Unternehmen Nr.58
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[titelthema] Ausgabe 58 | Juli 2017 unternehmen [!]<br />
Für den Schwörmontag, den<br />
Nationalfeiertag der Ulmer,<br />
haben Barny Sancakli und<br />
sein Bruder Besim das Sicherheitskonzept<br />
mitentwickelt.<br />
ten die Angaben der Veranstalter nicht richtig. Seit<br />
Duisburg ist Sicherheit nicht mehr verhandelbar.<br />
Besim S.: Die „Love Parade“ in Duisburg hätte so nie<br />
stattfinden dürfen. Es war insgesamt zu wenig Platz für<br />
diese Anzahl von Menschen, die Wegeberechnung war<br />
katastrophal. Viel zu viele Menschen haben dort mitgeredet,<br />
die auf Biegen und Brechen die Veranstaltung<br />
wollten. Seit Duisburg gibt es keinen Event, keine Veranstaltung<br />
ohne Sicherheitskonzept.<br />
Was war die Folge für die Branche und SHS?<br />
Besim S.: Viele Kommunen sagten in der Folge ihre Veranstaltungen<br />
ab, weil sie verunsichert<br />
waren. Andere schalteten teure<br />
Ingenieure ein, die abstruse<br />
Konzepte entwickelten. Wir haben<br />
uns mit den Leuten hingesetzt und<br />
darüber gesprochen, dass wir schon<br />
immer nach Vorschrift gearbeitet<br />
haben. Und dass man wegen der<br />
Tragödie in Duisburg nicht die gesamte<br />
Branche unter Generalverdacht<br />
stellen kann.<br />
Was hat sich für Sie verändert?<br />
Besim S.: Die Diskussionen mit den Veranstaltern<br />
waren früher schwieriger, nach Duisburg sind sie leichter<br />
geworden. Unsere Akzeptanz und die Vertrauensbasis<br />
sind gewachsen. die Kunden sehen, dass wir unsere<br />
Erfahrung nie missbraucht haben und bei unseren<br />
Veranstaltungen nie etwas Schwerwiegendes passiert<br />
ist.<br />
Muslime<br />
sorgen beim<br />
Papstbesuch<br />
für die<br />
Sicherheit<br />
Was war Ihr bisher schwierigster Auftrag?<br />
Barny S.: Definitiv der Papstbesuch in Freiburg 2011.<br />
Wie kommt eine Ulmer Sicherheitsfirma zu so einem<br />
Auftrag?<br />
Besim S.: Mit ein bisschen Glück. Wir hatten uns damals<br />
zwar über unsere Freiburger Niederlassung beworben,<br />
doch kamen wir auf diesem Weg nicht zum<br />
Zug. Als Partner für das Großereignis hatte die Diözese<br />
den Konzertveranstalter Koko ausgewählt. Unser langjähriger<br />
Partner Koko wiederum wollte, dass wir den<br />
Sicherheitspart übernehmen.<br />
Zwei Muslime, die für die Sicherheit<br />
beim Papstbesuch in<br />
Freiburg zuständig sind. Mussten<br />
Sie da nicht schmunzeln?<br />
Besim S.: Als wir mit den Zuständigen<br />
der Diözese im Gespräch waren,<br />
fragten wir auch, ob sie kein<br />
schlechtes Gefühl hätten, weil wir<br />
zwei Muslime sind. Darauf meinte<br />
unserer Gesprächspartner nur:<br />
„Sie wurden gewogen und für gut befunden, glauben<br />
Sie mir!“ Das war schon witzig.<br />
Wie mulmig war Ihnen ob der Größe der Aufgabe?<br />
Besim S.: Wir hatten in den neun Monaten der intensiven<br />
Vorbereitung gar keine Zeit, uns solche Gedanken<br />
zu machen.<br />
Barny S.: Erst als ich am zweiten Tag des Besuchs sah,<br />
wie sich der Flugplatz Freiburg mit Gottesdienst-Besu-<br />
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