O+P Fluidtechnik 7-8/2017
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VDMA<br />
STUDIE INDUSTRIE 4.0 IN DER<br />
FLUIDTECHNIK AM FALLBEISPIEL DER<br />
AUTOMATISIERTEN INBETRIEBNAHME<br />
M. Sc. Raphael Alt, Institut für fluidtechnische Antriebe<br />
und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 704080<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Zielsetzung:<br />
Gegenstand dieser Studie ist die Analyse relevanter Aspekte bei der<br />
Betrachtung einer Maschine im Kontext von Industrie 4.0. Das erste<br />
Arbeitspaket gibt eine Übersicht über derzeit stattfindende Veränderungen<br />
in der Industrie und identifiziert die vorantreibenden Einflussmechanismen.<br />
Diese basieren nicht nur auf dem technischen<br />
Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />
sondern auch auf neuen Geschäftsmodellen. Begrifflichkeiten, welche<br />
in diesem Zusammenhang häufig zur Sprache kommen, werden<br />
in einem Glossar aufgelistet und erklärt. Als Basis für eine weiterführende<br />
Analyse des Fallbeispiels wird zum einen der aktuelle Stand<br />
der Inbetriebnahme-Technik erarbeitet und zum anderen die Vision<br />
einer automatisierten Inbetriebnahme beschrieben.<br />
01 Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen<br />
Generierung von Wissen und daraus folgende Aktionen (in Anlehnung an /PLA16/)<br />
Virtuelle Welt<br />
Vernetzen/<br />
Verknüpfen<br />
Bedeutung zuweisen/<br />
Semantik/<br />
Verstehen<br />
Syntax/<br />
Erkennen<br />
Wissen<br />
Informationen<br />
Daten<br />
Zeichen<br />
Domäne C<br />
Domäne B<br />
Domäne A<br />
Flexibles Handeln<br />
Aktion<br />
Reale Welt<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Die folgenden Arbeitspakete dienen der detaillierten Analyse der beschriebenen<br />
Fallbeispiele. Die darin betrachteten Aspekte beinhalten<br />
im Wesentlichen die in der Forschungs-Roadmap aufgezeigten<br />
vier Dimensionen: vertikale Integration, horizontale Integration, Produktlebenszyklus<br />
und Mensch. Jede dieser Dimensionen beleuchtet<br />
relevante Aspekte der Industrie 4.0 am Fallbeispiel der automatisieren<br />
Inbetriebnahme aus unterschiedlichen Perspektiven. Hieraus<br />
soll der Handlungsbedarf abgeleitet werden, der für die <strong>Fluidtechnik</strong><br />
Branche und alle beteiligten Firmen besteht, wenn sie an der Hebung<br />
des Potenzials durch Industrie 4.0 beteiligt sein wollen.<br />
Ein großer Teil der Entwicklungen und Innovationen von Industrie<br />
4.0 sind mit dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
in Verbindung zu bringen. Industrie 4.0 lässt viele<br />
Sichtweisen und Interpretationen zu, was beim Sprechen über die<br />
Thematik zu häufigen Missverständnissen führt.<br />
In dieser Studie wurden zunächst die Grundlagen und Potenziale<br />
aus Unternehmenssicht aufgezeigt. Zum Beschreiben der technischen<br />
Umsetzung wird in die Sicht der Feldgeräte gewechselt. Die<br />
meisten neuen Geschäftsmodelle können in der Unternehmenssicht<br />
verortet werden. Hierzu findet sich auch zahlreiche Literatur.<br />
Industrie 4.0 basiert zum einen auf der Beschaffung einer möglichst<br />
umfassenden Wissensbasis, welche zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort zur Verfügung gestellt wird und zum anderen deren Umsetzung in<br />
die Realität mittels flexibler Aktorik (Bild 1). Zur Vergrößerung<br />
der Wissensbasis gehört eine intensive<br />
Messen/Erfassen/<br />
Detektieren<br />
Datensammlung, -verarbeitung und Vernetzung der<br />
CPS. Zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Kommunikation<br />
der Daten und Informationen ist eine<br />
einheitliche Beschreibung notwendig. Zur Erhöhung<br />
der Flexibilität lassen sich Systeme modularisieren<br />
und mit einer serviceorientierten Architektur aufbauen.<br />
Mechanische Funktionen werden, wenn<br />
möglich in die Elektronik und die Software ausgelagert.<br />
Funktionen werden gekapselt und dem Anwender<br />
möglichst einfach zur Verfügung gestellt.<br />
Der weitere Teil der Studie befasst sich mit der<br />
Konkretisierung der angesprochenen Aspekte an<br />
Hand der automatisierten Inbetriebnahme zweier<br />
Fallbeispiele: einer elektrohydraulischen Kompaktachse<br />
und einem pneumatischen 2D-Portalsystem.<br />
Derzeit wird der Stand der Inbetriebnahme im Dialog<br />
mit Vertretern aus der Industrie erfasst und eine Vision<br />
der automatisierten Inbetriebnahme skizziert.<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong>