04.08.2017 Aufrufe

O+P Fluidtechnik 7-8/2017

O+P Fluidtechnik 7-8/2017

O+P Fluidtechnik 7-8/2017

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5445<br />

7-8 August <strong>2017</strong><br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

24 I PRODUKTE UND<br />

ANWENDUNGEN<br />

Servopumpen – einfach,<br />

effizient und leise<br />

44 I FORSCHUNGS-<br />

FONDS FLUIDTECHNIK<br />

Elf Forschungsprojekte<br />

im Überblick<br />

08 I LOUNGE<br />

Jede Unternehmung muss sich<br />

für alle Beteiligten rentieren<br />

LECKAGEFREIE HYDRAULIK<br />

40 I In der Verbindung liegt die Kraft<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />

oup-fluidtechnik.de


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

KONSTRUKTIONS-<br />

JAHRBUCH<br />

FLUIDTECHNIK<br />

5445<br />

Sonderausgabe <strong>2017</strong><br />

Das KONSTRUKTIONSJAHRBUCH<br />

für Ihren Marktüberblick<br />

in der FLUIDTECHNIK.<br />

Finden Sie hier die Produkte<br />

für Planung, Konstruktion und<br />

Betriebstechnik von mehr als<br />

550 Anbietern, gegliedert nach<br />

relevanten Leistungsdaten.<br />

DAS NACHSCHLAGEWERK MIT<br />

NÜTZLICHEN AUSWAHLKRITERIEN,<br />

KONSTRUKTIONSHILFEN UND<br />

ALLEN WESENTLICHEN<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

oup-fluidtechnik.de<br />

BRANCHENPORTRÄT<br />

FORMELSAMMLUNG<br />

NORMEN-VERZEICHNIS<br />

DISSERTATIONSÜBERSICHT<br />

JETZT für € 39,-<br />

NUR<br />

HIER<br />

FLUIDTECHNIK<br />

WISSEN, WAS WIRKLICH<br />

WICHTIG IST<br />

<br />

@ E-Mail: vertrieb@vfmz.de 6 Telefax: 06131-992/100<br />

Online-Shop: www.engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />

Hiermit bestelle ich ______________Exemplar/e „<strong>O+P</strong> Konstruktionsjahrbuch“ zum Preis von nur € 39,-- zzgl. Versandkosten.<br />

Vertrauensgarantie: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigten Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Datum/Unterschrift<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim<br />

Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>“ ist eine Publikation der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz,<br />

HRB 2270, Amtsgericht Mainz, Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

LIPPENBEKENNTNISSE?<br />

Kann man denn niemand mehr trauen? Die heilige Kuh der<br />

Deutschen, die allseits hochgelobte Autoindustrie, angebliche<br />

High-Tech-Schmiede und Job-Garant des Landes gerät mehr und<br />

mehr unter Druck. Der Abgasbetrug greift wie ein Krebsgeschwür<br />

um sich. Die Dieselaffäre basiert nicht auf den Vergehen einiger<br />

wenigen, sie ist wohl vielmehr das Ergebnis jahrelanger Kungelei<br />

namhafter Automobilhersteller und Teilen ihrer Zulieferer. Das<br />

Kartellamt prüft derzeit die Vorwürfe.<br />

In Hochglanz-Broschüren und auf den Internetseiten besagter<br />

Unternehmen findet man Aussagen wie „… betrachtet es als<br />

Anspruch und Verpflichtung, seiner Verantwortung für Gesellschaft<br />

und Umwelt gerecht zu werden …“, „…Nachhaltigkeit bedeutet für<br />

unseren Konzern, ökonomische, soziale und ökologische Ziele<br />

gleichrangig und gleichzeitig anzustreben …“ oder „… Nachhaltigkeit<br />

ist integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und<br />

nachhaltiges Wirtschaften ist als Unternehmensziel auf Konzernebene<br />

verankert …“. Alles nur Lippenbekenntnisse?<br />

Schon in der Bibel steht: „Wer frei ist von Schuld, werfe den ersten<br />

Stein.“ Behauptet dies jemand ernsthaft von sich selbst?<br />

Im Zweifelsfall sind es doch immer die<br />

berühmt, berüchtigten Sachzwänge, die<br />

uns vom rechten Pfad abbringen. Doch<br />

müssen wir diese als gottgewollt<br />

hinnehmen? Beginnen wir doch am<br />

besten bei uns, fassen wir uns an die<br />

eigene Nase, zeigen wir öfter Rückgrat!<br />

Das empfiehlt Ihnen<br />

Ihr<br />

Michael Pfister<br />

m.pfister@vfmz.de


INHALT<br />

16<br />

30<br />

44<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Zuverlässige Dünnschicht-<br />

Drucksensoren<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

08 Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer:<br />

„Jede Unternehmung muss<br />

sich rentieren, und zwar für<br />

alle Beteiligten.“<br />

PERSONALIEN<br />

10 Katharina Wiedemann erhält<br />

Bayerischen Verdienstorden<br />

SZENE<br />

11 Branchen- und Firmennews<br />

<strong>O+P</strong> VOR ORT<br />

14 Fachforum Hydraulik <strong>2017</strong>:<br />

Kompetenz in Sachen<br />

Hydraulik<br />

MESSERÜCKBLICK<br />

16 Trends und Highlights der<br />

Leitmesse (MDA)<br />

DIE 5<br />

22 Messehighlights der<br />

Sensor+Test <strong>2017</strong><br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

PUMPEN UND<br />

PUMPENAGGREGATE<br />

24 Hydrauliklösung: Einfach,<br />

effizient und leise<br />

STEUERUNGEN UND<br />

REGELUNGEN<br />

26 Elektromechanische<br />

Ventilantriebe ergänzen die<br />

Hydraulik<br />

30 Hydraulik in äußerst rauen<br />

Bedingungen<br />

34 Zuverlässige Traktion im<br />

Gelände<br />

MESSTECHNIK<br />

36 Stopp der<br />

Partikelkontamination<br />

TITEL<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

40 In der Verbindung liegt die Kraft<br />

MARKTPLATZ<br />

29 Produktinnovationen und mehr<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

VDMA<br />

44 Elf Forschungsprojekte im<br />

Überblick – Bericht über die<br />

Informationsveranstaltung<br />

und die Mitgliederversammlung<br />

des Forschungsfonds<br />

Fluidtechik im VDMA am<br />

22. Juni <strong>2017</strong> in Frankfurt<br />

ANZEIGE<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

28 Impressum<br />

39 Inserentenverzeichnis<br />

43 Social Media, Apps & Co<br />

58 <strong>O+P</strong> Final<br />

TITELBILD<br />

VOSS Fluid GmbH<br />

Wipperfürth<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MIT SICHERHEIT<br />

EDELSTAHL<br />

PH-Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder iPad<br />

VERBINDUNGS-<br />

TECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Stefansbecke 35-37, 45549 Sprockhövel, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

ZUVERLÄSSIGE DÜNNSCHICHT-DRUCKSENSOREN<br />

Mobile Arbeitsmaschinen, die selbst viele Tonnen wiegen,<br />

schwerste Arbeit leisten und hohe Lasten bewegen, verlassen<br />

sich bei ihrer Steuerung auf Signale, die in winzigen<br />

Strukturen gemessen werden. Hydraulikdrücke von einigen<br />

wenigen bis vielen Tausend bar lassen sich mit Dünnschicht-<br />

Drucksensoren zuverlässig über Druckbereich, Temperatur<br />

und Lebensdauer hinweg erfassen. Die OPTI-Messzelle von<br />

Sensor-Technik Wiedemann (STW) kommt in diesen Sensoren<br />

zum Einsatz. Bei Druck verformen sich Widerstandsmäander,<br />

so dass sich dieser indirekt über die Änderung des<br />

Widerstandes messen lässt. Parallel dazu wird die Temperatur<br />

über die Temperaturmäander erfasst. Mit Schichtstärken im<br />

Sub-Mikrometerbereich wirken die Erhebungen und<br />

Verformungen auf einem 1-Cent-Stück wie Berge und Krater.<br />

www.sensor-technik.de


Besuchen Sie uns im<br />

Internet und überzeugen<br />

Sie sich von der Vielfalt<br />

unserer hochpräzisen<br />

Mikrohydraulik-<br />

Komponenten!<br />

LEE Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach<br />

Telefon 06196 / 773 69-0<br />

E-mail info@lee.de · www.lee.de<br />

T H E LEE C O M PA N Y S INC E 19 4 8


JEDE UNTER-<br />

NEHMUNG<br />

MUSS SICH<br />

RENTIEREN,<br />

UND ZWAR<br />

FÜR ALLE<br />

BETEILIGTEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Herr Dr. Pfeiffer, für diejenigen,<br />

die Sie nicht kennen: bitte stellen<br />

Sie sich kurz vor. Wie sind zu Ihrer<br />

aktuellen Position gekommen?<br />

Was war in Ihrem bisherigen<br />

Berufsleben die größte<br />

Veränderung?<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer ist Geschäftsführer der TOX®<br />

PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG. Das Weingartener Unternehmen<br />

liefert innovative Produkte und Lösungen sowohl mit<br />

pneumohydraulischen als auch elektromechanischen Antrieben.<br />

Und dafür gibt es gute Gründe – auch zukünftig!<br />

Gestatten, Wolfgang Pfeiffer, neugierig auf Technik im Allgemeinen und Umgang mit Menschen<br />

im Besonderen. Diplomingenieur der Elektrotechnik, Doktoringenieur der Konstruktions-<br />

und Fertigungstechnik. Und, die TOX® PRESSOTECHNIK, ein an traditionellen Werten<br />

orientiertes und für Technik brennendes Familienunternehmen von globaler Bedeutung.<br />

Ein Berufsleben besteht aus Änderungen und zukünftig wird das noch weiter zunehmen.<br />

Meine größte Veränderung kann ich gar nicht ausmachen. Viele wären anzuführen.<br />

Machen wir uns nichts vor, die meisten Veränderungen kommen aus Gelegenheiten, die<br />

es gilt zeitnah zu bewerten und gegebenenfalls augenblicklich am Schopfe zu packen.<br />

Wobei ich nun auch die erste Frage abschließend beantwortet habe.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


„Ohne wirtschaftliche Rentabilität ist<br />

keine Zukunftsfähigkeit gegeben!“<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />

Das Produktportfolio Ihres<br />

Unternehmens umfasst sowohl<br />

fluidtechnische als auch elektromechanische<br />

Antriebe. Warum<br />

wird es dieses Nebeneinander<br />

auch zukünftig geben?<br />

Wie in anderen technischen Bereichen, kann man heute auch bei den Antriebstechnologien<br />

aus einer zunehmende Anzahl an Möglichkeiten wählen. Dabei zeigt sich überall, dass aufgrund<br />

individueller Vor- und Nachteile, keine einfache Wahl mehr zu treffen ist. Typisch für<br />

unsere Zeit ist, dass mehrere Lösungen in Betracht zu ziehen sind.<br />

Wir haben unsere zwei Hauptantriebsvarianten, pneumohydraulisch und elektromechanisch,<br />

ganz bewusst gleichbedeutend nebeneinander gestellt. Für unsere Tätigkeitsfelder<br />

sind dies die optimalen, aber voneinander verschiedenen Antriebskomponenten. Selbst wir<br />

sind von Zeit zu Zeit noch überrascht, welchem Antriebskonzept bei genauerer Betrachtung<br />

der Aufgabe der Vorzug zukommt. In Zukunft wird sich daran nichts Wesentliches ändern.<br />

Wie definieren Sie den Erfolg<br />

eines (Ihres) Unternehmens?<br />

Jede langfristig angelegte Unternehmung muss sich rentieren, und zwar für alle Beteiligten.<br />

Damit ist eigentlich schon alles gesagt, lassen Sie mich aber noch deutlicher werden. Ohne<br />

wirtschaftliche Rentabilität ist keine Zukunftsfähigkeit gegeben, die Investoren werden sich<br />

zurückziehen. Auch für die Mitarbeiter muss es sich rentieren, denn ohne ihren ständigen<br />

aktiv-positiven Beitrag kann kein Erfolg aufrechterhalten werden. Nicht zuletzt muss es sich<br />

auch für die Gesellschaft rentieren. Damit meine ich die andauernde Nachhaltigkeit der<br />

ganzen Unternehmung für die Umwelt. Alles zusammen, das ist unternehmerischer Erfolg.<br />

www.tox-de.com<br />

<strong>O+P</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 4/<strong>2017</strong> 9


PERSONALIEN<br />

Mehr über die Verleihung<br />

in der Residenz in München<br />

erfahren Sie hier:<br />

http://bit.ly/2u0NLGk<br />

KATHARINA WIEDEMANN ERHÄLT BAYERISCHEN VERDIENSTORDEN<br />

Katharina Wiedemann, Geschäftsführerin der Sensor-Technik Wiedemann GmbH (STW) und Vizepräsidentin der Industrie- und<br />

Handelskammer Schwaben, wurde am 12. Juli <strong>2017</strong> mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Verleihung fand im<br />

Rahmen einer Feierstunde im Antiquarium der Residenz in München statt. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete<br />

insgesamt 49 Persönlichkeiten aus.<br />

www.sensor-technik.de<br />

THOMAS<br />

HOCHREIN<br />

DR. RAIMUND<br />

LASSAK<br />

ALFRED<br />

FEUSER<br />

HANS-HEINRICH<br />

HARMS<br />

JOCHEN<br />

KÖCKLER<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

führt nun als neuer<br />

Geschäftsführer die<br />

Forschung und Weiterbildung<br />

des SKZ,<br />

Würzburg, in die<br />

Zukunft. Neben der<br />

Umsetzung der<br />

Modellfabrik 2020 und<br />

der Realisierung eines<br />

Trainingszentrums<br />

Qualitätswesen liegen<br />

ihm auch die Anpassung<br />

der Aus- und Weiterbildung<br />

an die neue<br />

Medienwelt, Stärkung<br />

der Standorte und<br />

praxisorientierte<br />

Qualifikation von<br />

Fachkräften am Herzen.<br />

ist seit 1. Mai <strong>2017</strong><br />

neuer Vertriebsleiter der<br />

Jos. Schneider Optische<br />

Werke GmbH und<br />

verantwortet in dieser<br />

Funktion sämtliche<br />

Vertriebsaktivitäten<br />

weltweit. Der 52-jährige<br />

Ingenieur verfügt<br />

aufgrund verschiedener<br />

Managementfunktionen<br />

bei technologieorientierten<br />

Unternehmen<br />

über weitreichende<br />

Erfahrungen mit<br />

komplexen technischen<br />

Produkten.<br />

vollendete am 16. Juni<br />

<strong>2017</strong> sein 70. Lebensjahr.<br />

Von 2001 bis 2010<br />

engagierte er sich als<br />

Vorsitzender und<br />

stellvertretender<br />

Vorsitzender im<br />

Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA.<br />

2005 wurde er zum<br />

Honorarprofessor der<br />

TU Dresden ernannt, wo<br />

er von 1994 bis 2015 die<br />

Lehrveranstaltung<br />

„Elektrohydraulische<br />

Antriebssysteme“<br />

führte.<br />

wurde am 16. Juni <strong>2017</strong><br />

70 Jahre alt. Professor<br />

Harms leitete von 1990<br />

bis 2010 das Institut für<br />

Landmaschinen und<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> der TU<br />

Braunschweig. Zwischen<br />

1976 und 2010<br />

verfasste er 295<br />

Veröffentlichungen in<br />

neun Sprachen sowie<br />

zwölf Patentanmeldungen.<br />

Während seiner<br />

Professorenzeit wurden<br />

am Institut 825<br />

Studien-/Diplom- und<br />

Projektarbeiten betreut<br />

sowie 41 Promotionen<br />

durchgeführt.<br />

hat am 1. Juli formell<br />

den Vorstandsvorsitz<br />

der Deutschen Messe<br />

übernommen. In einem<br />

nun dreiköpfigen<br />

Gremium führt er das<br />

Unternehmen künftig<br />

gemeinsam mit seinen<br />

Vorstandskollegen<br />

Andreas Gruchow und<br />

Oliver Frese. Daneben<br />

bleibt er in der Verantwortung<br />

für die Messen<br />

in den Bereichen<br />

Industry, Energy und<br />

Logistics sowie für die<br />

Gastveranstaltungen.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


SZENE<br />

SCHNELL ZUR HOCHLEISTUNGSDICHTUNG<br />

Der Schnelllieferservice Xpress für<br />

maßgeschneiderte Dichtungen<br />

von Freudenberg hat einen neuen<br />

Hochleistungs-Werkstoff eingeführt.<br />

Das Polyurethan 94 AU<br />

30 000 ist für anspruchsvolle<br />

Hydraulikanwendungen entwickelt,<br />

z. B. mit aggressiven Medien,<br />

hohen Temperaturen und langen<br />

Betriebszeiten. Bei Verwendung mit mineralischen Hydraulikflüssigkeiten<br />

hat es ein Einsatzspektrum von –35 bis +120 °C. In Versuchen<br />

mit verschiedenen Extrusionsspalten und Drücken zeigen Dichtungen<br />

aus dem Werkstoff laut Hersteller keine nennenswerten<br />

Verschleißerscheinungen. Außerdem können nun in 24 Stunden<br />

komplexe Dichtungen mit Durchmessern bis 2 m gefertigt werden.<br />

www.fst.com<br />

NEUER FIRMENNAME BEI ECKERLE<br />

Das Familienunternehmen<br />

Eckerle<br />

Industrie-<br />

Elektronik<br />

GmbH, führender Hersteller von Hydraulik-Innenzahnradpumpen,<br />

Betriebsgeräten für die Beleuchtungsindustrie sowie<br />

Pumpensystemen für die Heizungs- und Klimatechnik heißt<br />

seit 01.07.<strong>2017</strong> Eckerle Technologies GmbH. Die Änderung des<br />

Firmennamens ist durch die wachsende Produktvielfalt und die<br />

internationale Ausrichtung des Unternehmens begründet.<br />

Das mittelständische Unternehmen bleibt dabei seinen<br />

traditionellen Wurzeln treu. Die Besitzverhältnisse sowie der<br />

Standort in Malsch bleiben unverändert und auch die<br />

Ansprechpartner sind in gewohnter Weise erreichbar.<br />

www.eckerle.com<br />

HÄNCHEN ALS „SUPPLIER<br />

OF THE YEAR 2016“<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Für herausragende Leistungen<br />

als Lieferant erhielt die Herbert<br />

Hänchen GmbH & Co. KG die<br />

Auszeichnung „Supplier of the<br />

year 2016“ der Husky Injection<br />

Molding Systems Ltd. Sie<br />

entwickelt und produziert mit<br />

über 4000 Mitarbeitern in mehr<br />

als 40 Ländern Maschinen für<br />

den Kunststoff-Spritzguss.<br />

2016 wurde Hänchen von den<br />

Kanadiern als einziges Unternehmen<br />

für hervorragende<br />

Lieferzuverlässigkeit im Rahmen<br />

der Just-in-Time-Lieferung und<br />

für die Qualität der Produkte<br />

prämiert, die in ppM gemessen<br />

wird. Seit über 20 Jahren liefert<br />

das schwäbische Unternehmen<br />

in prozesssicheren Serien<br />

gefertigte Sonderzylinder für<br />

Maschinen. Die Antriebe sind<br />

auf über 50 Millionen Lastwechsel<br />

ausgelegt und entstehen in<br />

enger Kooperation mit dem<br />

Engineering von Husky. Die<br />

Auszeichnung nahm International<br />

Sales Manager Dirk Laubengeiger<br />

von Hänchen entgegen.<br />

www.haenchen.de


SZENE<br />

AUTOMATISIERUNG UND PRECISION FARMING<br />

IM FOKUS<br />

Die 75. Tagung<br />

Land.Technik<br />

des VDI-Wissensforums<br />

findet am<br />

10. und 11.<br />

November <strong>2017</strong><br />

in Hannover<br />

statt. Im<br />

Zentrum der<br />

Veranstaltung<br />

werden<br />

Innovationen<br />

aus den Bereichen Traktoren, Antriebsstrang, Erntetechnologie,<br />

die Automatisierung in der Landtechnik und das Verfahren des<br />

Precision Farmings stehen. Weitere Schwerpunkte werden<br />

Digitalisierung, Bodenschutz und -bearbeitung, Pflanzenschutz<br />

und die Produktion von Bioenergie und industrielle Produktentwicklung<br />

sein. Die Tagung findet alle zwei Jahre als Auftaktveranstaltung<br />

der Messe Agritechnica statt.<br />

www.vdi.de/meg<br />

MSR-SPEZIALMESSE: PRODUKTE, SYSTEME UND<br />

INFORMATIONEN VOR DER HAUSTÜR<br />

SONCEBOZ MIT DEM „INDUSTRIAL EXCELLENCE<br />

AWARD SWITZERLAND <strong>2017</strong>“ AUSGEZEICHNET<br />

Der Preis „Industrial Excellence Award Switzerland“ geht dieses<br />

Jahr an Sonceboz. Dieser im Rahmen eines europäischen Wettbewerbs<br />

verliehene Schweizer Preis ehrt die Relevanz der verfolgten<br />

Strategie und die Qualität deren Umsetzung in Bezug auf die<br />

industrielle Wettbewerbsfähigkeit. Die internationale Jury setzt<br />

sich aus Dozenten der Partneruniversitäten zusammen, für die<br />

Schweiz sind es die IMD und die ETHL. Nach einer Vorauswahl<br />

aufgrund der eingereichten Bewerbungen anfangs <strong>2017</strong> und dem<br />

darauffolgenden ausführlichen Audit durch die Jury am Standort<br />

Boncourt erhielt Sonceboz den ersten Preis. Der Award steht für<br />

ein hervorragendes Niveau des Unternehmens auf allen Ebenen:<br />

vom strategischen Modell bis hin zu den kontinuierlichen<br />

Verbesserungsmaßnahmen, von der Qualität der industriellen<br />

Prozesse bis hin zum außerordentlichen Einsatz der Mitarbeitenden.<br />

Sonceboz wird die Schweiz am europäischen Finale am<br />

4. Oktober <strong>2017</strong> in Berlin vertreten.<br />

www.sonceboz.com<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die Meorga veranstaltet am 13. September <strong>2017</strong> in der Volkswagen<br />

Halle in Braunschweig eine regionale Spezialmesse für Mess-,<br />

Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik.<br />

150 Fachfirmen zeigen von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Geräte und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie<br />

neue Trends im Bereich der Automatisierung. 36 begleitende<br />

Fachvorträge informieren den Besucher umfassend. Die Messe<br />

wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren<br />

Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an<br />

den Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos und sollen<br />

ihnen Informationen und interessante Gespräche ohne Hektik<br />

oder Zeitdruck ermöglichen.<br />

www.meorga.de<br />

PIRTEK ULM ERHÄLT TOP 100 SIEGEL<br />

Das Pirtek Center in Ulm/Ravensburg zählt <strong>2017</strong> zum Kreis der<br />

"TOP 100" innovativsten Mittelstandsunternehmen Deutschlands.<br />

Marcus Ströhle, Franchisepartner von Pirtek und Inhaber des<br />

Centers in Ulm mit Niederlassung Ravensburg, nahm die Auszeichnung<br />

im Rahmen der Preisverleihung beim 4. deutschen<br />

Mittelstands-Summit am 23. Juni in Essen entgegen. Überreicht<br />

wurde die Trophäe durch den prominenten TV Moderator und<br />

HÄNSSLER NOMINIERT FÜR<br />

MITTELSTANDSPREIS<br />

Der Mannheimer<br />

Kunststoff-<br />

und<br />

Dichtungstechnik-Spezialist<br />

Hänssler ist für<br />

den „Großen<br />

Preis des<br />

Mittelstandes“<br />

nominiert<br />

worden.<br />

Geschäftsführer Andreas Hänssler (Bild 2.v.r.) kommentierte: „Die<br />

zu bearbeitenden Fragestellungen für den Wirtschaftspreis helfen<br />

uns, das eigene Unternehmen mit neuen Augen zu sehen.“ Bei<br />

der kommenden Optimierung von Prozessen würden insbesondere<br />

die Ideen der Mitarbeiter miteinbezogen. Die Ernennung sei<br />

wie eine „Eintrittskarte zum Netzwerk der Besten.“ Der Preis, für<br />

den Unternehmen sich nicht bewerben, sondern vorgeschlagen<br />

werden müssen, wird jedes Jahr im Herbst von der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung verliehen.<br />

www.dicht.de<br />

Wissenschafts-Journalist Ranga Yogeshwar, der als Mentor des<br />

TOP 100 Wettbewerbs fungiert und alle Gewinner der unabhängigen<br />

Veranstaltung auszeichnete. Pirtek Ulm ist ein mobiler<br />

Hydraulikschlauchservice, der mit der Idee einer Werkstatt auf<br />

Rädern seine Kunden aus Bau, Transport, Industrie, etc. schnell<br />

und flexibel vor Ort bedient.<br />

www.pirtek-ulm.de<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


SZENE<br />

ENERGIEMANAGEMENT AN DREI<br />

STAUFF STANDORTEN ZERTIFIZIERT<br />

Die kontinuierliche Überwachung und Optimierung<br />

des Energieeinsatzes mittels eines<br />

Energiemanagementsystems ist nahezu<br />

unerlässlich. Aus diesen Gründen hat die Walter<br />

Stauffenberg GmbH & Co. KG in den vergangenen<br />

Monaten für die drei Standorte in Deutschland<br />

– die Werke in Werdohl und Plettenberg<br />

sowie das Logistikzentrum in Neuenrade – ein<br />

umfassendes Energiemanagementsystem<br />

eingeführt. Dieses wurde zum Ende des ersten<br />

Quartals <strong>2017</strong> erfolgreich durch unabhängige<br />

Gutachter von Lloyd's Register Quality Assurance<br />

(LRQA) entsprechend DIN EN ISO<br />

50001:2011 zertifiziert. Mit dem Energiemanagementsystem<br />

werden nun die vorhandenen<br />

Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

ermittelt und zentral dokumentiert.<br />

NACHFOLGE VON PROFESSOR<br />

MURRENHOFF AM IFAS​<br />

Dr. Katharina Schmitz,<br />

aktuell Technische Leiterin<br />

bei der Hunger Maschinen<br />

GmbH, wurde von der<br />

RWTH Aachen University<br />

zum 1. März 2018 auf die<br />

Universitätsprofessur für<br />

das Fach Fluidtechnische<br />

Antriebe und Systeme<br />

berufen. Ab dem 11.<br />

Internationalen Fluidtechnischen<br />

Kolloquium (IFK),<br />

das vom 19. bis 21. März<br />

2018 in Aachen stattfindet,<br />

wird sie die Leitung des<br />

Instituts für fluidtechnische<br />

Antriebe und Steuerungen<br />

IFAS von Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Hubertus Murrenhoff<br />

übernehmen. Mit dieser Wiederbesetzung sichert die RWTH Aachen langfristig<br />

Forschung und Lehre auf dem Gebiet der <strong>Fluidtechnik</strong>. Für eine zukunftsgerichtete<br />

Forschung werden der Lehrstuhl und die Forschungseinrichtung in<br />

Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme (IFAS) umbenannt. Weitere<br />

Details hinsichtlich der Neuausrichtung werden anlässlich der Berichterstattung<br />

zum 11. IFK in <strong>O+P</strong> 11-12/<strong>2017</strong> sowie auf dem IFK selbst thematisiert.<br />

www.ifas.rwth-aachen.de<br />

www.stauff.com<br />

YOUR PARTNER FOR<br />

TRUE STRENGTH IN HYDRAULIC<br />

Reliable, maintenance free and<br />

weight reduced cylinders<br />

Hydraulic cylinders equipped with position<br />

sensing for more precision and profitability<br />

SETTING MORE IN MOTION WITH<br />

montanhydraulik.com<br />

Construction as well as mining machines and all components used in are often subjected to<br />

extreme demands and environmental conditions. Function specific design based on year-long<br />

experience is therefore essential. Thus, is realized at Montanhydraulik with “engineering-to-order”<br />

and optimized production processes which results in competitive prices.<br />

Tell us your requirements – we take care of everything else.<br />

Montanhydraulik<br />

Montanhydraulik Group


01<br />

KOMPETENZ IN SACHEN HYDRAULIK<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Das Fachforum Hydraulik <strong>2017</strong> an der<br />

Hochschule Ulm war erfolgreich. Leitthema der<br />

Veranstaltung war die Energieeffizienz<br />

hydraulischer Systeme. Wie diese zu erreichen<br />

ist, erfuhren die Teilnehmenden in den<br />

interessanten Vorträgen.<br />

Am 18. Mai <strong>2017</strong> fand an der Hochschule Ulm im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe „Forschung Hautnah“ der IHK<br />

Ulm das 1. Fachforum Hydraulik statt. Diese Veranstaltung<br />

soll den Technologietransfer zwischen Industrie und<br />

Hochschule fördern und intensivieren. Gemeinsam mit der Industrie<br />

hat die IHK Ulm in den vergangenen fünf Jahren das Kompetenzzentrum<br />

Hydraulik an der Hochschule Ulm (KHU) stark gefördert,<br />

um den großen Bedarf an ausgebildetem Hydraulikfachpersonal<br />

zu decken. Mittlerweile gehören 18 Firmen zum Kreis der<br />

Unterstützer. Diese Unternehmen bilden die gesamte Wertschöpfungskette<br />

hydraulischer Antriebssysteme ab.<br />

Unter der Überschrift „Energieeffizienz hydraulischer Systeme“<br />

wurden auf dem Fachforum Hydraulik an der Hochschule Ulm folgende<br />

praxisnahe Themen vorgestellt und diskutiert:<br />

n Energieeinsparung durch Hydraulikfluide (Avia Bantleon),<br />

n Energieoptimierter Steuerblock mittels 3D-Drucktechnik (Tries),<br />

n Energieeffizienz in der Leitungstechnik (Hansa-Flex),<br />

n Lubrication Management, Effizienz und Leistungssteigerung<br />

durch Schmierfilmoptimierung im Dichtsystem (Trelleborg).<br />

Neben den aktuellen Themen angewandter Forschung des KHU<br />

wurden das Hydrauliklehrangebot von Prof. Mathias Niebergall sowie<br />

die Möglichkeiten der Strömungssimulation an der Hochschule<br />

Ulm von Prof. Peter Renze vorgestellt. Eine Besichtigungstour<br />

durch das Hydrauliklabor rundete das 1. Fachforum ab.<br />

Die Hydraulikausbildung an der Hochschule Ulm gliedert sich<br />

in fünf Module mit einem Umfang von jeweils vier Semesterwochenstunden:<br />

n Ölhydraulik,<br />

n Mobilhydraulik,<br />

n Druckflüssigkeiten und Dichtungen,<br />

n Simulation hydraulischer Systeme,<br />

n Elektronik und spezielle Hydrauliksysteme.<br />

Die Vorlesungen werden abends ab 17:30 Uhr angeboten, so dass<br />

neben den Studierenden auch externe Hydraulikinteressierte teilnehmen<br />

können. Die Lehrveranstaltungen zur Hydraulik werden<br />

gut frequentiert – seit 2013 wurden die Hydraulikmodule bisher<br />

1 000 Mal belegt.<br />

www.hs-ulm.de/Hydraulik<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


SZENE<br />

02<br />

01 Das 1. Ulmer Fachforum Hydraulik bot<br />

Inspiration und fachliche Gespräche in einer<br />

entspannten Atmosphäre<br />

02 Teilnehmer des Hydraulik Forums in<br />

der Aula der Hochschule Ulm<br />

03 Übersicht der Stiftungsunternehmen<br />

des Kompetenzzentrums Hydraulik an der<br />

Hochschule Ulm<br />

03<br />

TYPISCHE WIN-WIN-SITUATION<br />

Manfred Tries, geistiger Vater des Kompetenzzentrums<br />

Hydraulik an der Hochschule Ulm und deren Ehren-<br />

Senator: „Unser Engagement an der Hochschule Ulm ist<br />

für uns als mittelständisches Unternehmen allein schon<br />

aufgrund der Tatsache lohnenswert, da wir hier die<br />

bestens ausgebildeten Ingenieure finden, die wir<br />

dringend benötigen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben. Es handelt sich demnach um eine typische<br />

Win-Win-Situation. Ich kann daher Unternehmern nur<br />

empfehlen, ebenfalls am Hydraulik Kompetenzzentrum<br />

Ulm als Stifter mitzuarbeiten und so zu profitieren.“<br />

www.tries.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 15


MESSERÜCKBLICK<br />

TRENDS UND HIGHLIGHTS<br />

DER LEITMESSE MDA<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die Hannover Messe Industrie war dieses Jahr<br />

mit mehr als 6 500 Ausstellern voll ausgebucht.<br />

Wie in den Jahren zuvor erwies sich die Leitmesse<br />

MDA – Motion, Drive & Automotion als<br />

Publikumsmagnet. Sie verzeichnete mehr als<br />

1 100 Aussteller und über 80 000 Fachbesucher.<br />

Autoren: R. Alt, M.Sc.; G. Matthiesen, M.Sc., M.Sc.;T. Mielke, M.Sc.; T. Pietrzyk,<br />

M.Sc.; F. Schoemacker, M.Sc.; P. Weishaar, M.Sc., M.Sc. sind wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter am Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS)<br />

der RWTH Aachen University<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Murrenhoff ist Leiter des IFAS<br />

Das Leitthema der HMI war dieses Jahr „Integrated Industry<br />

– Creating Value“ und thematisiert ein weiteres Mal Industrie<br />

4.0 und die damit verbundenen Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Im Folgenden zeigen die Autoren einige Trends der<br />

Hydraulik und Pneumatik auf. Dabei erhebt der Artikel keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ist vielmehr als persönlicher<br />

Rückblick zu verstehen.<br />

FESTO MOTION TERMINAL –<br />

FLEXIBLE PNEUMATIKVENTILE<br />

Festo präsentierte auf der diesjährigen HMI das Festo Motion<br />

Terminal (VTEM) – eine Neuheit auf dem Gebiet der Pneumatik.<br />

Das Ventil setzt Grundkonzepte von Industrie 4.0 Komponenten in<br />

die Praxis um. Durch die Verlagerung mechanischer Funktionen in<br />

die eingebettete Software realisiert es eine hohe Flexibilität und<br />

einen großen Funktionsumfang und schließt mit der „Digitalisierten<br />

Pneumatik“ die Lücke zwischen Standardpneumatik und Elektrischer<br />

Antriebstechnik.<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MESSERÜCKBLICK<br />

01<br />

Auch wenn die Ventile<br />

eine Vielzahl verschiedener<br />

Funktionen aufweisen<br />

können, sind sie<br />

dennoch alle mechanisch<br />

gleich aufgebaut.<br />

Eine Ventilscheibe besteht<br />

aus vier proportionalen<br />

2/2-Wege Membran<br />

Sitzventilen, welche<br />

durch Auflösung der<br />

Steuerkanten in einer<br />

Vollbrücke zueinander<br />

verschaltet sind. Jedes<br />

dieser Ventile wird von<br />

zwei energieeffizienten<br />

Piezoventilen proportional<br />

angesteuert und<br />

durch die Ventilhubüberwachung<br />

des Membranventils<br />

geregelt. Als<br />

zusätzliche Sensorik für<br />

Regel- und Überwachungsaufgaben<br />

sind<br />

ein Temperatursensor<br />

sowie ein Drucksensor<br />

an beiden Arbeitsanschlüssen verbaut. Intelligenz erhalten die<br />

kompakten Ventilscheiben durch die Integration zu einer pneumatischen<br />

Ventilplattform mit einem Motion Controller.<br />

Diese beinhaltet den Motion Controller und zahlreiche Industrie<br />

4.0 taugliche aber auch analoge und digitale Schnittstellen. Der<br />

01 Verschaltung und Aufbau einer<br />

Ventilscheibe des Monitor Terminals<br />

Motion Controller bildet die Grundlage der verschiedenen Funktionen,<br />

welche sich durch Freischaltung von derzeit 10 „Motion Apps“<br />

bedarfsgerecht konfigurieren lassen. Diese realisieren unterschiedliche<br />

Varianten von Wegeventilen, Soft Stop, Diagnose- & ECO-<br />

Funktionen, Zu- & Abluftdrosselung, Verfahrzeitvorgaben und eine<br />

ANZEIGE<br />

KONTAKT<br />

Bonfiglioli<br />

Deutschland GmbH<br />

Sperberweg 12<br />

41468 Neuss<br />

Tel. 02131 2988 0<br />

Fax 02131 8396 100<br />

www.bonfiglioli.de<br />

info@bonfiglioli.de<br />

Für extreme Umweltbedingungen und<br />

Leistungsanforderungen konstruiert:<br />

Jack-up-Getriebe für Hubanwendungen<br />

im maritimen Bereich von Bonfiglioli<br />

Für enge Einbauverhältnisse können die<br />

Jack-up-Getriebe von Bonfiglioli mit<br />

Parallelwelleneinheiten kombiniert werden<br />

BONFIGLIOLI – DER PARTNER FÜR<br />

MARINE UND OFFSHORE-ANWENDUNGEN<br />

Bonfiglioli verfügt über ein<br />

breites Produktsortiment<br />

für Hebe-, Zug- und<br />

Schwenkmaschinen für<br />

Marine- und Offshore-<br />

Anwendungen.<br />

In zwei Ausführungen mit jeweils vier<br />

Drehmomentstufen präsentiert Bonfiglioli<br />

seine Jack-up-Getriebe für Hubanwendungen<br />

im maritimen Einsatz. Die<br />

Antriebe kommen in Hubplattformen oder<br />

-schiffen zum Einsatz und müssen neben<br />

den hohen Leistungsanforderungen somit<br />

auch die besonderen Bedingungen auf hoher<br />

See erfüllen. Alle Antriebe sind abgenommen<br />

nach den Normen des American<br />

Bureau of Shipping ABS. Zertifikate DNV<br />

und CCS sind ebenso verfügbar.<br />

Von 163.000 bis 1.245 Mio. Nm reicht das<br />

Drehmomentspektrum für die Hubanwendung,<br />

die Haltekräfte reichen von 263.000 bis 1.766 Mio.<br />

Nm. Die mehrstufigen Planetengetriebe auf der<br />

Grundlage der Serie 700T von Bonfiglioli können<br />

von hydraulischen oder elektrischen Motoren<br />

angetrieben und auch mit Parallelwelleneinheiten<br />

kombiniert werden. Optimierte Konstruktionsdetails<br />

und hoch präzise Verzahnungen sind<br />

die Basis für hohe Effizienz und Zuverlässigkeit<br />

der Antriebe. Anwendungsspezifische Antriebsund<br />

Abtriebsoptionen runden das Angebot ab.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 17


MESSERÜCKBLICK<br />

Proportionaldruckregelung. Durch die Modellbasierte Proportionaldruckregelung<br />

kann sogar auf einen externen Drucksensor im<br />

Zylinder verzichtet werden.<br />

Abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall können am selben<br />

Ventil bedarfsgerecht Funktionen freigeschaltet werden. Dies<br />

schafft eine große Flexibilität bei angepassten Kosten und einer<br />

mechanischen Varianz von 1 in der Produktionsanlage.<br />

So kann zum Beispiel bei Umrüstung eines Endeffektors einer<br />

Produktionsmaschine von einem Greifer auf einen Sauger, das Ventil<br />

nur durch Umstellung der Apps auf die neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden. Was darüber hinaus mit der neuen Ventilreihe<br />

möglich ist, zeigt Festo eindrucksvoll mit seinem siebenachsigen<br />

Demonstrator BionicCobot.<br />

CUSHIONING ADJUSTMENT TOOL –<br />

KINDERLEICHTE ENDLAGENDÄMPFUNG<br />

Aventics stellte dieses Jahr ein Hilfsmittel zur Einstellung von Pneumatikzylindern<br />

vor. Pneumatikzylinder führen nahezu ausschließlich<br />

schnelle und diskrete Bewegungen zwischen zwei Punkten aus,<br />

wobei nicht selten die Zylinderanschläge erreicht werden. Eine<br />

Maximierung der Produktivität impliziert eine Minimierung der<br />

benötigten Zeit zum Verfahren und somit während der Fahrt eine<br />

höchstmögliche Geschwindigkeit. Diese lässt sich jedoch nur realisieren,<br />

wenn die Kolbengeschwindigkeit auch schnellstmöglich<br />

und unmittelbar vor Erreichen der Endlage schonend auf null reduziert<br />

werden kann. Hierfür hat sich der Einsatz von Endlagendämpfungen<br />

allgemein durchgesetzt. Am Markt haben sich Lösungen mit<br />

festeingestellter, sowie manuell einstellbarer Endlagendämpfung<br />

bewährt. Voreingestellte sowie adaptive Endlagendämpfungen<br />

bieten aufgrund der entfallenden Einstellarbeiten den Vorteil einer<br />

äußerst einfachen Inbetriebnahme ohne speziell geschultes Personal.<br />

Demgegenüber erfordern sie allerdings meist eine Überdimensionierung<br />

des Zylinders. Weichen die äußeren Lasten auch hier<br />

deutlich von den Voreinstellungen ab, ist ein manuelles Nachjustieren<br />

unumgänglich. Die Einstellung der Endlagendämpfungen<br />

erfolgt mittels Drosseln, die mit einem Schraubendreher weiter<br />

geöffnet oder geschlossen werden. Hierbei ist das ausführende Personal<br />

in der Regel auf Erfahrungswissen angewiesen, da die richtige<br />

Einstellung iterativ direkt an der Maschine ermittelt werden muss.<br />

Als Richtgrößen dienen hier die Geräuschentwicklung bei der<br />

Einfahrt in die Endlage sowie die Neigung des Systems zu Schwingungen.<br />

Hohe Geräuschentwicklung sowie eine Schwingungsneigung<br />

sind Indikatoren für eine nicht optimale eingestellte<br />

Endlagendämpfung.<br />

Ein gewichtiger Vorteil einer optimalen Endlagendämpfung, neben<br />

der erhöhten Produktivität durch geringere Taktzeiten, ist der Umstand,<br />

dass sich bei äquivalenter Dämpfung kleinere Zylinder verbauen<br />

lassen. Deren geringerer Luftverbrauch wirkt sich unmittelbar<br />

auf die Betriebskosten aus. Damit zukünftig jeder in der Lage<br />

ist, die Endlagendämpfung optimal einzustellen, hat Aventics das<br />

Cushioning Adjustment Tool (CAT) entwickelt. Das System selbst<br />

besteht lediglich aus einer handgroßen Box, welche alle notwendigen<br />

Komponenten beinhaltet. Bei der Anwendung muss diese Box<br />

lediglich auf der einzustellenden Endlage fixiert werden. Fährt anschließend<br />

der Zylinder in die Endlage ein, so signalisiert die Box<br />

mittels LED, in welche Richtung die Einstellschraube zu drehen ist<br />

bzw. ob bereits eine optimale Einstellposition erreicht ist. Ganz im<br />

Sinne von Industrie 4.0 verfügt das CAT über eine Bluetooth-<br />

Schnittstelle, so dass eine externe Weiterverarbeitung der Daten<br />

ermöglicht wird. Hierzu wird auch eine optionale Aventics App angeboten,<br />

welche für iOS und Android verfügbar ist. Die App bietet<br />

Zugang zu weiteren Informationen, indem sie u.a. die Kolbengeschwindigkeit<br />

während der Einfahrt in die Endlage oder die<br />

Dämpfungscharakteristik visualisiert. Das CAT ermöglicht somit<br />

eine beschleunigte und unkomplizierte Inbetriebnahme von Pneumatikzylindern<br />

direkt im Feld, ohne auf Erfahrungswissen angewiesen<br />

zu sein.<br />

03<br />

02<br />

03 Anwendung des Aventics<br />

Cushioning Adjustment Tool (CAT)<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

02 Zylinderweg in Abhängigkeit der Dämpfung<br />

EISABSTREIFER A EIS SL – ZYLINDERSCHUTZ<br />

UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN<br />

Das Unternehmen Hunger Dichtungen präsentierte auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe mit einem eigens entwickelten Demonstrator<br />

eindrucksvoll die Leistung des optimierten Eisabstreifers A EIS SL.<br />

Der Abstreifer ist in der Lage, Eis und Reifschichten, sowie andere<br />

fest anhaftende Verunreinigungen wie Schweißperlen und Schlackespritzer<br />

von der Kolbenstange zuverlässig abzustreifen. Daher<br />

sind die typischen Einsatzgebiete, neben Tieftemperaturanwendungen,<br />

in Stahl- und Aluminiumwerken, in Schrott- und Recyclinganlagen<br />

und im Stahl-Wasserbau zu finden. Der Abstreifer verfügt über<br />

zwei Abstreiflippen, die erste ist aus massiver Messingbronze gefertigt.<br />

Diese ist radial beweglich gelagert, um der Kolbenstangenauslenkungen<br />

folgen zu können und somit Beschädigungen zu vermei­<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


den. Die dahinter liegende elastische Sekundärlippe aus PUR,<br />

NBR, FKM oder anderen Polymeren streift den noch vorhandenen<br />

Restschmutz wie Staub oder auch Feuchtigkeit zuverlässig ab. Der<br />

Zylinder wird somit geschützt. Durch unterschiedliche Materialkombinationen<br />

im Abstreifer können Temperaturbereiche zwischen<br />

-60 und +200°C abgedeckt werden. Des Weiteren kann die<br />

primäre Abstreiflippe für besonders anspruchsvolle Anwendungen<br />

z.B. in der chemischen Industrie, im Lebensmittel oder Offshorebereich<br />

aus Edelstahl gefertigt werden.<br />

Am Messestand von Hunger konnte der Abstreifer im vollen<br />

Einsatz am Demonstrator beobachtet werden. Eine gekühlte Kolbenstange<br />

wurde mittels Sprinkler mit einer Eisschicht überzogen<br />

und danach durch den Abstreifer gezogen. Anschließend kann<br />

das Abstreifergebnis begutachtet werden. Der Demonstrator wird<br />

neben dem Einsatz auf Messen ebenfalls für die Forschung und<br />

Entwicklung im Hause Hunger Dichtungen eingesetzt.<br />

NEU!<br />

STAUFF<br />

Connect<br />

Mit Sicherheit<br />

perfekt für<br />

lhr System<br />

Rohrverbindungstechnik<br />

von STAUFF<br />

24°-Rohrverschraubungen und Zubehör aus Stahl<br />

vervollständigen das umfangreiche Programm an<br />

Original STAUFF Komponenten für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

aus eigener Entwicklung und Fertigung.<br />

Dank sorgfältiger Werkstoffauswahl und -verarbeitung<br />

übertreffen sie die Anforderungen der DIN-/ISO-Standards<br />

hinsichtlich Druckbeständigkeit; die hochwertige<br />

Zink/Nickel-Oberfläche setzt neue Maßstäbe auf dem<br />

Gebiet des Korrosionsschutzes.<br />

04<br />

Lassen Sie sich von hervorragender Produktqualität<br />

und erhöhter Betriebssicherheit für Ihre Maschinen<br />

und Anlagen überzeugen und profitieren Sie von den<br />

Vorteilen des Bezugs sämtlicher Hydraulik-<br />

Leitungskomponenten von einem Hersteller.<br />

04 Demonstrator für Eisabstreifer von Hunger Dichtungen<br />

ELEKTRO-HYDRAULISCHE KOMPAKTACHSE –<br />

INNOVATIVER LINEARANTRIEB<br />

Auf dem Messestand der Firma Bucher Hydraulics konnten die<br />

Besucher sich mit Funktionsweise einer elektro-hydraulischen<br />

Kompaktachse vertraut machen. Mit der Designstudie zeigte<br />

Bucher ein autarkes Hydrauliksystem, welches bereits alle notwendigen<br />

hydraulischen Bauelemente beinhaltet. Drei Zylinder<br />

werden über einen drehzahlvariablen Antrieb angesteuert. Durch<br />

die Verschaltung von drei Ringflächen auf der Stangenseite mit<br />

Erfahren Sie mehr unter www.stauffconnect.com


MESSERÜCKBLICK<br />

zwei Kolbenflächen, deren Summe identisch ist, bedarf es beim<br />

Aus- und Einfahren keines separaten Speichers zum Volumenausgleich.<br />

Das Innenzahnradtriebwerk kann in beide Drehrichtungen<br />

als Pumpe und Motor betrieben werden und erlaubt einen Vierquadrantenbetrieb<br />

des drehzahlvariablen Antriebs. Dies wurde mit<br />

dem auf der Messe ausgestellten Demonstrator, bestehend aus der<br />

elektro-hydraulischen Kompaktachse, einem Gewicht und einem<br />

Federpaket, für den Besucher verdeutlicht. Beim Absenken des Gewichts<br />

aus der oberen Position (Bild 05 links) wird das Triebwerk<br />

als Motor betrieben und der elektrische Motor als Generator. In der<br />

mittleren Position wird das Federpaket erreicht. Das Triebwerk<br />

wechselt in den Pumpbetrieb und stellt die notwendige Leistung<br />

bereit um das Federpaket zu komprimieren. Der Wechsel zwischen<br />

Motor- und Pumpenbetrieb erfolgt ohne eine spürbare Änderung<br />

der Geschwindigkeit. Wird das Gewicht aus der unteren Position<br />

(Bild 05 rechts) in die entgegengesetzte Richtung verfahren, wechselt<br />

die Drehrichtung des Antriebs. Die Energie aus den komprimierten<br />

Federn wird genutzt, um das Triebwerk als Motor zu betreiben.<br />

In der mittleren Position wechselt und das Triebwerk in den<br />

Pumpenbetrieb. Um die Position des Gewichtes energieeffizienten<br />

zu halten, ist weitere Ventiltechnik in der elektro-hydraulischen<br />

Kompaktachse integriert. Die hohe Energieeffizienz der Designstudie<br />

führt im Betrieb zu einer geringen Erwärmung des Demonstrators.<br />

Bucher Hydraulics zeigt mit ihrer Designstudie eine energieeffiziente<br />

hydraulische „Plug & Play“ Alternative zu elektro-mechanischen<br />

Linearantrieben.<br />

Für die Arbeitshydraulik auf dem LKW ist die Hydraulikpumpe neben<br />

dem Fahrgetriebe direkt am Nebenabtrieb des Dieselmotors<br />

angeflanscht. Die Pumpe versorgt z. B. in einem Standardkipper<br />

oder Müllfahrzeug die Kippzylinder. Während der Fahrt auf der<br />

Straße werden diese Funktionen in der Regel nicht benötigt und die<br />

Pumpe wird in den drucklosen Umlauf geschaltet. Dennoch erzeugen<br />

die Schleppverluste in den Verdrängereinheiten unnötige<br />

Leistungsverluste und benötigen dafür entsprechend Kraftstoff. Die<br />

Firma Parker beziffert diese Schleppverluste mit 1 bis 2 kW für eine<br />

Pumpe, je nach Motordrehzahl. Gerade mit Hinblick auf die gestiegenen<br />

Umweltanforderungen von Tier-4 final an die Dieselmotoren<br />

mobiler Arbeitsmaschinen sind solche Verluste zu vermeiden, da<br />

diese die CO 2<br />

-Emission und den Partikelausstoß des gesamten<br />

Fahrzeugs erhöhen.<br />

Vor diesem Hintergrund und zur Bauraumoptimierung hat Parker<br />

daher eine Schrägachsen-Pumpe der Serie F3 mit integrierter<br />

Kupplung entwickelt, sodass die Pumpe vom Dieselmotor abgekuppelt<br />

werden kann. Dies ermöglicht ein Zuschalten der Pumpe<br />

nur im Bedarfsfall und somit z. B. beim Fahrbetrieb die Schleppverluste<br />

zu vermeiden. Dies rechnet sich vor allem, wenn die Pumpe<br />

während der Fahrt für kurze Betriebsphasen benötigt wird und anschließend<br />

für längere Zeiten nicht. Für OEMs wird damit eine<br />

Möglichkeit geschaffen, den CO 2<br />

-Ausstoß mit geringem Aufwand<br />

zu reduzieren. Weiterhin verringert sich die Geräuschabstrahlung<br />

im ausgekuppelten Zustand. Die Kupplung wird pneumatisch<br />

betätigt und die Pumpe steht mit einem Verdrängervolumen von<br />

81 und 101 cm 3 zur Verfügung.<br />

06<br />

06 Parker F3 Pumpe<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

05<br />

05 Demonstrator einer elektro-hydraulischen Kompaktachse am<br />

Messestand der Fa. Bucher Hydraulics<br />

SCHRÄGACHSENPUMPE MIT INTEGRIERTER<br />

KUPPLUNG<br />

Damit der Schaltvorgang der pneumatischen Kupplung lastfrei<br />

geschehen kann, ist die Pumpe mit einem zusätzlichen Bypass-<br />

Ventil für den drucklosen Umlauf ausgestattet. Weiterhin wird die<br />

korrekte Einraststellung der Kupplung durch einen Positionssensor<br />

überwacht. Erst durch die Freigabe des Sensors schließt das<br />

Bypass-Ventil und die Pumpe befindet sich im Arbeitsmodus. Der<br />

Betriebsdruck beträgt dauerhaft 350 bar, wie bei konventionellen<br />

LKW-Pumpen. Die Pumpe ist derartig kompakt, dass der Bauraum<br />

wesentlich geringer ist gegenüber einer Pumpen-Kupplungs-<br />

Variante, die aus einzelnen Bauteilen besteht.<br />

ENTWICKLUNGSUMGEBUNG FÜR SICHERE<br />

STEUERUNGSSOFTWARE<br />

Fast jede moderne Maschine wird durch eine Steuerungseinheit<br />

kontrolliert, daher thematisierte die Firma HYDAC International<br />

GmbH auf ihren Messestand u. a. die Entwicklung von Steuerungen.<br />

Es ist offensichtlich, dass diese Steuerungsgeräte gewissen<br />

Sicherheitsanforderungen genügen müssen. Insbesondere wenn<br />

gemäß der Gefahrenanalyse von der Maschine eine Gefahr für<br />

Menschen ausgehen kann, ist es wichtig, dass nicht nur die einzelnen<br />

Komponenten den Sicherheitsstandards genügen. Auch<br />

die Steuerung muss gemäß den Ansprüchen von unterschiedlichen<br />

Sicherheitsstandards entwickelt und implementiert sein.<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MESSERÜCKBLICK<br />

Für die Zertifizierung der resultierenden Steuerung ist die korrekte<br />

Dokumentation der einzelnen Module eine absolute Notwendigkeit.<br />

Für die Erstellung von Steuerungsprogrammen von mobilen<br />

Anwendungen stellte die HYDAC International GmbH eine Entwicklungsumgebung<br />

für mobile Anwendungen vor, die derzeit für<br />

alle hauseigenen Steuerungseinheiten verfügbar ist, aber die<br />

Möglichkeit einer Portierung auf andere Hardware bietet. MATCH<br />

steht für „Machine Application Tool Chain“ und besteht aus drei<br />

Anwendungsprogrammen für den PC, einer embedded Basissoftware<br />

für die Steuergeräte sowie Bibliotheksbausteinen zur Erweiterung<br />

der embedded Funktionalität. Die Anwendungsprogramme<br />

sind auf die einzelnen Teilgebiete der Anwendungsentwicklung<br />

Systemdefinition und Requirements Engineering, Softwareund<br />

Systemtest sowie Fahrzeuginbetriebnahme, Optimierung<br />

und Validierung zugeschnitten. Für die Programmierung des embedded<br />

Steuerungs-Codes sind übliche Standard-Entwicklungsumgebungen<br />

(IDE´s) in das Gesamtkonzept eingebunden. Mit<br />

der Tool Chain lässt sich das gesamte V-Modell für ein Softwareprojekt<br />

im Mobilbereich abbilden. Das Besondere an dieser<br />

Tool Chain ist der Ansatz bezüglich Dokumentation und Implementierung<br />

der erstellten Anwendung gemäß üblicher Standards<br />

der funktionalen Sicherheit, womit MATCH gerade für kleine bis<br />

mittlere Unternehmen von Interesse ist.<br />

Ein typisches Softwareprojekt kann in mehrere Phasen gegliedert<br />

werden. In der Phase der „Systemdefinition“ können die<br />

grundlegenden Eigenschaften des Systems definiert und parametriert<br />

werden. Das umfasst neben der Pinbelegung auch Aspekte<br />

wie die Fehlerdefinitionen und die Auswahl der Kommunikationsprotokolle.<br />

Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, können<br />

alle wichtigen Informationen für die weiteren Phasen abgeleitet<br />

und den jeweiligen Bearbeitern zur Verfügung gestellt werden.<br />

Diese unkomplizierte und abgestimmte Weitergabe von Informationen<br />

kann unnötige Fehlerquellen in der Kommunikation vermeiden.<br />

Daraus resultiert auch eine benutzerfreundliche Dokumentation<br />

der einzelnen Entwicklungsschritte der Anwendung. In<br />

der zweiten Phase der „Software Entwicklung“ werden die einzelnen<br />

Softwarefunktionen implementiert, wobei auf die bestehenden<br />

Bibliotheken zurückgegriffen werden kann. Das so erstellte<br />

Programm für die Anwendung kann anschließend direkt in ein<br />

von der Steuerungseinheit interpretierbares Format übersetzt<br />

werden. Außerdem ist es möglich in der Test- und Simulationsumgebung<br />

die Steuerungssoftware ausführlich zu überprüfen,<br />

wobei im Test mehrere bzw. alle Steuergeräte eines Fahrzeugs eingeschlossen<br />

sein können. Es sind unterschiedliche Abstraktionsstufen,<br />

wie System-, Modul- und Integrationstest realisierbar. Die<br />

Sicherheitsniveaus die mit dieser Toolchain erreicht werden können,<br />

entsprechen SIL2 nach IEC 61508, PL ‘d‘ nach EN ISO 13849<br />

und AgPL ‘d‘ (SRL P:\WAG\MA-Marketing 2) nach ISO 25119. Verkauf\MAS\Print\WAG\ProdukteInserate\Inserat_<br />

Bilder: Aufmacher Deutsche Messe AG, 01 Festo AG, 02-03 Aventics GmbH,<br />

04 Walter Hunger GmbH & Co. KG Hydraulikzylinderwerk, 05 Bucher Hydraulics,<br />

06 Parker<br />

www.hannovermesse.de<br />

Ventile mit hohem<br />

Korrosionsschutz<br />

Es ist der ständige Kontakt mit Salzwasser und salzhaltiger Atmosphäre oder<br />

der hohe Wasserdruck, welche den Einsatz spezieller Komponenten erforderlich machen.<br />

SWISS MADE<br />

Ihre zuverlässige<br />

Hydraulik und Elektronik<br />

Korrosionsgeschützte te Ventile e mit<br />

integrierter Elektronik<br />

Anforderungen<br />

Korrosionsschutz<br />

geringe Leckage<br />

hohe Leistungsdichte<br />

hohe Zuverlässigkeit<br />

lange Lebensdauer<br />

Miniaturventile<br />

Wandfluh AG, Helkenstrasse13, CH-3714Frutigen www.wandfluh.com<br />

Wandfluh GmbH, Friedrich-Wöhler-Strasse 12, D-78576 Emmingen<br />

Wandfluh.indd 1 07.07.<strong>2017</strong> 08:53:26<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 21


MESSEHIGHLIGHTS DER<br />

SENSOR+TEST <strong>2017</strong><br />

EIN NEIGUNGSSENSOR,<br />

VIER AUSFÜHRUNGEN<br />

VERGOLDET FÜR<br />

MEHR SICHERHEIT<br />

HIGH PRECISION<br />

UND DYNAMIK<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong><br />

ÜBERWACHUNG<br />

DER ÖLFEUCHTE


EIN NEIGUNGSSENSOR, VIER AUSFÜHRUNGEN<br />

ASC hat nun erstmals einen Neigungssensor entwickelt. Der auf<br />

MEMS-Technologie basierende ASC TS91V1-090 ist ein uniachsialer<br />

Sensor, der sich durch seine hohe Auflösung (0.005º) und seinen<br />

großen Temperaturbereich von -40 bis +120 °C auszeichnet. Damit<br />

eignet er sich u. a. für das Messen von Neigungen im Bauwesen oder<br />

der Landwirtschaft. Der Sensor mit Schutzklasse IP67, alternativ IP68,<br />

kann Neigungen statisch von +/- 90° messen. Je nach Anforderungen<br />

bietet ASC den Sensor in vier unterschiedlichen Ausführungen an.<br />

www.asc-sensors.de<br />

HIGH PRECISION UND DYNAMIK<br />

Der neue digitale Drehmomentaufnehmer T12HP von HBM Test and<br />

Measurement unterstützt dynamische Messungen im Prüfstand mit<br />

bislang nicht gekannter Präzision insbesondere bei der Temperaturstabilität.<br />

Dank eines TK0-Wertes von 0,005%/10K zeigen Temperatureinflüsse<br />

so gut wie keinen Einfluss auf das Messergebnis. Die sich daraus<br />

ergebende FlexRange-Funktion von T12HP ermöglicht es Anwendern<br />

zudem, einen hochgenauen Blick auf beliebige Teilbereiche des vollen<br />

Nennmessbereichs zu werfen.<br />

www.hbm.com/de/t12hp<br />

VERGOLDET FÜR MEHR SICHERHEIT<br />

Bei einem Großteil aller auf dem Markt befindlichen Applikationen<br />

werden Platin-Chip-Temperatursensoren zur Temperaturerfassung<br />

verwendet. Jumo präsentierte hierzu seinen Platin-Dünnschicht-Temperatursensor<br />

JUMO PCA EG (economic gold), der aufgrund seiner<br />

vergoldete Nickel-Anschlussdrähte besonders gut zum Weichlöten,<br />

aber auch für alle anderen gängigen Verarbeitungsmethoden geeignet<br />

ist. Der Sensor ist für den Temperaturbereich von -70 bis +500 °C<br />

ausgelegt und in zahlreichen Ausführungen verfügbar.<br />

www.jumo.de<br />

NAHEZU UNZERSTÖRBAR<br />

NAHEZU UNZERSTÖRBAR<br />

Sensor-Technik Wiedemann hat nachgewiesen, dass die Drucksensoren<br />

der M01-Familie nahezu unzerstörbar sind. Über 282 Stunden<br />

wurden sie Vibrationen mit Frequenzen bis 2 000 Hz und Beschleunigungen<br />

von 18 g in drei Achsen bei gleichzeitig 70 Temperaturzyklen<br />

zwischen -40 und +125 °C ausgesetzt. Allein der Testaufbau erforderte<br />

einen hohen Entwicklungsaufwand inklusive 3D-Modellierung und<br />

FEM-Simulationen. Während die Sensoren unbeschädigt aus dem Test<br />

hervorgingen, mussten sowohl Prüfstand als auch Zuleitungen und<br />

Stecker mehrmals repariert bzw. erneuert werden.<br />

www.sensor-technik.de<br />

ÜBERWACHUNG DER ÖLFEUCHTE<br />

Der EE360 Feuchte-in-Öl-Messumformer von E+E Elektronik dient der<br />

Überwachung des Feuchtegehalts in Hydraulik-, Schmier- und<br />

Isolier-Ölen sowie in Dieselkraftstoff. Das Gerät misst Wasseraktivität<br />

und Temperatur, und berechnet den absoluten Feuchtegehalt des Öls.<br />

Der Fühler eignet sich für Öl-Temperaturen bis 180 °C und ist druckdicht<br />

bis 20 bar. Am Farbdisplay lassen sich sowohl die aktuellen als<br />

auch gespeicherten Messwerte übersichtlich anzeigen.<br />

www.epluse.com<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 23


PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />

EINFACH,<br />

EFFIZIENT<br />

UND LEISE<br />

Mit der Integration der drehzahlvariablen<br />

Pumpen in Totally Integrated Automation<br />

erleichtert Siemens die Realisierung<br />

energieeffizienter, kostensparender und leiser<br />

Hydrauliklösungen für alle Anforderungen. Kern<br />

des Konzepts ist ein Frequenzumrichter, der<br />

dafür sorgt, dass hydraulische Energie nur dann<br />

erzeugt wird, wenn sie auch benötigt wird.<br />

Natürlich kann man den Motor einer Hydraulikpumpe permanent<br />

auf voller Drehzahl laufen lassen und den Druck<br />

und Volumenstrom bei Bedarf über ein Ventil oder eine<br />

Schwenkscheibe auf das benötigte Maß drosseln. Sinnvoller<br />

ist es jedoch, per Pumpe nur dann Leistung bereitzustellen,<br />

wenn es der Prozess verlangt. Durch dieses ebenso einfache wie<br />

überzeugende Prinzip sparen Servopumpen deutlich Energiekosten,<br />

reduzieren den Kühlungsaufwand und sorgen zugleich für<br />

weniger Lärm und Verschleiß. Siemens hat dieses bewährte Prinzip<br />

jetzt in Totally Integrated Automation (TIA) integriert und erleichtert<br />

so immer mehr Anwendern die Realisierung intelligenter,<br />

leistungsstarker und kostenoptimierter Hydrauliksysteme.<br />

Die Kombination aus Motoren, Frequenzumrichter und Steuerungen<br />

von Siemens bietet einen Mehrwert für jede Maschine<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Dabei ist der direkte Energiespareffekt nur einer der Vorteile des<br />

Konzepts TIA für Hydraulik. So lassen sich etwa durch den Einsatz<br />

von Kondensatormodulen oder kinetischen Speichern Stromspitzen<br />

vermeiden – und so Kosten für die Energieversorgung deutlich<br />

reduzieren. Zudem ermöglicht das Konzept beim Systemdesign in<br />

vielen Fällen eine kompaktere Bauweise sowie den Verzicht auf<br />

kostenintensive Proportionalventile – mit den entsprechenden Vorteilen<br />

in puncto Systemvereinfachung, Platz- und Kostenersparnis.<br />

Fast noch wichtiger aber ist die niedrige Lautstärke einer über Frequenzumrichter<br />

gesteuerten Pumpe. Zunächst einmal sinkt die<br />

Drehzahl der Pumpe, abhängig von benötigter Geschwindigkeit. Ferner<br />

muss das Kühlmittel in der Regel weniger oder manchmal sogar<br />

nicht aktiv gekühlt werden, was eine weitere Lautstärkereduktion,<br />

Platz- und Energieersparnis ermöglicht und die Lebensdauer des Öls<br />

verlängert, wodurch die Gesamtbetriebskosten gesenkt werden.<br />

Autor: Fernando Martinez Calderon, Application Manager,<br />

Digital Factory Division, Motion Control, bei der Siemens AG<br />

ANSCHAULICHES MODELL<br />

Besucher der SPS IPC Drives 2016 konnten sich letzten November<br />

bereits ein Bild von den Möglichkeiten dieser zukunftsweisenden<br />

Hydrauliklösung machen. Ausgestellt in Nürnberg war eine hydraulische<br />

Presse mit einem hochdynamischen Zweipumpensystem mit<br />

zwei Zylindern, die im Gleichlauf bewegt werden konnten. Die beiden<br />

Simotics S-1FK7 Motoren wurden durch einen Mehrachs-Frequenzumrichter<br />

Sinamics S120 geregelt und durch eine Simatic S7-1500<br />

Steuerung koordiniert. „Die gesamte Konstruktion basiert auf TIA-<br />

Portal und zeigt anschaulich, wie effizient, leise und leistungsstark ein<br />

solches Pumpensystem arbeitet,“ so Christian Gehrhardt, aus dem<br />

Business Development Umformtechnik, Siemens AG. „Natürlich lässt<br />

sich das Modell problemlos an die jeweils gewünschte Spezifikation<br />

anpassen, etwa um eine bestimmte Performance möglichst effizient<br />

zu erreichen oder um ein Maximum an Betriebskosten zu sparen.“<br />

KONSEQUENT DIGITAL<br />

Dank der DRIVE-CLiQ-Schnittstellen lassen sich alle Siemens-<br />

Komponenten zudem nahtlos via Profinet integrieren. Dabei erfolgt<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />

01<br />

01 Die Integration in das Automatisierungssystem<br />

erfolgt schnell und einfach über TIA Portal<br />

02 Das Modell einer Hydraulikpresse mit zwei hochdynamischen<br />

drehzahlvariablen Pumpen auf der SPS/IPC Drives 2016<br />

02<br />

POINTIERT<br />

INTEGRATION DREHZAHLVARIABLER PUMPEN IN<br />

TOTALLY INTEGRATED AUTOMATION (TIA)<br />

ANWENDUNGSBEISPIEL IM VIDEO:<br />

VON DEN VORTEILEN FREQUENZUMRICHTERGERE-<br />

GELTER HYDRAULIKLÖSUNGEN PROFITIEREN<br />

KONZEPT REDUZIERT ENERGIEVERBRAUCH, LÄRM<br />

UND PLATZBEDARF VON HYDRAULIKSYSTEMEN<br />

die Auswahl der Komponenten und die Optimierung des Systems<br />

schnell und reibungslos über das Auslegungstool Sizer. Außerdem<br />

sind die Siemens-Komponenten mit den Pumpen der meisten<br />

bekannten Hersteller kompatibel, was die Konstruktion drehzahlvariabler<br />

Pumpen deutlich erleichtert. Dabei ermöglicht die Digitalisierung<br />

auf Basis von TIA nicht nur die vollständige Integration<br />

des Hydrauliksystems in die übergeordnete Automatisierung,<br />

sondern auch die digitale Konstruktion, Analyse und Simulation<br />

der Lösung über leistungsfähige PLM-Software wie Mechatronics<br />

Concept Designer und LMS Imagine.Lab Amesim, die als Brücke<br />

zwischen realer und digitaler Welt fungieren und völlig neue Möglichkeiten<br />

bieten, um die Performanz, das Design und die Datenanalysefähigkeit<br />

der Maschine zu verbessern.<br />

STARKE SYNERGIE FÜR DEN MASCHINEN-OEM<br />

Um die Vorteile von drehzahlvariabler Pumpen für Maschinen-<br />

OEMs und Endkunden nutzbar zu machen, kooperiert Siemens eng<br />

mit renommierten Systemintegratoren wie dem Hydraulikspezialisten<br />

Hydac. Deren tschechische Niederlassung entwickelt, fertigt<br />

und programmiert im südböhmischen Planá nad Lužnicí Systeme<br />

für Kunden in ganz Europa und kombiniert dabei die eigenen Hydraulikkomponenten<br />

mit der Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

von Siemens. „Bei der Konstruktion und Programmierung eines<br />

Hydrauliksystems aus über 100 Komponenten ist die Synergie von<br />

hochwertigen Einzelteilen sowie optimaler Integration und Automatisierung<br />

entscheidend. Für die Schlüsselkomponenten Motoren,<br />

Frequenzumrichter und Steuerungen setzen wir verstärkt auf<br />

Siemens und profitieren zugleich von der vereinfachten Projektierung<br />

und Inbetriebnahme mit TIA-Portal“ so Miloslav Mareš,<br />

Geschäftsführer, Hydac Tschechien.<br />

Bilder: Siemens AG<br />

Erläuterung der Integration drehzahlvariabler<br />

Pumpen am Beispiel einer<br />

hydraulischen Presse.<br />

http://bit.ly/Siemens_Servopumpe<br />

www.siemens.de/hydrauliksysteme<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 25


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

ELEKTROMECHANISCHE<br />

VENTILANTRIEBE<br />

ERGÄNZEN DIE HYDRAULIK<br />

Hydraulische Antriebstechnik<br />

ist eine Schlüsseltechnologie<br />

in mobilen<br />

Maschinen. Sie bietet eine<br />

hohe Leistungsdichte und ist<br />

benutzerfreundlich. Primäres<br />

Entwicklungsziel von<br />

Herstellern ist die Produktivitätssteigerung<br />

und die<br />

Betriebskostensenkung ohne<br />

Einbußen bei der Zuverlässigkeit.<br />

Aktueller Entwicklungstrend<br />

ist daher die<br />

Elektrifizierung von Steuerund<br />

Regelelementen<br />

mobilhydraulischer Antriebssysteme.<br />

Dies ermöglicht<br />

eine flexiblere und<br />

einfachere Systemgestaltung<br />

des Hydraulikkreislaufs.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

POINTIERT<br />

VENTILREGELUNG IN DER MOBILHYDRAULIK<br />

MEIST PER HYDRAULISCHER VORSTEUERUNG<br />

DRUCKSCHWANKUNGEN HABEN NEGATIVE<br />

AUSWIRKUNG AUF VORSTEUERUNG<br />

LÖSUNG: ARBEITSHYDRAULIK MIT VENTILEN<br />

OHNE VORSTEUERSTUFE<br />

SMARTE ELEKTROMECHANISCHE AKTUATOREN<br />

ERGÄNZEN HYDRAULIKSYSTEME OPTIMAL<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

In der Mobilhydraulik kommen häufig Ventile mit Durchflussmengen<br />

größer 50 l/min zum Einsatz. Diese lassen sich nicht<br />

mehr mit Hubmagneten direkt ansteuern, sondern benötigen<br />

eine Kraftverstärkung. Häufig erfolgt diese über eine hydraulische<br />

Vorsteuerung. Elektrohydraulische Aktuatoren (EHA) sind<br />

mit Solenoiden angesteuerte Ventile, die den Steuerdruck am<br />

Ventilschieber und somit die Ventilbewegung regeln. Die<br />

Öldruckversorgung kann intern aus dem Hauptkreis oder über<br />

einen externen Steuerkreis erfolgen. Druckschwankungen im<br />

System, Verunreinigungen im Fluid und<br />

dessen schlechtere Fließfähigkeit bei<br />

niedrigen Temperaturen haben daher<br />

negative Auswirkungen auf die Vorsteuerstufe<br />

und damit auf die Regelungsfähigkeit<br />

und -güte des Ventils. Es muss<br />

S42<br />

immer ein Pilot-Druck anliegen, damit<br />

die Funktionsfähigkeit garantiert ist,<br />

auch wenn die Arbeitshydraulik nicht<br />

im Einsatz ist. Dies verursacht Energieverluste<br />

im passiven Betrieb. In der<br />

Mobilhydraulik, z. B. in Traktoren, kommen<br />

häufig Ventilblöcke mit unterschiedlich<br />

angesteuerten Ventilsektionen<br />

zum Einsatz. Die Steuerölversorgung<br />

ist daher sehr spezifisch ausgelegt<br />

und verhindert, dass Ventile verschiedener<br />

Baureihen miteinander kompatibel<br />

sind. Dies verursacht Mehrkosten für<br />

Hersteller und Anwender.<br />

VENTILREGELUNG OHNE<br />

VORSTEUERSTUFE<br />

Sonceboz, Spezialist für mechatronische<br />

Antriebssysteme aus der Schweiz, hat<br />

sich diesen Problemen gestellt. Ziel war<br />

es, eine Arbeitshydraulik mit Ventilen<br />

ohne Vorsteuerstufe zu realisieren. Das<br />

Ergebnis: Ventile mit bis zu 120 l/min<br />

Durchfluss bei 250 bar, schnell und präzise<br />

regelbar und das komplett unabhängig<br />

vom Fluid-Kreislauf.<br />

Das mechatronische System basiert dabei<br />

auf einem bürstenlosen elektrischen Motor<br />

(BLDC) mit integrierter Elektronik und wird<br />

über den CAN-Bus angesteuert. Der intelligente<br />

Stellantrieb bringt genug Kraft auf, um<br />

den Hauptschieber des Hydraulikventils direkt<br />

zu betätigen. Durch die elektrische Regelung<br />

sind Zuverlässigkeit und Präzision<br />

komplett abgekoppelt vom Öl-Kreislauf erreichbar.<br />

Es muss kein hydraulischer Druck<br />

anliegen, wenn die Arbeitshydraulik nicht<br />

läuft. Das erhöht den Wirkungsgrad des Systems.<br />

Zudem sind durch das elektrisch an­<br />

01 BLDC-Motor und Elektronik des<br />

Aktuators S42 sind in ein Aluminiumgehäuse<br />

mit Schutzgrad IP6K9K eingebaut. Zudem<br />

benötigt der S42 den gleichen Bauraum wie<br />

elektrohydraulische Aktuatoren<br />

Tabelle Die Vorteile des elektromechanischen<br />

Aktuators S42 in der Übersicht<br />

EHA<br />

Kategorie<br />

Bauraum<br />

Regelbarkeit<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

gesteuerte Ventil mit Smart-Aktuator keine Durchgangsbohrungen für<br />

die Steuerdruck-Leitungen erforderlich.<br />

Sonceboz verwendet hier einen robusten elektrischen Motor, der<br />

gegenüber starken Vibrationen resistent ist. Sein 2-stufiges Getriebe<br />

setzt die Drehbewegung des Motors in eine lineare Bewegung des<br />

Ventilschiebers um. Motor und integrierte Elektronik sind in ein<br />

stabiles und dichtes Druckgussgehäuse aus Aluminium mit Schutzgrad<br />

IP6K9K eingebettet und widerstehen so den härtesten<br />

Umgebungsbedingungen. Der Aktuator ist sehr kompakt und hat<br />

Vorteile S42<br />

n Keine zusätzlichen Bohrungen am Ventilblock<br />

n Druckquelle für Vorsteuerkreis fällt weg<br />

n Modulare Bauweise unabhängig vom Ventilblock<br />

n Kompaktheit (Äußere Abmessungen S42 ≈ EHA System)<br />

n Kein Einfluss von Öl-Eigenschaften<br />

n Flexible Ventilcharakteristik<br />

n Tot-Band Kompensation<br />

n Hysterese Ausgleich<br />

n Stall Detection<br />

n Einfache Safety Implementierung<br />

n Effizienter Betrieb (Power on Demand)<br />

n Gleiche Systemkosten gegenüber EHA's<br />

01<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 27


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

den gleichen Bauraumbedarf wie elektrohydraulische Aktuatoren,<br />

wenn die Ventilanschlussplatte inklusive Steuerleitungen mit<br />

berücksichtigt wird. Dies ist durch die integrierte Elektronik möglich.<br />

Deren Platine ist speziell für starke Vibrationen ausgelegt und<br />

entsprechend stabil im Aktuatorgehäuse inklusive angepasster<br />

elektrischer Schutzkomponenten befestigt. Als Standard-Schnittstelle<br />

dient ein CAN-Bus J1939 Protokoll. Außerdem sind andere<br />

Protokolle sowie analoge Schnittstellen verfügbar.<br />

Die Steuerung des Schrittmotors und die Signalverarbeitung<br />

erfolgen über einen leistungsfähigen Mikrocontroller. Eine mit<br />

20 kHz getaktete Vektorregelung erweitert die Regel- und Positionierfähigkeit<br />

des verwendeten Hybridschrittmotors über den klassischen<br />

Schritt- oder Teilschrittbetrieb hinaus. Die typischen Eigenschaften<br />

eines Schrittmotors wie präzise Positionierbarkeit, hohes<br />

Dreh- und Haltemoment sowie moderate Rückstellkraft bleiben<br />

erhalten. Das System fährt Öffnungspunkte mit einer linearen Auflösung<br />

von 7 µm exakt und ohne Überschwingungsverhalten an. Es<br />

lassen sich bei 12 V Verstellgeschwindigkeiten auf dem Ventilschieber<br />

bis 80 mm/s und bei 24 V bis 100 mm/s erreichen. Zusammen<br />

mit den Beschleunigungsrampen gelingen so Sprung-Antwortzeiten<br />

z. B. von 0 auf 7 mm in 110 bzw. in 100 ms.<br />

INTELLIGENZ UND FLEXIBILITÄT<br />

Über eine intelligente sensorlose Auswertung der verschiedenen<br />

Motordaten ist eine sichere und präzise Ventilsteuerung gewährleistet.<br />

Ist diese durch externe Einflüsse wie einen mechanisch<br />

blockierten Ventilschieber gestört, wird das vom Aktuator an die<br />

ECU gemeldet. Zusätzliche Temperatursensoren erlauben eine<br />

Online-Diagnostik. Auch kann ein temperaturspezifisch angepasstes<br />

Verhalten des Aktuators hinterlegt werden, um bei tiefen Temperaturen<br />

auf die Veränderungen des Ventils durch die ungünstige<br />

Viskosität des Hydraulik-Fluids zu reagieren. So wird es möglich,<br />

das Ventil bis zu -40 °C Umgebungstemperatur sicher und präzise<br />

anzusteuern.<br />

Parametrisierbar aufgebaute Software-Konzepte wie im Sonceboz-Aktuator<br />

bieten maximale Flexibilität bei minimalem Aufwand.<br />

Damit lassen sich beliebige Ventilkurven im Aktuator abbilden.<br />

Zusammen mit einer Tot-Band-Erkennung mit Abspeicherung der<br />

ventilspezifischen Schieberüberdeckung im EEPROM des Aktuators,<br />

führt dies zu der gewünschten Ventilcharakteristik ohne<br />

mechanische Anpassung der Schieberform. Somit entsteht ein<br />

hochpräzises Hydraulikventil, das mechanische Toleranzen sowie<br />

mechanisches Spiel und abnutzungsbedingte Ungenauigkeiten<br />

über die gesamte Lebensdauer des Ventils und der Maschine hinweg<br />

kompensieren kann. Solche smarten Aktuatoren ermöglichen<br />

zukünftig innovative, effiziente und vereinfachte Reglungskonzepte<br />

für Hydrauliksysteme mobiler Arbeitsmaschinen Es wird also deutlich:<br />

Elektromechanische Antriebe können die Hydraulik optimal<br />

ergänzen.<br />

www.sonceboz.com<br />

IMPRESSUM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 61. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfister,<br />

Tel.: 06131/992-352, E-Mail: m.pfister@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />

Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />

Redakteurin: Svenja Stenner,<br />

Tel.: 06131/992-302, E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Angelina Haas, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />

Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />

der RWTH Aachen, Steinbachstr. 53, 52074 Aachen,<br />

Tel.: 0241/8027511, Fax: 0241/80-22194,<br />

E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de,<br />

Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Sonja Schirmer<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57: gültig ab 1. Oktober 2016<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />

Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2,<br />

55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienst-leistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das<br />

Recht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung,<br />

das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B.<br />

Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine<br />

Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen Contents<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke<br />

eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte der<br />

Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig an anderer<br />

Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


HYDRAULIKZYLINDER FÜR STURMFLUTSPERRWERK<br />

Bosch Rexroth wird 94 Hydraulikzylinder unterschiedlicher<br />

Baugröße sowie sämtliche Komponenten für<br />

36 Hydraulikaggregate für den acht Projekte umfassenden<br />

„Ho Chi Minh Stadt Hochwasserschutzplan“<br />

liefern. Nach Fertigstellung soll das Netz von Sturmflutwehren<br />

helfen, den 6,5 Millionen Bewohnern der<br />

vietnamesischen Hauptstadt, Schutz vor Überschwemmungsgefahren<br />

zu bieten. Zu den Besonderheiten des<br />

Auftrags zählt für Bosch Rexroth die Spannweite<br />

unterschiedlicher Zylindergrößen, die hierfür angefordert<br />

werden. Dass der Hersteller den Zuschlag bekam, hat viele gute Gründe: unter anderem auch<br />

die langjährige Erfahrung in der Steuerung internationaler und teamübergreifender Projekte und<br />

eine eigene Niederlassung in Ho Chi Minh Stadt, die lokalen Support gewährleisten kann.<br />

Stahlverschraubungen in<br />

Zink Nickel<br />

IhrLieferantfür höchste<br />

Anforderungen in der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Füralle Anwendungen.<br />

www.boschrexroth.com<br />

MAGNETKRAFT STATT KUGELRASTE<br />

ANZEIGE<br />

Schneidringverschraubungen<br />

Steckbolzen ohne mechanisches<br />

Rasten, dafür mit einem Neodym-<br />

Magneten für die axiale Sicherung<br />

bietet Ganter mit dem GN 124.1 an.<br />

Der Magnet ist dabei in die Knopfunterseite<br />

integriert und hält so den<br />

eingesteckten Bolzen in Position.<br />

Damit bleibt dieser absolut glatt und kann ohne Betätigen einer Entriegelung<br />

wieder aus der Bohrung entnommen werden. Die Werkstoffe sind so<br />

gewählt, dass der magnetische Fluss nicht behindert wird. Statt eines<br />

spürbaren Rastens meldet der magnetische Bolzen seine richtige Position<br />

akustisch. Ein überarbeitetes Modell mit ein- oder zweiseitiger Kugelraste<br />

ist der GN 124.2 mit einem ergonomischen Knopf aus Polyamid.<br />

www.ganter-griff.de<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

Schlauchverbinder<br />

Schweissverschraubungen<br />

ENTWICKLUNG INDIVIDUELLER PRÜFSTÄNDE<br />

Den Grundstein legte die interne Produktentwicklung, für<br />

die Prüfstände gebaut und entwickelt wurden. Der Schlüssel<br />

war jahrelange Erfahrung. Jetzt bietet Hänchen komplette<br />

Prüfstände, die im Kundenauftrag maßgeschneidert<br />

realisiert werden. Auf der Hannover Messe wurde ein<br />

kompletter Prüfstand in Aktion gezeigt. Für Hänchen<br />

handelt es sich dabei um „Ratio-Drive Projekte“, maßgeschneiderte Antriebslösungen, bei denen der<br />

Kunde nur einen Ansprechpartner für das jeweilige Projekt hat. Eine solche Lösung lässt sich durch<br />

kundendefinierte Schnittstellen nahtlos in eigene Systeme einbinden und beruht auf einem<br />

durchgängigen Konzept.<br />

Flanschverbinder<br />

www.haenchen.de<br />

ANSPRUCHSVOLLE GASE UND FLÜSSIGKEITEN STEUERN<br />

Ob in Form von redundant aufgebauten Gasventilmodulen mit<br />

DVGW Zulassung in Brennstoffzellensystemen zur Schaltung von<br />

Erdgas oder als Schalt- bzw. Weichenventil für Sauerstoff, Kohlendioxid,<br />

Lachgas und allen inerten Gasen kann das Universal-Ventil der<br />

64er Serie von Kendrion Kuhnke eingesetzt werden. Anwendungen<br />

finden sich z. B. in Beatmungs- und Anästhesiegeräten oder Insufflatoren<br />

als anwendungsoptimierter Typ. Außerdem ermöglichen die<br />

Ventile den zuverlässigen Einsatz als Wasserventil oder als Spezialventil<br />

in dentalen Behandlungseinheiten zum Schalten von Wasser<br />

mit Entkeimungszusätzen wie Wasserstoffperoxid.<br />

Made in Germany<br />

• 30.000 Produkte ab Lager<br />

• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />

und Ventile<br />

• Versand am gleichen Tag<br />

• aus Stahl und Edelstahl<br />

www.CONEXA.de<br />

www.kuhnke.kendrion.com


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

HYDRAULIK IN ÄUSSERST<br />

RAUEN BEDINGUNGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der Schiffsbausektor blickt auf eine langjährige<br />

und bewährte Entwicklung zurück und setzt auf<br />

einen überlegten, soliden Aufbau. Gleichzeitig<br />

hat er in zahlreiche bedeutende Innovationen<br />

und neuste Technologien investiert. Durch die<br />

Erschließung von neuen Schiffshandelsrouten<br />

und durch ökologische Anforderungen steigen<br />

die Herausforderungen markant. Speziell durch<br />

die Erschließung der Arktis und deren Ölfelder<br />

werden arktistaugliche Schiffstypen für die<br />

kommerzielle Seefahrt nachgefragt.<br />

Autor: Markus von Niederhäusern, Sales Manager,<br />

Wandfluh AG, Frutigen, Schweiz<br />

Durch die rauen klimatischen Bedingungen in der Arktis einerseits<br />

und das tropische Klima am Äquator andererseits<br />

ist das Anforderungsprofil eines vielseitig einsetzbaren<br />

Schiffstyps entscheidend verschärft worden. Der Herausforderung<br />

dieser großen Anforderungsbandbreite müssen sich alle<br />

Komponenten stellen, oder sie müssen entsprechend vor den Einflüssen<br />

geschützt werden. Dabei müssen nicht nur Lösungen für<br />

die kalten arktischen Temperaturen gefunden werden, die Lösungen<br />

müssen auch in den Subtropen und in den Tropen eingesetzt<br />

werden können.<br />

ARKTIS- UND TROPENTAUGLICHE PRODUKTE<br />

Die Schweizer Firma Wandfluh hat diese Problematik erkannt und<br />

beschlossen, sich dieser anzunehmen. Bereits seit einigen Jahren<br />

hat die Hydraulikherstellerin Erfahrungen mit Hydraulikkomponenten<br />

für die explosionsgeschützte Zone 1 und 2 für Tieftemperatur-Anwendungen<br />

mit zertifizierten Produkten gesammelt. Die<br />

Produkte werden heute mit Erfolg unter anderem auf FPSO-Einheiten<br />

(Floating Production, Storage and Offloading), Bohrinseln und<br />

zudem vielfältig auch auf dem Festland eingesetzt. Dank des großen<br />

Umgebungs- und Betriebstemperaturbereichs mit einer Obergrenze<br />

von +70 °C und einer Untergrenze von -60 °C können diese<br />

Hydraulikkomponenten sowohl in der Arktis als auch in den Tropen<br />

erfolgreich und sicher eingesetzt werden. Alternativ steht auch<br />

ein kleinerer Temperaturbereich von +70 bis -40 °C für gemäßigtere<br />

Bedingungen zur Verfügung.<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

01<br />

POINTIERT<br />

OBERSTES KRITERIUM: TEURE<br />

REPARATUREINSÄTZE ZU ERSPAREN<br />

VERBESSERTER WIRKUNGSGRAD<br />

FÜHRT ZUR LEISTUNGSREDUKTION<br />

REDUZIERTER ANSCHLUSSAUFWAND<br />

UND ERHÖHTE MONTAGEEFFIZIENZ<br />

Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen wurde eine Produktlösung<br />

entwickelt, welche dieselben Möglichkeiten und Optionen<br />

auch für die explosionsgeschützte Zone 0 bietet. Mit diesem<br />

neuen Produkt, welches auf dem bereits bestehenden Magneten<br />

MKZ45 basiert, kann Wandfluh einen Beitrag für die Erschließung<br />

neuer Handelsrouten leisten.<br />

Die Realisierung von arktis- und tropentauglichen VLCC- (Very<br />

Large Crude Carrier), FLNG- (Floating Liquefied Natural Gas) und<br />

FLPG-Frachter (Floating Liquefied Petroleum Gas) wird somit für<br />

die hydraulische Ventilansteuerung deutlich vereinfacht.<br />

Bei der Entwicklung der neuen Ventillösung für den Tieftemperatur-Einsatz<br />

wurde das Ziel jedoch vielfältiger definiert.<br />

Weltweit steigen die ökologischen Anforderungen unter anderem<br />

auch an die Schiffsindustrie. Daher hat die Schweizer Firma<br />

nach Lösungen gesucht, um den Wirkungsgrad der Hydraulikkomponenten<br />

zu maximieren. Dabei war man sich bewusst,<br />

dass bei der Schaltsicherheit und Ausfallsicherheit keine Kompromisse<br />

gemacht werden dürfen. Schließlich kann dem Kunden<br />

eine sehr kompakte Lösung mit verbessertem hydraulischen<br />

Wirkungsgrad und reduzierter elektrischer Leistung angeboten<br />

werden.<br />

02<br />

03<br />

-60 ˚C<br />

01 Nicht nur<br />

arktis- sondern auch<br />

tropentaugliche<br />

Wandfluh-Ventile<br />

sorgen für vielseitig<br />

einsetzbare<br />

Schiffstypen<br />

02 Anwendungen<br />

im Tieftemperaturbereich<br />

03 Für das<br />

Ex-Schutz-Schieberventil<br />

für Zone 0 (T6)<br />

stehen unterschiedliche<br />

Anschlussarten<br />

zur Verfügung<br />

EFFIZIENTE HYDRAULIKLÖSUNG<br />

Der Schwerpunkt wurde also auf einen hohen hydraulischen Wirkungsgrad<br />

gelegt, wobei die Ausfallsicherheit auf dem hohen Niveau<br />

der Wandfluh-Produkte verharrt. Das übergelagerte Ziel, dem<br />

Kunden weiterhin teure Reparatureinsätze zu ersparen, war und ist<br />

das oberste Kriterium. Die unkonventionelle Lösung wendet Wandfluh<br />

bereits seit einigen Jahren mit Erfolg für Containerfrachter an.<br />

Der um 30 bis 50 % verbesserte Wirkungsgrad führt zu einer Leistungsreduktion<br />

von bis zu 8 GW im Jahr.<br />

Der Nutzen des gesteigerten hydraulischen Wirkungsgrades<br />

resultiert jedoch nur zu einem kleinen Teil im reduzierten Energiebedarf.<br />

Der größere Teil des Nutzens liegt in der Ersparnis von weiteren<br />

Systemkomponenten.<br />

Aus ökonomischen Gründen floss in die Entwicklung auch eine<br />

vereinfachte elektrische Anschlussausführung, wodurch der Anschlussaufwand<br />

reduziert werden konnte. Die erhöhte Montageeffizienz<br />

bringt nebenbei den positiven Effekt einer höheren IP-<br />

Schutzklasse mit sich, so dass der Kunde zwischen IP65 und IP67<br />

wählen kann.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 31


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

04<br />

04 Magnetspule mit Ex-Schutz und<br />

Schutzart IP65<br />

05 Magnetspule mit Ex-Schutz und<br />

Schutzart IP69<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

05<br />

HÖCHSTE KORROSIONSSCHUTZ-<br />

ANFORDERUNGEN MIT AISI316L<br />

Der Korrosionsschutz-Thematik wurde in den vergangenen Jahren<br />

viel Beachtung geschenkt, und die Kundenanforderungen stiegen<br />

stetig. Die Produkte für Zone 1 und 2 mit der Zink-/Nickel-Oberflächenbehandlung<br />

bieten seit längerem erhöhten Standard-Korrosionsschutz.<br />

Durch die Erweiterung des Anforderungsprofils des<br />

Magneten MKZ45 für Zone 0 wurde der Korrosionsschutz für die<br />

Standard-Lösung auf Zink-/Nickel-Oberflächenbehandlung angepasst.<br />

Somit wird die Lebensdauer nach Salzsprühnebeltest (EN<br />

ISO 9227) zirka um Faktor 8 verbessert.<br />

Für Offshore-Projekte genügen die Standard-Ausführungen jedoch<br />

oft nicht aus. Die Verträglichkeit mit Meerwasser oder salzhaltiger<br />

Atmosphäre wird vorausgesetzt. Deshalb wird für Offshore-Anwendungen<br />

oft säurebeständiger Stahl nach AISI316L<br />

WANDFLUH AG HYDRAULIK<br />

+ ELEKTRONIK<br />

Wandfluh wurde 1946 in der Schweiz<br />

gegründet und stellte ursprünglich<br />

Produktionsmaschinen für die<br />

Schweizer Uhrenindustrie her.<br />

Entwicklung und Produktion hochwertiger<br />

Hydraulikventile wurden in<br />

den frühen 1960er Jahren aufgenommen.<br />

Auch heute noch sind Innovation,<br />

Qualität und Präzision die<br />

entscheidenden Schlüssel zum<br />

weltweiten Erfolg. Eigene Niederlassungen<br />

in Großbritannien, USA,<br />

Deutschland, Frankreich und China<br />

sowie Vertretungen in allen wichtigen<br />

Industrienationen stellen den<br />

weltweiten Support für Wandfluh-<br />

Produkte sicher.<br />

Neben einem kompletten Programm<br />

an Hydraulikventilen für mobile und<br />

industrielle Anwendungen und einer<br />

breiten Palette an elektronischen<br />

Steuerungen für die Hydraulik bietet<br />

Wandfluh zusammen mit den<br />

weltweiten Vertriebspartnern eine<br />

breite Unterstützung in Engineering<br />

und Service.<br />

(K9) eingesetzt. Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit<br />

bestätigen die erhöhte Nachfrage für einen maximalen Korrosionsschutz.<br />

Wandfluh aus dem Binnenland Schweiz hat jahrzehntelange<br />

Erfahrungen bei der Herstellung von Hydraulikventilen<br />

aus rostfreiem Stahl nach AISI316L. Um höchsten Anforderungen<br />

gerecht zu werden, kann seit geraumer Zeit das gesamte<br />

Ventil nach AISI316L-Standard angeboten werden. Diese Produkte<br />

werden unter der Bezeichnung K10 erkannt und sind für<br />

die Zonen 0, 1, 2 und für nicht explosionsgeschützte Anwendungen<br />

erhältlich.<br />

Durch den reichen Erfahrungsschatz können verschiedene Lösungen<br />

und das ideale Produkt zur Verfügung gestellt und tiefgreifende<br />

Kundenbeziehungen im Schiffsbaubereich aufgebaut<br />

werden.<br />

www.wandfluh.de<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MARKTPLATZ<br />

DRUCKMESSUMFORMER MIT<br />

SIL-ZERTIFIZIERUNG<br />

Die Druckmessumformer<br />

der Serie<br />

JUMO dTRANS p20<br />

sind universal<br />

geeignet zur<br />

Messung von Druck,<br />

Differenzdruck,<br />

Füllstand und<br />

Durchfluss. Sie sind<br />

eigensicher oder<br />

druckfest gekapselt<br />

lieferbar und vereinen höchste Präzision mit einfacher und<br />

komfortabler Bedienung. Die Geräteserie wurde nun vom TÜV<br />

Nord nach der aktuellen Norm neu zertifiziert. Nach der IEC 61508<br />

sind die Druckmessumformer als betriebsbewährtes SIL-fähiges<br />

Gerät für Sicherheitseinrichtungen eingestuft. Sie genügen<br />

darüber hinaus den neuesten Explosionsschutzrichtlinien und<br />

sind einsetzbar bis in Zone 0. Die Messumformer decken den<br />

kompletten industriellen Bereich zwischen 5 mbar und 1000 bar<br />

ab. Durch die extrem niedrige Linearitätsabweichung von max.<br />

0,07 % genügt die Messgenauigkeit den höchsten Anforderungen.<br />

www.jumo.net<br />

SCHNEIDRINGE FÜR MAXIMALE BELASTUNGEN<br />

Für die Anforderungen an<br />

Verschraubungstechnik<br />

der Marine- und Offshoreindustrie<br />

bietet Voss Fluid<br />

den metallisch dichtenden<br />

Vossring M mit<br />

Übermontageschutz an.<br />

Die Prüfgesellschaft<br />

DNV GL hat den<br />

Schneidring für den<br />

internationalen Markt für einen Nenndruck bis 800 bar freigegeben.<br />

Von der DVGW ist der Schneidring darüber hinaus zum Transport<br />

von Druckluft, Gas und Flüssiggas öffentlicher Gasversorger<br />

in Deutschland zugelassen. Der maximale Betriebsdruck darf<br />

dabei 250 bar betragen. Die Betriebstemperatur beträgt -20 und<br />

60 °C. Bestandteil des Zertifikats ist außerdem eine Zulassung der<br />

24°-Dichtkegelverschraubungen.<br />

www.voss-fluid.de<br />

MULTIKUPPLUNGSSYSTEM FÜR<br />

SPRITZGIESSANWENDUNGEN<br />

Für die Verbindung aller Elektrikkreisläufe bei Spritzgießanwendungen<br />

bietet Stäubli das Multikupplungssystem REP an. Es<br />

ermöglicht den gleichzeitigen Anschluss von Temperierung,<br />

Messtechnik und Steuerung ohne Verwechslungsgefahr. Die<br />

Modelle der Baureihe sind<br />

kompakt und haben entweder<br />

zwei Stecker, über die sich 74<br />

Kontakte mit einem Handgriff<br />

verbinden lassen, oder vier<br />

Stecker für bis zu 148 Kontakte.<br />

Die Kupplungsbaureihe ist in<br />

zwei Konfigurationen mit<br />

Stromversorgung auf der<br />

mobilen oder fest installierten<br />

Seite des Systems erhältlich.<br />

Zudem sind die Gehäuse<br />

Schutzart IP 67 gegen Staub und<br />

Flüssigkeitsspritzer geschützt.<br />

www.staubli.com<br />

DOPPELTE ABSICHERUNG – KEIN STILLSTAND<br />

Umschaltbare<br />

Doppel-Rücklauffilter<br />

in<br />

besonders<br />

schwerer<br />

Ausführung<br />

bietet die<br />

Baureihe<br />

RFS-D von<br />

Stauff. Sie<br />

sind für<br />

Nenndurchflüsse bis 1135 l/min und Betriebsdrücke bis 25 bar<br />

geeignet. Mit einem zwischen beiden Seiten fest integrierten<br />

90°-Umschaltventil können die Filter kontinuierlich genutzt<br />

werden. Muss das erste Filterelement bei Erreichen des maximalen<br />

Verschmutzungsgrades ausgetauscht werden, wird der Durchfluss<br />

durch manuelles Umlegen des Schalthebels unterbrechungsfrei<br />

auf die gegenüberliegende Seite verlagert. Filtergehäuse<br />

dieser Größenordnung kommen z. B. in modernen Klinkerkühlungsanlagen<br />

bei der Produktion von Zement zum Einsatz.<br />

www.stauff.com<br />

Wir machen Details<br />

zu starken Lösungen<br />

Bei Schlüsselfunktionen kommt es auf zuverlässige<br />

und belastbare Lösungen an. Die vielfältige Schnellanschlusstechnik<br />

von KVT-Fastening ermöglicht<br />

sekundenschnelles Andocken am Prüfling.<br />

6<br />

Telefon +49 7306 782 - 0 | info-DE@kvt-fastening.com | www.kvt-fastening.de<br />

Proven<br />

Productivity<br />

KVT.indd 1 24.05.<strong>2017</strong> 16:04:12<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 33


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

ZUVERLÄSSIGE<br />

TRAKTION<br />

IM GELÄNDE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Schwer befahrbares Terrain stellt für<br />

selbstfahrende und gezogene Arbeitsmaschinen<br />

immer eine Herausforderung dar.<br />

Differentialsperrventile von Bucher Hydraulics<br />

lösen solche Aufgaben durch Power on Demand,<br />

sodass die Maschinen allzeit zuverlässig<br />

arbeiten. Wird die Differentialsperre bei<br />

normalem Fahrbetrieb nicht benötigt, wird die<br />

Teilfunktion bei geringem Druckverlust<br />

umgangen, was die Effizienz steigert.<br />

Arbeitsmaschinen müssen allen Widrigkeiten zum Trotz jederzeit<br />

einsatzbereit sein und dabei eine hohe Energieeffizienz<br />

erreichen. Dennoch setzen so manche Betriebs- oder<br />

Umgebungsbedingungen hier Grenzen. Alltägliche Beispiele<br />

sind das Umsetzen oder Verladen von Baustellenfahrzeugen.<br />

Weitere Einschränkungen ergeben sich bei Aufsitzmähern bei der<br />

Bewältigung hoher Steigungen. Aber auch Erntemaschinen, die<br />

schlimmstenfalls auf Trockenphasen warten müssen, sind betroffen.<br />

Dabei wird nicht selten der Zeitplan der gesamten Logistikkette über<br />

den Haufen geworfen. Für solche Situationen im Alltagsbetrieb stellen<br />

Differentialsperrventile von Bucher Hydraulics eine Lösung dar.<br />

Grundsätzlich sorgen diese dafür, dass die Kraft situationsabhängig<br />

auf einzelne Räder bzw. Achsen eines Fahrzeugs verteilt<br />

wird. Um zu verhindern, dass ein Rad z. B. auf Eis, Schnee oder<br />

schlammartigen Feldböden durchdreht, muss dessen Ölzufuhr minimiert<br />

und auf die weiteren Räder aufgeteilt werden. Dieses Prinzip<br />

hydrostatischer Antriebe ist keinesfalls neu, allerdings kristallisieren<br />

sich die Vorzüge der Differentialsperrventile deutlich heraus.<br />

Sie beeinflussen sowohl Fahrkomfort als auch Traktion, Einsatzbereitschaft<br />

und Sicherheit von Arbeitsmaschinen entscheidend.<br />

POWER ON DEMAND MIT BLICK AUF<br />

GESAMTLEISTUNG<br />

Hauptkomponenten eines Differentialsperrventils sind ein doppeltwirkender<br />

Stromteiler, der sowohl teilen als auch addieren kann,<br />

und ein Steuerschieber, mit dem sich der Stromteiler bei Nichtgebrauch<br />

umgehen lässt. Ist das Ventil ausgeschaltet, kann sich der<br />

Ölstrom beliebig auf die im Fahrzeug eingesetzten Hydromotoren<br />

verteilen. Im Fall der Bucher Hydraulics-Ventile steht dem Antrieb<br />

bei nicht geschaltetem Ventil die komplette Energie zur Verfügung.<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


∆p [bar]<br />

STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

Möglich wird dies durch die spezifische Konstruktion mit großen<br />

Querschnitten und optimierten Strömungskanälen im Ventilblock,<br />

die für ein geringeres Δp sorgen. Das Öl kommt aufgrund weniger<br />

Widerstand schneller zum Ziel und das Fahrzeug fährt mit ungeschaltetem<br />

Ventil energiesparend. Dies würde bedeuten, dass bei<br />

einem mit 50 l/min betriebenem Differentialsperrventil NG08<br />

lediglich 2,5 bar im ungeschalteten und knapp 10 bar im eingeschalteten<br />

Zustand abfallen. Das Ventil NG16 liegt bei gleichem<br />

Volumenstrom noch darunter (Bild 01). Das intelligente Teilen des<br />

Volumenstroms generiert somit geringe Druckverluste, wodurch<br />

die Gesamtleistung für den Fahrantrieb kaum beeinflusst wird.<br />

GELÄNDEGÄNGIG, STEIGUNGSFÄHIG<br />

UND JEDERZEIT PLANBAR INS FELD<br />

Ausgerüstet mit dem Bucher-Ventil bewältigten Hubarbeitsbühnen<br />

eine 45°-Steigung problemlos. Zwar ist keine Straße so steil, jedoch<br />

könnten aufgrund des Einsatzes solche Hubarbeitsbühnen aber andere<br />

Baustellenfahrzeuge selbständig über eine Rampe auf einen<br />

LKW fahren, um zum nächsten Einsatzort gebracht zu werden.<br />

Ein weiteres Anwendungsfeld bilden gezogene Arbeitsmaschinen<br />

wie z.B. eine Kartoffelerntemaschine. Hier bewirkt ein eingebauter<br />

Zusatzantrieb mit Differentialsperrventil, dass selbst bei sehr weichen,<br />

schlammigen Bodenverhältnissen größtmögliche Traktion erreicht<br />

und das ziehende Fahrzeug durch zusätzlichen Vorschub unterstützt<br />

wird. Die zuschaltbare Kraftreserve sowie die präzise Aufteilung<br />

über die Ventile, ermöglichen so eine konstante Ernte, selbst bei<br />

plötzlich einsetzenden widrigen Wetter- und Bodenverhältnissen.<br />

SCHNELLER EILGANG STATT TEUREM TRANSPORT<br />

Das gesamte Konzept der Differentialsperrventile richtet sich an die<br />

steigenden Anforderungen der Anwender hinsichtlich Kostenreduktion<br />

und Effizienzsteigerung. So zählen zu dem Portfolio von<br />

Bucher Hydraulics ebenfalls Umschaltventile, welche auf Schnelligkeit<br />

abzielen.<br />

Der Einbau eines Differentialsperrventils mit dem Umschaltventil<br />

USV08 (NG08) bzw. USV16 (NG16) ermöglicht alle Fahrvarianten.<br />

Bei schwierigen Straßenverhältnissen mit eingeschalteter<br />

Sperre und für das Umsetzen wird mit ausgeschalteter Sperre der<br />

Eilgang per Knopfdruck zugeschaltet. Während sich bei normaler<br />

Fahrt die Ölmenge gleichmäßig auf beide Achsen verteilt, wird<br />

anhand des Umschaltventils der gesamte Volumenstrom auf nur<br />

eine Achse geleitet, während die zweite frei mitläuft. So ist die maximale<br />

Geschwindigkeit realisierbar und der nächste Einsatzort<br />

im Selbstfahrbetrieb erreichbar.<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Nenngröße 08<br />

Qzu [l/min]<br />

01<br />

Nenngröße 16<br />

0<br />

0 50 100 150 200 250<br />

01 Die intelligente Stromteilung generiert so geringe Druckverluste,<br />

dass die Gesamtleistung für den Fahrantrieb kaum beeinflusst wird<br />

02 Die robusten, betriebssicheren Differentialsperrventile der<br />

Baureihe MT..DV zeichnen sich über ihre Energieeffizienz über den<br />

gesamten Volumenstrombereich aus und sind sowohl in verschiedenen<br />

Standardausführungen sowie kundenoptimierten Versionen verfügbar<br />

ROBUST UND BETRIEBSSICHER<br />

Basierend auf umfangreichen Produkt- und Anwendungskenntnissen<br />

entwickelten die Ventilspezialisten bei Bucher Hydraulics die<br />

Baureihe MT..DV in den Nenngrößen NG08 und NG16. Mit 100<br />

bzw. 250 l/min entsprechen die maximalen Volumenströme denen<br />

der bekannten Hochdruck-Stromteilerventile. Gleiches gilt auch für<br />

420 bar Betriebsdruck. In Abhängigkeit der Betriebsbedingungen<br />

sind auf Anfrage auch Spitzendrücke von bis zu 520 bar möglich.<br />

Bezogen auf die jeweilige Anzahl der eingesetzten Fahrmotoren<br />

bietet Bucher Hydraulics Ausführungen für zwei, drei und vier Motoren.<br />

Die 2-fach-Ausführung (MT..DV) sperrt Vorder- und Hinterachse<br />

gegeneinander. Die Variante für drei Motoren (MT..DVD) kann zwei<br />

Räder einzeln und eine Achse komplett sperren. Teleskop-Hubarbeitsbühnen,<br />

Mähdrescher, Grader und Forwarder sind prädestiniert<br />

für den Einsatz der 4-fach-Sperre (MT..DVV), mit der beide Achsen<br />

separat und somit jedes Rad einzeln gesperrt werden kann.<br />

VARIANTENREICH UND KUNDENOPTIMIERT<br />

Wünschen entsprechend bietet Bucher Hydraulics zudem ein Low-<br />

Cost-Differentialsperrventil (MTDA.HD) an. Bei diesen doppeltwirkenden<br />

Stromteilerventilen wird der Volumenstrom permanent<br />

durch den Stromteiler geleitet. Die Lösung eignet sich insbesondere<br />

dann, wenn keine Umschaltung zwischen Fahrmodus und gesperrtem<br />

Differentialmodus gefordert ist.<br />

Bei allen Varianten können zur optimalen Abstimmung auf die<br />

jeweilige Anwendung weitere Funktionen direkt integriert werden.<br />

Hierzu zählt der Einbau des genannten Umschaltventils, Schaltventile<br />

zum Lösen der Bremsen sowie Schock-/Nachsaugeventile zum<br />

Schutz des Motors bei einer von außen auf die Räder aufgebrachten<br />

plötzlichen Kraft.<br />

Kennzeichnend für alle Ausführungen ist die einfache, robuste<br />

und somit betriebssichere Konstruktion, die keine Wartungsmaßnahmen<br />

erfordert. Das spart Kosten und erhöht gleichzeitig die<br />

Verfügbarkeit der Maschine. Anwender können die Differentialsperrventile<br />

für alle gängigen Hydromotoren einsetzen. Des Weiteren<br />

sind die Ventile mit anwendungstypischen Steckern bis Schutzart<br />

IP68 erhältlich, so dass auch die Hochdruckreinigung der Fahrzeuge<br />

problemlos möglich ist.<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

02<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 35


MESSTECHNIK<br />

STOPP DER<br />

PARTIKELKONTAMINATION<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In fluidtechnischen Systemen wird das Öl<br />

als konstruktives Element betrachtet, das<br />

verschiedene Aufgaben erfüllt. Es überträgt<br />

Leistung, übernimmt die Schmierung, den<br />

Wärmehaushalt und transportiert den Schmutz<br />

zu den Filtern. Obwohl es vielfältige Ursachen für<br />

Ausfälle in fluidtechnischen Systemen gibt, rückt<br />

neben mechanischer Ermüdung oder Überlast<br />

einzelner Komponenten besonders der Zustand<br />

des Öls in den Fokus. Hierbei sind vor allem<br />

Partikel die Hauptursache für Verschleiß oder<br />

Schädigung der Komponenten.<br />

Unerwünschte Partikel im Öl können von außen in das System<br />

gelangen, z.B. durch Belüfter oder Dichtungen, oder<br />

sie werden durch Verschleiß im System selbst erzeugt.<br />

Folgen der Partikelkontamination sind ein erhöhter Verschleiß,<br />

der Ausfall von Komponenten und die Reduzierung der<br />

Systemleistung sowie -lebensdauer. Die Partikelkontaminationen<br />

des Öls verursachen damit hohe Kosten für den Eigentümer, weshalb<br />

zur Reinhaltung fluidtechnischer Systeme verschiedene hochwertige<br />

Filter eingesetzt werden sollten.<br />

Um die Kosten weiter zu senken, besteht jedoch darüber hinaus ein<br />

großes Interesse, erhöhten Verschleiß frühzeitig zu erkennen und<br />

Schäden oder Stillstand zu vermeiden. Hierzu stehen unterschiedliche<br />

Sensoren und Geräte zur Partikelmessung zur Verfügung, die<br />

eine effektive und kostengünstige Überwachung nahezu aller Anwendungen<br />

ermöglichen.<br />

Neben der Verschleißüberwachung ist ein wachsendes Anwendungsfeld<br />

für die Partikelmessung die Kontrolle von Reinigungsoder<br />

Spülprozessen. Hier wird immer häufiger ein Nachweis<br />

verlangt, dass die gespülten Teile oder Systeme der spezifizierten<br />

Reinheitsanforderung genügen. Dem tragen die Hersteller und<br />

Anwender von Reinigungsanlagen Rechnung, indem sie Partikelmesstechnik<br />

in ihre Anlagen integrieren und dadurch jeden einzelnen<br />

Reinigungsprozess dokumentieren können.<br />

Hersteller können durch eine regelmäßige Partikelmessung<br />

den sachgemäßen Gebrauch und Service von Anlagen überwachen<br />

und damit Garantiekosten senken. Aus den gewonnenen<br />

Informationen lassen sich im Umkehrschluss aber auch Optimierungspotentiale<br />

im Anlagendesign identifizieren, um so die<br />

eigenen Produkte zu verbessern. Weiterhin hat sich der Einsatz<br />

von Partikelmesstechnik auch als Entwicklungswerkzeug für die<br />

Verschleißbeurteilung an Pumpen, Getrieben, Lagern etc. bewährt.<br />

Hierbei kann sowohl die notwendige Reinheit des Prüfmediums,<br />

als auch ein Verschleiß der Komponente selbst gemessen<br />

werden.<br />

Bei der Abwägung, welche Methode zur Überwachung am besten<br />

geeignet ist, stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund.<br />

Hierbei spielen nicht nur die Analysekosten der Einzelprobe eine<br />

Rolle, sondern auch wie hoch das Ausfallrisiko und die Kosten für<br />

einen Schaden oder Stillstand sind.<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MESSTECHNIK<br />

POINTIERT<br />

ERHÖHTE PARTIKELKONTAMINATION FÜHRT<br />

ZU VERSCHLEISS UND AUSFÄLLEN<br />

REINHALTUNG FLUIDTECHNISCHER SYSTEME<br />

DANK SENSOREN ZUR PARTIKELMESSUNG<br />

SENKUNG DER BETRIEBSKOSTEN<br />

UND AUSFALLZEITEN<br />

PARTIKELMESSTECHNIK ALS WERKZEUG FÜR<br />

DIE VERSCHLEISSBEURTEILUNG<br />

01<br />

Die optische Partikelmessung nach dem Lichtblockadeprinzip<br />

als Standard der Online-Partikelmessung<br />

PARTIKELMESSUNG<br />

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis weisen automatische Partikelsensoren<br />

auf, die in der Lage sind die Größe und Anzahl der Partikel<br />

in Echtzeit online zu messen. Alternative manuelle Verfahren wie<br />

Mikroskopie oder Gravimetrie, sind im Vergleich zur Online-Messung<br />

aufwendig, fehleranfällig und unwirtschaftlich.<br />

Die Vorteile der Online-Messung zur herkömmlichen Laboranalyse<br />

liegen nicht nur in der einfacheren Handhabung und den<br />

geringeren totalen Kosten, sondern speziell in der lückenlosen<br />

Messung. Die Messdaten spiegeln nicht eine beliebige Momentaufnahme<br />

wieder, sondern erfassen die kontinuierliche Veränderung.<br />

Dadurch lässt sich eine zustandsabhängige, vorausschauende Instandhaltung<br />

realisieren.<br />

Weiterhin wird die Genauigkeit der Ölanalyse selbst maßgeblich<br />

durch die Sorgfalt bei der Probenentnahme und Auswertung bestimmt.<br />

Insbesondere im Hinblick auf die Partikelkonzentration<br />

kann eine unsachgemäße Probenentnahme und Auswertung zu einer<br />

erheblichen Verfälschung der Messergebnisse führen. Automatische<br />

Partikelmessgeräte garantieren hier eine optimale Wiederholbarkeit<br />

und damit erst die Vergleichbarkeit von Messergebnissen.<br />

OPTISCHE PARTIKELMESSUNG<br />

Als Standard bei der Online-Partikelmessung hat sich das optische<br />

Verfahren mittels Lichtblockadeprinzip nach ISO 11500 durchgesetzt,<br />

da es kostengünstig und sehr zuverlässig ist. Hierbei werden<br />

die zu zählenden Partikel in einer Kapillare vereinzelt optisch vermessen.<br />

Befinden sich keine Partikel in der Messzelle strahlt das<br />

Licht ungehindert auf die Fotodiode. Passiert ein Partikel die Messzelle<br />

wird der Lichtstrahl von diesem blockiert, wodurch auf der gegenüberliegenden<br />

Fotodiode ein Schatten erzeugt wird. Die Größe<br />

des Schattens ist proportional zur Größe des Partikels und ermöglicht<br />

damit eine Charakterisierung der Partikel.<br />

Anschließend wird die gemessene Partikelanzahl auf das Messvolumen<br />

bezogen und als Konzentration angegeben. Diese ermöglicht<br />

eine Darstellung nach unterschiedlichen Standards,<br />

welche im Messgerät ausgewählt werden können. Neben dem gebräuchlichsten<br />

Standard ISO4406:1999 stehen hier bei den Geräten<br />

von Argo-Hytos auch noch SAE AS 4059, GOST 17216 und<br />

NAS 1638 zur Auswahl.<br />

02<br />

OPCount Partikelzähler<br />

03<br />

OPCom Partikelmonitor<br />

PARTIKELZÄHLER<br />

Für extrem genaue Messung der Ölverschmutzung im Labor oder<br />

im Feld sind insbesondere Partikelzähler geeignet. Mit dem<br />

OPCount präsentiert Argo-Hytos einen Partikelzähler, der für den<br />

Einsatz an hydraulischen Maschinen konzipiert ist. Die verbaute<br />

volumetrische Partikelmesszelle garantiert, in Verbindung mit erstklassigen<br />

Komponenten, dass jeder Partikel der durch den Sensor<br />

fließt exakt gemessen wird.<br />

Die interne Pumpe ermöglicht sowohl Online-, Flaschen- als<br />

auch Tankmessungen. Das Gerät lässt sich dabei über ein Touch-<br />

Display und komfortable Messprofile bedienen. Messdaten und zu-<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 37


MESSTECHNIK<br />

peraturen, Schmutz, Feuchtigkeit und Vibrationen. Ein robustes Design<br />

der Messtechnik ist für deren dauerhafte Funktion deshalb unerlässlich.<br />

Alle Komponenten, wie Lichtquelle, Detektor oder Gehäuse,<br />

müssen deshalb hohen technischen Anforderungen genügen. Mit einer<br />

Schutzklasse IP67 sowie entsprechender Schock- und Störsicherheit,<br />

eignet sich der Partikelmonitor OPCom auch für anspruchsvolle<br />

Anwendungen. Ein bewährtes Einsatz gebiet für die Online-Partikelmessung<br />

ist die Überwachung der Ölreinheit in stark beanspruchten<br />

Industrieanwendungen wie Pressen oder Spritzgussmaschinen.<br />

04<br />

OPCom FerroS Verschleißsensor<br />

sätzliche Informationen über die Probe, wie Temperatur, Viskosität<br />

oder Öltyp, können intern gespeichert und direkt ausgedruckt werden.<br />

Das zur Messung benötigte Zubehör lässt sich platzsparend<br />

am Gerät verstauen, was die Handhabung erheblich erleichtert.<br />

Der Partikelzähler OPCount wird häufig für Routineüberwachungen,<br />

zur Qualitätskontrolle oder zu Störfalluntersuchungen eingesetzt.<br />

Er ermöglicht den Aufbau von Datenbanken, mit deren Hilfe<br />

sich die Geschichte des Öls einer Maschine nachvollziehen lässt.<br />

Hieraus können wertvolle Informationen zur Reinheit und zum Zustand<br />

von Maschinen gewonnen werden.<br />

Optional ist es auch möglich einen ARGO-HYTOS Zustandssensor<br />

aus der LubCos Reihe an den OPCount anzuschließen. Dadurch<br />

lassen sich weitere Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Ölqualität<br />

aufnehmen.<br />

PARTIKELMONITOR<br />

Für Systeme in denen die Partikelmessung nicht nur automatisch<br />

sondern auch dauerhaft erfolgen soll, wird ein Gerät benötigt, das<br />

fest verbaut werden kann. Hier empfehlen sich kompakte und robuste<br />

Partikelmonitore, die sich einfach in ein hydraulisches System<br />

integrieren lassen.<br />

Die Anforderungen an eine stationäre oder mobile Messung können<br />

hoch sein. Zu beachten sind hierbei u.a. hohe Drücke und Tem-<br />

INDUKTIVE PARTIKELMESSUNG<br />

Zur gezielten Erfassung ferromagnetischer Verschleißpartikel werden<br />

induktiv messende Metallpartikeldetektoren eingesetzt. Eine<br />

speziell für Getriebe entwickelte kostengünstige Alternative zu<br />

herkömmlichen Metallpartikeldetektoren ist der Verschleißsensor<br />

OPCom FerroS.<br />

Der Verschleißsensor OPCom FerroS funktioniert nach dem<br />

Prinzip einer magnetischen Verschlussschraube und akkumuliert<br />

mit Hilfe eines Permanentmagneten ferromagnetische Partikel.<br />

Eine Spule im Sensorkopf erfasst die angelagerten Partikel und erzeugt<br />

ein Messsignal proportional zur angelagerten Menge. Für eine<br />

kontinuierliche Messung kann der Sensor automatisch gereinigt<br />

werden. Das bewährte Messprinzip ermöglicht die einfache Integration<br />

des Sensors direkt im System. Hierbei muss, im Gegensatz zu<br />

vergleichbaren Sensoren, kein Durchfluss generiert werden.<br />

FRÜHZEITIGE PROBLEMERKENNUNG<br />

UND -VERMEIDUNG<br />

Der Einsatz von moderner Partikelmesstechnik ermöglicht neue<br />

Service- und Instandhaltungskonzepte, mit denen sich Ölwechselintervalle<br />

verlängern, Probleme frühzeitig erkennen und Ausfallzeiten<br />

reduzieren lassen. Die heutigen Sensoren erfassen Veränderungen<br />

frühzeitig und ermöglichen es, Verschleiß und Schäden rechtzeitig<br />

zu erkennen. Die einfache Anwendung und der hohe Mehrwert<br />

machen Partikelsensoren deshalb zu einem bewährten Mittel<br />

zur Senkung der Betriebskosten von Maschinen und Anlagen.<br />

www.argo-hytos.com<br />

05<br />

20<br />

ISO4um [-]<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Beispiel einer<br />

Partikelmessung<br />

während der<br />

Abreinigung<br />

einer Spritzgussmaschine.<br />

Hierbei wurde<br />

die Maschine mit<br />

einem mobilen<br />

Nebenstromfiltergerät<br />

abgereinigt und<br />

die Partikelkonzentration<br />

aufgezeichnet.<br />

ISO 4406:99 Reinheitsklasse<br />

ISO6um [-]<br />

15<br />

ISO14um [-]<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 0,5 1 1,5 2<br />

Zeit [h]<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


MARKTPLATZ<br />

KOMPLETTE ELEKTRONIK IM GEHÄUSE<br />

Die induktiven Wegaufnehmer SM263/283 von A.B. Jödden mit<br />

12 mm Gehäuse-Durchmesser sind für Messwege bis 360 mm<br />

ausgelegt. Ein integrierter Microcontroller wertet die axiale<br />

Verschiebung des Mu-Metallkerns aus. Die komplette Elektronik,<br />

die ein wegproportionales Ausgangssignal liefert, ist im Gehäuse<br />

eingebaut. Die geringe Stromaufnahme ermöglicht die Ausführung<br />

des Sensors in Zwei-Leiter-Technik mit einem Ausgangssignal<br />

von 4 bis 20 mA, das von vielen Steuerungen und Anzeigeeinheiten<br />

direkt verarbeitet werden kann. Schutzart IP68 erlaubt den<br />

Einsatz auch bei Ölnebel, Schlamm, Regen, Staub sowie bei hohen<br />

Schock- und Vibrationsbelastungen.<br />

SCHUTZ VOR KOLLISIONEN IN DER<br />

BÜHNENTECHNIK<br />

Die Bühnenleittechnik SYB3.0 von Rexroth unterstützt das<br />

technische Personal bei anspruchsvollen Bewegungsabläufen mit<br />

zwei Bausteinen der Kollisionsüberwachung. Das Anti-Kollisions-<br />

System einerseits erkennt potenzielle Kollisionen im Voraus und<br />

hindert die entsprechenden<br />

Antriebe daran, ihre Fahrt zu<br />

beginnen oder stoppt eine<br />

gestartete Bewegung. Der<br />

Anti-Kollisions-Assistent<br />

andererseits funktioniert<br />

nach einem Prinzip ähnlich<br />

einer Einparkhilfe. Er warnt<br />

vor möglichen Kollisionen<br />

durch ein visuelles Feedback,<br />

das verschiedene Warnstufen<br />

in Abhängigkeit von<br />

Geschwindigkeit und<br />

Abstand bis zur potenziellen<br />

Kollision signalisiert.<br />

www.boschrexroth.com<br />

LAGERDATEN VON INA UND FAG INTEGRIERT<br />

www.abjoedden.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 7-8/<strong>2017</strong><br />

Bonfiglioli Deutschland, Neuss 17<br />

CONEXA, Präzisionsarmaturen,<br />

Hann. Münden 29<br />

EKOMAT, Karben 29<br />

KASTAS SEALING TECHNOL. EUROPE,<br />

Quickborn 11<br />

KVT-Fastening, Illerrieden 33<br />

LEE Hydr. Miniaturkomp.,<br />

Sulzbach7<br />

MEORGA, Nalbach 59<br />

DER DIREKTE WEG<br />

Montanhydraulik, Holzwickede 13<br />

PH Industrie-Hydraulik,<br />

Sprockhövel5<br />

SF Filter, Villingen-Schwenningen 39<br />

Stauffenberg, Werdohl 19<br />

TRIES, Hydraulik-Elemente,<br />

Ehingen3<br />

WANDFLUH, Frutigen (Schweiz) 21<br />

Beilage:<br />

MEORGA, Nalbach (Teilbelegung)<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />

<strong>O+P</strong>-REDAKTION: m.pfister@vfmz.de<br />

WERBUNG IN <strong>O+P</strong>: a.zepig@vfmz.de<br />

MDA TECHNOLOGIES – FLUIDTECHNIK INTERNATIONAL:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

Die Version 03/<strong>2017</strong> der Software von Kisssoft enthält jetzt die<br />

aktuellen Lagerdaten aus dem Wälzlagerkatalog von Schaeffler<br />

für die Marken INA und FAG. Die Datenbank verfügt nun<br />

zusätzlich über die rund 7000 Lager, die in dem Katalog aufgeführt<br />

sind. Mit ihnen können Anwender der Software nun<br />

Getriebe entwerfen. Bei dem Update wurde die X-Life Harmonisierung<br />

vollständig berücksichtigt. Für folgende Releases sollen<br />

die Lagerdaten des Herstellers auf dem neusten Stand gehalten<br />

werden.<br />

www.kisssoft.ag<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />

Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />

Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />

Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />

Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />

Frau Prof. Dr.-Ing. M. Ivantysynova,<br />

Purdue University<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />

Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />

Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />

Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />

Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />

Memmingen<br />

Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />

Der Vorsitzende und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />

Die Nr. 1 in Auswahl und Kompetenz – SF.<br />

30‘000 Filtertypen ab Lager. Für den Mobil- und Industriebereich.<br />

24h<br />

2Lie eferung<br />

SF Filter GmbH<br />

DE-78056 VS-Schwenningen<br />

Phone +49 7720 80 91-0<br />

heller • laufer<br />

sf-filter.com<br />

SF-Filter.indd 1 03.03.<strong>2017</strong> 13:27:10<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 39


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

Was haben Medizinprodukte und Autos<br />

gemeinsam? Beides sind High-Tech-<br />

Entwicklungen, die ohne hochpräzise gefertigte<br />

Bauteile nicht funktionieren. Möglich ist eine<br />

solch genaue Bearbeitung mit den<br />

Werkzeugmaschinen der Grob-Gruppe. Bei der<br />

spanenden Fertigung wirken extrem hohe Kräfte<br />

auf die Werkstücke ein.<br />

Sämtliche Vorrichtungen für die Werkzeug- und Werkstückspannungen<br />

werden daher mit einer ausgefeilten Hydraulik<br />

betrieben. Bei den Hydraulikverbindungen vertraut Grob<br />

auf das Rohrumformsystem VossFormSQR in Kombination<br />

mit der prozesssicheren Umformmaschine VossForm 100. Darüber<br />

hinaus setzt das Unternehmen weitere Komponenten von Voss Fluid<br />

ein, wie leckagesichere Schneidringverschraubungen.<br />

HYDRAULIKVERBINDUNGEN FÜR<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

Der Name Grob steht international für Werkzeugmaschinen höchster<br />

Präzision. In der Automobilindustrie, im Flugzeugbau, in der<br />

IN DER VERBINDUNG<br />

LIEGT DIE KRAFT<br />

Medizintechnik und in einer Reihe weiterer Branchen genießt das<br />

Familienunternehmen mit Sitz in Mindelheim großes Vertrauen.<br />

Das Produktportfolio gliedert sich in die Bereiche Systemmaschinen,<br />

Universalmaschinen für die spanende Bearbeitung, Anlagen<br />

für die Elektromobilität, komplette Montageanlagen, bestehend<br />

aus modular aufgebauten Bearbeitungszentren und Sondermaschinen,<br />

sowie den Bereich neue Technologien.<br />

Weltweit erwirtschaftet die Grob-Gruppe mit knapp 6 000 Mitarbeitern<br />

auf vier Kontinenten einen Umsatz von rund 1,3 Mrd.<br />

Euro. „Wir stellen hohe Anforderungen an uns selbst und haben<br />

den Anspruch, die Nummer 1 zu sein. Das erfordert ständige technische<br />

Innovationen. Genau das Gleiche erwarten wir auch von<br />

unseren Zulieferern“, erläutert Anton Kuhn, Abteilungsleiter<br />

Fluid-Konstruktion bei Grob.<br />

UNIVERSALMASCHINEN VON GROB<br />

Grob-5-Achs-Universalmaschinen lassen sich in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen einsetzen – wie beispielsweise dem Formenund<br />

Prototypenbau mit anspruchsvollen, hochgenauen Geometrien<br />

mit Raumschrägen und Raumbohrungen. Die Werkzeugmaschinen<br />

arbeiten auf einen tausendstel Millimeter genau. Eine solch exakte<br />

Bearbeitung setzt voraus, dass die Werkstücke in komplexen<br />

Spannvorrichtungen positioniert und fixiert werden. Dabei kommt<br />

der Hydraulik eine besondere Bedeutung zu. Sie hat die Aufgabe,<br />

Werkzeuge zu spannen und Gewichte auszugleichen. Außerdem<br />

sorgt sie für die Klemmung von Achsen und Spindeln.<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

POINTIERT<br />

DIE VERBINDUNGSELEMENTE MÜSSEN HÖCHSTE<br />

LECKAGESICHERHEIT AUFWEISEN<br />

01<br />

WEITERE ANFORDERUNGEN: EINFACHE HANDHABUNG,<br />

REGELMÄSSIGE PRODUKT- U. MONTAGESCHULUNGEN<br />

MONTAGESICHERHEIT DURCH DEN SCHUTZ<br />

VOR ÜBERMONTAGE<br />

In der Regel wirken bis zu 120 bar auf die Hydraulikverbindungen,<br />

bei Druckspitzen vereinzelt sogar bis zu 300 bar. Rund 70 bis 100 m<br />

Hydraulikleitung sind in den Werkzeugmaschinen der G-Reihe verbaut,<br />

hinzu kommen unzählige Verbindungen. Gemäß den von Grob<br />

definierten Qualitätsstandards müssen die Verbindungselemente<br />

zwischen den einzelnen Hydraulikrohren höchste Leckagesicherheit<br />

aufweisen. „Die Hydraulik ist ein sensibler Bestandteil unserer Werkzeugmaschinen,<br />

denn hydraulische Antriebe sorgen für höchste Präzision<br />

bei den Werkzeugbewegungen. Daher muss die Verbindungstechnik<br />

zuverlässig und dauerhaft leckagefrei sein“, betont Anton<br />

Kuhn. Neben der Leckagefreiheit sind eine einfache Handhabung<br />

und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis weitere Anforderungen,<br />

die Grob an seine Lieferanten von Hydraulikverbindungen stellt.<br />

02<br />

01 Die 5-Achs-Universalmaschinen von Grob lassen sich in<br />

den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen – wie beispielsweise<br />

dem Formen- und Prototypenbau<br />

02 Eine exakte Bearbeitung setzt voraus, dass die<br />

Werkstücke in komplexen Spannvorrichtungen positioniert<br />

und fixiert werden – hier kommt die Hydraulik ins Spiel<br />

03 Mehrheitlich setzt Grob die Verbindungslösung<br />

VossFormSQR ein. Dank des besonderen Aufbaus steht sie für<br />

höchste Prozess- und Leckagesicherheit.<br />

04 Die Umformmaschine VossForm 100 formt einfach und<br />

prozesssicher die erforderliche Rohrkontur an<br />

03<br />

ÜBER VOSS FLUID<br />

Die Voss Fluid GmbH ist ein international führender Anbieter<br />

von <strong>Fluidtechnik</strong>. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in<br />

Wipperfürth und ist mit rund 480 Mitarbeitern Teil der Voss<br />

Holding. Das Produktportfolio umfasst vormontierte<br />

Rohrgeometrien, konfektionierte Schlauchleitungen, Rohrund<br />

Flanschverbindungen, Schlaucharmaturen sowie<br />

nützliches Zubehör für die Stationär- und Mobilhydraulik. Für<br />

Voss Fluid als Entwicklungs- und Systempartner des internationalen<br />

Maschinenbaus liegt der Schwerpunkt auf anwendungsspezifischen<br />

Systemlösungen. Voss Fluid bietet<br />

Kunden alles aus einer Hand: von der Projektierung und dem<br />

Engineering über die Fertigung und Montage bis zu wirtschaftlichen<br />

Logistikleistungen. Mit vier eigenen Vertriebsgesellschaften<br />

in Europa sowie weiteren Präsenzen der<br />

Voss-Gruppe und einem weltweiten Händlernetz gewährleistet<br />

Voss Fluid jederzeit die zuverlässige Distribution ihrer<br />

Systemlösungen.<br />

04<br />

www.voss-fluid.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 41


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

TITEL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

EINFACH LECKAGEFREI<br />

Mehrheitlich setzt Grob die Verbindungslösung VossFormSQR<br />

ein. Neben der Qualität war die einfache Handhabung ein ausschlaggebender<br />

Grund. Um eine sichere Verbindung zu erzeugen,<br />

sind nur wenige Arbeitsschritte erforderlich: Zunächst formt die<br />

Umformmaschine VossForm 100 binnen wenigen Sekunden an<br />

das Ende eines Hydraulikrohres eine 24°-Rohrkontur an. Dazu<br />

muss das Rohrende bis zur Anschlagplatte in die Maschine geschoben<br />

werden. Da ein Innendorn am Ende des Stauchkopfes<br />

die Einschnürung des Rohres verhindert, bleibt der Rohrinnendurchmesser<br />

vollständig erhalten und Druckverluste durch Einwölbungen<br />

werden verhindert.<br />

Zusammen mit einer Weichdichtung aus FKM und einer spezifischen<br />

SQR-Funktionsmutter entsteht eine einfache und hochwertige<br />

Verbindung. Besonders die Montagesicherheit durch den Schutz vor<br />

Übermontage ist für Grob ein entscheidender Vorteil des Systems:<br />

Bei der Endmontage schlägt die Stirnseite des mit VossFormSQR umgeformten<br />

Rohrendes gegen den Stutzengrund im Verschraubungskörper.<br />

Beim Anzug der Funktionsmutter werden diese Komponenten<br />

fest miteinander verspannt, wobei ein spürbarer Kraftanstieg<br />

dem Monteur das Erreichen des Montageendes signalisiert.<br />

„Ein Großteil aller auftretenden Leckagen entsteht durch falsche<br />

Montage. Mit VossFormSQR reduzieren wir dieses Risiko entscheidend.<br />

Deshalb ist diese Technik unserer Ansicht nach die sicherste<br />

und beste Verbindung. Auch unsere Mitarbeiter sind mit dem System<br />

zufrieden“, sagt Anton Kuhn. Weltweit hat Grob zwölf Voss-<br />

Form 100 Umformmaschinen im Einsatz.<br />

WEICHDICHTENDE SCHNEIDRINGE<br />

Ergänzend zur Rohrumformung mit VossForm 100 setzt das international<br />

agierende Familienunternehmen auch den weichdichtenden<br />

Schneidring ES-4 aus dem Hause Voss ein. Diesen verbaut<br />

Grob insbesondere in den Systemmaschinen für die Automobilindustrie.<br />

Das Funktionsprinzip basiert auf einer Zwei-Schneiden-<br />

Technologie mit zwei zusätzlichen Weichdichtungen. Die beiden<br />

Weichdichtungen sind eine Besonderheit des ES-4: Mithilfe der<br />

vollständig spaltfrei gekammerten Weichdichtung garantiert der<br />

ES-4 auch bei einem eventuellen Nachlassen der metallischen<br />

Dichtung eine trockene und schwitzfreie Verbindung. Selbst Vibrationen<br />

hält die Verbindung auf diese Weise stand. Die spaltfreie<br />

Kammerung der Dichtung erreicht der Anwender durch die Blockmontage.<br />

Diese vermeidet, dass der Ring zu tief einschneidet – eine<br />

Übermontage wird somit verhindert.<br />

ANSPRUCH AUF DIE NUMMER 1<br />

www.grobgroup.com<br />

Anton Kuhn, Abteilungsleiter<br />

Fluid-Konstruktion<br />

bei der Grob-Werke<br />

GmbH & Co. KG: „Wir<br />

stellen hohe Anforderungen<br />

an uns selbst und<br />

haben den Anspruch, die<br />

Nummer 1 zu sein. Das<br />

erfordert ständige<br />

technische Innovationen.<br />

Genau das Gleiche<br />

erwarten wir auch von<br />

unseren Zulieferern.“<br />

05<br />

ÜBER DIE STIEFEL GMBH<br />

Die Stiefel GmbH ist ein Anbieter von Produkten und<br />

Dienstleistungen im Bereich Hydraulik- und Pneumatikkomponenten,<br />

Schlauchtechnologie, Rohrbiegetechnik,<br />

Aggregatebau und Baugruppenmontage.<br />

Das Unternehmen verfügt über Standorte in<br />

Deutschland und der Schweiz sowie über zahlreiche<br />

Vertriebspartner in Asien. Hauptsitz des 1962<br />

gegründeten Unternehmens ist Neu-Ulm. Zu den<br />

Kunden zählen insbesondere Firmen aus dem<br />

Fahrzeug- und Maschinenbau, sowie Sondermaschinenhersteller<br />

und die Automobilindustrie. Die Stiefel<br />

GmbH ist nach ISO9001ff zertifiziert.<br />

www.stiefel-hydraulik.de<br />

SERVICE UND SCHULUNGEN<br />

Grob schätzt an seinem Partner Voss Fluid nicht nur die hohe Qualität<br />

der Produkte und deren einfache und sichere Handhabung,<br />

sondern auch den Service. „Voss Fluid ist ein agiles Unternehmen<br />

und kundennah aufgestellt“, beschreibt Anton Kuhn. Um die geforderten<br />

kurzen Reaktionszeiten zu gewährleisten, hält Voss Fluid zusammen<br />

mit ihrem Premium-Vertriebs- und -Servicepartner, der<br />

Stiefel GmbH, jeweils einen Teil des benötigten Materials bereit.<br />

Grob profitiert nicht nur von hoher Termin- und Liefertreue, sondern<br />

auch von Produkt- und Montageschulungen. Gemeinsam mit<br />

ihrem Vertriebs- und Servicepartner trainiert Voss Fluid die Monteure<br />

des Maschinenbauers regelmäßig in der korrekten Anwendung<br />

der Voss-Lösungen.<br />

KANBAN-SERVICE DURCH DIE STIEFEL GMBH<br />

Seit mehr als 13 Jahren leistet der Voss-Fluid-Partner Stiefel für<br />

Grob einen Kanban-Service. Dieser ist über ein klassisches Zwei-<br />

Kisten-System mit einer definierten Mindestfüllmenge organisiert.<br />

Dreimal pro Woche tauscht die Stiefel GmbH die Behälter aus. Einmal<br />

pro Woche ist zudem ein Fachmann aus dem Bereich der Hydrauliktechnik<br />

vor Ort und unterstützt Grob in allen Fragen zu den<br />

Voss-Lösungen. „Seit dreizehn Jahren arbeiten wir mit Voss und<br />

Stiefel zusammen. Seitdem sind wir sehr zufrieden mit der Produktqualität<br />

und dem Service, den wir durch diese Partnerschaft<br />

erhalten. Wir wünschen uns, dass das in Zukunft so bleibt“, resümiert<br />

Anton Kuhn von Grob.<br />

Fotos: VOSS Fluid; GROB-WERKE GmbH & Co. KG<br />

www.voss-fluid.de<br />

05 In den Systemmaschinen für die Automobilindustrie<br />

verbaut Grob unter anderem den weichdichtenden<br />

Schneidring ES-4 von Voss Fluid<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


NEUER AUFTRITT IN RESPONSIVEN DESIGN<br />

Auf der neuen<br />

Webseite der Dipl.<br />

Ing. K. Dietzel<br />

GmbH, Beerwalde,<br />

finden Kunden<br />

und Interessenten<br />

jetzt Informationen<br />

zum<br />

Unternehmen in<br />

neuem Design.<br />

Der Relaunch war<br />

notwendig geworden,<br />

um die<br />

Homepage an moderne Standards anzupassen; z. B. mit responsivem Webdesign. Die Oberfläche<br />

der Webseite passt sich nun automatisch an verschiedene Endgeräte an. Alle Inhalte<br />

wurden komplett überarbeitet. Dabei lag der Fokus auf der Hervorhebung der beiden Kernbereiche<br />

des Unternehmens: „Standardsortiment“ und „Maßgeschneiderte Lösungen“. Neu<br />

ist auch der separate „Servicebereich“ mit Informationen von Beratung bis Logistik sowie<br />

die „Karriere“ Seite mit offenen Stellenangeboten, Entwicklungsperspektiven, Ausbildung<br />

oder Praktika.<br />

KOMPLETTE OPTISCHE<br />

GRUNDERNEUERUNG<br />

www.dietzel-hydraulik.de<br />

DIE ZUKUNFT DER PNEUMATIK<br />

Mit dem Festo Motion Terminal hat<br />

Festo eine universelle, programmierbare<br />

Plattform für eine hochflexible<br />

und adaptive Automatisierung mit digitalisierter<br />

Pneumatik entwickelt.<br />

„Durch die Verschmelzung von Hardund<br />

Software ist uns ein regelrechter<br />

Technologiesprung gelungen. Während<br />

der dreijährigen Entwicklungszeit<br />

entstand nicht nur eine intelligente<br />

pneumatische Automatisierungsplattform<br />

für die Industrie 4.0, sondern eine Schlüsselinnovation für die Fertigung der Zukunft“,<br />

sagt Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management. Unterschiedlichste<br />

Ventilfunktionen lassen sich flexibel programmieren und über Motion Apps ansteuern.<br />

Das Festo Motion Terminal vereint die Funktionen von rund 50 Einzelkomponenten<br />

und ist Türöffner und Enabler für Unternehmen, die ihre Produktion fit für Industrie<br />

4.0 machen wollen.<br />

www.festo.com/motionterminal<br />

Mit einem neu strukturierten Internetauftritt<br />

und einer optischen Grunderneuerung<br />

in ein ansprechendes, modernes<br />

Design, präsentiert sich Lee Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH. Dank des<br />

responsiven Designs ist lee.de fortan auch<br />

auf Endgeräten wie Tablets und Smartphones<br />

gut zu erfassen. Mit der neuen<br />

Webpräsenz können sich Interessierte sowohl<br />

über das Unternehmen informieren,<br />

als auch über die Produktpalette informieren.<br />

Dazu gehören auch Neu- und Weiterentwicklungen<br />

im Bereich der Miniaturbauweise<br />

sowie Links und Downloads von<br />

Produktdatenblättern. Ein ständig aktualisierter<br />

Messekalender und ein Terminologie-Glossar<br />

für die Produktbeschreibung<br />

runden das neue Online-Angebot ab.<br />

www.lee.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 43


VDMA<br />

ELF FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

IM ÜBERBLICK<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Am 22. Juni <strong>2017</strong> fanden in Frankfurt am Main<br />

die Informationsveranstaltung und die<br />

Mitgliederversammlung des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA statt. Am Vormittag<br />

stellten die Forschungsstellen den aktuellen<br />

Stand von elf laufenden Projekten vor.<br />

Nachmittags folgten unter anderem die Wahl<br />

des Vorsitzenden sowie des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden und es standen elf neue<br />

Projektskizzen zur Entscheidung.<br />

Im Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA werden branchenrelevante<br />

Themen aufgegriffen und von den derzeit 57 Mitgliedsunternehmen<br />

im Rahmen der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung<br />

bearbeitet. Ziel ist es, die hohe Innovationsdynamik<br />

in der Hydraulik und Pneumatik zu unterstützen und die<br />

Position der deutschen <strong>Fluidtechnik</strong> als technologischer Weltmarktführer<br />

zu halten.<br />

Wettbewerbsfähig bleiben, erreichte Marktpositionen halten und<br />

nach Möglichkeit auszubauen ist das erklärte Ziel eines jeden Unternehmens.<br />

Dies verlangt große Anstrengungen im Entwicklungs-<br />

und Forschungsbereich, deren alleinige Finanzierung manches<br />

mittelständische Unternehmen überfordern kann. Hieraus entstand<br />

der Gedanke der Gemeinschaftsforschung, den der Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA aufgegriffen hat und unter<br />

Zurückstellung des Wettbewerbsgedankens betreibt.<br />

Im Forschungsfonds werden industriebezogene Forschungsthemen<br />

diskutiert, formuliert und an ausgewählte Forschungsstellen<br />

vergeben, die dann das jeweilige Vorhaben bearbeiten, in Abstimmung<br />

und Begleitung eines industrieprojektbegleitenden Arbeitskreises.<br />

Die öffentliche Informationsveranstaltung dient dazu, Mitglieder<br />

und interessierte Fachleute aus der <strong>Fluidtechnik</strong> zu informieren<br />

und über den Stand der laufenden Forschungsvorhaben zu<br />

berichten.<br />

Der folgende Bericht kann natürlich nur punktuell auf die einzelnen<br />

Vorhaben eingehen und größtenteils nur auf die Zielsetzung<br />

und den Stand der Arbeiten hinweisen. Für alle an den kompletten<br />

Berichten interessierte Leserinnen und Leser verweisen wir auf die<br />

Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme mit dem Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA über die am Ende dieses Berichtes<br />

angegebene Adresse.<br />

ÖFFENTLICHE INFORMATIONSVERANSTALTUNG<br />

Der Vorsitzende des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>, Professor Peter<br />

Post, Festo AG & Co. KG, begrüßte die rund 90 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer an der Informationsveranstaltung. Über folgende<br />

elf Forschungsvorhaben wurde berichtet:<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 45


VDMA<br />

STUDIE INDUSTRIE 4.0 IN DER<br />

FLUIDTECHNIK AM FALLBEISPIEL DER<br />

AUTOMATISIERTEN INBETRIEBNAHME<br />

M. Sc. Raphael Alt, Institut für fluidtechnische Antriebe<br />

und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 704080<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Gegenstand dieser Studie ist die Analyse relevanter Aspekte bei der<br />

Betrachtung einer Maschine im Kontext von Industrie 4.0. Das erste<br />

Arbeitspaket gibt eine Übersicht über derzeit stattfindende Veränderungen<br />

in der Industrie und identifiziert die vorantreibenden Einflussmechanismen.<br />

Diese basieren nicht nur auf dem technischen<br />

Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

sondern auch auf neuen Geschäftsmodellen. Begrifflichkeiten, welche<br />

in diesem Zusammenhang häufig zur Sprache kommen, werden<br />

in einem Glossar aufgelistet und erklärt. Als Basis für eine weiterführende<br />

Analyse des Fallbeispiels wird zum einen der aktuelle Stand<br />

der Inbetriebnahme-Technik erarbeitet und zum anderen die Vision<br />

einer automatisierten Inbetriebnahme beschrieben.<br />

01 Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen<br />

Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen (in Anlehnung an /PLA16/)<br />

Virtuelle Welt<br />

Vernetzen/<br />

Verknüpfen<br />

Bedeutung zuweisen/<br />

Semantik/<br />

Verstehen<br />

Syntax/<br />

Erkennen<br />

Wissen<br />

Informationen<br />

Daten<br />

Zeichen<br />

Domäne C<br />

Domäne B<br />

Domäne A<br />

Flexibles Handeln<br />

Aktion<br />

Reale Welt<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Die folgenden Arbeitspakete dienen der detaillierten Analyse der beschriebenen<br />

Fallbeispiele. Die darin betrachteten Aspekte beinhalten<br />

im Wesentlichen die in der Forschungs-Roadmap aufgezeigten<br />

vier Dimensionen: vertikale Integration, horizontale Integration, Produktlebenszyklus<br />

und Mensch. Jede dieser Dimensionen beleuchtet<br />

relevante Aspekte der Industrie 4.0 am Fallbeispiel der automatisieren<br />

Inbetriebnahme aus unterschiedlichen Perspektiven. Hieraus<br />

soll der Handlungsbedarf abgeleitet werden, der für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

Branche und alle beteiligten Firmen besteht, wenn sie an der Hebung<br />

des Potenzials durch Industrie 4.0 beteiligt sein wollen.<br />

Ein großer Teil der Entwicklungen und Innovationen von Industrie<br />

4.0 sind mit dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

in Verbindung zu bringen. Industrie 4.0 lässt viele<br />

Sichtweisen und Interpretationen zu, was beim Sprechen über die<br />

Thematik zu häufigen Missverständnissen führt.<br />

In dieser Studie wurden zunächst die Grundlagen und Potenziale<br />

aus Unternehmenssicht aufgezeigt. Zum Beschreiben der technischen<br />

Umsetzung wird in die Sicht der Feldgeräte gewechselt. Die<br />

meisten neuen Geschäftsmodelle können in der Unternehmenssicht<br />

verortet werden. Hierzu findet sich auch zahlreiche Literatur.<br />

Industrie 4.0 basiert zum einen auf der Beschaffung einer möglichst<br />

umfassenden Wissensbasis, welche zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort zur Verfügung gestellt wird und zum anderen deren Umsetzung in<br />

die Realität mittels flexibler Aktorik (Bild 1). Zur Vergrößerung<br />

der Wissensbasis gehört eine intensive<br />

Messen/Erfassen/<br />

Detektieren<br />

Datensammlung, -verarbeitung und Vernetzung der<br />

CPS. Zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Kommunikation<br />

der Daten und Informationen ist eine<br />

einheitliche Beschreibung notwendig. Zur Erhöhung<br />

der Flexibilität lassen sich Systeme modularisieren<br />

und mit einer serviceorientierten Architektur aufbauen.<br />

Mechanische Funktionen werden, wenn<br />

möglich in die Elektronik und die Software ausgelagert.<br />

Funktionen werden gekapselt und dem Anwender<br />

möglichst einfach zur Verfügung gestellt.<br />

Der weitere Teil der Studie befasst sich mit der<br />

Konkretisierung der angesprochenen Aspekte an<br />

Hand der automatisierten Inbetriebnahme zweier<br />

Fallbeispiele: einer elektrohydraulischen Kompaktachse<br />

und einem pneumatischen 2D-Portalsystem.<br />

Derzeit wird der Stand der Inbetriebnahme im Dialog<br />

mit Vertretern aus der Industrie erfasst und eine Vision<br />

der automatisierten Inbetriebnahme skizziert.<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

EFFIZIENTE VERSORGUNGSEINHEIT<br />

FÜR MOBILHYDRAULISCHE SYSTEME<br />

Dipl.-Ing. Lennart Roos, Institut für mobile Maschinen<br />

und Nutzfahrzeuge (IMN) der TU Braunschweig<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703270<br />

Zielsetzung:<br />

Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in einer Effizienzsteigerung<br />

der hydraulischen Versorgungseinheit mobiler Arbeitsmaschinen<br />

mit stark inhomogenem hydraulischem Leistungsprofil. Dabei<br />

soll eine gleiche oder bessere Dynamik erreicht werden als mit konventionellen,<br />

mechanisch-hydraulisch geregelten Verstellpumpen.<br />

Diese dient für das Vorhaben stets als Referenz. Im Projekt soll keine<br />

neuartige Pumpenkonstruktion entwickelt oder untersucht werden,<br />

sondern es soll die Reduzierung komponentenspezifischer Verluste<br />

durch einen systemtechnischen Ansatz erreicht werden. Als Beispielapplikation<br />

wurde für das Projekt ein Traktor der 100-kW-Leistungsklasse<br />

ausgewählt, weil diese Maschinen vielfältige Arbeitsaufgaben<br />

mit nennenswertem hydraulischem Leistungsanteil ausweisen.<br />

Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />

02<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Der zentrale Ansatz besteht in einer Aufteilung des Fördervolumens<br />

einer (großen) Verstellpumpe auf zwei (kleinere)<br />

Pumpen, sodass temporär nicht benötigtes Fördervolumen<br />

in einer Parallelschaltung deaktiviert werden kann.<br />

Durch den Einsatz verschiedener Baugruppen ist eine<br />

Vielzahl verschiedener Architekturen möglich. Im projektbegleitenden<br />

Arbeitskreis wurde der Fokus auf drei Konzepte<br />

gelegt, welche ausschließlich aus Pumpenparallelschaltungen<br />

zweier Einheiten mit/ohne Wellenkupplung<br />

bestehen.<br />

Zur Untersuchung der beschriebenen Zwei-Pumpenkonzepte<br />

wurde am IMN ein Prüfstand (Bild 2) aufgebaut,<br />

an dem auch die Validierungsversuche zum Abgleich mit<br />

der Simulation durchgeführt werden. Der Aufbau umfasst<br />

drei Verstellpumpen in Schrägscheibenbauweise sowie<br />

eine Innenzahnradpumpe, die alle auf eine zentrale Systemleitung<br />

geführt werden. Da auf vorhandene Pumpen<br />

zurückgegriffen wird, die zum Teil nicht durchtriebsfähig<br />

sind, wird ein lastschaltbares Verteilergetriebe eingesetzt,<br />

um weiterhin auch die Kupplungsfunktion darzustellen.<br />

Die erzielte Charakteristik erfüllt nur qualitativ die Erwartungen,<br />

da die minimalen quantitativen Vorteile keinen<br />

Einsatz eines Doppelpumpensystems rechtfertigen.<br />

Die ermittelte Größenordnung stimmt den ersten Messungen<br />

zufolge mit der Simulation überein. Bevor eine abschließende<br />

Bewertung sowie ein Abgleich mit der Simulation vorgenommen<br />

wird, werden zwecks statistischer Absicherung noch weitere<br />

Messreihen gefahren. Messergebnisse für die beiden weiteren Konzepte<br />

liegen aktuell noch nicht vor. Für eines der beiden wird ein besseres<br />

Effizienzverhalten für geringe Volumenströme erwartet, weil<br />

durch die abgekuppelte Pumpe keinerlei Schleppverluste anfallen.<br />

Gegenwärtig liegt der Fokus der Tätigkeiten auf der Versuchsdurchführung<br />

der Zweipumpensysteme mit und ohne Kupplungsfunktion.<br />

Neben der Versuchsdurchführung und -auswertung stehen<br />

noch die Validierung der Simulationsmodelle sowie die Bewertung<br />

am Beispiel der gewählten Applikation aus. Der Abschluss dieser<br />

Aufgaben komplettiert die aktuellen Aufgaben und mündet<br />

schließlich in den Abschlussbericht.<br />

Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />

Lamellenkupplung<br />

Verteilergetriebe<br />

E-Maschine<br />

Pumpe 1<br />

Pumpe 4<br />

Pumpe 3<br />

Pumpe 2<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 47


VDMA<br />

SIMULATIONSGESTÜTZTE THERMISCHE<br />

ANALYSE DER SPALTSTRÖMUNGEN IN EINER<br />

AXIALKOLBENPUMPE ZUR VERBESSERUNG<br />

IHRES SCHMIER- UND LECKAGEVERHALTENS<br />

M. Sc. Ahmed El Shorbagy, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />

(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />

Nr. 18975 BR/1<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Für eine hohe Energieeffizienz moderner Hydrauliksysteme müssen<br />

insbesondere die Teillastwirkungsgrade der eingesetzten Verdrängereinheiten<br />

verbessert werden. Der tribologische Kontakt Zylindertrommel-Steuerspiegel<br />

verursacht die größten Anteile an Leckagen<br />

und Drehmomentverlusten durch Reibung in Axialkolbenpumpen.<br />

Die optimale Auslegung dieses Tribokontaktes ist deshalb<br />

der Schlüssel zur Steigerung der Teillasteffizienz. Dabei müssen neben<br />

der hydrostatischen und hydrodynamischen Abstützung<br />

druck- und temperaturabhängige Bauteilverformungen und Fluidstoffdaten<br />

berücksichtigt werden.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist die experimentelle und numerische<br />

Untersuchung des Spalts zwischen Zylindertrommel und<br />

Steuerspiegel. Da derzeit der Industrie dazu kein geeignetes Spalt-<br />

Berechnungswerkzeug zur Verfügung steht, soll im Projekt ein auf<br />

Ergebnis des entwickelten Mehrfeldkopplungsmodells<br />

03<br />

Ergebnis des entwickelten Mehrfeldkopplungsmodells<br />

Z<br />

Heat: Temperature [C]<br />

80<br />

40<br />

Z<br />

2-Wege-Fluid-Struktur-Interaktion basierender Simulationsansatz<br />

entwickelt werden, der in der Lage ist, die im Spalt auftretenden<br />

thermischen sowie strömungstechnischen Vorgänge zu beschreiben.<br />

Die Anhebung der Teillasteffizienz von Verdrängereinheiten<br />

durch verringerte Reib- und Leckageverluste in den tribologischen<br />

Kontaktpaarungen stellt einen interessanten Forschungsgegenstand<br />

zur Erfüllung der Anforderungen moderner Hydrauliksystemarchitekturen<br />

dar. Dabei ist der optimale Einsatz von Verdrängersteuerungen<br />

systemseitig und die Minimierung von Reibung und<br />

Leckagen pumpenseitig der Schlüssel zur Effizienzsteigerung, insbesondere<br />

für Teillastbetriebspunkte. Hierfür werden bisher iterative<br />

Konstruktionsanpassungen auf der Basis zeitaufwendiger und<br />

kostenintensiver Versuchsreihen mit Prototypen durchgeführt.<br />

Im Forschungsprojekt wird ein Mehrfeldkopplungsmodell<br />

(Bild 3) auf der Basis kommerzieller Software zur Spaltberechnung<br />

entwickelt, welches es gestattet, die Konstruktionsanpassungen virtuell<br />

zu testen sowie die Erweiterung der Betriebsbereiche von Axialkolbenpumpen<br />

zu prüfen. Das virtuelle<br />

Prototyping kann aufwendige Versuchsreihen<br />

ersetzen und somit signifikant<br />

zur Zeit- und Kostenersparnis<br />

Stress: Displacement Z [um] beitragen.<br />

33.9201<br />

Der im Rahmen des Vorhabens untersuchte<br />

Einsatz ermöglicht durch eine<br />

umfangreiche Messdatenbasis ein<br />

vertieftes Verständnis der thermischen<br />

Wechselwirkungen im Spalt<br />

zwischen Zylindertrommel und Steuerspiegel.<br />

Dabei werden die Messungen<br />

für die Modellvalidierung und<br />

-23.8186<br />

gegebenenfalls zur Nachkalibrierung<br />

von Rand- und Anfangsbedingungen<br />

des Modells genutzt. Künftig soll im<br />

Ergebnis des Vorhabens ein Katalog<br />

konstruktiver und betriebsstrategischer<br />

Gegenmaßnahmen zur Anwendung<br />

auch auf andere Pumpen als<br />

die im Projekt untersuchten entwickelt<br />

werden.<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

ELEKTROHYDRAULISCHE KOMPAKT-<br />

ANTRIEBE MIT SCHALTBARER ÜBER-<br />

SETZUNG<br />

Dipl.-Ing. Giacomo Kolks, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703490<br />

Zielsetzung:<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist die systematische Erarbeitung<br />

von Strukturen zur Umsetzung einer schaltbaren Übersetzung in<br />

elektrohydraulischen Kompaktantrieben mit hermetisch abgeschlossenem<br />

Ölkreislauf. Zur Wahrung der Kompaktheit der Antriebe<br />

wird eine einseitig ausfahrende Kolbenstange als Randbedingung<br />

festgelegt. Eine strukturelle Herausforderung besteht in<br />

der Kompensation des Pendelvolumens, welches durch die einseitige<br />

Kolbenstange entsteht, und der Kombination mit Prinzipien<br />

zur Umschaltung der Übersetzung.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Um dem Anwender die Vorteile durch Einsatz umschaltbarer Übersetzung<br />

in seiner spezifischen Applikation aufzuzeigen, ist zunächst<br />

eine Methodik zur Abschätzung des Downsizing-Potenzials<br />

zu erarbeiten. Diese Methodik lässt Rückschlüsse auf die optimal<br />

umzusetzenden Übersetzungsverhältnisse zu.<br />

Systemtechnisch stellt eine diskrete Umschaltung der Getriebeübersetzung<br />

eine Unstetigkeit dar. Es besteht die Herausforderung,<br />

die Umschaltung derart zu gestalten, dass keine Anregung der Maschine<br />

erfolgt. Insbesondere bei Prozessen, bei denen die Umschaltung<br />

während der Bewegung erfolgt, darf der Umschaltvorgang<br />

nicht störend auf den Prozess einwirken. Eine geeignete Ventilstruktur<br />

zur Umsteuerung sowie eine Ansteuerungsstrategie für<br />

den geregelten Antriebsmotor und die Umsteuerventile sind zu<br />

entwickeln.<br />

Für definierte Antriebsaufgaben sind die Potentiale gegenüber<br />

elektromechanischen und herkömmlichen elektrohydraulischen<br />

Achsen unter den Aspekten Baugröße, Massen, Energieeffizienz<br />

und Regelgüte klar herauszustellen.<br />

Das laufende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, elektrohydraulische<br />

Kompaktantriebe (Bild 4) mit einer umschaltbaren<br />

Übersetzung auszustatten, die gegenüber elektromechanischen<br />

Antrieben ein Downsizing des elektrischen Antriebs erlauben soll.<br />

Dazu wurde eine Systematik entwickelt, die es zunächst erlaubt,<br />

die prinzipiellen Vorteile in Bezug auf das Downsizing der elektrischen<br />

Antriebskomponenten abzuschätzen. Lösungsräume zur<br />

diskreten Umschaltung des Übersetzungsverhältnisses wurden<br />

systematisch aufgespannt und relevante Konzepte für Systeme<br />

mit abgeschlossenem Ölkreislauf synthetisiert. Im weiteren Projektverlauf<br />

werden Vorzugsvarianten für die Untersuchung im<br />

Versuch definiert und entsprechende Demonstratoren entwickelt.<br />

Diese werden auf ihre dynamischen Eigenschaften und ihr Umschaltverhalten<br />

untersucht, um sie für verschiedene Anwendungen<br />

zu qualifizieren.<br />

04<br />

Beispiele für Systemlösungen umschaltbarer elektrohydraulischer<br />

Kompaktantriebe<br />

Generatorisch diskrete Umschaltung<br />

Aktorisch diskrete Umschaltung<br />

M<br />

3~<br />

A 1<br />

A 2<br />

A 3<br />

A 4<br />

04<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 49


VDMA<br />

BETRIEBSBEREICHSERWEITERUNG<br />

HYDROSTATISCHER KOMPONENTEN<br />

FÜR DEN EINSATZ MIT WASSER-<br />

HALTIGEN DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />

Dipl.-Ing. Dominik Krahl, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />

(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />

Nr. 18491 BR/1<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Im Fokus des Forschungsprojektes stehen zwei zentrale Ziele:<br />

Erstens sind die Ursachen und Wirkungen des durch Kavitation bedingten<br />

Erosionsverschleißes in HFC-Komponenten experimentell<br />

aufzuarbeiten und zu bewerten. Zweitens sind den Komponentenentwicklern<br />

ein CFD-gestütztes Simulationswerkzeug sowie konstruktive<br />

Lösungsansätze zur Verbesserung der strömungskritischen<br />

Bereiche ihrer HFC-Komponenten nutzbar zu machen.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Schwerentflammbare HF-Flüssigkeiten werden in einigen Industriezweigen,<br />

die ein erhöhtes Zündrisiko aufweisen, gesetzlich gefordert.<br />

Dabei hat sich in Deutschland die Untergruppe der HFC-<br />

Flüssigkeiten etabliert. Aufgrund einiger fluidspezifischer Eigenschaften<br />

wird jedoch der Betriebsbereich von HFC-Komponenten<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Mineralöl-Komponenten stark<br />

eingegrenzt. Die Kavitationsfreudigkeit von HFC-Flüssigkeiten und<br />

die damit verbundene Kavitationserosion bei Überschreiten der zulässigen<br />

Betriebsgrenzen sind dabei als besonders kritisch zu bewerten.<br />

Für eine wirtschaftliche Entwicklung von HFC-Komponenten<br />

fehlen jedoch bisher eine systematische Aufarbeitung der HFCspezifischen<br />

Kavitationseigenschaften<br />

sowie eine effiziente<br />

Möglichkeit der simulationsgestützten<br />

Vorhersage der Kavita-<br />

05<br />

tionserosion. An diese Defizite<br />

knüpft das Vorhaben der Betriebsbereichserweiterung<br />

von<br />

HFC-Komponenten an.<br />

Um eine simulationsgestützte<br />

Abbildung der Strömungsvorgänge<br />

zu ermöglichen, erfolgte<br />

zunächst die Stoffwertbestimmung<br />

der dafür relevanten Stoffparameter.<br />

Dabei steht die Analyse<br />

des Kavitationsverhaltens<br />

der HFC-Flüssigkeit im Fokus.<br />

Erste experimentelle Untersuchungen<br />

zeigen ein im Vergleich<br />

zu herkömmlichem Mineralöl deutlich geringeres Luftlösevermögen<br />

von HFC. Das experimentell erfasste zeitliche Verhalten der<br />

Gasausscheidung wird zur Parametrierung des Gaskavitationsmodells<br />

genutzt.<br />

Die experimentelle Kavitationserosionsanalyse bildet die Grundlage<br />

für eine spätere Entwicklung eines simulationsgestützten Erosionsmodells.<br />

Entsprechende Erosionsversuche wurden mit dem<br />

Referenzmedium HLP an zwei hydrauliktypischen Geometrien abgeschlossen<br />

(Bild 5). Dabei wurde neben dem Schädigungsbereich<br />

und dem Volumenabtrag der jeweiligen Erosionsversuche auch der<br />

Betriebspunkt einsetzender Kavitationserosion bestimmt. Die Analyse<br />

der Erosionsproben erfolgte dabei unter anderem mittels 3D-<br />

Profilometer.<br />

Aktuell befindet sich der Prüfstand zur Untersuchung der hydrauliktypischen<br />

Komponenten im Umbau, um eine HFC-Eignung<br />

zu gewährleisten. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen werden<br />

die Versuche analog zum Referenzmedium HLP mit HFC durchgeführt.<br />

Parallel dazu erfolgt die Entwicklung der Kavitations- und Kavitationserosionsmodelle.<br />

Diese werden im Anschluss zur simulationsgestützten<br />

Ableitung von Maßnahmen zur Betriebsbereichserweiterung<br />

von HFC-Komponenten herangezogen.<br />

Beispiel der der Kavitationserosionsschäden an an der der Erosionsprobe des des Pumpenmodells<br />

nach nach abgeschlossenem Erosionsversuch mit mit HLP HLP<br />

Beispiel der Kavitationserosionsschäden an der Erosionsprobe des Pumpenmodells<br />

nach abgeschlossenem Erosionsversuch mit HLP<br />

Montierte Erosionsprobe<br />

des des ebenen ebenen Pumpenmodells<br />

Kavitationserosion auf auf<br />

den den Flächen Flächen A 1<br />

und A 1<br />

und A 2<br />

A 2<br />

nach nach Erosionsversuch<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

ANALYTISCHE STRÖMUNGSKRAFT-<br />

BERECHNUNG VON LÄNGS-<br />

SCHIEBERVENTILEN<br />

Ing. Patrik Bordovsky, Institut für fluidtechnische<br />

Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />

Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />

(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />

Nr. 18569 N/1<br />

Zielsetzung:<br />

Die durch das strömende Fluid verursachte Strömungskraft soll<br />

im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht werden. Das<br />

Ziel ist es, die Strömungskraft in Abhängigkeit der verschiedenen<br />

Betriebsparameter sowie geometrischen Gegebenheiten analytisch<br />

beschreiben zu können. Um die gewonnenen Erkenntnisse<br />

in der Praxis einsetzen zu können, werden die mathematischen<br />

Modelle in MS-Office umgesetzt, sodass zur schnellen Auslegung<br />

des Aktors ein einfach zu verwendendes Tool entsteht.<br />

06<br />

Geometrien der untersuchten Schieber<br />

SmSK<br />

Geometrien der untersuchten Schieber<br />

Form der Steuerkante<br />

SmS SmF SmR<br />

Form der Steuerkerben<br />

SmRK SmAK SmTK<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Im vorliegenden Bericht werden die Motivation, der Lösungsweg<br />

und der aktuelle Stand der Arbeiten zur Untersuchung der Strömungskräfte<br />

von Längsschieberventilen dargelegt. Die folgenden<br />

Projektergebnisse wurden bereits erzielt:<br />

Ein analytisches Modell zur Strömungskraftberechnung wurde hergeleitet<br />

und anhand von Messdaten für einfache Ventilgeometrien<br />

validiert. Es wurde gezeigt, dass die Strömungskraftberechnung mit<br />

Variablen der Strömungswinkel und des Durchflusskoeffizienten<br />

zuverlässig berechnet werden kann.<br />

Die für die Strömungskraftberechnung notwendigen Strömungswinkel<br />

und Durchflusskoeffizienten wurden für verschiedene Schiebergeometrien<br />

(Bild 6) und jeweils beide Strömungsrichtungen ermittelt.<br />

Dabei wurden physikalische und geometrische Parameter<br />

mit der Methode „Design and Analysis of Simulation Experiments“<br />

variiert und deren Einfluss auf die Strömungswinkel und die Durchflusskoeffizienten<br />

bestimmt.<br />

Es wurden Strömungskräfte von<br />

Industrieventilen gemessen und diese<br />

mit den berechneten verglichen.<br />

Aus dem Vergleich für das Ventil V1<br />

der Firma H1 ergab sich, dass das<br />

analytische Modell der Strömungskraft<br />

für die untersuchten Industrieventile<br />

eingeschränkt verwendet<br />

werden kann. Die Abweichungen<br />

sind vor allem auf die Komplexität<br />

der Schiebergeometrie und die Ungültigkeit<br />

der Annahmen für die Strömungskraftberechnung<br />

zurückzuführen.<br />

Eine Untersuchung der Strömungskraftberechnung<br />

realer Ventilgeometrien<br />

wäre daher notwendig,<br />

da die Steuerkante oft aus mehreren<br />

einfachen Geometrien besteht.<br />

Es wurde ein Excel-Werkzeug entwickelt,<br />

um die Strömungskraft effizient<br />

berechnen zu können. Dabei<br />

wurden drei Eingabe-Möglichkeiten<br />

implementiert. Das Excel-Werkzeug<br />

eignet sich zum Beispiel für eine<br />

Vorauslegung von Ventilen.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 51


Modellbildung<br />

Flussdichte B<br />

FEM<br />

Simulation<br />

VDMA<br />

SENSORGERECHTE KONSTRUKTION<br />

ELEKTROMAGNETISCHER<br />

VENTILAKTOREN<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kramer, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />

(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />

Nr. 19093 BR/1<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der sensorlosen Positionsbestimmung<br />

von elektromagnetischen Ventilaktoren durch die gezielte<br />

Anpassung der Magnetgestaltung und der Ansteuerung. Der<br />

Informationsgehalt soll erhöht werden, indem der Arbeitsbereich<br />

bzw. die Genauigkeit der Positionsbeobachtung maximiert wird.<br />

07 Aktuelle Aktuelle Arbeiten Arbeiten zur Modellbildung zur Modellbildung und FEM-Simulation und FEM Simulation<br />

Beispielaktoren<br />

• elektrische Leitfähigkeit κ<br />

• Magnetkennlinien B (H)<br />

Parametrierung<br />

3D<br />

3D<br />

Feldstärke H<br />

2D<br />

2D<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Der Entwicklungsstand elektromagnetischer Aktoren ist bereits auf<br />

einem hohen Stand, jedoch noch nicht vollständig ausgeschöpft.<br />

Für die stetig steigenden Anforderungen bezüglich Sicherheit, Verfügbarkeit,<br />

Lebensdauer und Komfort rückt die sensorische Erfassung<br />

von charakteristischen Ventilgrößen zunehmend in den Fokus.<br />

Um gleichzeitig der Miniaturisierung und Robustheit Rechnung<br />

zu tragen, kann über die inhärenten Zusammenhänge eines<br />

Elektromagneten beispielsweise die Ankerposition mit einfacher<br />

Strom- und Spannungsmessung beobachtet werden. Elektromagnetische<br />

Ventilaktoren sind derzeit vorrangig für deren Aktorfähigkeit<br />

ausgelegt. Die gezielte Ausprägung der inhärenten Zusammenhänge<br />

in Form der Sensorfähigkeit blieb bisher unberücksichtigt.<br />

Nur mit der gezielten Weiterentwicklung kann das Potenzial von<br />

Ventilaktoren weiter ausgeschöpft werden.<br />

Der Fokus des Projekts ist die gezielte Weiterentwicklung elektromagnetischer<br />

Ventilaktoren hinsichtlich ihrer Sensorfähigkeit. Dazu<br />

wird exemplarisch an zwei Beispielaktoren, die für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />

repräsentativ sind, eine systematische Verbesserung der Sensoreigenschaften<br />

gezeigt. Aktuell werden zu zwei ausgewählten Beispielaktoren<br />

FEM-Simulationsmodelle aufgebaut, die die relevanten<br />

Einflüsse von Sättigung, magnetischer Materialhysterese und Wirbelstrom<br />

abbilden (Bild 7). Problemstellen, die zu einer unzureichenden<br />

Positionsbeobachtung führen, werden anschließend identifiziert.<br />

Im Folgenden werden Lösungen aufgezeigt, um den Arbeitsbereich<br />

der Positionsbeobachtung zu erhöhen sowie um parasitäre<br />

Effekte, die zu Mehrdeutigkeiten der Positionsbeobachtung führen,<br />

zu reduzieren. Die Lösungen werden gezielt<br />

Kennfelder des<br />

induktiven<br />

Verhaltens<br />

an den Problemstellen der Beispielaktoren<br />

angewandt und simulationsgestützt untersucht.<br />

Dazu werden Gestaltungsmaßnahmen<br />

und Werkzeuge entwickelt, um das Vorgehen<br />

an anderen elektromagnetischen Ventilaktoren<br />

zielorientiert anwenden zu können. Das<br />

erreichte Verbesserungspotenzial der Sensorfähigkeit<br />

wird mit Hilfe eines aufzubauenden<br />

Demonstrators validiert. Die Ansteuer- und<br />

Auswertealgorithmen werden bezüglich der<br />

verbesserten Positionsbeobachtung mit dem<br />

Fokus einer praxistauglichen industrienahen<br />

Nutzung weiterentwickelt.<br />

Im Ergebnis steht sowohl das Verbesserungspotenzial<br />

beispielhaft dargestellt an<br />

zwei ausgewählten repräsentativen Ventilaktoren<br />

als auch eine Methodik, die eine einfache<br />

Übertragung an weitere Aktoren zulässt.<br />

Darüber hinaus werden weitere Anwendungsgebiete<br />

unter Nutzung der verbesserten<br />

Positionsbeobachtbarkeit erschlossen.<br />

52 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

ENERGIEEFFIZIENTE KONZEPTE ZUR<br />

DRUCKWANDLUNG IN DER PNEUMATIK<br />

M. Sc. Elvira Rakova, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

M. Sc. Stephan Merkelbach, Institut für fluidtechnische<br />

Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA;<br />

FKM-Nr. 703461/703462<br />

Zielsetzung:<br />

Pneumatische Antriebe kommen in großen Stückzahlen für den automatisierten<br />

Betrieb heutiger Produktionsanlagen zum Einsatz,<br />

wobei sie Antriebsaufgaben mit sehr unterschiedlichen Anforderungen<br />

und Parametern lösen. Im Vergleich zu anderen Antriebstechnologien<br />

zeichnen sie sich durch eine hohe Robustheit und<br />

niedrige Anschaffungskosten, Wartungsfreundlichkeit und einen<br />

geringen Installationsaufwand aus..<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Im Rahmen des Projekts werden durch Ausnutzung von Analogien<br />

zur Hydraulik und Elektrotechnik neuartige Konzepte zur energieeffizienten<br />

Druckwandlung in der Pneumatik entwickelt und untersucht.<br />

Die Entwicklungsstrategie zielt auf die Überführung bestehender,<br />

energieeffizienter Konzepte aus den Bereichen der elektrotechnischen<br />

Schaltwandler und hydraulischen<br />

Transformatoren in<br />

pneumatische Systeme ab.<br />

Zur Erfüllung der Zielstellung werden<br />

verschiedene für die Übertragung geeignete<br />

Konzepte simulationstechnisch<br />

analysiert und bewertet. Die Lösungsvarianten<br />

werden hinsichtlich ihrer funktionalen<br />

Eignung und ihres Potenzials zur<br />

Effizienzsteigerung gegenüber konventionellen<br />

Systemen untersucht. Jeweils ein<br />

Konzept zur Druckerhöhung und -reduzierung<br />

wird als Demonstrator aufgebaut<br />

und vermessen. Im Ergebnis soll<br />

das Potenzial zur Weiterentwicklung<br />

und wirtschaftlichen Verwertbarkeit der<br />

Konzepte beurteilt werden.<br />

Ziel des vorgestellten Projekts ist es,<br />

durch Übertragung von Wandlungsprinzipien<br />

aus der Elektrotechnik und der<br />

Hydraulik auf die Pneumatik die Effizienz<br />

der lokalen Druckanpassung gegenüber<br />

den derzeit genutzten Druckminderern<br />

und -boostern zu erhöhen.<br />

Das IFAS untersucht die Übertragung von Hydrotransformatorkonzepten<br />

aus der Hydraulik in die Pneumatik. Diese nutzen jeweils<br />

einen Kompressor und einen Druckluftmotor, welche auf einer<br />

gemeinsamen Welle laufen (Bild 8). Sie bieten die Möglichkeit<br />

eines erhöhten Massestroms bei abgesenktem Druck oder aber einer<br />

Druckerhöhung bei geringerem Massestrom hinter dem Transformator.<br />

Am IFD wurde die Umsetzung elektrischer Schaltwandlerprinzipien<br />

in die Pneumatik untersucht. Durch die Simulation verschiedener<br />

zur Druckerhöhung bzw. zur Druckabsenkung geeigneter<br />

Schaltwandlerkonzepte wurden funktionsfähige Schaltungen<br />

sowie Konstruktions- und Befüllparameter identifiziert.<br />

Auf Basis der Simulations- und Optimierungsergebnisse wurden<br />

im dritten Arbeitspaket an beiden Instituten jeweils Funktionsmuster<br />

aufgebaut, anhand derer die Umsetzbarkeit der Prinzipien<br />

für die Nutzung in realen Druckluftsystemen dargestellt wurde.<br />

08 Schematische Schematische Darstellung Darstellung des Konzepts des aus Konzepts getrennten aus Einheiten getrennten Einheiten<br />

p Vers<br />

p Umg<br />

p Vers<br />

p Umg<br />

SV M,ein<br />

SV M,aus<br />

Variation des<br />

Schaltpunkts<br />

CV K,ein<br />

CV K,aus<br />

V M,OT<br />

V M,UT<br />

V K,OT<br />

V K,UT<br />

p Ziel<br />

p Vers<br />

p Ziel<br />

p Vers<br />

Variation des<br />

Schaltpunkts<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 53


VDMA<br />

ANALYSE DER SCHALLEMISSION<br />

PNEUMATISCHER KOMPONENTEN<br />

M. Sc., M. Sc. Maximilian Waerder, Institut für fluidtechnische<br />

Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703290<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Das vorgestellte Projekt beinhaltet die Untersuchung der Entstehung<br />

und Ausbreitung der Schallemission von pneumatischen<br />

Komponenten. Die Forderung nach der Einhaltung von Grenzgeräuschpegeln<br />

ist inzwischen gesetzlich verankert, da Lärmbelästigung<br />

erwiesenermaßen zu psychologischen wie auch physiologischen<br />

Beschwerden führt. Die Pneumatik steht durch die Verwendung<br />

des Druckmediums Luft und die damit verbundenen Kompressions-<br />

und Expansionsvorgänge in direktem Zusammenhang<br />

mit der Entstehung von Luftschall. Durch eine Interaktion von Fluidströmung<br />

und Starrkörperdynamik ist ein weiterer Schallentstehungsmechanismus<br />

durch den sogenannten Körperschall gegeben.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist daher ein genormtes Messverfahren<br />

zu verwenden, um pneumatische Komponenten zu vermessen<br />

und Produkte mit hohem Reduktionspotenzial zu definieren. Nach<br />

09Stationäre Strömungssimulation eines 2/2 Wege Proportionalventils<br />

Stationäre Strömungssimulation eines 2/2-Wege-Proportionalventils<br />

Netz<br />

Modell<br />

Turbulenzmodell<br />

k-omega SST<br />

Randbedingungen<br />

Fluid: Luft (kompressibel)<br />

Einlass: p 1<br />

= 1,77 bar<br />

Auslass: p 2<br />

= 1,68 bar<br />

Validierung<br />

Q O,sim<br />

= 883,36 Nl/min<br />

Q 0,mess<br />

= 807,2 Nl/min<br />

Ergebnisse<br />

Δp = 0,09 bar<br />

ṁ = 0,0174 kg/s<br />

v max<br />

= 219,9 m/s<br />

den Empfehlungen durch ISO 3740 wurde die Schallmessung nach<br />

ISO 3744 als geeignet klassifiziert. Zur Einordnung und methodischen<br />

Anwendung der Schallmessung wurde eine erste Messreihe<br />

von unterschiedlichen Schalldämpfern im institutseigenen<br />

Schallmessraum durchgeführt. Dabei wurden die Randbedingungen,<br />

welche zur Anwendbarkeit und Gültigkeit der Messung<br />

eingehalten werden müssen, aufgezeichnet und überprüft. Die notwendigen<br />

Umgebungs- und Fremdgeräuschkorrekturwerte wurden<br />

bestimmt und bei der Ermittlung des gemittelten, A-bewerteten<br />

Gesamtgeräuschpegels berücksichtigt.<br />

Die Messungen haben ergeben, dass eine freie Entlüftung zu<br />

Lärmpegeln bis 80 dB(A) führt, was oberhalb vorgeschriebener<br />

Grenzwerte liegt. Auch wenn die Verwendung handelsüblicher<br />

Schalldämpfer zur Pegelreduktion führt, ist kritisch zu bewerten,<br />

dass komplexere und größere pneumatische Antriebe bei höheren<br />

Systemdrücken und -volumenströmen zu einer signifikanten Steigerung<br />

des Gesamtgeräuschpegels führen können. Darüber hinaus<br />

bestehen die meisten pneumatischen Anlagen aus<br />

mehreren Komponenten, die jeweils eine Quelle<br />

von Schallemission darstellen. Die Einflüsse der<br />

Systemparameter (wie z. B. Systemdruck, Bewegungsrichtung,<br />

Lastmasse und Einstellung der Endlagendämpfung)<br />

konnten anhand ausgewählter<br />

pneumatischer Linearantriebe evaluiert werden.<br />

Das Simulationsmodell, welches die Strömungsgrößen<br />

des Luftstroms mit den Schwingungsgrößen<br />

der Ventilstruktur und der umgebenden Luft verknüpft,<br />

konnte für ein ausgewähltes Beispiel eines<br />

2/2-Wege-Proportionalventils geschlossen werden<br />

(Bild 9). Die Simulation hat gezeigt, dass der Rechenaufwand<br />

selbst für kleine Komponenten nicht<br />

tragbar ist, da für das gesamte Hörspektrum eine<br />

Rechenzeit von über vier Jahren auf einem Standardsimulationsrechner<br />

erreicht wird. Deshalb sollen<br />

im letzten Projektteil alternative Verfahren zur<br />

Bestimmung des Schallfeldes untersucht werden,<br />

um eine wirtschaftliche Methodik zu etablieren, die<br />

sinnvoll in den Konstruktionsprozess eingebunden<br />

werden kann.<br />

54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

EINFLUSS VON MOLEKÜLSTRUKTUR<br />

UND ADDITIVEN AUF DIE GLEITLÄNGE<br />

IN DER HYDRODYNAMISCHEN<br />

SCHMIERUNG<br />

M. Sc. Tobias Corneli, Institut für Fluidsystemtechnik<br />

(FST) der TU Darmstadt<br />

Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703410<br />

Zielsetzung:<br />

Hydraulikflüssigkeiten dienen der Kraftübertragung. Zur Erfüllung<br />

dieser Aufgabe werden in der <strong>Fluidtechnik</strong> überwiegend mineralölbasierte<br />

Hydraulikflüssigkeiten eingesetzt. Neben der Aufgabe der<br />

Kraftübertragung werden dem Hydraulikfluid zusätzliche Aufgaben<br />

zuteil wie Schmierung, Kühlung oder Transport von Verunreinigungen.<br />

Um all diese Aufgaben erfüllen zu können, bestehen typische<br />

Hydrauliköle aus einem Basisöl und verschiedenen Additivpaketen.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Die tribologischen Eigenschaften von Hydraulikflüssigkeiten werden<br />

heute noch allein durch die kinematische Viskosität des Basisöls<br />

spezifiziert. Dessen ungeachtet und ungeachtet von Ölspezifikationen<br />

nach geltenden Normen, kommt es bei Bauteilprüfungen,<br />

z. B. an Schrägscheibenpumpen, bei der Verwendung konkurrierender<br />

Öle gleicher Spezifikation zu gänzlich unterschiedlichen Ergebnissen.<br />

Bei diesen Tests treten sowohl Versagen nach wenigen<br />

Betriebsstunden als auch Durchläufer auf. An diesen Ergebnissen<br />

wird deutlich, dass die bestehende Spezifizierung von Hydraulikflüssigkeiten<br />

nicht ausreichend ist, um das tribologische Verhalten<br />

eines Hydrauliksystems praxistauglich hinsichtlich Reibung und<br />

Verschleiß zu beschreiben.<br />

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurden systematische<br />

Messungen zur Bestimmung der Gleitlänge in Abhängigkeit der<br />

Temperatur für ein Polyalphaolefin (PAO) 6 durchgeführt. Der stochastische<br />

Fehler der Einzelmessung konnte durch Wiederholungsmessungen<br />

auf 8 nm reduziert werden. Durch das an der TU<br />

Darmstadt entwickelte Kalibrationsverfahren für Absolutmessungen<br />

mit kapazitiven Abstandssensoren in Öl konnte erstmals<br />

die Gleitlänge für das technische System Stahl/PAO/Stahl in einem<br />

Temperaturbereich von 10 bis 60 °C gemessen werden. Die Gleitlänge<br />

nimmt mit zunehmender Temperatur von 950 ± 200 nm bei<br />

10 °C auf 350 ± 200 nm bei 60 °C ab.<br />

Im Rahmen des Projekts konnte erstmals gezeigt werden, dass<br />

die Gleitlänge in Abhängigkeit der Temperatur durch eine Arrhenius-Beziehung<br />

beschrieben werden kann (Bild 10). Der Forschungsstelle<br />

ist auch kein anderes Experiment bekannt, in dem<br />

systematische Messungen zur Temperaturabhängigkeit der Gleitlänge<br />

durchgeführt wurden.<br />

Im Folgenden wird nun systematisch der Projektplan abgearbeitet.<br />

Die Restlaufzeit des Projekts beträgt noch neun Monate. Laut Projektplan<br />

sollten aktuell die Variationen der Additivierung vermessen<br />

werden. Momentan werden noch die Basisöle vermessen. Dieser<br />

Projektverzug stellt aber infolge der Automatisierung kein Problem<br />

dar. Durch die Vollautomatisierung ist es möglich pro Monat<br />

für 2,5 unterschiedliche Öle Arrhenius-Beziehungen zu messen,<br />

das macht bei neun Monaten Restlaufzeit 22 Ölvariationen. Bei den<br />

ursprünglich veranschlagten sechs Wochen pro Ölspezifikation wären<br />

im Rahmen des Projektes ohne die Automatisierung lediglich<br />

17 Variationen möglich gewesen.<br />

10<br />

VERSCHIEBUNGSFAKTOR ,<br />

Arrhenius-Beziehung für Gleitlänge und<br />

dynamische Viskosität<br />

Arrhenius-Beziehung für Gleitlänge und<br />

dynamische Viskosität<br />

101 PAO 6<br />

T 0 =313.15 K<br />

log ( )<br />

( 0 ) = 1 1 −<br />

0<br />

10 0<br />

log ( )<br />

( 0) = 1 1 −<br />

0<br />

2.8 3 3.2 3.4<br />

x10-3<br />

10 -1<br />

1/TEMPERATUR in 1/K<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 55


VDMA<br />

EINFLUSS DER OBERFLÄCHENRAUHEIT<br />

VON HYDRAULIKSTANGEN AUF<br />

REIBUNG UND LECKAGE<br />

M. Sc. Mario Stoll, Institut für Maschinenelemente (IMA)<br />

der Universität Stuttgart<br />

Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />

(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi); Nr. 18054N/1<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Zielsetzung:<br />

Das Verständnis des Abdichtmechanismus von Hydraulikstangendichtungen<br />

beruht im Wesentlichen auf einem makroskopischen Ansatz<br />

aus den 60er Jahren – Reibung und Leckage lassen sich damit<br />

nicht ausreichend erklären. Besonders der Einfluss der Stangenoberfläche<br />

auf das Dichtsystem ist bisher nur unzureichend erforscht. Ziel<br />

des Projekts war deshalb die genauere Untersuchung des Einflusses<br />

der Hydraulikstangenoberfläche auf das Dichtsystem. Des Weiteren<br />

sollten Kennwerte identifiziert werden, welche sich zur funktionalen<br />

Beschreibung der Stangenoberflächen eignen.<br />

Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Zu diesem Zweck wurden im Forschungsprojekt gezielt 15 Hydraulikstangen<br />

und acht Gegenlaufflächen für Triboversuche hergestellt<br />

und mit zwei Dichtungswerkstoffen (PU und PTFE) experimentell<br />

11<br />

Korrelation mit<br />

PU-Leckage<br />

Korrelation mit<br />

PU-Leckage<br />

Korrelation von 2D- und 3D-Oberflächenkennwerten mit<br />

Korrelation PU-Leckage von 2D und im Dauerlauf<br />

3D-Oberflächenkennwerten mit PU-Leckage im Dauerlauf<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

–0,1<br />

–0,2<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

–0,1<br />

–0,2<br />

Ra<br />

Rz<br />

Rt<br />

Rp<br />

Rv<br />

Rq<br />

Rsk<br />

Rku<br />

Rdq<br />

Rvk<br />

Rvk*<br />

Rpk<br />

Rpk*<br />

Rk<br />

2D-Kennwerte<br />

3D-Kennwerte<br />

Mr1<br />

Mr2<br />

Rmax<br />

Rmr Rdc<br />

Sq<br />

Ssk<br />

Sku<br />

Sp<br />

Sv<br />

Sz<br />

Sa<br />

Smr<br />

Smc<br />

Sxp<br />

Sal<br />

Str<br />

Std<br />

Sdq<br />

Sdr<br />

Vm<br />

Vv<br />

Vmp<br />

Vmc<br />

Vvc<br />

Vvv<br />

Spd<br />

Spc<br />

S10z<br />

S5p<br />

S5v<br />

Sda<br />

Sha<br />

Sdv<br />

Shv<br />

am Prüfstand untersucht. Dabei zeigte sich, dass „raue“ Stangen<br />

per se nicht schlecht sein müssen. Besondere Beachtung sollte dafür<br />

der Orientierung der Strukturen auf der Oberfläche gewidmet<br />

werden. Hier zeigt sich, dass je weiter Strukturen in Bewegungsrichtung,<br />

also senkrecht zum Dichtring orientiert sind, desto kritischer<br />

ist dies für das Dichtsystem. Bereits feine Riefen in Längsrichtung<br />

auf der Stange können zu exzessiver Leckage und Dichtungsverschleiß<br />

führen. In der Praxis treten solche Strukturen häufig<br />

im Betrieb durch Schmutz auf. Kommt es zu einem Ausfall des<br />

Dichtsystems sollte bei Längsriefen auf der Stange neben einem<br />

neuen Dichtring auch die Überarbeitung oder der Tausch der Hydraulikstange<br />

in Betracht gezogen werden. Nur so kann wieder die<br />

ursprüngliche Lebensdauer erreicht werden.<br />

Besonders interessant zeigten sich auch die gedrehten Stangen,<br />

welche trotz ihrer hohen Rauheit in Bezug auf Reibung, Leckage und<br />

Verschleiß sehr gut funktionierten. Bisher werden gedrehte<br />

Stangen im Bereich von Hydraulikdichtungen noch nicht eingesetzt.<br />

Hier zeigt sich ein hohes Potenzial zur günstigen Herstellung<br />

von Hydraulikstangen, welches zukünftig weiter untersucht<br />

werden sollte.<br />

Um die experimentell gewonnen Erkenntnisse für Stangenoberflächenvorgaben<br />

umsetzen zu können reichen die bekannten<br />

2D-Kennwerte nach DIN EN ISO 4287 nicht aus. Für<br />

eine umfangreichere Beschreibung der Stangenoberflächen<br />

werden 3D-Kennwerte benötigt. Im Rahmen einer Korrelationsbetrachtung<br />

haben sich hierbei die Kennwerte Sdr (Oberflächenverhältnis),<br />

Std (Texturrichtung) und Sdq (mittlere quadratische<br />

Oberflächensteigung) der DIN EN ISO 25178 als besonders<br />

geeignet erwiesen (Bild 11). Eine einheitliche Vorgabe<br />

für Hydraulikstangenoberflächen erwies sich dabei als nicht<br />

zielführend. Grund hierfür ist der Einfluss der Betriebsbedingungen.<br />

Je nach Druck, Geschwindigkeit, Temperatur und eingesetztem<br />

Dichtring verändert sich die ideale Stangenoberfläche.<br />

Abhilfe kann hier zukünftig die Kombination von dreidimensionalen<br />

Oberflächenkennwerten mit Betriebsbedingungen<br />

sein, mit der eine sehr gute Prognose von Leckage,<br />

Reibung und Verschleiß erreicht werden kann. Dazu werden<br />

derzeit jedoch Vorkenntnisse über das Verhalten des Dichtsystems<br />

bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen benötigt.<br />

56 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VDMA<br />

Dr.-Ing. Robert Rahmfeld (links),<br />

Prof. Dr.-Ing. Peter Post (Mitte),<br />

Dipl.-Ing. Peter-Michael Synek (rechts)<br />

Mitgliederversammlung:<br />

Der Vorsitzende des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>, Professor Peter<br />

Post, Festo AG & Co. KG, begrüßte die Vertreter der Mitgliedsfirmen,<br />

der Forschungsstellen sowie der Fachpresse und eröffnete die<br />

Mitgliederversammlung. In diesem Jahr standen die Wahlen des<br />

Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA für die Amtsperiode <strong>2017</strong> bis<br />

2021 an. Zum Vorsitzenden des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> wurde<br />

Professor Peter Post, Festo AG & Co. KG, wiedergewählt. Ebenso<br />

wiedergewählt wurde Dr.-Ing. Robert Rahmfeld, Danfoss Power<br />

Solutions GmbH & Co OHG, zum stellvertretenden Vorsitzenden.<br />

Neue Forschungsprojekte:<br />

In diesem Jahr standen elf neue Projektskizzen zur Entscheidung.<br />

Alle Projektvorschläge wurden inhaltlich in den jeweiligen projektbegleitenden<br />

Arbeitskreisen bzw. mit Industrieexperten diskutiert,<br />

abgestimmt und eine Vorstellung auf der Mitgliederversammlung<br />

empfohlen. Folgende Projekte werden vom Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />

aufgegriffen:<br />

Eigenfinanzierung:<br />

n Parametrierung von Kavitationsmodellen für die gezielte Betriebsbereichserweiterung<br />

ölhydraulischer Komponenten<br />

und Systeme, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD) der TU Dresden<br />

n Automatisierte Inbetriebnahme drehzahlvariabler Linearantriebe<br />

im geschlossenen Kreis, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />

der TU Dresden<br />

Einreichung bei der AiF:<br />

n Modellgestütztes Condition Monitoring mit verrauschten<br />

Signalen, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />

(IFAS) der RWTH Aachen und Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik<br />

(ISW) der RWTH Aachen<br />

n Risiken und Möglichkeiten des Cloud- &-Edge-Computing für<br />

fluidtechnische Systeme, Institut für fluidtechnische Antriebe<br />

und Steuerungen, RWTH Aachen<br />

n Effizienzsteigerung im Konstantdrucksystem – Selbst-Optimierende<br />

Steuerstrategie zur Verlustminimierung eines<br />

Konstantdrucksystems mit Zwischendruckleitung und<br />

4-Flächen-Zylinder, Teilinstitut Mobile Arbeitsmaschinen,<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

n Sensorgestützte Sicherheitstechnik für pneumatische<br />

Energiesparschaltungen, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD) der TU<br />

Dresden<br />

n Maßgeschneiderte Durchfluss- und Stellkraftkennlinien von<br />

Sitzventilen, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />

(IFAS) der RWTH Aachen<br />

Nachwuchsförderung:<br />

Das 11. IFK findet vom 19. bis 21. März 2018 in Aachen statt – unterstützt<br />

durch den Fachverband und den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />

im VDMA. Der Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> wird auch 2018<br />

wieder Studierenden, die von den jeweiligen Institutsleitern empfohlen<br />

werden, eine kostenfreie Teilnahme ermöglichen.<br />

Fachtagungen:<br />

n 75. Internationale Landtechnik-Tagung<br />

am 10. und 11. November <strong>2017</strong> in Hannover<br />

n 11. IFK<br />

vom 19. bis 21. März 2018 in Aachen<br />

n 20. ISC<br />

am 10. und 11. Oktober 2018 in Stuttgart<br />

n 10. Kolloquium Mobilhydraulik<br />

am 16. und 17. Oktober 2018 in Braunschweig<br />

Termin:<br />

Die nächste Mitgliederversammlung in Verbindung mit einer vorangestellten<br />

Informationsveranstaltung des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />

im VDMA findet am 21. Juni 2018 in Frankfurt am Main statt.<br />

Informationen über den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA gibt:<br />

Peter-Michael Synek, Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA, Lyoner Straße 18,<br />

60528 Frankfurt am Main, E-Mail: peter.synek@vdma.org.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 57


FLUIDTECHNIK<br />

PREDICTIVE<br />

MAINTENANCE:<br />

WAS ERWARTEN UNTERNEHMEN<br />

VOM EINSATZ VON PM?<br />

KOSTENSENKUNG<br />

21%<br />

15%<br />

Reduzierte Reperaturund<br />

Ersatzteilkosten<br />

Sonstiges<br />

6%<br />

LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />

33%<br />

79%<br />

Erhöhte Anlagenverfügbarkeit<br />

und Nachhaltigkeit (HSE)<br />

Erhöhte Betriebssicherheit<br />

5%<br />

Erhöhte Lebensdauer<br />

der Anlage<br />

11%<br />

12%<br />

Verbesserte Planung<br />

von Servicezyklen<br />

KUNDENNUTZEN<br />

18%<br />

Erhöhte Produkt-/Prozessqualität<br />

Quelle: Roland Berger<br />

Roland Berger, VDMA und Deutsche Messe zeigen in einer Gemeinschaftsstudie die Erwartungshaltung<br />

der Maschinenbauer an den Einsatz von Predictive Maintenance in ihren Unternehmen.<br />

KOSTENLOSER DOWNLOAD DER STUDIE: http://bit.ly/2vArn8K<br />

58 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 09. <strong>2017</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 17. 08. <strong>2017</strong><br />

01<br />

01 Durch die rasante Entwicklung bei den<br />

3D-Druckern haben sich sowohl die Kostenstruktur<br />

als auch die Fertigungszeiten rapide<br />

verbessert. Dennoch bleibt die Frage offen, ob<br />

das Direkt Metal Printing zur Herstellung<br />

hydraulischer Bauteile geeignet ist.<br />

Foto: Tries<br />

02 Heutzutage sind innovative Ideen gefragt,<br />

die in Richtung Systemverbesserung und<br />

Energieeffizienz abzielen. Unter diesen<br />

Aspekten wird eine neue und innovative<br />

Produktlinie im Aggregatebau lanciert.<br />

Foto: Wandfluh<br />

02<br />

03<br />

03 Der Einsatz von Produkten in einer<br />

explosionsgefährdeten Umgebung bedarf<br />

besonderen Sicherheitsanforderungen, da<br />

Explosionsunglücke oftmals schwer oder sogar<br />

tödlich verlaufen. Um Unfällen vorzubeugen<br />

richtet sich die ATEX-Richtlinie sowohl an<br />

Hersteller als auch an Anwender und regelt den<br />

Explosionsschutz.<br />

Foto: Parker<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten!<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 13. Sept. <strong>2017</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

Volkswagen Halle<br />

Europaplatz 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Messtechnik Steuerungstechnik Regeltechnik Prozessleitsysteme Automatisierung<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue Trends im Bereich der<br />

Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger die in ihren Unternehmen für<br />

die Automatisierung verantwortlich sind.<br />

Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Fachvorträgen und der Imbiss ist für die Besucher kostenlos.<br />

MEORGA GmbH Sportplatzstraße 27 66809 Nalbach<br />

www.meorga.de<br />

MEORGA.indd 1 14.06.<strong>2017</strong> 07:35:18<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 59


LOUNCH<br />

>> CONTENT – MARKETING<br />

AT ITS BEST<br />

BE PART OF IT<br />

SUMMERof <strong>2017</strong><br />

ENGINEERING<br />

>> INDUSTRIE 4.0 –<br />

SOLUTIONS AND APPLICATIONS!<br />

>> MACHEN SIE IHR UNTERNEHMEN ZUM STAR<br />

DER MULTIMEDIALEN LIVE-ROADSHOW <strong>2017</strong><br />

SUMMERof <strong>2017</strong><br />

ENGINEERING<br />

Nehmen Sie schon heute<br />

Ihre Zielgruppe mit auf die Reise<br />

in die Technologische Zukunft<br />

der INDUSTRIE 4.0!<br />

Teilnehmer <strong>2017</strong>:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!