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O+P Fluidtechnik 7-8/2017

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MESSERÜCKBLICK<br />

Proportionaldruckregelung. Durch die Modellbasierte Proportionaldruckregelung<br />

kann sogar auf einen externen Drucksensor im<br />

Zylinder verzichtet werden.<br />

Abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall können am selben<br />

Ventil bedarfsgerecht Funktionen freigeschaltet werden. Dies<br />

schafft eine große Flexibilität bei angepassten Kosten und einer<br />

mechanischen Varianz von 1 in der Produktionsanlage.<br />

So kann zum Beispiel bei Umrüstung eines Endeffektors einer<br />

Produktionsmaschine von einem Greifer auf einen Sauger, das Ventil<br />

nur durch Umstellung der Apps auf die neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden. Was darüber hinaus mit der neuen Ventilreihe<br />

möglich ist, zeigt Festo eindrucksvoll mit seinem siebenachsigen<br />

Demonstrator BionicCobot.<br />

CUSHIONING ADJUSTMENT TOOL –<br />

KINDERLEICHTE ENDLAGENDÄMPFUNG<br />

Aventics stellte dieses Jahr ein Hilfsmittel zur Einstellung von Pneumatikzylindern<br />

vor. Pneumatikzylinder führen nahezu ausschließlich<br />

schnelle und diskrete Bewegungen zwischen zwei Punkten aus,<br />

wobei nicht selten die Zylinderanschläge erreicht werden. Eine<br />

Maximierung der Produktivität impliziert eine Minimierung der<br />

benötigten Zeit zum Verfahren und somit während der Fahrt eine<br />

höchstmögliche Geschwindigkeit. Diese lässt sich jedoch nur realisieren,<br />

wenn die Kolbengeschwindigkeit auch schnellstmöglich<br />

und unmittelbar vor Erreichen der Endlage schonend auf null reduziert<br />

werden kann. Hierfür hat sich der Einsatz von Endlagendämpfungen<br />

allgemein durchgesetzt. Am Markt haben sich Lösungen mit<br />

festeingestellter, sowie manuell einstellbarer Endlagendämpfung<br />

bewährt. Voreingestellte sowie adaptive Endlagendämpfungen<br />

bieten aufgrund der entfallenden Einstellarbeiten den Vorteil einer<br />

äußerst einfachen Inbetriebnahme ohne speziell geschultes Personal.<br />

Demgegenüber erfordern sie allerdings meist eine Überdimensionierung<br />

des Zylinders. Weichen die äußeren Lasten auch hier<br />

deutlich von den Voreinstellungen ab, ist ein manuelles Nachjustieren<br />

unumgänglich. Die Einstellung der Endlagendämpfungen<br />

erfolgt mittels Drosseln, die mit einem Schraubendreher weiter<br />

geöffnet oder geschlossen werden. Hierbei ist das ausführende Personal<br />

in der Regel auf Erfahrungswissen angewiesen, da die richtige<br />

Einstellung iterativ direkt an der Maschine ermittelt werden muss.<br />

Als Richtgrößen dienen hier die Geräuschentwicklung bei der<br />

Einfahrt in die Endlage sowie die Neigung des Systems zu Schwingungen.<br />

Hohe Geräuschentwicklung sowie eine Schwingungsneigung<br />

sind Indikatoren für eine nicht optimale eingestellte<br />

Endlagendämpfung.<br />

Ein gewichtiger Vorteil einer optimalen Endlagendämpfung, neben<br />

der erhöhten Produktivität durch geringere Taktzeiten, ist der Umstand,<br />

dass sich bei äquivalenter Dämpfung kleinere Zylinder verbauen<br />

lassen. Deren geringerer Luftverbrauch wirkt sich unmittelbar<br />

auf die Betriebskosten aus. Damit zukünftig jeder in der Lage<br />

ist, die Endlagendämpfung optimal einzustellen, hat Aventics das<br />

Cushioning Adjustment Tool (CAT) entwickelt. Das System selbst<br />

besteht lediglich aus einer handgroßen Box, welche alle notwendigen<br />

Komponenten beinhaltet. Bei der Anwendung muss diese Box<br />

lediglich auf der einzustellenden Endlage fixiert werden. Fährt anschließend<br />

der Zylinder in die Endlage ein, so signalisiert die Box<br />

mittels LED, in welche Richtung die Einstellschraube zu drehen ist<br />

bzw. ob bereits eine optimale Einstellposition erreicht ist. Ganz im<br />

Sinne von Industrie 4.0 verfügt das CAT über eine Bluetooth-<br />

Schnittstelle, so dass eine externe Weiterverarbeitung der Daten<br />

ermöglicht wird. Hierzu wird auch eine optionale Aventics App angeboten,<br />

welche für iOS und Android verfügbar ist. Die App bietet<br />

Zugang zu weiteren Informationen, indem sie u.a. die Kolbengeschwindigkeit<br />

während der Einfahrt in die Endlage oder die<br />

Dämpfungscharakteristik visualisiert. Das CAT ermöglicht somit<br />

eine beschleunigte und unkomplizierte Inbetriebnahme von Pneumatikzylindern<br />

direkt im Feld, ohne auf Erfahrungswissen angewiesen<br />

zu sein.<br />

03<br />

02<br />

03 Anwendung des Aventics<br />

Cushioning Adjustment Tool (CAT)<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

02 Zylinderweg in Abhängigkeit der Dämpfung<br />

EISABSTREIFER A EIS SL – ZYLINDERSCHUTZ<br />

UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN<br />

Das Unternehmen Hunger Dichtungen präsentierte auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe mit einem eigens entwickelten Demonstrator<br />

eindrucksvoll die Leistung des optimierten Eisabstreifers A EIS SL.<br />

Der Abstreifer ist in der Lage, Eis und Reifschichten, sowie andere<br />

fest anhaftende Verunreinigungen wie Schweißperlen und Schlackespritzer<br />

von der Kolbenstange zuverlässig abzustreifen. Daher<br />

sind die typischen Einsatzgebiete, neben Tieftemperaturanwendungen,<br />

in Stahl- und Aluminiumwerken, in Schrott- und Recyclinganlagen<br />

und im Stahl-Wasserbau zu finden. Der Abstreifer verfügt über<br />

zwei Abstreiflippen, die erste ist aus massiver Messingbronze gefertigt.<br />

Diese ist radial beweglich gelagert, um der Kolbenstangenauslenkungen<br />

folgen zu können und somit Beschädigungen zu vermei­<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>

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