O+P Fluidtechnik 7-8/2017
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VDMA<br />
EFFIZIENTE VERSORGUNGSEINHEIT<br />
FÜR MOBILHYDRAULISCHE SYSTEME<br />
Dipl.-Ing. Lennart Roos, Institut für mobile Maschinen<br />
und Nutzfahrzeuge (IMN) der TU Braunschweig<br />
Förderung: Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA; FKM-Nr. 703270<br />
Zielsetzung:<br />
Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in einer Effizienzsteigerung<br />
der hydraulischen Versorgungseinheit mobiler Arbeitsmaschinen<br />
mit stark inhomogenem hydraulischem Leistungsprofil. Dabei<br />
soll eine gleiche oder bessere Dynamik erreicht werden als mit konventionellen,<br />
mechanisch-hydraulisch geregelten Verstellpumpen.<br />
Diese dient für das Vorhaben stets als Referenz. Im Projekt soll keine<br />
neuartige Pumpenkonstruktion entwickelt oder untersucht werden,<br />
sondern es soll die Reduzierung komponentenspezifischer Verluste<br />
durch einen systemtechnischen Ansatz erreicht werden. Als Beispielapplikation<br />
wurde für das Projekt ein Traktor der 100-kW-Leistungsklasse<br />
ausgewählt, weil diese Maschinen vielfältige Arbeitsaufgaben<br />
mit nennenswertem hydraulischem Leistungsanteil ausweisen.<br />
Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />
02<br />
Zusammenfassung und Ausblick:<br />
Der zentrale Ansatz besteht in einer Aufteilung des Fördervolumens<br />
einer (großen) Verstellpumpe auf zwei (kleinere)<br />
Pumpen, sodass temporär nicht benötigtes Fördervolumen<br />
in einer Parallelschaltung deaktiviert werden kann.<br />
Durch den Einsatz verschiedener Baugruppen ist eine<br />
Vielzahl verschiedener Architekturen möglich. Im projektbegleitenden<br />
Arbeitskreis wurde der Fokus auf drei Konzepte<br />
gelegt, welche ausschließlich aus Pumpenparallelschaltungen<br />
zweier Einheiten mit/ohne Wellenkupplung<br />
bestehen.<br />
Zur Untersuchung der beschriebenen Zwei-Pumpenkonzepte<br />
wurde am IMN ein Prüfstand (Bild 2) aufgebaut,<br />
an dem auch die Validierungsversuche zum Abgleich mit<br />
der Simulation durchgeführt werden. Der Aufbau umfasst<br />
drei Verstellpumpen in Schrägscheibenbauweise sowie<br />
eine Innenzahnradpumpe, die alle auf eine zentrale Systemleitung<br />
geführt werden. Da auf vorhandene Pumpen<br />
zurückgegriffen wird, die zum Teil nicht durchtriebsfähig<br />
sind, wird ein lastschaltbares Verteilergetriebe eingesetzt,<br />
um weiterhin auch die Kupplungsfunktion darzustellen.<br />
Die erzielte Charakteristik erfüllt nur qualitativ die Erwartungen,<br />
da die minimalen quantitativen Vorteile keinen<br />
Einsatz eines Doppelpumpensystems rechtfertigen.<br />
Die ermittelte Größenordnung stimmt den ersten Messungen<br />
zufolge mit der Simulation überein. Bevor eine abschließende<br />
Bewertung sowie ein Abgleich mit der Simulation vorgenommen<br />
wird, werden zwecks statistischer Absicherung noch weitere<br />
Messreihen gefahren. Messergebnisse für die beiden weiteren Konzepte<br />
liegen aktuell noch nicht vor. Für eines der beiden wird ein besseres<br />
Effizienzverhalten für geringe Volumenströme erwartet, weil<br />
durch die abgekuppelte Pumpe keinerlei Schleppverluste anfallen.<br />
Gegenwärtig liegt der Fokus der Tätigkeiten auf der Versuchsdurchführung<br />
der Zweipumpensysteme mit und ohne Kupplungsfunktion.<br />
Neben der Versuchsdurchführung und -auswertung stehen<br />
noch die Validierung der Simulationsmodelle sowie die Bewertung<br />
am Beispiel der gewählten Applikation aus. Der Abschluss dieser<br />
Aufgaben komplettiert die aktuellen Aufgaben und mündet<br />
schließlich in den Abschlussbericht.<br />
Prüfstandsaufbau mit Verteilergetriebe und den eingesetzten Pumpen<br />
Lamellenkupplung<br />
Verteilergetriebe<br />
E-Maschine<br />
Pumpe 1<br />
Pumpe 4<br />
Pumpe 3<br />
Pumpe 2<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 47