Journal_2-2016
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Inhalt<br />
Bauwerkabdichtung<br />
36 CEMtobent ® Bentonit-Doppelabdichtung und<br />
die Beton-Konstruktion ist dicht<br />
38 Der Gebäudesockel im Focus<br />
Betontechnologie<br />
39 Plug & Play – bauen in Rekordzeit<br />
40 Instandsetzung von Wasserbauwerken<br />
41 Müllheizkraftwerk mit Freizeitwert<br />
Fassadentechnik<br />
42 Vorgehängte hinterlüftete Fassaden:<br />
Nachhaltig im gesamten Lebenszyklus<br />
44 Wegweisende Aluminiumfassade für das<br />
Leipziger Wintergartenareal<br />
45 Komplexer und<br />
harmonischer Rhythmus<br />
46 Smarte Tragwerke<br />
47 Innovative Fassaden mit 3D Formteilen<br />
von Rieder<br />
48 Haus mit Weitblick –<br />
Schieferfassade für Extremlage<br />
49 Das Würth Vorwandmontage-System VWM<br />
zur Fenstermontage<br />
Holz/Holzwerkstoffe<br />
50 KVH ® , Duobalken ® , Triobalken ® –<br />
technisch getrocknete Vollholzprodukte nach<br />
europäischer Norm<br />
Rückstauschutz<br />
52 Mit dem richtigen Schutz sicher vor Rückstau<br />
Sanierung<br />
Sonnenschutz für Bestandsgebäude<br />
56 Nachträgliche Aufwertung von Verglasungen<br />
Textiler Sonnenschutz<br />
57 Textiler Sonnen-, Blend- und Insektenschutz<br />
setzt gestalterische Akzente<br />
Tageslichtsysteme (FVLR)<br />
58 Neue Marke für innovative Flachdachlösungen:<br />
Aus Eternit Flachdach wird ESSERTEC<br />
Textile Architektur<br />
60 Tensilation – Die Innovation<br />
61 Maximale Freiheit: Durchbruch für<br />
Foliendächer in den USA<br />
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
62 PU-Dämmstoffe im WDVS<br />
Dämmung<br />
63 Flexibler Problemzonen dämmen<br />
Weiterbildung<br />
64 Berufsbegleitende Weiterbildungen an der<br />
Hochschule Rosenheim<br />
65 Facility Management: Wachsender<br />
Arbeitsmarkt mit neuen Karrierechancen für<br />
Architekten und Bauingenieure<br />
66 Berufsbegleitende Weiterbildung im Fach<br />
Bauphysik<br />
Bauwerkabdichtung<br />
67 Neue Saunen im Traditionsbad mit<br />
FRANKOLON ® abgedichtet<br />
54 Außendämmung trotz Denkmalschutz<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 35<br />
35_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>_Inhalt.indd 35 10.06.16 08:14
Bauwerkabdichtung<br />
Tagbautunnel/Ingenieurbauwerke Stuttgart<br />
CEMtobent ® Bentonit-Doppelabdichtung und die Beton-<br />
Konstruktion ist dicht<br />
Seit Anfang des Jahres werden in Stuttgart gleich mehrere<br />
drückwasserdichte Betonwannen in Kombination mit der seit<br />
vielen Jahren bewährten CEMtobent-Bentonit-Doppelabdichtung<br />
sicher und dauerhaft abgedichtet.<br />
Die Bentonit-Doppelabdichtung ist als zusätzliche Dichtungsmaßnahme<br />
bei Bauteilen aus Beton mit hohem Wassereindringwiederstand<br />
in der Bauregelliste C 1.16 geregelt: „Geregelte<br />
Anwendung von Bentonitmatten nach BRL Teil C“.<br />
Bei der Abdichtung des in offener Bauweise entstehenden<br />
Rosenstein-Tunnels werden zur wasserseitigen Abdichtung<br />
der Tunnelflächen, diese mit CEMtobent gegen eindringendes<br />
Wasser geschützt.<br />
Die Hauptforderung der Verantwortlichen an das gewünschte<br />
Produkt war neben der Dichtheit des verwendeten Materials<br />
auch die Einhaltung des Gesamt-Bauzeitenplanes. Daher<br />
fiel die Entscheidung auf die CEMtobent ® CS-Plus Bentonit-<br />
Doppelabdichtung, die absolut witterungsunabhängig und<br />
ganzjährig eingebaut werden kann.<br />
Das CEMtobent ® -Abdichtungssystem ist eine deutlich weiterentwickelte<br />
Variante einer klassischen „braunen Wanne“.<br />
Hierbei übernimmt der Beton die tragende Funktion und nicht<br />
die alleinige abdichtende Aufgabe. CEMtobent ® CS-Plus besteht<br />
aus zwei sich optimal ergänzenden Komponenten: einem<br />
wasserseitig angeordneten, wasserdichten gewebearmierten<br />
PE-Folie und einer Bentonitdichtmatte (GCL) mit einer<br />
Füllung von ca. 5000 g/m² Natrium-Bentonit. Das Bentonit ist<br />
ein natürliches Produkt, welches seine abdichtende Wirkung<br />
auch nach Jahrzehnten nicht verliert.<br />
Um seine einzigartige Abdichtungswirkung zu erzielen, muss<br />
das CEMtobent ® -Abdichtungssystem, mit dem PE-beschichteten<br />
Gewebe nach außen, wasserseitig an der Betonkonstruktion<br />
angeordnet werden, welche je nach örtlichen Gegebenheiten<br />
und Vorgaben der Ingenieure kalkulierte Rissbreiten<br />
bis zu 0,3 mm aufweisen darf. So ist gewährleistet, dass die<br />
offene Seite der Bentonit-Doppelabdichtung direkten Kontakt<br />
zum Konstruktionsbeton hat.<br />
Um das Grundprinzip der Bentonit-Abdichtung einzuhalten,<br />
darf nach der horizontalen Verlegung der CEMtobent ® -<br />
Abdichtung unter der Bodenplatte kein Schutzbeton auf die<br />
Bentonitmatte aufgebracht werden. Der integrierte Regenschutz<br />
sorgt dafür, dass das System nicht schon während der<br />
Montage infolge Regen aktiviert wird. Die Bentonitdichtmatten<br />
können das ganze Jahr über verlegt und montiert werden.<br />
Eine Verwendung ist auch bei fließendem Grundwasser<br />
möglich, ohne dass mit Ausspülungen der Bentonitfeinteile zu<br />
rechnen ist. Die Querschnittsgestaltung des Tagbautunnels<br />
(Rechteckquerschnitt oder Rundquerschnitt) ist für die Abdichtungskonzeption<br />
von untergeordneter Bedeutung.<br />
Die abdichtende Wirkung des CEMproof ® -Systems wird primär<br />
durch das PE-beschichtete Gewebe erreicht, dessen<br />
Dichtigkeit mit einer PE-Folie vergleichbar ist. Es schützt darüber<br />
hinaus die gesamte Konstruktion gegen Durchwurzelung.<br />
Die sekundär abdichtende Wirkung übernimmt die Bentonitdichtmatte<br />
nur bei Beschädigungen am PE-beschichteten<br />
Gewebe. Bei Wassereintritt quillt das Natrium-Bentonit sofort<br />
auf und bildet eine extrem dichte, gelförmige Tonschicht, welche<br />
das Bauwerk abdichtet. Durch den direkten Kontakt des<br />
Nesenbachdücker S 21 Nesenbachdücker S 21<br />
36 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
36-37_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-BPA.indd 36 09.06.16 10:29
Bauwerkabdichtung<br />
CEMtobent ® -Abdichtungssystem mit dem Konstruktionsbeton<br />
kann so jegliche Hinterläufigkeit sicher ausgeschlossen<br />
werden. Auch Risse im Konstruktionsbeton werden durch dieses<br />
System sicher überbrückt und dauerhaft verschlossen.<br />
Die CEMtobent ® -Systeme sind über viele Jahre immer wieder<br />
geprüft, eine Dichtheitsprüfung bis 5 bar Wasserdruck wurde<br />
erfolgreich durchgeführt. Darüber hinaus ist CEMtobent ® CS<br />
auch radondicht. Für die CEMtobent ® -Systeme liegt ein neues,<br />
aktuelles CE-Zeichen vor, die Verwendung ist in Deutschland<br />
durch die BRL Teil C geregelt.<br />
Projekte in Stuttgart aktuell:<br />
B 10 Rosenstein-Tunnel Tagbau<br />
Firma Wolff & Müller<br />
und<br />
Nesenbachdüker im Zuge von S21<br />
Firma Züblin<br />
Das einzigartige CEMproof-Abdichtungssystem dichtet so<br />
europaweit Bodenplatten, Wände und Decken im Tunnel-,<br />
Hoch-, Tief- und Ingenieurbau ab. Mit dem CEMproof ® -<br />
SilverSeal Quellvlies, das aufgrund seines extrem geringen<br />
Eigengewichts neue Anwendungsbereiche der innovativen<br />
Abdichtungstechnik eröffnen wird, ist auch bereits eine Wei-<br />
Rosensteintunnel B10<br />
terentwicklung des CEMtobent ® CS-Plus-Abdichtungssystems<br />
auf dem Markt erhältlich.<br />
Abdichtung ist ein bautechnisches Spezialgebiet und ist<br />
nichts für Amateure. Unsere Ingenieure und Techniker werden<br />
Sie bei der Wahl des jeweils am besten geeigneten Abdichtungssystems<br />
unterstützen.<br />
Dipl.-Ing. Adrian Pflieger, BPA-GmbH<br />
Behringstrasse 12, D-71083 Herrenberg, www.dichte-bauwerke.de<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 37<br />
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Bauwerkabdichtung<br />
Der Gebäudesockel im Focus<br />
Die besten Lösungen zur fachgerechten Sockelabdichtung<br />
Die Remmers Baustofftechnik GmbH ist seit über 65 Jahren<br />
als Spezialist für Bauwerksabdichtungen bekannt. Die Kombination<br />
aus Beratung und Produktkompetenz ist einzigartig im<br />
Markt. Neben den ausführenden Betrieben profitieren vor allem<br />
auch Architekten und Planer von den ganzheitlichen System-<br />
Lösungen. Als Ergänzung zu ihren Produktsystemen hat das<br />
Unternehmen die „Remmers Sockel-Fibel“ entwickelt.<br />
Die „Remmers Sockel-Fibel“<br />
Ob gedämmt oder nicht, verputzt oder steinsichtig, der Gebäudesockel<br />
ist eines der meist beanspruchten Bauteile. Er<br />
muss zum einen gestalterischen und optischen Ansprüchen<br />
genügen und zum anderen ausreichend witterungsbeständig<br />
sein, um Beanspruchungen wie Spritzwasser, Schlagregen oder<br />
thermischen Belastungen zu trotzen. Um diesen Anforderungen<br />
dauerhaft gerecht zu werden, ist eine Sockelabdichtung vor<br />
Beginn der Arbeiten zu planen.<br />
Architekten und Planer finden Unterstützung in der Remmers<br />
Sockel-Fibel. Auf 36 Seiten finden sich ausführliche Detailzeichnungen<br />
unterschiedlichster Konstruktionen, vom Neubau<br />
über die Sanierung bis hin zum Holzrahmenbau. Darüber<br />
hinaus enthält die Sockel-Fibel unter der Rubrik „Wissen für<br />
den Profi“ wichtigste Details aus den aktuellen Regelwerken.<br />
Weitere, ausführliche Auskünfte rund um die Schnittstellen zwischen<br />
Erdreich und Fassade erhält man auf der Internetseite:<br />
www.sockel-abdichtung.de. Neben umfangreichen Muster-<br />
Leistungsbeschreibungen im Word- und GAEB-Format stehen<br />
auch Detailzeichnungen zum kostenlosen Download als PDF<br />
und DWG-Dateien zur Verfügung. Desweiteren sind detaillierte,<br />
Die „Remmers Sockel-Fibel“ bietet Architekten und Planern ausführliche<br />
Informationen rund um den Gebäudesockel.<br />
Bildquelle: Remmers Baustofftechnik, Löningen<br />
auf die Muster-Leistungsverzeichnisse abgestimmte Kalkulationstabellen<br />
im Excel-Format abrufbar. Mit der Sockel-Fibel<br />
stellt Remmers allen Brancheninteressierten ausführliche technische<br />
Informationen für die Abdichtung rund um den Gebäudesockel<br />
zur Verfügung.<br />
Autor: Christian Behrens,<br />
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sie haben die Wahl beim Rückstauschutz.<br />
Wählen Sie Staufix.<br />
Wählen Sie Qualität.<br />
Egal ob Grau- oder Schwarzwasser, für jede Einbausituation haben wir<br />
eine normgerechte Lösung. Mehr Informationen unter: www.kessel.de<br />
www.kessel.de<br />
38 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
38_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-REMMERS+Anz-KESSEL.indd 38 09.06.16 10:34
Betontechnologie<br />
POWERCON-Lastverbinder jetzt mit DIBt-Zulassung<br />
Plug & Play – bauen in Rekordzeit<br />
In der sengenden Hitze arabischer Länder sind Nomaden<br />
nicht die Einzigen, die mit kurzen Ausbauzeiten ihrer Zelte imponieren.<br />
Bei riesigen Fertigteilbauprojekten schießen Siedlungen<br />
mit über 3.000 Villen aus dem Sand. Das Geheimnis?<br />
Ein hoher Grad an Vorfertigung verknüpft mit dem UNICON ® -<br />
Schnellverbindersystem der H-BAU Technik GmbH. Der<br />
jüngst zugelassene Lastverbinder POWERCON ermöglicht die<br />
wirtschaftliche Montage von Betonfertigteilen. Die Zulassung<br />
Z-14.4.709 weist die Anwendbarkeit des Produktes im Sinne<br />
der Landesbauordnungen nach und ebnet den Weg für den<br />
serienmäßigen Einsatz im deutschen Markt.<br />
Zerstörungsfreier Rückbau<br />
Durch die fast beschädigungsfreie Demontage eröffnet das<br />
POWERCON-System ein neues Marktsegment für Fertigteilbauunternehmen.<br />
Temporäre Bauten können in wenigen Tagen<br />
errichtet werden. Industriebauten und mehrgeschossige<br />
Komplexe sind ebenso möglich wie Modulerweiterungen im<br />
Bestand.<br />
Hohe Ausführungsqualität<br />
POWERCON verbindet Wände unsichtbar miteinander, sodass<br />
keine Nacharbeiten nötig sind. Gebäudefugen werden je<br />
nach geplanter Breite und Anforderung gemörtelt, dauerelastisch<br />
verfugt oder verklebt.<br />
Verbinden mit System<br />
Unter dem Motto „Ganzheitlichkeit“ bietet das UNICON ® -<br />
System neben dem POWERCON weitere Optionen für Strom-,<br />
Wasser- und Abwasserinstallationen, die die Vorfertigung vieler<br />
Medien im Werk ermöglichen. Lüftungs- und Leerrohre sowie<br />
Abwasserleitungen können integriert werden.<br />
Das Aufrichten der Wände in Rekordzeit – Fotos: H-BAU Technik GmbH<br />
Alternative Bauweise<br />
Beim Plug & Play-System POWERCON wird die Verbindung<br />
von Betonfertigteilen durch das Zusammenstecken der verzinkten<br />
Stahlgussverbinder erreicht. POWERCON überträgt<br />
dauerhaft Kräfte in verschiedene Lastrichtungen, was den universellen<br />
Einsatz ermöglicht. Durch die Geometrie des Wandschlosses<br />
wird die Eigenlast der Bauteile als Anpresskraft der<br />
Elemente untereinander genutzt. Bauteilfugen werden mit geeigneten<br />
Dichtmaterialien regen- und schalldicht hergestellt.<br />
Kurze Montagezeiten<br />
Das POWERCON-Set, bestehend aus Male- und Female-Element,<br />
lässt sich form- und kraftschlüssig miteinander verbinden<br />
und wird mit Schrauben und einem in das Betonfertigteil<br />
eingebettetem Anker befestigt. Nur das erste Wandelement<br />
muss mit herkömmlichen Schrägstützen gesichert werden.<br />
Zeit und Kosten werden eingespart, da das Ausrichten, Bohren<br />
und Befestigen weiterer Stützen entfällt.<br />
POWERCON, Male- und Female-Element<br />
International erprobt<br />
In Abu Dhabi und in Saudi Arabien setzen Bauunternehmen<br />
die Produktreihe bei der Planung von Großprojekten ein. In<br />
Dubai wurden über 10.000 Fertigteile zu über 2.000 Raummodulen<br />
mit POWERCON in Rekordzeit montiert. Bauen in<br />
Rekordzeit ist kein Märchen aus 1001 Nacht, sondern heute<br />
schon Realität.<br />
Weitere Informationen: www.h-bau.de<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 39<br />
39_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-H-BAU.indd 39 09.06.16 10:40
Betontechnologie<br />
Neue innovative Spritzmörtelsysteme von StoCretec<br />
Instandsetzung von Wasserbauwerken<br />
Wasserbauwerke sind enormen Belastungen<br />
ausgesetzt: Klimatisch exponierte<br />
Standorte, mechanische Verformun gen<br />
aus wechselnden Wasserständen und<br />
abrasive Belastungen durch in Fließgewässern<br />
mitgeführte feste Stoffe schädigen<br />
den Beton. Auch im Wasser gelöste<br />
chemisch reaktive Elemente begrenzen<br />
die Lebensdauer von Beton- und Stahlbetonbauwerken.<br />
Um die Bausubstanz<br />
perfekt zu erhalten und bei Beschädigung<br />
wiederherzustellen, braucht es geeignete<br />
Sanierungskonzepte und Produkte.<br />
StoCretec entwickelte jetzt zwei Spritzmörtel<br />
speziell für die Instandsetzung von<br />
Altbetonen mit geringer Festigkeit.<br />
Eine Untersuchung der Bundesanstalt<br />
für Wasserbau (BAW) ergab, dass viele<br />
Wasserbauwerke nicht die Anforderun-<br />
Strömendem Wasser ausgesetzt – StoCrete TS 126/StoCrete TS 136 erfüllen die<br />
Anforderungen an die Dauerhaftigkeit von Instandsetzungsmörteln für den Wasserbau.<br />
Foto: StoCretec/Dr. Stephan Bruder<br />
Wechselnde Wasserstände, klimatisch exponierte Standorte und Wasser mit einem nicht ausgeglichenen<br />
Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht beanspruchen die Substanz von Talsperren.<br />
Foto: malafo – Fotolia<br />
gen an moderne Betone erfüllen: Druckund<br />
Haftzugfestigkeiten lagen unter den<br />
geforderten Werten. Altbetone mit diesen<br />
Eigenschaften können nicht mehr<br />
mit den Mörtelsystemen für statisch relevante<br />
Instandsetzung, die in der DafStb<br />
Richtlinie „Schutz und Instandsetzung<br />
von Betonbauwerken“ hinterlegt sind,<br />
bearbeitet werden. Hier sind angepasste<br />
Systeme gemäß ZTV-W LB 219<br />
gefordert, wobei diese jedoch nur die<br />
Rahmen bedingungen vorgibt. Welche<br />
Anforderungen die Stoffe im Detail erfüllen<br />
müssen, ist im BAW Merkblatt<br />
(MSM) Spritzmörtel/Spritzbeton nach<br />
ZTV-W LB 219, Abschnitt 5, hinterlegt.<br />
Modernste Mörteltechnologie<br />
Instandsetzungsmörtel (PCC, SPCC)<br />
für Wasserbauwerke aus Altbeton müs-<br />
sen vergleichbare mechanische Eigenschaften<br />
wie die der Altbetone aufweisen<br />
(z. B. E-Modul) und sollen die Anforderungen<br />
an die Dauerhaftigkeit erfüllen.<br />
StoCretec bietet für die Instand setzung<br />
von Bestandswasserbauwerken die innovativen<br />
Trocken spritzmörtel StoCrete<br />
TS 126 (S-A2) und StoCrete TS 136<br />
(S-A3) an. Diese Mörtel sind enorm widerstandfähig<br />
gegen das Einwir ken von<br />
Frost-/Tauwechseln sowie das Eindringen<br />
von Chloriden. Desweiteren haben<br />
die neuen Mörtel (SPCC) bei niedrigem<br />
E-Modul eine geringe Wasseraufnahme<br />
und zeichnen sich durch einen langsamen<br />
Karbonatisierungsfortschritt aus.<br />
Die polymervergüteten, zementgebundenen<br />
SPCC-Mörtel sind nach ZTV-W<br />
LB 219 in Verbindung mit dem BAW<br />
Merkblatt (MSM) geprüft und eignen sich<br />
hervorragend für die Instand setzung von<br />
Wasserbauwerken aus Altbeton. Selbstverständlich<br />
erfüllen die Produkte von<br />
StoCretec auch die Anforderungen der<br />
spezifischen europäischen Regelwerke,<br />
wie DIN EN 1504-3.<br />
Weitere Informationen:<br />
StoCretec GmbH, Gutenbergstr. 6,<br />
D-65830 Kriftel, www.stocretec.de<br />
40 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
40_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-STO CRETEC.indd 40 09.06.16 10:41
Betontechnologie<br />
Müllheizkraftwerk mit Freizeitwert<br />
Amager Resource Center<br />
Das Amager Resource Center der Bjarke Ingels Group wird in<br />
vielerlei Hinsicht ein Vorbild sein. Einerseits wird das Industriegebiet<br />
auf der dänischen Insel Amager durch das neue Wahrzeichen<br />
in die urbane und soziale Struktur des angrenzenden<br />
Kopenhagens eingegliedert. Zudem wird der Neubau eine der<br />
effizientesten und umweltfreundlichsten Anlagen der kombinierten<br />
Abfallwirtschaft und Energiegewinnung Europas.<br />
Erstmals wurde ein Müllheizkraftwerk als Attraktion konzipiert:<br />
Das großflächige Dach wird als Skipiste mit mehreren Schwierigkeitsgraden<br />
dienen. Der Entwurf setzt große Spannweiten<br />
der Decken für eine möglichst stützenfreie Innenraumgestaltung<br />
voraus. Zudem müssen erhöhte Schneelasten berücksichtigt<br />
werden. Diese Anforderungen erfüllt der deckengleiche<br />
Verbundträger DELTABEAM von Peikko.<br />
Das MODIX Schraubmuffensystem verbindet Fertigteil- und<br />
Ortbetonwände. Foto: Peikko<br />
Das Amager Resource Center setzt neue Maßstäbe für Kraftwerke<br />
der Zukunft. Visualisierung: BIG Architects<br />
Durch speziell modifizierte PC-Konsolen konnten die DELTA-<br />
BEAM Träger besonders nah an der Oberkante der Betonfertigteile<br />
positioniert werden. Einige Anschlüsse und Auflager<br />
der Verbundträger an Unterzüge und Fertigteilwände wurden<br />
durch Sondereinbauteile in Form von modifizierten Ankerplatten<br />
ausgeführt. Die hochbeanspruchten, teilweise biegesteifen<br />
Durch die Anwendung von PCs Konsolen (gelb und rot im Bild) können<br />
Betonkonsolen entfallen. Foto: Peikko<br />
Stirnplattenverbindungen wurden mittels FEM-Berechnungen<br />
in der Peikko Entwicklungsabteilung bemessen. Die Vorgaben<br />
der Ausführungsklasse EXC3, die Durchführung von Z-Güteund<br />
Ultraschallprüfungen sowie die hohen Ansprüche an die<br />
Oberflächenvorbereitung und den Korrosionsschutz stellten<br />
hohe Anforderungen an die Produkte von Peikko.<br />
Im Fertigteilwerk wurden MODIX SMA Schraubmuffen in Doppelwände<br />
eingebaut. Bauseits ist die Anschlussmöglichkeit für<br />
die Bewehrung der angrenzenden Ortbetonbauteile gewährleistet.<br />
Durch Einschrauben der MODIX SMB Muffen wurden<br />
die Bewehrungsstäbe „verlängert“ und anschließend Ortbetonwände<br />
geschalt und betoniert. An den Verbindungsstellen<br />
zwischen Fertigteilwänden und Ortbetonwänden wurde eine<br />
Bügelbewehrung angeschlossen. Da die Anschlussbewehrung<br />
nicht geschraubt werden konnte, wurden MODIX Positionsmuffen<br />
eingesetzt. Diese ermöglichen eine Verbindung<br />
von Bewehrungsstäben, wenn weder der bereits eingebaute,<br />
noch der anzuschließende Stab drehbar ist. Die Produkte von<br />
Peikko tragen durch die Reduzierung der Montagezeit dazu<br />
bei, dass der geplante Fertigstellungstermin eingehalten werden<br />
kann. Das ARC wird nach seiner Inbetriebnahme 2017<br />
Wärme für rund 160.000 Haushalte und Strom für etwa 62.500<br />
Wohngebäude liefern.<br />
Weitere Informationen: www.peikko.de<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 41<br />
41_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-PEIKKO.indd 41 09.06.16 10:46
Fassadentechnik<br />
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden:<br />
Nachhaltig im gesamten Lebenszyklus<br />
Die abwechslungsreiche Fassade des NuOffice wurde als VHF mit weißem Putz und Alucobond ® Ligno im authentischen Holzdekor umgesetzt.<br />
„State of the Art“ ist auch das restliche Gebäude: So erfolgt beispielsweise das Kühlen und Heizen ausschließlich über eine Betonkerntemperierung,<br />
die allein mit Grundwasser und Fernwärme betrieben wird. Foto: Katzer/3A Composites<br />
Mit dem wachsenden Bewusstsein über die Endlichkeit unserer<br />
Ressourcen wird Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip stets<br />
bedeutender. In den vergangenen Jahren wurde das Nachhaltige<br />
Bauen um einen weiteren wichtigen Aspekt ergänzt:<br />
Neben dem Gleichgewicht von ökologischen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Faktoren in der Bau- und Nutzungsphase steht<br />
auch die Frage im Vordergrund, was mit Bauten und den darin<br />
verwendeten Rohstoffen am Ende der Lebensdauer geschieht.<br />
Die repräsentative Wirkung von Fassaden macht nachhaltige<br />
Systeme an der Gebäudehülle besonders zukunftsweisend.<br />
Zukunftsweisend: Die Lebenszyklusbetrachtung<br />
Anspruch bei der Lebenszyklusbetrachtung ist es, bereits zu<br />
Beginn der Planung den vollständigen Lebensweg eines Gebäudes<br />
und seiner Bestandteile zu berücksichtigen – von der<br />
Herstellung der einzelnen Produkte, über die Bau- und Nutzungsphase<br />
bis hin zum Rückbau und zur Verwertung der<br />
Reststoffe. Mittlerweile haben diese Aspekte auch Eingang in<br />
die Legislative gefunden: So enthält die Novellierung der Bauproduktenverordnung<br />
die Grundanforderung, dass Bauwerke<br />
dauerhaft und ihre einzelnen Bestandteile wiederverwendbar<br />
oder recyclingfähig sein sollen. Daher sind dauerhafte Systeme<br />
gefragt, deren einzelne Bestandteile am Ende der Lebensdauer<br />
wiederverwendet oder in den Wertstoffkreislauf<br />
zurückgeführt werden können.<br />
Wie ein Baukasten funktioniert das System der vorgehängten<br />
hinterlüfteten Fassade (VHF): Beim Neubau ergeben sich<br />
dadurch stets neue und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes lassen sich<br />
die einzelnen Komponenten der Fassade leicht demontieren<br />
und ermöglichen einen geordneten Rückbau mit nahezu sortenreiner<br />
Trennung. Zudem eignen sich VHF für die Sanierung<br />
von Bestandsgebäuden und tragen so zum Erhalt der Bausubstanz<br />
bei. Das dauerhafte System, dessen einzelne Bestandteile<br />
eine Nutzungsdauer von über 50 Jahren aufweisen,<br />
schützt die dahinterliegende Wand vor vielfältigen Umwelteinflüssen<br />
und hilft so die Lebensdauer der gesamten Konstruktion<br />
zu verlängern.<br />
Ökobilanz als Maß<br />
Ökobilanzen für Bauwerke dokumentieren und prognostizieren<br />
die Umweltwirkungen durch Herstellung, Nutzung und Rückbau<br />
eines Gebäudes und die Verwertung der einzelnen Bauprodukte.<br />
Dabei wird der Energieverbrauch für die Herstellung<br />
der einzelnen Stoffe ebenso berücksichtigt wie die laufenden<br />
Aufwendungen im Betrieb von Gebäuden, die voraussichtliche<br />
Nutzungsdauer, sowie die Frage, was nach der Nutzung<br />
mit den verbauten Rohstoffen passiert. Für vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden ist der Energieeinsatz aus nicht erneuerbaren<br />
Ressourcen und das entstehende Treibhauspotential in<br />
42 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
42-43_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-Einstieg Verband.indd 42 09.06.16 10:48
Fassadentechnik<br />
der Broschüre „VHF im Fokus – Nachhaltigkeit“ dokumentiert.<br />
Dabei werden zwei Musterfassaden mit Unterkonstruktionen<br />
aus Holz und aus Aluminium dargestellt. Für die genauen<br />
Daten der Ökobilanz sowie für weiterführende Informationen<br />
steht die Publikation zum Download unter www.FVHF.de bereit.<br />
Besonders positiv sind die sehr geringen Aufwendungen<br />
in der Nutzungsphase und die hohe Energieeinsparung durch<br />
gute Wärmedämmeigenschaften. Zur positiven Ökobilanz der<br />
VHF trägt auch die lange Lebensdauer bei. Beim Rückbau<br />
erhalten VHF im Modul „Wiederverwendung, Recycling und<br />
sonstige Verwertung“ hohe Gutschriften. So ergeben sich insgesamt<br />
geringe Umweltwirkungen für die VHF.<br />
Die bestehende Berufsschule im Süden von Dachau wurde zu einem<br />
eleganten Campus mit einprägsamer Farbgestaltung erweitert: An der<br />
Fassade sind Equitone Natura Fassadentafeln aus Faserzement nicht<br />
sichtbar mit Hinterschnittdübeln auf der Aluminium-Unterkonstruktion<br />
montiert. Dahinter sorgt eine Dämmung von 30 Zentimetern für einen<br />
U-Wert der Außenwand von 0,12 W/(m²K) – das Schulgebäude erreicht<br />
damit Passivhaus-Standard. Foto: Eternit/Stefan Müller-Naumann<br />
Die besondere Ästhetik des modernisierten Walther-Hempel-Baus beruht<br />
auf dem Fassadensystem StoVentec ARTline Invisible, dessen<br />
Herzstück rahmenlose, verdeckt befestigte Photovoltaik-Panels bilden.<br />
Die Farbe der passiven Glaselemente changiert zwischen kräftigem Anthrazit<br />
und sehr dunklem Blau und ähnelt damit den Oberflächen der<br />
Solarmodule. Foto: Günther Fotodesign/Sto SE & Co. KGaA<br />
Sozial, ökonomisch, ökologisch<br />
Neben der hohen Lebenserwartung und ihrer Rückbaubarkeit<br />
tragen VHF zur Erfüllung der Anforderungen des Nachhaltigen<br />
Bauens bei: Zu den sozialen Faktoren zählen Sicherheitsfunk-<br />
tionen, wie der zuverlässige Brandschutz durch nichtbrennbare<br />
Dämmstoffe und der Blitzschutz mit elektrisch leitenden<br />
Unterkonstruktionen. Für das Wohlbefinden der Nutzer<br />
ist durch den hohen Schallschutz sowie die guten bauphysikalischen<br />
Eigenschaften der VHF gesorgt: Der Luftstrom im<br />
Hinterlüftungsraum führt Bau- und Nutzungsfeuchte stetig ab<br />
und sorgt so für ein gesundes Innenraumklima. Nicht zuletzt<br />
zählt auch die große Gestaltungsvielfalt zu den sozial nachhaltigen<br />
Eigenschaften von VHF, da das große Spektrum an<br />
Bekleidungsmaterialien ein einprägsames und identitätsstiftendes<br />
Stadtbild schafft.<br />
In der Vielfalt der Entwürfe, Bauaufgaben und eingesetzten<br />
Materialien beweist jede einzelne vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassade – nicht zuletzt durch ihre lange Haltbarkeit und Rückbaubarkeit<br />
– wie sich Gedanken zum Lebenszyklus bereits am<br />
Beginn eines Projektes rechnen.<br />
Autor: Ronald Winterfeld<br />
Bahnhofstr. 3–5<br />
Tel. 08073/91601-0<br />
info@as-fassaden.de<br />
83555 Gars Bahnhof<br />
Fax 08073/2697<br />
www.as-fassaden.de<br />
Wir erstellen vorgehängte, hinterlüftete Fassadenbekleidungen aus<br />
verschiedenen Materialien und arbeiten bundesweit.<br />
AS-Fassaden_Anz-180x40.indd 1 09.05.16 13:21<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 43<br />
42-43_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-Einstieg Verband.indd 43 09.06.16 10:48
Fassadentechnik<br />
Wegweisende Aluminiumfassade für das<br />
Leipziger Wintergartenareal<br />
Das Wintergartenareal ist neuer Firmensitz der Leipziger Wohnungs- und Baugenossenschaft (LWB) und<br />
symbolisiert die nachhaltige Neuausrichtung des gesamten Unternehmens.<br />
Die Architekten von „Schaltraum“ und „GMP Architekten<br />
Hamburg“ überzeugten im Architekturwettbewerb mit ihrem<br />
fortschrittlichen Designkonzept. Gegenstand des Wettbewerbs<br />
war die Entwicklung eines architektonischen Lösungsvorschlags<br />
für einen Büroneubau mit Schwerpunkt auf einer<br />
innovativen Fassade, die sich harmonisch in das Stadtbild<br />
eingliedert. Der Bau sollte nicht nur eine Baulücke schließen,<br />
sondern ein Tor zum Grafischen Viertel und zur Leipziger Ostvorstadt<br />
sein. In seiner Lage gegenüber dem Leipziger Hauptbahnhof<br />
nimmt der neue Hauptsitz der LWB eine prominente<br />
Stelle am Übergang zwischen historischem Stadtzentrum und<br />
der Stadterweiterung aus Zeiten der DDR ein. Außerdem sollte<br />
die Planung unter dem Aspekt des energieoptimierten und<br />
nachhaltigen Bauens im Sinne eines innovativen energie- und<br />
kosteneffizienten Gebäudekonzepts nach EnEV 2009 erfolgen.<br />
die Tat um. Als Fassadenmaterial wählte das Planungsteam<br />
Novelis ff2 ® , bandbeschichtetes Aluminium mit einer AlMg3-<br />
Legierung für optimale Planheit. Die Alutafeln in den Farbtönen<br />
Bronze, Beige und Effektgraumetallic zeichnen sich vor<br />
allem durch eine langlebige, farbbeständige PVdF-Oberfläche<br />
Das wurde erfolgreich in die Tat umgesetzt: 430 Mitarbeiter<br />
zogen in den ansehnlichen Büroneubau am Fuße des sogenannten<br />
Wintergartenhochhaus der 70er-Jahre um. Das neue<br />
Gebäude bietet Büroräume mit einer Nutzfläche von insgesamt<br />
5.485m². Im Erdgeschoss befinden sich Schulungsräume<br />
sowie eine Cafeteria.<br />
aus. Die 2 Millimeter dicken Novelis Aluminiumtafeln werden<br />
dem Bürogebäude daher dauerhaft ein modernes Erscheinungsbild<br />
verleihen. Zur Realisierung dieses Projektes wurden<br />
insgesamt 10.500 m² Novelis ff2 ® verbaut.<br />
Die einzelnen Fassadenelemente wurden dreidimensional gekantet<br />
und in den Tiefsicken verschraubt. An den großflächigen<br />
Fronten verlaufen die vertikalen Lisenen über zwei Etagen,<br />
die horizontalen erstrecken sich über die gesamte Breite<br />
des Gebäudes. Wo sich die horizontalen und vertikalen Lisenen<br />
treffen, entstehen dreidimensionale Knotenpunkte; diese<br />
stellten eine große konstruktive Herausforderung dar.<br />
Haupttrageelemente des siebengeschossigen Bürokomplexes,<br />
errichtet in Stahlbetonmassivbauweise, sind Flachdecken,<br />
Wände und Stützen aus Stahlbeton. Die Fassade, die<br />
attraktive Außenhaut des modernen Firmensitzes, kombiniert<br />
Glaselemente mit Novelis Farbaluminiumtafeln. Artmann Consult<br />
Geomatik wurde mit der Detailplanung der komplexen<br />
dreidimensionalen Aluminiumfassade beauftragt, Joachim<br />
Dulitz Glas- und Leichtmetallbau GmbH setzte die Planung in<br />
Die Konstruktion aus den dreidimensionalen Kassetten verleihen<br />
der Fassade eine optische Tiefe. Auch die großen Fronten<br />
an der Nord- und Westseite wirken trotz ihrer großen Flächen<br />
über 7 Etagen dadurch leicht und einladend. Die gegenüberliegende<br />
Fassadenfläche erstreckt sich nur über drei Etagen,<br />
dadurch kann Tageslicht in den Innenhof des Gebäudes gelangen.<br />
Das Wintergartenareal ist architektonisch wegweisend<br />
für die Gestaltung von Fassaden in historischen Innenstädten.<br />
Die Kombination moderner Baustoffe als 3D-Fassade macht<br />
Lust auf mehr Gebäude dieser Art.<br />
44 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
44_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-NOVELIS.indd 44 09.06.16 10:50
Fassadentechnik<br />
Komplexer und<br />
harmonischer Rhythmus<br />
Doppelschlitzrost<br />
Gemini!<br />
Der Hauptsitz der Industrie- und Handelskammer in Passau erstrahlt nach der Sanierung in<br />
einem neuen, zeitgemäßen Gewand mit raffiniertem Fugenbild.<br />
Foto: MOEDING Keramikfassaden GmbH (Toni Ott, Landshut)<br />
Der Gebäudekomplex der Geschäftsstelle<br />
der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) für Niederbayern in Passau<br />
wird derzeit in mehreren Schritten saniert:<br />
In diesem Zuge verliehen Thomas<br />
Schmied Architekten 2014 dem Hauptgebäude<br />
ein neues, zeitgemäßes Erscheinungsbild<br />
mit einer vorgehängten<br />
und hinterlüfteten Keramikfassade.<br />
Für eine feine horizontale Gliederung<br />
wurden individuell gefertigte Platten<br />
der Moeding Keramikfassaden GmbH<br />
mit fingerbreiten Rillen im Farbton Terrakottabeige<br />
verwendet. Die natürliche<br />
Oberfläche variiert ihr Erscheinungsbild<br />
nach Witterung, färbt sich bei Niederschlag<br />
dunkler und reflektiert sanft die<br />
umgebenden Lichtstimmungen. Insgesamt<br />
bekleiden etwa 1.200 Longoton-<br />
Platten in verschiedenen Maßen alle<br />
vier Fassadenflächen. Jede Platte hat<br />
bis zu elf waagrecht verlaufende Rillen,<br />
die sich von weitem nicht von den Horizontalfugen<br />
unterscheiden. Dank dieser<br />
Scheinfugen entsteht eine flächige,<br />
geradezu textile Anmutung. Die vertikalen<br />
Fugen sind ebenfalls präzise gesetzt<br />
und verlaufen wie klar sichtbare Nähte<br />
entlang der Fensterkanten. Trotz unterschiedlicher<br />
Fensterformate entsteht<br />
ein gleichmäßiges Fassadenbild durch<br />
individuell angepasste Plattenabmessungen.<br />
Das hochwertige und außergewöhnlich<br />
gestaltete Fassadenbild sorgt<br />
für Präsenz im Stadtraum und trägt zur<br />
Identifikation der Mitarbeiter und Mitgliedsunternehmen<br />
bei.<br />
Moeding Keramikfassaden GmbH<br />
Ludwig-Girnghuber-Straße 1, 84163 Marklkofen<br />
www.moeding.de<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 45<br />
• Dränage- & Entwässerungssysteme<br />
• Entwässerungs-Schwerlastsysteme<br />
Weitere Produkte und Infos finden Sie<br />
unter: www.richard-brink.de<br />
Richard Brink GmbH & Co. KG<br />
Görlitzer Straße 1<br />
33758 Schloß Holte-Stukenbrock<br />
Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0<br />
Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20<br />
45_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-MOEDING+Anz-BRINK.indd 45 09.06.16 10:51
Fassadentechnik<br />
Smarte Tragwerke<br />
Kleiner Durchmesser – große Wirkung<br />
Die Edelstahlseile und -seilanwendungen von Carl Stahl Architektur<br />
bieten nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten für<br />
die moderne Fassadenarchitektur. Das I-SYS Edelstahlseilsystem<br />
umfasst Einzelteile, Kombinationen und individuelle<br />
Anwendungen zur Gestaltung von Fassaden. Dabei entstehen<br />
einzigartige Projekte, welche durch das intelligente System<br />
aus Edelstahlseilen erst möglich gemacht werden.<br />
die imposante Kathedrale Sainte-Cécile, erbaut im 13. Jahrhundert<br />
und Teil des UNESCO Weltkulturerbes, prägen das<br />
mittelalterliche Flair des Städtchens nordöstlich von Toulouse.<br />
Mit seiner geschwungenen, goldschimmernden Hülle überstrahlt<br />
das Grand Théâtre des Cordeliers die historische Altstadt.<br />
Der moderne Bau fügt sich überraschend harmonisch<br />
in die umgebende regionaltypische Architektur ein. Möglich<br />
macht dies ein goldfarben eloxiertes Aluminiumgewebe, das<br />
Dominique Perrault einem Schleier gleich um das Gebäude<br />
drapiert hat: Es reflektiert das Sonnenlicht und glänzt im<br />
wechselnden Farbenspiel der umliegenden Backsteinbauten.<br />
Auf Spannung gehalten wird das spezielle Spiralgewebe von<br />
einer eigens entwickelten Edelstahlseilkonstruktion aus dem<br />
I-SYS Produktprogramm von CARL STAHL ARCHITEKTUR.<br />
600 Seilkonfektionen in unterschiedlichen Längen zwischen 3<br />
und 15 Metern und mit einem Durchmesser von 10 Millimetern<br />
tragen das imposante Aluminiumgewebe.<br />
Imposante Beleuchtung<br />
Die weltgrößte Kinderklinik für Augenheilkunde befindet sich<br />
im Moorfield Eye Hospital in London. Die Klinik zeichnet sich<br />
nicht nur durch anerkannte medizinische Kompetenz aus,<br />
sondern auch durch die kinderfreundliche und einladende<br />
Gestaltung des Gebäudes. An der Glasfassade kommen die<br />
I-SYS Edelstahl-Seilkonfektionen von CARL STAHL ARCHI-<br />
TEKTUR sowie Schatten spendende Aluminiumlamellen zum<br />
Einsatz. Tagsüber sind sie Sonnenschutz, abends raffinierte,<br />
farbenfrohe Beleuchtung.<br />
Schillernder Glanz für Albi<br />
Ein strahlendes Wahrzeichen bescherte der Pariser Stararchitekt<br />
Dominique Perrault der französischen Kleinstadt Albi in<br />
der Region Midi-Pyrénées. Pittoreske Backsteinbauten und<br />
Über Carl Stahl Architektur<br />
Geländerfüllungen, Absturzsicherungen oder komplexe Zoo-<br />
Anlagen: CARL STAHL ARCHITEKTUR realisiert die vielfältigsten<br />
architektonischen Anwendungen mit Edelstahlseilen<br />
und -netzen. Bereits seit 1880 dreht sich bei Carl Stahl alles<br />
um das Thema Seil – zu Anfang in Form von Naturfaserseilen<br />
für die Landwirtschaft, heutzutage mit Drahtseilen und<br />
Hebezeugen zum Fördern schwerster Lasten. In den 1990er-<br />
Jahren ging daraus unter dem Dach des Traditionskonzerns<br />
der Unternehmensbereich „Architektur“ hervor. Von der Beratung<br />
und Planung über die statische Berechnung und die<br />
Herstellung bis hin zur Montage bietet CARL STAHL ARCHI-<br />
TEKTUR seinen Kunden alles, was sie zur Verwirklichung<br />
kreativer Ideen aus Seilen, Netzen und Edelstahl-Systemkomponenten<br />
benötigen. Und dies weltweit.<br />
46 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
46_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-CARL STAHL.indd 46 09.06.16 10:54
Fassadentechnik<br />
Innovative Fassaden mit 3D Formteilen von Rieder<br />
Seit mehr als 55 Jahren ist das österreichische Familienunternehmen<br />
Rieder auf die Herstellung von lösungsorientierten,<br />
umweltfreundlichen und zugleich kosteneffizienten<br />
Betonbauteilen spezialisiert. Vor über einem Jahrzehnt hat<br />
die Rieder Gruppe mit der Herstellung von Fassadenverkleidungen<br />
aus Glasfaserbeton begonnen. Die Erweiterung der<br />
Produktpalette ging mit einer bedeutenden Entwicklung des<br />
Unternehmens einher, das nicht nur ästhetisch-innovative<br />
sondern auch funktionelle Produkte anbietet, die den originellen<br />
Charakter der Gebäude ausmachen. Die letzte Innovation<br />
der Rieder Gruppe im Bereich Fassadenverkleidungen sind<br />
fibreC 3D Formteile.<br />
Diese Formteile wurden jüngst von Gintaras Čaikauskas des<br />
litauischen Architektenbüros Linija im Rahmen eines Bauprojektes<br />
an der Universität Vilnius als raffinierte Fassadenlösung<br />
verwendet. Es kamen zahlreiche Materialien für die Umsetzung<br />
dieses Vorhabens in Frage bis der Architekt nach Prag reiste<br />
um zwei Bürogebäude mit fibreC 3D Fassade genauer unter<br />
die Lupe zu nehmen. „Bei meinem Aufenthalt in Prag konn te<br />
ich mich von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, die<br />
Rieders fibreC 3D Formteile bieten, überzeugen. Mit einem Mal<br />
wusste ich, dass ich damit eine originell innovative Lösung zur<br />
Hand hatte.“<br />
keiten bietet. Gemeinsam mit Rieder suchten die Architekten<br />
nach einer Lösung, welche die Budgetvorgaben einhalten<br />
konnte. Es waren lediglich eine Handvoll unterschiedlicher Elemente<br />
nötig, um die Freiform-Komposition, die Čaikauskas<br />
vorschwebte, umzusetzen.<br />
Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit Rieder auch<br />
eine smarte und kosteneffiziente Unterkonstruktion entwickelt.<br />
Im Rahmen von R2R – „from rendering to realization“ –<br />
werden Architekten und Bauherren in der Umsetzung eines<br />
gemeinsamen Lösungsansatzes für Gebäudehüllen – von der<br />
Unterkonstruktion bis hin zur Logistik, begleitet. Zur Realisierung<br />
der Fassade des Life Sciences Buildings wurde ein<br />
Prototyp errichtet, um schließlich die beste und kosteneffizienteste<br />
Lösung zu finden. Die Verkleidung ist aber nicht<br />
nur ästhetisch und innovativ, sondern erfüllt natürlich auch<br />
die funktionellen Anforderungen der Fassade. Die fibreC 3D<br />
Formteile von Rieder schützen das Gebäude vor Sonnenlicht,<br />
was insbesondere für die Labore von Bedeutung ist. Darüber<br />
hinaus ermöglicht eine sonnenlichtabweisende Gebäudehülle<br />
auch eine kostensparende Gebäudekühlung.<br />
Inspirierende Reise<br />
Bei seinem Aufenthalt in Prag hat Gintaras Čaikauskas ein<br />
Gebäude besichtigt, dessen Fassade ebenfalls mithilfe der<br />
fibreC 3D Formteile von Rieder umgesetzt wurde:<br />
Main Point Karlin, DaM Architects<br />
Architektonisch anspruchsvoll und dabei ökonomisch<br />
Die Betonelemente sind kaum 13 mm dick und in zahlreichen<br />
Farben, Oberflächenstrukturen und Formen, U-, V- oder L-förmig,<br />
erhältlich. Rieder stellt diese mit einer Maximallänge von<br />
3,6 m her, was Architekten zahllose Anwendungsmöglich<br />
Die Architekten haben farbige fibreC 3D Formteile von Rieder<br />
ausgewählt, um die markante Form des Gebäudes und<br />
die großzügigen Glasflächen zu unterstreichen. Die Elemente,<br />
die eine Länge von bis zu 3,6 m aufweisen können, werden<br />
aus dünnen, gebogenen Platten geformt, die hohl und folglich<br />
leicht sind. Zur Befestigung der Platten dienen lediglich zwei<br />
integrierte Anker – eine intelligente und materialschonende<br />
Unterkonstruktion ist das Ergebnis. Das ideale Befestigungssystem<br />
für verglaste oder teilweise verglaste Fassaden.<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 47<br />
47_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-RIEDER.indd 47 09.06.16 10:56
Fassadentechnik<br />
Extravagante Schieferfassade schützt in exponierter Hanglage<br />
Haus mit Weitblick – Schieferfassade für Extremlage<br />
Über allem schweben: Schiefermonolith mit weit auskragenden Obergeschossen<br />
Der Ausblick auf den Zürichsee ist von diesem Wohnsitz aus<br />
faszinierend. In einen Hang stehend und dennoch hoch über<br />
allem schwebend wird dieses anspruchsvoll mit Rathscheck<br />
Schiefer gestaltete Bauwerk auch den hier vorherrschenden<br />
schwierigen Wetterlagen gerecht. Vor dem Haus verläuft zudem<br />
eine schmale Landstraße. Damit dieser Ort lebens- und<br />
liebenswert bleibt, der Panoramablick bestmöglich genutzt<br />
werden kann und Schnee, Verkehr oder Nebel kaum eine Rolle<br />
spielen, haben die Architekten das klassische Raumprogramm<br />
zum Teil auf den Kopf gestellt. Die große Tiefgarage mit den<br />
Wirtschaftsräumen ist fast unsichtbar in den Berg gebaut.<br />
Edel, hochwertig und haltbar: Dynamische Deckung aus Schiefer<br />
Fotos: Rathscheck Schiefer<br />
Darüber liegt der Eingangs- und Fitnessbereich mit Einliegerwohnung.<br />
Im ersten Obergeschoss befinden sich unter anderem<br />
die Schlaf- und Kinderzimmer sowie die große bergseitige<br />
Südterrasse. Ganz oben, über allem schwebend und zum Teil<br />
auch auskragend, bieten Küche, Wohnzimmer, Wintergarten<br />
und Außenterrassen einen Ausblick und ein Wohngefühl, als<br />
würde man über allem fliegen. Die Architekten nennen das<br />
Gebäude deshalb fantasiereich auch Dragonfly – Drachenflug.<br />
Damit diese Höhenflüge auch im Alter gelingen, ist das Gebäude<br />
barrierefrei geplant und mit einem Lift ausgestattet.<br />
Eine so faszinierende Bauwerkslage muss man sich in Hanglagen<br />
hart erarbeiten. Heller Sichtbeton, kompromisslos in den<br />
Berg gestemmt, sichert bei den hier üblichen Wetterextremen<br />
die unteren Geschosse, die robuste Schieferfassade schützt<br />
die Wände darüber. Um den hohen Wärmeschutz zu realisieren,<br />
mussten die Architekten sorgfältig planen. Ungewöhnlich<br />
und zugleich verblüffend einfach gelöst sind die Anschlüsse<br />
an die Terrassen und auskragenden Bauteile. Während die<br />
Fassadendämmung aus 18 cm Mineralwolle fürs Erste einfach<br />
nur einen hohen Standard darstellt, fordern die bis zu 22 cm<br />
dicken PU-Dämmungen auf den auskragenden Bauteilen und<br />
Terrassen normalerweise Kompromisse im Anschlussbereich<br />
zwischen innen und außen. Nicht so bei diesem Objekt. Die<br />
Architekten setzen im Gebäudeinneren 48 cm dicke Betondecken<br />
ein. Zusammen mit dem schwimmenden Estrich beläuft<br />
sich die Gesamtdicke der Decken auf 60 cm. Diese massiven<br />
Geschossdecken verjüngen sich außen auf 26 cm und können<br />
damit problemlos die von außen erforderlichen Dämmungen der<br />
auskragenden Bauteile und der angeschlossenen Terrassen aufnehmen.<br />
Die Übergänge von innen nach außen sind so äußerst<br />
solide und sicher gelöst. Im Gegenzug sichern die mächtigen<br />
Betondecken und die dazugehörigen soliden Betonwände geradezu<br />
gigantische Speichermassen und besten Schallschutz.<br />
Auch wenn man es dem dunklen, zurückhaltenden Schiefermonolithen<br />
nicht ansieht: Die Bauherren schätzen die hellen<br />
lichtdurchfluteten Räume, die Ruhe und die hohe Lebensqualität<br />
hinter den massiven Wänden.<br />
Weitere Informationen: www.rathscheck.de<br />
48 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
48_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-RATHSCHECK.indd 48 09.06.16 10:58
Fassadentechnik<br />
Das Würth Vorwandmontage-System VWM<br />
zur Fenstermontage<br />
Würth Vorwandmontage-System vom ift Rosenheim<br />
erfolgreich auf Qualität und Praxistauglichkeit geprüft<br />
Aufgrund steigender Energiekosten ist der Trend hin zu hoch<br />
wärmedämmenden Gebäuden ungebrochen. Im Neubau und bei<br />
der Sanierung von Bestandsgebäuden kommen immer häufiger<br />
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) zum Einsatz, die an der<br />
Außenseite von tragenden Wandschalen angebracht werden.<br />
Für die Einbauposition des Fensters hat das Konsequenzen,<br />
sie wandert nach außen in die Wärmedämmung. Denn eine<br />
Vorverlagerung sieht optisch besser aus und bringt mehr Licht<br />
in die Räume. Die dadurch gewonnene Sonnenenergie führt zu<br />
solaren Wärmegewinnen und verbessert die Gebäudeenergiebilanz.<br />
Außerdem werden die Temperaturverläufe im Übergang<br />
zwischen Wandsystem und Fenster positiv beeinflusst. Die Vorteile<br />
einer Vorwandmontage bei Gebäuden mit WDVS überzeugen.<br />
Der Bedarf an entsprechenden Vorwandmontagesystemen<br />
und systemintergierten Abdichtungsprodukten, die eine wärmedämmoptimierte<br />
Fenstermontage gewährleisten, nimmt daher<br />
deutlich zu und wird immer mehr zur Standardlösung.<br />
Das neue Würth Vorwandmontage-System<br />
ist für eine<br />
einfache und zuverlässige Fenstermontage<br />
und Abdichtung in der<br />
Dämmebene einer Fassade entwickelt<br />
und im System geprüft. Es erfüllt<br />
die Anforderungen der EnEV 2014<br />
und der EU-Gebäuderichtlinie.<br />
Der Fensteranschluss einer WDVS-<br />
Fassade, einer hinterlüfteten Fassade oder eines zweischaligen<br />
Mauerwerks stellt oftmals eine große Schwachstelle dar. Hier<br />
kann es schnell zu Wärmebrücken kommen.<br />
Das Würth Vorwandmontage-System kann grundsätzlich auf allen<br />
mineralischen, tragfähigen und festen Untergründen montiert<br />
werden. Der hochwertige, neutrale und dauerelastische 1-K-<br />
Spezialkleb- und Dichtstoff bietet eine gute Anfangshaftung und<br />
eine leichte Verarbeitung. Seine sehr gute Haftung auf allen<br />
gängigen Untergründen wie Beton, Porenbeton, Ziegel- und<br />
Kalksandstein und Holz bringen die maximalen Traglasten. Der<br />
Baustoff Porenbeton mit der geringsten Tragfähigkeit stellt dennoch<br />
die erstaunliche Gebrauchslast von 200 kg pro Meter dar<br />
und ist dabei für die empfohlene Traglast pro Meter maßgebend.<br />
Entsprechend des RAL-Leitfadens empfehlen wir zur mechani-<br />
schen Befestigung unseren bauaufsichtlich zugelassenen Rahmendübel<br />
W-UR 8 der zugleich die Sicherung gegen das Abrutschen<br />
im nichtausgehärteten Zustand des Klebers übernimmt.<br />
Nach der umlaufenden Montage des Vorwandmontage-Systems<br />
VWM und dem vollständigen Aushärten des Montageklebers<br />
VWM kann das Fenstersystem nach den allgemein<br />
anerkannten Regeln der Technik eingebaut werden.<br />
Auch hier sind die Vorgaben aus dem Leitfaden zur Ausführung<br />
der Montage von Fenster und Haustüren für Neubau und<br />
Renovierung zu beachten. Die aktuelle Ausgabe ist unter der<br />
Artikel Nummer 5995 000 000 lieferbar.<br />
Die mechanische Befestigung der Fenster in den Montagewinkel<br />
ist mit unseren Abstandsmontageschrauben AMO ® III-Schraube<br />
Ø 7,5 mm möglich. Der Montagewinkel ist vorzubohren.<br />
Für die Abdichtung der Fenster-Zarge innen und außen sowie<br />
die Dämmung bietet Würth ein umfangreiches, vom ift-geprüftes<br />
Sortiment.<br />
Mit unserem Montagetool (www.montagetool.de) lassen sich<br />
heute schon viele Befestigungen in unterschiedlichen Untergründen<br />
sowie die verschiedenen Abdichtungssysteme analog<br />
zur DIN 4108-2 berechnen und in einen Montagepass nachweisen.<br />
Das Würth-Vorwandmontages-System wird hier in Kürze<br />
verfügbar sein.<br />
Prüfungen zur<br />
• Bauteilprüfung nach MO-01/1<br />
• Nachweis der Statik<br />
• Klebekraft auf allen Untergründen<br />
• Nachweis der Tragfähigkeit<br />
• Statik der Sicherungsschrauben<br />
• Nachweis für die Fensterbefestigung in der Zarge<br />
• Überprüfung und Nachweis der mechanischen Sicherung<br />
• Nachweis der Schlagregendichtheit<br />
• Nachweis der Luftdichtheit<br />
• Abdichtung und Befestigungssystem, Stellungnahme zur<br />
Verwendung<br />
• Übereinstimmung mit RAL „Leitfaden zur Montage“<br />
• RAL-Prinzip „innen dichter als außen“<br />
• Materialeigenschaften DIBt Allgemein bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
• Brandschutz<br />
• EC 1 PLUS Zertifizierung<br />
und weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.wuerth.de/ingenieure<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 49<br />
49_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-WÜRTH.indd 49 09.06.16 11:01
Holz/Holzwerkstoffe<br />
KVH ® , Duobalken ® , Triobalken ® – technisch getrocknete<br />
Vollholzprodukte nach europäischer Norm<br />
Wohngebäude müssen heute hohe Anforderungen hinsichtlich<br />
Sicherheit, Wärme-, Hitze- und Schallschutz erfüllen. Architekten<br />
und Bauherren verlangen nach ökologischen, gesunden,<br />
pflegeleichten und ästhetischen Materialien. Die Bauzeiten sollen<br />
kurz, Aufwand und Kosten im ausgewogenen Verhältnis<br />
zueinander stehen. Ideale Voraussetzungen für das Bauen mit<br />
technisch getrockneten, maßhaltigen, formstabilen und kaum<br />
zu Rissbildung neigenden Holzbaustoffen wie Konstruktionsvollholz<br />
KVH ® und Balkenschichtholz (Duobalken ® , Triobalken ® ).<br />
Wirtschaftlich Bauen durch präzise Vorfertigung<br />
Gut gedämmte Gebäude verlangen eine dauerhafte Luftdichtheit<br />
der Gebäudehülle. Alle Bauteile müssen deshalb passgenau<br />
gefertigt sein. Feuchtebedingte Formänderungen dürfen<br />
die Luftdichtheit nicht beeinträchtigen. Moderne Vollholzprodukte<br />
wie KVH ® , Duobalken ® und Triobalken ® ermöglichen<br />
durch ihre über der Norm liegenden technischen Eigenschaften<br />
luftdichte und daher energiesparende Holzbauten mit hohem<br />
Wärmedämmstandard. Die hohe Maßhaltigkeit ist gleichzeitig<br />
eine wichtige Voraussetzung für die rationelle maschinelle Bearbeitung<br />
im Holzbaubetrieb. Erst mit solchen Hölzern lassen<br />
sich kostensparende CNC-gesteuerte Maschinen einsetzen,<br />
um einen hohen Vorfertigungsgrad zu erreichen.<br />
Technisches Trocknen gegen Insektenbefall<br />
Die wohngesunde Umgebung ist ein starkes Motiv, wenn<br />
es um die Entscheidung für ein Holzhaus geht. Gerade das<br />
Bauen mit technisch getrockneten Holzbaustoffen wie KVH ®<br />
und Balkenschichtholz ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />
den Verzicht auf vorbeugenden chemischen Holzschutz. Denn<br />
technisch getrocknetes und durch baulichen Holzschutz vor<br />
Feuchte geschütztes Holz wird von zerstörenden Pilzen nicht<br />
angegriffen. Die Insektenunempfindlichkeit in Innen- und baulich<br />
geschützten Außenbereichen ist erwiesen.<br />
Überwachte Qualität<br />
Die KVH ® -Herstellerbetriebe haben sich zur Überwachungsgemeinschaft<br />
Konstruktionsvollholz KVH e.V. zusammen-<br />
50 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
50-51_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-KVH.indd 50 09.06.16 11:05
Holz/Holzwerkstoffe<br />
geschlossen, um die Produktqualität<br />
durch ständige innerbetriebliche Kontrollen<br />
und ergänzende Überwachung<br />
durch unabhängige Institute zu gewährleisten.<br />
Nur derart qualitätsüberwachtes<br />
und von den Mitgliedern der<br />
Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz<br />
e.V. hergestelltes Konstruktionsvollholz darf<br />
mit dem international geschützten Markenzeichen KVH ® gekennzeichnet<br />
werden.<br />
KVH ® Konstruktionsvollholz (keilgezinktesVollholz)<br />
nach DIN EN 15497:2014 [3]<br />
KVH ® , DuobalKen ®<br />
unD TriobalKen ®<br />
- nacH europäiscHer norm -<br />
Konstruktionsvollholz KVH® und Balkenschichtholz (Duobalken®, Triobalken®)<br />
sind hochwertige Baustoffe für konstruktive Verwendungen im modernen<br />
Holzbau, besonders geeignet für:<br />
QQ<br />
tragende und aussteifende Holzkonstruktionen,<br />
QQ<br />
Bauteile mit hohen gestalterischen Ansprüchen,<br />
QQ<br />
Bauteile, bei denen auf vorbeugenden chemischen Holzschutz<br />
verzichtet werden kann.<br />
Europäisch geregelt gemäß DIN EN 15497:2014-7 (Konstruktionsvollholz KVH®)<br />
und DIN EN 14080:2013-08 (Duobalken®, Triobalken®)<br />
Visuell oder maschinell nach der Festigkeit sortiertes,<br />
technisch getrocknetes und gehobeltes oder kalibriertes<br />
Vollholz mit definierter Maßhaltigkeit für sichtbare oder<br />
nicht sichtbare Bereiche. Im Regelfall ist KVH ® keilgezinkt.<br />
Die Länge beträgt normalerweise 13 m. Größere<br />
Längen sind auf Anfrage möglich. KVH ® erfüllt die Anforderungen<br />
DIN EN 15497 (für keilgezinktes Vollholz) sowie<br />
aus DIN EN 14081-1 [4] für nicht keilgezinktes Vollholz.<br />
Duobalken ® und Triobalken ® (Balkenschichtholz)<br />
nach DIN EN 14080:2013 [5] oder allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung Z. 9.1-440 [6]<br />
Zusammengesetzter Vollholzquerschnitt aus zwei bzw.<br />
drei miteinander verklebten Einzelhölzern gleicher Querschnittsmaße.<br />
Die Lamellen sind i. d. R. keilgezinkt. Die<br />
Länge der Duobalken ® und Triobalken ® beträgt üblicherweise<br />
13 m. Größere Längen sind auf Anfrage möglich.<br />
Duobalken ® und Triobalken ® werden nach DIN EN<br />
14080:2013 oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung<br />
Z. 9.1-440 hergestellt. Über die Norm hinausgehende<br />
Qualitätsanforderungen, z. B. an die Oberflächen,<br />
können gemäß Vereinbarung über Duobalken ® und Triobalken<br />
® mit Holzbau Deutschland angefragt werden. Wie<br />
bei KVH ® wird die Einhaltung dieser zusätzlichen Qualitätsanforderungen<br />
im Rahmen von Eigen- und Fremdüberwachungen<br />
durch unabhängige Institute kontrolliert.<br />
Neue Broschüre „Technische Informationen KVH ® ,<br />
Duobalken ® , Triobalken ® “<br />
Die Broschüre „Technische Informationen KVH ® , Duobalken ® ,<br />
Triobalken ® der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz<br />
e.V. wurde neu überarbeitet und steht ab sofort unter<br />
www.kvh.eu zum Download bereit.<br />
Die Broschüre richtet sich an Architekten, Planer sowie alle<br />
Holzbe- und Verarbeiter. Sie informiert umfassend über Herstellung,<br />
technische Eigenschaften, Anwendungsbereiche und Lieferprogramme<br />
von keilgezinktem Konstruktionsvollholz KVH ®<br />
nach DIN EN 15497:2014 und Balkenschichtholz (Duobalken ® ,<br />
Mehr Informationen zur europäischen Norm unter www.kvh.eu oder bei:<br />
Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V.<br />
Heinz–Fangman–Straße 2, D-42287 Wuppertal – GERMANY<br />
Fax: ++ 49 (0) 202 / 769 72 73–5, Email: info@kvh.eu<br />
Triobalken ® ) nach DIN EN<br />
14080:2013 oder allgemeiner<br />
bauaufsichtlicher<br />
Zulassung Z.9.1-440.<br />
Ausführlich werden die<br />
aktuellen Bemessungsgrundlagen<br />
nach DIN EN<br />
1995-1-1 (Eurocode<br />
5-1-1) behandelt und in<br />
Rechenbeispielen bzw.<br />
Tabellen dargestellt.<br />
Ausschreibungsbeispiele,<br />
Leistungserklärungen,<br />
Produkt-<br />
Kennzeichnung sowie<br />
eine Übersicht der<br />
Vorteile von KVH ® , Duobalken<br />
® , Triobalken ® ergänzen die technischen Regeln.<br />
Mehr Informationen über KVH ® , Duobalken ® und Triobalken ®<br />
bei: Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V.,<br />
Heinz-Fangman-Str. 2, D-42369 Wuppertal, E-Mail: info@kvh.de,<br />
Internet: www.kvh.eu<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 51<br />
50-51_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-KVH.indd 51 09.06.16 11:05
Rückstauschutz<br />
Mit dem richtigen Schutz sicher vor Rückstau<br />
Für jeden Einsatzbereich den passenden Rückstauverschluss<br />
Extreme Wettereignisse kommen in den letzten Jahren<br />
deutschlandweit immer häufiger vor. Unwetter mit schweren<br />
Gewittern und Starkregenfällen sorgen dabei oft für vollgelaufene<br />
Keller. Denn die Kanalisation ist nicht für die großen<br />
Wassermengen bei Starkregenfällen ausgelegt. Die Folge:<br />
ohne den richtigen Rückstauschutz kann das Abwasser ungehindert<br />
durch die Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene,<br />
also der Straßenoberkante, zurück in das Gebäude drücken<br />
und erhebliche Schäden am Gebäude und Mobiliar anrichten.<br />
Hauseigentümer müssen für Schäden selbst haften<br />
Hauseigentümer müssen nach einer Gerichtsentscheidung<br />
des Landgerichts Coburg Az.: 12 0 207/02 bei Kanalrückstau<br />
für die Folgen einer Kellerüberflutung selbst aufkommen. Sie<br />
können dafür nicht die Gemeinden beziehungsweise Kommunen<br />
haftbar machen, selbst wenn deren Abwasserkanäle zu<br />
klein bemessen sind. Hausbesitzer haften weiterhin gegenüber<br />
ihren Mietern. Die Versicherungen können Entschädigungen<br />
einschränken oder sogar ablehnen, wenn die Grundstücksentwässerung<br />
nicht den einschlägigen Vorschriften und<br />
Regeln der Technik entspricht. Mangelnde Vorsorge kann also<br />
schnell eine teure Angelegenheit werden. Grundsätzlich sind<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen daher so zu installieren,<br />
dass eine Überflutung im Gebäude oder auf dem Grundstück<br />
vermieden wird.<br />
Normen und Vorschriften zum Rückstauschutz<br />
DIN 1986-100 besagt, dass Entwässerungsgegenstände<br />
oberhalb der Rückstauebene mittels Schwerkraft zu entwäs-<br />
Angesichts des Klimawandels nehmen extreme Wetterphänomene<br />
wie Starkregenfälle weiter zu.<br />
sern sind. Nur in Fällen, in denen das Gefälle zum Kanal nicht<br />
ausreicht, dürfen Hebeanlagen das Abwasser ableiten. DIN<br />
EN 12056-4 regelt, dass Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene<br />
durch automatisch arbeitende Abwasserhebeanlagen<br />
mit Rückstauschleife gegen Rückstau zu sichern sind.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen können nach DIN EN<br />
13564-1 auch Rückstauverschlüsse verwendet werden.<br />
Ohne den richtigen Rückstauschutz kann das Abwasser im Rückstaufall<br />
ungehindert durch die Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene<br />
zurück in das Gebäude drücken.<br />
Zum Schutz vor Rückstau stehen grundsätzlich drei Produktarten<br />
zur Verfügung:<br />
• automatisch arbeitende Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife<br />
nach DIN EN 12056<br />
• Rückstauverschlüsse nach DIN EN 13564-1<br />
• Rückstausicherungsanlagen in allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung: Hybrid-Hebeanalgen<br />
52 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
52-53_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-KESSEL.indd 52 09.06.16 11:15
Rückstauschutz<br />
Bezüglich der Einsatzbereiche beschreibt die DIN 1986-100<br />
nur die beiden genormten Produktarten Hebeanlagen und<br />
Rückstauverschlüsse. Doch wie auch der Kommentar der DIN<br />
1986-100 feststellt, ist es aus Gründen der technischen Entwicklung,<br />
der Wirtschaftlichkeit, aber auch des Umweltschutzes<br />
und des sparsamen Umgangs mit Primärenergien notwendig,<br />
dass neue Bau- und Werkstoffe, Bauteile, Bauarten<br />
und Einrichtungsgegenstände Anwendung und Verwendung<br />
finden.<br />
Abwasser mit dem natürlichen Gefälle ableiten<br />
Ist ein ausreichendes Gefälle zum Kanal vorhanden, fließt das<br />
Abwasser mit dem natürlichen Gefälle zum Kanal und muss<br />
nicht gehoben werden. Unter dieser Voraussetzung kann ein<br />
Rückstauverschluss eingesetzt werden. Wenn über das Gefälle<br />
hinaus folgende Bedingungen erfüllt sind:<br />
• Die Räume müssen von untergeordneter Nutzung sein. Im<br />
Rückstaufall dürfen keine wesentlichen Sachwerte beschädigt<br />
und die Gesundheit der Bewohner nicht beeinträchtigt<br />
werden.<br />
• Der Benutzerkreis muss möglichst klein sein.<br />
• Oberhalb der Rückstauebene muss ein weiteres WC zur<br />
Verfügung stehen.<br />
• Bei Rückstau muss auf die Benutzung der Ablaufstellen verzichtet<br />
werden können.<br />
Bei Gefälle zum Kanal bietet ein Rückstauverschluss wie Staufix von<br />
KESSEL sicheren Schutz.<br />
Bei Rückstau verschließt ein Rückstauverschluss selbsttätig.<br />
Sobald der Rückstau vorbei ist, kann das Abwasser dann<br />
ungehindert abfließen. Bei der Wahl des Rückstauverschlusses<br />
ist die Abwasserart entscheidend. Es gibt spezielle Verschlüsse<br />
für fäkalienhaltiges Schwarzwasser, und für Grauwasser,<br />
das keine Fäkalien enthält. Bei fäkalienführenden<br />
Leitungen dürfen keine Rückstauverschlüsse mit manuellem<br />
Verschluss, also einer Pendelklappe, eingesetzt werden. Denn<br />
bei diesen besteht die Gefahr, dass Feststoffe den Rückstauverschluss<br />
blockieren und die Klappen sich nicht mehr öffnen<br />
können. Klappen, die für fäkalienführende Leitungen geeignet<br />
sind, sind im Normalbetrieb immer geöffnet. Im Rückstaufall<br />
schließt die Klappe automatisch.<br />
Die Modulset-Versionen des Staufix FKA Komfort und Staufix SWA<br />
bieten größtmögliche Flexibilität: Die Muffen und Spitzenden der<br />
Modulsets sind in unterschiedlichen Zu- und Ablaufnennweiten individuell<br />
kombinierbar und separat erhältlich. (Bilder: KESSEL AG)<br />
Rückstauverschlüsse – vom Basismodell bis zur<br />
Komfortversion<br />
Der Rückstauverschluss Staufix des Herstellers KESSEL ist<br />
den verschiedenen Anforderungen entsprechend in unterschiedlichen<br />
Ausführungen erhältlich: vom Einfachrückstauverschluss<br />
mit einer Kunststoffklappe bis zum Fäkalien-Rückstauautomat<br />
Staufix FKA Komfort, der mit einem Schaltgerät<br />
mit Displayanzeige und einer motorisch betriebenen Rückstauklappe<br />
ausgestattet ist. Natürlich können sich die Anforderungen<br />
an den Rückstauschutz auch nach dem Einbau<br />
ändern. Daher sind Rückstauverschlüsse, die sich nachrüsten<br />
lassen, die sichere Wahl. Die Modelle der Staufix-Premiumbaureihe<br />
beispielsweise können mit den entsprechenden<br />
Zusatzbauteilen zu einem funktionshöheren Rückstauaggregat<br />
bis zur Rückstaupumpanlage Pumpfix F nachgerüstet<br />
werden. Damit können Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene<br />
auch während eines Rückstaus genutzt werden, da<br />
das Abwasser in dieser Zeit gegen den Rückstau in den Kanal<br />
gepumpt wird. Ein weiterer Aspekt, der bei der Auswahl des<br />
passenden Rückstauverschlusses beachtet werden sollte, ist<br />
die einfache Wartung und die langfristige Verfügbarkeit von<br />
Ersatzteilen.<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 53<br />
52-53_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-KESSEL.indd 53 09.06.16 11:15
Sanierung<br />
Außendämmung mit Poroton-WDF: Pfarrhaus Erlöserkirche, Landshut<br />
Außendämmung trotz Denkmalschutz<br />
Das Pfarrhaus der evangelisch-lutherischen Erlöserkirche in<br />
Landshut war in die Jahre gekommen und bedurfte einer dringenden<br />
energetischen Sanierung. Zusammen mit der Kirche<br />
und dem freistehenden Campanile wurde das Pfarrhaus von<br />
Hans Döllgast 1963 errichtet und steht wie die meisten seiner<br />
Bauwerke unter Denkmalschutz. Für die Dämmung und Erneuerung<br />
der Fassade kam deshalb ein herkömmliches Wärmedämmverbundsystem<br />
nicht in Frage.<br />
chitekt Bernhard Paringer von Neumeister & Paringer Architekten,<br />
Landshut, entschied sich deshalb letztendlich für eine<br />
Vormauerung mit einem hochwärmedämmenden und monolithischen<br />
Ziegel mit Perlitfüllung (Poroton-WDF). Diese ließ im<br />
Hinblick auf die Anforderung der Denkmalpflege mehr Spielräume.<br />
So ermöglichte das System einen normalen Putzaufbau<br />
und die Umsetzung des Sockeldetails mit einem Streifen<br />
aus italienischem Nagelfluh.<br />
Fassadenbaustoff: Nachhaltigkeit gepaart mit<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Das Pfarrhaus der Erlöserkirche nach der Sanierung. Energieoptimiert<br />
und wieder an die Optik Döllgasts von 1963 herangeführt. Ansicht<br />
vom Garten aus. Bild: Rolf Sturm, Landshut<br />
Objekt: Kirchenensemble im Denkmalschutz<br />
Die evangelisch-lutherische Erlöserkirche mit Pfarrhaus in<br />
Landshut ist der einzige Neubau eines protestantischen Kirchenbauwerks<br />
von Hans Döllgast (1891-1974) überhaupt.<br />
Das als Wohnhaus der Pfarrersfamilie zur Verfügung stehende<br />
Gebäude befindet sich im Südosten des Kirchen-Areals. Es<br />
erstreckt sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeindehaus<br />
und ist mit einem Durchgang sowie einem gemeinsamen<br />
Zugang mit diesem verbunden. Im Gegensatz zu den aufwendigen<br />
und detaillierten Klinkerfassaden von Kirche, Pfarramt<br />
und Gemeindehaus hebt sich das Pfarrhaus durch seinen<br />
schlichten, hell verputzten Baukörper aus dem Ensemble der<br />
Gebäude hervor.<br />
Poroton-WDF ist eine massive Ziegelwand, gefüllt mit dem aus<br />
der Natur kommenden Dämmstoff Perlit. Die äußere Schale<br />
dieses Dämmsystems besteht aus einer 15 mm starken, stabilen<br />
Ziegelschale, die mit einem wärmedämmenden Kern aus<br />
Perlit versehen ist. Hinzukommen noch einmal 20 mm durch<br />
das Finish des Leichtputzes. Diese erweist sich als hervorragender<br />
Schutz gegenüber den vielfältigen Beanspruchungen,<br />
denen eine Fassade im Laufe ihres Lebens ausgesetzt ist. Neben<br />
mechanischen Beschädigungen, Abplatzungen, Putzrissen<br />
und dergleichen werden Fassaden mit der Zeit zudem unansehnlich,<br />
weil sich Algen an den sonnenabgewandten oder von<br />
Tauwasser feuchten Oberflächen ansiedeln. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit<br />
von Außenschale und Putz der Poroton-Wärmedämmfassade<br />
verringert Tauwasseransammlungen an der<br />
Oberfläche der Wand. Ein Einsatz von Bioziden zur Vermeidung<br />
von Fassadenbewuchs ist deshalb nicht nötig. Betrachtet man<br />
Projekt: Energetische Sanierung<br />
Im Laufe vielfältiger Renovierungs- und Umbaumaßnahmen<br />
hatte das Pfarrhaus sein ursprüngliches und charakteristisches<br />
Erscheinungsbild verloren. Ziel war es deshalb, neben<br />
der energetischen Sanierung und der Erneuerung der Gebäudetechnik<br />
wieder an die originäre Gestaltung von Hans Döllgast<br />
heranzuführen.<br />
Die Dämmung der Bestandswand war aus denkmalpflegerischer<br />
Hinsicht eine diffizile Angelegenheit. Vorgabe war es,<br />
die Sockelausbildung mit Natursteinstreifen zu erhalten. Ar-<br />
Die Detailansicht eines Erdgeschossfensters zeigt eine der Maßnahmen,<br />
die das Erscheinungsbild des Hauses wieder an seinen originären<br />
Zustand zurückführen: Sockelausbildung mit Natursteinstreifen,<br />
neue Fenster mit reduzierten Profilquerschnitten, Putz und Fassadenanstrich.<br />
Bild: Rolf Sturm, Landshut<br />
54 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
54-55_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-SCHLAGMANN.indd 54 09.06.16 11:17
Sanierung<br />
Poroton-WDF in d=120 mm wurde ohne weitere vorherige Maßnahmen<br />
in wenigen Tagen knirsch an der Bestandswand hochgemauert.<br />
Bild: Neumeister & Paringer Architekten<br />
das System über einen längeren Zeitraum so amortisieren sich<br />
Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Beständigkeit<br />
und Dauerhaftigkeit des Systems weitaus schneller.<br />
Sanierungsarbeiten<br />
Die Konstruktion der zu dämmenden Gebäudehülle bestand<br />
aus 36,5 cm dickem Ziegelmauerwerk. Die Wärmedämmfassade<br />
wurde hier im Dünnbettmörtelverfahren in einer Breite<br />
von 12 cm ohne weitere vorherige Maßnahmen an der Bestandswand<br />
knirsch vorgemauert und anschließend verdübelt.<br />
Faktisch gesehen ist das System ein zweischaliges Mauerwerk<br />
mit Putzschicht (nach DIN 1053-1:1996-11 Abschnitt<br />
8.4.3). Die Verarbeitung erfolgt wie bei herkömmlichem Planziegelmauerwerk<br />
und konnte deshalb von einem Verarbeiter<br />
vor Ort in wenigen Tagen ausgeführt werden.<br />
Die Ausführung des vom Denkmalschutz geforderten Sockeldetails<br />
konnte problemlos umgesetzt werden. Die Fassade wurde<br />
bereits im Kellerbereich ab Bodenplatte hochgezogen. Der Natursteinstreifen<br />
aus italienischem Nagelfluh wurde in Höhe der<br />
Erdgeschossdecke an der gedämmten Wand montiert. Erst<br />
dann wurde der Leichtputz mit Gewebespachtelung an der<br />
Fassade angebracht. Der Fassadenanstrich und die Farbe der<br />
Sonderelemente wurden nach alten Vorlagen rekonstruiert und<br />
bilden die von außen sichtbarste Veränderung des Pfarrhauses.<br />
Leichtputz POROTON®-WDF® Bestandsputz Bestandswand<br />
Energetische Sanierung<br />
mit Öko-Ziegel für Außenund<br />
Innendämmung<br />
Sinnvoll sanieren mit einer effektiven Fassadendämmung:<br />
Diese besteht aus genau einer Schicht POROTON®-WDF® und<br />
einer Endbeschichtung aus Leichtputz. Die Wärmedämmfassade<br />
POROTON®-WDF® ist eine massive Ziegelwand gefüllt mit<br />
natürlichem Perlit, ist einfach und sicher in der Verarbeitung<br />
und bietet hohen Brandschutz (Baustoffklasse A2 – s1,d0).<br />
Mehr Informationen unter: www.poroton-wdf.de<br />
Absenkung der Energiekosten<br />
Dank der hohen Dämmleistung aus der Kombination Ziegel und<br />
Perlit können Bestandswände unterschiedlicher Baujahre auf<br />
Neubauniveau angehoben werden. Die Sanierung des Gebäudes<br />
entspricht damit den Anforderungen der Energieeinsparverordnung.<br />
Der Jahresprimärenergiebedarf konnte von 380<br />
KWh/m 2 auf 50 (!) KWh/m 2 gesenkt werden. Auch der Einbau<br />
neuer Fenster und die nachträgliche Dämmung der obersten<br />
Geschossdecke leisten ihren Beitrag zur Minimierung der Energieverbräuche.<br />
Die Energieversorgung des Hauses erfolgt nun<br />
über Fernwärme aus einem Biomasse-Heizkraftwerk. Eine Lüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung sorgt für einen gleichmäßigen<br />
Luftaustausch in den Aufenthaltsräumen.<br />
Weitere Informationen zum Thema Poroton-WDF unter<br />
www.poroton-wdf.de.<br />
POROTON ® -WDF ®<br />
Die ehrliche Haut.<br />
POROTON®-WDF®-120<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 55<br />
PROFI_WDF_AD_87x260mm.indd 1 25.04.16 11:59<br />
54-55_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-SCHLAGMANN.indd 55 09.06.16 11:17
Sonnenschutz für Bestandsgebäude<br />
Nachträgliche Aufwertung von Verglasungen<br />
Bei der Nutzung von Bestandsgebäuden treten in Sachen<br />
Sonnenschutz häufig Schwachstellen zu Tage. Je nach Bausituation<br />
ist es optisch nicht erwünscht, technisch nicht möglich<br />
oder auch zu teuer, außenliegende Sonnenschutzsysteme<br />
nachzurüsten. Hier bieten Sonnenschutzfolien eine gute, wartungsfreie<br />
Alternative, da die existierende Verglasung nicht<br />
ausgewechselt werden muss.<br />
Seit über 30 Jahren stellt das Unternehmen Hanita Coatings<br />
hochwertige und dauerhaft haltbare Flachglasfolien für die<br />
nachträgliche und nachhaltige Aufwertung von Bestandsverglasungen<br />
her. Im Fokus der Entwicklung, Herstellung und letztendlich<br />
der Installation der Folien durch zertifizierte Installationsbetriebe<br />
steht die Schaffung dauerhafter Leistungen und Werte.<br />
Der innovative Hersteller präsentiert derzeit gleich zwei neue<br />
Hochleistungs-Sonnenschutz-Flachglasfolien im Rahmen seiner<br />
Produkt- Neuentwicklungen:<br />
– e-Lite 70 Xtra für den Fassadenglas-Außeneinsatz: Dieses<br />
Produkt kombiniert bei äußerst neutraler optischer Wirkung<br />
eine hohe solare Einstrahlungsrückweisung auf der Glas-<br />
Außenseite mit einer hohen Tageslicht-Transmission von ca.<br />
70 %. Das optische Erscheinungsbild des Gebäudes bleibt<br />
dabei nahezu unverändert erhalten. Somit ist e-Lite 70 Xtra<br />
für alle kommerziell und privat genutzte Gebäude ideal, deren<br />
Fassadenansicht möglichst nicht verändert werden soll.<br />
e-Lite 70 Xtra weist bei nahezu unveränderten Lichtverhältnissen<br />
im Innenraum trotz ihrer neutralen und hellen Optik<br />
sehr gute Rückweisungswerte im Bereich der Rückweisung<br />
der Infrarot-Strahlung auf. Somit stellt die e-Lite 70 Xtra eine<br />
IKEA Dresden: Glasveredelung mit Flachglasfolie e-Lite 70 Xtra<br />
intelligente, langjährig haltbare Ganzjahres-Lösung unter<br />
Beibehaltung eines guten Passivnutzens dar, die mit nahezu<br />
allen Verglasungssystemen kompatibel ist.<br />
– SkyLite Silver 20 XTRM: Dieses neuartige Produkt, welches<br />
speziell für den Außen-Einsatz auf bestehenden Dachverglasungen<br />
entwickelt wurde, kann mehr als 80 % an solarer<br />
Energieeinstrahlungs- und Blendreduktion erzielen.<br />
Die transparenten Folien der XTRM-Reihe werden aus besonders<br />
haltbaren, metallisierten Polymeren hergestellt. Dieses<br />
Produkt ist ebenfalls mit fast allen Glassystemen kompatibel.<br />
Die Hersteller-Gewährleistung dieser Flachglasfolie beträgt<br />
10 Jahre.<br />
Sollte durch Nutzungsänderungen oder Anforderungsänderungen<br />
des Gebäudes Bedarf an einer Aufwertung bzw. Änderung<br />
der Funktion der bestehenden<br />
Verglasung entstehen, so bietet Hanita<br />
Coatings mit einem breiten Spektrum<br />
an Flachglasfolien nahezu jede Funktion,<br />
von Splitterschutz und Sicherheit<br />
über Blendschutz bis zum Hitzeschutz<br />
als langlebige Nachrüstung an.<br />
Eine intelligent geplante Nachrüstung von<br />
Bestands-Glasflächen mit Flachglasfolien<br />
kann auch dazu beitragen, den Energiebedarf<br />
eines Gebäudes im klimatisieren<br />
Gebäudebestand durch Verkürzung der<br />
Kühlzeiten zu senken. Hanita Coatings ist<br />
auf Anfrage in der Lage, objektbezogene<br />
Energieverbrauchs-Modelle zu erstellen<br />
und das jeweilige Einspar-Potenzial zu<br />
berechnen.<br />
SkyLite-Folie (außen montiert) – Objekt: Elbepark Shoppingmall<br />
www.hanita-europa.de<br />
info@hanita-europa.de<br />
56 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
56_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-HANITA.indd 56 09.06.16 11:19
Textiler Sonnenschutz<br />
Neues System Zip Tex.2 von Alukon<br />
Textiler Sonnen-, Blend- und Insektenschutz setzt<br />
gestalterische Akzente<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudeplanung – insbesondere<br />
bei gewerblich genutzten Immobilien – ist ein Sonnen-<br />
und Blendschutz. Architekten und Planer stehen vor der<br />
Aufgabe, ein Überhitzen der Räume im Sommer zu verhindern<br />
und einen Blendschutz für eine ungestörte Arbeitsatmosphäre<br />
zu konzipieren, um ein angenehmes Raumklima sowie Energieeinsparungen<br />
zu erreichen.<br />
Bei direkter Sonneneinstrahlung ist insbesondere in Büros<br />
oder sonstigen gewerblich genutzten Gebäuden ein effizienter<br />
Blend- und Hitzeschutz gefordert, der ein Überhitzen der<br />
Räume verhindert und so auch an heißen Sommertagen zu<br />
einem guten Raumklima beiträgt sowie den Energieverbrauch<br />
durch Klimaanlagen reduziert. Ein effizienter Schutz vor direkter<br />
Sonneneinstrahlung und der darin enthaltenen UV-Strahlung<br />
kann außerdem einem Ausbleichen von Möbeln, Fußböden<br />
und Textilien vorbeugen. Der Alukon Zip Tex ist ein textiler<br />
Behang, der in einem Vorbaukasten im oder vor dem Sturz<br />
montiert wird. Je nach Anforderungen kann aus einer Vielzahl<br />
von Tuchtypen gewählt werden: Während transparente Gewebe<br />
einen Blendschutz bieten und dennoch die Sicht nach<br />
Außen ermöglichen, sorgen Verdunklungsstoffe dafür, dass<br />
die Sonneneinstrahlung praktisch komplett abgehalten wird<br />
und ebenso ein Sichtschutz gegeben ist. Der Zip Tex dient<br />
darüber hinaus als Insektenschutz.<br />
Zur R+T präsentierte Alukon eine neue Generation des Zip<br />
Tex, der sowohl technische als auch optische Neuerungen<br />
aufweist. Durch eine zweigeteilte seitliche Führungsschiene<br />
kann nun ein Teil der Schiene verputzt werden. Somit entsteht<br />
eine schmalere Profilansicht für ein filigranes Design und eine<br />
Revision der Schiene ist dennoch problemlos durchführbar.<br />
Auch eine noch großflächigere Tuchfläche ist mit dem neuen<br />
Zip Tex.2 realisierbar. Die stabile Befestigung sorgt für eine<br />
hohe Windstabilität,<br />
sodass Flächen von<br />
bis zu 18 Quadratmetern,<br />
beispielsweise<br />
große Glasfronten im<br />
hochwertigen Einfamilienhausbereich<br />
oder von Konferenzräumen,<br />
nun mit<br />
dem Alukon Behang<br />
ausgestattet werden<br />
können. Auch flächenbündige<br />
Montagen<br />
sind möglich.<br />
Für eine harmonische<br />
Integration in<br />
Die neue Generation des Zip Tex von<br />
die Fassade stehen<br />
Alukon präsentiert sich mit technischen<br />
Neuerungen: Die neue zweiteili-<br />
nun weitere Kastengeometrien<br />
und ge Führungsschiene des Zip Tex.2 kann<br />
für eine schmalere Profilansicht verputzt<br />
-größen zur Verfügung:<br />
Insgesamt<br />
problemlos möglich.<br />
werden. Revisionsarbeiten sind dennoch<br />
drei stranggepresste<br />
Kastenvarianten – gerade, schräge und runde Vorbaukästen –<br />
und einen Putzträger in jeweils unterschiedlichen Größen und<br />
in RAL nach Wahl sind erhältlich. Bei der Fassadengestaltung<br />
können mit dem Zip Tex.2 optische Akzente gesetzt werden,<br />
da – je nach Tuchtyp – zwischen rund 240 Farben gewählt<br />
werden kann. Neben der großen Wahlmöglichkeit bei Farbe<br />
und Materialbeschaffenheit, die vor allem in geschlossenem<br />
Zustand zur Erscheinung des Gebäudes beitragen, sorgt eine<br />
weitere Innovation im Zip Tex.2 System für eine harmonische<br />
Ansicht: Die Schlussleiste am unteren Ende des textilen Behangs<br />
verschwindet nun im aufgewickelten Zustand nahezu<br />
komplett im Kasten. Die verschiedenen<br />
Tuchtypen sind wetterfest<br />
und wartungsarm, da sie<br />
verrottungssicher, UV-beständig,<br />
wasser- und schmutzabweisend<br />
sind.<br />
Der Zip Tex von Alukon schützt vor<br />
direkter Sonneneinstrahlung, bietet<br />
Blendschutz bei verbleibender Durchsicht<br />
und dient als Insektenschutz. Individuelle<br />
Farbgestaltungen des textilen<br />
Behangs und des Vorbaukastens sorgen<br />
für eine harmonische Integration in<br />
die Fassade. Fotos: ALUKON<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 57<br />
57_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-ALUKON.indd 57 09.06.16 13:40
Tageslichtsysteme (FVLR)<br />
Neue Marke für innovative Flachdachlösungen:<br />
Aus Eternit Flachdach wird ESSERTEC<br />
Nach der Übernahme durch die französische Soprema Group<br />
im April 2015 änderte die Eternit Flachdach GmbH nun auch<br />
ihren Namen. Seit dem 1. Januar <strong>2016</strong> firmiert das Unternehmen<br />
als ESSERTEC GmbH. Der neue Name ist eine Referenz<br />
an die Ursprünge des Unternehmens und seinen Gründer<br />
Klaus Esser – „der“ Pionier in Sachen Flachdach-Gestaltung.<br />
Neben gelebter Tradition setzt ESSERTEC dabei vor allem auf<br />
dynamische Innovation, um seine Position als marktführender<br />
Anbieter für Lichtkuppeln und Lichtbänder, Flachdachfenster,<br />
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie Dachgullys weiter<br />
auszubauen.<br />
Als Teil von Adexsi, der Muttergesellschaft des Soprema-<br />
Geschäftsbereichs für Oberlichter und Entrauchungsanlagen<br />
profitiert ESSERTEC von zahlreichen Synergien innerhalb des<br />
neuen Firmenverbundes. Dabei setzt ESSERTEC vor allem auf<br />
qualitativ hochwertige und optisch anspruchsvolle Lösungen<br />
für die Gestaltung, Planung, Realisierung und Sanierung aller<br />
Arten von Flachdach-Objekten.<br />
Der neue Name steht für dynamisch-zeitlose Innovation und gelebte<br />
Tradition.<br />
„Als starker Partner in einem starken Firmenverbund stehen<br />
zudem Service, Beratung sowie Termin- und Liefertreue weiterhin<br />
an erster Stelle“, so Karla Schröder, Geschäftsführerin<br />
der ESSERTEC GmbH, und betont: „Wir freuen uns darauf,<br />
lightube ® , der Tageslichtspot von<br />
ESSERTEC, besteht aus den vier Komponenten:<br />
Lichtkuppel, Tageslichtrohr<br />
und Kniegelenk sowie Diffusor.<br />
mit einem bewährten Team unsere Kunden auch als ESSER-<br />
TEC für unsere Arbeit zu begeistern.“<br />
Tageslichtspot lightube ® – für Tageslicht und Wohlbefinden<br />
in tieferliegenden Räumen<br />
Mit lightube ® präsentiert ESSERTEC einen neuen Tageslichtspot,<br />
der natürliche Helligkeit in fensterlose Räume<br />
transportiert und so innenliegende Badezimmer im privaten<br />
Wohnungsbau sowie große, dunkle Räume und Flure in Bürogebäuden<br />
und Sportstätten mit Tageslicht versorgt.<br />
lightube ® transportiert natürliches Tageslicht in tieferliegende fensterlose<br />
Räume.<br />
Tageslicht wirkt sich entscheidend auf das Wohlbefinden und<br />
die Leistungsfähigkeit des Menschen aus. Der ESSERTEC Tageslichtspot<br />
kommt zum Einsatz, wenn ein normaler Fenstereinbau<br />
wegen der Grundrissanordnung nicht möglich ist oder<br />
aufgrund der Lage des Raumes innerhalb des Gebäudes generell<br />
kein Tageslicht ankommen kann. Dafür wird das Licht<br />
58 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
58-59_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-ESSERTEC.indd 58 09.06.16 11:28
Tageslichtsysteme (FVLR)<br />
Ausführungen des Diffusor zur Verfügung: Während sich die<br />
runde Linse (Home) für eine elegante Integration in den Deckenbereich<br />
privater Wohnräume eignet, kommt die quadratische<br />
Linse (Office) in abgehängten Kassettendecken von Büro<br />
und Verwaltung zum Einsatz. Passend für offene Decken in<br />
Sport- und Industriehallen ist schließlich die einfache Streulinse<br />
(Spot). Allen gemein ist die anhaltend hohe Lichtreflexion<br />
von 98 % dank der vollständig reflektierenden Oberfläche des<br />
Tageslichtrohrs mit Kniegelenk aus Aluminium.<br />
Er lässt sich u. a. in abgehängten Kassettendecken integrieren.<br />
auf dem Dach in einer Acryl-Lichtkuppel mit Streuscheibe gebündelt<br />
und über ein bis zu 12 m langes Aluminium-Tageslichtrohr,<br />
das zur Anpassung an den Dachaufbau mit einem<br />
geneigten Kniegelenk (0 - 45°) versehen werden kann, geleitet.<br />
Über einen lichtstreuenden Auslass (Diffusor) im Innenraum<br />
wird das umgelenkte Licht im Raum verteilt.<br />
lightube ® ist in 25, 33 und 53 cm Durchmesser für eine möglichst<br />
große Lichtausbeute und verschiedene Gebäudetypologien<br />
erhältlich. Je nach Nutzung stehen drei verschiedene<br />
Der Tageslichtspot ist mit fünf verschiedenen Aufsetzkränzen<br />
für unterschiedliche Anforderungen lieferbar: Zwei PVC-Aufsetzkränze<br />
in 30 und 50 cm Höhe sorgen für einen hochwärmegedämmten<br />
Aufbau. Weitere drei Stahl-Aufsetzkränze in<br />
Höhen zwischen 30 und 50 cm bieten ebenfalls einen guten<br />
Wärmeschutz.<br />
Über ESSERTEC<br />
Vom Erfinder der Lichtkuppel zum Spezialisten und marktführenden<br />
Anbieter: Seit der ersten 1960 produzierten Lichtkuppel<br />
hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und bietet mit Lichtkuppeln, Lichtbändern, Flachdachfenstern,<br />
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie Dachgullys<br />
das komplette Produktsortiment und einen umfassenden Service<br />
für die Gestaltung von Flachdach-Objekten.<br />
Weitere Informationen unter www.essertec.de<br />
1961<br />
rheinland<br />
Lichtkuppel<br />
1998<br />
essertop ® 2000<br />
2015<br />
essertop KARAT ®<br />
NEUE PERSPEKTIVEN<br />
altbekannte Werte: Aus Eternit Flachdach wird ESSERTEC<br />
Vom Erfinder der Lichtkuppel zum Spezialisten und marktführenden<br />
Anbieter für Flachdachbelichtung und -belüftung: ESSERTEC steht für<br />
hochwertige Produkte und kreative Innovationen verbunden mit über<br />
55 Jahren Erfahrung, Service und Vertrauen.<br />
Mit Lichtkuppeln, Lichtbändern, Flachdachfenstern, Rauch- und<br />
Wärmeabzugsanlagen sowie Dachgullys bietet ESSERTEC das komplette<br />
Produktsortiment und einen umfassenden Service für die Gestaltung<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 59<br />
www.essertec.de<br />
von Flachdach-Objekten.<br />
58-59_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-ESSERTEC.indd 59 09.06.16 11:28
Textile Architektur<br />
Tensilation – Die Innovation<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zwischen Grimshaw<br />
Architekten und den textilen<br />
Designern MDT-tex erreichte<br />
ihren Höhepunkt im Rahmen<br />
der Light + Building <strong>2016</strong> in<br />
Frankfurt, als MDT-tex das Produkt<br />
Tensilation Typ EV Überdachungssystem<br />
erstmalig installierte.<br />
Grimshaw und MDT-tex<br />
arbeiteten an der Zielsetzung,<br />
ein Produkt zu entwickeln, das<br />
sowohl Flexibilität durch modulare<br />
Elemente sowie technische<br />
Mehrwerte einer einzigartigen<br />
textilen Struktur berücksichtigt.<br />
Das daraus resultierende Design<br />
erschuf im Innenhof des<br />
Palais Thurn & Taxis eine effektvolle<br />
Inszenierung im Herzen von Frankfurt. Die Projektionen<br />
von Fotograf und Lichtartist Laurenz Theinert erweckten<br />
die Überdachung zum Leben. Jorrin ten Have von Grimshaw<br />
Architekten äußerte sich zu der Partnerschaft: „Grimshaw und<br />
MDT-tex haben das Tensilation Überdachungssystem innerhalb<br />
der letzten 12 Monate entworfen, getestet und bis zur<br />
Serienreife optimiert. Es war großartig, das finale Produkt im<br />
Rahmen einer so prominenten und historisch beladenen Gebäudekulisse<br />
als Essenz aus Kreativität und Design präsentieren<br />
zu können.“ Auch der Creative Director bei MDT-tex Enlai<br />
Hooi äußerte sich zu der Kooperation: „Niemals zuvor hatten<br />
wir eine solch produktive wie intensive Zusammenarbeit als mit<br />
Grimshaw Architekten. Jedes Produktdetail wurde mit Input<br />
sowie Enthusiasmus beider Seiten entworfen. Dies war eine<br />
fantastische Erfahrung!“<br />
Obwohl im Rahmen des Workshops der Hauptfokus dem Design<br />
galt, wurden die qualitativen Ansprüche in Bezug auf die<br />
Funktionalität des Gestells sowie der Auswahl der Materialien<br />
entscheidender Teil des Produktentwicklungsprozesses. Jeder<br />
einzelne Schirm ist Teil des Gesamtsystems und demnach statisch<br />
untereinander verbunden. Durch dieses Prinzip ist nicht<br />
nur eine einzigartige, in sich wandelbare Form entstanden,<br />
sondern es wird als wesentlicher Mehrwert auch eine additive<br />
statische Verbundenheit erzeugt.<br />
Mit einer Höhe von knapp vier Metern und einem Gewicht pro<br />
Einheit von ca. 30 kg ist das Tensilation eine der leichtesten<br />
Strukturen seiner Klasse. Durch innovatives Design sowie der<br />
Verwendung von leichtgewichtigen Stoffen und Kabeln, wird<br />
keine spezielle Hebeausrüstung benötigt. Lediglich drei Leute<br />
werden benötigt, um es aufzubauen. Durch die Kombination<br />
von quadratischen oder diamantförmigen Überdachungselementen<br />
ist eine nahezu unendliche Anzahl an Plankonfigurationen<br />
möglich, während eine elegante Impression gewährleistet<br />
ist. Das Tensilation wurde entworfen, um Gebäude und Markisen<br />
so zu verbinden, dass die überdachte Fläche von innen<br />
nach außen fließt und nahtlos feststehende und temporäre<br />
Flächen verbindet. Das Überdachungssystem sorgt mit seiner<br />
gewölbten Form für eine ausdrucksstarke Struktur für Events<br />
oder Pop-Up Flächen, wie auch im Rahmen der Light + Building<br />
<strong>2016</strong> geschehen.<br />
MDT gestaltet, fertigt und liefert weltweit innovative und hochwertige<br />
Sonnenschutzsysteme, Membran-Konstruktionen und<br />
maßgeschneiderte Produkte für Textile Architektur. Das Unternehmen<br />
führt den gesamten Fertigungsprozess in modernsten<br />
eigenen Werken an internationalen Standorten durch und garantiert<br />
so höchste Qualität für innovative Produkte bei absoluter<br />
Liefersicherheit.<br />
Mehr Informationen: www.mdt-tex.com<br />
60 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
60_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-MDT-tex.indd 60 09.06.16 11:37
Textile Architektur<br />
Maximale Freiheit: Durchbruch für Foliendächer in den USA<br />
Vier Stadionneubauten setzen auf NOWOFLON ETFE Folie aus Deutschland<br />
Jahrzehntelang galten Stadien mit beweglichem Dach als Ideallösung<br />
für die klimatischen Gegebenheiten. Jetzt setzen die Architekten<br />
und Betreiber auf Dachkonstruktionen mit NOWOFLON<br />
ETFE Folie, wie in Europa schon seit langem gehandhabt.<br />
Dächer aus Folienkissen sind hochtransparent und energieeffizient<br />
sowohl bei Kälte als auch bei Hitze. Ein weiterer Vorteil:<br />
Beim Baukostenvergleich für das US Bank Stadium in Minneapolis<br />
ist das Foliendach 100 Millionen Dollar billiger als das<br />
ursprünglich geplante bewegliche Dach.<br />
Minneapolis, Atlanta, Miami, Los Angeles: Vier aktuelle Stadionbauprojekte,<br />
die auf fantasievoll geschwungene Foliendächer<br />
setzen. Die Dächer bestehen meist aus mehrlagigen,<br />
pneumatisch unterstützten Kissen in unterschiedlichsten geometrischen<br />
Formen. Ihr Flächengewicht beträgt weniger als<br />
5 % von Glas und ermöglicht so filigranste Dachkonstruktionen.<br />
Architekten habe maximale Freiheit für neue Formen und<br />
wechselnde Farbakzente.<br />
Entscheidende Vorteile der NOWOFLON ETFE Folien: Sie sind<br />
nahezu universell beständig gegen jegliche Chemikalien sowie<br />
schwer entflammbar und erfüllen alle gängigen und geforderten<br />
Brandstoffklassen. Ihre extrem glatte Oberfläche sorgt für einen<br />
Selbstreinigungseffekt. Die ETFE Folie ist hochtransparent und<br />
lässt sichtbares Licht maximal passieren. NOWOFOL extrudiert<br />
die Folien in Stärken zwischen 80 und 400 Mikrometer. Die Farbpalette<br />
umfasst aktuell 40 Farben und Farbschattierungen. Die<br />
neueste Entwicklung, NOWOFLON ET 6235 Z-IR Folie, absorbiert<br />
die wärmeeintragenden Infrarot-Strahlen. Bei den dreilagigen<br />
Kissen reicht eine Folienlage, um den Wärmeeintrag durch<br />
die Sonne zu halbieren und den Energiebedarf für die Klimatisierung<br />
deutlich abzusenken. Im Winter isolieren die mit Luft<br />
gefüllten Folienkissen dagegen die Innenräume gegen die Kälte.<br />
Das US Bank Stadium ist das erste Stadium in den USA mit<br />
einem Foliendach aus NOWOFLON ETFE Folie. Insgesamt<br />
bedecken 75 dreilagige Folienkissen eine Fläche von rund<br />
22.000 m² und bieten 65.000 Fans Platz. Die Folienkissen sind<br />
extrem stabil und sind im Hinblick auf Zugfestigkeit und Reißdehnung<br />
besonders belastbar. Noch <strong>2016</strong> werden die Arbeiten<br />
am neuen Foliendach des Sun Life Stadiums in Miami abgeschlossen.<br />
2017 wird das Mercedes-Benz Stadium in Atlanta<br />
mit einer Foliendachfläche von 28.000 m² eröffnet. Im Inglewood<br />
Stadium in Los Angeles werden nach aktuellem Planungsstand<br />
80.000 Zuschauer unter einem 77.000 m² großen<br />
Foliendach von allen Plätzen aus freie Sicht auf das Spielfeld<br />
haben.<br />
„Stadion Ocean“ in Le Havre, Frankreich mit<br />
NOWOFLON ET 6235 Z-C Folie in blau (Bildrechte: Thierry Certain)<br />
NOWOFLON ETFE Folien kommen seit mehr als 30 Jahren<br />
in der Architektur zum Einsatz und zeigen auch in extremen<br />
Klimazonen bislang keine Alterungserscheinungen. NOWO<br />
FOL Kunststoffprodukte wurde 1971 gegründet und beschäftigt<br />
aktuell circa 150 Mitarbeiter an drei Standorten. Die von<br />
der Tochterfirma NOWOFLON hergestellten ET Folien finden<br />
in Architektur, GFK bzw. CFK Industrie und Halbleiterindustrie<br />
Verwendung. NOWOFOL ist ISO 9001 zertifiziert und Vorreiter<br />
als ISO 50001 zertifiziertes Industrieunternehmen.<br />
®<br />
NOWOFLON ® ET 6235 Z-IR<br />
ETFE Heat Absorbing Film<br />
Die neueste Entwicklung, NOWOFLON ET 6235 Z-IR Folie, absorbiert die<br />
wärmeeintragenden Infrarot-Strahlen. Bei dreilagigen Kissen reicht eine Folienlage<br />
aus dem neuen Material, um den Wärmeeintrag durch die Sonne<br />
zu halbieren und den Energiebedarf für die Klimatisierung deutlich abzusenken.<br />
Im Winter isolieren die mit Luft gefüllten Folienkissen dagegen<br />
die Innenräume gegen die Kälte.<br />
Mehr Infos zu den ETFE Architekturfolien von Nowofol<br />
finden Sie unter: www.etfe-film.com<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 61<br />
61_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-NOWOFOL.indd 61 09.06.16 11:38
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
Die Wand unter Putz<br />
PU-Dämmstoffe im WDVS<br />
Produktqualität, Verlässlichkeit der Produkteigenschaften und<br />
das Zusammenwirken der Systemkomponenten spielen bei<br />
einem Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) die entscheidende<br />
Rolle. Hochleistungsdämmstoffe aus Polyurethan-<br />
Hartschaum (PU) werden in der Fassadendämmung immer<br />
häufiger eingesetzt, weil sie bei hoher Dämmleistung schlanke<br />
Aufbauten ermöglichen, dauerhaft sind und gute brandschutztechnische<br />
Eigenschaften haben.<br />
sionsstabilität, Druckfestigkeit und Brandverhalten, werden bei<br />
PU regelmäßig von unabhängigen Prüfinstituten überwacht.<br />
Effizienz schlägt Dicke<br />
Höhere energetische Anforderungen führten zu dickeren<br />
Dämmschichten im WDVS. Die Folge: sie werden inzwischen<br />
als optisch störend empfunden und stoßen zunehmend auch<br />
an konstruktive Grenzen, wenn z. B. Dachüberstände nicht<br />
ausreichen oder Verkehrswege verengt werden. Eine Alternative<br />
bieten WDVS auf der Basis von PU-Dämmstoffen in<br />
den Wärmeleitfähigkeitsstufen WLS 026 bis WLS 028. Im Vergleich<br />
zu Dämmstoffen der WLS 035 ist PU bei gleicher Leistung<br />
rund 25 Prozent dünner.<br />
Sicher ohne Sturzbekleidungen und Brandschutzriegel<br />
Was ist wichtig am WDVS?<br />
WDVS sind mehrschichtige Konstruktionen zur Dämmung<br />
von Gebäudeaußenwänden. Die Systemkomponenten müssen<br />
aufeinander abgestimmt sein, um eine optimale Funktion<br />
des gesamten Systems zu gewährleisten. Die zur jeweiligen<br />
Systemlösung gehörenden Produkte sind bindend und nicht<br />
durch andere oder ähnliche Materialien austauschbar. Wichtige<br />
Dämmstoffeigenschaften wie z. B. Wärmeleitfähigkeit, Dimen-<br />
Um die geschossübergreifende Brandausbreitung zu verhindern,<br />
sind bei bestimmten Dämmstoffen zusätzliche Brandschutzmaßnahmen<br />
wie Sturzbekleidungen oder umlaufende<br />
Brandschutzriegel vorgeschrieben. Wird das gesamte WDVS<br />
komplett mit PU-Hartschaum ausgeführt, kann in der Regel auf<br />
zusätzliche Sturzbekleidungen und Brandriegel verzichtet werden.<br />
Das gilt auch für den Fall, dass die Zündquelle außerhalb<br />
des Gebäudes liegt. PU-Dämmstoffe schmelzen im Brandfall<br />
nicht und behindern die Brandausbreitung. Sie bilden bei<br />
Flammeneinwirkung an der Oberfläche eine stabile Karbonschicht,<br />
die die darunterliegenden Materialschichten schützt.<br />
Weitere Informationen<br />
Download des IVPU-Whitepaper „PU-Dämmstoffe im WDVS“<br />
und der Qualitätsrichtlinie für PU-Dämmstoffe im WDVS:<br />
www.ivpu.de – Menü Polyurethan-Hartschaum/Anwendungsbereiche/Wand.<br />
PU-Mindestdämmdicken und R-Werte im WDVS bei der Sanierung<br />
Ziel U-Wert nach<br />
Sanierung W/(m²·K)<br />
Baualtersklasse *1<br />
1919-1948<br />
Mauerwerk<br />
vorhanden<br />
U-Wert 1,7<br />
Baualtersklasse<br />
1949-1957<br />
Mauerwerk<br />
vorhanden<br />
U-Wert 1,4<br />
Baualtersklasse<br />
1958-1968<br />
Hochlochziegel/<br />
porosierte Ziegel<br />
U-Wert 1,4<br />
Baualtersklasse<br />
1969-1978<br />
Hochlochziegel/<br />
porosierte Ziegel<br />
U-Wert 1,0<br />
Baualtersklasse<br />
1979-1983<br />
Dämmziegel<br />
Dämmputz<br />
U-Wert 0,8<br />
PU<br />
d [cm] *2<br />
R-Wert<br />
[m²·K/W]<br />
PU<br />
d [cm] *2<br />
R-Wert<br />
[m²·K/W]<br />
PU<br />
d [cm] *2<br />
R-Wert<br />
[m²·K/W]<br />
PU<br />
d [cm] *2<br />
R-Wert<br />
[m²·K/W]<br />
PU<br />
d [cm] *2<br />
R-Wert<br />
[m²·K/W]<br />
EnEV 2014 *3 0,24 10 3,7 10 3,7 10 3,7 9 3,3 9 3,3<br />
KfW *4 0,20 12 4,6 12 4,6 12 4,6 11 4,1 11 4,1<br />
Passivhaus 0,15 16 5,9 16 5,9 16 5,9 15 5,8 15 5,8<br />
*1<br />
Entsprechend der deutschen Gebäudetypologie werden in der dena Sanierungsstudie<br />
2010 (Teil 1) fünf Baualtersklassen unterschieden. Quelle: http://<br />
www.dena.de/publikationen/gebaeude/dena-sanierungsstudie-teil-1.html<br />
*2<br />
Wärmeleitfähigkeit PU WDV:<br />
l = 0,027 W/(m·K) für Dicken ≥ 80 bis < 120 mm<br />
l = 0,026 W/(m·K) für Dicken ≥ 120 mm<br />
*3<br />
EnEV 2014: Anlage 3 Tabelle 1 Gebäudebestand:<br />
Höchstwert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Außenwände<br />
*4<br />
KfW: Technische Mindestanforderung für die Einzelmaßnahme Außenwand an<br />
den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert); Stand 04/<strong>2016</strong><br />
62 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
62_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-IVPU.indd 62 09.06.16 11:40
Dämmung<br />
Flexibler Problemzonen dämmen<br />
Mit VIP-Thermoflex ergänzt VARIOTEC sein Programm rund um das schlanke Vakuumdämmsystem QASA um ein<br />
besonders flexibles Element. Es lässt sich im Gegensatz zu den steifen Artgenossen biegen, beliebig zuschneiden<br />
und mit Aussparungen versehen, ohne dass der Dämmwert leidet. Möglich macht dies ein Dämmkern aus sog.<br />
„Aerogel“.<br />
Mit insgesamt 14 bauaufsichtlich zugelassenen Varianten des<br />
Vakuumdämmsystems QASA bietet VARIOTEC seit langem ein<br />
bewährtes Spektrum an schlanken Dämmlösungen an. Überall<br />
dort, wo herkömmliche Dämmstoffe aus Mineralfaser, Polystyrol<br />
oder Holzfaser zu dick auftragen würden, verschlankt die<br />
Vakuumdämmung Bauteile deutlich. Bereits ab einer Stärke von<br />
5 cm erreichen die Elemente einen U-Wert von 0,14 W/(m²K).<br />
Möglich machen dies ein unter Vakuum stehender Stützkern<br />
aus pyrogener Kieselsäure und die umhüllende Hochbarrierefolie.<br />
Damit die Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) dem harten<br />
Baustellenalltag trotzen, schützen die Neumarkter Passivhausspezialisten<br />
diese mit Schichten z. B. aus GFK, XPS, Vlies oder<br />
Faserzementplatten und nennen das Ganze QASA.<br />
System mit Grenzen<br />
Der Einsatz der Elemente erfordert eine exakte Vorplanung und<br />
maßgenaues Arbeiten auf der Baustelle. Sollen im Nachgang<br />
die VIP-Dämmschichten durchdrungen oder zugeschnitten<br />
werden, stößt das System an seine Grenzen. Sobald Handwerker<br />
die Umhüllung durchstoßen, füllt sich das Innere mit<br />
Luft und der Dämmeffekt reduziert die Wärmeleitfähigkeit λ<br />
von ursprünglich 0,007 W/(mK) auf 0,020 W/(mK). Das ist im<br />
Vergleich zu Dämmstoffen aus Mineralwolle (λ = 0,035 W/(mK))<br />
oder Holzweichfaser (λ = 0,045 W/mK)) ein immer noch sehr<br />
guter Wert, aber deutlich weniger als im Ausgangszustand.<br />
Um diesen Verlust zu vermeiden, dürfen die QASA-Elemente<br />
nur in gekennzeichneten Randbereichen bzw. Mittelstegen<br />
mit dem Untergrund verschraubt werden. Auch ein Knicken<br />
schließt der Hersteller aus.<br />
Aerogel hilft weiter<br />
Trotz exakter Planung kann es auf Baustellen immer wieder zu<br />
kurzfristigen Änderungen kommen, bei denen flexiblere Lösungen<br />
gefragt sind. Auch für Einsatzbereiche wie dem Einbetten<br />
von Dachgullys und Entwässerungsrinnen, der Ausbildung von<br />
Innen- und Außenecken, der Herstellung aufeinander treffender<br />
schräger Bauteile oder bei Durchdringungen z. B. durch<br />
Schrauben oder Rohre verlangt der Markt zusätzliche Lösungen.<br />
„VIP-Thermoflex“ heißt das Ergebnis, das VARIOTEC in<br />
Zusammenarbeit mit der österreichischen „sculptur und function<br />
Architekturelemente GmbH“ entwickelt hat. Im Gegensatz<br />
zur steifen pyrogenen Kieselsäure bildet hier ein Kern aus sog.<br />
„Aerogel“ die innere Dämmschicht. Da dieses Material sehr<br />
biegsam ist und sich leicht bearbeiten lässt, gibt es kaum geometrische<br />
Einschränkungen. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />
0,017 W/(mK) belegt das Material in der Liga der Wärmeleitfä-<br />
VIP-Thermoflex heißen die flexiblen Dämmplatten, die es bei nur<br />
2,6 cm Stärke auf einen U-Wert von 0,61 W/(m²K) bringen.<br />
Das Besondere: Sie lassen sich individuell zuschneiden. Im Lieferumfang<br />
sind auch ein Klebeband sowie Kontaktkleber enthalten.<br />
Bild: VARIOTEC/sculpur & function Architekturelemente<br />
higkeiten den zweiten Platz hinter der Vakuumdämmung − das<br />
perfekte Medium, um den Klassenbesten an problematischen<br />
Stellen zu ergänzen. „Wir haben VIP-Thermoflex entwickelt, um<br />
die Problembereiche optimal dämmen zu können, an denen<br />
man mit starren Dämmstoffen nichts erreicht“, erklärt Entwickler<br />
Walter Weiser von sculptur und function aus Deutsch-Wagram.<br />
Zuschnitt ohne Dämmverlust<br />
Ein VIP-Thermoflex-Element besteht aus zwei 10 mm starken<br />
evakuierten Aerogel-Matten, eingebettet in VIP-Hochbarrierefolie.<br />
Ein umlaufendes feuchtebeständiges Kantenklebeband<br />
sichert beidseitig die Deckschichten aus 3 mm Gummigranulat<br />
und hält das Sandwich in Form. Das im Format 500 x<br />
500 x 26 mm angebotene Produkt erreicht einen U-Wert von<br />
0,61 W/(m²K). Handwerker können dieses auf der Baustelle<br />
durch Einschneiden der Gummilagen biegen sowie Zu- und<br />
Ausschnitte durchführen, ohne dass sich der Dämmwert ändert.<br />
Restteile aus dem Verschnitt lassen sich wieder verwenden<br />
und das eigens mitgelieferte Klebeband verschließt<br />
Schnittstellen nachträglich. Weiser ergänzt: „Es gibt keine vergleichbare<br />
flexible und gleichzeitig wasserabweisende Dämmung.<br />
Alle flexiblen Dämmstoffe, egal ob Stein- oder Glaswolle,<br />
sind nicht wasserbeständig und verlieren bei Feuchteeintritt<br />
ihre Dämmleistung. Bei Aerogel ist das nicht so.“<br />
Der Lieferumfang eines Paketes „Vip-Thermoflex“ umfasst<br />
fünf der Dämmelemente, fünf Dosen Kontaktkleber C 114/5<br />
Kleiberit 0,8 kg sowie eine Rolle Klebeband zum Abkleben der<br />
Schnittstellen.<br />
BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 63<br />
63_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>-VARIOTEC.indd 63 09.06.16 11:42
Weiterbildung<br />
Energieeffizienz, Holzbau, Fenster und Fassade<br />
Berufsbegleitende Weiterbildungen an der<br />
Hochschule Rosenheim<br />
Meister, Techniker, Architekten und Ingenieure können sich an<br />
der Hochschule Rosenheim im Bereich Energieeffizienz, Passivhausprojektierung,<br />
Holzbau sowie Fenster und Fassade<br />
berufsbegleitend weiterbilden.<br />
Die Hochschule Rosenheim reagiert auf die zunehmende Nachfrage<br />
und hat unterschiedliche Weiterbildungen im Programm:<br />
··<br />
Fachingenieur Holzbau<br />
··<br />
Fachingenieur Fassade / Fenster<br />
··<br />
Energieberater für Gebäude und Passivhausplaner<br />
Berufsbegleitend weiterbilden<br />
Holzbau und Energieeffizienz<br />
• Masterstudiengang Holzbau und Energieeffizienz<br />
• Fachingenieur Holzbau<br />
• Energieberater für Gebäude und Passivhausplaner<br />
Fenster und Fassade<br />
• Masterstudiengang Fenster und Fassade<br />
• Fachingenieur Fassade<br />
• Fachtechniker Fenster<br />
··<br />
Energieberater<br />
··<br />
Masterstudiengang Fenster und Fassade<br />
··<br />
Masterstudiengang Holzbau und Energieeffizienz<br />
Alle Weiterbildungsprogramme sind berufsbegleitend ausgelegt,<br />
das heißt, die Studierenden können weiterhin Vollzeit arbeiten<br />
und bilden sich in Blöcken von 2-3 Tagen im Monat an<br />
der Hochschule weiter. Innovative Lehr- und Lernmethoden<br />
halten einerseits die beruflichen Ausfallzeiten gering und unterstützen<br />
andererseits die Umsetzung des Erlernten in die Praxis.<br />
In den Programmen werden neben Basisthemen stets aktuelle<br />
Branchenthemen wie Energieeinsparung, Optimierung<br />
von Bauteilen für Neu- und Bestandsbauten und bauphysikalische<br />
Lösungen behandelt. Hier kommt das Fachwissen der<br />
Professoren der Hochschule Rosenheim und externer Spezialisten<br />
zum Einsatz. Durch die Ausrichtung der Inhalte auf verschiedene<br />
Branchen stehen den Absolventen vielfältige Karrierewege<br />
offen. Unterschiedliche Vertiefungsrichtungen geben<br />
den Teilnehmern Gelegenheit, entsprechend ihrer beruflichen<br />
Zielsetzungen persönliche Schwerpunkte zu setzen.<br />
Für Interessierte bietet die Hochschule kostenfreie Infoabende<br />
und Beratungsgespräche an. Ebenso kann ausführliches kostenfreies<br />
Infomaterial zu jedem Programm bestellt werden.<br />
Senden Sie einfach eine Mail an das Programm-Management:<br />
sabine.wolf@fh-rosenheim.de<br />
Weitere Informationen zu allen Programmen finden Sie hier:<br />
www.fh-rosenheim.de/weiterbildung/<br />
64 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
64_BDB-Nachrichten-2-<strong>2016</strong>_FH Rosenheim.indd 64 09.06.16 12:01
Weiterbildung<br />
Facility Management: Wachsender Arbeitsmarkt mit<br />
neuen Karrierechancen für Architekten und Bauingenieure<br />
Die Facility Management Branche (FM) entwickelt sich mehr<br />
und mehr zu einer Schlüsselbranche in der deutschen Wirtschaft.<br />
Sie ist nach Untersuchungen des Instituts für angewandte<br />
Innovationsforschung (IAI) mit fünf Prozent Anteil am<br />
Bruttoinlandsprodukt bedeutender als die Automobilindustrie<br />
(drei Prozent).<br />
Fernstudienanbieter der Hochschule Wismar, und macht die<br />
Erfahrung, dass Absolventen – auch Quereinsteiger – hervorragende<br />
Berufschancen haben. „Für ein professionelles Gebäudemanagement<br />
werden heute organisatorische, betriebswirtschaftliche,<br />
rechtliche und technische Fachkenntnisse<br />
vorausgesetzt“, sagt Fehlauer. „Der international anerkannte<br />
Hochschulabschluss ‚Master of Science’ eröffnet Architekten,<br />
Stadtplanern und Bauingenieuren in der FM-Branche<br />
ganz neue berufliche Möglichkeiten.“ In Zeiten von Building<br />
Information Modeling (BMI) werden sich die Anforderungen an<br />
das Facility Management in den nächsten Jahren nachhaltig<br />
verändern. Hierfür werden exzellent ausgebildete Spezialisten<br />
benötigt.<br />
Der „Master Facility Management“ vermittelt in vier Semestern<br />
Strategien, Konzepte und Lösungen des professionellen Gebäudemanagements<br />
und zeichnet sich durch hohen Praxisbezug<br />
und einen interessanten Mix an Lehr- und Lernmethoden<br />
aus. Der Abschluss „Master of Science“ qualifiziert die Absolventen<br />
für Führungspositionen in der Wirtschaft und ermöglicht<br />
ihnen zudem in öffentlichen Verwaltungen den Zugang<br />
zum höheren Dienst.<br />
Facility Management – Wachsender Arbeitsmarkt mit besten Karrierechancen<br />
für Quereinsteiger<br />
„Immer mehr Unternehmen erkennen die Komplexität in der<br />
Gebäudebewirtschaftung und ihr enormes Sparpotenzial“,<br />
sagt Professor Klaus Fehlauer. Er ist Leiter des Fernstudiengangs<br />
„Master Facility Management (M.Sc.)“ bei WINGS, dem<br />
Fehlauer weiß: „Die Facility Manager haben beste Berufschancen,<br />
denn die professionell gebäudewirtschaftliche Betreuung<br />
wird in allen Branchen mehr und mehr gebraucht – zum Beispiel<br />
in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder auch<br />
in Banken, Kliniken, Flughäfen, Schulen sowie in kommunalen<br />
Einrichtungen.“<br />
Zum Wintersemester <strong>2016</strong>/17 können sich Interessierte<br />
noch bis zum 31. August <strong>2016</strong> für den „Master Facility Management“<br />
einschreiben. Weitere Informationen unter<br />
www.wings-fernstudium.de/fm.<br />
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Weiterbildung<br />
Berufsbegleitende Weiterbildung im Fach Bauphysik<br />
Die Bauphysik bewegt sich im Spannungsfeld des rasanten<br />
Fortschritts der Bautechnik, zunehmender Nutzeransprüche<br />
und steigender funktionaler Anforderungen an die Bauten.<br />
Hinzu kommen der Klimaschutz sowie die Ressourcenverknappung<br />
und die daraus folgende Notwendigkeit der Energieeinsparung.<br />
Innovative bauphysikalische Konzepte zur<br />
Umsetzung von energieeffizienten, nachhaltigen Gebäuden<br />
werden künftig das Kernelement neuer Lösungsansätze sein.<br />
Durch die stetig ansteigende Komplexität bauphysikalischer<br />
Anforderungen sind die grundständigen Studiengänge nicht<br />
mehr in der Lage das gesamte bauphysikalische Wissens-<br />
Studieren mithilfe neuartige Lehr- und Lernmethoden<br />
bauphysik.de) an. Bauschäden vermeiden anstatt diese zu<br />
sanieren. Das ist das Ziel des Studiengangs, der den erfolgreichen<br />
Studierenden den weltweit einmaligen Titel „Master of<br />
Building Physics“ (M.BP.) verleiht.<br />
Thermografie eines Jahrgangs des „Master Online Bauphysik“<br />
spektrum abzudecken. Dort wird hauptsächlich grundlegendes<br />
Wissen vermittelt – mehr ist kaum möglich. Doch gerade<br />
eine ganzheitliche Betrachtung der Bauphysik, mit zahlreichen<br />
Wechselwirkungen der Teilgebiete untereinander, erfordert eine<br />
spezifische Qualifikation, um bauphysikalische Schäden zu<br />
vermeiden. Genau hier setzt der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang<br />
„Master Online Bauphysik“ (www.master-<br />
„Master Online Bauphysik“ wird vom Lehrstuhl für Bauphysik<br />
der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Bauphysik IBP angeboten. Die Teilnehmenden<br />
lernen, leistungsfähige, wirtschaftliche, nutzer- und umweltfreundliche,<br />
dem Klima des Standorts angepasste und somit<br />
nachhaltige Bauwerke zu entwerfen, zu planen, auszuführen<br />
und zu betreiben. Zudem erhalten sie fundierte Einblicke in<br />
die praxisnahe bauphysikalische Forschung sowie in innovative<br />
und wegweisende Technologien vor deren Markteinführung.<br />
Um den Bedürfnissen einer zeitgemäßen Weiterbildung<br />
gerecht zu werden, setzt das kostenpflichtige Angebot gezielt<br />
neuartige Lehr- und Lernmethoden ein. Die weitgehend<br />
orts- und zeitunabhängigen Bedingungen der internetbasierten<br />
Weiterbildung sind ideal mit privaten und beruflichen Verpflichtungen<br />
vereinbar. Sie ermöglichen auch eine berufliche<br />
Umorientierung sowie den Wiedereinstieg in das Berufsleben.<br />
Der Studiengang „Master Online Bauphysik“ hat hinsichtlich<br />
der bauphysikalischen Weiterbildung eine Vorreiterrolle übernommen.<br />
Durch die gezielte Weiterbildung erfahren die Absolventinnen<br />
und Absolventen eine erhebliche Steigerung ihres<br />
beruflichen Marktwertes. Sie trägt darüber hinaus nicht nur<br />
dazu bei, Bauschäden von vornherein zu vermeiden, sondern<br />
auch die Qualität der Bauwerke insgesamt zu steigern und<br />
ihre Wertbeständigkeit zu sichern. Somit leistet „Master Online<br />
Bauphysik“ auch einen wertvollen Beitrag, die Umwelt<br />
nachhaltig zu schonen.<br />
66 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
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