HuA_Elternmagazin_3_2017

Experteninterview:
Alternative
Muttermilch ist die beste Nahrung
für Säuglinge. Sie gilt als optimaler
Schutz vor Krankheiten und Allergien.
Daher gilt die Empfehlung, Säuglinge
– wenn möglich – in den ersten vier bis
sechs Monaten ausschließlich zu stillen.
Doch was, wenn dies nicht möglich
ist?
Professor Berthold Koletzko ist Leiter
der Abteilung Stoffwechsel und Ernährung
am Kinderspital der Universitätsklinik
München.
Er leitet die Wissenschaftler gruppe,
welche die aktuellen Handlungsempfehlungen
zur Ernährung von
Säuglingen erstellt hat. 1 Beteiligt daran
waren u. a. Experten für Kinderernährung
und Kinderheilkunde, die
Nationale Stillkommission sowie die
Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft.
1
„Ernährung und Bewegung von Säuglingen
und stillenden Müttern“, aktualisierte Handlungsempfehlungen
von „Gesund ins Leben
– Netzwerk Junge Familie“, einer Initiative
von IN FORM. Monatsschr. Kinderheilkd.
2016; 164: 771–98.
2
Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe,
die eine strukturelle Ähnlichkeit mit
Östrogenen aufweisen und durch Bindung
an Östrogenrezeptoren eine östrogene oder
antiöstrogene Wirkung erzielen können.
Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe
e.V. sprach mit Professor Berthold
Koletzko über die Möglichkeiten einer
alternativen Säuglingsernährung für
allergiegefährdete Kinder, die nicht
gestillt werden können.
?
DHA: Herr Professor Koletzko, worauf
sollten Mütter bei der Ernährung
ihres Säuglings achten, insbesondere
wenn ein erhöhtes Allergierisiko vorliegt?
!
Koletzko: Am besten ist es, Säuglinge
mindestens in den ersten vier
Lebensmonaten ausschließlich zu stillen.
Das gilt für Kinder mit erhöhtem
Allergierisiko genauso wie für alle an-
22 haut & allergie September 2017
Prävention