30.10.2017 Aufrufe

Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Volme und Lister. Ausgabe Herbst 2017

Die Komplett-Ausgabe für das obere Volmetal bildet die bunte Vielfalt des Lebens in der Region um Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Schalksmühle ab.

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Zehn Jahre später, 1982, schien das Aus für das Schullandheim<br />

in Meinerzhagen aber besiegelt. Es gab konkrete<br />

Übernahmepläne für das Gebäude. Eine Stoffdruckerei<br />

sollte hier angesiedelt werden. Doch es stellte<br />

sich heraus, dass für die geplante Aufstellung des Maschinenparks<br />

die dafür erforderlichen statischen Voraussetzungen<br />

fehlten, woran der Verkauf an den privaten<br />

Investor scheiterte. Gleichwohl hielt die Stadt Hagen an<br />

den Plänen für die Schließung fest. Es gab auch bereits<br />

eine Deadline: Ab 1. August 1983 sollte das städtische<br />

Schulamt für Haus Lyck keine Belegungswünsche mehr<br />

annehmen.<br />

Erfolgreiche Zeit unter<br />

ehrenamtlicher Trägerschaft<br />

Es war dem großen ehrenamtlichen Engagement einer<br />

Gruppe von Hagener Pädagogen <strong>und</strong> Elternvertretern<br />

geschuldet, dass die Schließung buchstäblich im letzten<br />

Augenblick doch noch abgewendet werden konnte. Sie<br />

gründeten kurzentschlossen einen Verein, erreichten in<br />

Verhandlungen mit der Stadt Hagen, dass diesem das<br />

Haus pachtweise in Obhut gegeben wurde. <strong>Das</strong> bedeutete<br />

ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko für die Initiatoren.<br />

Die Stadt Hagen erklärte sich zwar bereit, zunächst<br />

weiterhin einen jährlichen Zuschuss zu leisten. Der wurde<br />

gedeckelt auf 90.000 D-Mark festgelegt, was aber gegenüber<br />

der bisherigen Regelung nicht einmal mehr die Hälfte<br />

der jährlich anfallenden Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltungskosten<br />

für das Haus ausmachte.<br />

Unter neuer ehrenamtlicher Trägerschaft durchlebte Haus<br />

Lyck gleichwohl noch einmal eine sehr erfolgreiche Phase.<br />

Die Gäste- <strong>und</strong> Übernachtungszahlen konnten bis auf<br />

maximal 9000 Jahresübernachtungen deutlich gesteigert<br />

werden. Im Trägerverein engagierten sich in der Spitze<br />

bis zu 140 Mitglieder oftmals auch in ihrer Freizeit aktiv<br />

für nötige Renovierungs- <strong>und</strong> Umbauarbeiten. Auch<br />

der Meinerzhagener Industriekaufmann Gerhard Ihne (65)<br />

ließ sich für die Sache begeistern, fungiert seit etlichen<br />

Jahren als 2. Vereinsvorsitzender.<br />

„Wir mussten leider erkennen, dass wegen deutlich veränderter<br />

Rahmenbedingungen auf Dauer eine solche Einrichtung<br />

in ehrenamtlicher Trägerschaft nicht zu halten<br />

ist“, stellt er fest. „Von der Stadt Hagen gab es zwar bis<br />

zuletzt viel Lob <strong>und</strong> Anerkennung für unsere Arbeit, aber<br />

leider keine Erhöhung des Zuschusses“, bedauert der Vorstandsvertreter.<br />

Es kommen immer noch Schulklassen <strong>und</strong><br />

andere Gruppen hierher. Blieben sie früher meist eine<br />

ganze Woche, beschränkt sich ihr Aufenthalt heute aber<br />

in der Regel auf einen deutlich kürzeren Zeitraum. Für das<br />

laufende Jahr wird mit noch r<strong>und</strong> 5000 Übernachtungen<br />

ein Tiefpunkt in der Belegung erreicht sein. „Bevor wir unweigerlich<br />

in die roten Zahlen geraten, mussten wir handeln“,<br />

begründet Ihne den gefassten Beschluss zur Schließung<br />

<strong>und</strong> damit auch der Auflösung des Vereins.<br />

Zukunft der Liegenschaft ist ungewiss<br />

Was aus dem Gebäude <strong>und</strong> der umliegenden großen<br />

Frei- <strong>und</strong> Spielfläche nun wird, ist ungewiss. Die Stadt<br />

Hagen ist nach wie vor Eigentümerin der Liegenschaft.<br />

Bemühungen um eine Vermarktung laufen, bislang jedoch<br />

ohne konkretes Ergebnis. <strong>Das</strong> scheidende Heimleiterehepaar<br />

wird aus der Nähe ein interessiertes Auge auf<br />

das weitere Schicksal ihrer langjährigen Wirkungsstätte<br />

halten. „Wir sind echte <strong>und</strong> überzeugte Meinerzhagener<br />

geworden <strong>und</strong> bleiben natürlich hier wohnen“, so Otmar<br />

Burja, der vor jetzt 32 Jahren mit seiner Frau Christel aus<br />

der großen <strong>Volme</strong>stadt Hagen an den Quell ort der <strong>Volme</strong><br />

im Sauerland übersiedelte. An der Kampstraße wird<br />

gerade gemeinsam mit Tochter <strong>und</strong> Schwiegersohn das<br />

künftige Wohnhaus der Familie renoviert.<br />

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