudnevs, Simon Zoller
Trainer: Peter Stöger Co-Trainer:
Manfred Schmid
Torwart-Trainer: Alex Bade