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Mut zur Filiale - RWGV

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<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Foto: dpa<br />

„Brüssel verliert<br />

Blick für den Mittelstand“<br />

<strong>RWGV</strong> kritisiert den jüngsten Bericht der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes<br />

zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />

In der Kritik: EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Neelie Kroes<br />

Münster. Als Angriff auf die Finanzierungsstrukturen<br />

des regionalen<br />

Mittelstandes interpretiert Hans<br />

Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>RWGV</strong>, den Bericht der Wettbewerbskommissarin<br />

Neelie Kroes<br />

zum Retail-Bankgeschäft in Europa.<br />

„Rein theoriegeleitet will die Kommission<br />

vor allem den grenzüberschreitenden<br />

Wettbewerb von Banken<br />

stärken. Das geht an den Anforderungen<br />

der mittelständisch ge-<br />

10 GB 1/2007<br />

prägten Wirtschaft in Deutschland<br />

vorbei.“ Absurd werde es, wenn<br />

schließlich Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

als Schuldige für mangelnden<br />

Wettbewerb und zu geringe<br />

Marktanteile von Großbanken ausgemacht<br />

würden. Pfeifer: „Dabei<br />

sind es gerade die Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen, die in den<br />

Regionen den Wettbewerb sicherstellen.“<br />

In sich sei der Bericht zudem widersprüchlich.<br />

„Gerade die relativ<br />

schwache Ertragsstruktur deutscher<br />

Banken belegt den besonders harten<br />

Wettbewerb bei uns“, erläutert der<br />

Vorstandsvorsitzende des <strong>RWGV</strong>. Es<br />

sei unsinnig, den Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken ihre Verbundstruktur<br />

vorzuwerfen. „Denn“, so<br />

Pfeifer, „derselbe Bericht lobt diese<br />

Verbundstrukturen mit gemeinsamem<br />

Risikomanagement und funktionsfähiger<br />

Einlagensicherung mit<br />

Recht als vorteilhaft für den Verbraucher.“<br />

Die für Verbünde als bedenklich<br />

herausgestellten Tendenzen zu Konzernstrukturen<br />

lehne der <strong>RWGV</strong><br />

indes ebenso strikt ab wie die Kommissarin.<br />

„Im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund leiten die Vorstände<br />

der rund 1.300 selbstständigen Banken<br />

ihre Kreditinstitute in eigener<br />

Verantwortung. Das zu wissen,<br />

gehört eigentlich zum kleinen Einmaleins<br />

des Retail-Bankings.“ Hier<br />

müsse sich die Kommission fachlich<br />

besser aufstellen.<br />

Eine vom Bericht unterstellte Marktaufteilung<br />

unter Genossenschaftsbanken<br />

sei ebenfalls unsinnig:<br />

„Regionalbanken arbeiten jeweils in<br />

der Region, in der sie die Kunden<br />

und die Marktverhältnisse kennen.“<br />

Es wäre unseriös, etwa Regionalbanken<br />

aus Westfalen aufzufordern, in<br />

Bayern Geschäfte zu machen. „Als<br />

Selbsthilfeeinrichtung des Mittelstandes“,<br />

so Pfeifer, „sind die Banken<br />

nur ihren Mitgliedern und Kunden<br />

vor Ort verpflichtet. Hier stehen<br />

sie im Wettbewerb mit Sparkassen,<br />

Geschäftsbanken und – grundsätzlich<br />

– allen Anbietern im Internet.“<br />

Eine wettbewerbsfähige mittelständische<br />

Wirtschaftsstruktur in den<br />

Regionen brauche auch künftig leistungsfähige<br />

regionale Banken.<br />

Hans Pfeifer: „Unsere Märkte sind<br />

nicht abgeschottet. Man muss nur<br />

den Anforderungen der Kunden<br />

nach individuell zugeschnittenen,<br />

preiswerten Bankdienstleistungen<br />

mit anspruchsvoller Betreuung vor<br />

Ort gerecht werden. Ich lade jede<br />

europäische Bank herzlich ein,<br />

gemeinsam mit uns und den Sparkassen<br />

im Retail-Geschäft des ländlichen<br />

Raums in den Wettbewerb zu<br />

treten.“<br />

Stefan Legge/Thorsten Weiland

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