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Mut zur Filiale - RWGV

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<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

><br />

cherheit und Orientierungslosigkeit<br />

sei dies wichtig. „Wir geben Menschen<br />

wirtschaftlich eine Heimat,<br />

ohne sie von den Errungenschaften<br />

der globalen Finanzwirtschaft abzukoppeln.“<br />

Geradezu exemplarisch sei<br />

hier das Alleinstellungsmerkmal der<br />

Mitgliedschaft zu sehen: „Membership<br />

value als bewusster Gegenpol<br />

zum shareholder value.“ Pfeifer verwies<br />

darauf, dass das Kundenpotenzial<br />

der Direktbanken seine Grenzen<br />

habe. „Bankgeschäft bleibt Beziehungsgeschäft“,<br />

betonte er. Die Probierfreudigkeit<br />

und Wechselbereit-<br />

Münster. Mit großer Sorge kommentierte Hans Pfeifer,<br />

Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>, den Anstieg der staatlichen<br />

Kontenabfragen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />

Nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

sei die Zahl der gesetzlich legitimierten<br />

Abfragen von Justiz und Steuerfahndung nach<br />

Paragraf 24c Kreditwesengesetz (KWG) von 62.410 im<br />

Jahr 2005 auf rund 81.000 Abfragen im vergangenen<br />

Jahr gestiegen. Die Abfragen auf der Grundlage der<br />

Abgabenordnung haben sich gar von 10.201 auf 25.569<br />

im Jahr 2006 mehr als verdoppelt. Hans Pfeifer: „Diese<br />

Tendenz ist besorgniserregend. Der Staat darf das Vertrauen<br />

der Bürger in ihre Banken nicht untergraben.“<br />

Hans Pfeifer kritisierte, dass insbesondere die Abfragen<br />

nach § 24c KWG noch immer keiner Kontrolle außerhalb<br />

der abfragenden Behörden unterliegen. „Hier muss<br />

der Gesetzgeber dringend eine Dokumentations- und<br />

12 GB 1/2007<br />

schaft der Kunden beschränke sich<br />

oft auf Standardprodukte. Bei komplexeren<br />

Problemen sei die qualifizierte<br />

Beratung weiterhin das wichtigste<br />

Kriterium. „Bei uns hat Beratung<br />

noch ein Gesicht und nicht nur<br />

eine Nummer“, stellte Pfeifer heraus.<br />

Für die Erfolgsaussichten der Genossenschaftsbanken<br />

sei daher nicht der<br />

reine Preiswettbewerb entscheidend.<br />

Dass es trotzdem erhebliche Verbesserungspotenziale<br />

gebe, daran ließ<br />

Pfeifer keinen Zweifel. Prozessoptimierung<br />

und Standardisierung im<br />

Mengengeschäft seien wichtige<br />

Ansatzpunkte. Vor allem aber hänge<br />

die Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen<br />

Bankengruppe von der<br />

Intensivierung des Vertriebs ab.<br />

„Wenn es zu Kundenkontakten<br />

kommt, ist der Abschlusserfolg hervorragend.<br />

Aber es werden zu wenig<br />

Kontakte generiert“, sagte er. Hier<br />

seien weitere Anstrengungen nötig.<br />

Zugleich betonte Pfeifer: „Die Genossenschaftsbanken<br />

sind aber bereits<br />

auf dem richtigen Weg.“<br />

Stefan Legge<br />

„Besorgniserregende Zahlen“<br />

Staatliche Kontenabfragen stiegen im Jahr 2006 um 47 Prozent.<br />

Nach § 93 AO geht es um die Steuerehrlichkeit der Bürger. Abfragen nach § 24c KWG dienen der Strafverfolgung.<br />

Benachrichtigungspflicht schaffen, die von den Datenschutzbeauftragten<br />

auch kontrolliert werden kann.“<br />

Bereits vor einem Jahr hatten Datenschützer bei Abfragen<br />

auf der Grundlage der Abgabenordnung, die solche<br />

Dokumentationsregelungen kennt, erhebliche Verstöße<br />

festgestellt.<br />

Die 81.000 Abfragen nach § 24c KWG sollen vor allem<br />

der illegalen Geldwäsche und der Terrorabwehr gelten.<br />

Hans Pfeifer machte deutlich, dass die Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken eine wirkungsvolle Verbrechens- und<br />

Terrorbekämpfung befürworten. „Uns geht es aber<br />

darum, das Bankgeheimnis insbesondere als Teil des<br />

Rechts auf informationelle Selbstbestimmung zu sehen.<br />

Wir brauchen deshalb restriktive Grenzen für Eingriffe<br />

in das Bankgeheimnis, deren Einhaltung für die Öffentlichkeit<br />

eindeutig nachvollziehbar überwacht wird.“<br />

Thorsten Weiland

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