Unternehmen Nr.58
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[spezial] Ausgabe 58 | Juli 2017 unternehmen [!]<br />
Projekt mit einer Laufzeit von bis zu sieben Jahren<br />
KEFF-Startschuss in Ulm im April diesen Jahres (von links) mit Otto Sälzle (IHK Ulm), Markus<br />
Möller (Alb-Donau-Kreis), Helmfried Meinel (Umweltministerium BW), Hannes Spieth (Umwelttechnik<br />
BW), Roland Mäckle (Energieagentur Ulm), Mustafa Süslü (IHK), Tim von Winning<br />
(Stadt Ulm), Michael Maucher (Energieagentur Biberach), und Theresa Volk (Energieagentur).<br />
Ein Krieghoff-Mitarbeiter beim Hartlöten von Visierschienen<br />
auf einen Schrotlauf. Um Energie zu<br />
sparen, kann man die Absaugvorrichtung mit einem<br />
Wärmetauscher nachrüsten.<br />
nimmt. Dieser kann je nach Größe des Betriebes<br />
bis zu zwei Stunden dauern. „Danach fertige<br />
ich dem <strong>Unternehmen</strong> eine Ist-Analyse<br />
an und zeige sinnvolle Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />
auf“, erläutert Volk.<br />
Die Ideen hierzu sind mannigfaltig. So können<br />
<strong>Unternehmen</strong> aus der Holz- und Metallverarbeitenden<br />
Industrie die Abwärme ihrer<br />
Druckluftkompressoren zum Beispiel in Wärme<br />
für die Heizung umwandeln. Dies wird<br />
laut Volk in vielen Firmen bisher nicht getan.<br />
Auch lässt sich mit Absauganlagen Strom sparen.<br />
Mittels eines Wärmetauschers kann<br />
durch die aufgeheizte Abluft die in die Halle<br />
eingebrachte Frischluft vorgewärmt werden.<br />
Auch im Thema Licht steckt Sparpotenzial.<br />
„Viele Leuchtstoffröhren oder Halogen-<br />
Leuchten haben längst ausgedient und könnten<br />
durch sparsame und vor allem langlebige<br />
LED-Systeme ersetzt werden“, erläutert Volk.<br />
Nach ihren Worten legen die KEFF-Effizienzmoderatoren<br />
großen Wert auf eine ganzheitliche<br />
Beratung: „Wir erarbeiten nicht nur Maßnahmen<br />
zur Energieeinsparung, sondern<br />
werfen für unsere Kunden immer auch ein<br />
Auge auf bestehende und anstehende gesetzliche<br />
Vorgaben. Zum Beispiel legt das Erneuerbare-Wärme-Gesetz<br />
bestimmte Anforderungen<br />
fest. Nur wenn man diese kennt, kann<br />
man sie durch ein geschickt aufeinander abgestimmtes<br />
Paket mit Effizienzmaßnahmen<br />
ohne zusätzlichen Aufwand erfüllen.“<br />
Die Regionalen Kompetenzstellen Netzwerk<br />
Energieeffizienz (KEFF) unterstützen<br />
als unabhängiger Ansprechpartner<br />
vor allem kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
dabei, Energieeffizienzmaßnahmen<br />
umzusetzen. Die KEFF-Effizienzmoderatoren<br />
initiieren, unterstützen und begleiten<br />
Maßnahmen. Dabei werden neben<br />
der Gebäudehülle und -infrastruktur<br />
auch der Produktionsprozess und Querschnittstechnologien<br />
in die Betrachtung<br />
einbezogen. Die Trägerorganisationen der<br />
KEFF werden aktuell für vier Jahre aus<br />
Mitteln der Europäischen Union und des<br />
Landes gefördert. Nach drei Jahren Projektlaufzeit<br />
wird eine Evaluation der KEFF<br />
durchgeführt. Nach sieben Jahren Laufzeit<br />
soll das Netzwerk Energieeffizienz<br />
ausreichend bekannt und auch regional<br />
verankert sein. <br />
SL<br />
INFOS ZU FÖRDERTÖPFEN<br />
Die KEFF-Experten erklären auch, welche Förderprogramme<br />
für die einzelnen <strong>Unternehmen</strong><br />
in Frage kommen. Die Anträge müssen<br />
die Betriebe selbst ausfüllen, werden dabei jedoch<br />
von den Effizienzexperten unterstützt.<br />
Theresa Volk: „Es ist wichtig zu betonen, dass<br />
wir keine Konkurrenz zu bestehenden Energieberatungsangeboten<br />
darstellen. Wir bieten<br />
unsere Tätigkeiten neutral, unentgeltlich<br />
und im nicht-wettbewerblichen Bereich an.“<br />
Das landesweite KEFF-Projekt soll helfen, die<br />
CO2-Emissionen in Baden-Württemberg bis<br />
zum Jahr 2050 um 90 Prozent zu senken. Mit<br />
der Förderrichtlinie „Regionale Kompetenzstellen<br />
Netzwerk Energieeffizienz (KEFF)“<br />
setzt sich das Ministerium für Umwelt, Klima<br />
und Energiewirtschaft Baden-Württemberg<br />
(UM) deshalb für die Steigerung von Energieeffizienz<br />
in <strong>Unternehmen</strong> ein. Im Fokus stehen<br />
vor allem jene kleinen und mittleren <strong>Unternehmen</strong><br />
(KMU), denen im Vergleich zu den<br />
großen <strong>Unternehmen</strong> oftmals die Zeit und die<br />
Kapazitäten fehlen, um sich mit möglichen<br />
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