GENAU! <strong>Das</strong> war doch mal wieder ein wettermäßig so richtig abwechslungsreicher Sommer, oder? Genau! Trotzdem schönen Urlaub gehabt? Stressfrei hin- <strong>und</strong> wieder zurückgekommen? Der eigene Pkw ist ja immer noch das häufigste Transportmittel, um von A (zu Hause) nach B (Urlaubsort) zu kommen. Und wie hat das mit der Fahrt geklappt? Auf direktem Weg <strong>und</strong> weitgehend staufrei trotz der zahlreichen Baustellen? Nein! Und warum nicht? Wo der ADAC doch so schöne Tourenpakete zusammenstellt. War der Shell-Atlas im Handschuhfach doch ein wenig veraltet? Oder hat der Beifahrer versagt, weil er die nächste Abfahrt immer erst ansagte („da hätten wir runter gemusst…“), wenn man sie gerade passiert hatte? Total antiquiert, old school sozusagen, denn zur Standardausstattung eines Reisenden im Auto gehört heute natürlich ein High Tech Navigationsgerät! Doch auch diese modernste Form der Orientierung hat so ihre Tücken, wie ich bei unserem letzten Trip <strong>und</strong> übrigens nicht zum ersten Mal leidlich erfuhr. Erna, so habe ich die weibliche Ansagestimme getauft, hat bei der Rückfahrt vom schönen Südtirol ins ebenso schöne Sauerland diesmal besonders schmählich versagt. „Die Route enthält Verkehrsstörungen“, sagte sie immer wieder, um gleich darauf hinzuzufügen: „Eine Ausweichempfehlung kann nicht gegeben werden.“ Die Verkehrsnachrichten auf Bayern 3 ließen jedoch hoffen. Keine Hinweise auf dicke Staus, höchstens mal der Hinweis auf „zähflüssigen Verkehr“. Erna, natürlich satellitengestützt <strong>und</strong> damit informationsmäßig sozusagen auf Augenhöhe mit NSA, BND <strong>und</strong> anderen Ausspähern, sah das kurz vor Würzburg aber ganz anders. „Nehmen Sie die nächste Ausfahrt!“, wies sie mich an. Darauf hätte mein leider verstorbener Stammtischbruder, der als Erster von uns schon vor langer Zeit ein Navi in seinem Nobelschlitten mit sich führte, keinesfalls reagiert. „Von Frauen lass ich mir doch nicht sagen, wie ich zu fahren habe!“ Er verweigerte sich schlichtweg den Anweisungen <strong>und</strong> kam trotzdem irgendwie <strong>und</strong> irgendwann ans Ziel. Die holde Gattin auf dem Beifahrersitz erinnerte indes daran, dass wir uns nach leidlicher Erfahrung geschworen hatten, künftig Ausweichempfehlungen auf jeden Fall zu folgen. Also runter von der Autobahn. Und dann wurde es touristisch. Es ging kreuz <strong>und</strong> quer durch eine herrliche Gegend mit vielen schönen kleinen Weinanbauorten. Von Franken führte uns Erna vorbei an verwunschenen Burgen <strong>und</strong> Schlössern in den Spessart. Die Straßen wurden immer enger – oft hatten wir Mühe, langsam vor uns fahrende landwirtschaftliche Gefährte mit mächtigen Abmessungen gefahrlos zu überholen. „Ist doch schön hier…“ machte ich uns selbst Mut. Aber irgendwann war es zu viel Gegend <strong>und</strong> zu wenig Orientierung in Richtung einer möglichst schnell zum Ziel führenden Route. Erna blieb unermüdlich, ließ mich links, rechts, im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt <strong>und</strong> so weiter irrlichternd durch die Pampa fahren. Als es in einem öden Kaff dann „rechts in den Tiefenbrunnenweg“ gehen sollte, hatte ich den Kaffee endgültig auf. „Jetzt hast Du mit ihr gesprochen wie manchmal mit mir…“, staunte die bessere Ehehälfte. Ich kann mich nicht erinnern, ihr gegenüber jemals so ausfallend geworden zu sein. Erna blieb zunächst unbeeindruckt, forderte penetrant: „Wenn möglich bitte wenden!“ Doch ich folgte nun den blauen Wegezeichen zur nächsten Autobahnauffahrt. Dort aufgefahren, freuten wir uns über den gut fließenden Verkehr, in den wir uns gern einfädelten <strong>und</strong> hörten im Radio kurz darauf, dass wir „in Echtzeit“ auf der vorangegangenen Etappe r<strong>und</strong> 15 Minuten eingebüßt hätten. Ernas Ausweichempfehlung dagegen hatte uns mehr als anderthalb St<strong>und</strong>en zusätzliche Fahrtzeit <strong>und</strong> jede Menge Nerven gekostet. Gleichwohl reagierte Erna beleidigt, meldete sich erst kurz vor Zuhause auf der Sauerlandlinie nochmal, um auf eine „Fahrbahnverengung voraus“ aufmerksam zu machen. „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, ließ ich sie nicht mehr sagen. Ich hatte Erna abgeschaltet. Es ist Ihnen so oder ähnlich auch schon mal ergangen? Genau! <strong>Das</strong> tröstet mich dann ein kleines bisschen. Horst vom Hofe
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