O+P Fluidtechnik 7-8/2017
O+P Fluidtechnik 7-8/2017
O+P Fluidtechnik 7-8/2017
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5445<br />
7-8 August <strong>2017</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
24 I PRODUKTE UND<br />
ANWENDUNGEN<br />
Servopumpen – einfach,<br />
effizient und leise<br />
44 I FORSCHUNGS-<br />
FONDS FLUIDTECHNIK<br />
Elf Forschungsprojekte<br />
im Überblick<br />
08 I LOUNGE<br />
Jede Unternehmung muss sich<br />
für alle Beteiligten rentieren<br />
LECKAGEFREIE HYDRAULIK<br />
40 I In der Verbindung liegt die Kraft<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />
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Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />
Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>“ ist eine Publikation der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz,<br />
HRB 2270, Amtsgericht Mainz, Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
LIPPENBEKENNTNISSE?<br />
Kann man denn niemand mehr trauen? Die heilige Kuh der<br />
Deutschen, die allseits hochgelobte Autoindustrie, angebliche<br />
High-Tech-Schmiede und Job-Garant des Landes gerät mehr und<br />
mehr unter Druck. Der Abgasbetrug greift wie ein Krebsgeschwür<br />
um sich. Die Dieselaffäre basiert nicht auf den Vergehen einiger<br />
wenigen, sie ist wohl vielmehr das Ergebnis jahrelanger Kungelei<br />
namhafter Automobilhersteller und Teilen ihrer Zulieferer. Das<br />
Kartellamt prüft derzeit die Vorwürfe.<br />
In Hochglanz-Broschüren und auf den Internetseiten besagter<br />
Unternehmen findet man Aussagen wie „… betrachtet es als<br />
Anspruch und Verpflichtung, seiner Verantwortung für Gesellschaft<br />
und Umwelt gerecht zu werden …“, „…Nachhaltigkeit bedeutet für<br />
unseren Konzern, ökonomische, soziale und ökologische Ziele<br />
gleichrangig und gleichzeitig anzustreben …“ oder „… Nachhaltigkeit<br />
ist integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und<br />
nachhaltiges Wirtschaften ist als Unternehmensziel auf Konzernebene<br />
verankert …“. Alles nur Lippenbekenntnisse?<br />
Schon in der Bibel steht: „Wer frei ist von Schuld, werfe den ersten<br />
Stein.“ Behauptet dies jemand ernsthaft von sich selbst?<br />
Im Zweifelsfall sind es doch immer die<br />
berühmt, berüchtigten Sachzwänge, die<br />
uns vom rechten Pfad abbringen. Doch<br />
müssen wir diese als gottgewollt<br />
hinnehmen? Beginnen wir doch am<br />
besten bei uns, fassen wir uns an die<br />
eigene Nase, zeigen wir öfter Rückgrat!<br />
Das empfiehlt Ihnen<br />
Ihr<br />
Michael Pfister<br />
m.pfister@vfmz.de
INHALT<br />
16<br />
30<br />
44<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Zuverlässige Dünnschicht-<br />
Drucksensoren<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
08 Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer:<br />
„Jede Unternehmung muss<br />
sich rentieren, und zwar für<br />
alle Beteiligten.“<br />
PERSONALIEN<br />
10 Katharina Wiedemann erhält<br />
Bayerischen Verdienstorden<br />
SZENE<br />
11 Branchen- und Firmennews<br />
<strong>O+P</strong> VOR ORT<br />
14 Fachforum Hydraulik <strong>2017</strong>:<br />
Kompetenz in Sachen<br />
Hydraulik<br />
MESSERÜCKBLICK<br />
16 Trends und Highlights der<br />
Leitmesse (MDA)<br />
DIE 5<br />
22 Messehighlights der<br />
Sensor+Test <strong>2017</strong><br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PUMPEN UND<br />
PUMPENAGGREGATE<br />
24 Hydrauliklösung: Einfach,<br />
effizient und leise<br />
STEUERUNGEN UND<br />
REGELUNGEN<br />
26 Elektromechanische<br />
Ventilantriebe ergänzen die<br />
Hydraulik<br />
30 Hydraulik in äußerst rauen<br />
Bedingungen<br />
34 Zuverlässige Traktion im<br />
Gelände<br />
MESSTECHNIK<br />
36 Stopp der<br />
Partikelkontamination<br />
TITEL<br />
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
40 In der Verbindung liegt die Kraft<br />
MARKTPLATZ<br />
29 Produktinnovationen und mehr<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
VDMA<br />
44 Elf Forschungsprojekte im<br />
Überblick – Bericht über die<br />
Informationsveranstaltung<br />
und die Mitgliederversammlung<br />
des Forschungsfonds<br />
Fluidtechik im VDMA am<br />
22. Juni <strong>2017</strong> in Frankfurt<br />
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SERVICE<br />
03 Editorial<br />
28 Impressum<br />
39 Inserentenverzeichnis<br />
43 Social Media, Apps & Co<br />
58 <strong>O+P</strong> Final<br />
TITELBILD<br />
VOSS Fluid GmbH<br />
Wipperfürth<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
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Mobile Arbeitsmaschinen, die selbst viele Tonnen wiegen,<br />
schwerste Arbeit leisten und hohe Lasten bewegen, verlassen<br />
sich bei ihrer Steuerung auf Signale, die in winzigen<br />
Strukturen gemessen werden. Hydraulikdrücke von einigen<br />
wenigen bis vielen Tausend bar lassen sich mit Dünnschicht-<br />
Drucksensoren zuverlässig über Druckbereich, Temperatur<br />
und Lebensdauer hinweg erfassen. Die OPTI-Messzelle von<br />
Sensor-Technik Wiedemann (STW) kommt in diesen Sensoren<br />
zum Einsatz. Bei Druck verformen sich Widerstandsmäander,<br />
so dass sich dieser indirekt über die Änderung des<br />
Widerstandes messen lässt. Parallel dazu wird die Temperatur<br />
über die Temperaturmäander erfasst. Mit Schichtstärken im<br />
Sub-Mikrometerbereich wirken die Erhebungen und<br />
Verformungen auf einem 1-Cent-Stück wie Berge und Krater.<br />
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MUSS SICH<br />
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FÜR ALLE<br />
BETEILIGTEN<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Herr Dr. Pfeiffer, für diejenigen,<br />
die Sie nicht kennen: bitte stellen<br />
Sie sich kurz vor. Wie sind zu Ihrer<br />
aktuellen Position gekommen?<br />
Was war in Ihrem bisherigen<br />
Berufsleben die größte<br />
Veränderung?<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer ist Geschäftsführer der TOX®<br />
PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG. Das Weingartener Unternehmen<br />
liefert innovative Produkte und Lösungen sowohl mit<br />
pneumohydraulischen als auch elektromechanischen Antrieben.<br />
Und dafür gibt es gute Gründe – auch zukünftig!<br />
Gestatten, Wolfgang Pfeiffer, neugierig auf Technik im Allgemeinen und Umgang mit Menschen<br />
im Besonderen. Diplomingenieur der Elektrotechnik, Doktoringenieur der Konstruktions-<br />
und Fertigungstechnik. Und, die TOX® PRESSOTECHNIK, ein an traditionellen Werten<br />
orientiertes und für Technik brennendes Familienunternehmen von globaler Bedeutung.<br />
Ein Berufsleben besteht aus Änderungen und zukünftig wird das noch weiter zunehmen.<br />
Meine größte Veränderung kann ich gar nicht ausmachen. Viele wären anzuführen.<br />
Machen wir uns nichts vor, die meisten Veränderungen kommen aus Gelegenheiten, die<br />
es gilt zeitnah zu bewerten und gegebenenfalls augenblicklich am Schopfe zu packen.<br />
Wobei ich nun auch die erste Frage abschließend beantwortet habe.<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>
„Ohne wirtschaftliche Rentabilität ist<br />
keine Zukunftsfähigkeit gegeben!“<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />
Das Produktportfolio Ihres<br />
Unternehmens umfasst sowohl<br />
fluidtechnische als auch elektromechanische<br />
Antriebe. Warum<br />
wird es dieses Nebeneinander<br />
auch zukünftig geben?<br />
Wie in anderen technischen Bereichen, kann man heute auch bei den Antriebstechnologien<br />
aus einer zunehmende Anzahl an Möglichkeiten wählen. Dabei zeigt sich überall, dass aufgrund<br />
individueller Vor- und Nachteile, keine einfache Wahl mehr zu treffen ist. Typisch für<br />
unsere Zeit ist, dass mehrere Lösungen in Betracht zu ziehen sind.<br />
Wir haben unsere zwei Hauptantriebsvarianten, pneumohydraulisch und elektromechanisch,<br />
ganz bewusst gleichbedeutend nebeneinander gestellt. Für unsere Tätigkeitsfelder<br />
sind dies die optimalen, aber voneinander verschiedenen Antriebskomponenten. Selbst wir<br />
sind von Zeit zu Zeit noch überrascht, welchem Antriebskonzept bei genauerer Betrachtung<br />
der Aufgabe der Vorzug zukommt. In Zukunft wird sich daran nichts Wesentliches ändern.<br />
Wie definieren Sie den Erfolg<br />
eines (Ihres) Unternehmens?<br />
Jede langfristig angelegte Unternehmung muss sich rentieren, und zwar für alle Beteiligten.<br />
Damit ist eigentlich schon alles gesagt, lassen Sie mich aber noch deutlicher werden. Ohne<br />
wirtschaftliche Rentabilität ist keine Zukunftsfähigkeit gegeben, die Investoren werden sich<br />
zurückziehen. Auch für die Mitarbeiter muss es sich rentieren, denn ohne ihren ständigen<br />
aktiv-positiven Beitrag kann kein Erfolg aufrechterhalten werden. Nicht zuletzt muss es sich<br />
auch für die Gesellschaft rentieren. Damit meine ich die andauernde Nachhaltigkeit der<br />
ganzen Unternehmung für die Umwelt. Alles zusammen, das ist unternehmerischer Erfolg.<br />
www.tox-de.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 4/<strong>2017</strong> 9
PERSONALIEN<br />
Mehr über die Verleihung<br />
in der Residenz in München<br />
erfahren Sie hier:<br />
http://bit.ly/2u0NLGk<br />
KATHARINA WIEDEMANN ERHÄLT BAYERISCHEN VERDIENSTORDEN<br />
Katharina Wiedemann, Geschäftsführerin der Sensor-Technik Wiedemann GmbH (STW) und Vizepräsidentin der Industrie- und<br />
Handelskammer Schwaben, wurde am 12. Juli <strong>2017</strong> mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Verleihung fand im<br />
Rahmen einer Feierstunde im Antiquarium der Residenz in München statt. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete<br />
insgesamt 49 Persönlichkeiten aus.<br />
www.sensor-technik.de<br />
THOMAS<br />
HOCHREIN<br />
DR. RAIMUND<br />
LASSAK<br />
ALFRED<br />
FEUSER<br />
HANS-HEINRICH<br />
HARMS<br />
JOCHEN<br />
KÖCKLER<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
führt nun als neuer<br />
Geschäftsführer die<br />
Forschung und Weiterbildung<br />
des SKZ,<br />
Würzburg, in die<br />
Zukunft. Neben der<br />
Umsetzung der<br />
Modellfabrik 2020 und<br />
der Realisierung eines<br />
Trainingszentrums<br />
Qualitätswesen liegen<br />
ihm auch die Anpassung<br />
der Aus- und Weiterbildung<br />
an die neue<br />
Medienwelt, Stärkung<br />
der Standorte und<br />
praxisorientierte<br />
Qualifikation von<br />
Fachkräften am Herzen.<br />
ist seit 1. Mai <strong>2017</strong><br />
neuer Vertriebsleiter der<br />
Jos. Schneider Optische<br />
Werke GmbH und<br />
verantwortet in dieser<br />
Funktion sämtliche<br />
Vertriebsaktivitäten<br />
weltweit. Der 52-jährige<br />
Ingenieur verfügt<br />
aufgrund verschiedener<br />
Managementfunktionen<br />
bei technologieorientierten<br />
Unternehmen<br />
über weitreichende<br />
Erfahrungen mit<br />
komplexen technischen<br />
Produkten.<br />
vollendete am 16. Juni<br />
<strong>2017</strong> sein 70. Lebensjahr.<br />
Von 2001 bis 2010<br />
engagierte er sich als<br />
Vorsitzender und<br />
stellvertretender<br />
Vorsitzender im<br />
Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA.<br />
2005 wurde er zum<br />
Honorarprofessor der<br />
TU Dresden ernannt, wo<br />
er von 1994 bis 2015 die<br />
Lehrveranstaltung<br />
„Elektrohydraulische<br />
Antriebssysteme“<br />
führte.<br />
wurde am 16. Juni <strong>2017</strong><br />
70 Jahre alt. Professor<br />
Harms leitete von 1990<br />
bis 2010 das Institut für<br />
Landmaschinen und<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> der TU<br />
Braunschweig. Zwischen<br />
1976 und 2010<br />
verfasste er 295<br />
Veröffentlichungen in<br />
neun Sprachen sowie<br />
zwölf Patentanmeldungen.<br />
Während seiner<br />
Professorenzeit wurden<br />
am Institut 825<br />
Studien-/Diplom- und<br />
Projektarbeiten betreut<br />
sowie 41 Promotionen<br />
durchgeführt.<br />
hat am 1. Juli formell<br />
den Vorstandsvorsitz<br />
der Deutschen Messe<br />
übernommen. In einem<br />
nun dreiköpfigen<br />
Gremium führt er das<br />
Unternehmen künftig<br />
gemeinsam mit seinen<br />
Vorstandskollegen<br />
Andreas Gruchow und<br />
Oliver Frese. Daneben<br />
bleibt er in der Verantwortung<br />
für die Messen<br />
in den Bereichen<br />
Industry, Energy und<br />
Logistics sowie für die<br />
Gastveranstaltungen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
SZENE<br />
SCHNELL ZUR HOCHLEISTUNGSDICHTUNG<br />
Der Schnelllieferservice Xpress für<br />
maßgeschneiderte Dichtungen<br />
von Freudenberg hat einen neuen<br />
Hochleistungs-Werkstoff eingeführt.<br />
Das Polyurethan 94 AU<br />
30 000 ist für anspruchsvolle<br />
Hydraulikanwendungen entwickelt,<br />
z. B. mit aggressiven Medien,<br />
hohen Temperaturen und langen<br />
Betriebszeiten. Bei Verwendung mit mineralischen Hydraulikflüssigkeiten<br />
hat es ein Einsatzspektrum von –35 bis +120 °C. In Versuchen<br />
mit verschiedenen Extrusionsspalten und Drücken zeigen Dichtungen<br />
aus dem Werkstoff laut Hersteller keine nennenswerten<br />
Verschleißerscheinungen. Außerdem können nun in 24 Stunden<br />
komplexe Dichtungen mit Durchmessern bis 2 m gefertigt werden.<br />
www.fst.com<br />
NEUER FIRMENNAME BEI ECKERLE<br />
Das Familienunternehmen<br />
Eckerle<br />
Industrie-<br />
Elektronik<br />
GmbH, führender Hersteller von Hydraulik-Innenzahnradpumpen,<br />
Betriebsgeräten für die Beleuchtungsindustrie sowie<br />
Pumpensystemen für die Heizungs- und Klimatechnik heißt<br />
seit 01.07.<strong>2017</strong> Eckerle Technologies GmbH. Die Änderung des<br />
Firmennamens ist durch die wachsende Produktvielfalt und die<br />
internationale Ausrichtung des Unternehmens begründet.<br />
Das mittelständische Unternehmen bleibt dabei seinen<br />
traditionellen Wurzeln treu. Die Besitzverhältnisse sowie der<br />
Standort in Malsch bleiben unverändert und auch die<br />
Ansprechpartner sind in gewohnter Weise erreichbar.<br />
www.eckerle.com<br />
HÄNCHEN ALS „SUPPLIER<br />
OF THE YEAR 2016“<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Für herausragende Leistungen<br />
als Lieferant erhielt die Herbert<br />
Hänchen GmbH & Co. KG die<br />
Auszeichnung „Supplier of the<br />
year 2016“ der Husky Injection<br />
Molding Systems Ltd. Sie<br />
entwickelt und produziert mit<br />
über 4000 Mitarbeitern in mehr<br />
als 40 Ländern Maschinen für<br />
den Kunststoff-Spritzguss.<br />
2016 wurde Hänchen von den<br />
Kanadiern als einziges Unternehmen<br />
für hervorragende<br />
Lieferzuverlässigkeit im Rahmen<br />
der Just-in-Time-Lieferung und<br />
für die Qualität der Produkte<br />
prämiert, die in ppM gemessen<br />
wird. Seit über 20 Jahren liefert<br />
das schwäbische Unternehmen<br />
in prozesssicheren Serien<br />
gefertigte Sonderzylinder für<br />
Maschinen. Die Antriebe sind<br />
auf über 50 Millionen Lastwechsel<br />
ausgelegt und entstehen in<br />
enger Kooperation mit dem<br />
Engineering von Husky. Die<br />
Auszeichnung nahm International<br />
Sales Manager Dirk Laubengeiger<br />
von Hänchen entgegen.<br />
www.haenchen.de
SZENE<br />
AUTOMATISIERUNG UND PRECISION FARMING<br />
IM FOKUS<br />
Die 75. Tagung<br />
Land.Technik<br />
des VDI-Wissensforums<br />
findet am<br />
10. und 11.<br />
November <strong>2017</strong><br />
in Hannover<br />
statt. Im<br />
Zentrum der<br />
Veranstaltung<br />
werden<br />
Innovationen<br />
aus den Bereichen Traktoren, Antriebsstrang, Erntetechnologie,<br />
die Automatisierung in der Landtechnik und das Verfahren des<br />
Precision Farmings stehen. Weitere Schwerpunkte werden<br />
Digitalisierung, Bodenschutz und -bearbeitung, Pflanzenschutz<br />
und die Produktion von Bioenergie und industrielle Produktentwicklung<br />
sein. Die Tagung findet alle zwei Jahre als Auftaktveranstaltung<br />
der Messe Agritechnica statt.<br />
www.vdi.de/meg<br />
MSR-SPEZIALMESSE: PRODUKTE, SYSTEME UND<br />
INFORMATIONEN VOR DER HAUSTÜR<br />
SONCEBOZ MIT DEM „INDUSTRIAL EXCELLENCE<br />
AWARD SWITZERLAND <strong>2017</strong>“ AUSGEZEICHNET<br />
Der Preis „Industrial Excellence Award Switzerland“ geht dieses<br />
Jahr an Sonceboz. Dieser im Rahmen eines europäischen Wettbewerbs<br />
verliehene Schweizer Preis ehrt die Relevanz der verfolgten<br />
Strategie und die Qualität deren Umsetzung in Bezug auf die<br />
industrielle Wettbewerbsfähigkeit. Die internationale Jury setzt<br />
sich aus Dozenten der Partneruniversitäten zusammen, für die<br />
Schweiz sind es die IMD und die ETHL. Nach einer Vorauswahl<br />
aufgrund der eingereichten Bewerbungen anfangs <strong>2017</strong> und dem<br />
darauffolgenden ausführlichen Audit durch die Jury am Standort<br />
Boncourt erhielt Sonceboz den ersten Preis. Der Award steht für<br />
ein hervorragendes Niveau des Unternehmens auf allen Ebenen:<br />
vom strategischen Modell bis hin zu den kontinuierlichen<br />
Verbesserungsmaßnahmen, von der Qualität der industriellen<br />
Prozesse bis hin zum außerordentlichen Einsatz der Mitarbeitenden.<br />
Sonceboz wird die Schweiz am europäischen Finale am<br />
4. Oktober <strong>2017</strong> in Berlin vertreten.<br />
www.sonceboz.com<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die Meorga veranstaltet am 13. September <strong>2017</strong> in der Volkswagen<br />
Halle in Braunschweig eine regionale Spezialmesse für Mess-,<br />
Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik.<br />
150 Fachfirmen zeigen von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Geräte und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie<br />
neue Trends im Bereich der Automatisierung. 36 begleitende<br />
Fachvorträge informieren den Besucher umfassend. Die Messe<br />
wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren<br />
Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an<br />
den Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos und sollen<br />
ihnen Informationen und interessante Gespräche ohne Hektik<br />
oder Zeitdruck ermöglichen.<br />
www.meorga.de<br />
PIRTEK ULM ERHÄLT TOP 100 SIEGEL<br />
Das Pirtek Center in Ulm/Ravensburg zählt <strong>2017</strong> zum Kreis der<br />
"TOP 100" innovativsten Mittelstandsunternehmen Deutschlands.<br />
Marcus Ströhle, Franchisepartner von Pirtek und Inhaber des<br />
Centers in Ulm mit Niederlassung Ravensburg, nahm die Auszeichnung<br />
im Rahmen der Preisverleihung beim 4. deutschen<br />
Mittelstands-Summit am 23. Juni in Essen entgegen. Überreicht<br />
wurde die Trophäe durch den prominenten TV Moderator und<br />
HÄNSSLER NOMINIERT FÜR<br />
MITTELSTANDSPREIS<br />
Der Mannheimer<br />
Kunststoff-<br />
und<br />
Dichtungstechnik-Spezialist<br />
Hänssler ist für<br />
den „Großen<br />
Preis des<br />
Mittelstandes“<br />
nominiert<br />
worden.<br />
Geschäftsführer Andreas Hänssler (Bild 2.v.r.) kommentierte: „Die<br />
zu bearbeitenden Fragestellungen für den Wirtschaftspreis helfen<br />
uns, das eigene Unternehmen mit neuen Augen zu sehen.“ Bei<br />
der kommenden Optimierung von Prozessen würden insbesondere<br />
die Ideen der Mitarbeiter miteinbezogen. Die Ernennung sei<br />
wie eine „Eintrittskarte zum Netzwerk der Besten.“ Der Preis, für<br />
den Unternehmen sich nicht bewerben, sondern vorgeschlagen<br />
werden müssen, wird jedes Jahr im Herbst von der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung verliehen.<br />
www.dicht.de<br />
Wissenschafts-Journalist Ranga Yogeshwar, der als Mentor des<br />
TOP 100 Wettbewerbs fungiert und alle Gewinner der unabhängigen<br />
Veranstaltung auszeichnete. Pirtek Ulm ist ein mobiler<br />
Hydraulikschlauchservice, der mit der Idee einer Werkstatt auf<br />
Rädern seine Kunden aus Bau, Transport, Industrie, etc. schnell<br />
und flexibel vor Ort bedient.<br />
www.pirtek-ulm.de<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
SZENE<br />
ENERGIEMANAGEMENT AN DREI<br />
STAUFF STANDORTEN ZERTIFIZIERT<br />
Die kontinuierliche Überwachung und Optimierung<br />
des Energieeinsatzes mittels eines<br />
Energiemanagementsystems ist nahezu<br />
unerlässlich. Aus diesen Gründen hat die Walter<br />
Stauffenberg GmbH & Co. KG in den vergangenen<br />
Monaten für die drei Standorte in Deutschland<br />
– die Werke in Werdohl und Plettenberg<br />
sowie das Logistikzentrum in Neuenrade – ein<br />
umfassendes Energiemanagementsystem<br />
eingeführt. Dieses wurde zum Ende des ersten<br />
Quartals <strong>2017</strong> erfolgreich durch unabhängige<br />
Gutachter von Lloyd's Register Quality Assurance<br />
(LRQA) entsprechend DIN EN ISO<br />
50001:2011 zertifiziert. Mit dem Energiemanagementsystem<br />
werden nun die vorhandenen<br />
Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
ermittelt und zentral dokumentiert.<br />
NACHFOLGE VON PROFESSOR<br />
MURRENHOFF AM IFAS<br />
Dr. Katharina Schmitz,<br />
aktuell Technische Leiterin<br />
bei der Hunger Maschinen<br />
GmbH, wurde von der<br />
RWTH Aachen University<br />
zum 1. März 2018 auf die<br />
Universitätsprofessur für<br />
das Fach Fluidtechnische<br />
Antriebe und Systeme<br />
berufen. Ab dem 11.<br />
Internationalen Fluidtechnischen<br />
Kolloquium (IFK),<br />
das vom 19. bis 21. März<br />
2018 in Aachen stattfindet,<br />
wird sie die Leitung des<br />
Instituts für fluidtechnische<br />
Antriebe und Steuerungen<br />
IFAS von Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Hubertus Murrenhoff<br />
übernehmen. Mit dieser Wiederbesetzung sichert die RWTH Aachen langfristig<br />
Forschung und Lehre auf dem Gebiet der <strong>Fluidtechnik</strong>. Für eine zukunftsgerichtete<br />
Forschung werden der Lehrstuhl und die Forschungseinrichtung in<br />
Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme (IFAS) umbenannt. Weitere<br />
Details hinsichtlich der Neuausrichtung werden anlässlich der Berichterstattung<br />
zum 11. IFK in <strong>O+P</strong> 11-12/<strong>2017</strong> sowie auf dem IFK selbst thematisiert.<br />
www.ifas.rwth-aachen.de<br />
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01<br />
KOMPETENZ IN SACHEN HYDRAULIK<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das Fachforum Hydraulik <strong>2017</strong> an der<br />
Hochschule Ulm war erfolgreich. Leitthema der<br />
Veranstaltung war die Energieeffizienz<br />
hydraulischer Systeme. Wie diese zu erreichen<br />
ist, erfuhren die Teilnehmenden in den<br />
interessanten Vorträgen.<br />
Am 18. Mai <strong>2017</strong> fand an der Hochschule Ulm im Rahmen<br />
der Veranstaltungsreihe „Forschung Hautnah“ der IHK<br />
Ulm das 1. Fachforum Hydraulik statt. Diese Veranstaltung<br />
soll den Technologietransfer zwischen Industrie und<br />
Hochschule fördern und intensivieren. Gemeinsam mit der Industrie<br />
hat die IHK Ulm in den vergangenen fünf Jahren das Kompetenzzentrum<br />
Hydraulik an der Hochschule Ulm (KHU) stark gefördert,<br />
um den großen Bedarf an ausgebildetem Hydraulikfachpersonal<br />
zu decken. Mittlerweile gehören 18 Firmen zum Kreis der<br />
Unterstützer. Diese Unternehmen bilden die gesamte Wertschöpfungskette<br />
hydraulischer Antriebssysteme ab.<br />
Unter der Überschrift „Energieeffizienz hydraulischer Systeme“<br />
wurden auf dem Fachforum Hydraulik an der Hochschule Ulm folgende<br />
praxisnahe Themen vorgestellt und diskutiert:<br />
n Energieeinsparung durch Hydraulikfluide (Avia Bantleon),<br />
n Energieoptimierter Steuerblock mittels 3D-Drucktechnik (Tries),<br />
n Energieeffizienz in der Leitungstechnik (Hansa-Flex),<br />
n Lubrication Management, Effizienz und Leistungssteigerung<br />
durch Schmierfilmoptimierung im Dichtsystem (Trelleborg).<br />
Neben den aktuellen Themen angewandter Forschung des KHU<br />
wurden das Hydrauliklehrangebot von Prof. Mathias Niebergall sowie<br />
die Möglichkeiten der Strömungssimulation an der Hochschule<br />
Ulm von Prof. Peter Renze vorgestellt. Eine Besichtigungstour<br />
durch das Hydrauliklabor rundete das 1. Fachforum ab.<br />
Die Hydraulikausbildung an der Hochschule Ulm gliedert sich<br />
in fünf Module mit einem Umfang von jeweils vier Semesterwochenstunden:<br />
n Ölhydraulik,<br />
n Mobilhydraulik,<br />
n Druckflüssigkeiten und Dichtungen,<br />
n Simulation hydraulischer Systeme,<br />
n Elektronik und spezielle Hydrauliksysteme.<br />
Die Vorlesungen werden abends ab 17:30 Uhr angeboten, so dass<br />
neben den Studierenden auch externe Hydraulikinteressierte teilnehmen<br />
können. Die Lehrveranstaltungen zur Hydraulik werden<br />
gut frequentiert – seit 2013 wurden die Hydraulikmodule bisher<br />
1 000 Mal belegt.<br />
www.hs-ulm.de/Hydraulik<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
SZENE<br />
02<br />
01 Das 1. Ulmer Fachforum Hydraulik bot<br />
Inspiration und fachliche Gespräche in einer<br />
entspannten Atmosphäre<br />
02 Teilnehmer des Hydraulik Forums in<br />
der Aula der Hochschule Ulm<br />
03 Übersicht der Stiftungsunternehmen<br />
des Kompetenzzentrums Hydraulik an der<br />
Hochschule Ulm<br />
03<br />
TYPISCHE WIN-WIN-SITUATION<br />
Manfred Tries, geistiger Vater des Kompetenzzentrums<br />
Hydraulik an der Hochschule Ulm und deren Ehren-<br />
Senator: „Unser Engagement an der Hochschule Ulm ist<br />
für uns als mittelständisches Unternehmen allein schon<br />
aufgrund der Tatsache lohnenswert, da wir hier die<br />
bestens ausgebildeten Ingenieure finden, die wir<br />
dringend benötigen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu<br />
bleiben. Es handelt sich demnach um eine typische<br />
Win-Win-Situation. Ich kann daher Unternehmern nur<br />
empfehlen, ebenfalls am Hydraulik Kompetenzzentrum<br />
Ulm als Stifter mitzuarbeiten und so zu profitieren.“<br />
www.tries.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 15
MESSERÜCKBLICK<br />
TRENDS UND HIGHLIGHTS<br />
DER LEITMESSE MDA<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die Hannover Messe Industrie war dieses Jahr<br />
mit mehr als 6 500 Ausstellern voll ausgebucht.<br />
Wie in den Jahren zuvor erwies sich die Leitmesse<br />
MDA – Motion, Drive & Automotion als<br />
Publikumsmagnet. Sie verzeichnete mehr als<br />
1 100 Aussteller und über 80 000 Fachbesucher.<br />
Autoren: R. Alt, M.Sc.; G. Matthiesen, M.Sc., M.Sc.;T. Mielke, M.Sc.; T. Pietrzyk,<br />
M.Sc.; F. Schoemacker, M.Sc.; P. Weishaar, M.Sc., M.Sc. sind wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter am Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS)<br />
der RWTH Aachen University<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Murrenhoff ist Leiter des IFAS<br />
Das Leitthema der HMI war dieses Jahr „Integrated Industry<br />
– Creating Value“ und thematisiert ein weiteres Mal Industrie<br />
4.0 und die damit verbundenen Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Im Folgenden zeigen die Autoren einige Trends der<br />
Hydraulik und Pneumatik auf. Dabei erhebt der Artikel keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ist vielmehr als persönlicher<br />
Rückblick zu verstehen.<br />
FESTO MOTION TERMINAL –<br />
FLEXIBLE PNEUMATIKVENTILE<br />
Festo präsentierte auf der diesjährigen HMI das Festo Motion<br />
Terminal (VTEM) – eine Neuheit auf dem Gebiet der Pneumatik.<br />
Das Ventil setzt Grundkonzepte von Industrie 4.0 Komponenten in<br />
die Praxis um. Durch die Verlagerung mechanischer Funktionen in<br />
die eingebettete Software realisiert es eine hohe Flexibilität und<br />
einen großen Funktionsumfang und schließt mit der „Digitalisierten<br />
Pneumatik“ die Lücke zwischen Standardpneumatik und Elektrischer<br />
Antriebstechnik.<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
MESSERÜCKBLICK<br />
01<br />
Auch wenn die Ventile<br />
eine Vielzahl verschiedener<br />
Funktionen aufweisen<br />
können, sind sie<br />
dennoch alle mechanisch<br />
gleich aufgebaut.<br />
Eine Ventilscheibe besteht<br />
aus vier proportionalen<br />
2/2-Wege Membran<br />
Sitzventilen, welche<br />
durch Auflösung der<br />
Steuerkanten in einer<br />
Vollbrücke zueinander<br />
verschaltet sind. Jedes<br />
dieser Ventile wird von<br />
zwei energieeffizienten<br />
Piezoventilen proportional<br />
angesteuert und<br />
durch die Ventilhubüberwachung<br />
des Membranventils<br />
geregelt. Als<br />
zusätzliche Sensorik für<br />
Regel- und Überwachungsaufgaben<br />
sind<br />
ein Temperatursensor<br />
sowie ein Drucksensor<br />
an beiden Arbeitsanschlüssen verbaut. Intelligenz erhalten die<br />
kompakten Ventilscheiben durch die Integration zu einer pneumatischen<br />
Ventilplattform mit einem Motion Controller.<br />
Diese beinhaltet den Motion Controller und zahlreiche Industrie<br />
4.0 taugliche aber auch analoge und digitale Schnittstellen. Der<br />
01 Verschaltung und Aufbau einer<br />
Ventilscheibe des Monitor Terminals<br />
Motion Controller bildet die Grundlage der verschiedenen Funktionen,<br />
welche sich durch Freischaltung von derzeit 10 „Motion Apps“<br />
bedarfsgerecht konfigurieren lassen. Diese realisieren unterschiedliche<br />
Varianten von Wegeventilen, Soft Stop, Diagnose- & ECO-<br />
Funktionen, Zu- & Abluftdrosselung, Verfahrzeitvorgaben und eine<br />
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Antriebe kommen in Hubplattformen oder<br />
-schiffen zum Einsatz und müssen neben<br />
den hohen Leistungsanforderungen somit<br />
auch die besonderen Bedingungen auf hoher<br />
See erfüllen. Alle Antriebe sind abgenommen<br />
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Bureau of Shipping ABS. Zertifikate DNV<br />
und CCS sind ebenso verfügbar.<br />
Von 163.000 bis 1.245 Mio. Nm reicht das<br />
Drehmomentspektrum für die Hubanwendung,<br />
die Haltekräfte reichen von 263.000 bis 1.766 Mio.<br />
Nm. Die mehrstufigen Planetengetriebe auf der<br />
Grundlage der Serie 700T von Bonfiglioli können<br />
von hydraulischen oder elektrischen Motoren<br />
angetrieben und auch mit Parallelwelleneinheiten<br />
kombiniert werden. Optimierte Konstruktionsdetails<br />
und hoch präzise Verzahnungen sind<br />
die Basis für hohe Effizienz und Zuverlässigkeit<br />
der Antriebe. Anwendungsspezifische Antriebsund<br />
Abtriebsoptionen runden das Angebot ab.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 17
MESSERÜCKBLICK<br />
Proportionaldruckregelung. Durch die Modellbasierte Proportionaldruckregelung<br />
kann sogar auf einen externen Drucksensor im<br />
Zylinder verzichtet werden.<br />
Abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall können am selben<br />
Ventil bedarfsgerecht Funktionen freigeschaltet werden. Dies<br />
schafft eine große Flexibilität bei angepassten Kosten und einer<br />
mechanischen Varianz von 1 in der Produktionsanlage.<br />
So kann zum Beispiel bei Umrüstung eines Endeffektors einer<br />
Produktionsmaschine von einem Greifer auf einen Sauger, das Ventil<br />
nur durch Umstellung der Apps auf die neuen Gegebenheiten<br />
angepasst werden. Was darüber hinaus mit der neuen Ventilreihe<br />
möglich ist, zeigt Festo eindrucksvoll mit seinem siebenachsigen<br />
Demonstrator BionicCobot.<br />
CUSHIONING ADJUSTMENT TOOL –<br />
KINDERLEICHTE ENDLAGENDÄMPFUNG<br />
Aventics stellte dieses Jahr ein Hilfsmittel zur Einstellung von Pneumatikzylindern<br />
vor. Pneumatikzylinder führen nahezu ausschließlich<br />
schnelle und diskrete Bewegungen zwischen zwei Punkten aus,<br />
wobei nicht selten die Zylinderanschläge erreicht werden. Eine<br />
Maximierung der Produktivität impliziert eine Minimierung der<br />
benötigten Zeit zum Verfahren und somit während der Fahrt eine<br />
höchstmögliche Geschwindigkeit. Diese lässt sich jedoch nur realisieren,<br />
wenn die Kolbengeschwindigkeit auch schnellstmöglich<br />
und unmittelbar vor Erreichen der Endlage schonend auf null reduziert<br />
werden kann. Hierfür hat sich der Einsatz von Endlagendämpfungen<br />
allgemein durchgesetzt. Am Markt haben sich Lösungen mit<br />
festeingestellter, sowie manuell einstellbarer Endlagendämpfung<br />
bewährt. Voreingestellte sowie adaptive Endlagendämpfungen<br />
bieten aufgrund der entfallenden Einstellarbeiten den Vorteil einer<br />
äußerst einfachen Inbetriebnahme ohne speziell geschultes Personal.<br />
Demgegenüber erfordern sie allerdings meist eine Überdimensionierung<br />
des Zylinders. Weichen die äußeren Lasten auch hier<br />
deutlich von den Voreinstellungen ab, ist ein manuelles Nachjustieren<br />
unumgänglich. Die Einstellung der Endlagendämpfungen<br />
erfolgt mittels Drosseln, die mit einem Schraubendreher weiter<br />
geöffnet oder geschlossen werden. Hierbei ist das ausführende Personal<br />
in der Regel auf Erfahrungswissen angewiesen, da die richtige<br />
Einstellung iterativ direkt an der Maschine ermittelt werden muss.<br />
Als Richtgrößen dienen hier die Geräuschentwicklung bei der<br />
Einfahrt in die Endlage sowie die Neigung des Systems zu Schwingungen.<br />
Hohe Geräuschentwicklung sowie eine Schwingungsneigung<br />
sind Indikatoren für eine nicht optimale eingestellte<br />
Endlagendämpfung.<br />
Ein gewichtiger Vorteil einer optimalen Endlagendämpfung, neben<br />
der erhöhten Produktivität durch geringere Taktzeiten, ist der Umstand,<br />
dass sich bei äquivalenter Dämpfung kleinere Zylinder verbauen<br />
lassen. Deren geringerer Luftverbrauch wirkt sich unmittelbar<br />
auf die Betriebskosten aus. Damit zukünftig jeder in der Lage<br />
ist, die Endlagendämpfung optimal einzustellen, hat Aventics das<br />
Cushioning Adjustment Tool (CAT) entwickelt. Das System selbst<br />
besteht lediglich aus einer handgroßen Box, welche alle notwendigen<br />
Komponenten beinhaltet. Bei der Anwendung muss diese Box<br />
lediglich auf der einzustellenden Endlage fixiert werden. Fährt anschließend<br />
der Zylinder in die Endlage ein, so signalisiert die Box<br />
mittels LED, in welche Richtung die Einstellschraube zu drehen ist<br />
bzw. ob bereits eine optimale Einstellposition erreicht ist. Ganz im<br />
Sinne von Industrie 4.0 verfügt das CAT über eine Bluetooth-<br />
Schnittstelle, so dass eine externe Weiterverarbeitung der Daten<br />
ermöglicht wird. Hierzu wird auch eine optionale Aventics App angeboten,<br />
welche für iOS und Android verfügbar ist. Die App bietet<br />
Zugang zu weiteren Informationen, indem sie u.a. die Kolbengeschwindigkeit<br />
während der Einfahrt in die Endlage oder die<br />
Dämpfungscharakteristik visualisiert. Das CAT ermöglicht somit<br />
eine beschleunigte und unkomplizierte Inbetriebnahme von Pneumatikzylindern<br />
direkt im Feld, ohne auf Erfahrungswissen angewiesen<br />
zu sein.<br />
03<br />
02<br />
03 Anwendung des Aventics<br />
Cushioning Adjustment Tool (CAT)<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
02 Zylinderweg in Abhängigkeit der Dämpfung<br />
EISABSTREIFER A EIS SL – ZYLINDERSCHUTZ<br />
UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN<br />
Das Unternehmen Hunger Dichtungen präsentierte auf der diesjährigen<br />
Hannover Messe mit einem eigens entwickelten Demonstrator<br />
eindrucksvoll die Leistung des optimierten Eisabstreifers A EIS SL.<br />
Der Abstreifer ist in der Lage, Eis und Reifschichten, sowie andere<br />
fest anhaftende Verunreinigungen wie Schweißperlen und Schlackespritzer<br />
von der Kolbenstange zuverlässig abzustreifen. Daher<br />
sind die typischen Einsatzgebiete, neben Tieftemperaturanwendungen,<br />
in Stahl- und Aluminiumwerken, in Schrott- und Recyclinganlagen<br />
und im Stahl-Wasserbau zu finden. Der Abstreifer verfügt über<br />
zwei Abstreiflippen, die erste ist aus massiver Messingbronze gefertigt.<br />
Diese ist radial beweglich gelagert, um der Kolbenstangenauslenkungen<br />
folgen zu können und somit Beschädigungen zu vermei<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
den. Die dahinter liegende elastische Sekundärlippe aus PUR,<br />
NBR, FKM oder anderen Polymeren streift den noch vorhandenen<br />
Restschmutz wie Staub oder auch Feuchtigkeit zuverlässig ab. Der<br />
Zylinder wird somit geschützt. Durch unterschiedliche Materialkombinationen<br />
im Abstreifer können Temperaturbereiche zwischen<br />
-60 und +200°C abgedeckt werden. Des Weiteren kann die<br />
primäre Abstreiflippe für besonders anspruchsvolle Anwendungen<br />
z.B. in der chemischen Industrie, im Lebensmittel oder Offshorebereich<br />
aus Edelstahl gefertigt werden.<br />
Am Messestand von Hunger konnte der Abstreifer im vollen<br />
Einsatz am Demonstrator beobachtet werden. Eine gekühlte Kolbenstange<br />
wurde mittels Sprinkler mit einer Eisschicht überzogen<br />
und danach durch den Abstreifer gezogen. Anschließend kann<br />
das Abstreifergebnis begutachtet werden. Der Demonstrator wird<br />
neben dem Einsatz auf Messen ebenfalls für die Forschung und<br />
Entwicklung im Hause Hunger Dichtungen eingesetzt.<br />
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04 Demonstrator für Eisabstreifer von Hunger Dichtungen<br />
ELEKTRO-HYDRAULISCHE KOMPAKTACHSE –<br />
INNOVATIVER LINEARANTRIEB<br />
Auf dem Messestand der Firma Bucher Hydraulics konnten die<br />
Besucher sich mit Funktionsweise einer elektro-hydraulischen<br />
Kompaktachse vertraut machen. Mit der Designstudie zeigte<br />
Bucher ein autarkes Hydrauliksystem, welches bereits alle notwendigen<br />
hydraulischen Bauelemente beinhaltet. Drei Zylinder<br />
werden über einen drehzahlvariablen Antrieb angesteuert. Durch<br />
die Verschaltung von drei Ringflächen auf der Stangenseite mit<br />
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MESSERÜCKBLICK<br />
zwei Kolbenflächen, deren Summe identisch ist, bedarf es beim<br />
Aus- und Einfahren keines separaten Speichers zum Volumenausgleich.<br />
Das Innenzahnradtriebwerk kann in beide Drehrichtungen<br />
als Pumpe und Motor betrieben werden und erlaubt einen Vierquadrantenbetrieb<br />
des drehzahlvariablen Antriebs. Dies wurde mit<br />
dem auf der Messe ausgestellten Demonstrator, bestehend aus der<br />
elektro-hydraulischen Kompaktachse, einem Gewicht und einem<br />
Federpaket, für den Besucher verdeutlicht. Beim Absenken des Gewichts<br />
aus der oberen Position (Bild 05 links) wird das Triebwerk<br />
als Motor betrieben und der elektrische Motor als Generator. In der<br />
mittleren Position wird das Federpaket erreicht. Das Triebwerk<br />
wechselt in den Pumpbetrieb und stellt die notwendige Leistung<br />
bereit um das Federpaket zu komprimieren. Der Wechsel zwischen<br />
Motor- und Pumpenbetrieb erfolgt ohne eine spürbare Änderung<br />
der Geschwindigkeit. Wird das Gewicht aus der unteren Position<br />
(Bild 05 rechts) in die entgegengesetzte Richtung verfahren, wechselt<br />
die Drehrichtung des Antriebs. Die Energie aus den komprimierten<br />
Federn wird genutzt, um das Triebwerk als Motor zu betreiben.<br />
In der mittleren Position wechselt und das Triebwerk in den<br />
Pumpenbetrieb. Um die Position des Gewichtes energieeffizienten<br />
zu halten, ist weitere Ventiltechnik in der elektro-hydraulischen<br />
Kompaktachse integriert. Die hohe Energieeffizienz der Designstudie<br />
führt im Betrieb zu einer geringen Erwärmung des Demonstrators.<br />
Bucher Hydraulics zeigt mit ihrer Designstudie eine energieeffiziente<br />
hydraulische „Plug & Play“ Alternative zu elektro-mechanischen<br />
Linearantrieben.<br />
Für die Arbeitshydraulik auf dem LKW ist die Hydraulikpumpe neben<br />
dem Fahrgetriebe direkt am Nebenabtrieb des Dieselmotors<br />
angeflanscht. Die Pumpe versorgt z. B. in einem Standardkipper<br />
oder Müllfahrzeug die Kippzylinder. Während der Fahrt auf der<br />
Straße werden diese Funktionen in der Regel nicht benötigt und die<br />
Pumpe wird in den drucklosen Umlauf geschaltet. Dennoch erzeugen<br />
die Schleppverluste in den Verdrängereinheiten unnötige<br />
Leistungsverluste und benötigen dafür entsprechend Kraftstoff. Die<br />
Firma Parker beziffert diese Schleppverluste mit 1 bis 2 kW für eine<br />
Pumpe, je nach Motordrehzahl. Gerade mit Hinblick auf die gestiegenen<br />
Umweltanforderungen von Tier-4 final an die Dieselmotoren<br />
mobiler Arbeitsmaschinen sind solche Verluste zu vermeiden, da<br />
diese die CO 2<br />
-Emission und den Partikelausstoß des gesamten<br />
Fahrzeugs erhöhen.<br />
Vor diesem Hintergrund und zur Bauraumoptimierung hat Parker<br />
daher eine Schrägachsen-Pumpe der Serie F3 mit integrierter<br />
Kupplung entwickelt, sodass die Pumpe vom Dieselmotor abgekuppelt<br />
werden kann. Dies ermöglicht ein Zuschalten der Pumpe<br />
nur im Bedarfsfall und somit z. B. beim Fahrbetrieb die Schleppverluste<br />
zu vermeiden. Dies rechnet sich vor allem, wenn die Pumpe<br />
während der Fahrt für kurze Betriebsphasen benötigt wird und anschließend<br />
für längere Zeiten nicht. Für OEMs wird damit eine<br />
Möglichkeit geschaffen, den CO 2<br />
-Ausstoß mit geringem Aufwand<br />
zu reduzieren. Weiterhin verringert sich die Geräuschabstrahlung<br />
im ausgekuppelten Zustand. Die Kupplung wird pneumatisch<br />
betätigt und die Pumpe steht mit einem Verdrängervolumen von<br />
81 und 101 cm 3 zur Verfügung.<br />
06<br />
06 Parker F3 Pumpe<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
05<br />
05 Demonstrator einer elektro-hydraulischen Kompaktachse am<br />
Messestand der Fa. Bucher Hydraulics<br />
SCHRÄGACHSENPUMPE MIT INTEGRIERTER<br />
KUPPLUNG<br />
Damit der Schaltvorgang der pneumatischen Kupplung lastfrei<br />
geschehen kann, ist die Pumpe mit einem zusätzlichen Bypass-<br />
Ventil für den drucklosen Umlauf ausgestattet. Weiterhin wird die<br />
korrekte Einraststellung der Kupplung durch einen Positionssensor<br />
überwacht. Erst durch die Freigabe des Sensors schließt das<br />
Bypass-Ventil und die Pumpe befindet sich im Arbeitsmodus. Der<br />
Betriebsdruck beträgt dauerhaft 350 bar, wie bei konventionellen<br />
LKW-Pumpen. Die Pumpe ist derartig kompakt, dass der Bauraum<br />
wesentlich geringer ist gegenüber einer Pumpen-Kupplungs-<br />
Variante, die aus einzelnen Bauteilen besteht.<br />
ENTWICKLUNGSUMGEBUNG FÜR SICHERE<br />
STEUERUNGSSOFTWARE<br />
Fast jede moderne Maschine wird durch eine Steuerungseinheit<br />
kontrolliert, daher thematisierte die Firma HYDAC International<br />
GmbH auf ihren Messestand u. a. die Entwicklung von Steuerungen.<br />
Es ist offensichtlich, dass diese Steuerungsgeräte gewissen<br />
Sicherheitsanforderungen genügen müssen. Insbesondere wenn<br />
gemäß der Gefahrenanalyse von der Maschine eine Gefahr für<br />
Menschen ausgehen kann, ist es wichtig, dass nicht nur die einzelnen<br />
Komponenten den Sicherheitsstandards genügen. Auch<br />
die Steuerung muss gemäß den Ansprüchen von unterschiedlichen<br />
Sicherheitsstandards entwickelt und implementiert sein.<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
MESSERÜCKBLICK<br />
Für die Zertifizierung der resultierenden Steuerung ist die korrekte<br />
Dokumentation der einzelnen Module eine absolute Notwendigkeit.<br />
Für die Erstellung von Steuerungsprogrammen von mobilen<br />
Anwendungen stellte die HYDAC International GmbH eine Entwicklungsumgebung<br />
für mobile Anwendungen vor, die derzeit für<br />
alle hauseigenen Steuerungseinheiten verfügbar ist, aber die<br />
Möglichkeit einer Portierung auf andere Hardware bietet. MATCH<br />
steht für „Machine Application Tool Chain“ und besteht aus drei<br />
Anwendungsprogrammen für den PC, einer embedded Basissoftware<br />
für die Steuergeräte sowie Bibliotheksbausteinen zur Erweiterung<br />
der embedded Funktionalität. Die Anwendungsprogramme<br />
sind auf die einzelnen Teilgebiete der Anwendungsentwicklung<br />
Systemdefinition und Requirements Engineering, Softwareund<br />
Systemtest sowie Fahrzeuginbetriebnahme, Optimierung<br />
und Validierung zugeschnitten. Für die Programmierung des embedded<br />
Steuerungs-Codes sind übliche Standard-Entwicklungsumgebungen<br />
(IDE´s) in das Gesamtkonzept eingebunden. Mit<br />
der Tool Chain lässt sich das gesamte V-Modell für ein Softwareprojekt<br />
im Mobilbereich abbilden. Das Besondere an dieser<br />
Tool Chain ist der Ansatz bezüglich Dokumentation und Implementierung<br />
der erstellten Anwendung gemäß üblicher Standards<br />
der funktionalen Sicherheit, womit MATCH gerade für kleine bis<br />
mittlere Unternehmen von Interesse ist.<br />
Ein typisches Softwareprojekt kann in mehrere Phasen gegliedert<br />
werden. In der Phase der „Systemdefinition“ können die<br />
grundlegenden Eigenschaften des Systems definiert und parametriert<br />
werden. Das umfasst neben der Pinbelegung auch Aspekte<br />
wie die Fehlerdefinitionen und die Auswahl der Kommunikationsprotokolle.<br />
Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, können<br />
alle wichtigen Informationen für die weiteren Phasen abgeleitet<br />
und den jeweiligen Bearbeitern zur Verfügung gestellt werden.<br />
Diese unkomplizierte und abgestimmte Weitergabe von Informationen<br />
kann unnötige Fehlerquellen in der Kommunikation vermeiden.<br />
Daraus resultiert auch eine benutzerfreundliche Dokumentation<br />
der einzelnen Entwicklungsschritte der Anwendung. In<br />
der zweiten Phase der „Software Entwicklung“ werden die einzelnen<br />
Softwarefunktionen implementiert, wobei auf die bestehenden<br />
Bibliotheken zurückgegriffen werden kann. Das so erstellte<br />
Programm für die Anwendung kann anschließend direkt in ein<br />
von der Steuerungseinheit interpretierbares Format übersetzt<br />
werden. Außerdem ist es möglich in der Test- und Simulationsumgebung<br />
die Steuerungssoftware ausführlich zu überprüfen,<br />
wobei im Test mehrere bzw. alle Steuergeräte eines Fahrzeugs eingeschlossen<br />
sein können. Es sind unterschiedliche Abstraktionsstufen,<br />
wie System-, Modul- und Integrationstest realisierbar. Die<br />
Sicherheitsniveaus die mit dieser Toolchain erreicht werden können,<br />
entsprechen SIL2 nach IEC 61508, PL ‘d‘ nach EN ISO 13849<br />
und AgPL ‘d‘ (SRL P:\WAG\MA-Marketing 2) nach ISO 25119. Verkauf\MAS\Print\WAG\ProdukteInserate\Inserat_<br />
Bilder: Aufmacher Deutsche Messe AG, 01 Festo AG, 02-03 Aventics GmbH,<br />
04 Walter Hunger GmbH & Co. KG Hydraulikzylinderwerk, 05 Bucher Hydraulics,<br />
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EIN NEIGUNGSSENSOR, VIER AUSFÜHRUNGEN<br />
ASC hat nun erstmals einen Neigungssensor entwickelt. Der auf<br />
MEMS-Technologie basierende ASC TS91V1-090 ist ein uniachsialer<br />
Sensor, der sich durch seine hohe Auflösung (0.005º) und seinen<br />
großen Temperaturbereich von -40 bis +120 °C auszeichnet. Damit<br />
eignet er sich u. a. für das Messen von Neigungen im Bauwesen oder<br />
der Landwirtschaft. Der Sensor mit Schutzklasse IP67, alternativ IP68,<br />
kann Neigungen statisch von +/- 90° messen. Je nach Anforderungen<br />
bietet ASC den Sensor in vier unterschiedlichen Ausführungen an.<br />
www.asc-sensors.de<br />
HIGH PRECISION UND DYNAMIK<br />
Der neue digitale Drehmomentaufnehmer T12HP von HBM Test and<br />
Measurement unterstützt dynamische Messungen im Prüfstand mit<br />
bislang nicht gekannter Präzision insbesondere bei der Temperaturstabilität.<br />
Dank eines TK0-Wertes von 0,005%/10K zeigen Temperatureinflüsse<br />
so gut wie keinen Einfluss auf das Messergebnis. Die sich daraus<br />
ergebende FlexRange-Funktion von T12HP ermöglicht es Anwendern<br />
zudem, einen hochgenauen Blick auf beliebige Teilbereiche des vollen<br />
Nennmessbereichs zu werfen.<br />
www.hbm.com/de/t12hp<br />
VERGOLDET FÜR MEHR SICHERHEIT<br />
Bei einem Großteil aller auf dem Markt befindlichen Applikationen<br />
werden Platin-Chip-Temperatursensoren zur Temperaturerfassung<br />
verwendet. Jumo präsentierte hierzu seinen Platin-Dünnschicht-Temperatursensor<br />
JUMO PCA EG (economic gold), der aufgrund seiner<br />
vergoldete Nickel-Anschlussdrähte besonders gut zum Weichlöten,<br />
aber auch für alle anderen gängigen Verarbeitungsmethoden geeignet<br />
ist. Der Sensor ist für den Temperaturbereich von -70 bis +500 °C<br />
ausgelegt und in zahlreichen Ausführungen verfügbar.<br />
www.jumo.de<br />
NAHEZU UNZERSTÖRBAR<br />
NAHEZU UNZERSTÖRBAR<br />
Sensor-Technik Wiedemann hat nachgewiesen, dass die Drucksensoren<br />
der M01-Familie nahezu unzerstörbar sind. Über 282 Stunden<br />
wurden sie Vibrationen mit Frequenzen bis 2 000 Hz und Beschleunigungen<br />
von 18 g in drei Achsen bei gleichzeitig 70 Temperaturzyklen<br />
zwischen -40 und +125 °C ausgesetzt. Allein der Testaufbau erforderte<br />
einen hohen Entwicklungsaufwand inklusive 3D-Modellierung und<br />
FEM-Simulationen. Während die Sensoren unbeschädigt aus dem Test<br />
hervorgingen, mussten sowohl Prüfstand als auch Zuleitungen und<br />
Stecker mehrmals repariert bzw. erneuert werden.<br />
www.sensor-technik.de<br />
ÜBERWACHUNG DER ÖLFEUCHTE<br />
Der EE360 Feuchte-in-Öl-Messumformer von E+E Elektronik dient der<br />
Überwachung des Feuchtegehalts in Hydraulik-, Schmier- und<br />
Isolier-Ölen sowie in Dieselkraftstoff. Das Gerät misst Wasseraktivität<br />
und Temperatur, und berechnet den absoluten Feuchtegehalt des Öls.<br />
Der Fühler eignet sich für Öl-Temperaturen bis 180 °C und ist druckdicht<br />
bis 20 bar. Am Farbdisplay lassen sich sowohl die aktuellen als<br />
auch gespeicherten Messwerte übersichtlich anzeigen.<br />
www.epluse.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 23
PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />
EINFACH,<br />
EFFIZIENT<br />
UND LEISE<br />
Mit der Integration der drehzahlvariablen<br />
Pumpen in Totally Integrated Automation<br />
erleichtert Siemens die Realisierung<br />
energieeffizienter, kostensparender und leiser<br />
Hydrauliklösungen für alle Anforderungen. Kern<br />
des Konzepts ist ein Frequenzumrichter, der<br />
dafür sorgt, dass hydraulische Energie nur dann<br />
erzeugt wird, wenn sie auch benötigt wird.<br />
Natürlich kann man den Motor einer Hydraulikpumpe permanent<br />
auf voller Drehzahl laufen lassen und den Druck<br />
und Volumenstrom bei Bedarf über ein Ventil oder eine<br />
Schwenkscheibe auf das benötigte Maß drosseln. Sinnvoller<br />
ist es jedoch, per Pumpe nur dann Leistung bereitzustellen,<br />
wenn es der Prozess verlangt. Durch dieses ebenso einfache wie<br />
überzeugende Prinzip sparen Servopumpen deutlich Energiekosten,<br />
reduzieren den Kühlungsaufwand und sorgen zugleich für<br />
weniger Lärm und Verschleiß. Siemens hat dieses bewährte Prinzip<br />
jetzt in Totally Integrated Automation (TIA) integriert und erleichtert<br />
so immer mehr Anwendern die Realisierung intelligenter,<br />
leistungsstarker und kostenoptimierter Hydrauliksysteme.<br />
Die Kombination aus Motoren, Frequenzumrichter und Steuerungen<br />
von Siemens bietet einen Mehrwert für jede Maschine<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
WENIGER IST MEHR<br />
Dabei ist der direkte Energiespareffekt nur einer der Vorteile des<br />
Konzepts TIA für Hydraulik. So lassen sich etwa durch den Einsatz<br />
von Kondensatormodulen oder kinetischen Speichern Stromspitzen<br />
vermeiden – und so Kosten für die Energieversorgung deutlich<br />
reduzieren. Zudem ermöglicht das Konzept beim Systemdesign in<br />
vielen Fällen eine kompaktere Bauweise sowie den Verzicht auf<br />
kostenintensive Proportionalventile – mit den entsprechenden Vorteilen<br />
in puncto Systemvereinfachung, Platz- und Kostenersparnis.<br />
Fast noch wichtiger aber ist die niedrige Lautstärke einer über Frequenzumrichter<br />
gesteuerten Pumpe. Zunächst einmal sinkt die<br />
Drehzahl der Pumpe, abhängig von benötigter Geschwindigkeit. Ferner<br />
muss das Kühlmittel in der Regel weniger oder manchmal sogar<br />
nicht aktiv gekühlt werden, was eine weitere Lautstärkereduktion,<br />
Platz- und Energieersparnis ermöglicht und die Lebensdauer des Öls<br />
verlängert, wodurch die Gesamtbetriebskosten gesenkt werden.<br />
Autor: Fernando Martinez Calderon, Application Manager,<br />
Digital Factory Division, Motion Control, bei der Siemens AG<br />
ANSCHAULICHES MODELL<br />
Besucher der SPS IPC Drives 2016 konnten sich letzten November<br />
bereits ein Bild von den Möglichkeiten dieser zukunftsweisenden<br />
Hydrauliklösung machen. Ausgestellt in Nürnberg war eine hydraulische<br />
Presse mit einem hochdynamischen Zweipumpensystem mit<br />
zwei Zylindern, die im Gleichlauf bewegt werden konnten. Die beiden<br />
Simotics S-1FK7 Motoren wurden durch einen Mehrachs-Frequenzumrichter<br />
Sinamics S120 geregelt und durch eine Simatic S7-1500<br />
Steuerung koordiniert. „Die gesamte Konstruktion basiert auf TIA-<br />
Portal und zeigt anschaulich, wie effizient, leise und leistungsstark ein<br />
solches Pumpensystem arbeitet,“ so Christian Gehrhardt, aus dem<br />
Business Development Umformtechnik, Siemens AG. „Natürlich lässt<br />
sich das Modell problemlos an die jeweils gewünschte Spezifikation<br />
anpassen, etwa um eine bestimmte Performance möglichst effizient<br />
zu erreichen oder um ein Maximum an Betriebskosten zu sparen.“<br />
KONSEQUENT DIGITAL<br />
Dank der DRIVE-CLiQ-Schnittstellen lassen sich alle Siemens-<br />
Komponenten zudem nahtlos via Profinet integrieren. Dabei erfolgt<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
PUMPEN UND PUMPENAGGREGATE<br />
01<br />
01 Die Integration in das Automatisierungssystem<br />
erfolgt schnell und einfach über TIA Portal<br />
02 Das Modell einer Hydraulikpresse mit zwei hochdynamischen<br />
drehzahlvariablen Pumpen auf der SPS/IPC Drives 2016<br />
02<br />
POINTIERT<br />
INTEGRATION DREHZAHLVARIABLER PUMPEN IN<br />
TOTALLY INTEGRATED AUTOMATION (TIA)<br />
ANWENDUNGSBEISPIEL IM VIDEO:<br />
VON DEN VORTEILEN FREQUENZUMRICHTERGERE-<br />
GELTER HYDRAULIKLÖSUNGEN PROFITIEREN<br />
KONZEPT REDUZIERT ENERGIEVERBRAUCH, LÄRM<br />
UND PLATZBEDARF VON HYDRAULIKSYSTEMEN<br />
die Auswahl der Komponenten und die Optimierung des Systems<br />
schnell und reibungslos über das Auslegungstool Sizer. Außerdem<br />
sind die Siemens-Komponenten mit den Pumpen der meisten<br />
bekannten Hersteller kompatibel, was die Konstruktion drehzahlvariabler<br />
Pumpen deutlich erleichtert. Dabei ermöglicht die Digitalisierung<br />
auf Basis von TIA nicht nur die vollständige Integration<br />
des Hydrauliksystems in die übergeordnete Automatisierung,<br />
sondern auch die digitale Konstruktion, Analyse und Simulation<br />
der Lösung über leistungsfähige PLM-Software wie Mechatronics<br />
Concept Designer und LMS Imagine.Lab Amesim, die als Brücke<br />
zwischen realer und digitaler Welt fungieren und völlig neue Möglichkeiten<br />
bieten, um die Performanz, das Design und die Datenanalysefähigkeit<br />
der Maschine zu verbessern.<br />
STARKE SYNERGIE FÜR DEN MASCHINEN-OEM<br />
Um die Vorteile von drehzahlvariabler Pumpen für Maschinen-<br />
OEMs und Endkunden nutzbar zu machen, kooperiert Siemens eng<br />
mit renommierten Systemintegratoren wie dem Hydraulikspezialisten<br />
Hydac. Deren tschechische Niederlassung entwickelt, fertigt<br />
und programmiert im südböhmischen Planá nad Lužnicí Systeme<br />
für Kunden in ganz Europa und kombiniert dabei die eigenen Hydraulikkomponenten<br />
mit der Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
von Siemens. „Bei der Konstruktion und Programmierung eines<br />
Hydrauliksystems aus über 100 Komponenten ist die Synergie von<br />
hochwertigen Einzelteilen sowie optimaler Integration und Automatisierung<br />
entscheidend. Für die Schlüsselkomponenten Motoren,<br />
Frequenzumrichter und Steuerungen setzen wir verstärkt auf<br />
Siemens und profitieren zugleich von der vereinfachten Projektierung<br />
und Inbetriebnahme mit TIA-Portal“ so Miloslav Mareš,<br />
Geschäftsführer, Hydac Tschechien.<br />
Bilder: Siemens AG<br />
Erläuterung der Integration drehzahlvariabler<br />
Pumpen am Beispiel einer<br />
hydraulischen Presse.<br />
http://bit.ly/Siemens_Servopumpe<br />
www.siemens.de/hydrauliksysteme<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 25
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
ELEKTROMECHANISCHE<br />
VENTILANTRIEBE<br />
ERGÄNZEN DIE HYDRAULIK<br />
Hydraulische Antriebstechnik<br />
ist eine Schlüsseltechnologie<br />
in mobilen<br />
Maschinen. Sie bietet eine<br />
hohe Leistungsdichte und ist<br />
benutzerfreundlich. Primäres<br />
Entwicklungsziel von<br />
Herstellern ist die Produktivitätssteigerung<br />
und die<br />
Betriebskostensenkung ohne<br />
Einbußen bei der Zuverlässigkeit.<br />
Aktueller Entwicklungstrend<br />
ist daher die<br />
Elektrifizierung von Steuerund<br />
Regelelementen<br />
mobilhydraulischer Antriebssysteme.<br />
Dies ermöglicht<br />
eine flexiblere und<br />
einfachere Systemgestaltung<br />
des Hydraulikkreislaufs.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
POINTIERT<br />
VENTILREGELUNG IN DER MOBILHYDRAULIK<br />
MEIST PER HYDRAULISCHER VORSTEUERUNG<br />
DRUCKSCHWANKUNGEN HABEN NEGATIVE<br />
AUSWIRKUNG AUF VORSTEUERUNG<br />
LÖSUNG: ARBEITSHYDRAULIK MIT VENTILEN<br />
OHNE VORSTEUERSTUFE<br />
SMARTE ELEKTROMECHANISCHE AKTUATOREN<br />
ERGÄNZEN HYDRAULIKSYSTEME OPTIMAL<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
In der Mobilhydraulik kommen häufig Ventile mit Durchflussmengen<br />
größer 50 l/min zum Einsatz. Diese lassen sich nicht<br />
mehr mit Hubmagneten direkt ansteuern, sondern benötigen<br />
eine Kraftverstärkung. Häufig erfolgt diese über eine hydraulische<br />
Vorsteuerung. Elektrohydraulische Aktuatoren (EHA) sind<br />
mit Solenoiden angesteuerte Ventile, die den Steuerdruck am<br />
Ventilschieber und somit die Ventilbewegung regeln. Die<br />
Öldruckversorgung kann intern aus dem Hauptkreis oder über<br />
einen externen Steuerkreis erfolgen. Druckschwankungen im<br />
System, Verunreinigungen im Fluid und<br />
dessen schlechtere Fließfähigkeit bei<br />
niedrigen Temperaturen haben daher<br />
negative Auswirkungen auf die Vorsteuerstufe<br />
und damit auf die Regelungsfähigkeit<br />
und -güte des Ventils. Es muss<br />
S42<br />
immer ein Pilot-Druck anliegen, damit<br />
die Funktionsfähigkeit garantiert ist,<br />
auch wenn die Arbeitshydraulik nicht<br />
im Einsatz ist. Dies verursacht Energieverluste<br />
im passiven Betrieb. In der<br />
Mobilhydraulik, z. B. in Traktoren, kommen<br />
häufig Ventilblöcke mit unterschiedlich<br />
angesteuerten Ventilsektionen<br />
zum Einsatz. Die Steuerölversorgung<br />
ist daher sehr spezifisch ausgelegt<br />
und verhindert, dass Ventile verschiedener<br />
Baureihen miteinander kompatibel<br />
sind. Dies verursacht Mehrkosten für<br />
Hersteller und Anwender.<br />
VENTILREGELUNG OHNE<br />
VORSTEUERSTUFE<br />
Sonceboz, Spezialist für mechatronische<br />
Antriebssysteme aus der Schweiz, hat<br />
sich diesen Problemen gestellt. Ziel war<br />
es, eine Arbeitshydraulik mit Ventilen<br />
ohne Vorsteuerstufe zu realisieren. Das<br />
Ergebnis: Ventile mit bis zu 120 l/min<br />
Durchfluss bei 250 bar, schnell und präzise<br />
regelbar und das komplett unabhängig<br />
vom Fluid-Kreislauf.<br />
Das mechatronische System basiert dabei<br />
auf einem bürstenlosen elektrischen Motor<br />
(BLDC) mit integrierter Elektronik und wird<br />
über den CAN-Bus angesteuert. Der intelligente<br />
Stellantrieb bringt genug Kraft auf, um<br />
den Hauptschieber des Hydraulikventils direkt<br />
zu betätigen. Durch die elektrische Regelung<br />
sind Zuverlässigkeit und Präzision<br />
komplett abgekoppelt vom Öl-Kreislauf erreichbar.<br />
Es muss kein hydraulischer Druck<br />
anliegen, wenn die Arbeitshydraulik nicht<br />
läuft. Das erhöht den Wirkungsgrad des Systems.<br />
Zudem sind durch das elektrisch an<br />
01 BLDC-Motor und Elektronik des<br />
Aktuators S42 sind in ein Aluminiumgehäuse<br />
mit Schutzgrad IP6K9K eingebaut. Zudem<br />
benötigt der S42 den gleichen Bauraum wie<br />
elektrohydraulische Aktuatoren<br />
Tabelle Die Vorteile des elektromechanischen<br />
Aktuators S42 in der Übersicht<br />
EHA<br />
Kategorie<br />
Bauraum<br />
Regelbarkeit<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
gesteuerte Ventil mit Smart-Aktuator keine Durchgangsbohrungen für<br />
die Steuerdruck-Leitungen erforderlich.<br />
Sonceboz verwendet hier einen robusten elektrischen Motor, der<br />
gegenüber starken Vibrationen resistent ist. Sein 2-stufiges Getriebe<br />
setzt die Drehbewegung des Motors in eine lineare Bewegung des<br />
Ventilschiebers um. Motor und integrierte Elektronik sind in ein<br />
stabiles und dichtes Druckgussgehäuse aus Aluminium mit Schutzgrad<br />
IP6K9K eingebettet und widerstehen so den härtesten<br />
Umgebungsbedingungen. Der Aktuator ist sehr kompakt und hat<br />
Vorteile S42<br />
n Keine zusätzlichen Bohrungen am Ventilblock<br />
n Druckquelle für Vorsteuerkreis fällt weg<br />
n Modulare Bauweise unabhängig vom Ventilblock<br />
n Kompaktheit (Äußere Abmessungen S42 ≈ EHA System)<br />
n Kein Einfluss von Öl-Eigenschaften<br />
n Flexible Ventilcharakteristik<br />
n Tot-Band Kompensation<br />
n Hysterese Ausgleich<br />
n Stall Detection<br />
n Einfache Safety Implementierung<br />
n Effizienter Betrieb (Power on Demand)<br />
n Gleiche Systemkosten gegenüber EHA's<br />
01<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 27
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
den gleichen Bauraumbedarf wie elektrohydraulische Aktuatoren,<br />
wenn die Ventilanschlussplatte inklusive Steuerleitungen mit<br />
berücksichtigt wird. Dies ist durch die integrierte Elektronik möglich.<br />
Deren Platine ist speziell für starke Vibrationen ausgelegt und<br />
entsprechend stabil im Aktuatorgehäuse inklusive angepasster<br />
elektrischer Schutzkomponenten befestigt. Als Standard-Schnittstelle<br />
dient ein CAN-Bus J1939 Protokoll. Außerdem sind andere<br />
Protokolle sowie analoge Schnittstellen verfügbar.<br />
Die Steuerung des Schrittmotors und die Signalverarbeitung<br />
erfolgen über einen leistungsfähigen Mikrocontroller. Eine mit<br />
20 kHz getaktete Vektorregelung erweitert die Regel- und Positionierfähigkeit<br />
des verwendeten Hybridschrittmotors über den klassischen<br />
Schritt- oder Teilschrittbetrieb hinaus. Die typischen Eigenschaften<br />
eines Schrittmotors wie präzise Positionierbarkeit, hohes<br />
Dreh- und Haltemoment sowie moderate Rückstellkraft bleiben<br />
erhalten. Das System fährt Öffnungspunkte mit einer linearen Auflösung<br />
von 7 µm exakt und ohne Überschwingungsverhalten an. Es<br />
lassen sich bei 12 V Verstellgeschwindigkeiten auf dem Ventilschieber<br />
bis 80 mm/s und bei 24 V bis 100 mm/s erreichen. Zusammen<br />
mit den Beschleunigungsrampen gelingen so Sprung-Antwortzeiten<br />
z. B. von 0 auf 7 mm in 110 bzw. in 100 ms.<br />
INTELLIGENZ UND FLEXIBILITÄT<br />
Über eine intelligente sensorlose Auswertung der verschiedenen<br />
Motordaten ist eine sichere und präzise Ventilsteuerung gewährleistet.<br />
Ist diese durch externe Einflüsse wie einen mechanisch<br />
blockierten Ventilschieber gestört, wird das vom Aktuator an die<br />
ECU gemeldet. Zusätzliche Temperatursensoren erlauben eine<br />
Online-Diagnostik. Auch kann ein temperaturspezifisch angepasstes<br />
Verhalten des Aktuators hinterlegt werden, um bei tiefen Temperaturen<br />
auf die Veränderungen des Ventils durch die ungünstige<br />
Viskosität des Hydraulik-Fluids zu reagieren. So wird es möglich,<br />
das Ventil bis zu -40 °C Umgebungstemperatur sicher und präzise<br />
anzusteuern.<br />
Parametrisierbar aufgebaute Software-Konzepte wie im Sonceboz-Aktuator<br />
bieten maximale Flexibilität bei minimalem Aufwand.<br />
Damit lassen sich beliebige Ventilkurven im Aktuator abbilden.<br />
Zusammen mit einer Tot-Band-Erkennung mit Abspeicherung der<br />
ventilspezifischen Schieberüberdeckung im EEPROM des Aktuators,<br />
führt dies zu der gewünschten Ventilcharakteristik ohne<br />
mechanische Anpassung der Schieberform. Somit entsteht ein<br />
hochpräzises Hydraulikventil, das mechanische Toleranzen sowie<br />
mechanisches Spiel und abnutzungsbedingte Ungenauigkeiten<br />
über die gesamte Lebensdauer des Ventils und der Maschine hinweg<br />
kompensieren kann. Solche smarten Aktuatoren ermöglichen<br />
zukünftig innovative, effiziente und vereinfachte Reglungskonzepte<br />
für Hydrauliksysteme mobiler Arbeitsmaschinen Es wird also deutlich:<br />
Elektromechanische Antriebe können die Hydraulik optimal<br />
ergänzen.<br />
www.sonceboz.com<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2017</strong> im 61. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfister,<br />
Tel.: 06131/992-352, E-Mail: m.pfister@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />
Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
Redakteurin: Svenja Stenner,<br />
Tel.: 06131/992-302, E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Angelina Haas, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />
der RWTH Aachen, Steinbachstr. 53, 52074 Aachen,<br />
Tel.: 0241/8027511, Fax: 0241/80-22194,<br />
E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de,<br />
Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />
Sonja Schirmer<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
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28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
HYDRAULIKZYLINDER FÜR STURMFLUTSPERRWERK<br />
Bosch Rexroth wird 94 Hydraulikzylinder unterschiedlicher<br />
Baugröße sowie sämtliche Komponenten für<br />
36 Hydraulikaggregate für den acht Projekte umfassenden<br />
„Ho Chi Minh Stadt Hochwasserschutzplan“<br />
liefern. Nach Fertigstellung soll das Netz von Sturmflutwehren<br />
helfen, den 6,5 Millionen Bewohnern der<br />
vietnamesischen Hauptstadt, Schutz vor Überschwemmungsgefahren<br />
zu bieten. Zu den Besonderheiten des<br />
Auftrags zählt für Bosch Rexroth die Spannweite<br />
unterschiedlicher Zylindergrößen, die hierfür angefordert<br />
werden. Dass der Hersteller den Zuschlag bekam, hat viele gute Gründe: unter anderem auch<br />
die langjährige Erfahrung in der Steuerung internationaler und teamübergreifender Projekte und<br />
eine eigene Niederlassung in Ho Chi Minh Stadt, die lokalen Support gewährleisten kann.<br />
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Damit bleibt dieser absolut glatt und kann ohne Betätigen einer Entriegelung<br />
wieder aus der Bohrung entnommen werden. Die Werkstoffe sind so<br />
gewählt, dass der magnetische Fluss nicht behindert wird. Statt eines<br />
spürbaren Rastens meldet der magnetische Bolzen seine richtige Position<br />
akustisch. Ein überarbeitetes Modell mit ein- oder zweiseitiger Kugelraste<br />
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die Prüfstände gebaut und entwickelt wurden. Der Schlüssel<br />
war jahrelange Erfahrung. Jetzt bietet Hänchen komplette<br />
Prüfstände, die im Kundenauftrag maßgeschneidert<br />
realisiert werden. Auf der Hannover Messe wurde ein<br />
kompletter Prüfstand in Aktion gezeigt. Für Hänchen<br />
handelt es sich dabei um „Ratio-Drive Projekte“, maßgeschneiderte Antriebslösungen, bei denen der<br />
Kunde nur einen Ansprechpartner für das jeweilige Projekt hat. Eine solche Lösung lässt sich durch<br />
kundendefinierte Schnittstellen nahtlos in eigene Systeme einbinden und beruht auf einem<br />
durchgängigen Konzept.<br />
Flanschverbinder<br />
www.haenchen.de<br />
ANSPRUCHSVOLLE GASE UND FLÜSSIGKEITEN STEUERN<br />
Ob in Form von redundant aufgebauten Gasventilmodulen mit<br />
DVGW Zulassung in Brennstoffzellensystemen zur Schaltung von<br />
Erdgas oder als Schalt- bzw. Weichenventil für Sauerstoff, Kohlendioxid,<br />
Lachgas und allen inerten Gasen kann das Universal-Ventil der<br />
64er Serie von Kendrion Kuhnke eingesetzt werden. Anwendungen<br />
finden sich z. B. in Beatmungs- und Anästhesiegeräten oder Insufflatoren<br />
als anwendungsoptimierter Typ. Außerdem ermöglichen die<br />
Ventile den zuverlässigen Einsatz als Wasserventil oder als Spezialventil<br />
in dentalen Behandlungseinheiten zum Schalten von Wasser<br />
mit Entkeimungszusätzen wie Wasserstoffperoxid.<br />
Made in Germany<br />
• 30.000 Produkte ab Lager<br />
• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />
und Ventile<br />
• Versand am gleichen Tag<br />
• aus Stahl und Edelstahl<br />
www.CONEXA.de<br />
www.kuhnke.kendrion.com
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
HYDRAULIK IN ÄUSSERST<br />
RAUEN BEDINGUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Der Schiffsbausektor blickt auf eine langjährige<br />
und bewährte Entwicklung zurück und setzt auf<br />
einen überlegten, soliden Aufbau. Gleichzeitig<br />
hat er in zahlreiche bedeutende Innovationen<br />
und neuste Technologien investiert. Durch die<br />
Erschließung von neuen Schiffshandelsrouten<br />
und durch ökologische Anforderungen steigen<br />
die Herausforderungen markant. Speziell durch<br />
die Erschließung der Arktis und deren Ölfelder<br />
werden arktistaugliche Schiffstypen für die<br />
kommerzielle Seefahrt nachgefragt.<br />
Autor: Markus von Niederhäusern, Sales Manager,<br />
Wandfluh AG, Frutigen, Schweiz<br />
Durch die rauen klimatischen Bedingungen in der Arktis einerseits<br />
und das tropische Klima am Äquator andererseits<br />
ist das Anforderungsprofil eines vielseitig einsetzbaren<br />
Schiffstyps entscheidend verschärft worden. Der Herausforderung<br />
dieser großen Anforderungsbandbreite müssen sich alle<br />
Komponenten stellen, oder sie müssen entsprechend vor den Einflüssen<br />
geschützt werden. Dabei müssen nicht nur Lösungen für<br />
die kalten arktischen Temperaturen gefunden werden, die Lösungen<br />
müssen auch in den Subtropen und in den Tropen eingesetzt<br />
werden können.<br />
ARKTIS- UND TROPENTAUGLICHE PRODUKTE<br />
Die Schweizer Firma Wandfluh hat diese Problematik erkannt und<br />
beschlossen, sich dieser anzunehmen. Bereits seit einigen Jahren<br />
hat die Hydraulikherstellerin Erfahrungen mit Hydraulikkomponenten<br />
für die explosionsgeschützte Zone 1 und 2 für Tieftemperatur-Anwendungen<br />
mit zertifizierten Produkten gesammelt. Die<br />
Produkte werden heute mit Erfolg unter anderem auf FPSO-Einheiten<br />
(Floating Production, Storage and Offloading), Bohrinseln und<br />
zudem vielfältig auch auf dem Festland eingesetzt. Dank des großen<br />
Umgebungs- und Betriebstemperaturbereichs mit einer Obergrenze<br />
von +70 °C und einer Untergrenze von -60 °C können diese<br />
Hydraulikkomponenten sowohl in der Arktis als auch in den Tropen<br />
erfolgreich und sicher eingesetzt werden. Alternativ steht auch<br />
ein kleinerer Temperaturbereich von +70 bis -40 °C für gemäßigtere<br />
Bedingungen zur Verfügung.<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
01<br />
POINTIERT<br />
OBERSTES KRITERIUM: TEURE<br />
REPARATUREINSÄTZE ZU ERSPAREN<br />
VERBESSERTER WIRKUNGSGRAD<br />
FÜHRT ZUR LEISTUNGSREDUKTION<br />
REDUZIERTER ANSCHLUSSAUFWAND<br />
UND ERHÖHTE MONTAGEEFFIZIENZ<br />
Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen wurde eine Produktlösung<br />
entwickelt, welche dieselben Möglichkeiten und Optionen<br />
auch für die explosionsgeschützte Zone 0 bietet. Mit diesem<br />
neuen Produkt, welches auf dem bereits bestehenden Magneten<br />
MKZ45 basiert, kann Wandfluh einen Beitrag für die Erschließung<br />
neuer Handelsrouten leisten.<br />
Die Realisierung von arktis- und tropentauglichen VLCC- (Very<br />
Large Crude Carrier), FLNG- (Floating Liquefied Natural Gas) und<br />
FLPG-Frachter (Floating Liquefied Petroleum Gas) wird somit für<br />
die hydraulische Ventilansteuerung deutlich vereinfacht.<br />
Bei der Entwicklung der neuen Ventillösung für den Tieftemperatur-Einsatz<br />
wurde das Ziel jedoch vielfältiger definiert.<br />
Weltweit steigen die ökologischen Anforderungen unter anderem<br />
auch an die Schiffsindustrie. Daher hat die Schweizer Firma<br />
nach Lösungen gesucht, um den Wirkungsgrad der Hydraulikkomponenten<br />
zu maximieren. Dabei war man sich bewusst,<br />
dass bei der Schaltsicherheit und Ausfallsicherheit keine Kompromisse<br />
gemacht werden dürfen. Schließlich kann dem Kunden<br />
eine sehr kompakte Lösung mit verbessertem hydraulischen<br />
Wirkungsgrad und reduzierter elektrischer Leistung angeboten<br />
werden.<br />
02<br />
03<br />
-60 ˚C<br />
01 Nicht nur<br />
arktis- sondern auch<br />
tropentaugliche<br />
Wandfluh-Ventile<br />
sorgen für vielseitig<br />
einsetzbare<br />
Schiffstypen<br />
02 Anwendungen<br />
im Tieftemperaturbereich<br />
03 Für das<br />
Ex-Schutz-Schieberventil<br />
für Zone 0 (T6)<br />
stehen unterschiedliche<br />
Anschlussarten<br />
zur Verfügung<br />
EFFIZIENTE HYDRAULIKLÖSUNG<br />
Der Schwerpunkt wurde also auf einen hohen hydraulischen Wirkungsgrad<br />
gelegt, wobei die Ausfallsicherheit auf dem hohen Niveau<br />
der Wandfluh-Produkte verharrt. Das übergelagerte Ziel, dem<br />
Kunden weiterhin teure Reparatureinsätze zu ersparen, war und ist<br />
das oberste Kriterium. Die unkonventionelle Lösung wendet Wandfluh<br />
bereits seit einigen Jahren mit Erfolg für Containerfrachter an.<br />
Der um 30 bis 50 % verbesserte Wirkungsgrad führt zu einer Leistungsreduktion<br />
von bis zu 8 GW im Jahr.<br />
Der Nutzen des gesteigerten hydraulischen Wirkungsgrades<br />
resultiert jedoch nur zu einem kleinen Teil im reduzierten Energiebedarf.<br />
Der größere Teil des Nutzens liegt in der Ersparnis von weiteren<br />
Systemkomponenten.<br />
Aus ökonomischen Gründen floss in die Entwicklung auch eine<br />
vereinfachte elektrische Anschlussausführung, wodurch der Anschlussaufwand<br />
reduziert werden konnte. Die erhöhte Montageeffizienz<br />
bringt nebenbei den positiven Effekt einer höheren IP-<br />
Schutzklasse mit sich, so dass der Kunde zwischen IP65 und IP67<br />
wählen kann.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 31
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
04<br />
04 Magnetspule mit Ex-Schutz und<br />
Schutzart IP65<br />
05 Magnetspule mit Ex-Schutz und<br />
Schutzart IP69<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
05<br />
HÖCHSTE KORROSIONSSCHUTZ-<br />
ANFORDERUNGEN MIT AISI316L<br />
Der Korrosionsschutz-Thematik wurde in den vergangenen Jahren<br />
viel Beachtung geschenkt, und die Kundenanforderungen stiegen<br />
stetig. Die Produkte für Zone 1 und 2 mit der Zink-/Nickel-Oberflächenbehandlung<br />
bieten seit längerem erhöhten Standard-Korrosionsschutz.<br />
Durch die Erweiterung des Anforderungsprofils des<br />
Magneten MKZ45 für Zone 0 wurde der Korrosionsschutz für die<br />
Standard-Lösung auf Zink-/Nickel-Oberflächenbehandlung angepasst.<br />
Somit wird die Lebensdauer nach Salzsprühnebeltest (EN<br />
ISO 9227) zirka um Faktor 8 verbessert.<br />
Für Offshore-Projekte genügen die Standard-Ausführungen jedoch<br />
oft nicht aus. Die Verträglichkeit mit Meerwasser oder salzhaltiger<br />
Atmosphäre wird vorausgesetzt. Deshalb wird für Offshore-Anwendungen<br />
oft säurebeständiger Stahl nach AISI316L<br />
WANDFLUH AG HYDRAULIK<br />
+ ELEKTRONIK<br />
Wandfluh wurde 1946 in der Schweiz<br />
gegründet und stellte ursprünglich<br />
Produktionsmaschinen für die<br />
Schweizer Uhrenindustrie her.<br />
Entwicklung und Produktion hochwertiger<br />
Hydraulikventile wurden in<br />
den frühen 1960er Jahren aufgenommen.<br />
Auch heute noch sind Innovation,<br />
Qualität und Präzision die<br />
entscheidenden Schlüssel zum<br />
weltweiten Erfolg. Eigene Niederlassungen<br />
in Großbritannien, USA,<br />
Deutschland, Frankreich und China<br />
sowie Vertretungen in allen wichtigen<br />
Industrienationen stellen den<br />
weltweiten Support für Wandfluh-<br />
Produkte sicher.<br />
Neben einem kompletten Programm<br />
an Hydraulikventilen für mobile und<br />
industrielle Anwendungen und einer<br />
breiten Palette an elektronischen<br />
Steuerungen für die Hydraulik bietet<br />
Wandfluh zusammen mit den<br />
weltweiten Vertriebspartnern eine<br />
breite Unterstützung in Engineering<br />
und Service.<br />
(K9) eingesetzt. Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit<br />
bestätigen die erhöhte Nachfrage für einen maximalen Korrosionsschutz.<br />
Wandfluh aus dem Binnenland Schweiz hat jahrzehntelange<br />
Erfahrungen bei der Herstellung von Hydraulikventilen<br />
aus rostfreiem Stahl nach AISI316L. Um höchsten Anforderungen<br />
gerecht zu werden, kann seit geraumer Zeit das gesamte<br />
Ventil nach AISI316L-Standard angeboten werden. Diese Produkte<br />
werden unter der Bezeichnung K10 erkannt und sind für<br />
die Zonen 0, 1, 2 und für nicht explosionsgeschützte Anwendungen<br />
erhältlich.<br />
Durch den reichen Erfahrungsschatz können verschiedene Lösungen<br />
und das ideale Produkt zur Verfügung gestellt und tiefgreifende<br />
Kundenbeziehungen im Schiffsbaubereich aufgebaut<br />
werden.<br />
www.wandfluh.de<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
MARKTPLATZ<br />
DRUCKMESSUMFORMER MIT<br />
SIL-ZERTIFIZIERUNG<br />
Die Druckmessumformer<br />
der Serie<br />
JUMO dTRANS p20<br />
sind universal<br />
geeignet zur<br />
Messung von Druck,<br />
Differenzdruck,<br />
Füllstand und<br />
Durchfluss. Sie sind<br />
eigensicher oder<br />
druckfest gekapselt<br />
lieferbar und vereinen höchste Präzision mit einfacher und<br />
komfortabler Bedienung. Die Geräteserie wurde nun vom TÜV<br />
Nord nach der aktuellen Norm neu zertifiziert. Nach der IEC 61508<br />
sind die Druckmessumformer als betriebsbewährtes SIL-fähiges<br />
Gerät für Sicherheitseinrichtungen eingestuft. Sie genügen<br />
darüber hinaus den neuesten Explosionsschutzrichtlinien und<br />
sind einsetzbar bis in Zone 0. Die Messumformer decken den<br />
kompletten industriellen Bereich zwischen 5 mbar und 1000 bar<br />
ab. Durch die extrem niedrige Linearitätsabweichung von max.<br />
0,07 % genügt die Messgenauigkeit den höchsten Anforderungen.<br />
www.jumo.net<br />
SCHNEIDRINGE FÜR MAXIMALE BELASTUNGEN<br />
Für die Anforderungen an<br />
Verschraubungstechnik<br />
der Marine- und Offshoreindustrie<br />
bietet Voss Fluid<br />
den metallisch dichtenden<br />
Vossring M mit<br />
Übermontageschutz an.<br />
Die Prüfgesellschaft<br />
DNV GL hat den<br />
Schneidring für den<br />
internationalen Markt für einen Nenndruck bis 800 bar freigegeben.<br />
Von der DVGW ist der Schneidring darüber hinaus zum Transport<br />
von Druckluft, Gas und Flüssiggas öffentlicher Gasversorger<br />
in Deutschland zugelassen. Der maximale Betriebsdruck darf<br />
dabei 250 bar betragen. Die Betriebstemperatur beträgt -20 und<br />
60 °C. Bestandteil des Zertifikats ist außerdem eine Zulassung der<br />
24°-Dichtkegelverschraubungen.<br />
www.voss-fluid.de<br />
MULTIKUPPLUNGSSYSTEM FÜR<br />
SPRITZGIESSANWENDUNGEN<br />
Für die Verbindung aller Elektrikkreisläufe bei Spritzgießanwendungen<br />
bietet Stäubli das Multikupplungssystem REP an. Es<br />
ermöglicht den gleichzeitigen Anschluss von Temperierung,<br />
Messtechnik und Steuerung ohne Verwechslungsgefahr. Die<br />
Modelle der Baureihe sind<br />
kompakt und haben entweder<br />
zwei Stecker, über die sich 74<br />
Kontakte mit einem Handgriff<br />
verbinden lassen, oder vier<br />
Stecker für bis zu 148 Kontakte.<br />
Die Kupplungsbaureihe ist in<br />
zwei Konfigurationen mit<br />
Stromversorgung auf der<br />
mobilen oder fest installierten<br />
Seite des Systems erhältlich.<br />
Zudem sind die Gehäuse<br />
Schutzart IP 67 gegen Staub und<br />
Flüssigkeitsspritzer geschützt.<br />
www.staubli.com<br />
DOPPELTE ABSICHERUNG – KEIN STILLSTAND<br />
Umschaltbare<br />
Doppel-Rücklauffilter<br />
in<br />
besonders<br />
schwerer<br />
Ausführung<br />
bietet die<br />
Baureihe<br />
RFS-D von<br />
Stauff. Sie<br />
sind für<br />
Nenndurchflüsse bis 1135 l/min und Betriebsdrücke bis 25 bar<br />
geeignet. Mit einem zwischen beiden Seiten fest integrierten<br />
90°-Umschaltventil können die Filter kontinuierlich genutzt<br />
werden. Muss das erste Filterelement bei Erreichen des maximalen<br />
Verschmutzungsgrades ausgetauscht werden, wird der Durchfluss<br />
durch manuelles Umlegen des Schalthebels unterbrechungsfrei<br />
auf die gegenüberliegende Seite verlagert. Filtergehäuse<br />
dieser Größenordnung kommen z. B. in modernen Klinkerkühlungsanlagen<br />
bei der Produktion von Zement zum Einsatz.<br />
www.stauff.com<br />
Wir machen Details<br />
zu starken Lösungen<br />
Bei Schlüsselfunktionen kommt es auf zuverlässige<br />
und belastbare Lösungen an. Die vielfältige Schnellanschlusstechnik<br />
von KVT-Fastening ermöglicht<br />
sekundenschnelles Andocken am Prüfling.<br />
6<br />
Telefon +49 7306 782 - 0 | info-DE@kvt-fastening.com | www.kvt-fastening.de<br />
Proven<br />
Productivity<br />
KVT.indd 1 24.05.<strong>2017</strong> 16:04:12<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 33
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
ZUVERLÄSSIGE<br />
TRAKTION<br />
IM GELÄNDE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Schwer befahrbares Terrain stellt für<br />
selbstfahrende und gezogene Arbeitsmaschinen<br />
immer eine Herausforderung dar.<br />
Differentialsperrventile von Bucher Hydraulics<br />
lösen solche Aufgaben durch Power on Demand,<br />
sodass die Maschinen allzeit zuverlässig<br />
arbeiten. Wird die Differentialsperre bei<br />
normalem Fahrbetrieb nicht benötigt, wird die<br />
Teilfunktion bei geringem Druckverlust<br />
umgangen, was die Effizienz steigert.<br />
Arbeitsmaschinen müssen allen Widrigkeiten zum Trotz jederzeit<br />
einsatzbereit sein und dabei eine hohe Energieeffizienz<br />
erreichen. Dennoch setzen so manche Betriebs- oder<br />
Umgebungsbedingungen hier Grenzen. Alltägliche Beispiele<br />
sind das Umsetzen oder Verladen von Baustellenfahrzeugen.<br />
Weitere Einschränkungen ergeben sich bei Aufsitzmähern bei der<br />
Bewältigung hoher Steigungen. Aber auch Erntemaschinen, die<br />
schlimmstenfalls auf Trockenphasen warten müssen, sind betroffen.<br />
Dabei wird nicht selten der Zeitplan der gesamten Logistikkette über<br />
den Haufen geworfen. Für solche Situationen im Alltagsbetrieb stellen<br />
Differentialsperrventile von Bucher Hydraulics eine Lösung dar.<br />
Grundsätzlich sorgen diese dafür, dass die Kraft situationsabhängig<br />
auf einzelne Räder bzw. Achsen eines Fahrzeugs verteilt<br />
wird. Um zu verhindern, dass ein Rad z. B. auf Eis, Schnee oder<br />
schlammartigen Feldböden durchdreht, muss dessen Ölzufuhr minimiert<br />
und auf die weiteren Räder aufgeteilt werden. Dieses Prinzip<br />
hydrostatischer Antriebe ist keinesfalls neu, allerdings kristallisieren<br />
sich die Vorzüge der Differentialsperrventile deutlich heraus.<br />
Sie beeinflussen sowohl Fahrkomfort als auch Traktion, Einsatzbereitschaft<br />
und Sicherheit von Arbeitsmaschinen entscheidend.<br />
POWER ON DEMAND MIT BLICK AUF<br />
GESAMTLEISTUNG<br />
Hauptkomponenten eines Differentialsperrventils sind ein doppeltwirkender<br />
Stromteiler, der sowohl teilen als auch addieren kann,<br />
und ein Steuerschieber, mit dem sich der Stromteiler bei Nichtgebrauch<br />
umgehen lässt. Ist das Ventil ausgeschaltet, kann sich der<br />
Ölstrom beliebig auf die im Fahrzeug eingesetzten Hydromotoren<br />
verteilen. Im Fall der Bucher Hydraulics-Ventile steht dem Antrieb<br />
bei nicht geschaltetem Ventil die komplette Energie zur Verfügung.<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
∆p [bar]<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
Möglich wird dies durch die spezifische Konstruktion mit großen<br />
Querschnitten und optimierten Strömungskanälen im Ventilblock,<br />
die für ein geringeres Δp sorgen. Das Öl kommt aufgrund weniger<br />
Widerstand schneller zum Ziel und das Fahrzeug fährt mit ungeschaltetem<br />
Ventil energiesparend. Dies würde bedeuten, dass bei<br />
einem mit 50 l/min betriebenem Differentialsperrventil NG08<br />
lediglich 2,5 bar im ungeschalteten und knapp 10 bar im eingeschalteten<br />
Zustand abfallen. Das Ventil NG16 liegt bei gleichem<br />
Volumenstrom noch darunter (Bild 01). Das intelligente Teilen des<br />
Volumenstroms generiert somit geringe Druckverluste, wodurch<br />
die Gesamtleistung für den Fahrantrieb kaum beeinflusst wird.<br />
GELÄNDEGÄNGIG, STEIGUNGSFÄHIG<br />
UND JEDERZEIT PLANBAR INS FELD<br />
Ausgerüstet mit dem Bucher-Ventil bewältigten Hubarbeitsbühnen<br />
eine 45°-Steigung problemlos. Zwar ist keine Straße so steil, jedoch<br />
könnten aufgrund des Einsatzes solche Hubarbeitsbühnen aber andere<br />
Baustellenfahrzeuge selbständig über eine Rampe auf einen<br />
LKW fahren, um zum nächsten Einsatzort gebracht zu werden.<br />
Ein weiteres Anwendungsfeld bilden gezogene Arbeitsmaschinen<br />
wie z.B. eine Kartoffelerntemaschine. Hier bewirkt ein eingebauter<br />
Zusatzantrieb mit Differentialsperrventil, dass selbst bei sehr weichen,<br />
schlammigen Bodenverhältnissen größtmögliche Traktion erreicht<br />
und das ziehende Fahrzeug durch zusätzlichen Vorschub unterstützt<br />
wird. Die zuschaltbare Kraftreserve sowie die präzise Aufteilung<br />
über die Ventile, ermöglichen so eine konstante Ernte, selbst bei<br />
plötzlich einsetzenden widrigen Wetter- und Bodenverhältnissen.<br />
SCHNELLER EILGANG STATT TEUREM TRANSPORT<br />
Das gesamte Konzept der Differentialsperrventile richtet sich an die<br />
steigenden Anforderungen der Anwender hinsichtlich Kostenreduktion<br />
und Effizienzsteigerung. So zählen zu dem Portfolio von<br />
Bucher Hydraulics ebenfalls Umschaltventile, welche auf Schnelligkeit<br />
abzielen.<br />
Der Einbau eines Differentialsperrventils mit dem Umschaltventil<br />
USV08 (NG08) bzw. USV16 (NG16) ermöglicht alle Fahrvarianten.<br />
Bei schwierigen Straßenverhältnissen mit eingeschalteter<br />
Sperre und für das Umsetzen wird mit ausgeschalteter Sperre der<br />
Eilgang per Knopfdruck zugeschaltet. Während sich bei normaler<br />
Fahrt die Ölmenge gleichmäßig auf beide Achsen verteilt, wird<br />
anhand des Umschaltventils der gesamte Volumenstrom auf nur<br />
eine Achse geleitet, während die zweite frei mitläuft. So ist die maximale<br />
Geschwindigkeit realisierbar und der nächste Einsatzort<br />
im Selbstfahrbetrieb erreichbar.<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Nenngröße 08<br />
Qzu [l/min]<br />
01<br />
Nenngröße 16<br />
0<br />
0 50 100 150 200 250<br />
01 Die intelligente Stromteilung generiert so geringe Druckverluste,<br />
dass die Gesamtleistung für den Fahrantrieb kaum beeinflusst wird<br />
02 Die robusten, betriebssicheren Differentialsperrventile der<br />
Baureihe MT..DV zeichnen sich über ihre Energieeffizienz über den<br />
gesamten Volumenstrombereich aus und sind sowohl in verschiedenen<br />
Standardausführungen sowie kundenoptimierten Versionen verfügbar<br />
ROBUST UND BETRIEBSSICHER<br />
Basierend auf umfangreichen Produkt- und Anwendungskenntnissen<br />
entwickelten die Ventilspezialisten bei Bucher Hydraulics die<br />
Baureihe MT..DV in den Nenngrößen NG08 und NG16. Mit 100<br />
bzw. 250 l/min entsprechen die maximalen Volumenströme denen<br />
der bekannten Hochdruck-Stromteilerventile. Gleiches gilt auch für<br />
420 bar Betriebsdruck. In Abhängigkeit der Betriebsbedingungen<br />
sind auf Anfrage auch Spitzendrücke von bis zu 520 bar möglich.<br />
Bezogen auf die jeweilige Anzahl der eingesetzten Fahrmotoren<br />
bietet Bucher Hydraulics Ausführungen für zwei, drei und vier Motoren.<br />
Die 2-fach-Ausführung (MT..DV) sperrt Vorder- und Hinterachse<br />
gegeneinander. Die Variante für drei Motoren (MT..DVD) kann zwei<br />
Räder einzeln und eine Achse komplett sperren. Teleskop-Hubarbeitsbühnen,<br />
Mähdrescher, Grader und Forwarder sind prädestiniert<br />
für den Einsatz der 4-fach-Sperre (MT..DVV), mit der beide Achsen<br />
separat und somit jedes Rad einzeln gesperrt werden kann.<br />
VARIANTENREICH UND KUNDENOPTIMIERT<br />
Wünschen entsprechend bietet Bucher Hydraulics zudem ein Low-<br />
Cost-Differentialsperrventil (MTDA.HD) an. Bei diesen doppeltwirkenden<br />
Stromteilerventilen wird der Volumenstrom permanent<br />
durch den Stromteiler geleitet. Die Lösung eignet sich insbesondere<br />
dann, wenn keine Umschaltung zwischen Fahrmodus und gesperrtem<br />
Differentialmodus gefordert ist.<br />
Bei allen Varianten können zur optimalen Abstimmung auf die<br />
jeweilige Anwendung weitere Funktionen direkt integriert werden.<br />
Hierzu zählt der Einbau des genannten Umschaltventils, Schaltventile<br />
zum Lösen der Bremsen sowie Schock-/Nachsaugeventile zum<br />
Schutz des Motors bei einer von außen auf die Räder aufgebrachten<br />
plötzlichen Kraft.<br />
Kennzeichnend für alle Ausführungen ist die einfache, robuste<br />
und somit betriebssichere Konstruktion, die keine Wartungsmaßnahmen<br />
erfordert. Das spart Kosten und erhöht gleichzeitig die<br />
Verfügbarkeit der Maschine. Anwender können die Differentialsperrventile<br />
für alle gängigen Hydromotoren einsetzen. Des Weiteren<br />
sind die Ventile mit anwendungstypischen Steckern bis Schutzart<br />
IP68 erhältlich, so dass auch die Hochdruckreinigung der Fahrzeuge<br />
problemlos möglich ist.<br />
www.bucherhydraulics.com<br />
02<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 35
MESSTECHNIK<br />
STOPP DER<br />
PARTIKELKONTAMINATION<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
In fluidtechnischen Systemen wird das Öl<br />
als konstruktives Element betrachtet, das<br />
verschiedene Aufgaben erfüllt. Es überträgt<br />
Leistung, übernimmt die Schmierung, den<br />
Wärmehaushalt und transportiert den Schmutz<br />
zu den Filtern. Obwohl es vielfältige Ursachen für<br />
Ausfälle in fluidtechnischen Systemen gibt, rückt<br />
neben mechanischer Ermüdung oder Überlast<br />
einzelner Komponenten besonders der Zustand<br />
des Öls in den Fokus. Hierbei sind vor allem<br />
Partikel die Hauptursache für Verschleiß oder<br />
Schädigung der Komponenten.<br />
Unerwünschte Partikel im Öl können von außen in das System<br />
gelangen, z.B. durch Belüfter oder Dichtungen, oder<br />
sie werden durch Verschleiß im System selbst erzeugt.<br />
Folgen der Partikelkontamination sind ein erhöhter Verschleiß,<br />
der Ausfall von Komponenten und die Reduzierung der<br />
Systemleistung sowie -lebensdauer. Die Partikelkontaminationen<br />
des Öls verursachen damit hohe Kosten für den Eigentümer, weshalb<br />
zur Reinhaltung fluidtechnischer Systeme verschiedene hochwertige<br />
Filter eingesetzt werden sollten.<br />
Um die Kosten weiter zu senken, besteht jedoch darüber hinaus ein<br />
großes Interesse, erhöhten Verschleiß frühzeitig zu erkennen und<br />
Schäden oder Stillstand zu vermeiden. Hierzu stehen unterschiedliche<br />
Sensoren und Geräte zur Partikelmessung zur Verfügung, die<br />
eine effektive und kostengünstige Überwachung nahezu aller Anwendungen<br />
ermöglichen.<br />
Neben der Verschleißüberwachung ist ein wachsendes Anwendungsfeld<br />
für die Partikelmessung die Kontrolle von Reinigungsoder<br />
Spülprozessen. Hier wird immer häufiger ein Nachweis<br />
verlangt, dass die gespülten Teile oder Systeme der spezifizierten<br />
Reinheitsanforderung genügen. Dem tragen die Hersteller und<br />
Anwender von Reinigungsanlagen Rechnung, indem sie Partikelmesstechnik<br />
in ihre Anlagen integrieren und dadurch jeden einzelnen<br />
Reinigungsprozess dokumentieren können.<br />
Hersteller können durch eine regelmäßige Partikelmessung<br />
den sachgemäßen Gebrauch und Service von Anlagen überwachen<br />
und damit Garantiekosten senken. Aus den gewonnenen<br />
Informationen lassen sich im Umkehrschluss aber auch Optimierungspotentiale<br />
im Anlagendesign identifizieren, um so die<br />
eigenen Produkte zu verbessern. Weiterhin hat sich der Einsatz<br />
von Partikelmesstechnik auch als Entwicklungswerkzeug für die<br />
Verschleißbeurteilung an Pumpen, Getrieben, Lagern etc. bewährt.<br />
Hierbei kann sowohl die notwendige Reinheit des Prüfmediums,<br />
als auch ein Verschleiß der Komponente selbst gemessen<br />
werden.<br />
Bei der Abwägung, welche Methode zur Überwachung am besten<br />
geeignet ist, stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund.<br />
Hierbei spielen nicht nur die Analysekosten der Einzelprobe eine<br />
Rolle, sondern auch wie hoch das Ausfallrisiko und die Kosten für<br />
einen Schaden oder Stillstand sind.<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
MESSTECHNIK<br />
POINTIERT<br />
ERHÖHTE PARTIKELKONTAMINATION FÜHRT<br />
ZU VERSCHLEISS UND AUSFÄLLEN<br />
REINHALTUNG FLUIDTECHNISCHER SYSTEME<br />
DANK SENSOREN ZUR PARTIKELMESSUNG<br />
SENKUNG DER BETRIEBSKOSTEN<br />
UND AUSFALLZEITEN<br />
PARTIKELMESSTECHNIK ALS WERKZEUG FÜR<br />
DIE VERSCHLEISSBEURTEILUNG<br />
01<br />
Die optische Partikelmessung nach dem Lichtblockadeprinzip<br />
als Standard der Online-Partikelmessung<br />
PARTIKELMESSUNG<br />
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis weisen automatische Partikelsensoren<br />
auf, die in der Lage sind die Größe und Anzahl der Partikel<br />
in Echtzeit online zu messen. Alternative manuelle Verfahren wie<br />
Mikroskopie oder Gravimetrie, sind im Vergleich zur Online-Messung<br />
aufwendig, fehleranfällig und unwirtschaftlich.<br />
Die Vorteile der Online-Messung zur herkömmlichen Laboranalyse<br />
liegen nicht nur in der einfacheren Handhabung und den<br />
geringeren totalen Kosten, sondern speziell in der lückenlosen<br />
Messung. Die Messdaten spiegeln nicht eine beliebige Momentaufnahme<br />
wieder, sondern erfassen die kontinuierliche Veränderung.<br />
Dadurch lässt sich eine zustandsabhängige, vorausschauende Instandhaltung<br />
realisieren.<br />
Weiterhin wird die Genauigkeit der Ölanalyse selbst maßgeblich<br />
durch die Sorgfalt bei der Probenentnahme und Auswertung bestimmt.<br />
Insbesondere im Hinblick auf die Partikelkonzentration<br />
kann eine unsachgemäße Probenentnahme und Auswertung zu einer<br />
erheblichen Verfälschung der Messergebnisse führen. Automatische<br />
Partikelmessgeräte garantieren hier eine optimale Wiederholbarkeit<br />
und damit erst die Vergleichbarkeit von Messergebnissen.<br />
OPTISCHE PARTIKELMESSUNG<br />
Als Standard bei der Online-Partikelmessung hat sich das optische<br />
Verfahren mittels Lichtblockadeprinzip nach ISO 11500 durchgesetzt,<br />
da es kostengünstig und sehr zuverlässig ist. Hierbei werden<br />
die zu zählenden Partikel in einer Kapillare vereinzelt optisch vermessen.<br />
Befinden sich keine Partikel in der Messzelle strahlt das<br />
Licht ungehindert auf die Fotodiode. Passiert ein Partikel die Messzelle<br />
wird der Lichtstrahl von diesem blockiert, wodurch auf der gegenüberliegenden<br />
Fotodiode ein Schatten erzeugt wird. Die Größe<br />
des Schattens ist proportional zur Größe des Partikels und ermöglicht<br />
damit eine Charakterisierung der Partikel.<br />
Anschließend wird die gemessene Partikelanzahl auf das Messvolumen<br />
bezogen und als Konzentration angegeben. Diese ermöglicht<br />
eine Darstellung nach unterschiedlichen Standards,<br />
welche im Messgerät ausgewählt werden können. Neben dem gebräuchlichsten<br />
Standard ISO4406:1999 stehen hier bei den Geräten<br />
von Argo-Hytos auch noch SAE AS 4059, GOST 17216 und<br />
NAS 1638 zur Auswahl.<br />
02<br />
OPCount Partikelzähler<br />
03<br />
OPCom Partikelmonitor<br />
PARTIKELZÄHLER<br />
Für extrem genaue Messung der Ölverschmutzung im Labor oder<br />
im Feld sind insbesondere Partikelzähler geeignet. Mit dem<br />
OPCount präsentiert Argo-Hytos einen Partikelzähler, der für den<br />
Einsatz an hydraulischen Maschinen konzipiert ist. Die verbaute<br />
volumetrische Partikelmesszelle garantiert, in Verbindung mit erstklassigen<br />
Komponenten, dass jeder Partikel der durch den Sensor<br />
fließt exakt gemessen wird.<br />
Die interne Pumpe ermöglicht sowohl Online-, Flaschen- als<br />
auch Tankmessungen. Das Gerät lässt sich dabei über ein Touch-<br />
Display und komfortable Messprofile bedienen. Messdaten und zu-<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 37
MESSTECHNIK<br />
peraturen, Schmutz, Feuchtigkeit und Vibrationen. Ein robustes Design<br />
der Messtechnik ist für deren dauerhafte Funktion deshalb unerlässlich.<br />
Alle Komponenten, wie Lichtquelle, Detektor oder Gehäuse,<br />
müssen deshalb hohen technischen Anforderungen genügen. Mit einer<br />
Schutzklasse IP67 sowie entsprechender Schock- und Störsicherheit,<br />
eignet sich der Partikelmonitor OPCom auch für anspruchsvolle<br />
Anwendungen. Ein bewährtes Einsatz gebiet für die Online-Partikelmessung<br />
ist die Überwachung der Ölreinheit in stark beanspruchten<br />
Industrieanwendungen wie Pressen oder Spritzgussmaschinen.<br />
04<br />
OPCom FerroS Verschleißsensor<br />
sätzliche Informationen über die Probe, wie Temperatur, Viskosität<br />
oder Öltyp, können intern gespeichert und direkt ausgedruckt werden.<br />
Das zur Messung benötigte Zubehör lässt sich platzsparend<br />
am Gerät verstauen, was die Handhabung erheblich erleichtert.<br />
Der Partikelzähler OPCount wird häufig für Routineüberwachungen,<br />
zur Qualitätskontrolle oder zu Störfalluntersuchungen eingesetzt.<br />
Er ermöglicht den Aufbau von Datenbanken, mit deren Hilfe<br />
sich die Geschichte des Öls einer Maschine nachvollziehen lässt.<br />
Hieraus können wertvolle Informationen zur Reinheit und zum Zustand<br />
von Maschinen gewonnen werden.<br />
Optional ist es auch möglich einen ARGO-HYTOS Zustandssensor<br />
aus der LubCos Reihe an den OPCount anzuschließen. Dadurch<br />
lassen sich weitere Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Ölqualität<br />
aufnehmen.<br />
PARTIKELMONITOR<br />
Für Systeme in denen die Partikelmessung nicht nur automatisch<br />
sondern auch dauerhaft erfolgen soll, wird ein Gerät benötigt, das<br />
fest verbaut werden kann. Hier empfehlen sich kompakte und robuste<br />
Partikelmonitore, die sich einfach in ein hydraulisches System<br />
integrieren lassen.<br />
Die Anforderungen an eine stationäre oder mobile Messung können<br />
hoch sein. Zu beachten sind hierbei u.a. hohe Drücke und Tem-<br />
INDUKTIVE PARTIKELMESSUNG<br />
Zur gezielten Erfassung ferromagnetischer Verschleißpartikel werden<br />
induktiv messende Metallpartikeldetektoren eingesetzt. Eine<br />
speziell für Getriebe entwickelte kostengünstige Alternative zu<br />
herkömmlichen Metallpartikeldetektoren ist der Verschleißsensor<br />
OPCom FerroS.<br />
Der Verschleißsensor OPCom FerroS funktioniert nach dem<br />
Prinzip einer magnetischen Verschlussschraube und akkumuliert<br />
mit Hilfe eines Permanentmagneten ferromagnetische Partikel.<br />
Eine Spule im Sensorkopf erfasst die angelagerten Partikel und erzeugt<br />
ein Messsignal proportional zur angelagerten Menge. Für eine<br />
kontinuierliche Messung kann der Sensor automatisch gereinigt<br />
werden. Das bewährte Messprinzip ermöglicht die einfache Integration<br />
des Sensors direkt im System. Hierbei muss, im Gegensatz zu<br />
vergleichbaren Sensoren, kein Durchfluss generiert werden.<br />
FRÜHZEITIGE PROBLEMERKENNUNG<br />
UND -VERMEIDUNG<br />
Der Einsatz von moderner Partikelmesstechnik ermöglicht neue<br />
Service- und Instandhaltungskonzepte, mit denen sich Ölwechselintervalle<br />
verlängern, Probleme frühzeitig erkennen und Ausfallzeiten<br />
reduzieren lassen. Die heutigen Sensoren erfassen Veränderungen<br />
frühzeitig und ermöglichen es, Verschleiß und Schäden rechtzeitig<br />
zu erkennen. Die einfache Anwendung und der hohe Mehrwert<br />
machen Partikelsensoren deshalb zu einem bewährten Mittel<br />
zur Senkung der Betriebskosten von Maschinen und Anlagen.<br />
www.argo-hytos.com<br />
05<br />
20<br />
ISO4um [-]<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Beispiel einer<br />
Partikelmessung<br />
während der<br />
Abreinigung<br />
einer Spritzgussmaschine.<br />
Hierbei wurde<br />
die Maschine mit<br />
einem mobilen<br />
Nebenstromfiltergerät<br />
abgereinigt und<br />
die Partikelkonzentration<br />
aufgezeichnet.<br />
ISO 4406:99 Reinheitsklasse<br />
ISO6um [-]<br />
15<br />
ISO14um [-]<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2<br />
Zeit [h]<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
MARKTPLATZ<br />
KOMPLETTE ELEKTRONIK IM GEHÄUSE<br />
Die induktiven Wegaufnehmer SM263/283 von A.B. Jödden mit<br />
12 mm Gehäuse-Durchmesser sind für Messwege bis 360 mm<br />
ausgelegt. Ein integrierter Microcontroller wertet die axiale<br />
Verschiebung des Mu-Metallkerns aus. Die komplette Elektronik,<br />
die ein wegproportionales Ausgangssignal liefert, ist im Gehäuse<br />
eingebaut. Die geringe Stromaufnahme ermöglicht die Ausführung<br />
des Sensors in Zwei-Leiter-Technik mit einem Ausgangssignal<br />
von 4 bis 20 mA, das von vielen Steuerungen und Anzeigeeinheiten<br />
direkt verarbeitet werden kann. Schutzart IP68 erlaubt den<br />
Einsatz auch bei Ölnebel, Schlamm, Regen, Staub sowie bei hohen<br />
Schock- und Vibrationsbelastungen.<br />
SCHUTZ VOR KOLLISIONEN IN DER<br />
BÜHNENTECHNIK<br />
Die Bühnenleittechnik SYB3.0 von Rexroth unterstützt das<br />
technische Personal bei anspruchsvollen Bewegungsabläufen mit<br />
zwei Bausteinen der Kollisionsüberwachung. Das Anti-Kollisions-<br />
System einerseits erkennt potenzielle Kollisionen im Voraus und<br />
hindert die entsprechenden<br />
Antriebe daran, ihre Fahrt zu<br />
beginnen oder stoppt eine<br />
gestartete Bewegung. Der<br />
Anti-Kollisions-Assistent<br />
andererseits funktioniert<br />
nach einem Prinzip ähnlich<br />
einer Einparkhilfe. Er warnt<br />
vor möglichen Kollisionen<br />
durch ein visuelles Feedback,<br />
das verschiedene Warnstufen<br />
in Abhängigkeit von<br />
Geschwindigkeit und<br />
Abstand bis zur potenziellen<br />
Kollision signalisiert.<br />
www.boschrexroth.com<br />
LAGERDATEN VON INA UND FAG INTEGRIERT<br />
www.abjoedden.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 7-8/<strong>2017</strong><br />
Bonfiglioli Deutschland, Neuss 17<br />
CONEXA, Präzisionsarmaturen,<br />
Hann. Münden 29<br />
EKOMAT, Karben 29<br />
KASTAS SEALING TECHNOL. EUROPE,<br />
Quickborn 11<br />
KVT-Fastening, Illerrieden 33<br />
LEE Hydr. Miniaturkomp.,<br />
Sulzbach7<br />
MEORGA, Nalbach 59<br />
DER DIREKTE WEG<br />
Montanhydraulik, Holzwickede 13<br />
PH Industrie-Hydraulik,<br />
Sprockhövel5<br />
SF Filter, Villingen-Schwenningen 39<br />
Stauffenberg, Werdohl 19<br />
TRIES, Hydraulik-Elemente,<br />
Ehingen3<br />
WANDFLUH, Frutigen (Schweiz) 21<br />
Beilage:<br />
MEORGA, Nalbach (Teilbelegung)<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION: m.pfister@vfmz.de<br />
WERBUNG IN <strong>O+P</strong>: a.zepig@vfmz.de<br />
MDA TECHNOLOGIES – FLUIDTECHNIK INTERNATIONAL:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
Die Version 03/<strong>2017</strong> der Software von Kisssoft enthält jetzt die<br />
aktuellen Lagerdaten aus dem Wälzlagerkatalog von Schaeffler<br />
für die Marken INA und FAG. Die Datenbank verfügt nun<br />
zusätzlich über die rund 7000 Lager, die in dem Katalog aufgeführt<br />
sind. Mit ihnen können Anwender der Software nun<br />
Getriebe entwerfen. Bei dem Update wurde die X-Life Harmonisierung<br />
vollständig berücksichtigt. Für folgende Releases sollen<br />
die Lagerdaten des Herstellers auf dem neusten Stand gehalten<br />
werden.<br />
www.kisssoft.ag<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Frau Prof. Dr.-Ing. M. Ivantysynova,<br />
Purdue University<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
Die Nr. 1 in Auswahl und Kompetenz – SF.<br />
30‘000 Filtertypen ab Lager. Für den Mobil- und Industriebereich.<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 39
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
Was haben Medizinprodukte und Autos<br />
gemeinsam? Beides sind High-Tech-<br />
Entwicklungen, die ohne hochpräzise gefertigte<br />
Bauteile nicht funktionieren. Möglich ist eine<br />
solch genaue Bearbeitung mit den<br />
Werkzeugmaschinen der Grob-Gruppe. Bei der<br />
spanenden Fertigung wirken extrem hohe Kräfte<br />
auf die Werkstücke ein.<br />
Sämtliche Vorrichtungen für die Werkzeug- und Werkstückspannungen<br />
werden daher mit einer ausgefeilten Hydraulik<br />
betrieben. Bei den Hydraulikverbindungen vertraut Grob<br />
auf das Rohrumformsystem VossFormSQR in Kombination<br />
mit der prozesssicheren Umformmaschine VossForm 100. Darüber<br />
hinaus setzt das Unternehmen weitere Komponenten von Voss Fluid<br />
ein, wie leckagesichere Schneidringverschraubungen.<br />
HYDRAULIKVERBINDUNGEN FÜR<br />
WERKZEUGMASCHINEN<br />
Der Name Grob steht international für Werkzeugmaschinen höchster<br />
Präzision. In der Automobilindustrie, im Flugzeugbau, in der<br />
IN DER VERBINDUNG<br />
LIEGT DIE KRAFT<br />
Medizintechnik und in einer Reihe weiterer Branchen genießt das<br />
Familienunternehmen mit Sitz in Mindelheim großes Vertrauen.<br />
Das Produktportfolio gliedert sich in die Bereiche Systemmaschinen,<br />
Universalmaschinen für die spanende Bearbeitung, Anlagen<br />
für die Elektromobilität, komplette Montageanlagen, bestehend<br />
aus modular aufgebauten Bearbeitungszentren und Sondermaschinen,<br />
sowie den Bereich neue Technologien.<br />
Weltweit erwirtschaftet die Grob-Gruppe mit knapp 6 000 Mitarbeitern<br />
auf vier Kontinenten einen Umsatz von rund 1,3 Mrd.<br />
Euro. „Wir stellen hohe Anforderungen an uns selbst und haben<br />
den Anspruch, die Nummer 1 zu sein. Das erfordert ständige technische<br />
Innovationen. Genau das Gleiche erwarten wir auch von<br />
unseren Zulieferern“, erläutert Anton Kuhn, Abteilungsleiter<br />
Fluid-Konstruktion bei Grob.<br />
UNIVERSALMASCHINEN VON GROB<br />
Grob-5-Achs-Universalmaschinen lassen sich in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen einsetzen – wie beispielsweise dem Formenund<br />
Prototypenbau mit anspruchsvollen, hochgenauen Geometrien<br />
mit Raumschrägen und Raumbohrungen. Die Werkzeugmaschinen<br />
arbeiten auf einen tausendstel Millimeter genau. Eine solch exakte<br />
Bearbeitung setzt voraus, dass die Werkstücke in komplexen<br />
Spannvorrichtungen positioniert und fixiert werden. Dabei kommt<br />
der Hydraulik eine besondere Bedeutung zu. Sie hat die Aufgabe,<br />
Werkzeuge zu spannen und Gewichte auszugleichen. Außerdem<br />
sorgt sie für die Klemmung von Achsen und Spindeln.<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
POINTIERT<br />
DIE VERBINDUNGSELEMENTE MÜSSEN HÖCHSTE<br />
LECKAGESICHERHEIT AUFWEISEN<br />
01<br />
WEITERE ANFORDERUNGEN: EINFACHE HANDHABUNG,<br />
REGELMÄSSIGE PRODUKT- U. MONTAGESCHULUNGEN<br />
MONTAGESICHERHEIT DURCH DEN SCHUTZ<br />
VOR ÜBERMONTAGE<br />
In der Regel wirken bis zu 120 bar auf die Hydraulikverbindungen,<br />
bei Druckspitzen vereinzelt sogar bis zu 300 bar. Rund 70 bis 100 m<br />
Hydraulikleitung sind in den Werkzeugmaschinen der G-Reihe verbaut,<br />
hinzu kommen unzählige Verbindungen. Gemäß den von Grob<br />
definierten Qualitätsstandards müssen die Verbindungselemente<br />
zwischen den einzelnen Hydraulikrohren höchste Leckagesicherheit<br />
aufweisen. „Die Hydraulik ist ein sensibler Bestandteil unserer Werkzeugmaschinen,<br />
denn hydraulische Antriebe sorgen für höchste Präzision<br />
bei den Werkzeugbewegungen. Daher muss die Verbindungstechnik<br />
zuverlässig und dauerhaft leckagefrei sein“, betont Anton<br />
Kuhn. Neben der Leckagefreiheit sind eine einfache Handhabung<br />
und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis weitere Anforderungen,<br />
die Grob an seine Lieferanten von Hydraulikverbindungen stellt.<br />
02<br />
01 Die 5-Achs-Universalmaschinen von Grob lassen sich in<br />
den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen – wie beispielsweise<br />
dem Formen- und Prototypenbau<br />
02 Eine exakte Bearbeitung setzt voraus, dass die<br />
Werkstücke in komplexen Spannvorrichtungen positioniert<br />
und fixiert werden – hier kommt die Hydraulik ins Spiel<br />
03 Mehrheitlich setzt Grob die Verbindungslösung<br />
VossFormSQR ein. Dank des besonderen Aufbaus steht sie für<br />
höchste Prozess- und Leckagesicherheit.<br />
04 Die Umformmaschine VossForm 100 formt einfach und<br />
prozesssicher die erforderliche Rohrkontur an<br />
03<br />
ÜBER VOSS FLUID<br />
Die Voss Fluid GmbH ist ein international führender Anbieter<br />
von <strong>Fluidtechnik</strong>. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in<br />
Wipperfürth und ist mit rund 480 Mitarbeitern Teil der Voss<br />
Holding. Das Produktportfolio umfasst vormontierte<br />
Rohrgeometrien, konfektionierte Schlauchleitungen, Rohrund<br />
Flanschverbindungen, Schlaucharmaturen sowie<br />
nützliches Zubehör für die Stationär- und Mobilhydraulik. Für<br />
Voss Fluid als Entwicklungs- und Systempartner des internationalen<br />
Maschinenbaus liegt der Schwerpunkt auf anwendungsspezifischen<br />
Systemlösungen. Voss Fluid bietet<br />
Kunden alles aus einer Hand: von der Projektierung und dem<br />
Engineering über die Fertigung und Montage bis zu wirtschaftlichen<br />
Logistikleistungen. Mit vier eigenen Vertriebsgesellschaften<br />
in Europa sowie weiteren Präsenzen der<br />
Voss-Gruppe und einem weltweiten Händlernetz gewährleistet<br />
Voss Fluid jederzeit die zuverlässige Distribution ihrer<br />
Systemlösungen.<br />
04<br />
www.voss-fluid.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 41
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
TITEL<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
EINFACH LECKAGEFREI<br />
Mehrheitlich setzt Grob die Verbindungslösung VossFormSQR<br />
ein. Neben der Qualität war die einfache Handhabung ein ausschlaggebender<br />
Grund. Um eine sichere Verbindung zu erzeugen,<br />
sind nur wenige Arbeitsschritte erforderlich: Zunächst formt die<br />
Umformmaschine VossForm 100 binnen wenigen Sekunden an<br />
das Ende eines Hydraulikrohres eine 24°-Rohrkontur an. Dazu<br />
muss das Rohrende bis zur Anschlagplatte in die Maschine geschoben<br />
werden. Da ein Innendorn am Ende des Stauchkopfes<br />
die Einschnürung des Rohres verhindert, bleibt der Rohrinnendurchmesser<br />
vollständig erhalten und Druckverluste durch Einwölbungen<br />
werden verhindert.<br />
Zusammen mit einer Weichdichtung aus FKM und einer spezifischen<br />
SQR-Funktionsmutter entsteht eine einfache und hochwertige<br />
Verbindung. Besonders die Montagesicherheit durch den Schutz vor<br />
Übermontage ist für Grob ein entscheidender Vorteil des Systems:<br />
Bei der Endmontage schlägt die Stirnseite des mit VossFormSQR umgeformten<br />
Rohrendes gegen den Stutzengrund im Verschraubungskörper.<br />
Beim Anzug der Funktionsmutter werden diese Komponenten<br />
fest miteinander verspannt, wobei ein spürbarer Kraftanstieg<br />
dem Monteur das Erreichen des Montageendes signalisiert.<br />
„Ein Großteil aller auftretenden Leckagen entsteht durch falsche<br />
Montage. Mit VossFormSQR reduzieren wir dieses Risiko entscheidend.<br />
Deshalb ist diese Technik unserer Ansicht nach die sicherste<br />
und beste Verbindung. Auch unsere Mitarbeiter sind mit dem System<br />
zufrieden“, sagt Anton Kuhn. Weltweit hat Grob zwölf Voss-<br />
Form 100 Umformmaschinen im Einsatz.<br />
WEICHDICHTENDE SCHNEIDRINGE<br />
Ergänzend zur Rohrumformung mit VossForm 100 setzt das international<br />
agierende Familienunternehmen auch den weichdichtenden<br />
Schneidring ES-4 aus dem Hause Voss ein. Diesen verbaut<br />
Grob insbesondere in den Systemmaschinen für die Automobilindustrie.<br />
Das Funktionsprinzip basiert auf einer Zwei-Schneiden-<br />
Technologie mit zwei zusätzlichen Weichdichtungen. Die beiden<br />
Weichdichtungen sind eine Besonderheit des ES-4: Mithilfe der<br />
vollständig spaltfrei gekammerten Weichdichtung garantiert der<br />
ES-4 auch bei einem eventuellen Nachlassen der metallischen<br />
Dichtung eine trockene und schwitzfreie Verbindung. Selbst Vibrationen<br />
hält die Verbindung auf diese Weise stand. Die spaltfreie<br />
Kammerung der Dichtung erreicht der Anwender durch die Blockmontage.<br />
Diese vermeidet, dass der Ring zu tief einschneidet – eine<br />
Übermontage wird somit verhindert.<br />
ANSPRUCH AUF DIE NUMMER 1<br />
www.grobgroup.com<br />
Anton Kuhn, Abteilungsleiter<br />
Fluid-Konstruktion<br />
bei der Grob-Werke<br />
GmbH & Co. KG: „Wir<br />
stellen hohe Anforderungen<br />
an uns selbst und<br />
haben den Anspruch, die<br />
Nummer 1 zu sein. Das<br />
erfordert ständige<br />
technische Innovationen.<br />
Genau das Gleiche<br />
erwarten wir auch von<br />
unseren Zulieferern.“<br />
05<br />
ÜBER DIE STIEFEL GMBH<br />
Die Stiefel GmbH ist ein Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen im Bereich Hydraulik- und Pneumatikkomponenten,<br />
Schlauchtechnologie, Rohrbiegetechnik,<br />
Aggregatebau und Baugruppenmontage.<br />
Das Unternehmen verfügt über Standorte in<br />
Deutschland und der Schweiz sowie über zahlreiche<br />
Vertriebspartner in Asien. Hauptsitz des 1962<br />
gegründeten Unternehmens ist Neu-Ulm. Zu den<br />
Kunden zählen insbesondere Firmen aus dem<br />
Fahrzeug- und Maschinenbau, sowie Sondermaschinenhersteller<br />
und die Automobilindustrie. Die Stiefel<br />
GmbH ist nach ISO9001ff zertifiziert.<br />
www.stiefel-hydraulik.de<br />
SERVICE UND SCHULUNGEN<br />
Grob schätzt an seinem Partner Voss Fluid nicht nur die hohe Qualität<br />
der Produkte und deren einfache und sichere Handhabung,<br />
sondern auch den Service. „Voss Fluid ist ein agiles Unternehmen<br />
und kundennah aufgestellt“, beschreibt Anton Kuhn. Um die geforderten<br />
kurzen Reaktionszeiten zu gewährleisten, hält Voss Fluid zusammen<br />
mit ihrem Premium-Vertriebs- und -Servicepartner, der<br />
Stiefel GmbH, jeweils einen Teil des benötigten Materials bereit.<br />
Grob profitiert nicht nur von hoher Termin- und Liefertreue, sondern<br />
auch von Produkt- und Montageschulungen. Gemeinsam mit<br />
ihrem Vertriebs- und Servicepartner trainiert Voss Fluid die Monteure<br />
des Maschinenbauers regelmäßig in der korrekten Anwendung<br />
der Voss-Lösungen.<br />
KANBAN-SERVICE DURCH DIE STIEFEL GMBH<br />
Seit mehr als 13 Jahren leistet der Voss-Fluid-Partner Stiefel für<br />
Grob einen Kanban-Service. Dieser ist über ein klassisches Zwei-<br />
Kisten-System mit einer definierten Mindestfüllmenge organisiert.<br />
Dreimal pro Woche tauscht die Stiefel GmbH die Behälter aus. Einmal<br />
pro Woche ist zudem ein Fachmann aus dem Bereich der Hydrauliktechnik<br />
vor Ort und unterstützt Grob in allen Fragen zu den<br />
Voss-Lösungen. „Seit dreizehn Jahren arbeiten wir mit Voss und<br />
Stiefel zusammen. Seitdem sind wir sehr zufrieden mit der Produktqualität<br />
und dem Service, den wir durch diese Partnerschaft<br />
erhalten. Wir wünschen uns, dass das in Zukunft so bleibt“, resümiert<br />
Anton Kuhn von Grob.<br />
Fotos: VOSS Fluid; GROB-WERKE GmbH & Co. KG<br />
www.voss-fluid.de<br />
05 In den Systemmaschinen für die Automobilindustrie<br />
verbaut Grob unter anderem den weichdichtenden<br />
Schneidring ES-4 von Voss Fluid<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
NEUER AUFTRITT IN RESPONSIVEN DESIGN<br />
Auf der neuen<br />
Webseite der Dipl.<br />
Ing. K. Dietzel<br />
GmbH, Beerwalde,<br />
finden Kunden<br />
und Interessenten<br />
jetzt Informationen<br />
zum<br />
Unternehmen in<br />
neuem Design.<br />
Der Relaunch war<br />
notwendig geworden,<br />
um die<br />
Homepage an moderne Standards anzupassen; z. B. mit responsivem Webdesign. Die Oberfläche<br />
der Webseite passt sich nun automatisch an verschiedene Endgeräte an. Alle Inhalte<br />
wurden komplett überarbeitet. Dabei lag der Fokus auf der Hervorhebung der beiden Kernbereiche<br />
des Unternehmens: „Standardsortiment“ und „Maßgeschneiderte Lösungen“. Neu<br />
ist auch der separate „Servicebereich“ mit Informationen von Beratung bis Logistik sowie<br />
die „Karriere“ Seite mit offenen Stellenangeboten, Entwicklungsperspektiven, Ausbildung<br />
oder Praktika.<br />
KOMPLETTE OPTISCHE<br />
GRUNDERNEUERUNG<br />
www.dietzel-hydraulik.de<br />
DIE ZUKUNFT DER PNEUMATIK<br />
Mit dem Festo Motion Terminal hat<br />
Festo eine universelle, programmierbare<br />
Plattform für eine hochflexible<br />
und adaptive Automatisierung mit digitalisierter<br />
Pneumatik entwickelt.<br />
„Durch die Verschmelzung von Hardund<br />
Software ist uns ein regelrechter<br />
Technologiesprung gelungen. Während<br />
der dreijährigen Entwicklungszeit<br />
entstand nicht nur eine intelligente<br />
pneumatische Automatisierungsplattform<br />
für die Industrie 4.0, sondern eine Schlüsselinnovation für die Fertigung der Zukunft“,<br />
sagt Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management. Unterschiedlichste<br />
Ventilfunktionen lassen sich flexibel programmieren und über Motion Apps ansteuern.<br />
Das Festo Motion Terminal vereint die Funktionen von rund 50 Einzelkomponenten<br />
und ist Türöffner und Enabler für Unternehmen, die ihre Produktion fit für Industrie<br />
4.0 machen wollen.<br />
www.festo.com/motionterminal<br />
Mit einem neu strukturierten Internetauftritt<br />
und einer optischen Grunderneuerung<br />
in ein ansprechendes, modernes<br />
Design, präsentiert sich Lee Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten GmbH. Dank des<br />
responsiven Designs ist lee.de fortan auch<br />
auf Endgeräten wie Tablets und Smartphones<br />
gut zu erfassen. Mit der neuen<br />
Webpräsenz können sich Interessierte sowohl<br />
über das Unternehmen informieren,<br />
als auch über die Produktpalette informieren.<br />
Dazu gehören auch Neu- und Weiterentwicklungen<br />
im Bereich der Miniaturbauweise<br />
sowie Links und Downloads von<br />
Produktdatenblättern. Ein ständig aktualisierter<br />
Messekalender und ein Terminologie-Glossar<br />
für die Produktbeschreibung<br />
runden das neue Online-Angebot ab.<br />
www.lee.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 43
VDMA<br />
ELF FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
IM ÜBERBLICK<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Am 22. Juni <strong>2017</strong> fanden in Frankfurt am Main<br />
die Informationsveranstaltung und die<br />
Mitgliederversammlung des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA statt. Am Vormittag<br />
stellten die Forschungsstellen den aktuellen<br />
Stand von elf laufenden Projekten vor.<br />
Nachmittags folgten unter anderem die Wahl<br />
des Vorsitzenden sowie des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden und es standen elf neue<br />
Projektskizzen zur Entscheidung.<br />
Im Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA werden branchenrelevante<br />
Themen aufgegriffen und von den derzeit 57 Mitgliedsunternehmen<br />
im Rahmen der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung<br />
bearbeitet. Ziel ist es, die hohe Innovationsdynamik<br />
in der Hydraulik und Pneumatik zu unterstützen und die<br />
Position der deutschen <strong>Fluidtechnik</strong> als technologischer Weltmarktführer<br />
zu halten.<br />
Wettbewerbsfähig bleiben, erreichte Marktpositionen halten und<br />
nach Möglichkeit auszubauen ist das erklärte Ziel eines jeden Unternehmens.<br />
Dies verlangt große Anstrengungen im Entwicklungs-<br />
und Forschungsbereich, deren alleinige Finanzierung manches<br />
mittelständische Unternehmen überfordern kann. Hieraus entstand<br />
der Gedanke der Gemeinschaftsforschung, den der Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA aufgegriffen hat und unter<br />
Zurückstellung des Wettbewerbsgedankens betreibt.<br />
Im Forschungsfonds werden industriebezogene Forschungsthemen<br />
diskutiert, formuliert und an ausgewählte Forschungsstellen<br />
vergeben, die dann das jeweilige Vorhaben bearbeiten, in Abstimmung<br />
und Begleitung eines industrieprojektbegleitenden Arbeitskreises.<br />
Die öffentliche Informationsveranstaltung dient dazu, Mitglieder<br />
und interessierte Fachleute aus der <strong>Fluidtechnik</strong> zu informieren<br />
und über den Stand der laufenden Forschungsvorhaben zu<br />
berichten.<br />
Der folgende Bericht kann natürlich nur punktuell auf die einzelnen<br />
Vorhaben eingehen und größtenteils nur auf die Zielsetzung<br />
und den Stand der Arbeiten hinweisen. Für alle an den kompletten<br />
Berichten interessierte Leserinnen und Leser verweisen wir auf die<br />
Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme mit dem Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA über die am Ende dieses Berichtes<br />
angegebene Adresse.<br />
ÖFFENTLICHE INFORMATIONSVERANSTALTUNG<br />
Der Vorsitzende des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>, Professor Peter<br />
Post, Festo AG & Co. KG, begrüßte die rund 90 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer an der Informationsveranstaltung. Über folgende<br />
elf Forschungsvorhaben wurde berichtet:<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 45
VDMA<br />
STUDIE INDUSTRIE 4.0 IN DER<br />
FLUIDTECHNIK AM FALLBEISPIEL DER<br />
AUTOMATISIERTEN INBETRIEBNAHME<br />
M. Sc. Raphael Alt, Institut für fluidtechnische Antriebe<br />
und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 704080<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Gegenstand dieser Studie ist die Analyse relevanter Aspekte bei der<br />
Betrachtung einer Maschine im Kontext von Industrie 4.0. Das erste<br />
Arbeitspaket gibt eine Übersicht über derzeit stattfindende Veränderungen<br />
in der Industrie und identifiziert die vorantreibenden Einflussmechanismen.<br />
Diese basieren nicht nur auf dem technischen<br />
Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />
sondern auch auf neuen Geschäftsmodellen. Begrifflichkeiten, welche<br />
in diesem Zusammenhang häufig zur Sprache kommen, werden<br />
in einem Glossar aufgelistet und erklärt. Als Basis für eine weiterführende<br />
Analyse des Fallbeispiels wird zum einen der aktuelle Stand<br />
der Inbetriebnahme-Technik erarbeitet und zum anderen die Vision<br />
einer automatisierten Inbetriebnahme beschrieben.<br />
01 Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen<br />
Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen (in Anlehnung an /PLA16/)<br />
Virtuelle Welt<br />
Vernetzen/<br />
Verknüpfen<br />
Bedeutung zuweisen/<br />
Semantik/<br />
Verstehen<br />
Syntax/<br />
Erkennen<br />
Wissen<br />
Informationen<br />
Daten<br />
Zeichen<br />
Domäne C<br />
Domäne B<br />
Domäne A<br />
Flexibles Handeln<br />
Aktion<br />
Reale Welt<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Die folgenden Arbeitspakete dienen der detaillierten Analyse der beschriebenen<br />
Fallbeispiele. Die darin betrachteten Aspekte beinhalten<br />
im Wesentlichen die in der Forschungs-Roadmap aufgezeigten<br />
vier Dimensionen: vertikale Integration, horizontale Integration, Produktlebenszyklus<br />
und Mensch. Jede dieser Dimensionen beleuchtet<br />
relevante Aspekte der Industrie 4.0 am Fallbeispiel der automatisieren<br />
Inbetriebnahme aus unterschiedlichen Perspektiven. Hieraus<br />
soll der Handlungsbedarf abgeleitet werden, der für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
Branche und alle beteiligten Firmen besteht, wenn sie an der Hebung<br />
des Potenzials durch Industrie 4.0 beteiligt sein wollen.<br />
Ein großer Teil der Entwicklungen und Innovationen von Industrie<br />
4.0 sind mit dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
in Verbindung zu bringen. Industrie 4.0 lässt viele<br />
Sichtweisen und Interpretationen zu, was beim Sprechen über die<br />
Thematik zu häufigen Missverständnissen führt.<br />
In dieser Studie wurden zunächst die Grundlagen und Potenziale<br />
aus Unternehmenssicht aufgezeigt. Zum Beschreiben der technischen<br />
Umsetzung wird in die Sicht der Feldgeräte gewechselt. Die<br />
meisten neuen Geschäftsmodelle können in der Unternehmenssicht<br />
verortet werden. Hierzu findet sich auch zahlreiche Literatur.<br />
Industrie 4.0 basiert zum einen auf der Beschaffung einer möglichst<br />
umfassenden Wissensbasis, welche zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort zur Verfügung gestellt wird und zum anderen deren Umsetzung in<br />
die Realität mittels flexibler Aktorik (Bild 1). Zur Vergrößerung<br />
der Wissensbasis gehört eine intensive<br />
Messen/Erfassen/<br />
Detektieren<br />
Datensammlung, -verarbeitung und Vernetzung der<br />
CPS. Zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Kommunikation<br />
der Daten und Informationen ist eine<br />
einheitliche Beschreibung notwendig. Zur Erhöhung<br />
der Flexibilität lassen sich Systeme modularisieren<br />
und mit einer serviceorientierten Architektur aufbauen.<br />
Mechanische Funktionen werden, wenn<br />
möglich in die Elektronik und die Software ausgelagert.<br />
Funktionen werden gekapselt und dem Anwender<br />
möglichst einfach zur Verfügung gestellt.<br />
Der weitere Teil der Studie befasst sich mit der<br />
Konkretisierung der angesprochenen Aspekte an<br />
Hand der automatisierten Inbetriebnahme zweier<br />
Fallbeispiele: einer elektrohydraulischen Kompaktachse<br />
und einem pneumatischen 2D-Portalsystem.<br />
Derzeit wird der Stand der Inbetriebnahme im Dialog<br />
mit Vertretern aus der Industrie erfasst und eine Vision<br />
der automatisierten Inbetriebnahme skizziert.<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
EFFIZIENTE VERSORGUNGSEINHEIT<br />
FÜR MOBILHYDRAULISCHE SYSTEME<br />
Dipl.-Ing. Lennart Roos, Institut für mobile Maschinen<br />
und Nutzfahrzeuge (IMN) der TU Braunschweig<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703270<br />
Zielsetzung:<br />
Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in einer Effizienzsteigerung<br />
der hydraulischen Versorgungseinheit mobiler Arbeitsmaschinen<br />
mit stark inhomogenem hydraulischem Leistungsprofil. Dabei<br />
soll eine gleiche oder bessere Dynamik erreicht werden als mit konventionellen,<br />
mechanisch-hydraulisch geregelten Verstellpumpen.<br />
Diese dient für das Vorhaben stets als Referenz. Im Projekt soll keine<br />
neuartige Pumpenkonstruktion entwickelt oder untersucht werden,<br />
sondern es soll die Reduzierung komponentenspezifischer Verluste<br />
durch einen systemtechnischen Ansatz erreicht werden. Als Beispielapplikation<br />
wurde für das Projekt ein Traktor der 100-kW-Leistungsklasse<br />
ausgewählt, weil diese Maschinen vielfältige Arbeitsaufgaben<br />
mit nennenswertem hydraulischem Leistungsanteil ausweisen.<br />
Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />
02<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Der zentrale Ansatz besteht in einer Aufteilung des Fördervolumens<br />
einer (großen) Verstellpumpe auf zwei (kleinere)<br />
Pumpen, sodass temporär nicht benötigtes Fördervolumen<br />
in einer Parallelschaltung deaktiviert werden kann.<br />
Durch den Einsatz verschiedener Baugruppen ist eine<br />
Vielzahl verschiedener Architekturen möglich. Im projektbegleitenden<br />
Arbeitskreis wurde der Fokus auf drei Konzepte<br />
gelegt, welche ausschließlich aus Pumpenparallelschaltungen<br />
zweier Einheiten mit/ohne Wellenkupplung<br />
bestehen.<br />
Zur Untersuchung der beschriebenen Zwei-Pumpenkonzepte<br />
wurde am IMN ein Prüfstand (Bild 2) aufgebaut,<br />
an dem auch die Validierungsversuche zum Abgleich mit<br />
der Simulation durchgeführt werden. Der Aufbau umfasst<br />
drei Verstellpumpen in Schrägscheibenbauweise sowie<br />
eine Innenzahnradpumpe, die alle auf eine zentrale Systemleitung<br />
geführt werden. Da auf vorhandene Pumpen<br />
zurückgegriffen wird, die zum Teil nicht durchtriebsfähig<br />
sind, wird ein lastschaltbares Verteilergetriebe eingesetzt,<br />
um weiterhin auch die Kupplungsfunktion darzustellen.<br />
Die erzielte Charakteristik erfüllt nur qualitativ die Erwartungen,<br />
da die minimalen quantitativen Vorteile keinen<br />
Einsatz eines Doppelpumpensystems rechtfertigen.<br />
Die ermittelte Größenordnung stimmt den ersten Messungen<br />
zufolge mit der Simulation überein. Bevor eine abschließende<br />
Bewertung sowie ein Abgleich mit der Simulation vorgenommen<br />
wird, werden zwecks statistischer Absicherung noch weitere<br />
Messreihen gefahren. Messergebnisse für die beiden weiteren Konzepte<br />
liegen aktuell noch nicht vor. Für eines der beiden wird ein besseres<br />
Effizienzverhalten für geringe Volumenströme erwartet, weil<br />
durch die abgekuppelte Pumpe keinerlei Schleppverluste anfallen.<br />
Gegenwärtig liegt der Fokus der Tätigkeiten auf der Versuchsdurchführung<br />
der Zweipumpensysteme mit und ohne Kupplungsfunktion.<br />
Neben der Versuchsdurchführung und -auswertung stehen<br />
noch die Validierung der Simulationsmodelle sowie die Bewertung<br />
am Beispiel der gewählten Applikation aus. Der Abschluss dieser<br />
Aufgaben komplettiert die aktuellen Aufgaben und mündet<br />
schließlich in den Abschlussbericht.<br />
Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />
Lamellenkupplung<br />
Verteilergetriebe<br />
E-Maschine<br />
Pumpe 1<br />
Pumpe 4<br />
Pumpe 3<br />
Pumpe 2<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 47
VDMA<br />
SIMULATIONSGESTÜTZTE THERMISCHE<br />
ANALYSE DER SPALTSTRÖMUNGEN IN EINER<br />
AXIALKOLBENPUMPE ZUR VERBESSERUNG<br />
IHRES SCHMIER- UND LECKAGEVERHALTENS<br />
M. Sc. Ahmed El Shorbagy, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />
(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />
Nr. 18975 BR/1<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Für eine hohe Energieeffizienz moderner Hydrauliksysteme müssen<br />
insbesondere die Teillastwirkungsgrade der eingesetzten Verdrängereinheiten<br />
verbessert werden. Der tribologische Kontakt Zylindertrommel-Steuerspiegel<br />
verursacht die größten Anteile an Leckagen<br />
und Drehmomentverlusten durch Reibung in Axialkolbenpumpen.<br />
Die optimale Auslegung dieses Tribokontaktes ist deshalb<br />
der Schlüssel zur Steigerung der Teillasteffizienz. Dabei müssen neben<br />
der hydrostatischen und hydrodynamischen Abstützung<br />
druck- und temperaturabhängige Bauteilverformungen und Fluidstoffdaten<br />
berücksichtigt werden.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Ziel des Forschungsprojektes ist die experimentelle und numerische<br />
Untersuchung des Spalts zwischen Zylindertrommel und<br />
Steuerspiegel. Da derzeit der Industrie dazu kein geeignetes Spalt-<br />
Berechnungswerkzeug zur Verfügung steht, soll im Projekt ein auf<br />
Ergebnis des entwickelten Mehrfeldkopplungsmodells<br />
03<br />
Ergebnis des entwickelten Mehrfeldkopplungsmodells<br />
Z<br />
Heat: Temperature [C]<br />
80<br />
40<br />
Z<br />
2-Wege-Fluid-Struktur-Interaktion basierender Simulationsansatz<br />
entwickelt werden, der in der Lage ist, die im Spalt auftretenden<br />
thermischen sowie strömungstechnischen Vorgänge zu beschreiben.<br />
Die Anhebung der Teillasteffizienz von Verdrängereinheiten<br />
durch verringerte Reib- und Leckageverluste in den tribologischen<br />
Kontaktpaarungen stellt einen interessanten Forschungsgegenstand<br />
zur Erfüllung der Anforderungen moderner Hydrauliksystemarchitekturen<br />
dar. Dabei ist der optimale Einsatz von Verdrängersteuerungen<br />
systemseitig und die Minimierung von Reibung und<br />
Leckagen pumpenseitig der Schlüssel zur Effizienzsteigerung, insbesondere<br />
für Teillastbetriebspunkte. Hierfür werden bisher iterative<br />
Konstruktionsanpassungen auf der Basis zeitaufwendiger und<br />
kostenintensiver Versuchsreihen mit Prototypen durchgeführt.<br />
Im Forschungsprojekt wird ein Mehrfeldkopplungsmodell<br />
(Bild 3) auf der Basis kommerzieller Software zur Spaltberechnung<br />
entwickelt, welches es gestattet, die Konstruktionsanpassungen virtuell<br />
zu testen sowie die Erweiterung der Betriebsbereiche von Axialkolbenpumpen<br />
zu prüfen. Das virtuelle<br />
Prototyping kann aufwendige Versuchsreihen<br />
ersetzen und somit signifikant<br />
zur Zeit- und Kostenersparnis<br />
Stress: Displacement Z [um] beitragen.<br />
33.9201<br />
Der im Rahmen des Vorhabens untersuchte<br />
Einsatz ermöglicht durch eine<br />
umfangreiche Messdatenbasis ein<br />
vertieftes Verständnis der thermischen<br />
Wechselwirkungen im Spalt<br />
zwischen Zylindertrommel und Steuerspiegel.<br />
Dabei werden die Messungen<br />
für die Modellvalidierung und<br />
-23.8186<br />
gegebenenfalls zur Nachkalibrierung<br />
von Rand- und Anfangsbedingungen<br />
des Modells genutzt. Künftig soll im<br />
Ergebnis des Vorhabens ein Katalog<br />
konstruktiver und betriebsstrategischer<br />
Gegenmaßnahmen zur Anwendung<br />
auch auf andere Pumpen als<br />
die im Projekt untersuchten entwickelt<br />
werden.<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
ELEKTROHYDRAULISCHE KOMPAKT-<br />
ANTRIEBE MIT SCHALTBARER ÜBER-<br />
SETZUNG<br />
Dipl.-Ing. Giacomo Kolks, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703490<br />
Zielsetzung:<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist die systematische Erarbeitung<br />
von Strukturen zur Umsetzung einer schaltbaren Übersetzung in<br />
elektrohydraulischen Kompaktantrieben mit hermetisch abgeschlossenem<br />
Ölkreislauf. Zur Wahrung der Kompaktheit der Antriebe<br />
wird eine einseitig ausfahrende Kolbenstange als Randbedingung<br />
festgelegt. Eine strukturelle Herausforderung besteht in<br />
der Kompensation des Pendelvolumens, welches durch die einseitige<br />
Kolbenstange entsteht, und der Kombination mit Prinzipien<br />
zur Umschaltung der Übersetzung.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Um dem Anwender die Vorteile durch Einsatz umschaltbarer Übersetzung<br />
in seiner spezifischen Applikation aufzuzeigen, ist zunächst<br />
eine Methodik zur Abschätzung des Downsizing-Potenzials<br />
zu erarbeiten. Diese Methodik lässt Rückschlüsse auf die optimal<br />
umzusetzenden Übersetzungsverhältnisse zu.<br />
Systemtechnisch stellt eine diskrete Umschaltung der Getriebeübersetzung<br />
eine Unstetigkeit dar. Es besteht die Herausforderung,<br />
die Umschaltung derart zu gestalten, dass keine Anregung der Maschine<br />
erfolgt. Insbesondere bei Prozessen, bei denen die Umschaltung<br />
während der Bewegung erfolgt, darf der Umschaltvorgang<br />
nicht störend auf den Prozess einwirken. Eine geeignete Ventilstruktur<br />
zur Umsteuerung sowie eine Ansteuerungsstrategie für<br />
den geregelten Antriebsmotor und die Umsteuerventile sind zu<br />
entwickeln.<br />
Für definierte Antriebsaufgaben sind die Potentiale gegenüber<br />
elektromechanischen und herkömmlichen elektrohydraulischen<br />
Achsen unter den Aspekten Baugröße, Massen, Energieeffizienz<br />
und Regelgüte klar herauszustellen.<br />
Das laufende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, elektrohydraulische<br />
Kompaktantriebe (Bild 4) mit einer umschaltbaren<br />
Übersetzung auszustatten, die gegenüber elektromechanischen<br />
Antrieben ein Downsizing des elektrischen Antriebs erlauben soll.<br />
Dazu wurde eine Systematik entwickelt, die es zunächst erlaubt,<br />
die prinzipiellen Vorteile in Bezug auf das Downsizing der elektrischen<br />
Antriebskomponenten abzuschätzen. Lösungsräume zur<br />
diskreten Umschaltung des Übersetzungsverhältnisses wurden<br />
systematisch aufgespannt und relevante Konzepte für Systeme<br />
mit abgeschlossenem Ölkreislauf synthetisiert. Im weiteren Projektverlauf<br />
werden Vorzugsvarianten für die Untersuchung im<br />
Versuch definiert und entsprechende Demonstratoren entwickelt.<br />
Diese werden auf ihre dynamischen Eigenschaften und ihr Umschaltverhalten<br />
untersucht, um sie für verschiedene Anwendungen<br />
zu qualifizieren.<br />
04<br />
Beispiele für Systemlösungen umschaltbarer elektrohydraulischer<br />
Kompaktantriebe<br />
Generatorisch diskrete Umschaltung<br />
Aktorisch diskrete Umschaltung<br />
M<br />
3~<br />
A 1<br />
A 2<br />
A 3<br />
A 4<br />
04<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 49
VDMA<br />
BETRIEBSBEREICHSERWEITERUNG<br />
HYDROSTATISCHER KOMPONENTEN<br />
FÜR DEN EINSATZ MIT WASSER-<br />
HALTIGEN DRUCKFLÜSSIGKEITEN<br />
Dipl.-Ing. Dominik Krahl, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />
(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />
Nr. 18491 BR/1<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Im Fokus des Forschungsprojektes stehen zwei zentrale Ziele:<br />
Erstens sind die Ursachen und Wirkungen des durch Kavitation bedingten<br />
Erosionsverschleißes in HFC-Komponenten experimentell<br />
aufzuarbeiten und zu bewerten. Zweitens sind den Komponentenentwicklern<br />
ein CFD-gestütztes Simulationswerkzeug sowie konstruktive<br />
Lösungsansätze zur Verbesserung der strömungskritischen<br />
Bereiche ihrer HFC-Komponenten nutzbar zu machen.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Schwerentflammbare HF-Flüssigkeiten werden in einigen Industriezweigen,<br />
die ein erhöhtes Zündrisiko aufweisen, gesetzlich gefordert.<br />
Dabei hat sich in Deutschland die Untergruppe der HFC-<br />
Flüssigkeiten etabliert. Aufgrund einiger fluidspezifischer Eigenschaften<br />
wird jedoch der Betriebsbereich von HFC-Komponenten<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Mineralöl-Komponenten stark<br />
eingegrenzt. Die Kavitationsfreudigkeit von HFC-Flüssigkeiten und<br />
die damit verbundene Kavitationserosion bei Überschreiten der zulässigen<br />
Betriebsgrenzen sind dabei als besonders kritisch zu bewerten.<br />
Für eine wirtschaftliche Entwicklung von HFC-Komponenten<br />
fehlen jedoch bisher eine systematische Aufarbeitung der HFCspezifischen<br />
Kavitationseigenschaften<br />
sowie eine effiziente<br />
Möglichkeit der simulationsgestützten<br />
Vorhersage der Kavita-<br />
05<br />
tionserosion. An diese Defizite<br />
knüpft das Vorhaben der Betriebsbereichserweiterung<br />
von<br />
HFC-Komponenten an.<br />
Um eine simulationsgestützte<br />
Abbildung der Strömungsvorgänge<br />
zu ermöglichen, erfolgte<br />
zunächst die Stoffwertbestimmung<br />
der dafür relevanten Stoffparameter.<br />
Dabei steht die Analyse<br />
des Kavitationsverhaltens<br />
der HFC-Flüssigkeit im Fokus.<br />
Erste experimentelle Untersuchungen<br />
zeigen ein im Vergleich<br />
zu herkömmlichem Mineralöl deutlich geringeres Luftlösevermögen<br />
von HFC. Das experimentell erfasste zeitliche Verhalten der<br />
Gasausscheidung wird zur Parametrierung des Gaskavitationsmodells<br />
genutzt.<br />
Die experimentelle Kavitationserosionsanalyse bildet die Grundlage<br />
für eine spätere Entwicklung eines simulationsgestützten Erosionsmodells.<br />
Entsprechende Erosionsversuche wurden mit dem<br />
Referenzmedium HLP an zwei hydrauliktypischen Geometrien abgeschlossen<br />
(Bild 5). Dabei wurde neben dem Schädigungsbereich<br />
und dem Volumenabtrag der jeweiligen Erosionsversuche auch der<br />
Betriebspunkt einsetzender Kavitationserosion bestimmt. Die Analyse<br />
der Erosionsproben erfolgte dabei unter anderem mittels 3D-<br />
Profilometer.<br />
Aktuell befindet sich der Prüfstand zur Untersuchung der hydrauliktypischen<br />
Komponenten im Umbau, um eine HFC-Eignung<br />
zu gewährleisten. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen werden<br />
die Versuche analog zum Referenzmedium HLP mit HFC durchgeführt.<br />
Parallel dazu erfolgt die Entwicklung der Kavitations- und Kavitationserosionsmodelle.<br />
Diese werden im Anschluss zur simulationsgestützten<br />
Ableitung von Maßnahmen zur Betriebsbereichserweiterung<br />
von HFC-Komponenten herangezogen.<br />
Beispiel der der Kavitationserosionsschäden an an der der Erosionsprobe des des Pumpenmodells<br />
nach nach abgeschlossenem Erosionsversuch mit mit HLP HLP<br />
Beispiel der Kavitationserosionsschäden an der Erosionsprobe des Pumpenmodells<br />
nach abgeschlossenem Erosionsversuch mit HLP<br />
Montierte Erosionsprobe<br />
des des ebenen ebenen Pumpenmodells<br />
Kavitationserosion auf auf<br />
den den Flächen Flächen A 1<br />
und A 1<br />
und A 2<br />
A 2<br />
nach nach Erosionsversuch<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
ANALYTISCHE STRÖMUNGSKRAFT-<br />
BERECHNUNG VON LÄNGS-<br />
SCHIEBERVENTILEN<br />
Ing. Patrik Bordovsky, Institut für fluidtechnische<br />
Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />
Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />
(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />
Nr. 18569 N/1<br />
Zielsetzung:<br />
Die durch das strömende Fluid verursachte Strömungskraft soll<br />
im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht werden. Das<br />
Ziel ist es, die Strömungskraft in Abhängigkeit der verschiedenen<br />
Betriebsparameter sowie geometrischen Gegebenheiten analytisch<br />
beschreiben zu können. Um die gewonnenen Erkenntnisse<br />
in der Praxis einsetzen zu können, werden die mathematischen<br />
Modelle in MS-Office umgesetzt, sodass zur schnellen Auslegung<br />
des Aktors ein einfach zu verwendendes Tool entsteht.<br />
06<br />
Geometrien der untersuchten Schieber<br />
SmSK<br />
Geometrien der untersuchten Schieber<br />
Form der Steuerkante<br />
SmS SmF SmR<br />
Form der Steuerkerben<br />
SmRK SmAK SmTK<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Im vorliegenden Bericht werden die Motivation, der Lösungsweg<br />
und der aktuelle Stand der Arbeiten zur Untersuchung der Strömungskräfte<br />
von Längsschieberventilen dargelegt. Die folgenden<br />
Projektergebnisse wurden bereits erzielt:<br />
Ein analytisches Modell zur Strömungskraftberechnung wurde hergeleitet<br />
und anhand von Messdaten für einfache Ventilgeometrien<br />
validiert. Es wurde gezeigt, dass die Strömungskraftberechnung mit<br />
Variablen der Strömungswinkel und des Durchflusskoeffizienten<br />
zuverlässig berechnet werden kann.<br />
Die für die Strömungskraftberechnung notwendigen Strömungswinkel<br />
und Durchflusskoeffizienten wurden für verschiedene Schiebergeometrien<br />
(Bild 6) und jeweils beide Strömungsrichtungen ermittelt.<br />
Dabei wurden physikalische und geometrische Parameter<br />
mit der Methode „Design and Analysis of Simulation Experiments“<br />
variiert und deren Einfluss auf die Strömungswinkel und die Durchflusskoeffizienten<br />
bestimmt.<br />
Es wurden Strömungskräfte von<br />
Industrieventilen gemessen und diese<br />
mit den berechneten verglichen.<br />
Aus dem Vergleich für das Ventil V1<br />
der Firma H1 ergab sich, dass das<br />
analytische Modell der Strömungskraft<br />
für die untersuchten Industrieventile<br />
eingeschränkt verwendet<br />
werden kann. Die Abweichungen<br />
sind vor allem auf die Komplexität<br />
der Schiebergeometrie und die Ungültigkeit<br />
der Annahmen für die Strömungskraftberechnung<br />
zurückzuführen.<br />
Eine Untersuchung der Strömungskraftberechnung<br />
realer Ventilgeometrien<br />
wäre daher notwendig,<br />
da die Steuerkante oft aus mehreren<br />
einfachen Geometrien besteht.<br />
Es wurde ein Excel-Werkzeug entwickelt,<br />
um die Strömungskraft effizient<br />
berechnen zu können. Dabei<br />
wurden drei Eingabe-Möglichkeiten<br />
implementiert. Das Excel-Werkzeug<br />
eignet sich zum Beispiel für eine<br />
Vorauslegung von Ventilen.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 51
Modellbildung<br />
Flussdichte B<br />
FEM<br />
Simulation<br />
VDMA<br />
SENSORGERECHTE KONSTRUKTION<br />
ELEKTROMAGNETISCHER<br />
VENTILAKTOREN<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kramer, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />
(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi);<br />
Nr. 19093 BR/1<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der sensorlosen Positionsbestimmung<br />
von elektromagnetischen Ventilaktoren durch die gezielte<br />
Anpassung der Magnetgestaltung und der Ansteuerung. Der<br />
Informationsgehalt soll erhöht werden, indem der Arbeitsbereich<br />
bzw. die Genauigkeit der Positionsbeobachtung maximiert wird.<br />
07 Aktuelle Aktuelle Arbeiten Arbeiten zur Modellbildung zur Modellbildung und FEM-Simulation und FEM Simulation<br />
Beispielaktoren<br />
• elektrische Leitfähigkeit κ<br />
• Magnetkennlinien B (H)<br />
Parametrierung<br />
3D<br />
3D<br />
Feldstärke H<br />
2D<br />
2D<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Der Entwicklungsstand elektromagnetischer Aktoren ist bereits auf<br />
einem hohen Stand, jedoch noch nicht vollständig ausgeschöpft.<br />
Für die stetig steigenden Anforderungen bezüglich Sicherheit, Verfügbarkeit,<br />
Lebensdauer und Komfort rückt die sensorische Erfassung<br />
von charakteristischen Ventilgrößen zunehmend in den Fokus.<br />
Um gleichzeitig der Miniaturisierung und Robustheit Rechnung<br />
zu tragen, kann über die inhärenten Zusammenhänge eines<br />
Elektromagneten beispielsweise die Ankerposition mit einfacher<br />
Strom- und Spannungsmessung beobachtet werden. Elektromagnetische<br />
Ventilaktoren sind derzeit vorrangig für deren Aktorfähigkeit<br />
ausgelegt. Die gezielte Ausprägung der inhärenten Zusammenhänge<br />
in Form der Sensorfähigkeit blieb bisher unberücksichtigt.<br />
Nur mit der gezielten Weiterentwicklung kann das Potenzial von<br />
Ventilaktoren weiter ausgeschöpft werden.<br />
Der Fokus des Projekts ist die gezielte Weiterentwicklung elektromagnetischer<br />
Ventilaktoren hinsichtlich ihrer Sensorfähigkeit. Dazu<br />
wird exemplarisch an zwei Beispielaktoren, die für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
repräsentativ sind, eine systematische Verbesserung der Sensoreigenschaften<br />
gezeigt. Aktuell werden zu zwei ausgewählten Beispielaktoren<br />
FEM-Simulationsmodelle aufgebaut, die die relevanten<br />
Einflüsse von Sättigung, magnetischer Materialhysterese und Wirbelstrom<br />
abbilden (Bild 7). Problemstellen, die zu einer unzureichenden<br />
Positionsbeobachtung führen, werden anschließend identifiziert.<br />
Im Folgenden werden Lösungen aufgezeigt, um den Arbeitsbereich<br />
der Positionsbeobachtung zu erhöhen sowie um parasitäre<br />
Effekte, die zu Mehrdeutigkeiten der Positionsbeobachtung führen,<br />
zu reduzieren. Die Lösungen werden gezielt<br />
Kennfelder des<br />
induktiven<br />
Verhaltens<br />
an den Problemstellen der Beispielaktoren<br />
angewandt und simulationsgestützt untersucht.<br />
Dazu werden Gestaltungsmaßnahmen<br />
und Werkzeuge entwickelt, um das Vorgehen<br />
an anderen elektromagnetischen Ventilaktoren<br />
zielorientiert anwenden zu können. Das<br />
erreichte Verbesserungspotenzial der Sensorfähigkeit<br />
wird mit Hilfe eines aufzubauenden<br />
Demonstrators validiert. Die Ansteuer- und<br />
Auswertealgorithmen werden bezüglich der<br />
verbesserten Positionsbeobachtung mit dem<br />
Fokus einer praxistauglichen industrienahen<br />
Nutzung weiterentwickelt.<br />
Im Ergebnis steht sowohl das Verbesserungspotenzial<br />
beispielhaft dargestellt an<br />
zwei ausgewählten repräsentativen Ventilaktoren<br />
als auch eine Methodik, die eine einfache<br />
Übertragung an weitere Aktoren zulässt.<br />
Darüber hinaus werden weitere Anwendungsgebiete<br />
unter Nutzung der verbesserten<br />
Positionsbeobachtbarkeit erschlossen.<br />
52 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
ENERGIEEFFIZIENTE KONZEPTE ZUR<br />
DRUCKWANDLUNG IN DER PNEUMATIK<br />
M. Sc. Elvira Rakova, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
M. Sc. Stephan Merkelbach, Institut für fluidtechnische<br />
Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA;<br />
FKM-Nr. 703461/703462<br />
Zielsetzung:<br />
Pneumatische Antriebe kommen in großen Stückzahlen für den automatisierten<br />
Betrieb heutiger Produktionsanlagen zum Einsatz,<br />
wobei sie Antriebsaufgaben mit sehr unterschiedlichen Anforderungen<br />
und Parametern lösen. Im Vergleich zu anderen Antriebstechnologien<br />
zeichnen sie sich durch eine hohe Robustheit und<br />
niedrige Anschaffungskosten, Wartungsfreundlichkeit und einen<br />
geringen Installationsaufwand aus..<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Im Rahmen des Projekts werden durch Ausnutzung von Analogien<br />
zur Hydraulik und Elektrotechnik neuartige Konzepte zur energieeffizienten<br />
Druckwandlung in der Pneumatik entwickelt und untersucht.<br />
Die Entwicklungsstrategie zielt auf die Überführung bestehender,<br />
energieeffizienter Konzepte aus den Bereichen der elektrotechnischen<br />
Schaltwandler und hydraulischen<br />
Transformatoren in<br />
pneumatische Systeme ab.<br />
Zur Erfüllung der Zielstellung werden<br />
verschiedene für die Übertragung geeignete<br />
Konzepte simulationstechnisch<br />
analysiert und bewertet. Die Lösungsvarianten<br />
werden hinsichtlich ihrer funktionalen<br />
Eignung und ihres Potenzials zur<br />
Effizienzsteigerung gegenüber konventionellen<br />
Systemen untersucht. Jeweils ein<br />
Konzept zur Druckerhöhung und -reduzierung<br />
wird als Demonstrator aufgebaut<br />
und vermessen. Im Ergebnis soll<br />
das Potenzial zur Weiterentwicklung<br />
und wirtschaftlichen Verwertbarkeit der<br />
Konzepte beurteilt werden.<br />
Ziel des vorgestellten Projekts ist es,<br />
durch Übertragung von Wandlungsprinzipien<br />
aus der Elektrotechnik und der<br />
Hydraulik auf die Pneumatik die Effizienz<br />
der lokalen Druckanpassung gegenüber<br />
den derzeit genutzten Druckminderern<br />
und -boostern zu erhöhen.<br />
Das IFAS untersucht die Übertragung von Hydrotransformatorkonzepten<br />
aus der Hydraulik in die Pneumatik. Diese nutzen jeweils<br />
einen Kompressor und einen Druckluftmotor, welche auf einer<br />
gemeinsamen Welle laufen (Bild 8). Sie bieten die Möglichkeit<br />
eines erhöhten Massestroms bei abgesenktem Druck oder aber einer<br />
Druckerhöhung bei geringerem Massestrom hinter dem Transformator.<br />
Am IFD wurde die Umsetzung elektrischer Schaltwandlerprinzipien<br />
in die Pneumatik untersucht. Durch die Simulation verschiedener<br />
zur Druckerhöhung bzw. zur Druckabsenkung geeigneter<br />
Schaltwandlerkonzepte wurden funktionsfähige Schaltungen<br />
sowie Konstruktions- und Befüllparameter identifiziert.<br />
Auf Basis der Simulations- und Optimierungsergebnisse wurden<br />
im dritten Arbeitspaket an beiden Instituten jeweils Funktionsmuster<br />
aufgebaut, anhand derer die Umsetzbarkeit der Prinzipien<br />
für die Nutzung in realen Druckluftsystemen dargestellt wurde.<br />
08 Schematische Schematische Darstellung Darstellung des Konzepts des aus Konzepts getrennten aus Einheiten getrennten Einheiten<br />
p Vers<br />
p Umg<br />
p Vers<br />
p Umg<br />
SV M,ein<br />
SV M,aus<br />
Variation des<br />
Schaltpunkts<br />
CV K,ein<br />
CV K,aus<br />
V M,OT<br />
V M,UT<br />
V K,OT<br />
V K,UT<br />
p Ziel<br />
p Vers<br />
p Ziel<br />
p Vers<br />
Variation des<br />
Schaltpunkts<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 53
VDMA<br />
ANALYSE DER SCHALLEMISSION<br />
PNEUMATISCHER KOMPONENTEN<br />
M. Sc., M. Sc. Maximilian Waerder, Institut für fluidtechnische<br />
Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703290<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Das vorgestellte Projekt beinhaltet die Untersuchung der Entstehung<br />
und Ausbreitung der Schallemission von pneumatischen<br />
Komponenten. Die Forderung nach der Einhaltung von Grenzgeräuschpegeln<br />
ist inzwischen gesetzlich verankert, da Lärmbelästigung<br />
erwiesenermaßen zu psychologischen wie auch physiologischen<br />
Beschwerden führt. Die Pneumatik steht durch die Verwendung<br />
des Druckmediums Luft und die damit verbundenen Kompressions-<br />
und Expansionsvorgänge in direktem Zusammenhang<br />
mit der Entstehung von Luftschall. Durch eine Interaktion von Fluidströmung<br />
und Starrkörperdynamik ist ein weiterer Schallentstehungsmechanismus<br />
durch den sogenannten Körperschall gegeben.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist daher ein genormtes Messverfahren<br />
zu verwenden, um pneumatische Komponenten zu vermessen<br />
und Produkte mit hohem Reduktionspotenzial zu definieren. Nach<br />
09Stationäre Strömungssimulation eines 2/2 Wege Proportionalventils<br />
Stationäre Strömungssimulation eines 2/2-Wege-Proportionalventils<br />
Netz<br />
Modell<br />
Turbulenzmodell<br />
k-omega SST<br />
Randbedingungen<br />
Fluid: Luft (kompressibel)<br />
Einlass: p 1<br />
= 1,77 bar<br />
Auslass: p 2<br />
= 1,68 bar<br />
Validierung<br />
Q O,sim<br />
= 883,36 Nl/min<br />
Q 0,mess<br />
= 807,2 Nl/min<br />
Ergebnisse<br />
Δp = 0,09 bar<br />
ṁ = 0,0174 kg/s<br />
v max<br />
= 219,9 m/s<br />
den Empfehlungen durch ISO 3740 wurde die Schallmessung nach<br />
ISO 3744 als geeignet klassifiziert. Zur Einordnung und methodischen<br />
Anwendung der Schallmessung wurde eine erste Messreihe<br />
von unterschiedlichen Schalldämpfern im institutseigenen<br />
Schallmessraum durchgeführt. Dabei wurden die Randbedingungen,<br />
welche zur Anwendbarkeit und Gültigkeit der Messung<br />
eingehalten werden müssen, aufgezeichnet und überprüft. Die notwendigen<br />
Umgebungs- und Fremdgeräuschkorrekturwerte wurden<br />
bestimmt und bei der Ermittlung des gemittelten, A-bewerteten<br />
Gesamtgeräuschpegels berücksichtigt.<br />
Die Messungen haben ergeben, dass eine freie Entlüftung zu<br />
Lärmpegeln bis 80 dB(A) führt, was oberhalb vorgeschriebener<br />
Grenzwerte liegt. Auch wenn die Verwendung handelsüblicher<br />
Schalldämpfer zur Pegelreduktion führt, ist kritisch zu bewerten,<br />
dass komplexere und größere pneumatische Antriebe bei höheren<br />
Systemdrücken und -volumenströmen zu einer signifikanten Steigerung<br />
des Gesamtgeräuschpegels führen können. Darüber hinaus<br />
bestehen die meisten pneumatischen Anlagen aus<br />
mehreren Komponenten, die jeweils eine Quelle<br />
von Schallemission darstellen. Die Einflüsse der<br />
Systemparameter (wie z. B. Systemdruck, Bewegungsrichtung,<br />
Lastmasse und Einstellung der Endlagendämpfung)<br />
konnten anhand ausgewählter<br />
pneumatischer Linearantriebe evaluiert werden.<br />
Das Simulationsmodell, welches die Strömungsgrößen<br />
des Luftstroms mit den Schwingungsgrößen<br />
der Ventilstruktur und der umgebenden Luft verknüpft,<br />
konnte für ein ausgewähltes Beispiel eines<br />
2/2-Wege-Proportionalventils geschlossen werden<br />
(Bild 9). Die Simulation hat gezeigt, dass der Rechenaufwand<br />
selbst für kleine Komponenten nicht<br />
tragbar ist, da für das gesamte Hörspektrum eine<br />
Rechenzeit von über vier Jahren auf einem Standardsimulationsrechner<br />
erreicht wird. Deshalb sollen<br />
im letzten Projektteil alternative Verfahren zur<br />
Bestimmung des Schallfeldes untersucht werden,<br />
um eine wirtschaftliche Methodik zu etablieren, die<br />
sinnvoll in den Konstruktionsprozess eingebunden<br />
werden kann.<br />
54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
EINFLUSS VON MOLEKÜLSTRUKTUR<br />
UND ADDITIVEN AUF DIE GLEITLÄNGE<br />
IN DER HYDRODYNAMISCHEN<br />
SCHMIERUNG<br />
M. Sc. Tobias Corneli, Institut für Fluidsystemtechnik<br />
(FST) der TU Darmstadt<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703410<br />
Zielsetzung:<br />
Hydraulikflüssigkeiten dienen der Kraftübertragung. Zur Erfüllung<br />
dieser Aufgabe werden in der <strong>Fluidtechnik</strong> überwiegend mineralölbasierte<br />
Hydraulikflüssigkeiten eingesetzt. Neben der Aufgabe der<br />
Kraftübertragung werden dem Hydraulikfluid zusätzliche Aufgaben<br />
zuteil wie Schmierung, Kühlung oder Transport von Verunreinigungen.<br />
Um all diese Aufgaben erfüllen zu können, bestehen typische<br />
Hydrauliköle aus einem Basisöl und verschiedenen Additivpaketen.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Die tribologischen Eigenschaften von Hydraulikflüssigkeiten werden<br />
heute noch allein durch die kinematische Viskosität des Basisöls<br />
spezifiziert. Dessen ungeachtet und ungeachtet von Ölspezifikationen<br />
nach geltenden Normen, kommt es bei Bauteilprüfungen,<br />
z. B. an Schrägscheibenpumpen, bei der Verwendung konkurrierender<br />
Öle gleicher Spezifikation zu gänzlich unterschiedlichen Ergebnissen.<br />
Bei diesen Tests treten sowohl Versagen nach wenigen<br />
Betriebsstunden als auch Durchläufer auf. An diesen Ergebnissen<br />
wird deutlich, dass die bestehende Spezifizierung von Hydraulikflüssigkeiten<br />
nicht ausreichend ist, um das tribologische Verhalten<br />
eines Hydrauliksystems praxistauglich hinsichtlich Reibung und<br />
Verschleiß zu beschreiben.<br />
Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurden systematische<br />
Messungen zur Bestimmung der Gleitlänge in Abhängigkeit der<br />
Temperatur für ein Polyalphaolefin (PAO) 6 durchgeführt. Der stochastische<br />
Fehler der Einzelmessung konnte durch Wiederholungsmessungen<br />
auf 8 nm reduziert werden. Durch das an der TU<br />
Darmstadt entwickelte Kalibrationsverfahren für Absolutmessungen<br />
mit kapazitiven Abstandssensoren in Öl konnte erstmals<br />
die Gleitlänge für das technische System Stahl/PAO/Stahl in einem<br />
Temperaturbereich von 10 bis 60 °C gemessen werden. Die Gleitlänge<br />
nimmt mit zunehmender Temperatur von 950 ± 200 nm bei<br />
10 °C auf 350 ± 200 nm bei 60 °C ab.<br />
Im Rahmen des Projekts konnte erstmals gezeigt werden, dass<br />
die Gleitlänge in Abhängigkeit der Temperatur durch eine Arrhenius-Beziehung<br />
beschrieben werden kann (Bild 10). Der Forschungsstelle<br />
ist auch kein anderes Experiment bekannt, in dem<br />
systematische Messungen zur Temperaturabhängigkeit der Gleitlänge<br />
durchgeführt wurden.<br />
Im Folgenden wird nun systematisch der Projektplan abgearbeitet.<br />
Die Restlaufzeit des Projekts beträgt noch neun Monate. Laut Projektplan<br />
sollten aktuell die Variationen der Additivierung vermessen<br />
werden. Momentan werden noch die Basisöle vermessen. Dieser<br />
Projektverzug stellt aber infolge der Automatisierung kein Problem<br />
dar. Durch die Vollautomatisierung ist es möglich pro Monat<br />
für 2,5 unterschiedliche Öle Arrhenius-Beziehungen zu messen,<br />
das macht bei neun Monaten Restlaufzeit 22 Ölvariationen. Bei den<br />
ursprünglich veranschlagten sechs Wochen pro Ölspezifikation wären<br />
im Rahmen des Projektes ohne die Automatisierung lediglich<br />
17 Variationen möglich gewesen.<br />
10<br />
VERSCHIEBUNGSFAKTOR ,<br />
Arrhenius-Beziehung für Gleitlänge und<br />
dynamische Viskosität<br />
Arrhenius-Beziehung für Gleitlänge und<br />
dynamische Viskosität<br />
101 PAO 6<br />
T 0 =313.15 K<br />
log ( )<br />
( 0 ) = 1 1 −<br />
0<br />
10 0<br />
log ( )<br />
( 0) = 1 1 −<br />
0<br />
2.8 3 3.2 3.4<br />
x10-3<br />
10 -1<br />
1/TEMPERATUR in 1/K<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 55
VDMA<br />
EINFLUSS DER OBERFLÄCHENRAUHEIT<br />
VON HYDRAULIKSTANGEN AUF<br />
REIBUNG UND LECKAGE<br />
M. Sc. Mario Stoll, Institut für Maschinenelemente (IMA)<br />
der Universität Stuttgart<br />
Förderung: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.<br />
(AiF) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />
(BMWi); Nr. 18054N/1<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Das Verständnis des Abdichtmechanismus von Hydraulikstangendichtungen<br />
beruht im Wesentlichen auf einem makroskopischen Ansatz<br />
aus den 60er Jahren – Reibung und Leckage lassen sich damit<br />
nicht ausreichend erklären. Besonders der Einfluss der Stangenoberfläche<br />
auf das Dichtsystem ist bisher nur unzureichend erforscht. Ziel<br />
des Projekts war deshalb die genauere Untersuchung des Einflusses<br />
der Hydraulikstangenoberfläche auf das Dichtsystem. Des Weiteren<br />
sollten Kennwerte identifiziert werden, welche sich zur funktionalen<br />
Beschreibung der Stangenoberflächen eignen.<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Zu diesem Zweck wurden im Forschungsprojekt gezielt 15 Hydraulikstangen<br />
und acht Gegenlaufflächen für Triboversuche hergestellt<br />
und mit zwei Dichtungswerkstoffen (PU und PTFE) experimentell<br />
11<br />
Korrelation mit<br />
PU-Leckage<br />
Korrelation mit<br />
PU-Leckage<br />
Korrelation von 2D- und 3D-Oberflächenkennwerten mit<br />
Korrelation PU-Leckage von 2D und im Dauerlauf<br />
3D-Oberflächenkennwerten mit PU-Leckage im Dauerlauf<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
–0,1<br />
–0,2<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
–0,1<br />
–0,2<br />
Ra<br />
Rz<br />
Rt<br />
Rp<br />
Rv<br />
Rq<br />
Rsk<br />
Rku<br />
Rdq<br />
Rvk<br />
Rvk*<br />
Rpk<br />
Rpk*<br />
Rk<br />
2D-Kennwerte<br />
3D-Kennwerte<br />
Mr1<br />
Mr2<br />
Rmax<br />
Rmr Rdc<br />
Sq<br />
Ssk<br />
Sku<br />
Sp<br />
Sv<br />
Sz<br />
Sa<br />
Smr<br />
Smc<br />
Sxp<br />
Sal<br />
Str<br />
Std<br />
Sdq<br />
Sdr<br />
Vm<br />
Vv<br />
Vmp<br />
Vmc<br />
Vvc<br />
Vvv<br />
Spd<br />
Spc<br />
S10z<br />
S5p<br />
S5v<br />
Sda<br />
Sha<br />
Sdv<br />
Shv<br />
am Prüfstand untersucht. Dabei zeigte sich, dass „raue“ Stangen<br />
per se nicht schlecht sein müssen. Besondere Beachtung sollte dafür<br />
der Orientierung der Strukturen auf der Oberfläche gewidmet<br />
werden. Hier zeigt sich, dass je weiter Strukturen in Bewegungsrichtung,<br />
also senkrecht zum Dichtring orientiert sind, desto kritischer<br />
ist dies für das Dichtsystem. Bereits feine Riefen in Längsrichtung<br />
auf der Stange können zu exzessiver Leckage und Dichtungsverschleiß<br />
führen. In der Praxis treten solche Strukturen häufig<br />
im Betrieb durch Schmutz auf. Kommt es zu einem Ausfall des<br />
Dichtsystems sollte bei Längsriefen auf der Stange neben einem<br />
neuen Dichtring auch die Überarbeitung oder der Tausch der Hydraulikstange<br />
in Betracht gezogen werden. Nur so kann wieder die<br />
ursprüngliche Lebensdauer erreicht werden.<br />
Besonders interessant zeigten sich auch die gedrehten Stangen,<br />
welche trotz ihrer hohen Rauheit in Bezug auf Reibung, Leckage und<br />
Verschleiß sehr gut funktionierten. Bisher werden gedrehte<br />
Stangen im Bereich von Hydraulikdichtungen noch nicht eingesetzt.<br />
Hier zeigt sich ein hohes Potenzial zur günstigen Herstellung<br />
von Hydraulikstangen, welches zukünftig weiter untersucht<br />
werden sollte.<br />
Um die experimentell gewonnen Erkenntnisse für Stangenoberflächenvorgaben<br />
umsetzen zu können reichen die bekannten<br />
2D-Kennwerte nach DIN EN ISO 4287 nicht aus. Für<br />
eine umfangreichere Beschreibung der Stangenoberflächen<br />
werden 3D-Kennwerte benötigt. Im Rahmen einer Korrelationsbetrachtung<br />
haben sich hierbei die Kennwerte Sdr (Oberflächenverhältnis),<br />
Std (Texturrichtung) und Sdq (mittlere quadratische<br />
Oberflächensteigung) der DIN EN ISO 25178 als besonders<br />
geeignet erwiesen (Bild 11). Eine einheitliche Vorgabe<br />
für Hydraulikstangenoberflächen erwies sich dabei als nicht<br />
zielführend. Grund hierfür ist der Einfluss der Betriebsbedingungen.<br />
Je nach Druck, Geschwindigkeit, Temperatur und eingesetztem<br />
Dichtring verändert sich die ideale Stangenoberfläche.<br />
Abhilfe kann hier zukünftig die Kombination von dreidimensionalen<br />
Oberflächenkennwerten mit Betriebsbedingungen<br />
sein, mit der eine sehr gute Prognose von Leckage,<br />
Reibung und Verschleiß erreicht werden kann. Dazu werden<br />
derzeit jedoch Vorkenntnisse über das Verhalten des Dichtsystems<br />
bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen benötigt.<br />
56 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VDMA<br />
Dr.-Ing. Robert Rahmfeld (links),<br />
Prof. Dr.-Ing. Peter Post (Mitte),<br />
Dipl.-Ing. Peter-Michael Synek (rechts)<br />
Mitgliederversammlung:<br />
Der Vorsitzende des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong>, Professor Peter<br />
Post, Festo AG & Co. KG, begrüßte die Vertreter der Mitgliedsfirmen,<br />
der Forschungsstellen sowie der Fachpresse und eröffnete die<br />
Mitgliederversammlung. In diesem Jahr standen die Wahlen des<br />
Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA für die Amtsperiode <strong>2017</strong> bis<br />
2021 an. Zum Vorsitzenden des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> wurde<br />
Professor Peter Post, Festo AG & Co. KG, wiedergewählt. Ebenso<br />
wiedergewählt wurde Dr.-Ing. Robert Rahmfeld, Danfoss Power<br />
Solutions GmbH & Co OHG, zum stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Neue Forschungsprojekte:<br />
In diesem Jahr standen elf neue Projektskizzen zur Entscheidung.<br />
Alle Projektvorschläge wurden inhaltlich in den jeweiligen projektbegleitenden<br />
Arbeitskreisen bzw. mit Industrieexperten diskutiert,<br />
abgestimmt und eine Vorstellung auf der Mitgliederversammlung<br />
empfohlen. Folgende Projekte werden vom Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />
aufgegriffen:<br />
Eigenfinanzierung:<br />
n Parametrierung von Kavitationsmodellen für die gezielte Betriebsbereichserweiterung<br />
ölhydraulischer Komponenten<br />
und Systeme, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD) der TU Dresden<br />
n Automatisierte Inbetriebnahme drehzahlvariabler Linearantriebe<br />
im geschlossenen Kreis, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD)<br />
der TU Dresden<br />
Einreichung bei der AiF:<br />
n Modellgestütztes Condition Monitoring mit verrauschten<br />
Signalen, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />
(IFAS) der RWTH Aachen und Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik<br />
(ISW) der RWTH Aachen<br />
n Risiken und Möglichkeiten des Cloud- &-Edge-Computing für<br />
fluidtechnische Systeme, Institut für fluidtechnische Antriebe<br />
und Steuerungen, RWTH Aachen<br />
n Effizienzsteigerung im Konstantdrucksystem – Selbst-Optimierende<br />
Steuerstrategie zur Verlustminimierung eines<br />
Konstantdrucksystems mit Zwischendruckleitung und<br />
4-Flächen-Zylinder, Teilinstitut Mobile Arbeitsmaschinen,<br />
Karlsruher Institut für Technologie<br />
n Sensorgestützte Sicherheitstechnik für pneumatische<br />
Energiesparschaltungen, Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> (IFD) der TU<br />
Dresden<br />
n Maßgeschneiderte Durchfluss- und Stellkraftkennlinien von<br />
Sitzventilen, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />
(IFAS) der RWTH Aachen<br />
Nachwuchsförderung:<br />
Das 11. IFK findet vom 19. bis 21. März 2018 in Aachen statt – unterstützt<br />
durch den Fachverband und den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />
im VDMA. Der Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> wird auch 2018<br />
wieder Studierenden, die von den jeweiligen Institutsleitern empfohlen<br />
werden, eine kostenfreie Teilnahme ermöglichen.<br />
Fachtagungen:<br />
n 75. Internationale Landtechnik-Tagung<br />
am 10. und 11. November <strong>2017</strong> in Hannover<br />
n 11. IFK<br />
vom 19. bis 21. März 2018 in Aachen<br />
n 20. ISC<br />
am 10. und 11. Oktober 2018 in Stuttgart<br />
n 10. Kolloquium Mobilhydraulik<br />
am 16. und 17. Oktober 2018 in Braunschweig<br />
Termin:<br />
Die nächste Mitgliederversammlung in Verbindung mit einer vorangestellten<br />
Informationsveranstaltung des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong><br />
im VDMA findet am 21. Juni 2018 in Frankfurt am Main statt.<br />
Informationen über den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA gibt:<br />
Peter-Michael Synek, Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA, Lyoner Straße 18,<br />
60528 Frankfurt am Main, E-Mail: peter.synek@vdma.org.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 57
FLUIDTECHNIK<br />
PREDICTIVE<br />
MAINTENANCE:<br />
WAS ERWARTEN UNTERNEHMEN<br />
VOM EINSATZ VON PM?<br />
KOSTENSENKUNG<br />
21%<br />
15%<br />
Reduzierte Reperaturund<br />
Ersatzteilkosten<br />
Sonstiges<br />
6%<br />
LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />
33%<br />
79%<br />
Erhöhte Anlagenverfügbarkeit<br />
und Nachhaltigkeit (HSE)<br />
Erhöhte Betriebssicherheit<br />
5%<br />
Erhöhte Lebensdauer<br />
der Anlage<br />
11%<br />
12%<br />
Verbesserte Planung<br />
von Servicezyklen<br />
KUNDENNUTZEN<br />
18%<br />
Erhöhte Produkt-/Prozessqualität<br />
Quelle: Roland Berger<br />
Roland Berger, VDMA und Deutsche Messe zeigen in einer Gemeinschaftsstudie die Erwartungshaltung<br />
der Maschinenbauer an den Einsatz von Predictive Maintenance in ihren Unternehmen.<br />
KOSTENLOSER DOWNLOAD DER STUDIE: http://bit.ly/2vArn8K<br />
58 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2017</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 09. <strong>2017</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 17. 08. <strong>2017</strong><br />
01<br />
01 Durch die rasante Entwicklung bei den<br />
3D-Druckern haben sich sowohl die Kostenstruktur<br />
als auch die Fertigungszeiten rapide<br />
verbessert. Dennoch bleibt die Frage offen, ob<br />
das Direkt Metal Printing zur Herstellung<br />
hydraulischer Bauteile geeignet ist.<br />
Foto: Tries<br />
02 Heutzutage sind innovative Ideen gefragt,<br />
die in Richtung Systemverbesserung und<br />
Energieeffizienz abzielen. Unter diesen<br />
Aspekten wird eine neue und innovative<br />
Produktlinie im Aggregatebau lanciert.<br />
Foto: Wandfluh<br />
02<br />
03<br />
03 Der Einsatz von Produkten in einer<br />
explosionsgefährdeten Umgebung bedarf<br />
besonderen Sicherheitsanforderungen, da<br />
Explosionsunglücke oftmals schwer oder sogar<br />
tödlich verlaufen. Um Unfällen vorzubeugen<br />
richtet sich die ATEX-Richtlinie sowohl an<br />
Hersteller als auch an Anwender und regelt den<br />
Explosionsschutz.<br />
Foto: Parker<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten!<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 59
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