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Griaß di' Allgäu Sommer 2016

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Mountainbiken | ALLGÄU AKTIV<br />

Mountainbiker radeln schon<br />

lange in und auf die Berge.<br />

Das <strong>Allgäu</strong> bietet zahlreiche<br />

Touren. Und die Biker können<br />

eine beeindruckende Sicht und<br />

urige Einkehrmöglichkeiten<br />

genießen. Kommen Sie<br />

mit zur Tour rund um den<br />

Säuling.<br />

Foto: Gruener, Fotolia.com<br />

TEXT & FOTOS Verena Stitzinger<br />

Ojeh, ist das steil! Jetzt ist es also soweit: Ich klammere<br />

mich am Lenker meines Mountainbikes fest,<br />

trete im kleinsten Gang, starre nach vorn – und<br />

schweige. Für ein Gespräch fehlt mir die Luft. Kein<br />

Wunder, dass auf diesen etwa 500 Metern der Weg asphaltiert<br />

ist. Zu steil für Schotter. Jeder Regenguss würde die Kiesel nach<br />

unten schwemmen. Warum aber bin ich hier? Warum tue ich mir<br />

das immer wieder an?<br />

Wenige Minuten später liegt die Antwort vor mir ausgebreitet:<br />

Das Tal weitet sich, mein Blick schweift zu den Ammergauer<br />

Bergen, zur Hochplatte und zur Krähe. Noch ein paar Kurbelumdrehungen<br />

weiter: das Zugspitzmassiv! Und … die Jägerhütte.<br />

Friedlich grasen ein paar Jungkühe auf der sonnenbeschienenen<br />

Wiese und die Frau des Hirten hat im Holzofen Kuchen gebacken.<br />

Paradiesisch! Unweigerlich muss ich inmitten der <strong>Allgäu</strong>er<br />

Alpenidylle an Buddha denken. „Durch Leiden wird das Glück<br />

erkauft“, soll er gesagt haben. Vielleicht, ja vielleicht macht<br />

Mountainbiken deshalb so glücklich. Denn, mal ehrlich, ein bisschen<br />

Leiden ist ja immer dabei. Und diese Art des Radfahrens<br />

wird zunehmend beliebter. Schließlich bietet sie neben Schwitzen<br />

und Schnaufen eine wunderbare Symbiose aus gesunder Bewegung<br />

und emotionalen Momenten wie Spaß in der Gruppe, Naturgenuss<br />

und Erfolgserlebnis.<br />

Oft wird Mountainbiken als Trendsportart bezeichnet und<br />

ihr somit unterstellt, dass es eine relativ junge Disziplin ist. Dies<br />

stimmt jedoch nur, wenn dies eng auf die heute üblichen Spielformen<br />

mit den spezialisierten Fahrrädern bezogen wird. Mit dem<br />

Fahrrad aus eigener Kraft in die Berge zu fahren, genießt hingegen<br />

eine lange Tradition. Schon der legendäre Bergvagabund<br />

und Erstbesteiger der Eigernordwand, Anderl Heckmair, ist in<br />

den 1920er Jahren mit dem Drahtesel ins Gebirge gefahren. Andi<br />

Heckmair, sein Sohn, veröffentlichte Ende der 1980er Jahre die<br />

erste Route einer Mountainbike-Alpenüberquerung: von seinem<br />

Wohnort Oberstdorf an den Gardasee. Seither wandeln Zehntausende<br />

jeden <strong>Sommer</strong> auf seinen Spuren.<br />

Das Mountainbiken ist im <strong>Allgäu</strong> demnach seit langem zu Hause.<br />

Die vielen Fahrräder, die an Wochenenden an den Berghütten<br />

lehnen, während ihre Besitzer Pause machen, verdeutlichen: Das<br />

Bergradeln ist in dieser Region ein Breitensport. Dazu kommen<br />

die Urlauber, die zum Radeln ins <strong>Allgäu</strong> fahren.<br />

Markus und ich betreiben in Füssen eine Mountainbike-Schule.<br />

Schule? Ja, denn mit dem Trend, immer schwierigere, schmalere<br />

und steilere Wege (Single-Trails) zu befahren, ist es üblich geworden,<br />

dass Mountainbiker auch Kurse besuchen. Meist also<br />

ist Markus damit beschäftigt, anderen Sportlern zu zeigen,<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 15

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