stahlmarkt 03.2012 (März)
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Werkstoff Stahl - Basis der deutschen Wirtschaftsstärke<br />
wire & Tube 2012 - Treffpunkt der Besten aus der Branche<br />
Edelstahl - hygienisch einwandfrei, ästhetisch exzellent<br />
Italien - Stahlbranche hält sich tapfer<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
<strong>03.2012</strong>
Kommen Sie zum Meinungsund<br />
Erfahrungsaustausch<br />
auf den <strong>stahlmarkt</strong> Branchentreff<br />
am 26. <strong>März</strong> ab 17.30 Uhr!<br />
Anmeldung unter: www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung
26. – 30. <strong>März</strong> 2012
Editorial K 7<br />
Countdown zu wire & Tube 2012<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
wiebke.sanders@stahleisen.de<br />
WWK Stahl ist die Basis der deutschen Wirtschaftsstärke.<br />
Nur die enge Vernetzung der innovativen Stahlindustrie<br />
in Deutschland mit den Schlüsselbranchen wie Automobil-<br />
und Maschinenbau kann die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standortes dauerhaft sichern. Zu diesem Ergebnis<br />
kommen zwei kürzlich veröffentlichte Studien vom<br />
Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI) und von der Unternehmensberatung Booz<br />
& Company, lesen Sie mehr dazu ab Seite 16.<br />
WW K Auch die Stahlrohrindustrie ist Bestandteil dieser<br />
Wertschöpfungsketten. Die Unternehmen konnten sich<br />
im globalen Wettbewerb durch ihre Innovationsstärke<br />
und ein vielfältiges Angebot an Spezialprodukten be -<br />
währen. Zwar haben sich die Erwartungen in einigen<br />
Segmenten im vergangenen Jahr nicht erfüllt und auch<br />
2012 dürfte kein leichtes Jahr werden, dennoch sind die<br />
Unternehmen optimistisch, die markt- und kostenmäßigen<br />
Herausforderungen zu meistern. Dies erläuterte<br />
Wolfgang Eging, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V., gegenüber dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
(ab Seite 64).<br />
WW K Umso mehr richten sich alle Hoffnungen auf das<br />
in diesem Monat stattfindende Messeduo wire & Tube<br />
2012. Unter dem Motto »Join the Best« treffen sich vom<br />
26. bis 30. <strong>März</strong> wieder die Branchenbesten in Düsseldorf.<br />
Auf der Tube wird die gesamte Palette von der<br />
Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung bis hin zur<br />
Rohrverarbeitung gezeigt. Dort treffen sich Anlagenund<br />
Maschinenbauer, Rohrproduzenten, -händler und<br />
Weiterverarbeiter.<br />
WWK Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ist ebenfalls dabei:<br />
mit einem Stand in Halle 3/G13. Wir wollen außerdem<br />
mit Ihnen ins Gespräch gehen und Ihnen zugleich eine<br />
Branchenplattform für den Erfahrungsaustausch bieten:<br />
mit unserem 4. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff, der am<br />
ersten Messetag der wire & Tube stattfindet. Es haben<br />
sich zahlreiche Teilnehmer aus allen Unternehmen entlang<br />
der Wertschöpfungskette angemeldet, mehr finden<br />
Sie unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff.<br />
WW K Auch Stahlhandel und Stahl-Service unterliegen<br />
einem Wandel. Die Unternehmen sehen sich herausgefordert,<br />
zunehmend die Bedeutung und den Wert ihrer<br />
Dienstleistungen zu erklären. »Service muss den Kunden<br />
etwas wert sein«, heißt es nachdrücklich. In der Rubrik<br />
»Menschen im Markt« ab Seite 30 finden Sie mehr.<br />
»Branchentreff<br />
Anmeldung unter<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/anmeldung<br />
26. – 30. <strong>März</strong> 2012 in Düsseldorf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
8 K<br />
INHALT <strong>03.2012</strong><br />
SEITENBLICK<br />
10 China drängt nach Deutschland<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
12 Der Kampf ums US-Präsidentenamt verschärft sich<br />
14 Stimmung im US-Stahlsektor optimistischer<br />
16 Stahl ist Basis der deutschen Wirtschaftsstärke<br />
20 Die deutschen Exporterfolge sind stahlintensiv<br />
MENSCHEN IM MARKT<br />
30 Tacheles geredet<br />
32 Service muss bezahlt werden<br />
34 Neue Firmenschriften<br />
BRANCHENBERICHT<br />
36 Stahlverarbeiter bleiben zuversichtlich<br />
SPECIAL: ITALIEN<br />
44 Italiens Stahlindustrie<br />
45 Zur Lage auf Italiens Schrottmarkt<br />
46 Eine globale Businesskultur<br />
48 Made in Italy: Maschinen für die Metall verarbeitende Industrie<br />
SPECIAL: WIRE & TUBE / ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />
62 Messeduo: wire & Tube 2012<br />
64 2012: Ein schwieriges »Rohr«-Jahr<br />
68 Premiumrohre und -profile – Hochlegierte Produkte nach Maß<br />
70 Feste Größe unter Europas Rohrherstellern<br />
72 Geschweißte und nahtlose Rohre – jetzt aus einer Hand<br />
74 Ein starker Standort in einem starken Verbund<br />
76 Rohrspezialist mit flächendeckendem Vertriebsnetz<br />
SPECIAL: EDELSTAHL<br />
94 Innovative Verarbeitung von Edelstahl Rostfrei<br />
98 Ein neuer Weltmarktführer entsteht<br />
100 Beim Besteck ist Ästhetik gefragt<br />
104 Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />
RUBRIKEN<br />
110 StahlTermine<br />
112 Veranstaltungen<br />
114 Recht<br />
115 Fachmedien<br />
116 VIP-Seite<br />
118 Inserentenverzeichnis<br />
122 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
worldsteel-Report K 9<br />
Weltrohstahlproduktion Januar 2012<br />
INNOVATIVER WERK-<br />
STOFF STAHL Stahl ist Basis<br />
der deutschen Wirtschaftsstärke,<br />
lautet das Ergebnis zweier<br />
Studien. Und: »Die deutschen<br />
Exporterfolge sind stahlintensiv«,<br />
so Prof. Dr. Roland Döhrn vom<br />
RWI.<br />
ITALIEN 2011 war für die<br />
italienischen Stahlhändler eher<br />
desillusionierend. Trotz einer<br />
immer noch schwierigen Wirtschaftslage<br />
blicken die Italiener<br />
zuversichtlich in die Zukunft.<br />
WIRE & TUBE 2012 Das Jahr<br />
2012 wird nicht einfach für die<br />
deutschen Stahlrohrproduzenten,<br />
wie Wolfgang Eging im Interview<br />
erläuterte. Die Tube kann jedoch<br />
entscheidende Impulse für die<br />
weitere Entwicklung geben.<br />
EDELSTAHL Edelstahl Rostfrei<br />
muss neben hohen Anforderungen<br />
an die Korrosionsbeständigkeit<br />
auch hygienischen und ästhetischen<br />
Gesichtspunkten gerecht<br />
werden. Innovative Verarbeitungen<br />
sind dafür erforderlich.<br />
16<br />
44<br />
62<br />
94<br />
Fotos: Modersohn, Messe Düsseldorf, Josef Nagler, RWI<br />
J Die 59 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 97 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2011 in 1.000 t. Algerien, Iran, Libyen, Marokko und<br />
Qatar werden in der Statistik nicht länger aufgeführt.<br />
e – geschätzt, r – revidiert, (1) lt. CISA<br />
Januar<br />
2012<br />
Dezember<br />
2011<br />
Januar<br />
2011<br />
% Veränd.<br />
Jan. 12/11<br />
1 Monat Veränderung<br />
2012 2011<br />
in %<br />
Belgien 500 570 751 – 33,4 500 751 – 33,4<br />
Bulgarien 65 e 64 67 – 3,4 65 67 – 3,4<br />
Deutschland 3.353 3.025 3.665 – 8,5 3.353 3.665 – 8,5<br />
Finnland 341 321 369 – 7,7 341 369 – 7,7<br />
Frankreich 1.359 1.108 1.222 11,2 1.359 1.222 11,2<br />
Griechenland 150 e 160 e 167 – 10,2 150 167 – 10,2<br />
Großbritannien 672 669 889 – 24,4 672 889 – 24,4<br />
Italien 2.195 1.959 2.099 4,6 2.195 2.099 4,6<br />
Luxemburg 160 e 160 e 249 – 35,6 160 249 – 35,6<br />
Niederlande 619 588 618 0,1 619 618 0,1<br />
Österreich 625 457 630 – 0,8 625 630 – 0,8<br />
Polen 790 750 658 20,0 790 658 20,0<br />
Rumänien 330 e 335 e 280 17,8 330 280 17,8<br />
Schweden 413 373 436 – 5,1 413 436 – 5,1<br />
Slowakei 329 285 425 – 22,6 329 425 – 22,6<br />
Slowenien 56 34 57 – 1,0 56 57 – 1,0<br />
Spanien 1.179 893 1.356 – 13,0 1.179 1.356 – 13,0<br />
Tschechien 457 459 496 – 7,8 457 496 – 7,8<br />
Ungarn 146 141 141 3,5 146 141 3,5<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 180 e 190 e 170 5,9 180 170 5,9<br />
European Union (27) 13.920 12.541 14.744 – 5,6 13.920 14.744 – 5,6<br />
Bosnien-Herzegovina 65 e 61 59 10,3 65 59 10,3<br />
Kroatien 5 e 5 e 8 – 39,6 5 8 – 39,6<br />
Mazedonien 35 e 30 35 ± 0,0 35 35 ± 0,0<br />
Norwegen 65 e 65 e 47 39,8 65 47 39,8<br />
Serbien 79 72 150 – 47,1 79 150 – 47,1<br />
Türkei 3.135 3.112 2.741 14,4 3.135 2.741 14,4<br />
Europa außer EU 3.384 3.345 3.040 11,3 3.384 3.040 11,3<br />
Kasachstan 317 328 414 – 23,4 317 414 – 23,4<br />
Moldawien 0 30 0 ± 0,0 0 0 ± 0,0<br />
Russland 5.948 5.886 5.927 0,4 5.948 5.927 0,4<br />
Ukraine 2.871 2.804 2.918 – 1,6 2.871 2.918 – 1,6<br />
Usbekistan 47 54 58 – 20,1 47 58 – 20,1<br />
Weißrussland 220 216 223 – 1,4 220 223 – 1,4<br />
C.I.S. (6) 9.404 9.318 9.541 – 1,4 9.404 9.541 – 1,4<br />
El Salvador 10 10 e 6 66,7 10 6 66,7<br />
Guatemala 50 45 e 28 78,6 50 28 78,6<br />
Kanada 1.050 e 1.120 e 1.051 – 0,1 1.050 1.051 – 0,1<br />
Kuba 20 25 21 – 4,8 20 21 – 4,8<br />
Mexiko 1.575 1.550 e 1.518 3,7 1.575 1.518 3,7<br />
Trinidad und Tobago 35 50 e 58 – 39,7 35 58 – 39,7<br />
USA 7.600 7.334 7.191 5,7 7.600 7.191 5,7<br />
Nordamerika 10.340 10.134 9.874 4,7 10.340 9.874 4,7<br />
Argentinien 397 500 e 362 9,8 397 362 9,8<br />
Brasilien 2.780 2.688 2.764 0,6 2.780 2.764 0,6<br />
Chile 105 120 e 151 – 30,5 105 151 – 30,5<br />
Ecuador 52 50 e 32 62,5 52 32 62,5<br />
Kolumbien 113 110 e 100 13,0 113 100 13,0<br />
Paraguay 4 4 e 1 300,0 4 1 300,0<br />
Peru 98 90 e 72 36,1 98 72 36,1<br />
Uruguay 9 8 e 0 ± 0,0 9 0 ± 0,0<br />
Venezuela 240 225 e 264 – 9,1 240 264 – 9,1<br />
Südamerika 3.798 3.795 3.746 1,4 3.798 3.746 1,4<br />
Ägypten 514 567 564 – 8,8 514 564 – 8,8<br />
Saudi-Arabien 464 463 467 – 0,6 464 467 – 0,6<br />
Südafrika 570 e 570 e 540 5,6 570 540 5,6<br />
Afrika/Mittlerer Osten 1.549 1.600 1.571 – 1,4 1.549 1.571 – 1,4<br />
China (1) 52.072 52.164 59.871 – 13,0 52.072 59.871 – 13,0<br />
Indien 6.100 e 6.150 e 6.145 – 0,7 6.100 6.145 – 0,7<br />
Japan 8.631 8.397 9.655 – 10,6 8.631 9.655 – 10,6<br />
Südkorea 5.120 5.950 5.664 – 9,6 5.120 5.664 – 9,6<br />
Taiwan, China 1.900 e 1.920 e 2.026 – 6,2 1.900 2.026 – 6,2<br />
Asien 73.823 74.581 83.361 – 11,4 73.823 83.361 – 11,4<br />
Australien 380 e 345 657 – 42,1 380 657 – 42,1<br />
Neuseeland 78 79 76 2,6 78 76 2,6<br />
Ozeanien 458 424 733 – 37,5 458 733 – 37,5<br />
Gesamt (59 Länder) 116.675 115.738 126.609 – 7,8 116.675 126.609 – 7,8<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
10 K<br />
SEITENBLICK<br />
China drängt<br />
nach Deutschland<br />
Vorbei die Zeiten, in denen Investoren aus China nahezu ausschließlich<br />
bei Sanierungsfällen in der deutschen Wirtschaft zugriffen, um Zugang zu<br />
neuen Technologien zu bekommen. Jetzt interessieren sie sich auch für<br />
wirtschaftlich gesunde Unternehmen. Sie suchen Zugang zu starken<br />
Marken, die weltweit einen guten Klang haben und die sich nicht leicht<br />
kopieren lassen. Dafür sind sie bereit, Milliarden zu investieren.<br />
WW K Putzmeister ist eines dieser erfolgreichen<br />
deutschen Familienunternehmen<br />
mit Weltgeltung, wie es sie vor allem in<br />
Baden-Württemberg zu Dutzenden gibt.<br />
Der Betonpumpenhersteller ist in seiner<br />
Branche sogar die Nummer eins. Mussten<br />
Arbeiter auf Hochbaustellen früher den<br />
Beton in Behältern per Kran in höhere<br />
Stockwerke befördern, so entwickelte Putzmeister<br />
vor gut 50 Jahren eine Alternative:<br />
Die Schwaben produzieren Pumpen, die –<br />
meist auf Lastwagen montiert – das Mate rial<br />
durch Rohre nach oben schießen. Wenn die<br />
Baubranche boomt, ist das ein Riesengeschäft;<br />
Putzmeister beschäftigt 3.000 Mitarbeiter<br />
und erwirtschaftet einen Umsatz<br />
von 570 Mill. €.<br />
Vor wenigen Wochen hat bei dem Unternehmen<br />
aus Aichtal in der Nähe von Stuttgart<br />
der Eigentümer gewechselt. Das Sagen<br />
hat künftig der chinesische Maschinenbauer<br />
Sany. Der Deal bedeutete nicht nur für Putzmeister<br />
eine Zäsur, sondern markierte auch<br />
für die gesamte deutsche Wirtschaft eine<br />
Zeitenwende. Denn die Botschaft, die von<br />
dieser Transaktion ausgeht, lautet: China<br />
drängt nach Deutschland. Zwar hatten In -<br />
vestoren aus Fernost bereits 2011 deutsche<br />
Unternehmen im Wert von rd. 1 Mrd. USD<br />
gekauft. Aber dabei hatte es sich wie in den<br />
Jahren zuvor nahezu ausschließlich um Sa -<br />
nierungsfälle gehandelt. Das größte Ge -<br />
schäft der Chinesen war zuletzt der Kauf der<br />
Aktienmehrheit des Elektronikspezialisten<br />
und Aldi-Lieferanten Medion gewesen. Zu -<br />
gegriffen hatte für etwa 750 Mill. USD der<br />
chinesische Computerbauer Lenovo. Auch<br />
bei den Autozulieferern hatte es in jüngster<br />
Zeit einige Transaktionen mit chinesischer<br />
Beteiligung gegeben. Bei Putzmeis ter aber<br />
lag die Sache anders: Erstmals kauften sich<br />
Chinesen für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag<br />
bei einem florierenden deutschen<br />
Mittelständler ein.<br />
»<br />
Schon<br />
bald sollen<br />
50 der 500 weltweit<br />
größten Unternehmen<br />
aus China kommen.<br />
Weitere Übernahmen dieser Art werden folgen.<br />
Denn für Firmenjäger aus China sind<br />
deutsche Familienunternehmen nicht nur<br />
wegen ihrer meist soliden Finanzierung ein<br />
gutes Investment. Chinesen interessieren sich<br />
für deutsche Ingenieurskunst. Sie suchen<br />
Unternehmen mit ausgeklügelter Technologie,<br />
die auf ihrem Gebiet weltweit spitze<br />
sind. Denn diese Firmen besitzen etwas, was<br />
die Chinesen ungeachtet ihrer Finanzkraft<br />
nicht haben: Marktgeltung, d. h. sie sind häufig<br />
weltweit anerkannte Marken. Renommee<br />
ist für die Chinesen jedoch unverzichtbar,<br />
wenn sie global agieren wollen. Denn um<br />
international erfolgreich zu sein, reicht es<br />
nicht mehr, halbwegs gute Kopien erfolgreicher<br />
Produkte anzubieten.<br />
Experten für Unternehmensübernahmen<br />
sind davon überzeugt, dass für Chinesen die<br />
Größe einer Transaktion keine Rolle spielt.<br />
Die Devisenreserven summieren sich auf<br />
stolze 3,2 Bill. USD und erst vor wenigen<br />
Wochen hatte China seinen Staatsfonds CIC<br />
mit zusätzlichen 50 Mrd. USD aufgerüstet,<br />
um in Europa auf Einkaufstour zu gehen.<br />
Das Kalkül dabei: In Unternehmen mit guten<br />
Technologien sind die im Überfluss vorhandenen<br />
liquiden Mittel allemal besser angelegt<br />
als in den lange Zeit als sicher geltenden<br />
Staatsanleihen. In einem »Leitfaden von<br />
Ländern und Industrien für Überseeinvestitionen«<br />
hat die Regierung genau aufgelistet,<br />
in welchen Branchen und Ländern investiert<br />
werden soll. Das Ziel: Schon bald sollen 50<br />
der 500 weltweit größten Unternehmen aus<br />
China kommen. Entscheidend für eine Transaktion<br />
ist, dass sie im Einklang mit den Maßgaben<br />
der chinesischen Regierung steht,<br />
insbesondere dem Fünfjahresplan.<br />
Berater, die im Geschäft mit Fusionen und<br />
Übernahmen tätig sind, registrieren, dass<br />
sich Firmenkäufer aus China inzwischen sehr<br />
stark westlichen Standards genähert haben.<br />
Zunehmend schalten sie bei internationalen<br />
Verkaufsprozessen auch versierte Experten<br />
ein, heißt es.<br />
Gleichzeitig öffnen sich Eigentümer deutscher<br />
Unternehmen, auch aus dem Mittelstand,<br />
für Verkäufe an chinesische Firmen.<br />
So bezeichnete der Gründer von Putzmeister,<br />
Karl Schlecht, den Verkauf seines Unternehmens<br />
an Sany als Vorzeigebeispiel einer<br />
globalen Transaktion. Der Deal folge einer<br />
»klaren strategischen und industriellen Lo -<br />
gik«, denn die Unternehmen ergänzen sich<br />
regional, sagte er. Auf der einen Seite Putzmeister<br />
als Nummer eins in der Welt und<br />
»führend auf den meisten Märkten außerhalb<br />
Chinas«. Und auf der anderen Seite<br />
Sany, Branchenprimus in China, dem größten<br />
und am schnellsten wachsenden Markt<br />
für Betonpumpen. Investoren aus China sind<br />
im deutschen Mittelstand angekommen.<br />
Fortsetzung folgt. ber (sm 120303422) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
12 K Steel International<br />
Der Kampf ums US-Präsidentenamt<br />
verschärft sich<br />
Der Schutz der eigenen Wirtschaft hat dabei großes Gewicht<br />
New York (bln). Wenn es um das Amt des US-Präsidenten geht, gleicht<br />
der Wahlkampf einem Marathonrennen. Die Republikaner, die Präsident<br />
Barack Obama keine zweite Amtszeit erlauben wollen, lieferten sich bereits<br />
im vergangenen Jahr einen Kampf auf Biegen und Brechen. Aber zehn<br />
Monate vor den Wahlen wurde der Schlagabtausch zwischen den<br />
führenden Präsidentschaftsaspiranten innerhalb der Republikanischen<br />
Partei auf der einen Seite und zwischen dem Demokraten Obama und den<br />
Republikanern auf der anderen Seite spürbar schärfer.<br />
WW K In einem scheinen sich die Wettbewerber<br />
einig: Sie alle attackieren das unfaire<br />
Gebaren ausländischer Handelspartner. »Ich<br />
stehe nicht tatenlos da, wenn unsere Konkurrenten<br />
die Spielregeln nicht einhalten«,<br />
erklärte Obama in seiner Rede zur Lage der<br />
Nation unter dem Beifall seiner Parteifreunde<br />
und seiner schärfsten Gegner. Seine<br />
Regierungsmannschaft, so Obama, habe die<br />
Zahl der »Handelsfälle« gegen China im<br />
Vergleich zur Bush-Mannschaft fast verdoppelt.<br />
Er verkündete die Gründung einer<br />
neuen Handelsvollstreckungsabteilung, die<br />
unfaires Handelsgebaren in Ländern wie<br />
China untersuchen soll. Und er versprach<br />
mehr Inspektionen bei den Einfuhren.<br />
Zunächst jedoch muss der Präsident seinen<br />
Willen im Kongress durchsetzen. Ȇber<br />
tausend Amerikaner sind heute in Arbeit,<br />
weil wir die Flut von chinesischen Reifen<br />
stoppen konnten«, ließ Obama seine Landsleute<br />
wissen. Aber nur wenn der Kongress<br />
in Bälde ein neues Antisubventionsgesetz<br />
verabschiedet, können solche Reifenimporte<br />
und die Einfuhr gewisser Stahlprodukte<br />
und Solarbauteile künftig mit Strafzöllen<br />
belegt werden.<br />
Keine Strafzölle gegen<br />
subventionierte Produkte aus China<br />
Noch vor dem Jahresende entschärfte nämlich<br />
das Urteil eines Washingtoner Berufungsgerichtes<br />
eine Waffe, die seit 2007 von<br />
zahlreichen Unternehmen, u. a. auch von<br />
Stahlherstellern, gegen subventionierte Produkte<br />
aus Ländern ohne freie Marktwirtschaft<br />
gerichtet war. In einer von Reifenherstellern<br />
und dem Gewerkschaftsdachverband<br />
AFL-CIO angestrengten Handelsklage<br />
ging es um subventionierte Reifenimporte<br />
aus China. Dem Gericht zufolge erlaubt das<br />
entsprechende Handelsgesetz Kompensations-<br />
oder Antisubventionszölle gegen<br />
Produkte aus Ländern mit einer freien<br />
Marktwirtschaft, aber nicht, wenn die um -<br />
strittenen Produkte aus Ländern ohne freie<br />
Marktwirtschaft importiert werden – allen<br />
voran China.<br />
Während Washington laut Gesetz Antidumpingzölle<br />
gegen Importe aus allen Ländern<br />
verhängen kann, deren Preise unter<br />
denen des Herstellungslandes liegen, gab es<br />
traditionell Ausnahmen für Antisubventionszölle.<br />
Denn das US-Handelsministerium<br />
L STEEL TICKER<br />
US-STAHLIMPORTE LEGEN 2011<br />
STARK ZU<br />
New York. 2011 sind die Stahlimporte in den<br />
USA im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben<br />
vom American Iron And Steel Institute (AISI) um<br />
19 % gestiegen. Von den 28,4 Mill. t Stahl, die in<br />
den Vereinigten Staaten eingeführt wurden,<br />
waren 21,8 Mill. t Stahlfertigprodukte, die in der<br />
befand vor Jahrzehnten, dass es zu schwierig<br />
sei, die Höhe von Subventionen in einer<br />
Planwirtschaft abzuschätzen, eine Entscheidung,<br />
die 1984 von einem Berufungsgericht<br />
in Washington bestätigt wurde. Der Kongress<br />
verabschiedete 1988 und 1994 Gesetze,<br />
die die Entscheidung des Handelsministeriums<br />
und das Urteil des Gerichts widerspiegelten.<br />
Ein neues Antisubventionsgesetz<br />
soll ’s richten<br />
In George W. Bushs zweiter Amtsperiode<br />
gab das Handelsministerium dem Druck der<br />
Unternehmenswelt nach und verhängte<br />
Kompensationszölle gegen subventionierte<br />
Produkte aus China und Vietnam. Das<br />
jüngste Gerichtsurteil hebt nun die seit 2007<br />
verhängten Antisubventionszölle auf – zwei<br />
Dutzend gegen Produkte aus China und<br />
Vietnam – und stoppt fünf laufende Ermittlungen<br />
und zwei Beschwerden.<br />
Nun drängt die Obama-Regierung auf die<br />
rasche Verabschiedung eines Gesetzes, das<br />
diese Handelswaffe legalisieren soll. Auf<br />
dem Spiel stehen Zölle auf Importe im Wert<br />
von 4,7 Mill. USD. Während es im Kongress<br />
genug Unterstützung für ein Gesetz gibt,<br />
das Antisubventionszölle auf Produkte aus<br />
Planwirtschaften erlaubt, befürchten führende<br />
Republikaner, dass Abgeordnete auf<br />
einen Gesetzeszusatz drängen werden, der<br />
China für Währungsmanipulationen be -<br />
strafen soll.<br />
(sm 120303408) K<br />
Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie eingesetzt<br />
werden. Auch die Einfuhr von Stahlprodukten,<br />
die Verwendung in der Erdölindustrie finden,<br />
und die Einfuhr warmgewalzter Bleche nahm zu.<br />
Im Vergleich zu 2010 stiegen die Stahleinfuhren<br />
aus Deutschland um 8 % auf 935.000 t an. Nach<br />
Einschätzung des AISI bleibt die Stahlnachfrage<br />
in den USA aufgrund der schwachen Bauwirtschaft<br />
aber verhalten.<br />
(sm 120303391) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
14 K Steel International<br />
Stimmung im US-Stahlsektor optimistischer<br />
Automobilindustrie kündigt Produktionssteigerungen an<br />
New York (bln). Die Nucor Corporation, größter Betreiber von Minihütten<br />
und größter Hersteller von Stabstahlprodukten in den USA, wird die<br />
Kapa zität des Unternehmens im Bereich Spezialstabstahl im Laufe der<br />
nächsten zwei Jahre um 1 Mill. t erhöhen. Aufgestockt werden die<br />
Kapazitäten für Spezialstabstähle und Walzdrahtprodukte in drei Werken in<br />
Memphis (Tennessee), Norfolk (Nebraska) und Darlington (South Carolina).<br />
Die Expansion wird ca. 290 Mill. USD kosten und soll Ende 2013<br />
abgeschlossen sein.<br />
WW K Nucor und Steel Dynamics, ein anderes<br />
Minihüttenunternehmen, profitierten am<br />
Jahresanfang von einem höheren Nachfragevolumen<br />
und steigenden Preisen auf dem<br />
Spotmarkt, während die Konkurrenz der<br />
integrierten Unternehmen wegen ihrer<br />
langfristigen Lieferverträge weniger in den<br />
Genuss der aktuellen Marktpreise kamen.<br />
Das gleiche galt für fallende Eisenerzpreise.<br />
AK Steel, zum Beispiel, musste die Lagervorräte<br />
verarbeiten, bevor die Unternehmenslager<br />
mit preisgünstigen Lieferungen aufgestockt<br />
werden konnten.<br />
Abgesehen von diesem Unterschied zwischen<br />
den Minimills und den integrierten<br />
Hütten gab es verschiedene Erklärungen für<br />
eine Stimmung im Stahlsektor, die sichtlich<br />
optimistischer war als zum Ausklang des<br />
alten Jahres. Zum einen war es eine Reaktion<br />
auf eine Steigerung des Brutto-Inlandseinkommens,<br />
auf größeres Verbrauchervertrauen<br />
in die Wirtschaftslage und eine starke<br />
Nachfrage aus der Automobilindustrie,<br />
die 2011 neue Absatz- und Profitrekorde<br />
einfuhr und für 2012 weitere Produktionssteigerungen<br />
ankündigte. Aber auch innerhalb<br />
der Branche gab es ermutigende Anzeichen:<br />
Die höheren Stahlpreise blieben vorerst<br />
fest, die Auftragsbücher waren gefüllt,<br />
die Lieferzeiten wurden länger und die Ka -<br />
pazitätsauslastung stieg.<br />
Pessimisten verwiesen allerdings auf den<br />
abrupten Produktionsstopp im ehemaligen<br />
Bethlehem-Steel-Hüttenwerk Sparrows Point<br />
in Maryland, der anderen Stahlkochern zu -<br />
gute kam. Mit seinen finanziellen Reserven<br />
am Ende, entließ RG Steel, jüngster Eigentümer<br />
der ehemaligen Bethlehem-Steel-<br />
Hütte in Sparrows Point, vor Weihnachten<br />
700 Stahlarbeiter. Niemand wusste, ob das<br />
ein Signal für die dauernde Stilllegung des<br />
Hüttenwerks war. Aber in der zweiten Ja -<br />
nuarhälfte stellte RG Steel, unterstützt von<br />
der Maryland-Regierung und der Stahlarbeitergewerkschaft,<br />
einen Bankkredit sicher.<br />
Die 700 Arbeiter kehrten an ihre Jobs zurück<br />
und bereiteten die Wiederaufnahme der Produktion<br />
vor.<br />
(sm 120303407) K<br />
L STEEL TICKER<br />
NUR STAHL »MADE IN USA«<br />
FÜR DIE US-RÜSTUNGSINDUSTRIE<br />
New York (bln). Die US-Senatoren Kirsten<br />
Gillibrand und Charles Schumer, die den Bundesstaat<br />
New York in der oberen Kongresskammer<br />
vertreten, wollen auch zum Schutz der amerikanischen<br />
Stahlindustrie beitragen. Die Gillibrand-<br />
Schumer-Initiative fordert, dass die Rüstungsindustrie<br />
nur Stahlprodukte verarbeiten soll, die<br />
im Inland hergestellt werden. 35 Jahre lang<br />
hatte das Verteidigungsministerium eine Auflage,<br />
wonach die Rüstungsindustrie exklusiv<br />
Inlandstahl verarbeitete. Doch auf dem Höhepunkt<br />
der Kriege im Irak und in Afghanistan<br />
lockerte das Verteidigungsministerium die strikten<br />
»Made-in-USA-Bestimmungen« und öffnete<br />
die Tür für Stahlimporte, darunter, den beiden<br />
Senatoren zufolge, auch Produkte aus Ländern,<br />
die die fairen Handelsspielregeln nicht einhalten.<br />
Senatorin Gillibrand, Mitglied im Militärausschuss<br />
des Senats, und ihr Kollege Schumer<br />
machen sich vor allem für die Nucor-Werke<br />
Auburn und Chemung im Norden ihres Bundesstaates<br />
und ihre Belegschaften stark. Amerikanische<br />
Steuergelder sollten amerikanische<br />
Arbeitsplätze und Unternehmen unterstützen –<br />
vor allem, was den Verteidigungssektor angehe,<br />
erklärte Schumer bei einem Besuch im Nucor-<br />
Werk in Auburn unter dem Beifall der Belegschaft.<br />
Amerika dürfe niemals von ausländischen<br />
Herstellern abhängig sein, wenn es um die nationale<br />
Sicherheit gehe, so Schumer.<br />
Die beiden einflussreichen Senatoren von New<br />
York folgten dem Beispiel der Stahlfraktion im<br />
Repräsentantenhaus, die Verteidigungsminister<br />
Leon Panetta aufforderte, insbesondere die<br />
Beschaffung von Panzerstahlplatten auf im<br />
Inland produzierten Stahl zu beschränken.<br />
(sm 120303409) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
16 K Steel International<br />
Stahl ist Basis der deutschen<br />
Wirtschaftsstärke<br />
Zwei Studien belegen den Erfolg<br />
Düsseldorf. Die stahlintensiven Industrien bilden mit 3,5 Mill.<br />
Beschäftigten einen Kern der exportstarken Wirtschaft in Deutschland.<br />
Nur durch die enge Vernetzung der innovativen Stahlindustrie in Deutschland<br />
mit den Schlüsselbranchen wie Automobil- oder Maschinenbau könne<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes dauerhaft gesichert werden.<br />
Dies ist das Ergebnis von zwei wissenschaftlichen Studien des Rheinisch-<br />
Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der<br />
Unternehmensberatung Booz & Company.<br />
Wertschöpfung 2010: produzierendes Gewerbe und Stahlindustrie<br />
474<br />
Deutschland<br />
17,2<br />
Deutschland<br />
245<br />
Italien<br />
8,2<br />
Italien<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
in Mrd. €<br />
186<br />
Frankreich<br />
6,7<br />
Spanien<br />
179<br />
England<br />
Stahlindustrie<br />
in Mrd. €<br />
4,5<br />
Frankreich<br />
(120303362/1) Quelle: Booz & Company, Global Insight, vorbereitet für die WV Stahl<br />
131<br />
Spanien<br />
2,6<br />
England<br />
59<br />
Polen<br />
Polen<br />
19<br />
Portugal<br />
1,2 0,4<br />
Portugal<br />
»<br />
Auch<br />
Dr. Joachim Rotering, Geschäftsführer,<br />
Booz & Company<br />
in Zukunft hängt unser<br />
wirtschaftlicher Erfolg davon<br />
ab, dass wir die enge<br />
Vernetzung bei Produktion<br />
und Innovation weiter stärken.<br />
WW K »Ohne die stabilen Cluster der stahlintensiven<br />
Industrien wäre die Wirtschaftskrise<br />
in Deutschland nicht so schnell überwunden<br />
worden«, kommentierte Studienleiter<br />
Prof. Dr. Roland Döhrn vom RWI die<br />
Ergebnisse. Die Stahlindustrie in Deutschland<br />
sei besonders eng mit anderen Branchen<br />
verflochten. Deshalb komme ihr zentrale<br />
Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Exportwirtschaft zu.<br />
Insgesamt stünden die stahlintensiven<br />
Industrien für mehr als 1.000 Mrd. € Umsatz<br />
und die Hälfte des deutschen Warenexports,<br />
siehe S. 20.<br />
Dr. Joachim Rotering, Geschäftsführer von<br />
Booz & Company, erklärt den Erfolg des<br />
deutschen Geschäftsmodells mit den Vorteilen<br />
der verzahnten Entwicklung und Produktion:<br />
»Deutschland ist ein weltweit einmaliger<br />
Verbundstandort für Investitionsgüter.<br />
Die langen Ketten der Wertschöpfung von<br />
der Grundstoffindustrie bis zu den besten<br />
Maschinen und Autos der Welt sind das<br />
Fundament unseres Wohlstands.« Die globalen<br />
Megathemen wie Energieeffizienz,<br />
Umwelt- und Klimaschutz, neue Mobilität<br />
und Urbanisierung böten große Potenziale<br />
für die deutschen Unternehmen. Sie könnten<br />
aber nur im Verbund der Industriebranchen<br />
und der Forschungsnetzwerke realisiert<br />
werden. »Auch in Zukunft hängt unser<br />
wirtschaftlicher Erfolg davon ab, dass wir<br />
die enge Vernetzung bei Produktion und<br />
Innovation weiter stärken«, erklärte Rotering.<br />
Dabei spiele Stahl mit einem Marktvolumen<br />
von rd. 40 Mill. t und mehr als<br />
1.000 Patenten pro Jahr unverändert die<br />
Hauptrolle unter den industriellen Werkstoffen<br />
in Deutschland: »Stahl ist aber nicht<br />
gleich Stahl. Für die vielfältigen Anwendungen<br />
der Industrie werden ständig neue<br />
Legierungen gebraucht, die nur aus der täglichen<br />
Zusammenarbeit bei Forschung und<br />
Entwicklung entstehen können.«<br />
(120303362/3)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Steel International K 17<br />
Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, bezeichnete<br />
die Branche als »Basisindustrie für das deutsche<br />
Wachstumsmodell«: »Ohne eine innovative<br />
Stahlindustrie können die komplexen<br />
Wertschöpfungsketten der modernen In -<br />
dustrieproduktion nicht funktionieren.«<br />
Für die Herstellung von Windrädern und<br />
hocheffi zienten Turbinen zur Energieerzeugung<br />
sei Stahl ebenso unverzichtbar wie für<br />
den wirtschaftlichen Leichtbau von Autos<br />
oder neue Elek tromotoren. Die Energiewende<br />
braucht eine wettbewerbsstarke Industrie<br />
– auch im Hinblick auf dieses Projekt<br />
verbieten sich Differenzierungen der Branchen<br />
nach Gewinnern und Verlierern. Die<br />
Herausforderungen lassen sich nur in einer<br />
Anstrengung aller Partner der Wertschöpfungskette<br />
bewältigen. Zugleich warnte<br />
Kerkhoff vor einer drohenden Überlastung<br />
der Stahlindustrie durch die Politik: »Steigende<br />
Kosten der Energiewende und der<br />
Klimapolitik verschlechtern nicht nur die<br />
Wettbewerbs fähigkeit der Stahl industrie<br />
gegenüber an deren Wirtschaftsregionen,<br />
sondern sind eine Bedrohung für den ge -<br />
samten Verbundstandort. Eine Deindustrialisierung<br />
darf es nicht geben.«<br />
Die drohenden Zusatzbelastungen für die<br />
Stahlindustrie bezifferte Kerkhoff auf bis zu<br />
1,5 Mrd. € pro Jahr, siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
01.2012, S. 10 – 11. Sollte es dazu kommen,<br />
seien weitere Investitionen am Standort<br />
Deutschland aus unternehmerischer Sicht<br />
kaum noch zu rechtfertigen. »Die industriellen<br />
Wertschöpfungsketten, an denen wir<br />
Deutschland aus der Krise gezogen haben,<br />
bleiben nur stabil, wenn sich jedes einzelne<br />
Glied betriebswirtschaftlich rechnet. Es ist<br />
die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen<br />
so zu setzen, dass die Stahlindustrie<br />
ihre Schlüsselstellung für die deutsche Ex -<br />
portwirtschaft halten kann«, erklärte Kerkhoff.<br />
Deshalb brauche die Stahl industrie in<br />
Deutschland bei energiepolitischen Abgaben<br />
und Regulierungen angemessene Belastungsbremsen<br />
zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
gegenüber anderen Standorten.<br />
Eine systematische Benachteiligung gegenüber<br />
anderen Industrieländern könnten die<br />
Unternehmen in Deutschland nicht auf<br />
Dauer verkraften.<br />
Der im Dezember erklärte Ausstieg von<br />
Kanada aus dem Kyoto-Protokoll sowie die<br />
anhaltende Verweigerung der USA und Chinas<br />
zeigten, dass wir von gleichen Wettbe-<br />
»<br />
Der<br />
(120303362/4)<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />
Benchmark der EU-<br />
Kommission für Roheisen wird<br />
auch von den EU-weit besten<br />
Hochöfen nicht erreicht.<br />
Produzierendes Gewerbe und Stahlintensität<br />
Deutschland 2010, in Mrd. €<br />
Stahlanteil an<br />
Vorleistungen<br />
Automobilindustrie<br />
Maschinenbau<br />
Elektrotechnik<br />
136<br />
159<br />
248<br />
13%<br />
21%<br />
10%<br />
K<br />
K<br />
Das produzierende Gewerbe<br />
in Deutschland erwirtschaftet knapp<br />
30% des Bruttoinlandsprodukts<br />
Rund 55% des produzierenden Gewerbes<br />
in Deutschland sind stahlintensiv, d.h. Stahl<br />
hat einen Anteil von mehr als 10% an den<br />
Vorleistungen der zugehörigen Branchen<br />
Ernährungsgewerbe<br />
120<br />
1%<br />
K<br />
Mehr als 50% der deutschen Warenexporte<br />
sind stahlintensiv<br />
Chemische Industrie<br />
103<br />
1%<br />
Baugewerbe<br />
83<br />
10%<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
79<br />
59%<br />
Stahlintensiv<br />
Nicht stahlintensiv<br />
Übrige<br />
436<br />
(120303362/2) Quelle: Booz & Company, Statistisches Bundesamt<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
18 K Steel International<br />
Emissionsrechtehandel<br />
kg CO 2<br />
/ t Roheisen<br />
2.400<br />
2.200<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
Durchschnitt der EU-<br />
Stahlindustrie: 1.630<br />
Emissionen der Hochöfen in der EU<br />
Benchmarkbeschluss<br />
der EU vom<br />
15. Dez. 2010<br />
Benchmark<br />
auf Basis der<br />
EU-weit<br />
besten 10 %<br />
der Hochöfen<br />
Verknappung der<br />
Zuteilung bei EU-<br />
Klimaziel 30 %<br />
1.475<br />
1.328<br />
(120303362/5) Quelle: Stahl-Zentrum<br />
werbsbedingungen auf absehbare Zeit weit<br />
entfernt seien. Da Deutschland und Europa<br />
das globale Klima nicht im Alleingang retten<br />
könnten, seien die Entwicklung und der<br />
Export klimafreundlicher Technologien der<br />
aussichtsreichste Weg. Dies setze jedoch<br />
voraus, dass die Innovationskraft und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie<br />
nicht durch immer höhere Abgaben<br />
erstickt werden.<br />
2012 sei ein »Jahr der Weichenstellungen<br />
für die Zukunft unseres Industriestandortes«,<br />
erklärte Kerkhoff: »Die Bewältigung<br />
der europäischen Schuldenkrise, die Ausgestaltung<br />
der Energiewende in Deutschland<br />
und die europäische Klimapolitik entscheiden<br />
darüber, wie wettbewerbsfähig unsere<br />
Exportwirtschaft in Zukunft noch sein<br />
kann.« Deshalb sei es so wichtig, dass die<br />
Erfolgsfaktoren der deutschen Volkswirtschaft<br />
auch in der politischen Diskussion<br />
Anerkennung und Verbreitung fänden.<br />
(sm 120303362) K<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLVERWENDER ZEIGEN<br />
WIDERSTANDSKRAFT<br />
Brüssel. Eurofers neueste Wirtschafts- und<br />
Stahlmarktprognose zeigt, dass zwar die europäische<br />
Wirtschaft während des vierten Quartals<br />
2011 in eine leichte Rezession abgerutscht ist,<br />
die Stahlnutzer aber Widerstandskraft zeigen.<br />
Seit Mitte letzten Jahres hat sich die Wirtschaftsstimmung<br />
wegen der Intensivierung der Staatsschuldenkrise<br />
drastisch verschlechtert. Die Risikovermeidung<br />
hat zu einem Rückgang der Kreditversorgung<br />
geführt. Während feststeht, dass<br />
Sparsamkeit notwendig ist, um die Staatsschuldenkrise<br />
nicht noch schlimmer werden zu lassen,<br />
wird sich der Zwang zum Sparen aber auf wirtschaftliches<br />
Wachstum und Beschäftigung auswirken.<br />
Investitionen sowie privater Konsum werden<br />
Zurückhaltung erfahren, bis wieder Zuversicht in<br />
die Märkte kommt. Wann das genau der Fall sein<br />
wird, vermag Eurofer-Generaldirektor Gordon<br />
Moffat nicht zu sagen. Jedoch weist er darauf<br />
hin, dass es gute Zeichen gebe, dass sich die<br />
Wirtschaft langsam wieder erhole. »Die Unternehmen<br />
werden noch vorsichtig sein, aber es<br />
gibt keine Hinweise, dass die Aufträge wegbrechen.<br />
Die Aussichten für die meisten Stahlnutzer<br />
sind ziemlich gut.«<br />
Um rd. 7,2 % ist die EU-Stahlnutzung im vorigen<br />
Jahr gestiegen. Allerdings wuchs seit dem<br />
vergangenen Sommer die Sorge um die wirtschaftliche<br />
Situation, den nachgelagerten Handel<br />
sowie um die Finanzierung und Kreditvergabe.<br />
Zusammen mit zögerlichen Stahlkäufen und<br />
einem Lagerabbau in den Handelsketten führte<br />
das zu einer schwächeren Stahlnachfrage in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2011.<br />
In diesem Jahr scheint eine reduzierte Inlandsund<br />
Importversorgung die sanftere Nachfrage<br />
auszugleichen. Niedrigere Lagerbestände, be -<br />
sonders bei den Händlern, werden die Wiederauffüllung<br />
noch im ersten Halbjahr notwendig<br />
werden lassen – was sich im Fortgang des Jahres<br />
dann wieder abschwächen wird. Käufer, die<br />
Preisänderungen und Änderungen des Angebots<br />
abwarten, könnten dieses saisonale Muster<br />
jedoch erschweren, trotz einer weiteren vorsichtigen<br />
Handhabung der Vorräte. Dennoch sieht<br />
Eurofer-Generaldirektor Moffat eine Erholung<br />
des Marktes ab 2013: »Wir prognostizieren nur<br />
eine milde Reduzierung der Nachfrage. Die reale<br />
und angenommene Stahlverwendung wird im<br />
nächsten Jahr wieder steigen.« (sm120303417) K<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
20 K Steel International<br />
Die deutschen Exporterfolge<br />
sind stahlintensiv<br />
Von Prof. Dr. Roland Döhrn *1<br />
Deutschland hat die Wirtschaftskrise schneller und kraftvoller überwunden<br />
als fast alle anderen Länder. Die zentrale Ursache hierfür ist, dass das<br />
Wachstum der deutschen Wirtschaft vor der Krise nicht von Blasen<br />
getrieben war, sondern auf der Stärke und Stabilität seiner Industrie<br />
gründete. Innovative industrielle Produkte haben – im Gegensatz zu<br />
manchem Finanzprodukt – in der Krise nicht an Attraktivität verloren.<br />
(110303363/1)<br />
Prof. Dr. Roland Döhrn, Leiter des<br />
Kompetenzbereichs »Wachstum und<br />
Konjunktur« beim RWI<br />
WWK Ihre hohe Wettbewerbsfähigkeit auf den<br />
Weltmärkten beruht auf einer Besonderheit<br />
der deutschen Industrie: ihrer starken Verflechtung<br />
– von der Grundstoffproduktion<br />
bis zum hochspezialisierten Hightechprodukt.<br />
Auf jeder Stufe dieser Wertschöpfungskette<br />
gibt es in Deutschland Unternehmen,<br />
die zur technologischen Weltspitze gehören.<br />
Ihre spezifischen Stärken entfalten sie vor<br />
allem im Verbund, in industriellen Clustern,<br />
die von Forschungsnetzwerken bis zu integrierten<br />
Produktionsstandorten reichen.<br />
Die Wirkungsweise solcher Cluster lässt<br />
sich am Beispiel der Stahlindustrie gut<br />
illustrieren. Kaum eine andere Branche in<br />
Deutschland ist so eng und umfassend mit<br />
Wertschöpfungsanteil und Rohstahlerzeugung<br />
Wertschöpfungsanteil in %<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
anderen vernetzt wie sie. So stammen 21 %<br />
aller Vorleistungsbezüge des Maschinenbaus<br />
aus der Stahl- und Metallerzeugung,<br />
bei der Automobilindustrie sind es 12,8 %,<br />
bei der Elektrotechnik 10 % und in den mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen der<br />
Stahl- und Metallverarbeitung sind es sogar<br />
58,7 %. Die stahlintensiven Branchen insgesamt<br />
stehen in Deutschland für 3,5 Mill.<br />
Arbeitsplätze und für die Hälfte der Warenexporte.<br />
Zugleich ist die Stahlindustrie auf der<br />
Beschaffungsseite mit Zulieferern und<br />
Dienstleistern eng verwoben. Jeder Euro<br />
zusätzliche Stahlnachfrage steigert die Produktion<br />
bei den Zulieferern um weitere<br />
Anteil Maschinen- und Fahrzeugbau an der Wertschöpfung (in %, linke Skala)<br />
Rohstahlerzeugung pro Kopf (in kg, rechte Skala)<br />
Belgien<br />
Japan<br />
Österreich<br />
Finnland<br />
Schweden<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Niederlande<br />
Spanien<br />
USA<br />
Frankreich<br />
Polen<br />
Großbritannien<br />
(120303363/2) Quelle: RWI<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
Rohstahlerzeugung pro Kopf in kg<br />
1,73 €. Bei der Beschäftigung schafft jeder<br />
neue Arbeitsplatz, der direkt aufgrund einer<br />
erhöhten Nachfrage nach Stahl entsteht,<br />
fünfeinhalb zusätzliche Stellen, viele davon<br />
im Metallbereich selbst, aber auch viele in<br />
»<br />
Wo<br />
die Stahlverwender<br />
stark sind, ist auch<br />
die Stahlindustrie stark,<br />
und umgekehrt.<br />
anderen Branchen, zum Beispiel im Dienstleistungsgewerbe.<br />
Diese Beispiele zeigen, dass industrielle<br />
Cluster ein wesentlicher Erfolgsfaktor der<br />
deutschen Wirtschaft sind. Sie sind nicht nur<br />
Lieferverbünde, sondern auch Innovationsverbünde,<br />
die die Wettbewerbsfähigkeit aller<br />
Beteiligten steigern. Derart eng verzahnte<br />
Wertschöpfungsketten zahlreicher Schlüsselindustrien<br />
verleihen Robustheit gegenüber<br />
externen Störungen. Ein für Deutschland<br />
zentraler Verbund ist stahl intensiv. Das macht<br />
die Stahlbranche zu einer unverzichtbaren<br />
Grundstoffindustrie, die großen Anteil daran<br />
hat, dass die deutsche Industrie international<br />
wettbewerbs fähig und für die Zukunft gerüstet<br />
bleibt. Die Herausforderungen sind groß,<br />
blickt man etwa auf die Megatrends in den<br />
Bereichen Energieversorgung und Mobilität<br />
sowie Ressourcen- und Energieeffizienz.<br />
(sm 120303363) K<br />
*1<br />
Prof. Dr. Roland Döhrn ist Leiter des Kompetenzbereichs »Wachstum<br />
und Konjunktur« im Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI), Essen. Er hat die Studie des RWI geleitet.<br />
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des Standortes Duisburg<br />
ThyssenKrupp Steel Europe modernisiert Hochofen 9<br />
Duisburg. Seit Mitte Januar ist der Hochofen 9 von ThyssenKrupp Steel<br />
Europe in Duisburg-Hamborn außer Betrieb. Während der Dauer von<br />
180 Tagen werden die Feuerfestausmauerung und Teile der Ofenkühlung<br />
erneuert. Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahme, die die Wettbewerbsund<br />
Zukunftsfähigkeit des Standortes verbessert, investiert der<br />
Stahlhersteller 37 Mill. €.<br />
WWK Wegen der derzeit lagerzyklisch schwächeren<br />
Nachfrage nach Flachstahlprodukten,<br />
die voraussichtlich noch bis zum Frühjahr<br />
in den Produktionsbetrieben spürbar<br />
bleiben wird, zieht das Unternehmen die<br />
ursprünglich für 2014 geplanten Arbeiten<br />
(120303289/1)<br />
ThyssenKrupp Steel Europe passt den<br />
Hochofen 9 dem hier dargestellten<br />
Hochofen 8 farblich an (Foto: ThyssenKrupp<br />
Steel Europe).<br />
vor. So wird das jetzt aus Marktsicht zur Verfügung<br />
stehende Zeitfenster bis Ende Mai<br />
genutzt. Bei einer Absatzbelebung nach<br />
Auslaufen des Lagerzyklus können kurzfristige<br />
Versorgungslücken durch Bestandsabbau<br />
kompensiert werden. Während des<br />
Stillstands von Hochofen 9 werden die übrigen<br />
drei Hochöfen – die beiden mehr als<br />
doppelt so großen Aggregate Schwelgern 1<br />
und 2 sowie Hochofen 8 – mit voller Leistung<br />
weitergefahren.<br />
Seit 1987 ununterbrochener Betrieb<br />
Der Hochofenbetrieb Hamborn von Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe erzeugt mit den beiden<br />
Hochöfen 8 und 9 etwa 3,7 Mill. t/a Roheisen<br />
– dieses wird in den Stahlwerken zu<br />
Rohstahl weiterverarbeitet. In den Hochöfen<br />
werden eisenoxydhaltige Erze mit Koks und<br />
Kohlenstaub zu metallischem Eisen reduziert<br />
und erschmolzen. Der ursprünglich aus dem<br />
Jahr 1962 stammende Hochofen 9, der<br />
nach komplettem Umbau und Vergrößerung<br />
in seiner jetzigen Form seit 1987 in<br />
Betrieb ist, hat seitdem bisher rd. 40 Mill. t<br />
Roheisen erzeugt. Spätestens in zwei Jahren<br />
hätte der Ofen mit einer Jahreskapazität von<br />
1,7 Mill. t vollständig neu zugestellt werden<br />
müssen, denn seine aktuelle Ofenreise – also<br />
die Zeitspanne, bis die etwa 2 m dicke, feuerfeste<br />
Ausmauerung eines Hochofens vollständig<br />
erneuert werden muss – stand kurz<br />
vor dem Ende.<br />
Tiefblasen, dann Modernisierung<br />
Um die Reparaturarbeiten durchführen zu<br />
können, wurde der Ofen zunächst vom 8.<br />
auf den 9. Januar 2012 tiefgeblasen. Dabei<br />
lief der Hochofenprozess zunächst im un -<br />
teren Bereich weiter, allerdings wurde die<br />
Zufuhr der Beschickung mit Rohstoffen nach<br />
und nach verringert, sodass die Roheisenproduktion<br />
versiegte; auch die Windzufuhr<br />
wurde stark verringert und schließlich ebenfalls<br />
abgestellt. Nach dem Abstich des letzten<br />
verbliebenen Roheisens wird dann die<br />
alte Ausmauerung des Hochofens entfernt.<br />
Hieran schließen sich die Feuerfestarbeiten<br />
sowie die Erneuerung von Teilen der Kühlung<br />
an. Für die neue Ausmauerung werden<br />
rd. 2.400 t Feuerfestmaterial benötigt –<br />
1.900 t für das Gestell und 500 t für den<br />
Schachtbereich. Ende Mai dieses Jahres werden<br />
die Arbeiten abgeschlossen und der<br />
Hochofen wird wieder angeblasen.<br />
»Die zeitweise Stilllegung von Ofen 9 wird<br />
keinerlei negative Auswirkungen auf die<br />
Beschäftigungssituation der Mitarbeiter im<br />
Flüssigbereich haben«, betont Dr. Michael<br />
Peters, Leiter des Direktionsbereichs Roheisen<br />
von ThyssenKrupp Steel Europe.<br />
Zweite Stufe in Planung<br />
Im Rahmen einer zweiten Stufe der Neuzustellung<br />
soll zu einem späteren Zeitpunkt<br />
zunächst während des laufenden Betriebs<br />
eine moderne Entstaubung mit einer Gewebefilteranlage<br />
eingebaut werden, mit deren<br />
Hilfe die Staubemissionen weiter reduziert<br />
werden können. Danach wird die Gießhalle<br />
erneuert und ein neuer Schrägaufzug installiert.<br />
Außerdem erhält der Hochofen 9 dann<br />
eine Verkleidung mit einer attraktiven Farbgestaltung,<br />
sodass er nicht nur technisch,<br />
sondern auch optisch dem farbig gestalteten<br />
Zwilling, dem vor wenigen Jahren neu<br />
gebauten Hochofen 8 (Inbetriebnahme De -<br />
zember 2007) angepasst wird. Nach der<br />
Neuzustellung werden die beiden Hamborner<br />
Hochöfen dann auf technisch modernstem<br />
Niveau mit höchsten Umweltstandards<br />
betrieben.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
/<br />
(sm 120303289) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
26 K Steel International<br />
Umweltschutz und soziale Verantwortung<br />
auf hohem Niveau<br />
FERALPI STAHL veröffentlicht erste eigene Nachhaltigkeitsbilanz<br />
Riesa. FERALPI STAHL besetzt eine wichtige wirtschaftliche Position im<br />
gleichnamigen international tätigen italienischen Konzern und agiert mit<br />
beispielhaftem Umweltbemühen und einer großen sozialen Verantwortung<br />
in seinen Heimatregionen. Das machten Geschäftsführer Giuseppe Pasini<br />
und Werksdirektor Frank Jürgen Schaefer bei der Vorstellung der Nachhaltigkeitsbilanz<br />
2009/2010 Ende vergangenen Jahres in Riesa deutlich.<br />
WW K Das erste eigene Resümee über die<br />
unternehmerische Tätigkeit und gesellschaftliche<br />
Verpflichtung der insgesamt sechs<br />
Unternehmen mit Sitz in Riesa, Kralupy und<br />
Csepel trägt dieser Entwicklung Rechnung.<br />
Neben dem Engagement für Ausbildung,<br />
Forschung und soziale Projekte gehört der<br />
Umweltschutz zu den wichtigsten Themen<br />
der Nachhaltigkeitsbilanz, die von der TÜV<br />
Süd Management Service GmbH mit dem<br />
höchsten Niveau A+ bestätigt wurde.<br />
So kann für alle drei Standorte ein hoher<br />
und gemäß der Norm DIN EN ISO 14001:<br />
2004 in Riesa und der Norm DIN EN ISO<br />
9001:2008 für Tschechien und Ungarn zertifizierter<br />
Standard im Umweltschutz konstatiert<br />
werden. Trotz der Absatzkrise in 2009<br />
investierte FERALPI STAHL 3,1 Mill. € in die<br />
Verbesserung der Umwelt- und Sicherheitsmaßnahmen,<br />
darunter Energie- und Erdgaseinsparungen,<br />
Verringerung der Emissionen,<br />
Reduktion des Wasserbedarfes oder<br />
Ausbau des Recyclinganteiles aller Abfallarten<br />
auf 100 %.<br />
2010 konnte eine Steigerung der Gesamtnettowertschöpfung<br />
um 67 % auf 32,5<br />
Mill. € im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden.<br />
7,1 Mill. € und damit 12 % mehr als<br />
2009 gingen davon an öffentliche Verwaltungen.<br />
Nach Abflauen der Marktturbulenzen<br />
wolle man wachsen, aber immer »mit<br />
Rücksicht auf die Menschen und die Um -<br />
welt, in der sie leben«, erklärten Giuseppe<br />
Pasini und Frank Jürgen Schaefer. Bis 2013<br />
werden deshalb 20 Mill. € in umwelt- und<br />
verfahrenstechnische Modernisierungen<br />
FERALPI STAHL<br />
Das Unternehmen beschäftigt in sechs Firmen am<br />
Standort Riesa, Kralupy und Csepel ca. 650 Mitarbeiter,<br />
davon 36 Auszubildende, und gehört zu<br />
den zwölf größten Stahlproduzenten in Deutschland.<br />
Jährlich werden bis zu 1 Mill. t Stahl aus<br />
Schrott hergestellt. Damit ist das Unternehmen<br />
ein wichtiger Teil des Recyclingkreislaufes. Der<br />
Stahl wird unter anderem zu Produkten für Betonelemente<br />
des Hoch- und Tiefbaus in Deutschland<br />
sowie Mittel- und Osteuropa weiterverarbeitet.<br />
investiert. 2012 soll die EMAS-Zertifizierung,<br />
das umfassendste Umweltmanagementund<br />
Umweltauditsystem, erreicht werden.<br />
Darüber hinaus werden die qualifizierte Ausbildung<br />
von Fachkräften bei FERALPI STAHL<br />
weiter forciert (jährlich mindestens 15 neue<br />
Auszubildende), Transparenz zur Öffentlichkeit<br />
über eine aktive Kommunikation ge -<br />
schaffen und eine Vielzahl von Vereinen und<br />
gemeinnützigen Einrichtungen mit dem<br />
Schwerpunkt Jugendarbeit unterstützt.<br />
www.feralpi-stahl.eu<br />
/<br />
(sm 120303261) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
28 K Steel International<br />
(120303447/1)<br />
Ein starker Partner für<br />
die Metall verarbeitende Industrie<br />
MCB bietet ein breites Sortiment mit erstklassigem Service<br />
Valkenswaard. MCB ist eine konzernunabhängige Unternehmensgruppe<br />
aus den Niederlanden. Die Spezialisten für Handel und Anarbeitung haben<br />
sich über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg ein ausgezeichnetes<br />
Renommee erworben. MCB ist auch in diesem Jahr wieder Aussteller auf<br />
der Messe »Tube«.<br />
WW K Das Familienunternehmen bietet ein<br />
breites Lieferprogramm, wobei das »Flat-<br />
Carbon«-Geschäft volumenmäßig den<br />
höchsten Anteil ausmacht: Standardgüten,<br />
die im Stahl-Service-Center als Spaltbänder<br />
oder abgetafelte bzw. konfektionierte Standardformate<br />
von 0,5 bis 4 mm Dicke produziert<br />
werden. Weiterhin werden auch Stabstahl,<br />
Blankstahl, Rohre und Profile aus<br />
Stahl, Edelstahl, Aluminium und weiteren<br />
NE-Metallen angeboten. Abgesehen vom<br />
üblichen Sortiment, liefert MCB auch Spezialabmessungen<br />
und ange arbeitete Produkte.<br />
Dafür steht ein moderner Maschinenpark<br />
mit Anlagen zum Längs- und Querteilen,<br />
Sägen, Strahlen, Schleifen, Konservieren,<br />
Bürsten, Folieren usw. zur Verfügung. Im<br />
vergangenen Jahr betrug der Absatz der<br />
gesamten Gruppe fast 500.000 t in den<br />
Bereichen Stahl, Edelstahl, Aluminium und<br />
in NE-Metallen.<br />
MCB baut inzwischen in einem Joint Venture<br />
mit dem größten chinesischen Achsenhersteller<br />
selbst eine Achse, die Valx-Achse.<br />
Sie wurde gemeinsam mit europäischen<br />
Konstrukteuren entwickelt und vor anderthalb<br />
Jahren auf der IAA vorgestellt. Dabei<br />
kamen MCB die guten Kontakte zum Fahrzeugbau<br />
zugute, für den das Unternehmen<br />
auch Komponentenzulieferer ist (z. B. Halbfabrikate<br />
für die Anhängerproduktion).<br />
»Wir konzentrieren uns vor allem auf<br />
Kunden der Blechverarbeitung und den<br />
Fahrzeugbau. Der klassische Automotivebereich<br />
ist nicht unser Ziel, sondern vielmehr<br />
das weite Feld der diversen Industriekunden«,<br />
erläutert Karl Monhof, Prokurist bei<br />
MCB Deutschland, während einer Werksführung<br />
in Valkenswaard. In den Fokus<br />
nimmt MCB u. a. auch den Maschinenbau,<br />
die Energietechnik sowie den Umwelt- und<br />
Agrarbereich (Ställe, Silobau usw.). Ein wich-<br />
Blick ins Werk<br />
<br />
Sie auch in einer Slideshow auf unserer Website<br />
oder über den beigefügten QR-Code.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
crossmedia<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Steel International K 29<br />
Links: MCB ist bestrebt, insgesamt einen<br />
durchschnittlichen Lagerbestand von 130.000 t<br />
zu halten (Fotos: WS).<br />
Rechts: Stahl, Edelstahl und NE-Metalle aus<br />
aller Herren Länder werden im Stahl-Service-Center<br />
in Valkenswaard verarbeitet.<br />
(120303447/2)<br />
tiger Sektor ist darüber hinaus der Blechzulieferbereich<br />
mit den Tier-2, den Metallverarbeitungszentren.<br />
Seit über 70 Jahren am Markt<br />
Als stahlwerkunabhängiges Unternehmen<br />
kauft MCB sein Material auf dem frei verfügbaren<br />
Markt zu den jeweils günstigsten Konditionen.<br />
Hauptlieferanten sind die europäischen<br />
Stahlwerke. Hinzu kommen Werke<br />
z. B. in Brasilien, Indien, China, Ko rea, Japan.<br />
»Den Einkauf steuern wir mittlerweile überwiegend<br />
selbst und nicht mehr über Importeure<br />
oder Trader«, so Monhof. MCB hat<br />
dafür für Flat-Carbon-Steel vor über einem<br />
Jahr die MCB Global Trade gegründet und<br />
bietet als Trading gesellschaft eine Internetplattform<br />
auch für andere Handelsgesellschaften,<br />
www.mcbglobaltrade.eu. So bietet<br />
die Gruppe Know-how und Kontakte im<br />
Händler-Händler-Geschäft an, kann Volumina<br />
bündeln und ihre Erfahrung aus alter<br />
holländischer Handelstradition einbringen.<br />
Der MCB-Fuhrpark mit rd. 70 Lkw fährt<br />
die Kunden im Umkreis von rd. 250 km rund<br />
um Valkenswaard an. Weitere Regionen in<br />
Nordrhein-Westfalen und dessen Anrainergegenden<br />
werden über Spediteure versorgt.<br />
Einige Kunden gibt es auch in anderen Bundesländern,<br />
in Österreich und der Schweiz.<br />
»Wir sind bekannt für unseren Service und<br />
erstklassige Qualität«, so Karl Monhof. Un -<br />
sere Stärke ist es, dem Kunden individuell<br />
und persönlich zu begegnen. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden hat absolute Priorität.<br />
Customer Solution heißt das Stichwort. Hier<br />
genießt das Unternehmen erstklassiges Re -<br />
nommee. Konsequentes Qualitätsdenken,<br />
kundengerechte Serviceleis tungen, Flexibilität<br />
und Schnelligkeit sind wesentliche Be -<br />
standteile der MCB-Philo sophie.<br />
/<br />
Lese-Tipp: Ein Interview mit<br />
Karl Monhof finden Sie ab Seite 28.<br />
MCB Deutschland GmbH<br />
(sm 120303447) K<br />
Die deutsche Tochtergesellschaft der MCB International<br />
BV hat ihren Sitz in Dormagen und<br />
bevorratet ein Vollsortiment an Edelstählen, Stählen<br />
und NE-Metallen. Ursprünglich als reines Verkaufsbüro<br />
gegründet, verfügt der Betrieb inzwischen<br />
über eigene Lager- und Anarbeitungskapazitäten<br />
mit rd. 60 Mitarbeitern. Die Muttergesellschaft<br />
ist ein Familienunternehmen und hat ihren<br />
Hauptsitz in Valkenswaard. Zur Gruppe zählen<br />
verschiedene Unternehmen u. a. in den Niederlanden,<br />
Belgien und Deutschland mit insgesamt etwa<br />
1.100 Mitarbeitern.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
MCB Deutschland GmbH<br />
Ottostraße 11<br />
41540 Dormagen<br />
Tel. +49 2133 2501-0<br />
www.mcbdeutschland.de<br />
(120303447/3)<br />
Neben einem breiten Sortiment an Lang- und Flachprodukten liefert MCB Spezialabmessungen<br />
und angearbeitete Produkte.<br />
MCB International B.V.<br />
J.F. Kennedylaan 59<br />
5555 XC Valkenswaard<br />
Niederlande<br />
www.mcb.eu<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand E30<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
30 K Menschen im Markt<br />
Tacheles geredet<br />
Die Chancen, aber auch die Herausforderungen<br />
im Stahlhandel ändern sich<br />
Valkenswaard. Die Produkte der Stahldistributeure und vor allem ihre<br />
Services sind in den vergangenen Jahren immer anspruchsvoller geworden.<br />
»Zugleich müssen wir den Kunden in Zukunft aber noch deutlicher klarmachen,<br />
was Dienstleistung eigentlich bedeutet – und vor allem wert ist«,<br />
sagt Karl Monhof, Prokurist bei MCB Deutschland, im Gespräch mit dem<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
WW Herr Monhof, wie muss sich ein<br />
erfolgreiches Stahldistributions- und<br />
Stahl-Service-Unternehmen heute aufstellen?<br />
WW Für uns bei MCB ist der enge Kontakt<br />
zum Kunden enorm wichtig. Wir haben uns<br />
das Thema »Customer Solutions« auf die<br />
Fahne geschrieben und wollen nicht nur<br />
wissen, was der Kunde möchte. Vielmehr<br />
gehen wir noch weiter und wollen mit dem<br />
Kunden gemeinsam in Erfahrung bringen,<br />
wo Optimierungsmöglichkeiten und Po -<br />
tenziale liegen. Es geht um maßgeschneiderte<br />
Lösungen, die ge meinsam erdacht<br />
und umgesetzt werden. Man muss schon<br />
frühzeitig<br />
in diese Gespräche einsteigen, denn den<br />
Wettlauf um Margen und Aufträge im Standard-<br />
und Commodity-Bereich kann heute<br />
niemand mehr gewinnen.<br />
Außerdem sind doch alle Branchen, auch<br />
die unserer Kunden, mittlerweile von sehr<br />
kurzen und volatilen Konjunkturzyklen be -<br />
troffen. Da werden der enge Dialog und die<br />
Qualität der Zusammenarbeit zwischen<br />
Kunde und Lieferant immer wichtiger. Man<br />
muss gewissermaßen auf Augenhöhe kommunizieren,<br />
wenn man wissen will, welche<br />
Bedarfe der Kunde in Zukunft hat.<br />
WW Das früher übliche Spekulieren<br />
klappt also nicht mehr!?<br />
WW Schon lange nicht mehr. Und wenn Sie<br />
sich dann noch vorstellen, dass längst nicht<br />
nur Hightechstähle vertrieben werden, sondern<br />
vieles in der Stahldistribution auch<br />
Standardprodukte sind, dann ist dort natürlich<br />
der Preis entscheidend. Wir müssen<br />
unsere Produkte zu »marktgerechten« Preisen<br />
anbieten, aber das ist – bei der Ge -<br />
schwindigkeit der sich ändernden<br />
Märkte – heute eine große<br />
Kunst. Wenn Sie dann noch<br />
Preissprünge von – sagen wir<br />
mal – 80 bis 100 €/t innerhalb<br />
von ein oder zwei Monaten<br />
vorfinden und das bei<br />
einer Margenträchtigkeit<br />
für diese Standardprodukte,<br />
die –<br />
Karl Monhof<br />
so sagt ein geflügeltes Wort – nicht das<br />
»Schwarze unter den Fingernägeln« wert ist,<br />
dann kann sich jeder denken, wie wir alle<br />
schwitzen. Rechnen Sie das dann noch mal<br />
in den durch schnitt lichen Lagerbestand um.<br />
Ein besonderes Risiko durch Volatilität<br />
macht sich im Edelstahl- und Aluminiumbereich<br />
bemerkbar. Hier gelten Basispreise plus<br />
zusätzliche, monatlich ermittelte Legierungszuschläge<br />
bzw. die LME-Basispreise.<br />
Haben Sie Ihr Lager zum Einkaufshochpreis<br />
eingedeckt, sind Sie bei fallenden Preisen<br />
automatisch auf der Verliererseite; bei steigenden<br />
Kursen rechnet die Branche hingegen<br />
den letzten, günstigen Einstand und<br />
»verschenkt« eventuellen Profit, mit dem<br />
sich der Verlust des anderen Szenarios finanzieren<br />
ließe. Und beim Thema Hedging, das<br />
jetzt häufig in die Diskussion ge bracht wird,<br />
frage ich mich, wer das wirklich versteht<br />
bzw. wer den Nutzen hat. Wahrscheinlich<br />
am Ende doch eher die Banken!<br />
WW Was tun?<br />
WW Der Kunde will immer Topprodukte in<br />
einer Topqualität zu einem Toppreis. Deshalb<br />
setzen wir auf Dienstleistungen, Flexibilität<br />
und die eben erwähnte Kundennähe – und<br />
wir investieren. Da geht es – je nach Unternehmen<br />
– um innovative Anarbeitungsprozesse,<br />
um Lagertechnologie oder die IT.<br />
Unseren Kunden gegenüber treten wir mit<br />
hoher Beratungskompetenz und gelebter<br />
Servicekultur auf. Gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
und ein eigener Lkw-Fuhrpark ge hören<br />
u. a. dazu. Wir kümmern uns um alles rund<br />
um Maut, Fracht- und Zeugniskosten, Logistik,<br />
Verpackung und vieles mehr. Dienstleistung<br />
ist der größte Kostenfaktor.<br />
WW Und Investitionen und Services müssen<br />
auch verdient werden.<br />
WW Ja, die mittelständischen Handelsunternehmen<br />
haben es aber immer schwerer, die<br />
Dienstleistungen von ihren Kunden bezahlt<br />
zu bekommen. Das beschäftigt uns durchweg<br />
in der Branche. Es ist übrigens auch<br />
aktueller Diskussionsgegenstand innerhalb<br />
unserer Branchenorganisation, des Bundesverbands<br />
Deutscher Stahlhandel, der BDS<br />
AG. Denken Sie nur an die Vorträge auf dem<br />
letzten Stahlhandelstag.<br />
Was meinen Sie, wie oft wir inzwischen<br />
z. B. über die Kosten für die Verpackung<br />
oder andere Extraservices diskutieren müs-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Menschen im Markt K 31<br />
Kein Produkt<br />
verlässt bei MCB<br />
ohne sorgfältige<br />
Verpackung<br />
das Haus<br />
(Fotos: WS/mh).<br />
(120303448/3)<br />
sen. Fragen Sie mal die anderen Kollegen<br />
aus dem Stahlhandel, die kennen das alle.<br />
Die Kunden verstehen es aber tatsächlich<br />
teilweise nicht. Manche Einkaufsleiter ma -<br />
chen es sich heute regelrecht zum Sport,<br />
Verpackungskosten, Attestkosten etc.<br />
schlichtweg auf der Rechnung zu kürzen.<br />
Ein weiteres gängiges Beispiel sind die<br />
Schnittkosten. Bei Edelstahl z. B. sind diese<br />
Kosten im Verhältnis zum Werkstoffpreis<br />
»<br />
Dienstleistung<br />
muss unseren<br />
Kunden auch etwas wert sein.<br />
Karl Monhof<br />
noch relativ gering. Was aber ist mit den<br />
Standardstahlprodukten? Wenn die Kunden<br />
bei einem simplen 800-€/t-Produkt nicht<br />
bereit sind, für zehn Sägeschnitte – sagen<br />
wir mal salopp fiktive 12,80 €/Stück. plus<br />
zwei Bohrungen für je 3,50 € – in der Summe<br />
135 € – zu bezahlen, dann gerät das<br />
allmählich zum Problem. Die Wertigkeit des<br />
Materials wird hier ins Verhältnis zur Dienstleistung<br />
gesetzt. Bei Aluminium und Edelstahl<br />
sieht die Relation gleich ganz anders<br />
aus. Folienbeschichtung oder was auch<br />
immer wird dann wie selbstverständlich<br />
bezahlt – 80 oder 90 €/t: kein Problem. Das<br />
ist irgendwie eine verkehrte Welt!<br />
WW Aber gibt es da nicht auch »Traditionen«?<br />
WW Der Stahlhandel ist in der Tat teilweise<br />
selbst schuld an dem Dilemma. Bei Stahlrohren<br />
z. B. ist es vielfach üblich, für das Fixsägen<br />
keine Schnittkosten zu bezahlen. Da<br />
wird es schwierig, seine Maschine zurückzuverdienen.<br />
Und die Branche investiert doch<br />
in ihre Anlagen, setzt auf Ausbau des Angebots<br />
und Anarbeitungsvielfalt, vollautomatische<br />
Anlagen etc.<br />
WW Wie geht es also weiter?<br />
WW Wir müssen noch konsequenter klarmachen,<br />
was der Stahlhandel alles an Dienstleistungen<br />
anbietet. Darin liegt doch gerade<br />
die Wertschöpfung, von der der Kunde profitiert.<br />
Es ist schließlich in seinem eigenen<br />
Interesse, über gute Lieferanten zu verfügen.<br />
Was hilft es, wenn sich Unternehmen plötzlich<br />
entscheiden müssen, einen Wirtschaftszweig<br />
mangels Rentabilität einzustellen? Das<br />
Geld für Investitionen muss sich verdienen<br />
lassen. Wie sollen wir uns sonst gemeinsam<br />
technologisch weiterentwickeln? Wie sonst<br />
soll der Kunde Produkte erhalten, die er für<br />
seinen eigenen Erfolg benötigt?<br />
Dass Veränderungen und ein Umdenken<br />
möglich sind, konnten wir bei der Einführung<br />
der Maut sehen. Nach anfänglich großen<br />
Diskussionen hat letztlich die Mehrheit<br />
verstanden: Transport wird immer teurer.<br />
Daran merken wir doch, dass man den Kunden<br />
durchaus mit den richtigen Argumenten<br />
überzeugen kann.<br />
Es ist höchste Zeit, offen zu reden und<br />
Transparenz zu zeigen. Alle wollen doch<br />
gemeinsam entlang der Wertschöpfungskette<br />
leben und sind an einer Win-Win-<br />
Situation interessiert. Ich fände es wichtig,<br />
wenn sich diese Erkenntnis branchenweit<br />
durchsetzen könnte. Dem Thema müssen<br />
wir uns stellen.<br />
Mehr über das Unternehmen MCB finden Sie auf Seite 28.<br />
(sm 120303448) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
32 K Menschen im Markt<br />
Service muss bezahlt werden<br />
Mittelständische Stahlhändler reagieren<br />
auf veränderte Marktbedürfnisse<br />
Düsseldorf (hgd). Die Aufgaben des Stahlhandels sind heute sehr viel<br />
vielschichtiger als noch vor 10 Jahren. Die Kunden erwarten neben einem<br />
ausreichend großen Sortiment in hoher Qualität Anarbeitung auf hohem<br />
Niveau sowie beste Beratung. Hinzu kommen die Hilfe bei der Finanzierung,<br />
Lagertechnik und Logistik und nicht zuletzt bestens geschultes Personal mit<br />
ausgeprägten IT-Kenntnissen.<br />
Thorsten Studemund<br />
(120303427/1)<br />
WW K Zu diesem Themenkomplex haben<br />
sich Heinz Herbort, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Werkstoffhandelsgruppe<br />
Kerschgens, und Thorsten Studemund, CEO<br />
Voß Edelstahlhandel – Gruppe Europa,<br />
gegenüber dem »<strong>stahlmarkt</strong>« geäußert.<br />
WW Meine Herren, wie wir wissen haben<br />
Sie, Herr Herbort, einen Vortrag beim<br />
BDS-Stahlhandelstag 2011 in Dresden<br />
zu dem Thema »Veränderte Kosten<br />
und Kleinlose« gehalten und Sie, Herr<br />
Studemund, sich bei Veranstaltungen in<br />
Tschechien und München zum Thema<br />
»Kleinlosigkeit« nahezu zeitgleich ge -<br />
äußert. Ist das Zufall oder haben Sie sich<br />
abgesprochen?<br />
WW Herbort: Das war ein Zufall, aber es be -<br />
weist, wie sehr dieses Thema mittlerweile<br />
alle Stahlhändler trifft und bewegt.<br />
WW Studemund: Es hat uns allerdings überrascht,<br />
dass dieses Thema mittlerweile auch<br />
branchenübergreifend, nämlich den »Massenstahlhandel«<br />
wie auch den »Edelstahlhandel«,<br />
so aufgerüttelt hat.<br />
WW Völlig unabhängig voneinander plädieren<br />
die Unternehmen Kerschgens in<br />
Stolberg und Voß Edelstahlhandel in<br />
Hamburg dafür, dass die Serviceleistungen<br />
des Handels nun auch bezahlt werden.<br />
Das Thema ist ja nicht neu und seit<br />
Jahren bekannt. Aber – woher kommt<br />
plötzlich die von Ihnen beiden propagierte<br />
und praktizierte Beharrlichkeit?<br />
WW Studemund: Nach der Wirtschaftskrise<br />
2008/2009 wurde und wird auch heute<br />
noch das produzierende Gewerbe dafür<br />
gelobt, mit Augenmaß gehandelt, Eigenkapital<br />
aufgestockt und Risiken minimiert zu<br />
haben. Doch ohne die vielfältigen Serviceleistungen,<br />
die wir Händler dem Kunden<br />
zukommen lassen, kann man die erwartete<br />
Risikominimierung in der Beschaffung für<br />
die Abnehmer gar nicht gewährleisten. Man<br />
könnte auch sagen, dass wir Händler es stillschweigend<br />
zugelassen haben, dass nach<br />
der Wirtschaftskrise ein erheblicher Kostenblock<br />
vom produzierenden Gewerbe auf die<br />
Händler abgewälzt wurde.<br />
WW Herbort: Ganz konkret müssen hier eben<br />
das enorme Investitionspaket für Anlagen<br />
und IT sowie die Kapitalbereitstellung und<br />
das Lagerrisiko angesprochen werden, das<br />
wir tragen müssen, um die Wünsche der<br />
Verbraucher zufriedenzustellen. Wir können<br />
nicht anders und müssen die Kosten dafür<br />
anteilig in Rechnung stellen.<br />
»<br />
Ohne<br />
die vielfältigen<br />
Serviceleistungen, die wir<br />
Händler dem Kunden<br />
zukommen lassen,<br />
kann man die erwartete<br />
Risikominimierung in der<br />
Beschaffung für die Abnehmer<br />
gar nicht gewährleisten.<br />
Thorsten Studemund<br />
WW Doch wenn ich Sie richtig verstanden<br />
habe, ist das Kernproblem heute die<br />
Kleinlosigkeit.<br />
WW Studemund: Absolut richtig! Die Marktfunktion<br />
der Voß Edelstahlhandel-Gruppe<br />
ist ausschließlich der »Großhandel«. Und<br />
dennoch beschäftigen auch wir uns heute<br />
in der durchschnittlichen Auftragsstruktur<br />
mit Positionsgrößen von unter 100 kg. Nicht<br />
selten zeichnen sich Kunden unseres täglichen<br />
Zukaufgeschäftes dadurch aus, dass<br />
sich die Hälfte aller Positionen unter 50 kg<br />
bewegen. Das bedeutet für uns Problem<br />
und zugleich auch Erfolg. Erfolg insofern,<br />
dass wir damit heute nicht mehr im Wettbewerb<br />
mit Werksdirektvertrieben stehen.<br />
Fluch deshalb, weil so ein Geschäft nachhaltig<br />
nur betrieben werden kann, wenn wir<br />
den Aufwand der Nicht-Material-Kosten<br />
(Kleinloskommissionierung, Holzlatten, Verpackung,<br />
Kleinloslogistik) als durchlaufenden<br />
Posten, wie die Mehrwertsteuer, in den<br />
Markt geben können.<br />
WW Aber ist dies nicht sowieso die Aufgabe<br />
eines Händlers, alle Kosten in seiner<br />
Preiskalkulation mit einzubeziehen?<br />
WW Herbort: Deshalb haben wir zunächst<br />
damit begonnen, im Händlergeschäft einen<br />
Zuschlag im Anhängeverfahren zu erheben.<br />
WW Auch die Voß Edelstahlhandel-Gruppe<br />
hat mit einer Fakturierung von<br />
Nebenkosten im Anhängeverfahren<br />
begonnen. Wie zeigt sich die Akzeptanz<br />
des Marktes?<br />
WW Studemund: Wir haben unsere Sichtweise<br />
in den letzten Wochen im Markt publiziert<br />
und bereits mit vielen Händlerkunden ge -<br />
sprochen. Die erste Reaktion aller war:<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Menschen im Markt K 33<br />
Heinz Herbort<br />
»<br />
Wir<br />
mittelständischen Händler<br />
müssen den Mut finden,<br />
unsere in den letzten Jahren<br />
ausgebauten Serviceleistungen<br />
klar zu benennen und als<br />
Stärke in die Verhandlungen<br />
einzubringen.<br />
Heinz Herbort<br />
(120303427/2)<br />
Zuspruch auf breiter Basis. Es gibt da nicht<br />
viel zu diskutieren. In allen Handelshäusern<br />
zeigt sich die Kostenbelastung durch die<br />
Nebenkosten (z. B. Benzin, Folien und Verpackungsstoffe).<br />
Diese fallen immer in gleicher<br />
Höhe an, auch wenn die Bestellwerte<br />
sinken. Da entsteht ein starkes Ungleichgewicht,<br />
sodass eine Implementierung in den<br />
Materialpreis nicht mehr sinnvoll und realistisch<br />
erscheint.<br />
Doch die zweite Reaktion zeigt dann schon<br />
Skepsis bei den Händlerkollegen, da man<br />
natürlich die Kundenbindung respektieren<br />
muss. Allen Gesprächspartnern scheint mittlerweile<br />
klar, dass es heute keine Frage von<br />
Ertrag oder Mehrertrag ist, sondern eine<br />
schlichte Frage von Verlustminderung.<br />
WW Was ist zurzeit das mächtigste Ge -<br />
genargument zur Berechnung im An -<br />
hängeverfahren und wie begegnen Sie<br />
dem?<br />
WW Studemund: Nicht selten wird damit ar -<br />
gumentiert, dass es zu kompliziert sei, derartige<br />
Rechnungen im Wareneingang zu<br />
buchen. Doch in Zeiten, in denen bei nahezu<br />
allen Marktteilnehmern hochmoderne<br />
Betriebssysteme Einzug gehalten haben,<br />
kann dies natürlich kein Grund dafür sein,<br />
sich nicht auf veränderte Marktbedürfnisse<br />
einzurichten.<br />
WW Was wünschen Sie sich nun für die<br />
Zukunft?<br />
WW Herbort: Dass wir mittelständischen<br />
Händler nun auch den Mut finden, unsere<br />
in den letzten Jahren ausgebauten Serviceleistungen<br />
klar zu benennen und als Stärke<br />
in die Verhandlungen einzubringen. Sich<br />
nach der Wirtschaftskrise auf die veränderten<br />
Bedürfnisse der Kunden einzustellen<br />
war eine Bringschuld, die wir alle nur durch<br />
entsprechende Investitionen gewährleisten<br />
konnten. Wir müssen dafür sorgen, dass<br />
unsere Geschäftspartner dies heute auch<br />
honorieren, denn sie müssen die Kosten und<br />
Risiken heute nicht mehr selbst tragen.<br />
WW Studemund: Herr Herbort und ich wissen<br />
sehr genau, dass wir mit der Lösung dieser<br />
Problematik noch am Anfang stehen. Denn<br />
äußerliche Rahmenbedingungen, wie die<br />
Personalentwicklung im demografischen<br />
Wandel unserer Zeit sowie immer mehr Auflagen<br />
im Bereich von Arbeits- und Umweltschutz<br />
(z. B. im Transportgewerbe), werden<br />
den Wert unseres Handelns in Zukunft<br />
immer stärker beeinflussen. (sm 120303427) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Lessingstraße 39<br />
21629 Neu Wulmstorf<br />
Tel. +49 40 700165-23<br />
www.voss-edelstahl.de<br />
Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />
GmbH & Co. KG<br />
Steinbachstraße 38 – 40<br />
52222 Stolberg/Rhld.<br />
Tel. +49 2402 1202-0<br />
www.kerschgens.de
34 K Neue Firmenschriften<br />
Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />
Blankstahl mit Profil<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Als Hersteller von Qualitätsprodukten<br />
hat sich Andernach & Bleck auf allen<br />
Märkten der Welt bestens positioniert.<br />
Blankstahl aus Hagen-Halden geht über<br />
Land- oder Seewege in viele Länder aus<br />
Europa, Nord- und Südamerika, Afrika<br />
und Asien. Durch hervorragende Verkehrsanbindungen<br />
mit eigenem Gleisanschluss<br />
und die nahen, in jede Richtung<br />
führenden Autobahnen sichert das Un -<br />
ternehmen eine schnelle und termingerechte<br />
Belieferung seiner Kunden.<br />
Hagener Feinblech Service GmbH<br />
HFS – innovativ und leistungsstark<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Die HFS Hagener Feinblech Service<br />
GmbH ist ein europaweit operierendes<br />
Unternehmen mit internationalen Ge -<br />
schäftsbeziehungen. Der Produktionsstandort<br />
Hagen-Haspe hat sich zu einem<br />
leistungsstarken Stahl-Service-Center<br />
entwickelt. Die gute Lage innerhalb<br />
Deutschlands, eine große Lagerkapazität<br />
sowie ein eigener Fuhrpark mit eingespielter<br />
Transportlogistik stellen eine<br />
schnelle, flexible und termingerechte<br />
Materiallieferung sicher.<br />
Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />
Lennestraße 92, 58093 Hagen<br />
Tel. +49 2331 353-0, Fax +49 2331 353-269<br />
E-Mail: info@blankstahl.biz, www.blankstahl.biz<br />
(sm 120303270) K<br />
Hagener Feinblech Service GmbH<br />
Im Lindental 26, 58135 Hagen<br />
Tel. +49 2331 4814-0, Fax +49 2331 4814-30<br />
E-Mail: info@hfs-hagen.de, www.hfs-hagen.de<br />
(sm 120303272) K<br />
Karl Diederichs KG<br />
Dirostahl, Qualitäts-Schmiedestücke<br />
24 Seiten, deutsch<br />
Heute werden bei der Karl Diederichs KG<br />
Stabstahl und Schmiedestücke für den<br />
gesamten Maschinenbau im In- und<br />
Ausland hergestellt, insbesondere für<br />
den Getriebe- und Anlagenbau, den Bau<br />
schwerer Werkzeug-, Kunststoff-, Textilund<br />
Papiermaschinen, für Kraftwerke<br />
sowie für den Schiffsbau und die Offshoretechnik.<br />
Der Schmiede, dem traditionellen<br />
Kernbetrieb, sind Ringwalzwerke,<br />
Wärmebehandlungsbetriebe und<br />
mechanische Werkstätten angegliedert.<br />
Karl Diederichs KG<br />
Stahl-, Walz- und Hammerwerk<br />
Luckhauser Straße 1 – 5, 42899 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 593-0, Fax +49 2191 593-165<br />
E-Mail: info@dirostahl.de, www.dirostahl.de<br />
(sm 120303271) K<br />
MCB Deutschland GmbH<br />
Service in Metall<br />
12 Seiten, deutsch/englisch<br />
Die MCB Deutschland GmbH, Dormagen,<br />
gehört zur Metallhandelsgruppe<br />
MCB in Valkenswaard/NL. Im Verbund<br />
der MCB-Gruppe bietet das Unternehmen<br />
der Metall verarbeitenden Industrie<br />
komplette Sortimente an Stahl, Edelstahl,<br />
Aluminium, Messing und Kupfer<br />
in diversen Qualitäten, Formen und Ab -<br />
messungen von Qualitätsherstellern aus<br />
aller Welt. Am Hauptsitz in Valkenswaard<br />
befindet sich ein Stahl-Service-<br />
Center mit zahlreichen Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />
MCB Deutschland GmbH<br />
Ottostraße 11, 41540 Dormagen<br />
Tel. +49 2133 2501-0, Fax +49 2133 2501-323<br />
E-Mail: info@mcbdeutschland.de, www.mcbdeutschland.de (sm 120303275) K<br />
NIRO Wenden GmbH<br />
Leistungsstark – Flexibel – Vielseitig<br />
16 Seiten, deutsch/englisch<br />
Als Tochter der SIJ-Gruppe und im Verbund<br />
mit ihren Kompetenzpartnern<br />
deckt NIRO ein umfangreiches Programm<br />
von Edelstahlzuschnitten und<br />
Bearbeitungsmöglichkeiten ab und bietet<br />
das komplette Lieferprogramm für<br />
Edelstahlverarbeiter aus einer Hand.<br />
NIRO verfügt über einen durchschnittlichen<br />
Lagerbestand von ca. 2.500 t Edelstahlbleche.<br />
Hochtechnisierte Fertigung<br />
und eine komplett EDV-gesteuerte Auftragsabwicklung<br />
runden die Angebotspalette<br />
ab.<br />
NIRO Wenden GmbH<br />
Glück-Auf-Weg 2, 57482 Wenden<br />
Tel. +49 2762 9255-0, Fax +49 2762 9255-20<br />
E-Mail: info@niro-wenden.de, www.niro-wenden.de<br />
(sm 120303274) K<br />
Peter Holzrichter GmbH<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
16 Seiten, deutsch<br />
Als Teil der SPAETER-Gruppe nimmt die<br />
Peter Holzrichter GmbH im europaweiten<br />
Stahlhandel eine führende Rolle ein.<br />
Seit mehr als 25 Jahren nutzen Kunden<br />
aus Industrie und Handel das umfangreiche<br />
Lieferprogramm des Unternehmens,<br />
das Edelstahlbleche durch Schleifen,<br />
Bürsten und Beschichten bearbeitet.<br />
Nichtrostende Rohre sowie Stabstahl in<br />
gewalzter und gezogener Ausführung<br />
führt Holzrichter auch mit geschliffener<br />
oder polierter Oberfläche.<br />
Peter Holzrichter GmbH<br />
Schönebecker Platz 11, 42283 Wuppertal<br />
Tel. +49 202 562-0, Fax +49 202 562-278<br />
E-Mail: info@holzrichter-stahl.de, www.holzrichter-stahl.de<br />
(sm 120303273) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 35<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
36 K Branchenbericht<br />
Stahlverarbeiter bleiben<br />
zuversichtlich<br />
Moderates Wachstum für 2012 in Sicht<br />
Düsseldorf (kv). Die deutsche Stahl- und Metallverarbeitung hat 2011<br />
mit einem Umsatzplus von rd. 17 % fast wieder an das Rekordjahr 2008<br />
anschließen können. Die mittelständische Branche zeigt sich optimistisch,<br />
2012 mit einem Wachstum von 3 bis 4 % die Lücke des Krisenjahrs 2009<br />
endgültig zu schließen.<br />
WWK Dr. Michael Schädlich kann für sein erstes<br />
volles Jahr als Präsident des Wirtschaftsverbands<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
(WSM) eine erfolgreiche Entwicklung der<br />
Branche konstatieren. 2011 stellte nach seinen<br />
Worten allerdings erhebliche Anforderungen<br />
an die Unternehmen: »Das Jahr hat<br />
uns kräftig geschüttelt. Zwei Begriffe werden<br />
uns weit über dieses Jahr hinaus be -<br />
schäftigen, nämlich Fukushima und die<br />
Staatsschuldenkrise. Wirtschaftlich haben<br />
wir ein gutes Jahr erlebt. In fast allen Bereichen<br />
der Branche sind die Umsätze gestiegen,<br />
meistens deutlich.« In den ersten Mo -<br />
naten des neuen Jahres läuft das Geschäft<br />
in der Stahl- und Metallverarbeitung weiterhin<br />
zufriedenstellend. Die Unternehmen<br />
verspüren auch für die kommenden Monate<br />
offensichtlich keine Rezessionsängste.<br />
Eher sind Unsicherheiten dahingehend er -<br />
kennbar, inwieweit die bekannten Probleme<br />
im Umfeld die mittelständische Branche tangieren<br />
könnten. WMS-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Andreas Möhlenkamp bleibt indessen<br />
zuversichtlich: »Das Empfinden der Unternehmen<br />
ist geprägt durch die Ungewissheit<br />
in den Finanzmärkten und der Eurozone.<br />
Risiken liegen zudem in der sich abschwächenden<br />
Konjunktur der asiatischen Exportmärkte.<br />
Dennoch hat sich das Stimmungsbarometer<br />
der Branche zuletzt nicht weiter<br />
eingetrübt, im Gegenteil: Die Einschätzung<br />
der Geschäftslage hat sich sogar verbessert<br />
und die Erwartungen für die weitere Entwicklung<br />
haben sich seit September stabilisiert.«<br />
Nach den Worten von Holger Ade, im<br />
WSM-Leiter Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft,<br />
geht es den meisten Unternehmen<br />
derzeit durchaus gut. »Sie sind überwiegend<br />
mit der Beschäftigung sehr zufrieden. Und<br />
sie sind durchweg wieder so gut ausgelastet<br />
wie vor der Krise. Dazu tragen die Premiumhersteller<br />
der Autoindustrie einen wesentlichen<br />
Teil bei, aber auch die Maschinenbauer,<br />
die Elektroindustrie und der Bau.« Die<br />
Autoindustrie erwartet für 2012 bei der<br />
»<br />
Wirtschaftlich<br />
haben wir<br />
ein gutes Jahr erlebt. In fast<br />
allen Bereichen der Branche<br />
sind die Umsätze gestiegen,<br />
meistens deutlich.<br />
Dr. Michael Schädlich, Präsident des<br />
Wirtschaftsverbands Stahl- und<br />
Metallverarbeitung (WSM)<br />
Pkw-Produktion ein Plus von 2 %. Der Ma -<br />
schinenbau geht von 4 % aus und die Elektroindustrie<br />
von 5 %. Unklar ist, wie sich das<br />
Geschäft mit schweren Lkw entwickelt. Die<br />
Hersteller sind ebenfalls wichtige Kunden<br />
der WSM-Unternehmen. Etwa 40 % der<br />
WSM-Produkte gehen in den Fahrzeugbau.<br />
Der Maschinenbau nimmt etwa 20 % der<br />
Erzeugnisse ab. In der Elektroindustrie werden<br />
etwa 15 % abgesetzt und in der Bauwirtschaft<br />
etwa 10 %.<br />
Zuversichtliche Grundstimmung<br />
Möhlenkamps Zuversicht basiert nicht zu -<br />
letzt auf den jüngsten Ergebnissen des Ifo-<br />
Konjunkturtests. Angesichts des breit gefächerten<br />
Produktionsspektrums der Branche<br />
liefert ein solcher Test naturgemäß nur ein<br />
ungefähres Bild. Dennoch ist die positive<br />
Grundstimmung erkennbar. Die WSM-In -<br />
dustrie mit ihrer Palette von Zulieferteilen<br />
über Investitionsgüter bis zu Konsumgütern<br />
unterscheidet zwischen Vorprodukten, Endprodukten<br />
und industriellen Dienstleistungen.<br />
Zu den Vorprodukten gehören im<br />
Wesentlichen Blankstahl, Kaltband, Kaltprofile,<br />
gezogener Draht, ferner geschmiedete,<br />
gepresste, gestanzte, gezogene, gesinterte,<br />
gedrehte, gebogene und geschweißte Teile.<br />
Endprodukte sind nach WSM-Definition<br />
Bauzuliefererzeugnisse, Betonstahl, Bürogeräte,<br />
Do-it-yourself-Produkte, Drahtgewebe<br />
und -seile, Federn, Flansche und Rohrverbinder,<br />
Gartengeräte, Industrieschilder, Schrauben,<br />
Schweißzusätze, Tore, (Sport-)Waffen<br />
und Munition sowie wehrtechnisches Gerät.<br />
Als industrielle Dienstleistungen gelten<br />
Oberflächen- und Wärmebehandlung sowie<br />
mechanische Bearbeitung.<br />
Das Ifo-Institut unterscheidet in seinem<br />
Konjunkturtest zwischen Herstellern von<br />
Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen<br />
(also überwiegend Vorprodukten) und Herstellern<br />
von sonstigen Metallwaren (vor<br />
allem Endprodukten). Bei solchen von Ifo<br />
genannten Vorprodukten hat sich im Jahresverlauf<br />
hinsichtlich der Beurteilung der<br />
Geschäftslage kaum etwas geändert. Im<br />
Januar 2012 bezeichneten 52 (Januar 2011:<br />
51) % der Befragten ihre Situation als gut<br />
und 43 (42) % als befriedigend. 5 (7) %<br />
hielten sie für schlecht. Bei den Endprodukten<br />
sehen 97 (86) % ihre Lage als gut oder<br />
befriedigend an und der Rest als schlecht.<br />
Allerdings geben die Antwort »gut« dabei<br />
nur noch 39 (55) %. Wesentlich ist, in welcher<br />
Weise sich die Beurteilung in den letzten<br />
Monaten verändert hat. Erwarteten bei<br />
den Vorprodukten im November 2011 noch<br />
32 % eine Verschlechterung der Geschäftslage<br />
in den nächsten sechs Monaten, so<br />
waren es im Januar 2012 nur noch 15 %.<br />
Von einer Besserung gehen jetzt sogar<br />
8 (5) % aus. Ähnlich sieht es im Export aus.<br />
Im November rechneten 12 % mit einem<br />
schlechteren und 5 % mit einem besseren<br />
Geschäft in den folgenden drei Monaten. Im<br />
Januar halten 17 % eine Besserung und<br />
5 % eine Verschlechterung für wahrscheinlich.<br />
Bei den Endprodukten sieht es etwas<br />
gedämpfter aus. Aber immerhin gehen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
noch 21 % von einer besseren Entwicklung in den nächsten sechs<br />
Monaten aus. Im November waren es noch 25 %, im Dezember<br />
dagegen glaubte niemand an ein positiveres kommendes Halbjahr.<br />
18 % rechneten im Januar mit einer Verschlechterung (November<br />
8 %, Dezember 21 %). Positiv in die Waagschale fällt, dass sich das<br />
Ge schäftsklima in beiden Bereichen deutlich verbessert hat. Ade:<br />
»Die Stimmung hat sich also im Januar nach einem gewissen Tief<br />
zum Jahresende wieder gebessert. Im ersten Quartal wird es etwas<br />
ruhiger zugehen, aber wir sind in keiner Krise. Für das zweite Quartal<br />
sind die Abrufe aus der Autoindustrie, unserem größten Kundenkreis,<br />
schon wieder höher.«<br />
»<br />
Die<br />
Unternehmen sind durchweg wieder<br />
so gut ausgelastet wie vor der Krise. Dazu<br />
tragen die Premium hersteller der Autoindustrie<br />
einen wesentlichen Teil bei, aber auch die<br />
Maschinenbauer, die Elektroindustrie und der Bau.<br />
Holger Ade, Leiter Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft im WSM<br />
Produktionslücke in der Krise schließt sich<br />
Deshalb ist im Verband durchaus Optimismus angesagt. Möhlenkamp:<br />
»Insgesamt erwarten die Stahl- und Metallverarbeiter für<br />
2012 ein Produktionsplus von 3 bis 4 %. Damit wird die Branche<br />
eine Beruhigung des Wachstums auf hohem Niveau verzeichnen –<br />
eine aus Verbandssicht normale Konjunkturentwicklung.« Chancen<br />
sehen die Unternehmen weiter in der zunehmenden Internationalisierung<br />
ihrer Kunden. Aber auch die wachsende Mobilität und<br />
Urbanisierung sowie der Ausbau der Infrastruktur bieten weiterhin<br />
vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Produkte der Stahl- und Metallverarbeitung,<br />
heißt es. Es zeige sich, dass die Unternehmen ihre<br />
Innovationsleistung stetig verbessern. Kritisch hingegen sehen viele<br />
Firmen die volatilen Stahlpreise und steigenden Energiekosten. »Die<br />
Wirtschaft braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen. So<br />
müssen die Strompreissteigerungen für die mittelständische Industrie<br />
in Deutschland begrenzt werden. Hier fordert der Verband eine<br />
Energiepolitik aus einer Hand, die den stark belasteten Mittelstand<br />
besser als bisher berücksichtigt«, erläutert der Hauptgeschäftsführer.<br />
Bei dem erwarteten Zuwachs für 2012 von 3 bis 4 % würde der<br />
Umsatz auf etwa 82 Mrd. € anziehen und damit wieder klar über<br />
2008 mit 79,8 Mrd. € liegen. Die danach folgende Krise bedeutete<br />
einen Rückgang von nicht weniger als 26 % auf 59,0 Mrd. € im Jahr<br />
2009. Der Umsatz verminderte sich fast gleichermaßen im Inland<br />
und im Ausland (Anteil rd. 30 %). Im Folgejahr zog der Umsatz um<br />
15 % auf 67,8 Mrd. € an. Für 2011 lagen die Schätzungen des WSM<br />
bei etwa 8 % Wachstum. Tatsächlich setzte die Branche – nach<br />
vorläufigen Berechnungen – gut 79 Mrd. € um und damit etwa<br />
17 % mehr. Preisbereinigt wa ren es etwa 12 %. Dabei stiegen<br />
Inlands- und Auslandsumsatz der rd. 4.800 Betriebe in etwa gleichem<br />
Ausmaß auf 55 Mrd. € beziehungsweise auf 24 Mrd. €. Die<br />
Zahl der Beschäftigten erhöhte sich in den ers ten elf Monaten um<br />
6,4 % auf 326.000 (306.500). Da auch der Umsatz je Beschäftigten<br />
um rd. 11 % auf 191.000 € und je Arbeitsstunde um 9 % auf 130 €<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
38 K Branchenbericht<br />
der mittelständische Zulieferer sein Poten zial<br />
weltweit ausschöpfen.«<br />
Eindeutig sei auch der industrielle deutsche<br />
Mittelstand von der Globalisierung be -<br />
troffen. Lediglich zu exportieren bedeute<br />
indessen noch keine Globalisierung. Globalisierung<br />
heiße, mit allen Kernfunktionen<br />
des Unternehmens (Entwicklung, Produktion,<br />
Vertrieb, Verwaltung und möglicherweise<br />
Service) die unterschiedlichen Potenziale<br />
der Weltregionen auszuschöpfen. Für<br />
Produkte, die an den Endverbraucher gehen,<br />
sei die räumliche und kulturelle Nähe zum<br />
Kunden für den unternehmerischen Erfolg<br />
unverzichtbar. Der Kunde erwarte Service,<br />
Beratung, Produktinformationen vor Ort.<br />
Der deutsche Zulieferer müsse mit seiner<br />
eigenen Produktion in die Wachstumsmärkte<br />
seiner Großkunden folgen. Das globale<br />
Wachstum finde nun einmal außerhalb<br />
Europas in Indien, China, Lateinamerika und<br />
Russland statt, so Schädlich: »Und nun können<br />
die deutschen, hoch innovativen und<br />
spezialisierten Zulieferer sich überlegen, mit<br />
ihren Großkunden in die Wachstumsmärkte<br />
zu gehen. Oder mittel- und langfristig werden<br />
vor Ort lokale Zulieferanten aufgebaut.<br />
Aber die Großkunden möchten auch im<br />
Ausland nicht auf das Technologie- und<br />
Produkt-Know-how ihrer deutschen Zulieferer<br />
verzichten und verbinden das mit dem<br />
dezenten Hinweis, dass sie zwischen der<br />
Internationalisierungsstrategie ihres Zulieferers<br />
und dem langfristigen Inlandsgeschäft<br />
eine enge Verknüpfung sehen.« Bedeutsam<br />
sei auch, dass in fast allen Wachstumsmärkten,<br />
insbesondere in den Schwellenländern,<br />
die Personalkosten zum Teil sehr deutlich<br />
niedriger seien als in Deutschland und Westeuropa.<br />
Also lohne es sich auch aus Kostengründen,<br />
besonders bei lohnintensiver Feranzog<br />
und die Lohn- und Gehaltssumme<br />
um 7 % auf 18 % je 100 € Umsatz sank,<br />
dürften sich auch die Gewinne erhöht<br />
haben. So konnten viele Unternehmen<br />
inzwischen ihr Eigenkapital wieder stärken.<br />
Die Quote liegt nach Ades Worten im<br />
Durchschnitt zwischen 30 und 40 % der<br />
Bilanzsumme.<br />
Globalisierung prüfen<br />
Die angesprochene wachsende Internationalisierung<br />
der Kunden bedeutet auch für<br />
die WSM-Unternehmen ein Signal, so meint<br />
Schädlich. Er appelliert deshalb an die Mittelständler,<br />
die Chancen auf dem Weltmarkt<br />
zu nutzen: »Untersuchungen belegen, dass<br />
Unternehmen, die den Schritt ins Ausland<br />
gewagt haben, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
»<br />
Im<br />
ersten Quartal wird es<br />
etwas ruhiger zugehen, aber<br />
wir sind in keiner Krise. Für das<br />
zweite Quartal sind die Abrufe<br />
aus der Autoindustrie,<br />
unserem größten Kundenkreis,<br />
schon wieder höher.<br />
Holger Ade, Leiter Volkswirtschaft/<br />
Betriebswirtschaft im WSM<br />
positiver beurteilen als solche, die nur im<br />
Inland produzieren und auf Auslandsengagements<br />
verzichten. So stellt das IW Köln in<br />
der jüngst vorgestellten Studie zur Zukunft<br />
der Automobil- und Zulieferindustrie in<br />
Deutschland fest, dass für viele gerade auch<br />
mittelständische Zulieferer die globale Präsenz<br />
immer wichtiger wird. Als innovativer<br />
Hersteller anspruchsvoller Produkte kann<br />
tigung, Teile seiner Produktion ins Ausland<br />
zu verlagern.<br />
Warnung vor eiligen Joint Ventures<br />
Zugleich verwies Schädlich darauf, dass ein<br />
Engagement in fremden Ländern sorgfältig<br />
geprüft werden müsse. »Nur Unternehmen,<br />
»<br />
Insgesamt<br />
erwarten die<br />
Stahl- und Metallverarbeiter<br />
für 2012 ein Produktionsplus<br />
von 3 bis 4 %. Damit wird die<br />
Branche eine Beruhigung des<br />
Wachstums auf hohem Niveau<br />
verzeichnen – eine aus<br />
Verbandssicht normale<br />
Konjunkturentwicklung.<br />
Dr. Andreas Möhlenkamp,<br />
Hauptgeschäftsführer des WSM<br />
die weltweit nachgefragte Produkte anbieten<br />
oder Technologieführer sind, sollten den<br />
Schritt ins Ausland wagen.« Auch vor eiligen<br />
Joint Ventures warnte der WSM-Präsident:<br />
»Es gibt natürlich Marktsektoren, in<br />
denen ein Joint Venture unausweichlich ist.<br />
Im Allgemeinen kann ich aber nur davon<br />
abraten. Der Markteintritt mag einfacher<br />
sein – aber manchmal sind Sie schneller<br />
wieder draußen, als ihnen lieb ist.« Joint<br />
Ventures bedeuteten fast immer Technologietransfer.<br />
Daran sei insbesondere den<br />
Schwellenländern sehr gelegen. Schädlich:<br />
»Unfreiwilliger Technologietransfer nimmt<br />
eher zu als ab. Kopieren gilt gerade in China<br />
als Kompliment. Um den Patentschutz und<br />
die Durchsetzung ihrer Schutzrechte vor Ort<br />
müssen sich deutsche Unternehmer intensiv<br />
kümmern.«<br />
(sm120303403) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Branchenbericht K 39
40 K Branchenbericht<br />
Präzisionswerkzeuge gut in Form<br />
Düsseldorf (kv). Nach dem Rekordjahr 2011 erwartet die Präzisionswerkzeugindustrie erneut<br />
ein ansehnliches Wachstum.<br />
WWK Der tiefe Einbruch des Krisenjahrs 2009<br />
ist überwunden: Die deutsche Präzisionswerkzeughersteller<br />
zeigen sich mit 2011<br />
durchweg hochzufrieden. Lothar Horn, Vorsitzender<br />
des Fachverbands Präzisionswerkzeuge<br />
im Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA): »Unsere Branche<br />
hat derzeit volle Auftragsbücher und 2011<br />
war ein Rekordjahr. Mit einem Zuwachs von<br />
21 % stieg der Umsatz auf 10,2 Mrd. €.«<br />
Das bisherige Spitzenjahr 2008 (rd. 10,1<br />
Mrd. €) konnte damit leicht übertroffen<br />
werden. Es folgte das Krisenjahr 2009 mit<br />
7,4 Mrd. €. Danach setzte der Erholungsprozess<br />
ein, der für 2010 rd. 8,5 Mrd. €<br />
Umsatz brachte.<br />
Für das laufende Jahr zeigt sich Horn<br />
ebenfalls zuversichtlich: »Wir gehen derzeit<br />
von einem Umsatzwachstum um 7 % aus,<br />
wohlgemerkt auf Basis der Rekordwerte<br />
von 2011 – die Weichen stehen weiter auf<br />
Wachstum.« Damit käme die klassische<br />
Investitionsgüterbranche knapp an die Marke<br />
von 11 Mrd. € heran. Wobei die Produktion<br />
allerdings an Grenzen stößt: »Aktuell<br />
ist der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte<br />
leergefegt. In den Unternehmen<br />
herrscht überwiegend Personalknappheit<br />
und Neueinstellungen sind zu einer großen<br />
Herausforderung geworden.« Dass für 2012<br />
keine riesigen Steigerungsraten zu erwarten<br />
seien, zeige aber nicht nur die hohe Auslastung<br />
der Unternehmen. Auch wichtige<br />
Kundenbranchen, wie die deutschen Automobilzulieferer,<br />
stellten sich auf ein Ende<br />
des aktuellen Booms ein. »Sie rechnen 2012<br />
immerhin damit, das Umsatz- und Ertragsniveau<br />
von 2011 halten zu können«, so<br />
Horn.<br />
Außerdem: Der Trend zur Nachhaltigkeit<br />
verlange neue Werkzeuge. Zusätzlich stünden<br />
noch viele lang laufende Projekte im<br />
Werkzeugbau oder der Messtechnik in den<br />
Auftragsbüchern und würden zum Umsatzwachstum<br />
beitragen. Zudem profitiert die<br />
Präzisionswerkzeugbranche nicht nur von<br />
steigenden Stückzahlen, sondern auch von<br />
neuen Modell- und Motorengenerationen<br />
mit den entsprechenden Umrüstprojekten<br />
in der Automobilindustrie. Horn: »Deutsche<br />
Präzisionswerkzeuge sind rund um den Globus<br />
in den Automobilfabriken im Einsatz.«<br />
Um 20 % stiegen die Exporte im vergangenen<br />
Jahr und halten einen Anteil von<br />
45 %. Die beiden wichtigsten Exportländer<br />
der deutschen Branche liegen außerhalb der<br />
EU. Dabei hat China nach vorläufigen Zahlen<br />
erstmal die USA leicht überflügelt. Mit<br />
deutlichem Abstand folgen die Niederlande,<br />
Frankreich, Italien und Österreich. Wichtigstes<br />
Herkunftsland ist nach wie vor die<br />
Schweiz vor Österreich. China hat bereits<br />
den dritten Rang von Japan übernommen.<br />
Dahinter folgen Italien und die USA.<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
(sm 120303373) K<br />
Präzisionswerkzeuge sind Maschinenwerkzeuge,<br />
die in allen Bereichen der Metallbearbeitung,<br />
zum Beispiel im Maschinenbau, in der Automobil-,<br />
Flugzeug- oder Elektroindustrie und bei den<br />
zahlreichen Zulieferern, eingesetzt werden. Das<br />
Produktspektrum umfasst die Bereiche Zerspanwerkzeuge,<br />
Spannzeuge, Fertigungs-, Mess- und<br />
Prüftechnik sowie Werkzeugbau. Die Branche ist<br />
ein recht guter Indikator für die Beschaffenheit<br />
ihrer Kunden. Hohe Auftragseingänge und entsprechender<br />
Umsatz zeigen, dass auch ihre<br />
Abnehmer gut beschäftigt sind und investieren.<br />
Die überwiegend mittelständisch geprägte deutsche<br />
Präzisionswerkzeugindustrie ist mit einem<br />
Umsatz von über 10 Mrd. € und über 70.000<br />
Beschäftigten einer der beiden größten Fachzweige<br />
des Maschinenbaus; ihr Exportanteil liegt bei<br />
über 45 %.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
Branchenbericht K 41
42 K Branchenbericht<br />
Stabiler ostdeutscher Maschinenbau<br />
Leipzig. Auch im vierten Quartal hat sich der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau trotz der ins Stocken<br />
geratenen Weltwirtschaft behauptet, wie eine Konjunkturumfrage des VDMA-Landesverbandes Ost zeigt.<br />
WWK Laut Reinhard Pätz, Geschäftsführer des<br />
Branchenverbandes VDMA Ost, war 2011<br />
für viele Unternehmen ein zufriedenstellendes<br />
Jahr. In den vergangenen Monaten habe<br />
sich das Wachstumstempo zwar zyklisch<br />
verlangsamt, doch könne keinesfalls von<br />
einem Einbruch die Rede sein. Dass die Realwirtschaft<br />
der vermeintlichen Krisenstimmung<br />
trotzt, zeigt sich u. a. daran, dass die<br />
Kapazitätsauslastung und Auftragsreichweite<br />
auf dem Niveau des Vorjahres liegen.<br />
Zudem weisen Umsatzrenditen, Geschäftserwartungen<br />
und Personalplanungen eine<br />
steigende Tendenz auf.<br />
Im vierten Quartal 2011 lag die durchschnittliche<br />
Auslastung der vorhandenen<br />
Produktionskapazitäten mit 91,4 % knapp<br />
unter dem Wert des Vorquartals, jedoch<br />
weit über dem langfristigen Durchschnitt<br />
von rd. 86 %. Fast gleichgeblieben ist hingegen<br />
der durchschnittliche Auftragsvorlauf,<br />
der zum zweiten Mal infolge die Fünfmonatsgrenze<br />
übersprang.<br />
Allerdings klagen viele Unternehmen über<br />
schlechte Rahmenbedingungen, zu denen<br />
zum einen langwierige Vertragsverhandlungen,<br />
steigende Kosten für Material, Energie<br />
und Rohstoffe und Preisdumping gehören.<br />
Zum anderen bereiten die demografische<br />
Entwicklung des Personalbestandes und die<br />
damit verbundene Suche nach geeigneten<br />
Fachkräften Probleme. Die Problematik der<br />
Suche wird vermutlich noch an Wichtigkeit<br />
zunehmen, da die positive Grundstimmung<br />
auch die Personalplanung beeinflusst. Laut<br />
der Konjunkturumfrage planen rd. 93 % der<br />
Unternehmen im nächsten halben Jahr die<br />
Zahl ihrer Beschäftigten beizubehalten oder<br />
sogar zu erhöhen.<br />
Ostdeutschland ist und bleibt ein attraktives<br />
Zentrum der Maschinenbau- und Fertigungsindustrie,<br />
was auch die vom VDMA<br />
Ost unterstützten Investitionsgütermessen<br />
intec und Z sichtbar machen, die im kommenden<br />
Jahr wieder in Leipzig stattfinden<br />
werden.<br />
(sm 120303385) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Branchenbericht K 43<br />
Zulieferer erwarten auch 2012<br />
Wachstum<br />
Düsseldorf (kv). Die deutschen Zulieferer haben sich<br />
2011 erfolgreich behauptet.<br />
WW K Die rd. 10.000 Unternehmen der deutschen Zulieferindustrie<br />
beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als stabil. Im Lauf des<br />
Jahres 2011 seien allerdings die mittelfristigen Zukunftserwartungen<br />
unter dem Eindruck der ungelösten Staatsschuldenkrise immer kritischer<br />
bewertet worden. Das belegt nach den Worten von Dr. Theodor<br />
L. Tutmann der Geschäftsklimaindex der Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (ArGeZ). Tutmann, der Sprecher der ArGeZ ist und<br />
hauptberuflich Geschäftsführer des Industrieverbands Metallumformung,<br />
er wartet für die Zulieferer 2012 ein Produk tionsplus von<br />
3 bis 4 %, also keinen konjunkturellen Einbruch: »Die Branche wird<br />
eine Beruhigung auf hohem Niveau erfahren. Nach zwei Jahren mit<br />
außergewöhnlich hohem Wachstum entspricht die Abkühlung<br />
einem normalen zyklischen Verlauf.«<br />
Nach vorläufigen Berechnungen ist die Produktion der Zulieferindustrie<br />
2011 ge genüber dem Vorjahr um rd. 13 % gewachsen.<br />
Der Umsatz erhöhte sich bereits in den ersten elf Monaten auf über<br />
206 (2010 insgesamt 190) Mrd. €. Tutmann: »Wir gehen davon aus,<br />
dass wir 2011 das Vorkrisen niveau des Jahres 2008 überschritten<br />
haben.« In den letzten beiden Jahren konnten die Umsatzverluste<br />
von 2009 (– 22 %) wieder ausgeglichen werden. Die Beschäftigung<br />
in der Branche hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Die Zahl der<br />
Mitarbeiter lag im November 2011 mit 953.000 rd. 5 % über dem<br />
Gesamtjahr 2010, dabei wurden rd. 50.000 neue Stellen geschaffen.<br />
Positiv wirkten die Entwicklung in den USA und die bislang unvermindert<br />
starke Dynamik der Märkte in Asien. War die Automobilbranche<br />
2010 Wachstumstreiber, kamen 2011 er wartungsgemäß<br />
die stärkeren Impulse aus Maschinenbau sowie Elektrotechnik und<br />
Schienenfahrzeugbau, erläuterte der ArGeZ-Sprecher. Die ArGeZ<br />
vertritt die Interessen von Zulieferern aus Gießerei- und Kaut schukindustrie,<br />
Textilwirtschaft, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metalle<br />
und Kunststoffverarbeitung<br />
Rd. 70 % des Umsatzes werden durch den direkten und indirekten<br />
Export erzielt, aber das reicht für die Standortsicherung oft nicht<br />
mehr aus, so Tutmann. Deshalb steigt der Globalisierungsgrad in der<br />
Branche kontinuierlich an. Im Fokus des Auslandsengagements stehen<br />
bei den Unternehmen vor allem China, Indien, Lateinamerika<br />
und Russland, die Märkte also, in die sich die Automobilproduktion<br />
in rasantem Tempo verlagert. Inzwischen betrieben die Zulieferfirmen<br />
der ArGeZ über 1.000 Produktionsstätten weltweit, die Anzahl<br />
der Vertriebsgesellschaften im Ausland liege deutlich darüber. Dr.<br />
Michael Schädlich, Präsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und<br />
Metallverarbeitung (WSM) appellierte an die Teilnehmer des jüngsten<br />
ArGeZ-Zulieferforums, ihr Globalisierungsengagement noch zu<br />
verstärken (siehe Branchenbericht Stahlverarbeitung).<br />
(sm 120303404) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
44 K Special: Italien<br />
Italiens Stahlindustrie mit unsicheren<br />
Aussichten für 2012<br />
von Dr. Michele Ciocca*<br />
Rom. Den italienischen Stahlhändlern bleibt das Jahr 2011 als Jahr der<br />
Desillusionierung in Erinnerung. Diejenigen, die zunächst dachten, dass das<br />
Schlimmste nach dem desaströsen Jahr 2009 endlich vorüber ist und es<br />
nach einem guten 2010 nun weiter aufwärts geht, mussten ihre Meinung<br />
revidieren.<br />
Dr. Michele Ciocca<br />
WW K Dabei zeigte sich das Jahr 2010 bereits<br />
sehr freundlich. Die Nachfrage nach Stahl<br />
verbesserte sich nach den immensen Einbrüchen<br />
des Vorjahres erheblich. Und auch<br />
das erste Vierteljahr 2011 präsentierte sich<br />
noch positiv: Die Stahlnachfrage stieg im<br />
Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2010 um<br />
2,3 %.<br />
Aber dann kam der Juli und die ersten<br />
Anzeichen eines erneuten und deutlichen<br />
Rückgangs wurden sichtbar, verursacht und<br />
verschärft durch die konjunkturellen Probleme,<br />
die Italien und andere Länder mittlerweile<br />
ergriffen hatten. Abgesehen von sinkenden<br />
Gewinnmargen zeigten sich nun<br />
ganz deutlich die negativen Auswirkungen<br />
der Überkapazitäten auf dem italienischen<br />
Stahlhandelsmarkt. Dies wird sich aller Vo -<br />
raussicht nach auch in den kommenden<br />
Monaten nicht ändern und negativ auf alle<br />
Bereiche auswirken, auf Flach- und Langprodukte,<br />
auf Service-Center und Lageristen,<br />
auf den Handel mit handelsüblichen und<br />
sehr speziellen Stahlsorten.<br />
*Dr. Michele Ciocca ist Präsident bei Assofermet Acciai, dem italienischen<br />
Verband für Handel, Distribution und Weiterverarbeitung,<br />
Bereich Stahl (www.assofermet.it).<br />
Es ist sicher, dass die Stahlhändler im laufenden<br />
Jahr, vor allem in den ersten Quar talen,<br />
unter der wirtschaftlichen Rezession leiden<br />
werden. Es gibt keinen Bereich, der davon<br />
verschont wird. Selbst die Konsumenten, die<br />
bisher einen Großteil der Stahlnachfrage auf<br />
sich vereint haben, werden weniger Stahl<br />
ordern als bisher. Betroffen sind große In -<br />
frastrukturvorhaben, öffentliche und private<br />
Bauvorhaben, Automobil- und Haushaltsgeräteindustrien,<br />
Maschinenbau und private<br />
Abnehmer.<br />
Auch hier zeigt sich erneut das Problem<br />
der Überkapazitäten, das bereits 2008 großes<br />
Kopfzerbrechen bereitet hatte. Vor dem<br />
Hintergrund dieser Entwicklung bereitet sich<br />
der italienische Stahlhandel auf ein sehr<br />
unsicheres Jahr 2012 vor. Er wird teilweise<br />
von den Rücklagen zehren, die in guten Jahren<br />
angesammelt wurden. Außerdem müssen<br />
sich die Händler mit den Beschränkungen<br />
arrangieren, die ihnen Banken durch<br />
verschärfte Kreditbedingungen und höhere<br />
Zinsen bescheren. Nicht zuletzt befinden sie<br />
sich in einem wirtschaftlichen Umfeld, das<br />
ganz gewiss nicht auf Wachstum ausgerichtet<br />
ist.<br />
Zwar steht der Stahlhandel in Italien an<br />
sich nicht zur Disposition, wohl aber seine<br />
gegenwärtige Größe und seine Struktur. Es<br />
bedarf einer klaren Abgrenzung zwischen<br />
den einzelnen Marktteilnehmern, zwischen<br />
integrierten und privaten Stahlhändlern,<br />
zwischen großen Spezialisten und mittelgroßen<br />
Generalisten, zwischen Lageristen und<br />
Service-Centern.<br />
Die Bedingungen, die die Stahlhändler im<br />
laufenden Jahr vorfinden, dürfen zweifelsfrei<br />
als sehr bedeutende und schmerzhafte<br />
Herausforderungen bezeichnet werden, die<br />
im Augenblick nicht vermieden werden können.<br />
Allerdings sollten diese Umstände auch<br />
als Möglichkeit betrachtet werden, um<br />
Stück für Stück besser zu werden, um sich<br />
so auf schwieriger werdende Szenarien einstellen<br />
zu können.<br />
(sm 120303291) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Italien K 45<br />
Zur Lage auf Italiens Schrottmarkt<br />
von Romano Pezzotti*<br />
Rom. Der italienische Schrottmarkt war im Jahr 2011 durch zwei wichtige<br />
Faktoren gekennzeichnet. Zum einen herrschte während des gesamten<br />
Jahres ein sehr hohes Preisniveau, zum anderen schwankten die Preise nur<br />
geringfügig zwischen 5 % und 7 %. Dies sind Belege dafür, dass die Stahlindustrie<br />
des Landes stetig und viel Schrott nachgefragt hat. Sie beendete<br />
schließlich das Jahr mit einer Steigerung der Produktion um rd. 11 %.<br />
Romano Pezzotti<br />
WW K Im Nachklang zu dieser Entwicklung<br />
präsentierte sich der Schrottmarkt zu Beginn<br />
des Jahres 2012 leicht angespannt. Allerdings<br />
verbesserte sich allmählich die Nachfrage<br />
nach guten Qualitäten wieder, zu<br />
durchaus interessanten Preisen. Gleichwohl<br />
fällt ein langfristiger Ausblick über die weitere<br />
Entwicklung schwer. Das erste Quartal<br />
2012 wird aller Voraussicht nach von einer<br />
guten Stahlerzeugung und deswegen auch<br />
einer entsprechend hohen Nachfrage nach<br />
Rohmaterial geprägt sein. Dies lässt sich aus<br />
den Abschlüssen folgern, die in den ersten<br />
Wochen des Jahres getätigt wurden.<br />
Zu den Schrottkäufern gehören auch Un -<br />
ternehmen aus Schwellenländern, die vor<br />
allem wegen der Euro-Dollar-Wechselkurses<br />
an Material aus Italien interessiert sind. Italien<br />
war schon immer ein Schrottimporteur,<br />
da dieser Industriebereich nur 75 % des<br />
heimischen Bedarfs decken kann. In den<br />
letzten Jahren allerdings ergaben sich verstärkt<br />
Exportmöglichkeiten, vor allem für die<br />
Regionen des Landes, die wichtige Häfen<br />
haben.<br />
*Romano Pezzotti ist Präsident von Assofermet Rottami, dem<br />
italienischen Verband für Handel, Distribution und Weiterverarbeitung,<br />
Bereich Stahlschrott (www.assofermet.it).<br />
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren<br />
aufgrund der weltweiten Krise das Schrottgeschäft<br />
in Italien extrem zurückgegangen<br />
ist, zeigen sich zuletzt wieder Verbesserungen<br />
und die Verfügbarkeit kann als gut be -<br />
zeichnet werden.<br />
In jüngster Vergangenheit standen vor<br />
allem die Schrott- und Recyclingunternehmen<br />
des Landes, die durch den Verband<br />
Assofermet vertreten werden, vor großen<br />
Italien: Rohstahlproduktion<br />
in Tsd. t<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
2.575 2.655 2.632 2.636<br />
2.488<br />
2.316 2.242 2.477 2.273 2.269<br />
2.099 2.371<br />
2.190<br />
1.881<br />
Herausforderungen. Diese betrafen Unternehmenskultur<br />
und Strategie gleichermaßen.<br />
Die Unternehmen, die sich dem stetigen<br />
Wandel der Stahlindustrie angepasst<br />
haben und auch künftig anpassen werden,<br />
haben auch weiterhin gute Möglichkeiten,<br />
Geschäfte zu tätigen und zu wachsen –<br />
selbst bei einer sehr unsicheren globalen<br />
Wirtschaftsentwicklung. (sm 120303290) K<br />
2010 2011<br />
Jan. Feb. <strong>März</strong> April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />
(120303333/2) Quelle: worldsteel<br />
1.090<br />
1.448<br />
2.700<br />
2.558 2.566<br />
2.326<br />
2.480<br />
2.302<br />
1.943<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
46 K Special: Italien<br />
Eine globale Businesskultur<br />
Marcegaglia stärkt seine Marktposition<br />
Gazoldo degli Ippoliti (Italien). 50 Betriebsstätten auf drei Kontinenten<br />
und eine mehr als 50-jährige Firmengeschichte, während der sich die<br />
Leidenschaft für Stahl in ein wertvolles Wirtschaftsgut verwandelt hat,<br />
haben Marcegaglia in die Spitzengruppe der weltweit unabhängigen<br />
Stahlmarktteilnehmer geführt.<br />
WW K Mit dem Ziel, seine führenden Positionen<br />
– zum Beispiel bei der Herstellung von<br />
nahtlosen, nichtrostenden Rohren – nicht<br />
nur zu halten, sondern auch zu verstärken,<br />
hat Marcegaglia dauerhaft seine Fertigungskapazität<br />
und seine Qualitätsstandards ausgebaut.<br />
»Stahlverarbeitung ist schon immer das<br />
Hauptgeschäft bei Marcegaglia gewesen.<br />
Das wird sich in Zukunft noch verstärken.<br />
Die Bearbeitung von Stahl mündet in unterschiedlichen<br />
Produktlinien: Aus Flachprodukten<br />
werden geschweißte Rohre, aus ge -<br />
zogenem Stabstahl werden Komponenten<br />
für die Bauindustrie – sowohl aus herkömmlichem<br />
Stahl als auch aus nichtrostendem<br />
Stahl. Nahezu 90 % des letzten, sehr großen<br />
Investmentplans (1,07 Mrd. € für die<br />
Jahre 2009 bis 2012) war für unser Hauptgeschäft<br />
bestimmt«, erklärt Antonio Marcegaglia,<br />
CEO der Firmengruppe. Investitionen<br />
im Ausland konzentrierten sich in der<br />
Hauptsache auf den Ausbau von »Marcegaglia<br />
Poland« in Kluczbork für die Herstellung<br />
von Präzisionsrohren, auf »Marcegaglia do<br />
Brazil« mit einer neuerlichen Werkserweiterung,<br />
auf »Marcegaglia China« (geschweißte<br />
und kaltgezogene Rohre aus Kohlenstoffstahl<br />
und Rohre aus nichtrostendem Stahl)<br />
sowie auf »Marcegaglia Russia« (nichtrostende<br />
Rohre und ein Service-Center zur<br />
Bearbeitung von Flachprodukten).<br />
Die Investitionen wurden auf Italien und auf<br />
andere Länder gleichmäßig verteilt. In Italien<br />
wurde das Herstellungszentrum in Ravenna<br />
mit neuen Coilbearbeitungslinien versehen,<br />
während die Fläche des Präzisions rohrwerks<br />
in Casalmaggiore durch den Bau eines<br />
Großrohrwerks und einer komplett neuen<br />
Lagereinheit verdoppelt wurde. Eine neue<br />
Glüh- und Beizanlage für nichtros tende<br />
Flachprodukte wurde außerdem am Standort<br />
der Unternehmenszentrale in Ga zoldo<br />
degli Ippoliti in Betrieb genommen. Weitere<br />
Investitionen in Italien betreffen die Entwicklung<br />
des Geschäftsbereichs »Erneuerbare<br />
Energien« mit neuen Produktions linien für<br />
amorphe Dünnfilm-Fotovoltaik paneele in<br />
Taranto.<br />
Know-how geht in die ganze Welt<br />
Marcegaglias Know-how wurde auch nach<br />
Polen in das kürzlich eröffnete Werk in<br />
Kluczbork transferiert. Dort werden auf<br />
allerneuesten Anlagen geschweißte Präzisionsrohre<br />
aus Kohlenstoffstahl hergestellt.<br />
Das Werk besteht neben einem anderen in<br />
Polen (Praszka), wo Isolierplatten, Kondensatoren,<br />
Wärmetauscher und seit 2012 auch<br />
Stahlhandgriffe produziert werden.<br />
In Großbritannien ist Marcegaglia seit<br />
1996 in Dudley (West Midlands) ansässig.<br />
Hier werden widerstandsgeschweißte Rohre<br />
hergestellt und in ganz Nordeuropa ver-<br />
(120303420/1)<br />
Marcegaglia do<br />
Brazil:<br />
Die zuletzt 2010<br />
vorgenommenen<br />
Investitionen haben<br />
das Betriebsgelände<br />
verdoppelt (Foto:<br />
Marcegaglia).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
kauft. Marcegaglia UK hat darüber hinaus eine neue Schutztechnologie<br />
entwickelt. Sie besteht aus einer Mischung von verschiedenen<br />
Beschichtungsverfahren (UV oder wasserbasierte Lacküberzüge), um<br />
den Stahl vor Korrosion zu schützen. Dieses Verfahren ist eine wirtschaftliche<br />
Alternative zur Pulverbeschichtung oder zur Rohrlackierung.<br />
In Nord- und Südamerika unterhält Marcegaglia eine Fertigungsstätte<br />
in den USA und ein sehr großes Werk in Brasilien. Marce gaglia<br />
USA ist in Munhall (PA) beheimatet, wo man nichtrostende, Duplexund<br />
nickellegierte Röhren und Rohrmaterial herstellt. Das Produktionswerk<br />
von Marcegaglia do Brazil wurde im Oktober 2000 eröffnet<br />
und liegt in Garuva (Santa Catarina). Hier werden geschweißte<br />
Kohlenstoff- und nichtrostende Präzisionsrohre produziert. Außerdem<br />
befindet sich hier ein Service-Center mit Quer- und Längsteilanlagen<br />
für Stahlcoils. Die letzten Investitionen haben dazu ge dient,<br />
die Größe der Herstellungsstätte zu verdoppeln, sodass jetzt<br />
180.000 t Stahlrohre, 12.000 t nichtrostende Rohre und mehr als<br />
220.000 t vorgewalzte Blöcke pro Jahr produziert werden können.<br />
In China hat Marcegaglia seine bisher<br />
größten Investitionen getätigt<br />
In China hat die italienische Firmengruppe am 19. April 2011 ihr<br />
erstes Herstellungswerk eröffnet, das ganz auf die Produktion von<br />
geschweißten Stahl- und nichtrostenden Rohren ausgelegt ist. Marcegaglia<br />
China erstreckt sich in Yangzhou (Guangling Industrial Park)<br />
auf einer Fläche von 714.000 m 2 . Die erste Ausbauphase ist beendet<br />
und die überdachten Werkshallen haben eine Fläche von 153.000 m 2 .<br />
Hinzu kommen Bürogebäudeflächen von insgesamt 4.200 m 2 .<br />
Marcegaglia RU (Russland) liegt in Vladimir, ungefähr 180 km<br />
östlich von Moskau, und stellt nichtrostende Stahlprodukte her. Das<br />
Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in Russland die Führungsrolle<br />
bei der Bearbeitung von nichtrostenden Stählen einzunehmen.<br />
Dabei fokussiert man sich zunächst auf die Herstellung von<br />
geschweißten Rohren und zu einem späteren Zeitpunkt auf das<br />
Führen eines großen Stahl-Service-Centers für Flachprodukte.<br />
Anlässlich der wire & Tube 2012 in Düsseldorf bietet Marcegaglia<br />
ein Workshopprogramm mit 10 Lesungen an. Hier sprechen Führungskräfte<br />
des Unternehmens aus der ganzen Welt. Sie stellen<br />
Strategien, Möglichkeiten, Erfahrungen und eine Vorschau auf das<br />
Jahr 2012 vor. Die Workshops finden auf dem Messestand statt.<br />
(Voranmeldungen und Zeitplanübersicht unter www.people.<br />
marcegaglia.com.)<br />
(sm 120303420) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Marcegaglia Deutschland GmbH<br />
Vogelsanger Weg 38<br />
40470 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 61878-0<br />
www.marcegaglia.com<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand D 30<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
48 K Special: Italien<br />
Made in Italy: Maschinen für die Metall<br />
verarbeitende Industrie<br />
Stam hält führende Positionen bei Profilier- und Schneidanlagen<br />
Ponzano Veneto. Das Unternehmen Stam wurde im Jahr 1963 in Ponzano<br />
Veneto (Treviso) als Kleinbetrieb gegründet. Heute ist Stam einer der<br />
europa- und weltweit führenden Hersteller von Maschinen für die Metall<br />
verarbeitende Industrie für Bandmaterial (vom Coil).<br />
WW K Stam beschäftigt ca. 130 Mitarbeiter<br />
und hat weitere Fertigungsstätten in Spanien<br />
und Brasilien sowie über 1.000 installierte<br />
Maschinen bei namhaften und renommierten<br />
Kunden auf der ganzen Welt in<br />
verschiedenen Industriebereichen (Metallindustrie,<br />
Automobil, Gebäude etc.).<br />
Aftersales-Service wird bei Stam<br />
großgeschrieben<br />
Im Gegensatz zu anderen Herstellern auf<br />
diesem Gebiet wird jeder Produktionsschritt<br />
bei Stam intern vorgenommen. Das beinhaltet<br />
mechanisches, elektrisches und softwaregesteuertes<br />
Design, die Konstruktion<br />
und Fertigung (mechanische Bearbeitung,<br />
Montage und Lackierung), mechanische,<br />
hydraulische, pneumatische und elektrische<br />
Inbetriebnahme sowie den Testbetrieb im<br />
eigenen Werk. Die Installation und Inbetriebnahme<br />
bei den Kunden erfolgt ebenso durch<br />
Stam-Personal. Hinzu kommt der Aftersales-<br />
Service. Dadurch ist es möglich, die Produktqualität<br />
unter besonderer Kon trolle zu<br />
haben und auf Ersatzteilanforderungen von<br />
Kunden sehr schnell reagieren zu können.<br />
Nach Beendigung aller Produktionsschritte<br />
bietet Stam seinen Kunden einen um -<br />
fassenden Service bei der Installation der<br />
Maschine, bei der Inbetriebnahme und beim<br />
Aftersales-Service. Hierauf legt Stam ganz<br />
besonderen Wert. Von Anfang an herrscht<br />
eine enge Beziehung zum Kunden, damit<br />
alle seine Wünsche klar identifiziert werden<br />
können. Das gilt auch für sämtliche Stellmöglichkeiten<br />
der Maschine vor Ort. Hinzu<br />
kommt die technisch-wirtschaftlich optimale<br />
Realisierung.<br />
Aktiv in verschiedenen Märkten<br />
Profilieranlagen. Neben den Standardmaschinen<br />
kann Stam verschiedene Arten von<br />
hoch automatisierten und flexiblen Profilieranlagen<br />
für die Just-in-time-Produktion liefern.<br />
Erst kürzlich hat Stam eine Profilieranlage<br />
für die Produktion von variablen<br />
Profilen entwickelt und installiert. Dadurch<br />
konnte der Kunde erfolgreich in einen neuen<br />
Markt, der eine andere Typenreihe von<br />
Profiliermaschinen erforderte, einsteigen.<br />
Schneidanlagen vom Coil (Längsteil- und<br />
Querteilanlagen). Stam hat sein Portfolio in<br />
Sachen Schneidanlagen schrittweise erweitert,<br />
um Produkte bis zu 20 mm Banddicke<br />
oder hochfeste Stähle verarbeiten zu können.<br />
Ebenso hat das Unternehmen in den vergangenen<br />
Jahren gemeinsam mit namhaften<br />
Partnern Schneidanlagen für die Automobilzulieferindustie<br />
geliefert und in stalliert.<br />
Stam hat seit der Gründung immer größten<br />
Wert auf die ständige Entwicklung und<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Stam S.p.A.<br />
via Piave, 6<br />
31050 Ponzano Veneto – Treviso,<br />
Italien<br />
Tel. +39 0422440100<br />
www.stam.it<br />
Deutsche Vertretung<br />
Frank Brücher Maschinenvertrieb<br />
Am Streffel 13<br />
57223 Kreuztal<br />
Tel. +49 2732 5596288<br />
www.fb-maschinenvertrieb.de<br />
(120303378/1)<br />
Stam hat kürzlich eine neue Stanzmaschine getestet, ausgeliefert und in eine FMS-<br />
Profilieranlage integriert (Foto: Stam).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Italien K 49<br />
Weiterentwicklung seiner Produkte gelegt. Das Unternehmen<br />
beschäftigt mehr als 20 Konstrukteure inklusive Mechanik- und Elektrokonstrukteure<br />
und investiert in Forschung und Entwicklung, um<br />
seine Spitzenposition auf dem weltweiten Markt zu sichern.<br />
Hochmoderne Stanzmaschine<br />
Stam hat kürzlich eine neue Stanzmaschine getestet, ausgeliefert<br />
und in eine FMS-Profilieranlage (flexible Fertigungsstraße) integriert.<br />
Diese 4 m lange Maschine ist ausgerüstet mit 80 Stanzen, die alle<br />
automatisch und individuell durch einen PC angesteuert werden.<br />
Alle Stanzen bewegen sich auf unabhängig voneinander montierten<br />
Achsen, um dadurch eine hohe Anzahl von unterschiedlichen<br />
Löchern in beliebigen Positionen in Metallbändern bis 1.000 mm<br />
Breite und 4 mm Dicke einzubringen.<br />
Die wesentlichen Eigenschaften der Ma schine sind:<br />
nenprogrammierung,<br />
<br />
80 Hüben/min,<br />
automatisch,<br />
<br />
Diese Maschine ist um das Dreifache schneller als eine herkömmliche<br />
Stanzmaschine. Durch Anwendung des gleichen Arbeitsprinzips<br />
ermöglicht die Profilieranlage einen automatischen Produktwechsel,<br />
Anpassung der Betriebsparameter in unterschiedlichen Dicken, Breiten<br />
und Höhen.<br />
(sm 120303378) K
50 K Special: Italien<br />
»Unsere beste Garantie<br />
ist unsere Geschichte«<br />
Acciaitubi produziert seit über 50 Jahren Rohre<br />
Lecco (hgd). Acciaitubi ist italienisch und bedeutet »Stahlrohre«. Und<br />
das ist genau das, was das Unternehmen Acciaitubi S.p.A., das seinen<br />
Hauptsitz in Lecco hat, seit mehr als 50 Jahren herstellt. Die Produktpalette<br />
ist breit gefächert und vor allem auf Gas- und Wasserrohre sowie<br />
ASTM-Rohre konzentriert.<br />
WWK Das Unternehmen bietet auch lackierte<br />
Rohre, Leitungs-, Baugerüst- und Sendzimir-<br />
Rohre sowie Rohre für den Anlagen- und<br />
Kanalbau, aber auch Rohre mit gebeizter<br />
Oberfläche und Rohre aus hochfesten Werkstoffen.<br />
Vielseitigkeit, Pünktlichkeit und präzise<br />
Anfertigung nach Kundenwunsch sind<br />
die Faktoren, auf die Acciaitubi seit fünfzig<br />
Jahren ihren Produktionseinsatz stützt. Auf<br />
den Profilier- und Schweißlinien werden<br />
warm- und kaltgewalzte Rohre, Sendzimirgüten<br />
und schwer umformbare Materialien<br />
gefertigt. Die betriebsinterne Organisation<br />
verwaltet das Material mit äußerster Flexibilität<br />
und konzentriert sich auf das Abwickeln<br />
der einzelnen Aufträge. Ergebnis ist eine<br />
über dem Standard liegende Pünktlichkeit<br />
und Leistungsfähigkeit. Neben dem Profilieren<br />
bietet Acciaitubi Tauchverzinkung und<br />
Endbearbeitung an. Dazu gehören das Ge -<br />
windeschneiden, Andrehen und Präzisionsschneiden<br />
nach Maß sowie das Lackieren.<br />
Der Kundenservice wird durch die firmeneigene,<br />
breit gefächerte Palette von Rohren<br />
ab Lager »just in time« unterstützt und vervollständigt.<br />
Zertifizierte Qualität hat Tradition<br />
bei Acciaitubi<br />
Für Acciaitubi S.p.A. ist Qualität ein selbst<br />
gestecktes Ziel, ein hoher Wert, der im Laufe<br />
der Zeit mit viel Energie und Engagement<br />
aufgebaut wurde. Die erste Zertifizierung<br />
des Managementsystems und der Unternehmensqualität<br />
geht bereits auf das Jahr<br />
1987 zurück. Hinzu kam1992 das vom TÜV<br />
ausgestellte Prestigezertifikat für Produktqualität<br />
nach DVWG, das für den deutschen<br />
Markt sowohl für geschweißte als auch für<br />
nahtlose Rohre gilt. Im Juni 2011 hat das<br />
Unternehmen auch die Zertifizierung nach<br />
UNI EN ISO 14001:2004 bekommen.<br />
2011 war Acciaitubi sehr aktiv und ge -<br />
wann einige – auch für die Auftraggeber –<br />
wichtige Verträge. In Frankreich hat das<br />
Unternehmen einen Vertrag über die Lieferung<br />
von Rohren für Heizungs- und Feuerlöschanlagen<br />
des Krankenhauses in Orleans<br />
(eines der größten in Europa) unterzeichnet.<br />
Sehr wichtig ist auch eine Lieferung für ENI:<br />
die explosionssicheren Schutzrohre für die<br />
Durchführung von elektrischen Kabeln einer<br />
ENI-Raffinerie in Algerien sind alle mit dem<br />
Logo von Acciaitubi markiert. »Das sind<br />
Aufträge, die uns großes Ansehen verleihen«,<br />
sagt dazu der Besitzer von Acciaitubi,<br />
Dr. Berera, »die Verhandlungen dauerten<br />
lange, wobei der Preis nicht der ausschlaggebende<br />
Faktor war. Durch Zuverlässigkeit,<br />
Flexibilität und unsere Qualitätszertifizierung<br />
haben wir die Konkurrenz übertreffen können.<br />
Das ist sehr zufriedenstellend – vor<br />
allem für ein italienisches Unternehmen.<br />
2011 war ein gutes Jahr trotz der schwierigen<br />
wirtschaftlichen Situation und wir sind<br />
froh, dass wir unser 50-jähriges Bestehen<br />
feiern konnten. Wir werden auch 2012 in<br />
die Erweiterung der Produktpalette und<br />
unserer Vertriebsorganisation investieren,<br />
um noch häufiger auf den für uns wichtigen<br />
Märkten wie Deutschland vertreten zu<br />
sein«.<br />
(sm 120303283) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
ACCIAITUBI S.p.a.<br />
Via Balicco, 63<br />
23900 LECCO<br />
Italien<br />
Tel. +39 341 227311<br />
www.acciaitubi.it<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand D 47<br />
(120303283/1)<br />
Rohre sind seit über 50 Jahren das Geschäft<br />
von Acciaitubi (Foto: Acciaitubi).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
Special: Italien K 51
52 K Special: Italien<br />
Ein Traum stand am Anfang<br />
des Erfolgs<br />
Draht, Rohre und Stäbe von A.Z. Steel<br />
sind nicht nur in Italien gefragt<br />
Sarcedo (Vi). Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß<br />
gesetzt. Das galt auch für Andrea Zen, den Gründer von A.Z. Steel, der<br />
zunächst einmal einen Traum hatte, den er später mit Leidenschaft, Ehrgeiz<br />
und Können in ein sehr erfolgreiches Unternehmen umwandelte.<br />
Andrea Zen, Geschäftsführer von A.Z. Steel<br />
(120303341/3)<br />
WW K Heute ist A.Z. Steel srl ein flexibles Un -<br />
ternehmen, das auf die Lieferung von Stahl<br />
in Form von Draht, Rohren und Stäben spezialisiert<br />
ist und sein Angebot mittlerweile<br />
auch auf Titan und Aluminium ausgeweitet<br />
hat. Das Unternehmen kann inzwischen auf<br />
einen beachtlichen Kundenkreis in den Be -<br />
reichen Automotive, Militär, Raumfahrt,<br />
Medizin und Biotechnik blicken.<br />
Lieferant und Problemlöser<br />
Innovation und Qualität sind entscheidende<br />
Faktoren der Unternehmenspolitik bei A.Z.<br />
Steel. Während der letzten Jahre hat der<br />
Markt zahlreiche Herausforderungen mit<br />
sich gebracht, die von A.Z. Steel angenommen<br />
wurden. Dadurch wurde ein Unternehmen<br />
geschaffen, das auf die Zukunft ausgerichtet<br />
ist, frühzeitig Veränderungen erkennt<br />
und den Marktanforderungen mit individuellen<br />
Serviceleistungen begegnet.<br />
Die Unternehmensphilosophie von A.Z.<br />
Steel basiert auf Investitionen und Innovationen.<br />
Darum baut die Geschäftsleitung<br />
nicht nur auf ständige Personalfortbildung<br />
und zielorientierte Partnerschaft, sie hat vielmehr<br />
nach ihrem anfänglich alleinigen Fo -<br />
kus auf Stahl das Spektrum um die Werkstoffe<br />
Titan und Aluminium erweitert.<br />
Die in Italien und im Ausland gesammelten<br />
Erfahrungen haben die Geschäftsführung<br />
in ihrer Ansicht bestärkt, dass Qualität<br />
und prompte Problemlösungen die Grundlage<br />
für die Kundenbeziehungen sind. Da -<br />
her versteht es sich von selbst, dass die Qualität<br />
der Materialien und Rohstoffe zertifiziert<br />
und garantiert sind – von der Lagerung<br />
bis zur raschen Lieferung –, genauso wie es<br />
der Markt heute verlangt. A.Z. Steel kann<br />
heute behaupten, nicht nur Lieferant zu<br />
sein, sondern ein zuverlässiger Partner mit<br />
passendem Know-how, das zur Entwicklung<br />
des Kundengeschäfts beiträgt.<br />
A.Z. Steel srl liefert niedrig- und hochlegierte<br />
Kohlenstoffstähle, Walzlagerstähle<br />
für Kalt- und Warmarbeiten, Stähle für<br />
Handwerkzeuge, Schnellstähle und Superschnellstähle,<br />
Vergütungsstähle, Einsatzstähle<br />
der Serien 300 und 400, Edelstähle<br />
der Serien 300 und 400 und Edelstähle für<br />
medizinische Zwecke. (sm 120303341) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
A.Z.STEEL S.r.l. Unipersonale<br />
Via Giberte, 26<br />
36030 Sarcedo (VI)<br />
Italien<br />
Tel. +39 0445 381929<br />
www.azsteelsrl.com<br />
(120303341/2)<br />
(120303341/1)<br />
Das Team bei A.Z. Steel verfügt über das notwendige<br />
Know-how und bietet zuverlässigen Service für den<br />
Kunden (Fotos: A.Z. Steel)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
54 K Special: Italien<br />
<br />
Sika mit nahezu zwei Jahrzehnten Erfahrung<br />
Casier (Treviso). Die italienische Sika SrL ist bereits seit 1995 in der<br />
Stahlbearbeitung tätig und hat sich schon mit den verschiedensten<br />
Produkten beschäftigt: vom schwarzen bis zum verzinkten Stahl, mit<br />
vorbehandelten und vorbeschichteten Sorten, mit Zink-Magnesium-<br />
Oberflächen, mit nichtrostendem Stahl und anderen Werkstoffen wie<br />
Aluminium und Kupferbändern.<br />
WW K Zu den hergestellten Produkten gehören<br />
kaltgewalzte Profile in Standard- und<br />
Individuallängen – mit oder ohne angeschlossene<br />
Schlitze und Löcher. Es können<br />
außerdem Profile in den unterschiedlichsten<br />
Formen hergestellt werden: offen, geschlossen,<br />
geschweißt, gefaltet und geklammert.<br />
Die Anlagen zur Herstellung der Profile sind<br />
im Unternehmen selbst entwickelt worden.<br />
Sie sind außerdem vollkommen auf die<br />
Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Aus<br />
diesem Grund sind das Kardanwellensystem<br />
und das Kassettensystem aufeinander ab -<br />
gestimmt, um ein schnelles Austauschen der<br />
Walzen zu ermöglichen.<br />
Der schnelle Austausch ist eine absolute<br />
Notwendigkeit, da die meisten Produkte von<br />
Sika maßgeschneidert sind oder speziell<br />
nach Kundenwünschen gefertigt werden.<br />
Alle Spezialausrüstungen und Werkzeuge<br />
werden im eigenen Unternehmen entworfen.<br />
Um die Walzanlagen zu entwickeln,<br />
verwendet der Stahlerzeuger die deutsche<br />
Software COPRA.<br />
Erst kürzlich hat Sika eine Reihe von Fittings<br />
und anderen Zubehörteilen entwickelt.<br />
Erreicht wurde dies durch das Formen von<br />
Metallbändern und den Einsatz mechanischer<br />
Pressen mit verschiedenen Druckstärken,<br />
die alle mit automatisierten Zuführungen<br />
ausgestattet sind.<br />
Trotz der globalen Krisen in den vergangenen<br />
Jahren ist das Unternehmen gut<br />
durch die Turbulenzen gekommen und hat<br />
seinen Umsatz gesteigert. Grund dafür ist<br />
das Gewinnen neuer Kunden im In- und<br />
Ausland. Dies war nicht einfach, da vor<br />
allem sehr große Gesellschaften als Wettbewerber<br />
am Markt auftreten. Hier hat sich die<br />
Flexibilität von Sika genauso bewährt wie<br />
die Produktqualität und die Fähigkeit, Liefertermine<br />
einzuhalten. (sm120303268) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Sika S.r.l.<br />
Via Della Pace 9<br />
31030 Dosson di Casier (Treviso)<br />
Italien<br />
Tel. +39 0422 381211<br />
www.sikaprofili.it<br />
(120303268/1)<br />
Sika Srl bietet kaltgewalzte Profile<br />
in unzähligen Formen und Größen an<br />
(Foto: SIKA).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Italien K 55<br />
WEBPORTAL FÜR DIE ITALIENISCHE<br />
STAHLINDUSTRIE<br />
Flero/Brescia. Seit mehr als zehn Jahren ist die Webseite Siderweb ein<br />
Bezugspunkt für die italienische Eisen- und Stahl-Community. Siderweb<br />
wurde 2001 aufgebaut, um den Bedürfnissen der Stahlwerke, der Eisenund<br />
Stahlprodukthändler, Schrotthändler sowie Stahlnutzer nach Information,<br />
Service und Beratung zu begegnen.<br />
Seitdem hat Siderweb sich konsequent weiterentwickelt und wurde zu<br />
einem Multimedia-Sammelpunkt von Neuigkeiten, Informationen, Analysen,<br />
Daten und auch Meinungen. Immer unabhängig, hat es seine Webaktivitäten<br />
über die Jahre (z. B. mit einem täglichen Update der Industrienachrichten,<br />
einer periodischen Analyse von Stahlprodukten sowie der<br />
Beobachtung der Stahlpreise) kombiniert mit einer umfangreichen Reihe<br />
von Offlineprojekten. Dazu zählen Veröffentlichungen zur italienischen<br />
sowie der internationalen Stahlindustrie, die Organisation von Workshops<br />
und Konferenzen, die Erstellung von Stahlmarktprognosen, vierteljährliche<br />
Treffen der Stahlindustrie, die Erstellung des »Bilanci d’Acciaio« (der einzigen<br />
Studie zur finanziellen Situation der Stahlunternehmen in Italien) und<br />
eine Rundum-Beratungsaktivität zur Stahlindustrie in Italien. Zudem steht<br />
Siderweb auch hinter Made In Steel, eine Konferenz- und Ausstellungsveranstaltung<br />
für die italienische Stahl industrie.<br />
Mit dem chinesischen Portal Mysteel wurde zudem im vorigen Jahr eine<br />
Zusammenarbeit vereinbart und vertraglich festgehalten. Diese wird Siderweb<br />
ermöglichen, auch China einzubinden, einen entscheidenden Markt<br />
für die Stahlindustrie.<br />
www.siderweb.com<br />
/<br />
(sm 120303305) K<br />
GASPARINI SETZT AUF<br />
VERBESSERTE MASCHINEN<br />
Istrana. Der italienische Hersteller von Blechbiege- und Blechschneidemaschinen<br />
Gasparini Industries will mit seinen neu entwickelten Produkten<br />
die hohen Anforderungen seiner Kunden noch besser erfüllen als bisher.<br />
Außerdem strebt das Management mit diesen Innovationen innerhalb der<br />
nächsten fünf Jahre die Übernahme der Weltmarktführerschaft in diesem<br />
Segment an.<br />
Gasparini hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Verbesserung<br />
seiner Maschinen beschäftigt, die neuesten Technologien implementiert<br />
und den Service ausgebaut. Erstes Ergebnis sind die Ende 2011 vorgestellten<br />
Anlagen X-PRESS und X-CUT.<br />
Abgesehen von einem völlig veränderten Design verfügen diese Maschinen<br />
über neue energiesparende Hydrauliksysteme, LED-Anzeigen, schnellere<br />
Rückfedersysteme und neue CNC-Kontrollen. Außerdem wurden Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
und Genauigkeit erhöht.<br />
Gasparini-CEO Simone Ferrari sieht in dieser Qualitätsverbesserung den<br />
höheren Preis der Maschinen mehr als gerechtfertigt. Der Erfolg scheint ihr<br />
Recht zu geben. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen schon mehr<br />
Maschinen verkauft als im Vorjahr. Gegenwärtig entwickelt Gasparini für<br />
ein Schweizer Stahl-Service-Center zwei Schneideanlagen, die mit einem<br />
CNC-Rückfedersystem geliefert werden.<br />
/<br />
GASPARINI INDUSTRIES SRL<br />
via F. Filzi 33<br />
31036 Istrana – (TV)<br />
Italien<br />
Tel. +39 0422 8355<br />
www.gasparini.it<br />
(sm 120103024) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
56 K Special: Italien<br />
Zuschneiden in 3-D<br />
STL deckt in Bearbeitung und Herstellung<br />
eine große Bandbreite ab<br />
Treviso. STL ist als Tochter aus dem Unternehmen Mazzobel Angelo &<br />
C.S.N.C. hervorgegangen und kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der<br />
Metallverarbeitung zurückblicken. Mit frischem Unternehmergeist und auf<br />
der Höhe der neuesten technologischen Entwicklungen konnte das<br />
Unternehmen seine Angebotspalette durch die Herstellung von Halbzeugen<br />
aus mittelschweren Rohrprofilen erweitern.<br />
WW K STL setzt auf das Potenzial des 3-D-<br />
Laserschnitts für Rohre und Profile und mit<br />
den über Jahre gesammelten Erfahrungen<br />
entwickelte sich der neue Produktionszweig<br />
des Unternehmens zu einem Vorzeigeunternehmen<br />
in diesem Industriezweig. Inzwischen<br />
unterstützen und konzipieren STL-<br />
Techniker verschiedene Projekte dieser Art.<br />
(120303292/2)<br />
Flexible Arbeitsteilung<br />
reduziert die Kosten<br />
Vor der Einrichtung dieses neuen Unternehmenszweiges<br />
wurden Rohre und Profile<br />
noch gesägt bzw. von Hand geschnitten.<br />
Die verschiedenen Produktionsschritte werden<br />
jetzt vor Ort in einem Einzelprozess<br />
zusammengefasst, in dessen Verlauf die<br />
Verarbeitung des Rohres zum fertigen<br />
Rohprodukt durch Zusammenfügen und<br />
Schweißen erfolgt. Mithilfe des 3-D-Laserkopfes<br />
können nun auch Schrägflächen<br />
bearbeitet und Schnitte so vorgenommen<br />
werden, dass durch den anschließenden<br />
Schweißprozess die Stabilität des Werkstücks<br />
bestmöglich erhalten bleibt.<br />
STL stellt zudem spezielle Verbindungen<br />
und Gelenke für Rohre und Profile her, ohne<br />
dass ein anschließender Schweißprozess<br />
erforderlich ist, wodurch sich Kosten einsparen<br />
lassen. Mit dem Einsatz des LT JUMBO<br />
3D will STL auch für Dritte die Weiterverarbeitung<br />
in Lohnfertigung anbieten. Das<br />
Laserschneidsystem ermöglicht dreidimensionales<br />
automatisches oder manuelles<br />
Bearbeiten von Rohren und Profilen im<br />
Durchmesserbereich von 50 bis 508 mm,<br />
mit einer Länge von 14.000 bis 15.500 mm<br />
sowie mit Materialdicken von bis zu 20 mm.<br />
Dieses große Angebotsspektrum bietet<br />
STL die Möglichkeit für zahlreiche Arbeitsbereiche.<br />
Die Produktion ist vielfältig ausgelegt<br />
und umfasst Industrie- sowie Hoch- und<br />
Tiefbau, Fotovoltaik, Bushaltestellen, Nahrungsmittelindustrie,<br />
Wasser- und Abwasseraufbereitung,<br />
Industriehallen, Treibhäuser,<br />
Reinigung, Luftaufbereitung, Schiffbau<br />
sowie Automatisierung, Werkzeuge für den<br />
Maschinenbau, landwirtschaftliche Maschinen<br />
und mehr.<br />
Da man auf der Schneidanlage LT JUMBO<br />
3D sehr lange Rohre und Stangen verarbeiten<br />
kann, wird der Materialausschuss deutlich<br />
reduziert und Werkstücke müssen weniger<br />
oft neu eingespannt werden, was den<br />
Zeitablauf optimiert. Das alles führt zu einer<br />
signifikanten Optimierung des Produktionsprozesses.<br />
Dies bedeutet wiederum Kostenreduktion.<br />
Ferner bearbeitet STL fertig zugeschnittene<br />
Stäbe und Rohre und kann im<br />
3-D-Verfahren Löcher, Schlitze oder andere<br />
Details hinzufügen. Ein großer Vorteil von<br />
STL ist, dass das Unternehmen flexibel ist:<br />
Man kann in Treviso sowohl Einzelstücke als<br />
auch große Chargen produzieren und bearbeiten.<br />
Selbstverständlich bearbeitet STL<br />
dabei Kohlenstoffstahl, Eisen und bis zu<br />
10 mm dicken nichtrostenden Stahl.<br />
(sm 120303292) K<br />
(120303292/3)<br />
STL bietet ein breites Spektrum<br />
bei der Anarbeitung von Rohren<br />
und Profilen (Fotos: STL)<br />
(120303292/1)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
STL srl<br />
Structural Tube Laser<br />
Via Brondi, 9<br />
31055 Quinto di Treviso (TV)<br />
Italien<br />
Tel. +39 0422 370899<br />
www.stlitalia.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Italien K 57<br />
Die Krise als Chance begriffen<br />
Euro Sider Scalo hat sein Geschäft neu gestaltet<br />
Cividate Camuno (BS). Euro Sider Scalo (ESS) wurde 1987 gegründet.<br />
Das Unternehmen ging damals aus einer bereits 1961 von Pietro Pastorelli<br />
gegründeten Schmiede für landwirtschaftliche Produkte und einem von<br />
seinen Söhnen Carlo und Innocenzo gegründeten Betonstahlwerk hervor.<br />
WW K Als die EU Stilllegungsprämien für den<br />
Abbau von Überkapazitäten anbot, nahm<br />
die Familie Pastorelli die Gelegenheit wahr<br />
und gründete neue Unternehmen, unter<br />
anderem für den Handel von legierten Stählen<br />
– Stangenmaterial gewalzt von 15 bis<br />
330 mm, gezogen von 30 bis 80 mm und<br />
geschmiedet von 280 bis 900 mm. Eine Spezialität<br />
sind heute längsgebohrte Stangen<br />
von 120 bis 900 mm Außendurchmesser<br />
und von 35 bis 400 mm Innendurchmesser.<br />
Sie werden u. a. bei extremen Drücken eingesetzt<br />
oder als Rohlinge für Flansche.<br />
Euro Sider Scalo ist fest im Familienbesitz<br />
der Pastorellis und ebenso fest in der Region<br />
rd. 20 km nördlich von Brescia verwurzelt.<br />
»Der Familienrat ist schnell zusammengerufen<br />
und wir können daher kurzfristig und<br />
effizient Entscheidungen treffen. Das ist ein<br />
großer Vorteil«, erklärt Nicola Pastorelli, Sohn<br />
von Carlo und Enkel von Pietro Pastorelli.<br />
Der neuerliche Export<br />
belebt das Geschäft<br />
ESS-Kunden sind regionale Händler oder<br />
Großkunden. An sie liefert das Unternehmen<br />
grundsätzlich vom Zentrallager aus.<br />
Das war so bis zum Krisenjahr 2008 – bis<br />
dahin hatte man so gut wie gar nicht an<br />
Export gedacht. Doch die Krise änderte die<br />
Sichtweise und Euro Sider Scalo erkannte<br />
die Krise als Chance und nahm sie zum<br />
Anlass für gründliche Veränderungen: Man<br />
optimierte den Service, das Sortiment und<br />
die Qualität und begann damit, neue Märkte<br />
zu erschließen. Inzwischen liefert ESS<br />
beispielsweise auch nach Deutschland,<br />
Frankreich und Spanien. Die Veränderungen<br />
haben sich für alle Beteiligten gelohnt.<br />
Inzwischen liegt der Exportanteil des Unternehmens<br />
bei immerhin über 25 % mit steigender<br />
Tendenz.<br />
Die Krise 2008/2009 ging an Euro Sider<br />
Scalo nicht spurlos vorbei und hat das<br />
Unternehmen stark geschüttelt. Nicht ohne<br />
Stolz erklärt daher heute Nicola Pastorelli,<br />
dass man dennoch niemanden entlassen<br />
musste, sondern mit der staatlichen Kurzarbeitshilfe<br />
und allseitigem Verzicht die He -<br />
rausforderungen gemeistert hat. Neue Konzepte<br />
wurden entwickelt und man fand<br />
daraufhin in den Banken gute Partner. Das<br />
Ergebnis ist, dass 2011 der Umsatz wieder<br />
über dem von 2008 liegt. Das entspricht<br />
dem Dreifachen des Ergebnisses von 2005<br />
und ist der Lohn für konsequente Reinvestition<br />
der Gewinne in den vergangenen Jahren.<br />
Auch der Lagerbestand wurde frühzeitig<br />
aufgestockt, sodass man heute nicht nur<br />
preisgünstig, sondern das meiste auch so -<br />
fort ab Lager nach Deutschland liefern kann.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
(sm 120303410) K<br />
EURO Sider SCALO S.p.A.<br />
Via degli Emigranti, 9<br />
25040 Cividate Camuno (BS)<br />
Italien<br />
Tel. +39 0364 340206<br />
www.eurosiderscalo.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
58 K Special: Italien<br />
UCIMU-Verband zieht positive Bilanz<br />
Cinisello Balsamo. Für die italienischen Hersteller von Werkzeug maschinen, Robotern und Automationsanlagen<br />
ging das Jahr 2011 positiv zu Ende: Zu verzeichnen war ein zweistelliges Plus vor allen wichtigen wirtschaftlichen<br />
Indikatoren.<br />
WWK Damit bestätigte sich der 2010 in Gang<br />
gekommene Aufschwung. Der positive<br />
Trend droht sich 2012 jedoch abzuschwächen,<br />
zumal das internationale Umfeld noch<br />
äußerst instabil ist. Dies kam bei der Jahresend-Pressekonferenz<br />
der UCIMU-Sistemi per<br />
produrre, des Verbandes der italienischen<br />
Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern,<br />
Automation und Hilfsprodukten, zur<br />
Sprache.<br />
Wie aus den vorläufigen, vom Zentrum für<br />
Studien und Unternehmenskultur der UCIMU-<br />
Sistemi per produrre ausgewerteten Daten<br />
hervorgeht, stieg die Produktion der italienischen<br />
Branche 2011 auf 5.019 Mill. €, was<br />
einen Zuwachs um 19,6 % gegenüber dem<br />
Vorjahr bedeutet. Dieses Ergebnis ist auf die<br />
hervorragende Performance der Exporte zu -<br />
rückzuführen, die mit einem Plus von 29,3 %<br />
einen Wert von 3.367 Mill. € erreicht haben.<br />
Der Untersuchung des UCIMU-Studienzentrums<br />
auf der Grundlage von ISTAT-Daten<br />
zufolge waren in den ersten acht Monaten<br />
des Jahres die Großabnehmer des italienischen<br />
Exports von Werkzeugmaschinen folgende:<br />
China, Deutschland, die USA, Brasilien,<br />
Frankreich, Indien, Russland, die Türkei,<br />
Polen und Spanien. Über das Jahr gesehen,<br />
zeigt sich bei Betrachtung der monatlichen<br />
Monatsstände ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen<br />
Deutschland und China, die einander<br />
den Spitzenplatz in der Rangordnung der<br />
Absatzgebiete streitig machen.<br />
Inlandsmarkt entwickelt<br />
sich verhaltener<br />
Anders verhält es sich wiederum mit der<br />
Entwicklung des Inlandsmarktes. Der Konsum,<br />
wenn auch mit einem Plus von 11,9 %,<br />
belief sich auf 2.761 Mill. €, einen Wert, der<br />
die Schwäche der Nachfrage seitens der italienischen<br />
Anwender zeigt. Der bescheidene<br />
Zuwachs der Inlandsnachfrage spiegelt sich<br />
im zaghaften Wiederansteigen der Lieferungen<br />
der Hersteller auf dem heimischen<br />
Markt wider, die zwar um 3,8 % zugenommen<br />
haben, aber nicht über 1.652 Mill. €<br />
hinausgekommen sind.<br />
Die Prognosen für 2012 haben zwar ein<br />
positives Vorzeichen, weisen aber auf ein<br />
»verlangsamtes Wachstum« hin. So wird<br />
sich insbesondere die Produktion, bei einem<br />
erwarteten Wachstum von 3,4 %, auf einen<br />
Wert von 5.190 Mill. € belaufen. Im Gegensatz<br />
zur guten Entwicklung auf den Auslandsmärkten,<br />
wie der Exportwert bezeugt,<br />
der um 4,8 % auf 3.530 Mill. € steigen sollte,<br />
wird der Inlandsmarkt die Bremse ein -<br />
legen: Der Konsum wird auf 2.820 Mill. €<br />
steigen, das ist ein Plus von 2,1 % gegenüber<br />
2011. Stagnieren werden die Lieferungen<br />
der Hersteller an heimische Abnehmer;<br />
hier wird man nicht über 1.660 Mill. €<br />
(+ 0,5 %) hinauskommen. Um die Schwäche<br />
der In landsnachfrage wettzumachen,<br />
werden die italienischen Hersteller den für<br />
die Ausfuhr bestimmten Anteil ihrer Produktion<br />
auf 68 % hochschrauben.<br />
(sm 120203236) K<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
MOTEK ITALY FINDET IM MÄRZ<br />
IN PARMA STATT<br />
Parma. Die internationale automatisierungstechnische<br />
Fachmesse für Montage- und Handhabungstechnik,<br />
MOTEK Italy 2012, wird vom<br />
29. bis 31. <strong>März</strong> auf dem Messegelände Fiere<br />
di Parma in Parma gehalten. Ihre Zielgruppe sind<br />
u. a. Hersteller und Anwender von Montagetechnik,<br />
Robotersystemen sowie die Automobilindustrie<br />
und Zulieferer. Internationale Aussteller<br />
zeigen hier Innovationen aus den Bereichen<br />
Industrial Handling, Zuführtechnik und Materialfluss,<br />
Metallverarbeitung und Ro botersysteme.<br />
www.schall-messen.de<br />
/<br />
(sm120303301) K<br />
LAMIERA 2012 WIEDER<br />
IN BOLOGNA<br />
Mailand/Bologna. Vom 9. bis 12. Mai wird<br />
die Messe Bologna Gastgeber der 16. La miera<br />
sein. Die Ausstellung ist bekannt als eine der<br />
qualifiziertesten Messen für die Hersteller von<br />
Metallumformmaschinen. Gefördert von der UCI-<br />
MU, dem Verband der italienischen Roboter-,<br />
Automations- und Werkzeugmaschinenindustrie,<br />
wird die Messe neben einem Überblick über das<br />
weltweite Angebot auch eine neue Ausgabe von<br />
Lambda präsentieren, dem Forum für die Blech<br />
verarbeitende Industrie und deren Wissenschaft,<br />
auf dem interessante und themenbezogene As -<br />
pekte dieses Industriesektors diskutiert werden.<br />
www.lamiera.net (sm 120303162) K<br />
/<br />
MECSPE IN DER<br />
ELFTEN AUFLAGE<br />
Parma. Die internationale Messe für Spezialmechanik<br />
MECSPE findet in diesem Jahr in der<br />
elften Auflage vom 29. bis 31. <strong>März</strong> auf dem<br />
Messegelände in Parma statt. Sie gibt einen<br />
Überblick über die Bereiche der Fertigungsindustrie<br />
und fungiert als Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />
und ihrer Zulieferer. Zudem bestehen<br />
Synergien zu insgesamt acht Messen, die zum<br />
selben Zeitpunkt stattfinden – der Eurostampi,<br />
Subfornitura, Automotive, Logistica, Control<br />
Italy, Motek Italy und Plastix Expo.<br />
www.mecspe.com<br />
/<br />
(sm 120303300) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
Special: Italien K 59
Special: Italien K 61
62 K Special:<br />
wire & Tube 2012<br />
Dieses Jahr findet das Messeduo wire & Tube vom 26. bis zum<br />
30. <strong>März</strong> statt. Die internationale Fachmesse für Draht und Kabel »wire«<br />
sowie die internationale Rohrfachmesse »Tube« werden seit 1988<br />
gemeinsam auf dem Düsseldorfer Messegelände veranstaltet. Seitdem<br />
steigen die Aussteller- und Besucherzahlen beider Messen stetig an.<br />
<br />
<br />
Die wire begann im Jahr 1986 mit 488 Ausstellern<br />
auf einer Nettofläche von rd.<br />
27.000 m 2 . Damals kamen 21.000 Fachbesucher<br />
nach Düsseldorf, um sich über aktuelle<br />
Maschinen und Anlagen aus den Be -<br />
reichen der Draht- und Kabelindustrie zu<br />
informieren. Heute, im Jahre 2012, hat sich<br />
das Ausstellungsgelände mehr als verdoppelt.<br />
Bereits im Dezember 2011 hatten<br />
1.142 Aussteller aus 47 Ländern eine Fläche<br />
von rd. 56.000 m 2 gebucht.<br />
Dieses Jahr werden Maschinen zur<br />
Drahtherstellung und Veredelung sowie<br />
Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik präsentiert.<br />
Auch über Innovationen aus den<br />
Bereichen Kabel-, Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik sowie Prüftechnik können<br />
sich die Messebesucher informieren. Die<br />
Hallen 9 bis 12 und 16 bis 17 belegen<br />
Anlagenbauer, Produzenten und Händler<br />
aus den Bereichen Draht und Kabel. In der<br />
Halle 15 ist die Um formtechnik und in der<br />
Halle 16 die Federfertigungstechnik zu<br />
finden.<br />
<br />
1988 fand die erste Tube statt, zu der bereits<br />
147 Aussteller kamen und die eine Nettofläche<br />
von rd. 4.000 m 2 belegt. Beide Messen<br />
finden jedes zweite Jahr statt und die<br />
Ausstellerfläche wächst kontinuierlich. Im<br />
Dezember 2011 hatten sich bereits 918<br />
Unternehmen aus 44 Ländern zur Tube<br />
angemeldet, die eine Fläche von insgesamt<br />
47.000 m 2 buchten.<br />
Um Rohre dreht es sich diesmal in den<br />
Hallen 1 bis 7a. Gezeigt wird die gesamte<br />
Palette von der Rohrherstellung über die<br />
Rohrbearbeitung bis hin zur Rohrverarbeitung.<br />
Das Angebot reicht von Rohmaterialien,<br />
Rohren und Zubehör, Maschinen zur<br />
Herstellung von Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />
über Werkzeuge zur Verfahrenstechnik<br />
und Hilfsmittel bis hin zu Mess-,<br />
Steuer- und Regeltechnik. Ergänzt wird die<br />
Angebotspalette durch Pipelines und OCTG-<br />
Technologie, Profiltechnologie, Prüftechnik<br />
<br />
i<br />
und Spezialgebiete wie Lagerautomatisierung,<br />
Steuerungs- und Kontrollanlagen.<br />
<br />
<br />
Die Kataloge, die zur wire 2012 und Tube<br />
2012 produziert werden, liefern nicht nur<br />
Informationen für Besucher über Standorte<br />
und Produkte der Aussteller, sondern stellen<br />
auch ein Nachschlagewerk für Aussteller<br />
über die Wettbewerber dar. Die Aussteller<br />
erhalten ihre Kataloge mit dem Begrüßungspaket<br />
am ersten Messetag. Interessierte<br />
Besucher können sie bereits vorab bestellen.<br />
(sm 120303451) K<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« veranstaltet seinen vierten Branchentreff<br />
auf der wire & Tube 2012. Nach den vorherigen Treffen in<br />
Düsseldorf und Hannover lädt die Zeitschrift alle Kunden<br />
und Experten aus der Industrie am Abend des ersten Messetages<br />
ins CCD.Süd auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />
ein. Dort halten Persönlichkeiten aus der Stahlbranche<br />
und verwandten Bereichen Vorträge, deren Themen in<br />
anschließenden Gesprächen vertieft werden können.<br />
Doch nicht nur fachlich hat der Branchentreff einiges zu<br />
bieten, auch als Kontaktbörse eignet er sich gut.<br />
/Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular stehen unter<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff.<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« auf der wire & Tube finden Sie in Halle 03, Stand G13<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
(120303451/1) (Foto: Messe Düsseldorf)<br />
wire<br />
Halle 9 – 12, 16, 17<br />
Draht-, Kabel- und Glasfasermaschinen,<br />
Draht- und Kabelproduktion und -handel<br />
Halle 15<br />
Umformtechnik<br />
Halle 16<br />
Federfertigungstechnik<br />
/<br />
www.wire.de<br />
Tube<br />
Halle 1 – 2<br />
Rohrzubehör<br />
<br />
Rohrhandel, Rohrherstellung<br />
Halle 5<br />
Umformtechnik<br />
Halle 6, 7a<br />
Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
Halle 7a<br />
Maschinen und Anlagen<br />
/<br />
www.tube.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
64 K <br />
2012: Ein schwieriges »Rohr«-Jahr<br />
Erhoffte Impulse von der Tube 2012<br />
Die Erwartungen der deutschen Stahlrohrproduzenten haben<br />
sich im vergangenen Jahr in einigen Segmenten nicht erfüllt und auch 2012<br />
wird kein einfaches Jahr. Dies erläutert Wolfgang Eging, Vorstandsvorsitzender<br />
der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahlrohre und Vorstandsmitglied der<br />
Salzgitter AG, gegenüber dem „<strong>stahlmarkt</strong>“. Die große Messe „Tube“, Ende<br />
<strong>März</strong> in Düsseldorf, kann Impulse geben.<br />
WW Stahlmarkt: Herr Eging, anlässlich<br />
unseres nun schon traditionellen Frühjahrsdialoges<br />
haben Sie sich im letzten<br />
Jahr optimistisch geäußert, dass die<br />
deutschen Stahlrohr produzenten nach<br />
der deutlichen Erholung im Jahr 2010,<br />
dem ersten Jahr nach der Krise, diese<br />
Entwicklung im Jahr 2011 fortsetzen<br />
könnten. Hat sich diese Erwartung be -<br />
stätigt?<br />
WW Eging: Leider nicht. In Summe lag die<br />
deutsche Stahlrohrproduktion 2011 mit 3,2<br />
Mill. t lediglich auf Vorjahresniveau und<br />
damit weiterhin deutlich unterhalb der<br />
Spitzenwerte der Boomjahre 2007/2008 mit<br />
fast 4 Mill. t.<br />
Bild 1.<br />
Stahlrohrproduktion in Deutschland<br />
in Mill. t<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
WW Gilt diese Aussage für alle Segmente<br />
der Stahlrohrproduktion oder haben<br />
sich hier unterschiedliche Entwicklungen<br />
gezeigt?<br />
WW Tatsächlich haben wir unterschiedliche<br />
Entwicklungen zu konstatieren. So ist etwa<br />
die Produktion nahtloser Stahlrohre um 5 %<br />
auf 1,3 Mill. t gestiegen. Dieses Ergebnis<br />
wäre sicherlich noch besser ausgefallen,<br />
wenn nicht bei einem bedeutenden Hersteller<br />
eine Produktionsstätte infolge eines<br />
Brandschadens für fast 10 Monate ausgefallen<br />
wäre.<br />
Auch die Präzisionsstahlrohre, die überwiegend<br />
an die Automobilindustrie und den<br />
Maschinenbau geliefert werden, haben mit<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 *)<br />
Gesamt Nahtlos Geschweißt<br />
Großrohre<br />
Präzisrohre<br />
*)<br />
Hochrechnung<br />
(120303446/1) Quelle: WV Stahlrohre<br />
Wolfgang Eging<br />
einem Plus von 8 % entsprechend rd. 0,75<br />
Mill. t erneut gut abgeschnitten. Demgegenüber<br />
war die Produktion von Großrohren,<br />
also geschweißten Rohren mit einem<br />
Außendurchmesser von mehr als 16“, mit<br />
1 Mill. t leicht rückläufig (Bild 1).<br />
WW Woher kamen denn, regional ge -<br />
sehen, die größten Impulse?<br />
WW Wie bereits in der Vergangenheit mehrfach<br />
erwähnt, stellen wir immer wieder die<br />
Bedeutung der weltweiten Öl- und Gasindustrie,<br />
die einen Anteil von über 50 % an<br />
der deutschen Stahlrohrerzeugung ausmacht,<br />
heraus. Bei den im Jahresverlauf<br />
2011 auf relativ hohem Niveau verbliebenen<br />
Öl- und Gaspreisen hat sich unsere damit<br />
verknüpfte Erwartung, dass die Investitionsbereitschaft<br />
der großen Öl- und Gaskonzerne<br />
weltweit ungebrochen bleiben würde,<br />
erfüllt. Da Europa selbst in der Exploration<br />
und im Transport von Öl und Gas nur eine<br />
untergeordnete Rolle spielt, haben die deutschen<br />
Produzenten naturgemäß insbesondere<br />
vom Export in Regionen außerhalb<br />
Europas profitiert. Dabei muss man allerdings<br />
berücksichtigen, dass besonders im<br />
Großrohrbereich in den letzten beiden Jahren<br />
erhebliche Mengen auf die Ostseepipeline<br />
entfielen, sodass bei relativ hoher Kapazitätsauslastung,<br />
bedingt durch dieses Projekt<br />
und die damit verbundenen Anschlussleitungen<br />
in Richtung Niederlande und<br />
Tschechien, der Spielraum für weitere Ge -<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 65<br />
schäfte der deutschen Großrohrproduzenten<br />
begrenzt war.<br />
<br />
WW Und wie hat sich der europäische<br />
Markt entwickelt?<br />
WW In Europa haben wir ein zweigeteiltes<br />
Bild: Einer robusten Nachfrage in Deutschland<br />
und den nördlichen Nachbarländern<br />
stehen zum Teil erhebliche Nachfrageausfälle<br />
in Südeuropa entgegen. Außerdem ist<br />
zu erwähnen, dass sich die zweite Jahreshälfte<br />
2011 deutlich von der ersten unterschied,<br />
in der es zu einer erheblichen Kaufzurückhaltung<br />
verbunden mit Lagerreduzierungen<br />
kam.<br />
WW Wenn wir den Blick nach vorne richten,<br />
wird, gesamtwirtschaftlich gesehen,<br />
ja weltweit ein Abkühlen der Konjunktur<br />
erwartet und für die Eurozone<br />
droht sogar eine Rezession.<br />
WW Zunächst möchte ich darauf hinweisen,<br />
dass wir uns seit 2008 in einer weltweiten<br />
Umbruchphase befinden: Ich erinnere nur<br />
u. a. an die Banken-, EU- und Eurokrise und<br />
Fukushima. Die Folge waren heftige Turbulenzen,<br />
der entstehende Eindruck globaler<br />
Bild 2.<br />
Instabilitäten und ein Gefühl wachsender<br />
Unsicherheiten, wie z. B. in Währungen,<br />
Staatsfinanzen oder auch der Atomenergie.<br />
In Deutschland waren die negativen Auswirkungen<br />
dank einer starken Industrie glücklicherweise<br />
nicht so ausgeprägt wie in den<br />
übrigen EU-Ländern. Das lässt hoffen, dass<br />
Stahlrohre: Kapazitätszuwächse weltweit<br />
in Mill. t<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Die Stahlrohrhersteller in Deutschland zählen<br />
weltweit zu den führenden Unternehmen der<br />
Branche. Im globalen Wettbewerb bestehen sie<br />
durch ihre herausragende Innovationsstärke und<br />
ein vielfäl tiges Angebot an Spezialprodukten für<br />
anspruchsvolle Anwendungen. Zu den wesentlichen<br />
Erfolgsfaktoren gehören modernste Werkstoffe,<br />
ein hohes Niveau in Forschung und Entwicklung,<br />
aber auch neueste Fertigungs- und<br />
Verarbeitungs verfahren.<br />
Die Interessenvertretung der deutschen Stahlrohrhersteller<br />
ist in der Wirtschafts vereinigung<br />
Stahlrohre e.V. (WVSR) ge bündelt. Als Interessenvertretung<br />
gegenüber Politik, Wirtschaft und<br />
Öffentlichkeit ist die WVSR nicht nur national,<br />
2007–2010 bis 2014<br />
Andere<br />
China<br />
GUS<br />
Ferner Osten<br />
Amerika<br />
(120303446/2) Quelle: WV Stahlrohre<br />
EU<br />
sondern auch international über ihre Mitgliedschaft<br />
in der ESTA, European Steel Tube Association,<br />
aktiv. Die Organisation unterstützt ihre Mitglieder<br />
außerdem als Dienstleister, z. B. auf den<br />
Gebieten Technik und Normung, Logistik und<br />
Umweltschutz. Eine zentrale Bedeutung kommt<br />
ihr bei der Beschaffung und Auswertung von statistischen<br />
Daten und Brancheninformationen zum<br />
Rohrmarkt zu.<br />
Die WVSR ist im Jahr 2009 aus dem Zusammenschluss<br />
der Fachvereinigung Präzisionsrohrwerke<br />
e.V. und des Stahlrohrverbands e.V. hervorgegangen.<br />
Deren Geschichte reicht teilweise über 100<br />
Jahre zurück und hat somit eine lange Tradition.<br />
/www.wv-stahlrohre.de<br />
trotz pessimistischer Konjunkturerwartungen<br />
Deutschland auch zukünftig besser dasteht.<br />
WW Das klingt ganz so, als ob Sie für 2012<br />
ein schwieriges Jahr für die deutsche<br />
Stahlrohrindustrie erwarten.<br />
WW Ja! Durchaus. Die aktuellen Auftragsreichweiten<br />
sind deutlich niedriger als im<br />
Vorjahr. Einen Einbruch wie im Jahr 2009<br />
erwarte ich jedoch derzeit nicht.<br />
Man muss allerdings auch sehen, dass die<br />
guten Stahlrohrjahre von 2004 bis Mitte<br />
2008 den Ausbau der weltweiten Stahlrohrkapazitäten<br />
beschleunigt haben (Bild 2),<br />
und zwar nicht nur in China, sondern auch<br />
in vielen bisherigen Exportmärkten der deutschen<br />
Stahlrohrproduzenten.<br />
WW Wie sehen Sie – bei der hohen Bedeutung<br />
des Energiesektors für die deutschen<br />
Stahlrohrproduzenten – die Auswirkungen<br />
der Energiewende der Bundesregierung?<br />
WW Dadurch verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
in Deutschland jedenfalls<br />
nicht. Deutschland ist einer der energieeffizientesten<br />
Standorte der Stahl- und Stahlrohr<br />
erzeugung weltweit.<br />
Die verschiedenen Szenarien zur Erreichung<br />
der EU-Klimaziele führen zu erheblichen<br />
Belastungen und Zusatzkosten für die<br />
deutsche Stahl- und Stahlrohrindustrie, was<br />
die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigt.<br />
Außerdem ist noch anzumerken,<br />
dass der deutsche Industriestrompreis deut-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 67<br />
lich über dem europäischen Preisniveau<br />
liegt. Hier ist zu hoffen, dass die Energiepolitik<br />
auch die Interessen der deutschen<br />
Stahl(-rohr)industrie im Blick behält.<br />
Dass die Stahl- und Stahlrohrindustrie ihre<br />
Herausforderungen annimmt, wird deutlich,<br />
wenn man bedenkt, dass innovative Stähle<br />
sechsmal so viel CO 2<br />
einsparen, wie ihre Produktion<br />
verursacht.<br />
WW Die Energiewende müsste aber doch<br />
auch neue Chancen mit sich bringen,<br />
oder?<br />
WW Das ist sicherlich so, etwa im Bereich der<br />
Gründungs strukturen für Offshore-Windkraftanlagen<br />
oder bei dem parallel zum Ausbau<br />
der regenerativen Energien notwendigen<br />
Ersatz von Kernkraftwerken durch konventionelle<br />
und noch effizientere Gas- und<br />
Kohlekraftwerke. Auch aus Themen wie der<br />
Abscheidung und Speicherung von CO 2<br />
könnten sich Impulse ergeben. Die deutschen<br />
Stahlrohrproduzenten arbeiten kontinuierlich<br />
daran, diese Themen, etwa durch<br />
die Entwicklung neuer Werkstoffe, zu be -<br />
gleiten.<br />
Ich bin und bleibe daher optimistisch, dass<br />
wir die markt- und kostenmäßigen Herausforderungen<br />
in Deutschland meistern werden.<br />
Deshalb erhoffe ich mir positive Im -<br />
pulse von der Tube 2012. Diese Rohrmesse<br />
war und ist immer ein Gradmesser unserer<br />
Industrie bezüglich Angebot und Nachfrage<br />
sowie ihrer Leistungsfähigkeit.<br />
«<br />
<br />
WV Stahlrohre e.V.<br />
Kaiserswerther Straße 137<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 4564-131<br />
www.wv-stahlrohre.de<br />
(sm 120303446) K<br />
<br />
Wolfgang Eging wird auch als Referent auf unserem<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff vertreten sein. Er<br />
berichtet über die deutsche Stahlrohrindustrie im<br />
weltweiten Wettbewerb.<br />
/<br />
»Branchentreff<br />
Für Ihre kostenlose Teilnahme<br />
können Sie sich anmelden unter<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
Anmeldung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Mit der Premium-Forged-<br />
Pipes(PFP)-Technologie können<br />
nahtlose Stahlrohre in<br />
Millimeterabstufungen<br />
produziert werden (Foto: V & M).<br />
(120303372/1)<br />
<br />
Hochlegierte Produkte nach Maß<br />
Vallourec & Mannesmann Tubes erstmals wieder auf der Tube<br />
Düsseldorf. Nach rd. 14 Jahren wird sich Vallourec & Mannesmann Tubes<br />
erstmals wieder auf der Tube mit einem Stand präsentieren. Im Mittelpunkt<br />
stehen zahlreiche Neuerungen wie z. B. Sondergüten. Darüber können sich<br />
Besucher in täglichen Kurzvorträgen informieren.<br />
WW K Zu den Schwerpunkten auf dem Messestand<br />
zählen die sechs neuen Bezeichnungen<br />
für Sondergüten von Vallourec & Mannesmann<br />
Tubes. Zuvor wurden diese Sondergüten<br />
unter technischen Bezeichnungen<br />
geführt, jetzt bringen die neuen Namen die<br />
besonderen Eigenschaften der Güten besser<br />
zum Ausdruck. So können Ingenieure und<br />
Architekten die einzelnen Güten direkt<br />
unterscheiden und den speziellen Anforderungen,<br />
z. B. im Stahl- oder Maschinenbau,<br />
zuweisen<br />
Zu den jüngsten Innovationen gehören<br />
die extra engen Kantenradien bei MSH-<br />
Profilen. Die engen Kantenradien werden<br />
in erster Linie im Fassadenbau und im<br />
Maschinenbau eingesetzt. Vorteilhaft an<br />
den Profilen ist, dass sie eine größere An -<br />
schlussfläche an angrenzende Bau- oder<br />
Montageteile besitzen. So können Stabilität<br />
und Sicherheit erhöht und die Kosten ge -<br />
senkt werden. Zudem lässt sich durch den<br />
sauberen An schluss der MSH-Profile an<br />
weitere Bauteile die Ästhetik der Maschinen<br />
und Bauten erhöhen. Die Berechnung<br />
bei der Realisierung von Konstruktionen<br />
mit MSH-Profilen können neue Bemessungshilfen<br />
von Vallourec & Mannesmann<br />
Tubes erleichtern. Zum Nachschlagen ge -<br />
dacht und Teil des Planungstools sind<br />
geprüfte Tragfähigkeits tabellen typisierter<br />
Knotenverbindungen für gängige Hohlprofilabmessungen.<br />
Ebenfalls erläutert werden auf der Tube<br />
aktuelle Weiterentwicklungen der Schmiedetechnik<br />
für nahtlose Stahlrohre. Mit der<br />
Premium-Forged-Pipes(PFP)-Technologie<br />
werden hochlegierte Produkte nach Maß<br />
ermöglicht, z. B. Rohre mit Außendurchmesser<br />
und Wanddicken in Millimeterabstufungen.<br />
Bereits bewährt haben sich die<br />
Rohre, die nach diesem Verfahren hergestellt<br />
werden, als Konstruktionsrohre und in<br />
der Chemie.<br />
Dass das Unternehmen auch Komplettlösungen<br />
anbietet, zeigt Vallourec & Mannesmann<br />
Tubes auf der Messe mit Preon, einer<br />
Systemlösung für Industriehallen. Auf den<br />
zwei Mal täglich stattfindenden Kurzvorträgen<br />
werden diese sowie weitere Innovationen<br />
vorgestellt. Dazu gehören u. a. gut<br />
schweißbare hochfeste Feinkornbaustähle<br />
mit hoher Streckgrenze für den Kranbau<br />
sowie eine leichtere mechanische Bearbeitung<br />
von Stahl mit weniger Verschleiß.<br />
«<br />
i<br />
KONTAKT<br />
V & M Deutschland GmbH<br />
Theodorstraße 90<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 960-0<br />
www.vmtubes.de<br />
(sm 120303372) K<br />
wire & Tube: Halle 04, Stand E30<br />
INFO<br />
V & M Deutschland GmbH ist<br />
Mitglied der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 69
70 K <br />
Feste Größe unter Europas<br />
Rohrherstellern<br />
Aratubo etabliert sich in anspruchsvollem Umfeld<br />
Vitoria. Eine solide und zukunftsorientierte Entwicklung kennzeichnet die<br />
knapp 40-jährige Geschichte von Aratubo aus dem nordspanischen Vitoria.<br />
Dadurch hat sich der Hersteller von geschweißten Präzisionsstahlrohren als<br />
feste Größe auf dem europäischen Markt etabliert.<br />
WW K Aratubo ist Teil der Arania-Gruppe, die<br />
in ihren derzeit sechs Produktionsstätten mit<br />
500 Mitarbeitern jährlich 250.000 t Stahl<br />
verarbeitet. Seit seiner Gründung 1940 verfolgt<br />
das Familienunternehmen eine verantwortungsvolle<br />
Zukunftsstrategie.<br />
Ein Ergebnis dieser Strategie ist das kontinuierliche<br />
Wachstum von Aratubo im an -<br />
spruchsvollen europäischen Rohrmarkt. Von<br />
seinem modernen und weitgehend automatisierten<br />
Werk in Vitoria, der Hauptstadt des<br />
Baskenlands, beliefert Aratubo mit seinen<br />
Produkten europaweit den Handel und verschiedene<br />
Branchen wie etwa Möbelhersteller<br />
oder die Automobilindustrie. Produziert<br />
werden heute geschweißte Präzisionsstahlrohre<br />
aus gebeiztem, kaltgewalztem sowie<br />
sendzimirverzinktem Band, vielfach nach<br />
Kundenspezifikation.<br />
»Wichtiger Bestandteil unserer ständigen<br />
technischen und personellen Weiterentwicklung«,<br />
so Geschäftsführer Alberto Lejarreta,<br />
»ist die praktische Zusammenarbeit mit<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
sowie Automobilclustern. So können wir<br />
durch Stipendien und Praktika gezielt Projekte<br />
zu einzelnen Aspekten der Rohrproduktion,<br />
des Qualitätsmanagements oder<br />
der Marktentwicklung realisieren.«<br />
Die solide und verlässliche Weiterentwicklung<br />
des Familienunternehmens hat<br />
sich vor allem Eigentümer Eric Arana zum<br />
Ziel gesetzt. Eine wichtige Komponente<br />
hierfür ist die maximale Professionalisierung<br />
des Managements und der damit verbundenen<br />
klaren Trennung zwischen Eigentümern<br />
und Management. Für sein unternehmerisches<br />
Engagement in der Stahlindustrie ist<br />
Eric Arana im November vergangenen Jahres<br />
von der französisch-spanischen Handelskammer<br />
zum Unternehmer des Jahres ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Vor dem Hintergrund dieser dynamischen<br />
Entwicklung präsentiert sich Aratubo auf<br />
der diesjährigen TUBE in Düsseldorf den<br />
interessierten Messebesuchern mit neuem<br />
Erscheinungsbild und größerem Stand.<br />
(sm 120303412) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Aratubo S.A.<br />
Adrian Alecu (Vertrieb Deutschland)<br />
Virchowstraße 4<br />
90409 Nürnberg<br />
Tel. +49 911 569628-0<br />
Fax +49 911 569628-20<br />
E-Mail: aalecu@aratubo.com<br />
www.aratubo.com<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand G29<br />
(120303412/1)<br />
Das spanische Familienunternehmen Aratubo<br />
legt großen Wert auf technische wie<br />
personelle Weiterentwicklung (Foto: Aratubo)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
K 71
72 K <br />
Geschweißte und nahtlose<br />
<br />
Die Stahlrohr GmbH erweitert ihr Produktportfolio<br />
und investiert<br />
Duisburg (LS). Die Stahlrohr GmbH wird ihr Produktportfolio um nahtlose<br />
Rohre erweitern und investiert für die Zukunft: mit einem neuen Hochregallager<br />
und einer 3-D-Rohrprofilbrennschneidanlage. »Durch diese<br />
Investitionen schaffen wir Kapazitäten schon mit Blick auf die nächsten<br />
fünf bis zehn Jahre«, erläutert Geschäftsführer Dieter Riegelein.<br />
WW K Das Stahlhandelsunternehmen kann<br />
auf langjährige Erfahrungen im nationalen<br />
wie internationalen Geschäft zurückblicken<br />
und gilt als ausgewiesener Spezialist für<br />
geschweißte Stahlrohre. Mit dem neuen<br />
Bereich für nahtlose Rohre möchten sich die<br />
Duisburger nun ein zweites Standbein er -<br />
richten. Die Anregung kam aus der Kundschaft,<br />
wobei die umfangreiche Erfahrung<br />
einiger Mitarbeiter im nahtlosen Bereich<br />
diesen Weg ebnete.<br />
Das bisherige Lagerprogramm umfasst<br />
längsnaht- und spiralnahtgeschweißte<br />
Rohre mit Außendurchmessern<br />
von 21,3 bis 1.620 mm<br />
und Wanddicken von<br />
2,0 bis 38,1 mm.<br />
Künftig werden<br />
auch naht lose Rohre<br />
mit einem äußeren<br />
Durchmesser von 21,3 mm bis 660 mm<br />
angeboten.<br />
Das Duisburger Unternehmen ist auf<br />
Händler ausgerichtet. 50 % des Absatzes<br />
bleiben in Deutschland, die andere Hälfte<br />
geht in die an Deutschland grenzenden Länder.<br />
Der Stahl kommt zu etwa 95 % aus<br />
europäischen Produktionen, v. a. aus Italien,<br />
Großbritan nien, Deutschland und der Slowakei.<br />
Die Rohre werden gemäß den üblichen<br />
Normen nach EN, DIN, API, ASTM<br />
geliefert. Die Stahlrohr GmbH selbst ist nach<br />
DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Mit rd. 50 Mitarbeitern<br />
generiert sie heute einen jährlichen<br />
Umsatz von rd. 50 Mill. €.<br />
Mehr Platz und höhere Flexibilität<br />
Das neue Hochregallager wird von dem<br />
Unternehmen KASTO errichtet, einem<br />
weltweit führenden Spezialisten für Sägeund<br />
Lagertechnik. Dort können sowohl<br />
naht lose als auch geschweißte Rohre<br />
mit einem Außendurchmesser<br />
bis zu 219,1 mm untergebracht werden. Die<br />
Fertigstellung der knapp 7 Mill. € teuren<br />
Investi tionen ist im Frühsommer vorgesehen.<br />
Mit einer Kassettenlänge von bis zu 14 m<br />
wird das Kasto-Lager speziell für die Stahlrohr<br />
GmbH auf dem neuesten Stand errichtet.<br />
Das Hochregallager mit den Maßen 45 m<br />
x 45 m x 25 m umfasst 1.386 Kassetten mit<br />
einer jeweiligen Belastungskapazität von 6 t.<br />
Anarbeitung vom Feinsten<br />
Neben diversen Sägeservices mit Bandsägen<br />
und Autogen-Brennschneideinrichtungen<br />
zählen auch Anarbeitungen wie Fasen, Be -<br />
flanschung, Rundnähte, Anschweißungen,<br />
Gewinde, Perforierungen zu den Leistungen.<br />
Ganz neu in Betrieb genommen wurde eine<br />
CNC-gesteuerte 6-Achsen-Rohrprofilbrennschneidanlage<br />
des deutschen Herstellers<br />
Müller Opladen. Mit diesem Bearbeitungsaggregat<br />
können Rund rohre mit einem Außendurchmesser<br />
von 48,3 bis 1.220 mm und<br />
Wanddicken von 0,5 bis 300 mm thermisch<br />
getrennt werden. Je nach Außendurchmesser<br />
des Rohres fasst die Anlage bis zu 16 m lange<br />
und 25 t schwere Werkstücke. Abgesehen<br />
von kundenspezifischen Sonderschnitten<br />
können Anpassungen, Konturen, Gehrungen<br />
und Schlitze realisiert werden.<br />
»Mit der Anlage können wir sehr schnell<br />
auf Kundenwünsche reagieren«, sagt Ge -<br />
schäftsführer Michael Mutz. So werden z. B.<br />
Rohre mit kleinerem Durchmesser für den<br />
Geschäftsführer Dieter Riegelein<br />
Geschäftsführer Michael Mutz<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Über die Stahlrohr GmbH<br />
Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 gegründet und verfügte schon von<br />
Anfang an über fundierte Erfahrung im Stahlrohrgeschäft. Mit einem vielfältigen<br />
Leistungsangebot hat sich die Stahlrohr GmbH ständig weiterent wickelt.<br />
<br />
Gesellschafter, u. a. Jürgen W. Arps, einen der drei heutigen Ge schäftsführer,<br />
und Horst-D. Berger, der bis 2010 Geschäftsführer war und nun im Ruhestand<br />
ist. Nachfolger von Horst-D. Berger ist seit 2010 Dieter Riegelein. Außerdem<br />
zählt seit Januar 2012 Michael Mutz zu dieser Dreierspitze. Er war bis dahin<br />
Verkaufsleiter bei der Stahlrohr GmbH.<br />
Stahl- oder den Anlagenbau und Rohre mit einem größeren Durchmesser<br />
für den Offshorebetrieb geschnitten. »Je nachdem, ob es sich<br />
um ein zukünftig statisch oder dynamisch belastetes Teil handelt,<br />
d. h. je nach geplantem Einsatzgebiet, müssen andere Schweißnähte<br />
gesetzt werden«, sagt Dipl.-Ing. Jörg Poppitz, der für das Aggregat<br />
verantwortlich ist. Später, am Einsatzort, werden die entsprechenden<br />
Teile dann zusammengeschweißt. Die Anlage ist inzwischen einschichtig<br />
ausgelastet. Ein weiteres Highlight wird eine neue Kaltkreissäge<br />
sein, die Bauteile bis zu 300 mm Außendurchmesser sägen soll.<br />
Sie soll bis Mai von dem Unternehmen RSA aufgestellt sein.<br />
(120303376/3)<br />
Die Zukunft liegt im Service und in der Anarbeitung<br />
Dass der Service nun verstärkt auch vom Händler übernommen wird,<br />
sehen die Duisburger als unverzichtbare Reaktion auf die Markterfordernisse.<br />
»Der Stahlhandel wird sich in Zukunft immer intensiver mit<br />
der Anarbeitung befassen müssen und eine Weiterentwicklung von<br />
der reinen Lagerung wird unausweichlich sein«, so Michael Mutz.<br />
Zu den Stärken ihres Unternehmens zählen die Geschäftsführer<br />
das Lagersortiment, das ein breit gefächertes Angebot hinsichtlich<br />
der Abmessung und Güte bietet. Von Konstruktionsrohren bis zu<br />
Kesselrohren findet sich im Duisburger Lager alles. Hinzu kommt die<br />
für mittelständische Unternehmen kennzeichnende Schnelligkeit<br />
und Flexibilität. Wichtig sei es, die Bedarfe der Kunden richtig einzuschätzen<br />
und entsprechend kundenbedarfsbezogen zu lagern,<br />
darüber hinaus immer wieder auf dem neuesten Stand in der Anarbeitung<br />
zu sein – in der ersten wie zweiten Stufe – eben bis zum<br />
Konturenschneiden, wie es die neue Profilschneidanlage nun kann.<br />
Eine Herausforderung für die Zukunft werde die Personal suche sein,<br />
da gut ausgebildete Spezialisten für Stahlrohre immer seltener werden.<br />
Und das gilt für alle Unternehmen der Branche. So speziell wie<br />
das Wissen um die Stahlrohre sei auch der Job. »Es ist schon etwas<br />
Besonderes und zugleich Interessantes, da man im Innen- wie<br />
Außendienst gleichermaßen tätig ist und jeden Tag neue Aufgaben<br />
zu bewältigen hat«, sagt Michael Mutz.<br />
(sm 120303376) K<br />
(120303376/4)<br />
(120303376/6)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
stahlrohr GmbH<br />
Am Blumenkampshof 67<br />
47059 Duisburg<br />
Tel. +49 203 28916-0<br />
www.stahlrohr.eu<br />
Oben: Die 3-D-Profilbrennschneidanlage schneidet Rohre sowohl<br />
für den Stahlbau als auch für den Offshorebereich (Fotos: mh).<br />
Mitte: Direkt neben dem Freilager entsteht das neue Hochregallager,<br />
das im Mai / Juni 2012 fertiggestellt sein wird.<br />
Unten: Für den Kunden ergibt sich eine gesteigerte Variantenvielfalt<br />
der Bauelemente und eine erhöhte Qualität durch die<br />
genaue Brennerführung und Berechnung der Bearbeitungskurven.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
74 K <br />
Ein starker Standort<br />
in einem starken Verbund<br />
Interfer Rohrunion bietet alles aus einer Hand<br />
Essen. Die in Voerde am Niederrhein ansässige Interfer Rohrunion GmbH<br />
ist innerhalb der KNAUF INTERFER GRUPPE der Spezialist für nahtlose<br />
und geschweißte Siede- und Kesselrohre sowie Stahlbauhohlprofile. Seit<br />
dem 1. Januar 2012 bietet das Unternehmen seinen Kunden »Alles aus<br />
einer Hand«.<br />
WW K Die Umlagerung des geschweißten<br />
Rohrbereichs aus dem Neusser Hafen an den<br />
Standort Voerde macht es möglich. Kürzere<br />
Transportwege bei gleichzeitig verlängerten<br />
Verlademöglichkeiten garantieren ein Maximum<br />
an Dienstleistung und Lieferperformance<br />
für den Kunden.<br />
Synergien schaffen, bestehende Kräfte<br />
bündeln, Logistik optimieren, dies war die<br />
Zielsetzung des Mammutprojekts »Ausbau<br />
& Umlagerung«, das die Interfer Rohrunion<br />
in weniger als 12 Monaten realisierte.<br />
Interfer Rohrunion investiert<br />
nachhaltig<br />
Die Investition in die zusätzliche Lagerfläche<br />
von rd. 12.500 m 2 ist nicht die erste Großinvestition<br />
der KNAUF INTERFER GRUPPE für<br />
ihren Rohrbereich am Standort Voerde. Be -<br />
reits im Jahr 2009, im »Krisenjahr«, wurde<br />
in Voerde in ein neues Verwaltungsgebäude<br />
investiert. Zusammen mit dem neuen Au -<br />
ßenlager ist dies ein klares Zeichen für ein<br />
zukunftsgerichtetes Handeln am niederrheinischen<br />
Standort – nicht nur für die Mitarbeiter,<br />
sondern auch für Kunden und Lieferanten.<br />
Kraftakt für alle Beteiligten<br />
Neben dem laufenden Geschäft wurden rd.<br />
25.000 m 3 Grund bei den Erdarbeiten ab -<br />
getragen, 64 Fundamente gegossen, eine<br />
450 m lange und 30 m breite Kranbahn mit<br />
drei Portalkränen gebaut. Die Hallendurchfahrten<br />
wurden auf drei Lkw-Spuren verbreitert,<br />
eine komplett neue Fahrbahn ge -<br />
pflastert sowie schlussendlich ca. 18.000 t<br />
spiral- und längsnahtgeschweißte Rohre aus<br />
dem Hafen in Neuss an den Standort Voerde<br />
transportiert.<br />
Der gesamte Ausbau sowie die Umlagerung<br />
fanden parallel zum Tagesgeschäft<br />
statt und, obwohl der komplette Ladeverkehr<br />
über die Baustelle abgewickelt wurde,<br />
kam es nur selten zu Verzögerungen. »Man<br />
muss allen beteiligten Mitarbeitern ein<br />
großes Lob aussprechen – jeder hat bei<br />
Eng pässen mitgeholfen und stets die Übersicht<br />
behalten – auch im Kontakt mit un -<br />
seren Kunden«, so Geschäftsführer Ulrich<br />
Pickartz.<br />
Neben den Bauarbeiten im Außenbereich<br />
wurde im Hallenbereich ein neues Kaltenbach-Hochleistungssägezentrum<br />
vom Typ<br />
KBS 1051 für Stahlbauhohlprofile installiert<br />
(siehe <strong>stahlmarkt</strong> 02.2012, S. 47).<br />
Alles aus einer Hand<br />
Durch den Ausbau und die Bündelung des<br />
Produktportfolios in der Lagerhaltung verfügt<br />
die Interfer Rohrunion nun über ein<br />
starkes Gesamtpaket mit dem Ziel, dem<br />
Kunden »alles aus einer Hand« liefern zu<br />
können.<br />
Jährlich werden ca. 100.000 t Stahlrohre<br />
nach Wunsch kommissioniert, gesägt, an -<br />
gearbeitet oder auch beschichtet an internationale<br />
Kunden geliefert. Auf mehr als<br />
65.000 m² Lagerfläche lagern im Hallenbereich<br />
und im Außenlager über 30.000 t Rohre<br />
aller Güten- und Abmessungsbereiche:<br />
nahtlose Rohre nach EN-, ASTM- und API-<br />
Normen bis 660 mm Außendurchmesser<br />
und 100 mm Wanddicke; nahtlose Kesselrohre<br />
nach EN-Normen bis 610 mm Außendurchmesser<br />
und 30 mm Wanddicke; längsnahtgeschweißte<br />
Stahlrohre sowie spiralnahtgeschweißte<br />
Stahlrohre nach EN-,<br />
ASTM- und API-Normen bis 1.420 mm<br />
Außendurchmesser und 50,8 mm Wanddicke;<br />
wie auch warmgewalzte Stahlbauhohlprofile<br />
bis 400 mm x 400 mm bzw.<br />
500 mm x 300 mm x 20 mm Wanddicke.<br />
(120303350/1)<br />
(120303350/2)<br />
Die Investitionen in zusätzliche Lagerfläche von rd. 12.500 m² setzten<br />
ein klares Zeichen für die Zukunft (Fotos: Knauf Interfer).<br />
Die Interfer Rohrunion bietet ihren Kunden seit dem 1. Januar 2012<br />
»Alles aus einer Hand«.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 75<br />
Hochmoderne Anarbeitung<br />
und individueller Kundenservice<br />
In der Anarbeitung sorgen 11 vollautomatische<br />
Bandsäge- und Kreissägeautoma -<br />
ten, vier Aggregate zur Vorbereitung von<br />
Schweißkanten sowie eine Rohrprofilbrennschneidmaschine<br />
für Außendurchmesser bis<br />
1.420 mm für eine optimale Abwicklung<br />
und Lieferperformance. Mit dem neuen<br />
Hochleistungssägezentrum für Stahlbauhohlprofile<br />
des Unternehmens Kaltenbach<br />
(KBS 1051) verfügt die Interfer Rohrunion<br />
über die nach Herstellerangaben »schnellste<br />
Bandsäge der Welt« – ein weiteres Plus in<br />
puncto Abwicklungsgeschwindigkeit. Des<br />
Weiteren betreibt die Interfer Rohrunion ein<br />
eigenes Prüflabor zur Komplettierung ihrer<br />
Serviceleistungen.<br />
Gut gerüstet für die Zukunft<br />
Durch die durchgeführten Investitionen sieht<br />
sich die KNAUF INTERFER GRUPPE im Rohrbereich<br />
gut gerüstet für die Zukunft. Auch<br />
am Standort Voerde setzt man auf noch<br />
effizienteren Service und noch schnellere<br />
Abwicklung – alles im Sinne der Kunden.<br />
Zur Abrundung des Produktportfolios im<br />
Rohrbereich deckt die KNAUF INTERFER<br />
GRUPPE mit der Interfer Präzisrohr GmbH in<br />
Düsseldorf den Markt für Präzisionsstahlrohre<br />
ab. Das in Düsseldorf-Heerdt ansässige<br />
Unternehmen ist einer der bedeutendsten<br />
Lagerhalter für nahtlose und geschweißte<br />
Präzisionsstahlrohre in Europa.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Interfer Rohrunion GmbH<br />
Am Industriepark 2<br />
46562 Voerde<br />
Tel. +49 281 94230-0<br />
www.knauf-interfer.de<br />
(sm 120303350) K<br />
Interfer Präzisrohr GmbH<br />
Schiess-Straße 39<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 52294-0<br />
www.knauf-interfer.de<br />
wire & Tube: Halle 4, Stand E24<br />
ROHRPRÜFPRESSE BEI<br />
BERG STEEL PIPE ERSETZT<br />
Düsseldorf. Die Berg Steel Pipe Corporation<br />
(BSPC), USA, hat SMS Meer mit der Lieferung,<br />
Montage und Inbetriebnahme einer neuen Rohrprüfpresse<br />
für längsnahtgeschweißte Großrohre<br />
beauftragt. Die neue Prüfeinrichtung soll im<br />
Werk in Panama City, Florida, eine vorhandene<br />
Presse ersetzen. BSPC produziert dort hauptsächlich<br />
Pipelinerohre. Mit der neuen Prüfpresse<br />
erfüllt das Unternehmen die wachsenden Anforderungen<br />
hinsichtlich neuer Rohrmaterialien,<br />
Abmessungsbereiche und vor allem die Auflagen<br />
der internationalen Zertifizierungsbehörden.<br />
Durch die Verwendung von komplett vorgefertigten<br />
Baugruppen erfolgt die Installation ohne<br />
nennenswerte Stillstandzeiten.<br />
Die neue Rohrprüfpresse ist ausgelegt für<br />
12,4 m lange Großrohre mit Durchmessern von<br />
24 bis 62“ (609,6 bis 1.574,8 mm) bei Wanddicken<br />
von 0,25 bis 1,5“ (6,35 bis 38,1 mm). Der<br />
maximale Prüfdruck beträgt 35 MPa, die Einspannkraft<br />
erreicht 40 MN. Der Prüfdruck liegt<br />
deutlich über dem späteren Betriebsdruck der<br />
Rohre. Projektleiter Matthias Büchter von SMS<br />
Meer: »Wir haben die Konstruktion der Presse so<br />
konzipiert, dass wir die vorhandenen Fundamente<br />
nahezu komplett nutzen können und so erhebliche<br />
Einsparungen hinsichtlich der Fundamentkosten<br />
für BSPC erzielen konnten. Darüber hinaus<br />
minimieren sich durch den Einsatz komplett<br />
fertig montierter Baugruppen die Umbau- und<br />
damit die Stillstandzeiten der Produktion.« Die<br />
neue Anlage ist für einen höheren Durchsatz<br />
ausgelegt als die bisherige Maschine. Damit ist<br />
BSPC bereits für kommende Kapazitätsausweitungen<br />
gerüstet.<br />
Die 1979 gegründete Berg Steel Pipe Corporation<br />
gehört seit 1992 zur EUROPIPE GmbH,<br />
Deutschland. EUROPIPE ist ein Joint Venture der<br />
Dillinger Hüttenwerke und der Salzgitter Mannesmann<br />
GmbH. In den USA betreibt Berg Steel<br />
neben dem Werk in Panama City einen zweiten<br />
Standort in Mobile, Alabama. Die Fertigstellung<br />
ist für das vierte Quartal 2012 vorgesehen.<br />
(sm 120203138) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
76 K <br />
<br />
Vertriebsnetz<br />
Benteler Distribution Deutschland liefert individuell nach Kundenwunsch<br />
Duisburg. Mit »Steel Tube Solutions« will das Unternehmen seine Kunden<br />
mit optimalen Lösungen und Konzepten entlang der Lieferkette versorgen.<br />
WW K Bereits seit 1957 im Rohrhandel tätig,<br />
verfügt das Unternehmen über 13 Vertriebsniederlassungen,<br />
drei Zentrallager, zwei<br />
Regionallager und ein Anarbeitungszentrum.<br />
Neben nahtlosen und geschweißten<br />
Präzisionsstahlrohren, Dickwandrohren und<br />
Stahlbauhohlprofilen umfasst das Lieferprogramm<br />
Hydraulikleitungsrohre, Zylinderund<br />
Maschinenbaustahlrohre sowie Kolbenstangen,<br />
aber auch Edelstahl-, Kessel-,<br />
Apparatebau- und Fernwärmerohre.<br />
Benteler Distribution Deutschland bietet<br />
kundenindividuelle Lösungen in je dem Segment.<br />
Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung in der<br />
Distribution von Rohrprodukten und der Anarbeitung<br />
hat sich der Dienstleister auf wichtige<br />
Marktsegmente spezialisiert.<br />
Drei Fragen<br />
an Dirk Mahnke, Geschäftsführer,<br />
Benteler Distribution Deutschland<br />
Maschinenbau. Die Kunden reichen vom allgemeinen<br />
Maschinenbau bis hin zum Spezialmaschinenbau.<br />
Führend in diesem Segment<br />
liefert das Unternehmen ein breites<br />
Sortiment an nahtlosen und geschweißten<br />
Rohrprodukten in einer großen Bandbreite<br />
an Stahllegierungen (Kohlenstoffstähle,<br />
Edelstähle, hochlegierte Stähle).<br />
Hydraulik. In diesem Marktsegment bietet<br />
Benteler Distribution seinen Kunden die<br />
komplette Lieferkette von Hydraulikrohren<br />
über Zylinderrohre und Kolbenstangen bis<br />
hin zu legierten Maschinenbaustahlrohren,<br />
einschließlich der Innen- und Außenbearbeitung.<br />
Alles aus einer Hand – das Prinzip<br />
hat sich das Unternehmen zu eigen ge -<br />
macht.<br />
WW Wie sind Sie für diese neuen Aufgaben<br />
gewappnet?<br />
WW Mit der Kompetenz und dem Knowhow<br />
unserer Mitarbeiter sowie der langjährigen<br />
Erfahrung in der Automobilindustrie<br />
sind wir überzeugt, durch gezielte<br />
Investitionen und den Ausbau unserer<br />
mehrstu figen Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
auch den Kunden aus dem Maschinenbau<br />
und der Hydraulik branche einen entscheidenden<br />
Mehrwert bieten zu können.<br />
Ein flächen deckendes Vertriebsnetz<br />
garantiert Kundennähe und einwandfreie<br />
Logistik (Fotos: Benteler Distribution<br />
Deutschland).<br />
Automobilindustrie. Zum Sortiment ge hören<br />
außerdem einbaufertige Rohre für Kunden<br />
in der Automobilindustrie. Mit verschiedenen<br />
Anarbeitungsmöglichkeiten ist Benteler<br />
Distribution dabei auf den strategischen<br />
Märkten in der Nähe seiner Kunden präsent.<br />
Das Unternehmen verfügt über das erforderliche<br />
technische Know-how und die<br />
Bearbeitungskapazitäten, von einfachsten<br />
bis hin zu komplexen Komponenten. Ge -<br />
meinsam mit den Kunden wird die bestmögliche<br />
Lösung für die jeweiligen Anforderungen<br />
gefunden, von der Materialwahl bis zur<br />
Unterstützung bei Design und Konstruktion<br />
der Produkte.<br />
(120303393/1)<br />
Dirk Mahnke<br />
WW Herr Mahnke, was genau verbirgt sich<br />
hinter dem Begriff »Steel Tube Solutions«?<br />
WW Mit dem Fokus auf »Steel Tube Solutions«<br />
ist es unser Ziel, mehr als nur Rohre<br />
zu verkaufen. Das Motto lautet: Vom Rohr<br />
zum Produkt nach Kundenwunsch.<br />
WW Was ist für Sie noch wichtig?<br />
WW Hohe Kundenzufriedenheit durch ständige<br />
Materialverfügbarkeit verbunden mit<br />
bestmöglicher Produkt- und Servicequalität.<br />
Als einer der größten Distributeure für Rohre<br />
in Europa sind wir ein wichtiger Partner<br />
der Rohrhersteller. Lieferzuverlässigkeit ist<br />
für uns und unsere Kunden ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor.<br />
(sm 120303393) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Benteler Distribution Deutschland<br />
GmbH & Co. KG<br />
Am Schlütershof 30<br />
47059 Duisburg<br />
Tel. +49 203 9934-0<br />
www.benteler-distribution.de<br />
wire & Tube: Halle 4, Stand B30<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
78 K <br />
360°-Bearbeitung aus einer Arbeitsposition<br />
Geretsried. Die Gerd Eisenblätter GmbH hat ein Schleifsystem für Rohre entwickelt,<br />
das durch Zangengreiftechnik eine 360°-Bearbeitung aus einer einzigen Arbeitsposition ermöglicht.<br />
WW K Das Rohrbearbeitungssystem Rohr-<br />
Sniper der Gerd Eisenblätter GmbH ist so<br />
konstruiert, dass es nur eines geringen<br />
Kraftaufwands bedarf, um bei 30 bis 42 mm<br />
Rohrdurchmesser eine Zwei-Drittel-Umschließung<br />
der Greifarme zu erzielen. Selbst<br />
bei 70 mm Durchmesser ist immer noch ein<br />
50%iges Umgreifen des Rohres möglich.<br />
Beide Greifarme sind beweglich und werden<br />
mittels eines Hebels gesteuert. Das<br />
Schleifband, das über Umlenkrollen zwischen<br />
den Auslegearmen gespannt ist, lässt<br />
sich passgenau um das Rohr legen. Gasdruckdämpfer<br />
gewährleisten einen konstanten<br />
Druck und eine Straffung des 40 mm<br />
breiten Bandes. Die Umlenkrollen sind zu -<br />
dem verstellbar, sodass Rohrdurchmesser<br />
von 30 bis 70 mm bearbeitet werden können.<br />
Mit dem Antriebsmotor mit 1.750 W ist<br />
die Rohr-Sniper eine der leistungsstärksten<br />
Schleifmaschinen zur Rohrbearbeitung. Der<br />
Motor ermöglicht eine konstant hohe Leistung<br />
auch im Dauereinsatz.<br />
(120203241/1)<br />
Die Schleifmaschine<br />
ist so konstruiert,<br />
dass eine<br />
Zwei-Drittel-<br />
Umschließung des<br />
Rohres möglich ist<br />
<br />
beiden beweglichen<br />
Greifarme (Foto:<br />
Gerd Eisenblätter)<br />
Für die Bearbeitung geringerer Rohrdurchmesser<br />
hat der Schleifmaschinenexperte die<br />
Rohr-Fix Smart entwickelt. Dieses Gerät ist<br />
die kleinere Variante der Rohr-Sniper und<br />
eignet sich für Rohre und Rundstäbe mit<br />
einem Durchmesser von zehn bis maximal<br />
40 mm. Auch hier ist eine Zwei-Drittel-Umschließung<br />
möglich, wenngleich hier nur ein<br />
Auslegerarm beweglich ist.<br />
Zum Abtragen von Schweißnähten ist ein<br />
weiteres Schleifsystem der Gerd Eisenblätter<br />
GmbH geeignet, die Rohr-Max. Sie ist so aufgebaut,<br />
dass sie auch für die Bearbeitung von<br />
planen Flächen angewendet werden kann.<br />
Eine spezielle Bandführung gewährleistet,<br />
dass das Band selbst bei seitlicher Bearbeitung<br />
sicher auf den Umlenkrollen verbleibt.<br />
/<br />
Eisenblätter GmbH<br />
Jeschkenstraße 10<br />
82538 Geretsried<br />
Tel. +49 8171 9384-0<br />
www.eisenblaetter.de<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand G21<br />
(sm120203241) K<br />
Eisenblätter belohnt Existenzgründer aus dem Handwerk<br />
Geretsried. Mit der Aktion »Eisenblätter unterstützt das Deutsche Handwerk« hilft die Gerd Eisenblätter GmbH<br />
Existenzgründern aus dem Handwerk und prämiert ihren Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.<br />
WW K Interessierte Existenzgründer aus dem<br />
Handwerk können sich im Rahmen dieser<br />
Ausschreibung noch bis zum 15. April 2012<br />
bewerben. Bis dahin muss die Bewerbung<br />
bei der Gerd Eisenblätter GmbH in Geretsried<br />
eingereicht worden sein und neben<br />
einem Lebenslauf auch die Vorstellung des<br />
Arbeitsbereichs bzw. der Geschäftsidee enthalten.<br />
Gewinnen soll der Teilnehmer mit<br />
der interessantesten Idee zur Selbstständigkeit.<br />
Je detaillierter der Existenzgründer seine<br />
Idee und sich selber präsentiert, desto<br />
größer sind seine Gewinnchancen. Die Be -<br />
werbung muss beinhalten, welche Maschine<br />
bzw. welches Werkzeug aus dem Sortiment<br />
der Gerd Eisenblätter GmbH am hilfreichsten<br />
bei der Umsetzung der Idee ist.<br />
Die Gerd Eisenblätter GmbH belohnt den<br />
Gewinner der Aktion mit einer einmaligen<br />
Sachspende, wobei es sich um eine Maschine<br />
und/oder ein Werkzeug handelt. Doch<br />
nicht nur der Erstplatzierte, auch weitere<br />
Platzierte werden z. B. mit einem Jahresabonnement<br />
vom »<strong>stahlmarkt</strong>« belohnt.<br />
Zahlreiche Fachmagazine, Wirtschaftsverbände<br />
und die Stadt Geretsried wirken an<br />
der Aktion mit. Später wird der Sieger be -<br />
sucht und bei den ersten Schritten der Existenzgründung<br />
begleitet.<br />
/<br />
s.o.<br />
www.eisenblaetter.de<br />
(sm 120303381) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
80 K <br />
Semimobile Rohrendenanlage für Großrohre<br />
MFL ergänzt Produktionsprogramm<br />
Steyermühl. Mit einer neuen Entwicklung im Bereich der mobilen<br />
Rohrendenbearbeitung macht der Säge- und Fräsmaschinenhersteller<br />
Maschinenfabrik Liezen und Gießerei Ges.m.b.H. (MFL) aus Österreich<br />
auf sich aufmerksam.<br />
WWK Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei<br />
Ges.m.b.H. (MFL) beschäftigt sich seit<br />
mehr als 10 Jahren mit der Entwicklung und<br />
dem Bau von Säge- und Fräsanlagen für die<br />
Stahl- und Rohrindustrie. MFL hat das Ziel,<br />
bestehende Systeme ständig zu verbessern<br />
und weiterzuentwickeln, um den stetig<br />
steigenden Qualitäts- und Leistungsanforderungen<br />
der Anwender gerecht zu werden.<br />
Das Produktprogramm umfasst bereits<br />
unterschiedlichste Anlagen für die Produktion<br />
von längsnahtgeschweißten Rohren,<br />
Spiral- und Nahtlosrohren.<br />
Zur Abrundung des Produktionsprogrammes<br />
hat MFL ein innovatives Produkt für die<br />
Großrohrproduktion entwickelt. Es handelt<br />
sich um eine semimobile Rohrendenfasanlage<br />
für die Reparatur und Endenbearbeitung<br />
von Großrohren.<br />
Mit der semimobilen Rohrfasanlage wird<br />
das bestehende Angebot an stationären<br />
Rohrfasanlagen optimal ergänzt. Sie zeichnet<br />
sich durch eine hohe flexible Einsetzbarkeit<br />
aus. Rohre, die nach der Produktion<br />
Qualitätsfehler aufweisen, werden mithilfe<br />
der mo bilen Rohrfasanlage aufbereitet.<br />
Während des Arbeitsvorgangs wird das Rohr<br />
auf dem Arbeitsplatz platziert. Mittels Kran<br />
wird die semimobile Rohrfasanlage für die<br />
einseitige Endenbearbeitung in das Rohr<br />
eingeführt und automatisch zentrisch verspannt.<br />
Durch den Einsatz eines einfachen<br />
Schwenkkranes ist die Anlage in der Lage,<br />
nacheinander beide Rohrenden zu bearbeiten,<br />
ohne das Rohr drehen zu müssen.<br />
Ein weiteres Merkmal der Anlage ist die<br />
äußerst flexible Durchmessereinstellung.<br />
Durch einfaches Wechseln der Spannkassetten<br />
kann rasch von 16“ (406,4 mm) auf<br />
56“ (1.422,4 mm) Durchmesser umgestellt<br />
werden. Das Rohr wird von innen verspannt<br />
und über einen präzisen Vorschub kann die<br />
gewünschte Fase (I, Y, und X) kopierend an<br />
das Rohrende angearbeitet werden. Das<br />
entwickelte System arbeitet derzeit bis<br />
50 mm Wanddicke und ist für Rohre bis 56“<br />
Durchmesser ausgelegt.<br />
Weiterhin umfasst das Produktprogramm<br />
der MFL für die Rohrindustrie stationäre<br />
Rohrendenbearbeitungsmaschinen, HM-<br />
Kaltkreissägeanlagen, Blechkantenfräsanlagen<br />
und Schweißnahtbearbeitungsanlagen.<br />
Stationäre Rohrendenbearbeitungsmaschinen<br />
fasen die Schweißnahtvorbereitung (I-,<br />
Y- und X-Profil) im kopierenden Verfahren<br />
oder mit integriertem NC-Planschieber an<br />
die Rohrenden. Die Wanddicke der Rohre<br />
kann dabei bis 100 mm und der Rohraußendurchmesser<br />
von 10“ (254 mm) bis<br />
120“ (3.048 mm) betragen. Sonderschweißnahtformen<br />
sind unter Berücksichtigung<br />
der Rohrovalität möglich.<br />
HM-Kaltkreissägen werden in Einzel- und<br />
Lagensägen unterschieden und für das<br />
exakte Ablängen von Nahtlosrohren und<br />
Stahlknüppeln verwendet.<br />
Die Blechkantenfräsanlagen sind für die<br />
Schweißnahtvorbereitung jeglicher Fasenformen<br />
an Längsnaht- und Spiralrohren<br />
konzipiert. Blechkantenfräsanlagen werden<br />
für die Verarbeitung von Bändern und Tafelblechen<br />
(Großrohre und Windkraftanlagen)<br />
eingesetzt und in Tisch- und Durchzugsfräsanlagen<br />
unterschieden.<br />
Schweißnahtbearbeitungsanlagen werden<br />
zur Nachbearbeitung der überstehenden<br />
Schweißnaht bei Längsnaht- und Spiralrohren<br />
eingesetzt. Die Schweißnaht wird<br />
gleichzeitig innen und außen auf einer Länge<br />
von 400 mm in einer garantierten Qualität<br />
(Grundmaterial + 0,1 mm) abgefräst. Die<br />
Anlage ist für einen Rohraußendurchmesser<br />
von 10“ (254 mm) bis 200“(5.080 mm) ausgelegt.<br />
(sm 120303285) K<br />
(120303285/1)<br />
Semimobile<br />
Rohrfasanlage<br />
(Foto: MFL)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Maschinenfabrik Liezen<br />
und Gießerei GmbH<br />
Fabriksplatz 1<br />
4662 Steyrermühl<br />
Austria<br />
Tel. +43 3612 270-800<br />
www.mfl.at<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand E41<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
AUSSENSCHLEIFEN VON ROHREN<br />
– NASS ODER TROCKEN?<br />
Schwäbisch Gmünd. Beim Trockenschleifen<br />
von Edelstahlrohren entwickeln sich Anlauffarben.<br />
Sie sind nicht nur ein ästhetisches Problem,<br />
sondern erhöhen auch das Korrosionsrisiko.<br />
Rohre müssen dann in einem zeitaufwendigen<br />
Prozess nachbearbeitet werden. Hervorgerufen<br />
wird das Anlaufen durch die Hitze, die sich beim<br />
Trockenschleifen entwickelt. Die Hitze setzt im<br />
Material Oxidationsprozesse in Gang, die als<br />
Anlauffarben sichtbar werden.<br />
Sehr gute Schleifergebnisse ohne aufwendige<br />
Nacharbeiten liefert dagegen das Nassschleifen.<br />
Dabei wird ein Kühlschmiermittel direkt auf das zu<br />
bearbeitende Werkstück aufgetragen, sodass sich<br />
beim Schleifen keine oder nur wenig Hitze entwickelt<br />
und keine Anlauffarben entstehen. Nassschleifen<br />
empfiehlt sich bei allen Arbeitsschritten<br />
vom Abtragsschleifen bis zum Ober flächenfinish.<br />
Obwohl man mit Nass- beziehungsweise Kühlschleifen<br />
bessere Arbeitsergebnisse erzielt, schrecken<br />
vor allem kleinere Unternehmen vor der Investition<br />
in eine Kühlschleifeinrichtung zurück. Die<br />
Investition lohnt sich aber schon bei kleinen Stückzahlen:<br />
Neben den Kosteneinsparungen, die sich<br />
aus der hohen Arbeitsqualität ergeben, schont das<br />
Nassschliffverfahren auch die Schleifbänder. Ihre<br />
Standzeit erhöht sich deutlich. Für den Handwerker<br />
bringt das Nassschleifen mehr Arbeitssicherheit<br />
und -komfort. Schleifstaub wird im Kühlmittel<br />
gebunden, sodass die Staubbelastung in der Werkstatt<br />
gering ist. Ein geschlossener Kühlmittelkreislauf<br />
reduziert den Kühlmittelverbrauch und erleichtert<br />
die umweltgerechte Entsorgung.<br />
Kühlschleifeinrichtungen lohnen sich für alle<br />
Edelstahl verarbeitenden Betriebe im Geländer-,<br />
Anlagen- oder Behälterbau, aber auch für den<br />
klassischen Metallbau. Eine Alternative zur An -<br />
schaffung einer kompletten Nassschleifanlage<br />
sind modulare Bandschleifsysteme, wie sie von<br />
FEIN unter der Marke GRIT by FEIN angeboten<br />
werden. Hier lassen sich Rundschleifmaschinen<br />
durch ein Kühlschmiermodul ergänzen, das bei<br />
Bedarf werkzeuglos montiert wird.<br />
Das erste Elektrowerkzeug der Welt ist eine<br />
Erfindung der C. & E. FEIN GmbH. Wilhelm Emil<br />
Fein gründete 1867 das Unternehmen. 1895 wurde<br />
von FEIN mit der elektrischen Handbohrmaschine<br />
das erste Elektrowerkzeug erfunden.<br />
Heute ist das Traditionsunternehmen eine Elektrowerkzeugmanufaktur<br />
mit Weltruf. Der schwäbische<br />
Premiumhersteller entwickelt und produziert<br />
Anwendungslösungen für die Marktsegmente<br />
Metall, Ausbau und Automobil und ist<br />
Spezialist für professionelle und extrem zuverlässige<br />
Elektrowerkzeuge für Industrie und<br />
Handwerk.<br />
www.fein.de<br />
(sm 120303264) K<br />
/
82 K <br />
Werkstoffprüfung in 3-D<br />
TPW Prüfzentrum mit modernster Technik<br />
Neuss. Das im Jahr 1980 gegründete Unternehmen TPW Prüfzentrum<br />
befasst sich mit allen zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfungen, seit<br />
2007 auch mit der immer bedeutender werdenden industriellen<br />
Computertomografie.<br />
WW K Damit ist es der einzige Dienstleister in<br />
Deutschland und Europa, der alle Prüfungen<br />
an verschiedensten Bauteilen auch außerhalb<br />
von Hochschulen durchführen kann.<br />
Gegenüber der konventionellen Werkstoffprüfung<br />
bietet der Computertomograf (CT)<br />
einige wesentliche Vorteile. Das klassische<br />
zweidimensionale Röntgenbild wird durch<br />
eine dreidimensionale Abbildung des Werkstücks<br />
ersetzt. Diese ermöglicht es, Besonderheiten<br />
im Material genau in Größe und<br />
Position zu definieren. Das Gute dabei:<br />
Unverträglichkeiten gibt es nicht. Ob Kunststoff,<br />
Carbonwerkstoff, Keramik, Aluminium<br />
oder Stahl – jeder Werkstoff ist für die<br />
Überprüfung im CT geeignet. Ein weiteres<br />
wesentliches Merkmal ist die Darstellungsvielfalt<br />
des CT-Bildes: Dieses kann selbst die<br />
Stellen originalgetreu abbilden, die mit herkömmlichen<br />
Methoden nicht zu erreichen<br />
sind, beispielsweise das Innere bereits montierter<br />
Dichtungen. Gleichzeitig kann das<br />
komplette Werkstück – oder auch nur kleine<br />
Teile davon – während der Prüfung vermessen<br />
werden. Geschäftsführer Dr. Peter<br />
Mikitisin betont: »Dieses Verfahren ist in<br />
Europa einzigartig. Die Verwendung des<br />
Computertomografen in der Werkstoffprüfung<br />
bildet momentan das absolute<br />
Wachstumsmoment bei stark steigender<br />
Tendenz.« Weltweit sind nur vier vergleichbare<br />
Anlagen im Einsatz – eine davon bei<br />
Porsche. »Mit unserem CT untersuchen wir<br />
in unseren Hallen in Neuss alles, von kleinen<br />
Objekten wie beispielsweise Augenlinsen bis<br />
hin zum kompletten Fahrrad. Da gibt es<br />
kaum Grenzen.« Die Computertomografie<br />
(CT) geht weit über die Möglichkeiten der<br />
konventionellen Werkstoffprüfung hinaus.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Prüfen<br />
von Schweißnähten, sowohl intern als auch<br />
bei unseren Kunden vor Ort. Eine besondere<br />
Herausforderung gab es für TPW im Jahr<br />
2004 mit der Prüfung von Straßenbahnfahrzeugen<br />
weltweit. »Bei den Fahrzeugen<br />
haben wir mit unserer digitalen und mobilen<br />
Radiografie einen Durchbruch erzielt. Der<br />
Vorteil dieser Prüftechnik liegt in der wesentlich<br />
besseren Umweltverträglichkeit und<br />
dem enormen Zeitgewinn. TPW ist auch in<br />
diesem Prüfsegment ein erfahrener und<br />
kompetenter Anbieter, so Dr. Mikitisin. Das<br />
zurzeit 40 Mitarbeiter zählende Unternehmen<br />
entwickelt seine innovativen Prüfmethoden<br />
ständig weiter. »Wir wollen künftig<br />
auch im Nanobereich prüfen und ab<br />
2012/13 als Inspektionsstelle für Schadensfälle<br />
agieren«, sagt Dr. Peter Mikitisin, der<br />
täglich den Leitsatz des Unternehmens<br />
umsetzt: »Wir sind schnell, kompetent,<br />
unabhängig und ehrlich.«<br />
/<br />
TPW Prüfzentrum GmbH<br />
Xantener Straße 6<br />
41460 Neuss<br />
Tel. +49 2131 6655-100<br />
www.werkstoffpruefung.de<br />
(sm 120303426) K<br />
(120303426/4)<br />
Starkes Wachstum bei<br />
TPW dank modernster<br />
Computer tomographie;<br />
nur vier vergleichbare<br />
Anlagen sind weltweit<br />
im Einsatz<br />
(Foto: TPW Prüfzentrum)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 83<br />
SPEZIALIST FÜR ROHRBIEGE-<br />
TECHNOLOGIE AUF DER TUBE<br />
Wipperfürth. Anlässlich der Messe Tube 2012<br />
wird der Spezialist für vollelektrische Rohrbiegemaschinen,<br />
Unison, eine Maschine zeigen, die<br />
mit dem innovativen, laserbasierten Mess- und<br />
Korrektursystem für die Rückfederung ausgerüstet<br />
ist. Es ist das erste Mal, dass diese Technik in<br />
Europa einem breiten Publikum gezeigt wird. Die<br />
Maschine ist außerdem mit dem neuesten superschnellen<br />
Werkzeugwechselsystem und einem<br />
Barcode-Identifizierungs-System ausgerüstet,<br />
das es dem Bediener ermöglicht, den kompletten<br />
Werkzeugsatz innerhalb von 2 bis 5 min fehlerfrei<br />
zu wechseln. Dieses System wird der Standard<br />
für alle, die den Ablauf bei der Produktion<br />
kleiner Serien von Rohrbiegeteilen optimieren<br />
wollen.<br />
Unisons laserbasiertes Rückfederungs-Korrektur-System<br />
für den Biegewinkel ist einzigartig<br />
und auf jeder Unison-Maschine ab 50 mm einsetzbar.<br />
Es gleicht automatisch die Eigenschaft<br />
von Rohren aus, nach dem Biegen wieder zurückzufedern,<br />
und ermöglicht so eine ausschussfreie<br />
Produk tion vom ersten Teil an.<br />
Das Laser-Korrektur-System kann außerdem<br />
zur Identifizierung von Fehlern verwendet werden,<br />
wie sie beim Laserschneiden entstehen<br />
können (z. B. Grate und Löcher).<br />
Unison ist weltweit Vorreiter für vollelektrische<br />
Rohrbiegetechnologie und wird von vielen<br />
als einer der wichtigsten Innovatoren angesehen.<br />
Die komplexe Produktreihe »Breeze« des<br />
Unternehmens deckt mit 12 Typen alle Rohrmaterialien<br />
von Stahl bis zu den exotischsten<br />
Legierungen und Durchmessern von 4 bis<br />
180 mm ab. Jüngste Erweiterungen der Serie<br />
sind eine Rotationskopfmaschine, die rechts und<br />
links gebogene Teile in einem Zyklus ermöglicht,<br />
und eine Maschine mit einem voll integrierten<br />
Onbord-Rohr-Cutter, der die automatisierte Fertigung<br />
großer Stückzahlen unterstützt.<br />
Unisons vollelektrische Rohrbiegemaschinen<br />
vereinen die bestmöglichen Abläufe mit der Flexibilität<br />
und Präzision von digital kontrollierten<br />
Antrieben und sind so erste Wahl geworden bei<br />
vielen Unternehmen der Luftfahrt, Marine und<br />
Automotive bis hin zur Möbelindustrie. Unisons<br />
Stand auf der Tube 2012 will den Besuchern<br />
einen Einblick in zukünftige Anforderungen an<br />
die Rohrbiegetechnologie geben, sodass sie aus<br />
erster Hand die Vorteile der vollelektrischen Biegemaschinen<br />
gegenüber den konventionellen<br />
hydraulischen sehen können.<br />
/<br />
Unison Deutschland<br />
Dohrgauler Straße 10<br />
51688 Wipperfürth<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 2269 929662<br />
www.unisonltd.de<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand K32<br />
(sm 120303312) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Bereits bei der ersten Tauchung lässt sich<br />
ein gutes Ergebnis erzielen<br />
(Foto: Zink Körner GmbH).<br />
(120303388/1)<br />
<br />
Zink Körner reduziert den Energiebedarf<br />
Hagen. Durch konstruktive Maßnahmen reduziert Zink Körner den Energiebedarf<br />
beim Stückverzinken. Die Anlagen des Hagener Unternehmens erzielen<br />
einen Wirkungsgrad von 75 %. Das sind 5 bis 10 % mehr, als konventionelle<br />
Anlagen schaffen. So ist für typische Anlagen eine Einsparung von rd.<br />
25.000 € möglich.<br />
WW K Die Energieeinsparung beim Stückverzinken<br />
lässt sich mit stufenlos regelbaren<br />
Flachflammenbrennern, einem Wandaufbau<br />
mit niedrigem Wärmedurchgang und einem<br />
neuen feuerfesten Reflexionscoating erhöhen.<br />
Vor knapp einem Jahr hat Zink Körner<br />
bei Salavatmetall in Russland eine neue An -<br />
lage für die Stückverzinkung in Betrieb ge -<br />
nommen. In dieser hat das Unternehmen<br />
aus Hagen die neuen wirtschaftlich und<br />
ökologisch sinnvollen Maßnahmen bereits<br />
umgesetzt.<br />
Die Anlage verzinkt insbesondere Polygonmasten,<br />
Leitplanken und Hochspannungsmasten<br />
und ist für eine Produktion<br />
von bis zu 12 t/h ausgelegt. 12 Flachflammenbrenner<br />
FL 20/50, die Zink Körner speziell<br />
für die Stückverzinkung entwickelt hat,<br />
sind ebenfalls Teil der Anlage. So wird eine<br />
schonende und gleichmäßige Erwärmung<br />
ermöglicht, die zuvor einzig von elektrisch<br />
beheizten Öfen erreicht wurde. Die Flachflammenbrenner<br />
nutzen jedoch das günstige<br />
Erdgas.<br />
Mit einem Wirkungsgrad von 75 % zeigt<br />
der Brenner besondere Qualitäten. Ein eindeutiger<br />
Beweis für die effiziente Energienutzung<br />
ist die niedrige Abgastemperatur,<br />
die in einem kürzlich realisierten Projekt in<br />
einem Ofen für einen Durchsatz von 10 t/h<br />
rd. 100 °C niedriger als in herkömmlichen<br />
Anlagen war. Im Vergleich mit getakteten<br />
Brennern zeigt sich, dass Öfen mit den Flachflammenbrennern<br />
von Zink Körner beispielsweise<br />
bei einem Durchsatz von 10 bis 15 t/h<br />
im zweischichtigen Betrieb mit 4.000 h jährlich<br />
rd. 500.000 kWh an Energie sparen.<br />
Anders als bisherige Brenner arbeiten die<br />
von Zink Körner modulierend und sind in<br />
einem Regelbereich von 1:10 stufenlos einstellbar.<br />
Das bedeutet, dass die Leistung<br />
durchgängig an den Durchsatz des Ofens<br />
angepasst wird und der Ofen immer nur so<br />
viel Energie verbraucht, wie gerade nötig ist.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Zink Körner GmbH<br />
Profilstraße 9<br />
58093 Hagen<br />
Tel. +49 2331 8006-0<br />
www.koerner-hagen.com<br />
(sm 120303388) K<br />
wire & Tube: Halle 9, Stand C14
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
K 85
86 K <br />
Stahlprofile automatisch stapeln<br />
Denkendorf. Die Mannstaedt GmbH in Troisdorf bei Köln, weltweit führender Hersteller von warmgewalzten<br />
Spezialprofilen aus Stahl, hat den Intralogistikspezialisten H+H Herrmann + Hieber mit der Automatisierung<br />
der Profilverpackung beauftragt.<br />
WWK Mannstaedt hat sich auf die Herstellung<br />
von warmgewalzten, kundenindividuellen<br />
Profilen aus Stahl sowie auf weiterverarbeitete<br />
Fertigprodukte und Systeme spezialisiert.<br />
Die kundenspezifischen Profilformen<br />
haben sich auf zahlreichen Anwendungsfeldern<br />
durchgesetzt: als Scharnierprofile für<br />
die Fahrzeugindustrie, als Laufschienen für<br />
Büromöbel, als Führungen an Flurförderzeugen<br />
und in zahlreichen anderen Konstruktionen.<br />
Konstrukteure und Fertigungsingenieure<br />
wissen die Vorteile eines speziell<br />
angefertigten Stahlprofils für die Herstellung<br />
von Komponenten zu schätzen.<br />
Die warmgewalzten, wärmebehandelten<br />
und eventuell noch kaltverformten Profile<br />
werden am Ende der im Werk Troisdorf in -<br />
stallierten Fertigungskette in Abschnitte<br />
aufgeteilt, gestapelt und verpackt. Die Ar -<br />
beitsschritte nach der Säge sollen jetzt in<br />
den automatisierten Fertigungsfluss integriert<br />
werden. Neben dem mit einer Automatisierung<br />
verbundenen Rationalisierungseffekt<br />
verspricht diese Investition eine deutliche<br />
Arbeitserleichterung und vermeidet vor<br />
allem Transportschäden.<br />
Für diese Automatisierungslösung entwickelt<br />
H+H einen automatischen Stapler,<br />
der die bis zu 100 kg/m schweren Profilabschnitte<br />
selbsttätig zu Paketen stapelt.<br />
Dabei kann die Anlage die Profile im Wechsel<br />
um 180º gedreht ablegen, sodass sich<br />
jeweils zwei gleiche Flächen gegenüberliegen.<br />
Die Stapel werden über Rollenbahn<br />
und Kettenförderer der Verpackung zugeführt,<br />
wo sie automatisch umreift werden.<br />
Danach werden die versandbereiten Pakete<br />
an einem Übergabeplatz zum Abtransport<br />
bereitgestellt.<br />
Vollautomatische Profilstapler haben sich<br />
– allerdings bei geringeren Metergewichten<br />
der Profilabschnitte – in der Aluminiumstrangpressindustrie<br />
weitgehend durchgesetzt.<br />
H+H zählt zu den führenden Ausrüstern<br />
auf diesem Sektor. Die erste Anlage für<br />
die Stahlindustrie wird im August 2012 in<br />
Betrieb gehen.<br />
/<br />
H+H Herrmann + Hieber GmbH<br />
Rechbergstraße 46<br />
73770 Denkendorf/Stuttgart<br />
Tel. +49 711 93467-0<br />
www.herrmannhieber.de<br />
(sm 120303429) K<br />
Erweitertes Rohrspektrum bei geschweißten Stahlrohren<br />
Leverkusen/Malomice (Pl). Die Wuppermann-Gruppe hat mit dem Kauf eines Produktionswerks<br />
im polnischen Malomice ihre Produktpalette und ihre Aktivitäten in Osteuropa erweitert.<br />
WW K Das Werk gehörte zur Insolvenzmasse<br />
der Alpos-Gruppe , die ihren Sitz in Slowenien<br />
hat. In Insolvenz befand es sich seit Dezember<br />
2010. Mit dem Geschäftsführer Konrad Waszak,<br />
der bereits bei Alpos an gestellt war, läuft<br />
die Produktion nun unter dem Namen »Wuppermann<br />
Polska sp. z o.o.«.<br />
Die Werksübernahme gehört zum konsequenten<br />
Ausbau der Präsenz der Gruppe im<br />
osteuropäischen Stahlmarkt, wie Dr. C. L.<br />
Theodor Wuppermann, Vorstand Finanzen<br />
und Sprecher des Vorstands, erläuterte. So<br />
produziert die Gruppe bereits seit zehn Jahren<br />
in Tschechien.<br />
Das Werk in Malomice hat zwei Rohrstraßen<br />
für die Herstellung von schwarzen und verzinkten<br />
Rohren. Sichergestellt wird die<br />
Materialversorgung über eine Spaltanlage.<br />
Zudem werden auch Kundenaufträge im<br />
Spaltbandbereich bearbeitet. Bei Wuppermann<br />
wird dieses Werk im Geschäftsbereich<br />
Technische Produkte angesiedelt. Nun kann<br />
die komplette Palette an geschweißten<br />
Stahlrohren geliefert werden.<br />
/Wuppermann AG<br />
Ottostraße 5<br />
51381 Leverkusen<br />
Tel. +49 2171 5000-800<br />
www.wuppermann.com<br />
(120303345/1)<br />
Neben gebeizten, verzinkten und Edelstahlrohren produziert Wuppermann nun auch schwarze<br />
Rohre (Foto: Wuppermann).<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand B30<br />
(sm 120303345) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 87<br />
Wirtschaftlicheres Biegen und Trennen kompakter Geometrien<br />
Schmallenberg. Das sauerländische Unternehmen transfluid ® Maschinenbau GmbH hat mit einer innovativen,<br />
effektiven Lösung extremen Materialverlust bei der Verarbeitung kompakter Rohrgeometrien überwunden.<br />
WWK Eine Biegemaschine mit einer speziellen<br />
Kombination aus Biege- und Trennverfahren,<br />
das auf individuellen Kundenwunsch<br />
hin entwickelt wurde, bietet nun Zeit- und<br />
Materialersparnis für die Praxis.<br />
Die Biegemaschine ist in allen Achsen und<br />
Bewegungen elektrisch angetrieben. Sie verfügt<br />
über drei Biegeebenen. Auf einer weiteren<br />
Ebene kann das Rohr mit Messern<br />
genau und nahezu beschädigungsfrei<br />
getrennt werden.<br />
Ohne weiteren Nachbeschnitt ist damit die<br />
sofortige Verarbeitung des Werkstücks in<br />
weiteren Prozessen sichergestellt. Die Neuentwicklung<br />
ist in der Lage, Rohre bis 140 x<br />
2 D zu biegen und zu fertigen. Pro Geometrie<br />
kommt es zu einer durchschnittlichen Materialersparnis<br />
bis zum zweifachen Rohrdurchmesser.<br />
Sehr interessant ist diese be -<br />
sondere Art des Maschinenaufbaus beispielsweise<br />
für die Herstellung von Abgasrohren.<br />
Für den wirtschaftlichen Vorsprung sorgt<br />
auch die Rohrnutzlänge der Maschine von<br />
bis zu 6 m. Nach dem Beladen können die<br />
gewünschte Geometrie und der erste Bogen<br />
der nachfolgenden Geometrie gebogen werden.<br />
transfluid hat seine Biegetechnologie<br />
hierfür mit zehn servoelek trisch angetriebenen<br />
Achsen ausgestattet. Anschließend<br />
sorgen die Messer der Trenneinrichtung<br />
für einen präzisen Schnitt und trennen die<br />
bereits gebogene Geometrie sauber vom<br />
unbearbeiteten Rohrstück. »Biegeradien und<br />
Spannflächen sind hier äußerst anspruchsvoll.<br />
Die transfluid-Lösung ermöglicht deren<br />
Umsetzung, weil die Maschine auch nachrücken<br />
kann«, so Geschäftsführer Gerd Nöker.<br />
Was transfluid an weiteren zukunftsweisenden<br />
Lösungen für die Rohrbearbeitung bietet,<br />
können Besucher auf der Tube erleben.<br />
Effiziente<br />
Biege-Trenn-<br />
Technologie von<br />
transfluid für kompakte<br />
Rohrgeometrien.<br />
(120303313/1)<br />
/<br />
transfluid ®<br />
Maschinenbau GmbH<br />
<br />
57392 Schmallenberg<br />
Tel. +49 2972 97150<br />
www.transfluid.de<br />
wire & Tube: Halle 05, Stand 5G34<br />
(sm120303313) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
88 K <br />
Schweißspritzerschutz in hohlen Werkstücken<br />
Haiger. Die Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, entwickelte ein bislang auf dem Markt einmaliges System<br />
zur Vermeidung hartnäckiger Spritzerrückstände im Bauteilinneren, wie sie beim Zusammenschweißen<br />
hohlwandiger Werkstücke, insbesondere bei Rohren, entstehen.<br />
(120203116/1)<br />
WW K Die im Bereich der Verbindungsstelle<br />
fest anhaftenden Schweißspritzer haben<br />
oftmals negative Auswirkungen auf die<br />
Funktion der Bauteile und müssen aufwendig<br />
entfernt werden. Besonders kritisch ist<br />
dies, wenn es sich bei der Innenwand eines<br />
Rohres um eine Funktionsfläche handelt.<br />
Erfolgreich eingesetzt wird der neuentwickelte<br />
Spritzerschutz unter anderem beim<br />
Zusammenschweißen verschiedener Hydraulikzylinder<br />
im MSG-Laser-Hybrid-Schweißverfahren,<br />
das für eine volle Durchschweißung<br />
eine freie Wurzel ohne Badsicherung<br />
benötigt. Der Laserstrahl muss dabei die<br />
Rohrwandung frei durchdringen können, wo -<br />
bei eine starke Beschädigung der Rohrinnenseite<br />
infolge Spritzerhaftung gegeben ist.<br />
Das neue Spritzerschutzsystem basiert auf<br />
einem mittels 3-D-Aufhängung gelagerten<br />
Auffangbehälter, dessen Abdichtkonturen<br />
sich exakt an die Rohrinnenfläche anlegen.<br />
Dies bewirkt nun vorteilhaft, dass der austretende<br />
Laserstrahl sowie die Schweißspritzer<br />
im Behälter zentral aufgefangen werden.<br />
Somit bleibt die Bauteilinnenfläche<br />
sauber, eine aufwendige Nacharbeit entfällt.<br />
Damit sich der Spritzerschutz auch immer<br />
exakt an der Stelle befindet, an der die Verunreinigung<br />
des Bauteils verhindert werden<br />
soll, wird er mittels NC-Verfahreinheit automatisch<br />
unmittelbar unter der Schweißnaht<br />
positioniert.<br />
Eine integrierte elektronische Abfrage<br />
stellt sicher, dass der Schweißprozess erst<br />
startet, wenn der Spritzerschutz tatsächlich<br />
am Bauteilinneren anliegt.<br />
Erst nach einer Vielzahl von Schweißungen<br />
müssen die Ablagerungen im Auffangbehälter<br />
entfernt werden. Dies geschieht<br />
durch einfaches Entkoppeln und ohne zu -<br />
sätzliches Werkzeug.<br />
Der neue Spritzerschutz bietet ein enormes<br />
Einsparpotenzial in allen Bereichen der<br />
Behälter- und Rohrfertigung. Zusätzliche<br />
Arbeitsschritte werden vermieden und das<br />
Produktdesign kann ungeachtet etwaiger<br />
Schweißspritzer beliebig gestaltet werden.<br />
/<br />
Das neu entwickelte<br />
Spritzerschutzsystem:<br />
Der Auffangbehälter<br />
für die Schweißspritzer<br />
befindet sich<br />
direkt unter der<br />
Verbindungsstelle<br />
zweier Rohre<br />
(Foto: Cloos).<br />
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />
Industriestraße<br />
35708 Haiger<br />
Tel. + 49 2773 85-0<br />
www.cloos.de<br />
(sm 120203116) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
90 K <br />
Rohrbeschriftungen vom Kennzeichnungsprofi REA JET<br />
Mühltal. Auf der Messe Tube präsentiert REA JET, ein global tätiger Kennzeichnungsspezialist,<br />
Profilösungen für die Markierung von Metall- und Kunststoffrohren.<br />
WW K Die Anforderungen an die Identifikation<br />
und Rückverfolgbarkeit einzelner Produkte<br />
oder ganzer Chargen wachsen. Auch<br />
Hersteller von Rohren müssen ihre Produkte<br />
zuverlässig und reproduzierbar kennzeichnen,<br />
oft unter schwierigen Verhältnissen:<br />
Hohe Umgebungs- und Materialtemperaturen,<br />
wechselnde Produktionsgeschwindigkeiten,<br />
nasse oder ölige Oberflächen sind<br />
Herausforderungen, denen Standardlösungen<br />
selten gewachsen sind.<br />
REA JET zählt mit seinen robusten Be -<br />
schriftungssystemen zu den internationalen<br />
Marktführern. Die Systeme kennzeichnen<br />
(120303411/1)<br />
berührungslos mit Tinte und Farbe, kommunizieren<br />
über Schnittstellen mit anderen<br />
Systemen und verarbeiten wechselnde<br />
Druckinformationen in Echtzeit. Kompakte<br />
Abmessungen und der modulare Aufbau<br />
der Lösungen von REA JET garantieren die<br />
flexible Integration in die bestehende Produktionsumgebung.<br />
Auf dem REA-JET-Messestand werden<br />
sowohl bewährte als auch neueste Technologien<br />
für Aufgabenstellungen in der Rohr-,<br />
Profil- und Halbzeugkennzeichnung vorgestellt.<br />
Dazu gehören die alphanumerische<br />
Innen- und Außenrohrbeschriftungen mit<br />
Tinte, Farbe oder Laser sowie farbige Ring-,<br />
Linien- und Schweißnahtmarkierungen.<br />
Ebenfalls gezeigt werden Systemlösungen<br />
zum Aufbringen maschinenlesbarer Codes,<br />
moderne Schnittstellen für die Netzwerkintegration,<br />
die Kommunikation mit Produktionsleitrechnern<br />
und der Druck aus Datenbanken.<br />
/<br />
REA Elektronik GmbH<br />
Teichwiesenstraße 1<br />
64367 Mühltal-Waschenbach<br />
Tel. +49 6154 638-0<br />
<br />
Robuste Großschrift-Tintenstrahldrucker kennzeichnen Stahlrohre auch unter schwierigen<br />
Bedingungen (Foto: REA JET).<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand D 38<br />
(sm 120303411) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 91<br />
BEWEGLICHE 4-WEGE-STAPLER<br />
FÜR LANGGUT<br />
Monaghan/Irl. Combilift behauptet weltweit<br />
eine führende Position auf dem Langgut-Handling-Sektor<br />
und stellt eine breite Palette von<br />
4-Wege-Staplern her. Diese Stapler sind allesamt<br />
für das sichere und platzsparende Transportieren<br />
von großen und sperrigen Ladungen gebaut worden,<br />
wie sie typischerweise auf dem Rohrsektor<br />
vorkommen. Auf der Tube 2012 in Düsseldorf<br />
zeigt das Unternehmen, wie sich Handling- und<br />
Lagerungsarbeiten verbessern lassen.<br />
Es werden zwei Modelle aus der C-Grundserie<br />
zu sehen sein: ein 4-t-Stapler (C 4000) und ein<br />
8-t-Stapler (C 8000). Die CD-Serie ist erst kürzlich<br />
überarbeitet worden und ist nun mit einer geräumigeren<br />
Kabine und einem neuen Armaturenbrett<br />
ausgestattet, das ein noch besseres Arbeiten<br />
erlaubt. Die gebogene Windschutzscheibe<br />
und die Verwendung von mehr Glas verbessern<br />
darüber hinaus die Sicht für den Fahrer.<br />
Außerdem wird der kleinere, aber dennoch<br />
starke Combi-CB auf dem Stand zu sehen sein.<br />
Der Combi-CB ist ein kompakter Gegengewichtsgabelstapler<br />
für das Handling von langem Langgut<br />
und Palettenware – gerade richtig für solche<br />
Unternehmen, die gemischte Ladungen bewegen<br />
müssen. Der Stapler ist ebenfalls klein genug,<br />
um mit ihm innerhalb von Containern zu arbeiten,<br />
damit die angelieferte Ware schnell ent laden<br />
werden kann. Ursprünglich war der Combi-CB<br />
für Gewichte von 2,5 t ausgelegt. Doch mittlerweile<br />
hat Combilift Modelle für 3 t und 4 t<br />
gebaut, um schwerere Lasten damit befördern<br />
zu können.<br />
/<br />
Combilift Ltd,<br />
Gallinagh, Co.<br />
Monaghan<br />
Irland<br />
Tel. +353 47 80500<br />
www.combilift.com<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand D 41<br />
(sm 120303415) K<br />
HERAUSFORDERUNGEN FÜR<br />
DAS METALLHANDWERK<br />
Stuttgart. Der Plan der Europäischen Union,<br />
bis zum Jahr 2020 um jeweils 20 % Energieeffizienzsteigerungen,<br />
Energieverbrauchsreduzierungen<br />
sowie Energiegewinnung aus erneuerbaren<br />
Energien zu erzielen, betrifft das Metallhandwerk<br />
in starkem Maße. Ein Arbeitskreis<br />
beim Unternehmerverband Metall Baden-Württemberg<br />
(UVM) hat sich daher in den letzten<br />
Monaten eingehend mit dem Thema »Erneuerbare<br />
Energien« auseinandergesetzt und die<br />
Anforderungen definiert, denen sich das Metallhandwerk<br />
in diesem Zusammenhang stellen<br />
muss. Kleinere Handwerksbetriebe verfügen<br />
dabei häufig nicht über das nötige Fachwissen<br />
und haben keine Kenntnisse über Fördermöglichkeiten.<br />
Um die Mitgliedsbetriebe in der Aufgabe,<br />
bestehende Energietechniken zu optimieren und<br />
Kosten und Nutzen abzuwägen, zu unterstützen,<br />
bietet der UVM Baden-Württemberg daher um -<br />
fassende Beratung an. Im Auftrag des UVM wird<br />
Ulrich Korb, Geschäftsführer des Ingenieurbüros<br />
Schuler Energie- und Gebäudetechnik, Modelle<br />
für zukunftsfähige Energiekonzepte erstellen.<br />
Zunächst, in einer ersten Phase, werden an<br />
ausgewählten Modellbetrieben Konzepte erarbeitet.<br />
Diese sollen dann in der zweiten Phase<br />
für weitere interessierte Betriebe zur Anwendung<br />
kommen. Zur Beratungstätigkeit des UVM<br />
zählt schließlich auch, die Mitgliedsbetriebe über<br />
mögliche Förderungen und Zuschüsse zu informieren<br />
und sie bei der Antragstellung zu unterstützen.<br />
www.metall-verband.de<br />
/<br />
(sm 120303280) K<br />
AUFNAHME DER<br />
EDELSTAHLPRODUKTION BEI<br />
XINGTAI STEEL<br />
Erlangen. Der chinesische Stahlerzeuger Xingtai<br />
Iron & Steel Corp., Ltd. (Xingtai Steel) hat im<br />
Juli 2011 Siemens VAI Metals Technologies die<br />
Endabnahmebescheinigung für sekundärmetallurgische<br />
Einrichtungen und eine viersträngige<br />
Knüppelstranggießanlage erteilt. Die Anlagen<br />
sind Teil eines neuen Stahlwerks in Xingtai, Provinz<br />
Hebei, zur Erzeugung von Langprodukten<br />
aus nichtrostenden und Spezialstählen.<br />
(sm 120103111) K<br />
BADISCHE STAHLWERKE<br />
BESTELLT MODERNISIERUNGS-<br />
LÖSUNG FÜR DRAHTWALZWERK<br />
Erlangen. Siemens VAI Metals Technologies<br />
hat von der Badische Stahlwerke GmbH in Kehl<br />
den Auftrag erhalten, das Drahtwalzwerk des<br />
Unternehmens grundlegend zu modernisieren.<br />
Das Automatisierungssystem der zweiadrigen<br />
Drahtstraße wird auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht und die Anlage mit zwei neuen<br />
Drahtauslässen ausgerüstet. Ziel der Modernisierung<br />
ist es, die Anlageneffizienz zu erhöhen<br />
und das Werk den Erfordernissen des Marktes<br />
anzupassen. Das Auftragsvolumen liegt im zweistelligen<br />
Mill.-€-Bereich. Das Projekt wird in drei<br />
Phasen durchgeführt und soll Anfang 2014 abgeschlossen<br />
sein.<br />
(sm 111102869) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
K 93<br />
12. Deutscher Brennschneidtag<br />
Solingen. Unter dem Motto »Grenzen durchbrechen« trifft sich am<br />
10. Mai in Solingen das »Who-is-who« der Stahlschneidindustrie.<br />
WW K Maschinen- und Softwarehersteller<br />
treffen hier ihre Kunden aus den Bereichen<br />
Stahlhandel, Lohnschneiden, Stahl-, Anlagen-,<br />
Apparate-, Fahrzeug-, Behälterbau<br />
und weiteren Branchen – sie alle lassen sich<br />
informieren, inspirieren und knüpfen neue<br />
Kontakte. Die Eröffnung übernimmt der<br />
Oberbürgermeister der Stadt Solingen, Herr<br />
Norbert Feith.<br />
Der 12. Brennschneidtag besteht aus<br />
einem Kongress sowie aus einer begleitenden<br />
Messe, in der Aussteller ihre Neuigkeiten<br />
präsentieren. Besonderer Höhepunkt<br />
des Kongresses: Die Dillinger-Tochter Jebens<br />
stellt ihre Fasenlösung in der Praxis vor.<br />
Prof. Dr. Giesekus referiert über die Worklife-Balance<br />
im Stahlgeschäft. Der Werbeprofi<br />
Unikat stellt Konzepte vor, wie sich<br />
Stahl verarbeitende Unternehmen aus der<br />
Masse hervorheben können. Dipl.-Ing. G.<br />
Hoffmann präsentiert die neue Leitlinie<br />
10.05, durch die versteckte Betriebskosten<br />
im Zuschnitt gespart werden können.<br />
Der Veranstalter hat ein Kontingent von<br />
50 Messe-Freikarten für schnell Interessierte<br />
bereitgestellt.<br />
www.brennschneidtag.de<br />
/<br />
(sm 120303480) K<br />
NEUES STAHLWERK IN RUSSLAND<br />
Düsseldorf. SMS Siemag hat im vergangenen<br />
Jahr bei Pervouralsk Novo Trubny Works (PNTZ),<br />
ChelPipe Group, einem russischen Anbieter von<br />
Rohrprodukten, ein neues Elektrostahlwerk<br />
erfolgreich in Betrieb genommen. Das neue<br />
Stahlwerk mit dem Namen »Iron Ozone 32«<br />
beliefert vorhandene Rohrwalzwerke der<br />
ChelPipe Group mit qualitativ hochwertigen<br />
Knüppeln zur Herstellung von Nahtlosrohren.<br />
Das Werk ist ausgelegt für eine jährliche Produktion<br />
von 1,1 Mill. t Knüppeln.<br />
Nach Aussage des Generaldirektors von<br />
ChelPipe, Alexander Fyodorov, ist »Iron Ozone<br />
32 ein weiterer Schritt in Richtung Qualität<br />
sowohl bei den technischen An lagen als auch bei<br />
der Einhaltung der Umweltschutzvorschriften«.<br />
Die Produk tion umfasst die Erzeugung von Kohlenstoffstählen,<br />
insbesondere für die Röhrenherstellung<br />
zum Einsatz in der Erdöl- und Erdgasindustrie.<br />
(sm 110702264) K<br />
»ZINC SAVES KIDS«<br />
MIT HUMANITARIAN AWARD<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Düsseldorf. Die Spendenaktion »Zinc Saves<br />
Kids« wurde im November 2011 mit dem Humanitarian<br />
Award ausgezeichnet. Dieser Preis wird<br />
jährlich vom American College for Nutrition an<br />
Einzelpersonen oder Organisationen verliehen,<br />
die sich uneigennützig und effektiv für das Wohl<br />
der Menschheit einsetzen.<br />
»Zinc Saves Kids« ist eine Initiative der International<br />
Zinc Association (IZA) zur Unterstützung der<br />
Zink-Nährstoffprogramme der UNICEF und richtet<br />
sich an alle, die in der Zinkindustrie tätig sind.<br />
www.zincworld.org (sm 120203122) K<br />
/<br />
STAHLHÄNDLER-SUCHPORTAL<br />
VOM BDS<br />
Düsseldorf. Auf dem neuen Stahlhändler-<br />
Suchportal sind unter www.suche.stahlhandel.<br />
com insgesamt 435 BDS-Stahlhandelsunternehmen<br />
und -dienstleister aufgeführt. Mehr als 100<br />
Unternehmen haben neben den Basisdaten auch<br />
einen Premiumeintrag angelegt. Interessierte<br />
können Angaben über das Produktangebot<br />
sowie Kontaktinformationen erhalten. Die Suche<br />
nach »Stahlrohre« liefert beispielsweise rd. 350,<br />
bei »Präzisionsstahlrohre« findet man rd. 330<br />
Treffer. Für die optimale Nutzung der Suchfunktionen<br />
und die örtliche Abgrenzung der Ergebnisse<br />
ist die Postleitzahl erforderlich. Nach deren<br />
Eingabe kann das gesuchte Produkt ausgewählt<br />
werden. Dann startet bereits die Suche nach den<br />
Lieferanten im eingegebenen Umkreis. Der BDS<br />
betreut das Suchportal redaktionell, die Einträge<br />
sind stets aktuell. Seit dem Start Mitte November<br />
2011 bis Mitte Januar 2012 gab es bereits rd.<br />
1.000 Besuche. Durch Maßnahmen wie Suchmaschinenoptimierungen<br />
rechnet der BDS mit<br />
weiter steigenden Zugriffszahlen.<br />
www.suche.stahlhandel.com<br />
/<br />
(sm 120303492) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
94 K Special: Edelstahl<br />
Innovative Verarbeitung<br />
von Edelstahl Rostfrei<br />
von Dr. Hans-Peter Wilbert*<br />
Mit Edelstahl Rostfrei wird eine Materialgruppe bezeichnet, die neben<br />
hohen Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit auch hygienischen<br />
und vor allem ästhetischen Kriterien gerecht wird. Um die unumstrittenen<br />
Vorteile uneingeschränkt nutzen zu können, sind die materialtypischen<br />
Besonderheiten des Werkstoffs bei der Verarbeitung zu berücksichtigen.<br />
Die Entwicklung hierauf angepasster innovativer Verarbeitungstechniken<br />
ist die Basis für einen technisch-wirtschaftlich optimalen Umgang mit<br />
nichtrostenden Stählen.<br />
WW K Weit verbreitet ist das Stanzen von<br />
Edelstahl Rostfrei, das wegen einer größeren<br />
Scherfestigkeit im Vergleich zu unlegiertem<br />
Stahl mehr Kraft erfordert. Häufig lässt sich<br />
die erforderliche Kraft dadurch vermindern,<br />
dass ein Werkzeugteil angeschrägt wird. Soll<br />
das ausgestanzte Teil weiterverarbeitet werden,<br />
so wird die Matrize angeschrägt, während<br />
die Stempelunterseite plan bleibt, um<br />
ein Verziehen des Teiles zu vermeiden. Ist<br />
dagegen das ausgestanzte Stück Abfall, so<br />
soll der Stempel angeschrägt sein, damit das<br />
restliche Teil flach bleibt. Auch ist darauf zu<br />
achten, dass der Scherspalt zwischen Matrize<br />
und Stempel enger sein muss als bei unlegierten<br />
Stählen, damit der Werkstoff nicht<br />
über die Schneidkanten des Werkzeugs<br />
fließt und dadurch eine Kaltverfestigung<br />
erfährt, die Werkzeuge und Maschine unnötig<br />
beansprucht. Moderne Stanzmaschinen<br />
lassen heute kein Restgitter mehr übrig, was<br />
die Materialausnutzung und die Prozesssicherheit<br />
erhöht.<br />
Beim Lochen von Blechen ab 1 mm Dicke,<br />
mit konventionellen Stanzen, ist darauf zu<br />
achten, dass der kleinste Lochdurchmesser<br />
mindestens der doppelten Blechdicke entspricht.<br />
Der mögliche Lochabstand hängt<br />
hierbei von einer Vielzahl von Faktoren ab,<br />
wie der Blechdicke, Materialfestigkeit,<br />
Zähigkeit, der Anzahl der Löcher nebeneinander<br />
in Verbindung mit der Materialspannung<br />
und natürlich der Qualität der Stanzvorrichtung.<br />
Mit speziellen Stanzvorrichtungen<br />
und -werkzeugen lassen sich je nach<br />
Blechdicke aber mittlerweile auch deutlich<br />
kleinere Löcher und Lochabstände erzielen.<br />
Für alle Blechdicken gilt dabei, dass die Ausführung<br />
und Präzision der Niederhalter für<br />
das Werkstück an der Stanze besonders<br />
wichtig ist. Dort darf möglichst kein Luftspalt<br />
bzw. Spiel sein, sodass das Blech beim<br />
Herausziehen des Stempels nicht verkanten<br />
* Der Autor ist Geschäftsführer der Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei, Düsseldorf. Die Ausführungen basieren auf dem<br />
Merkblatt 822, das kostenfrei bei der Informationsstelle,<br />
Fax: +49 211 6707-344, angefordert werden kann.<br />
(120303375/1)<br />
Bild 1. Mit modernen Wasserstrahlschneidanlagen sind sogar dreidimensionales<br />
Schneiden und Schrägschnitte möglich (Foto: Modersohn).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Bild 2. Das Fließbohren ist ein geeignetes Verfahren,<br />
wenn die Materialdicke nicht ausreicht, um genügend<br />
Gewindegänge einzubringen (Foto: Modersohn).<br />
(120303375/2)<br />
kann. Sehr leistungsfähige Stanzen arbeiten<br />
deshalb mit stark federnden Niederhaltern,<br />
die das Werkstück während des Stanzvorganges<br />
zwischen Stanztisch und Niederhalterplatte<br />
fest einklemmen.<br />
Als ein kaltes, abriebarmes Trennverfahren<br />
hat sich das Wasserstrahlschneiden zu<br />
einer interessanten Verarbeitungstechnik<br />
entwickelt (Bild 1). Es gibt keine Gefügeveränderung<br />
in der Schneidzone. Mit dem<br />
dünnen Schneidstrahl steht ein universelles<br />
Werkzeug zur Verfügung, mit dem beliebige<br />
Konturen geschnitten werden können. Die<br />
Schnittkanten sind gratfrei und müssen<br />
nicht nachbearbeitet werden. Dem Hochdruckwasserstrahl<br />
mit einem Druck von bis<br />
zu über 6.000 bar wird zum Trennen von<br />
nichtrostenden Stählen meist ein abrasives,<br />
eisenfreies Schleifgranulat beigemischt. Die<br />
Wirkung ist eine Mikrozerspanung, mit der<br />
sogar noch über 150 mm dicke Profile und<br />
Bleche geschnitten werden können. Die<br />
Schneidgeschwindigkeit bestimmt dabei die<br />
Schnittqualität und Wirtschaftlichkeit. Mit<br />
modernen Anlagen sind dreidimensionales<br />
Schneiden und Schrägschnitte möglich. Die<br />
Bleche können auch mehrlagig geschnitten<br />
werden, wobei darauf zu achten ist, dass<br />
alle Tafeln immer sehr gut während des<br />
Schneidvorganges am Schneidtisch fixiert<br />
sind und nicht zu kleine Teile geschnitten<br />
werden.<br />
Alternativ können beim Laserstrahlschneiden,<br />
meist mit Gaslasern auf Kohlendioxidbasis,<br />
Teile bis zu 30 mm Dicke getrennt<br />
werden, wobei der Laserstrahl so ausgerichtet<br />
wird, dass sein Brennfleck etwa 50 m<br />
beträgt. Der reaktionsträge Stickstoff als<br />
Schneidgas wird zum Ausblasen eingesetzt.<br />
Dadurch wird ein Oxidieren der Schnittkante<br />
vermieden und bei dünneren Blechen sind<br />
die Schnittkanten, zusätzlich zur Gratfreiheit,<br />
frei von Anlauffarben und müssen<br />
nicht nachbearbeitet werden. Mit zunehmender<br />
Materialdicke allerdings kann es zur<br />
Bildung von Schneidgrat kommen, der<br />
mechanisch nachbearbeitet werden muss.<br />
Die dünnen Schnittfugen verringern Schnittverluste<br />
und ergeben senkrechte Schnittkanten,<br />
eine minimale wärmebeeinflusste<br />
Zone und geringen Wärmeverzug. Mit dieser<br />
Schneidtechnik lassen sich feinste Strukturen<br />
mit sehr spitzen Winkeln und schmalen<br />
Stegen erzeugen.<br />
Für die Feinwerktechnik wurde ein neues<br />
Kombinationsverfahren entwickelt, das<br />
einen Wasserstrahl mit 500 bar Druck und<br />
0,1 mm Durchmesser mit einem Nd:YAG-<br />
Laser so verbindet, dass der Laserstrahl in<br />
dem Wasserstrahl durch den unterschiedlichen<br />
Brechungsindex zwischen Wasser und<br />
Luft wie in einer Glasfaser geführt wird. So<br />
können Folien von 0,1 mm Dicke geschnitten<br />
werden.<br />
Zum Gewindeschneiden bei dünnen Blechen,<br />
bei denen die Materialdicke nicht ausreicht,<br />
um genügend Gewindegänge einzubringen,<br />
eröffnet das Fließbohren einen<br />
alternativen Lösungsansatz (Bild 2). Das<br />
Fließbohren ist für Blech- bzw. Wanddicken<br />
von 0,7 bis max. 5,0 mm geeignet. Je dicker<br />
das Blech, desto mehr Reibungshitze entsteht.<br />
Gängig sind daher Anwendungen bis<br />
zu einer Blechdicke von 2,0 mm und einem<br />
Lochdurchmesser von 12,0 mm. Der rotierende<br />
Fließbohrer wird unter entsprechendem<br />
Druck auf das Bauteil aufgesetzt, wo -<br />
durch so viel Reibungshitze entsteht, dass<br />
das Material weich bzw. verformbar wird.<br />
Während des Fließbohrvorgangs entweicht<br />
ein Teil des Materials zunächst nach oben.<br />
Der größte Teil aber fließt in Vorschubrichtung<br />
und bildet eine Buchse, deren Gesamtlänge<br />
bis zum Dreifachen der Ausgangsmaterialdicke<br />
beträgt. Diese ohne Spanabnahme<br />
entstandene Buchse kann als Lagerstelle<br />
dienen oder es können in einem zwei-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
96 K Special: Edelstahl<br />
(120303375/3)<br />
(120303375/4)<br />
Bild 3. Plasmahandschweißgeräte werden aufgrund geringer<br />
Wärmeeinbringung, verbunden mit schmaler Wärmeeinflusszone<br />
und hoher Schweißgeschwindigkeit, vor allem im Apparate- und<br />
Behälterbau zunehmend eingesetzt (Foto: Modersohn).<br />
Bild 4. Elektrochemisches Beizen ist ideal für die Nachbearbeitung von<br />
Schweißnähten auf der Baustelle (Foto: Bymat).<br />
ten Arbeitsschritt jetzt genügend Gewindegänge<br />
eingebracht werden, um ein stabiles<br />
Gewinde mit hohen Auszugskräften zu<br />
erhalten.<br />
Neben den üblichen WIG- und MAG-<br />
Schweißverfahren stellt für Werkstücke bis<br />
10 mm Dicke das Plasmalichtbogenschweißen<br />
mit und ohne Zusatzwerkstoff eine<br />
moderne Verarbeitungsvariante dar. Vorteilhaft<br />
sind schmale Nähte und eine schmale<br />
Wärmeeinflusszone. Das Verfahren wird in<br />
der Regel maschinell angewendet und er -<br />
möglicht hohe Schweißgeschwindigkeiten.<br />
Als Plasma- und Schutzgas werden Argon<br />
bzw. Argon-Wasserstoff verwendet. Zunehmend<br />
werden vor allem im Apparate- und<br />
Behälterbau Plasmahandschweißgeräte ein-<br />
gesetzt (Bild 3). Das Mikroplasmaschweißen<br />
eignet sich besonders für sehr dünne Bauteile<br />
(Wanddicken von 0,1 bis 1,0 mm), die<br />
sich mit dem WIG-Verfahren kaum noch<br />
schweißen lassen.<br />
Voraussetzung für die Passivität des nichtrostenden<br />
Stahls ist eine metallisch blanke<br />
Oberfläche, die auch nach einem Schweißprozess<br />
auf der Baustelle wiederherzustellen<br />
ist. Hier kann das übliche Nahtbeizen mit<br />
Beizpaste durch elektrochemisches Beizen<br />
mit mobilen Handgeräten ersetzt werden<br />
(Bild 4). Dabei wird auf einem dazu vorgesehenen<br />
Handstempel ein Stück Glasfasergewebe<br />
befestigt bzw. ein Pinsel in stark<br />
verdünnte, die Umwelt nicht schädigende<br />
Phosphorsäure getaucht. An eine 24-V-<br />
Wechselstromquelle angeschlossen, wird<br />
dann das Werkzeug an der Schweißnaht<br />
entlanggeführt, Oxidschicht und Anlauffarben<br />
beseitigt und die Werkstoffoberfläche<br />
gleichzeitig passiviert, was vorteilhaft für die<br />
Korrosionsbeständigkeit ist. (sm 120303375) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
ISER<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-0<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
DAMSTAHL-NIEDERLASSUNG<br />
UMGEZOGEN<br />
Langenfeld/Magdeburg. Seit Januar dieses<br />
Jahres ist die Damstahl-Niederlassung aus Burg<br />
in neue, größere Räumlichkeiten nach Magdeburg<br />
gezogen. Direkt an der Elbe gelegen, bieten<br />
die neuen Geschäftsräume mit Blick auf den<br />
Magdeburger Dom ausreichend Platz, um dem<br />
stetigen Wachstum des Unternehmens gerecht<br />
zu werden. »Schon jetzt wurde das Team um<br />
einen weiteren Mitarbeiter verstärkt, der zum<br />
einen als Key-Account-Manager im Außendienst<br />
tätig ist und zum anderen als Produktmanager<br />
unseren Bereich Fittings und Flansche verstärken<br />
soll«, freut sich Vertriebsleiter Thomas Cramer<br />
über den Zuwachs.<br />
Die Damstahl-Gruppe ist ein international aufgestelltes<br />
Handelsunternehmen für nichtrostende<br />
und säurebeständige Edelstähle mit Standorten<br />
in Deutschland, Dänemark, Schweden,<br />
Norwegen, England und den Niederlanden. Im<br />
Jahr 2010 hat die Gruppe 70.000 t Edelstahl<br />
abgesetzt. Der Zentraleinkauf arbeitet weltweit<br />
mit den besten und zuverlässigsten Lieferanten<br />
zusammen. Am Zentrallagerstandort in Langenfeld/Rheinland<br />
verfügt das Unternehmen permanent<br />
über 7.000 t nahtlose und geschweißte<br />
Rohre, Rohrzubehör, Bleche und Stabstahl.<br />
/<br />
Damstahl GmbH –<br />
Niederlassung Magdeburg<br />
Schleinufer 11<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel. +49 391 557226-50<br />
www.damstahl.com<br />
wire & Tube: Halle 3, Stand B48<br />
(sm 120303349) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
98 K Special: Edelstahl<br />
Ein neuer Weltmarktführer entsteht<br />
ThyssenKrupp und Outokumpu bündeln Edelstahlgeschäfte<br />
Essen/Espoo. ThyssenKrupp und Outokumpu haben den Zusammenschluss<br />
von Outokumpu und Inoxum, der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp,<br />
angekündigt. Damit entsteht ein neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor.<br />
Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG und das Board of Directors von<br />
Outokumpu haben den Zusammenschluss genehmigt. Der Unternehmenswert<br />
für Inoxum wurde mit rd. 2,7 Mrd. € kalkuliert.<br />
WWK Die Vereinbarung sieht vor, dass Thyssen-<br />
Krupp für die Einbringung von Inoxum einen<br />
Anteil von 29,9 % an dem neuen Unternehmen<br />
erhalten wird. Zudem wird Outokumpu<br />
1 Mrd. € in bar zahlen, um Finanzschulden<br />
von Inoxum bei ThyssenKrupp abzulösen<br />
sowie weitere Schulden von Inoxum, bestehend<br />
aus externen Finanzverbindlichkeiten<br />
und Pensionsverpflichtungen von insgesamt<br />
422 Mill. €, zu übernehmen. Darüber hinaus<br />
behält ThyssenKrupp eine Finanzforderung<br />
gegen Outokumpu im Nominalwert von 235<br />
Mill. € (Stand: 30. September 2011). Der Zu -<br />
sammenschluss muss noch von den zuständigen<br />
Regulierungsbehörden genehmigt werden.<br />
Outokumpu wird nach der Zustimmung<br />
seiner Aktionäre im Rahmen der Transaktion<br />
sein Kapital erhöhen. Bis zum Jahresende<br />
2012 soll die Transaktion abgeschlossen sein.<br />
Die Produktpaletten ergänzen sich<br />
Durch den Zusammenschluss entsteht ein<br />
neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor<br />
mit mehr als 19.000 Mitarbeitern weltweit<br />
(zum Stichtag 30. September 2011), die<br />
einen Umsatz von rd. 11,8 Mrd. € (annualisierte<br />
Pro-forma-Zahlen für den 12-Monats-<br />
Zeitraum bis 30. September 2011) generieren.<br />
Die Produktpalette und die Kundensegmente<br />
beider Partner ergänzen sich hervorragend.<br />
Während Outokumpu bei austenitischen<br />
und Duplexstählen, unter anderem<br />
für die Chemieindustrie und den Energiesektor,<br />
führend ist, zählt Inoxum zu den<br />
(120303423/1)<br />
Handschlag<br />
zwischen Heinrich<br />
Hiesinger, CEO<br />
ThyssenKrupp, und<br />
Mika Seitovirta,<br />
Chef von<br />
Outokumpu (Foto:<br />
ThyssenKrupp).<br />
führenden Unternehmen bei ferritischen,<br />
nickelfreien Stählen für die Automobilindustrie<br />
sowie Produkten der »weißen Ware«<br />
und ist darüber hinaus ein bedeutender<br />
Anbieter von Hochleistungswerkstoffen,<br />
u. a. für die Flugzeugindustrie.<br />
Das neue Unternehmen wird unter dem<br />
Namen Outokumpu firmieren, seinen Hauptsitz<br />
in Espoo, Finnland, haben und an der<br />
NASDAQ OMX in Helsinki börsennotiert sein.<br />
Mika Seitovirta, Chef von Outokumpu, wird<br />
weiterhin als CEO des neuen Unternehmens<br />
tätig sein. Als einer der zukünftigen Hauptaktionäre<br />
von Outokumpu soll Thyssen Krupp<br />
einen Sitz im Board of Directors von Outokumpu<br />
erhalten. Der finnische Staatsfonds<br />
Solidium, der einen Anteil von 30,8 % an<br />
Outokumpu hält, will die Transaktion durch<br />
eine Beteiligung an der Kapitalerhöhung<br />
unterstützen.<br />
Nachhaltige Perspektive<br />
für Beschäftigung<br />
Outokumpu geht davon aus, dass die Transaktion<br />
signifikante Synergien schafft. Sie<br />
sollen durch eine effizientere Nutzung der<br />
Kapazitäten in Europa, durch gemeinsame<br />
Vorteile bei Einkauf und Energiekosten<br />
sowie durch Optimierung von Logistik und<br />
Vertrieb erzielt werden. Dabei plant Outokumpu,<br />
die Schmelzkapazitäten zu reduzieren<br />
und die Flüssigphase am deutschen<br />
Produktionsstandort Krefeld zu schließen. In<br />
diesem Bereich arbeiten derzeit etwa 400<br />
Mitarbeiter. Die Flüssigphase in Bochum<br />
wird dagegen mindestens bis Ende 2016<br />
fortgeführt und dabei auf ihre Wirtschaftlichkeit<br />
überprüft. Derzeit sind dort 420<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Die Verhandlungspartner<br />
haben mit den Arbeitnehmervertretern<br />
eine Vereinbarung zur Standort- und<br />
Beschäftigungssicherung getroffen. Dazu<br />
zählt der grundsätzliche Verzicht auf be -<br />
triebsbedingte Kündigungen an allen deutschen<br />
Produktionsstandorten bis Ende<br />
2015. Alle Inoxum-Standorte in Deutschland<br />
werden uneingeschränkt bis mindestens<br />
2015 erhalten. ThyssenKrupp hat sich<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Edelstahl K 99<br />
außerdem vertraglich verpflichtet, bis<br />
zu 600 Mitarbeiter der Inoxum-Standorte<br />
zu übernehmen, die von einem<br />
Arbeitsplatzverlust bedroht sind.<br />
Die Flüssigphase in Krefeld wird<br />
schrittweise bis Ende 2013 eingestellt.<br />
Mindestens bis zu diesem Zeitpunkt<br />
wird auch die bestehende Bandgießanlage<br />
fortgeführt. Insgesamt soll das<br />
Kaltwalzwerk in Krefeld aufgewertet<br />
werden: Dort soll ein Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum eingerichtet<br />
werden; außerdem soll ein zusätzliches<br />
Kaltwalzvolumen von 70.000 bis<br />
90.000 t/a nach Krefeld und Dillenburg<br />
verlagert werden.<br />
ThyssenKrupp setzt Portfolioverkäufe<br />
zügig um<br />
ThyssenKrupp hatte die Trennung von<br />
Inoxum im Mai 2011 als Teil seiner strategischen<br />
Weiterentwicklung beschlossen.<br />
Der Konzern hatte im Rahmen<br />
einer Portfolio optimierung angekündigt,<br />
sich von solchen Geschäften zu<br />
trennen, für die alternative strategische<br />
Optionen außerhalb des Konzerns tragfähiger<br />
sind. Insgesamt handelt es sich<br />
dabei um Geschäfte mit einem Umsatzvolumen<br />
von rd. 10 Mrd. €. Mit der nun<br />
beschlossenen Einbringung von Inoxum<br />
hat ThyssenKrupp nur neun Monate<br />
später für rd. 80 % Prozent des zu veräußernden<br />
Umsatzvolumens Verkaufsverträge<br />
unterzeichnet oder die Transaktionen<br />
bereits abgeschlossen. Die<br />
beiden Verkaufsprozesse für Waupaca<br />
und Tailored Blanks schreiten ebenfalls<br />
planmäßig voran. (sm 120303423) K<br />
SCHLACKENABSATZ<br />
FORTGESETZT<br />
Piding. Der Max Aicher GmbH gelang es 2011,<br />
nahezu 200.000 t an Elektroofenschlacke zu verwerten.<br />
Mit dieser Steigerung übertrifft das<br />
Unternehmen den Vorjahresabsatz deutlich und<br />
baut damit seine Lagerbestände weiter stark ab.<br />
(sm 120203234) K<br />
SCHWERE PROFILSTRASSE<br />
FÜR DIE MONGOLEI<br />
Düsseldorf. Das chinesische Unternehmen<br />
Inner Mongolia Baotou Steel Union Co. Ltd. aus<br />
der Provinz Inner Mongolia hat SMS Meer den<br />
Auftrag für eine schwere Profilstraße erteilt. Mit<br />
der neuen Anlage kann Baotou künftig Träger im<br />
Abmessungsbereich von 200 bis 1.000 mm Steghöhe,<br />
Schienen von 52 kg/m bis 75 kg/m und<br />
U-förmige Spundbohlen bis zu 600 mm herstellen.<br />
Dank der modernen CCS ® -Walzgerüste<br />
(Compact Cartridge Stand) und einer Neun-<br />
Rollen-CRS ® -Richtmaschine (Compact Roller<br />
Straightener) sind Profilwechsel in nur 20 min<br />
möglich. Das sichert Baotou Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Jahreskapazität beträgt 1,2<br />
Mill. t. Zum Lieferumfang gehören die Planung<br />
und das Engineering, die technologischen Kernausrüstungen,<br />
das Training des Kundenpersonals<br />
sowie die Montage- und Inbetriebnahmeüberwachung.<br />
(sm 120303161) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
100 K Special: Edelstahl<br />
Beim Besteck ist Ästhetik gefragt<br />
WMF setzt auf Qualitätsmaterial von ThyssenKrupp Nirosta<br />
Essen. In Sachen Design, Qualität und Langlebigkeit werden von deutschen<br />
Haushalten an Besteck und Küchengeschirr hohe Ansprüche gestellt. Für<br />
den Besteck- und Küchengerätehersteller WMF ist der von ThyssenKrupp<br />
Nirosta entwickelte Werkstoff Cromargan das perfekte Material, um diese<br />
Merkmale in ihren Produkten angemessen zur Geltung zu bringen.<br />
WW K Der Designer Peter Ramminger kann<br />
auf eine mehr als 30-jährige Unternehmenszugehörigkeit<br />
bei WMF im baden-württembergischen<br />
Geislingen an der Steige zurückblicken.<br />
Von ihm stammen unzählige richtungsweisende<br />
Entwürfe für den jahrzehntelangen<br />
Erfolg von WMF. »Ambiente, Topic oder Forte«<br />
heißen einige der Erfolgsmodelle des<br />
gebürtigen Württembergers, außerdem hat<br />
er das Design für die innovative erfolgreiche<br />
Kochgeschirrserie »Premium One« gestaltet.<br />
»Besteckentwicklung steht bei uns nicht<br />
alleine da. Wir wollen Esskultur schaffen«, so<br />
Cornelius Boerner, Designmanager bei WMF.<br />
Cromargan als Glücksgriff<br />
Besonderen Anteil am Erfolg von WFM hat<br />
der Werkstoff Cromargan. »Dieses Material,<br />
das ThyssenKrupp Nirosta entwickelt hat,<br />
haben wir hier zum ersten Mal für Besteck<br />
und Küchengeschirr eingesetzt«, erklärt<br />
Thomas Dix, Sprecher von WMF. Und seiner<br />
Meinung nach ist dieser Werkstoff damals<br />
wie heute ein Glücksgriff: unverwüstlich,<br />
säurebeständig, pflegeleicht. Zudem rostet<br />
er nicht und läuft auch nicht an, wie etwa<br />
Silber. »Zwar ist Cromargan schwerer zu<br />
prägen als etwa die bis dahin verwendeten<br />
Kupfer-Zink-Nickel-Verbindungen, aber<br />
Bestecke aus diesem Material sind sehr<br />
robust und muten dennoch obendrein an<br />
wie Silber«, so Dix. Und das ist auch ein entscheidender<br />
Faktor, warum die Tischwerkzeugtüftler<br />
Material der ThyssenKrupp Ni -<br />
rosta verwenden. »Unseren Forschern und<br />
Entwicklern von WMF ist es gelungen, Cromargan<br />
so zu veredeln, dass es 150-mal<br />
kratzbeständiger wird als herkömmlicher<br />
Edelstahl: Cromargan protect war geboren«,<br />
berichtet Dix. »Starke Beanspruchung<br />
und häufiger Einsatz in der Spülmaschine<br />
können ihm nichts anhaben. Polierte Oberflächen<br />
bleiben glänzend, mattierte bleiben<br />
matt. Das Besteck sieht nach Jahren noch<br />
makellos aus – beinahe wie am ersten Tag.«<br />
Die meisten Entwürfe entstehen heute am Computer, aber dennoch müssen die<br />
Besteckdesigner auch zur klassischen Methode greifen (Foto: ThyssenKrupp).<br />
(120303146/2)<br />
Glück, Fleiß und Können<br />
Doch wie kommt man eigentlich zu so<br />
einem außergewöhnlichen Beruf wie Be -<br />
steckdesigner? Für Ramminger eine sehr<br />
einfach zu beantwortende Frage: »Glück,<br />
Fleiß und Können – dadurch bin ich Besteckdesigner<br />
geworden. Und man muss immer<br />
hellwach sein.« Neben der Ausbildung als<br />
Stahlgraveur lernte er als Modelleur alle<br />
wichtigen Tätigkeiten im Atelier ob mit Gips<br />
oder Metall kennen, bis er Besteckdesigner<br />
wurde.<br />
Heute kommen die Experten für edles<br />
Tischbesteck in der Regel von einer Hochschule<br />
und haben Industriedesign studiert.<br />
In der Entwicklungsabteilung von WMF<br />
arbeiten kontinuierlich vier Designer an neuen<br />
Entwürfen für Bestecke, Kochgeschirre<br />
und Kaffeemaschinen. Hinzu kommen bis<br />
zu 50 externe Kreative, die mit den WMF-<br />
Fachleuten eng kooperieren.<br />
»Wir arbeiten mit weltweit bekannten<br />
internationalen Designern zusammen«, so<br />
Boerner. Zeitgleich verfolgt WMF eine zwei-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Edelstahl K 101<br />
Neben der Ausbildung als Stahlgraveur<br />
lernte Peter Ramminger als Modelleur alle<br />
wichtigen Tätigkeiten im Atelier von der Pike<br />
auf kennen, ob bei Arbeiten aus Gips oder<br />
Metall (Foto: ThyssenKrupp).<br />
te Strategie, auch für den eigenen Nachwuchs.<br />
Dabei spielen Designerschulen in<br />
Deutschland und Europa eine zentrale Rolle.<br />
»In den vergangenen 20 Jahren hatten wir<br />
rd. 15 Kooperationsprojekte mit Schulen, in<br />
denen junge Menschen sich intensiv mit<br />
dem Thema Design auseinandersetzen. Als<br />
Designer ist man an sich ja schon Generalist.<br />
Man kann von vielen Dingen etwas. Obendrein<br />
muss man noch über die eigene ge -<br />
stalterische Qualifikation in der Lage sein,<br />
gut zu kommunizieren«, erklärt Boerner.<br />
(120303146/1)<br />
gehen wir auf Messen, schauen uns neue<br />
Wohnstile an, durchkämmen Modekataloge<br />
und achten auch auf jüngste Stile in der<br />
Architektur, beim Autodesign oder auf neue<br />
Richtungen in der bildenden Kunst«, so<br />
Boerner. Die Designmanager wollen so neue<br />
Zielgruppen erkennen und deren Ge -<br />
schmack treffen. »Aus dem ganzen Mate rial<br />
stellen wir Mappen für die Besteckdesigner<br />
zusammen. Diese Unterlagen sollen die De -<br />
signer bei der Entwicklung ihrer gestalterischen<br />
Ideen unterstützen«, erläutert Boerner.<br />
Innerhalb von wenigen Wochen reift die<br />
Idee dann bis zum Entwurf. »Etwa sechs<br />
Wochen braucht ein Design, um ein Design<br />
zu werden«, so Ramminger.<br />
Feinabstimmung mit dem Bleistift<br />
Zwar entstehen heute die meisten Entwürfe<br />
am Computer, aber dennoch müssen die<br />
Esskulturexperten hin und wieder zur klassischen<br />
Methode greifen. »Ganz ohne Bleistift<br />
geht es nicht«, schildert Ramminger aus<br />
Erfahrung. Etwa, um in einem laufenden<br />
Prozess neue Blickwinkel zu entdecken,<br />
denn Ästhetik ist bei diesem Beruf das A<br />
und O. Dabei ist man von einer Sache bei<br />
WMF überzeugt: Der Kunde entscheidet mit<br />
dem Auge, was gut in der Hand liegt. »Satt<br />
werden, ohne sich zu verletzen, kann man<br />
auch mit billigem Besteck«, so Boerner<br />
abschließend.<br />
(sm 120303146) K<br />
Den Zeitgeist aufspüren<br />
Kommunikation ist ein zentrales Element bei<br />
der Entstehung neuer Produkte für das<br />
Kochen, Essen und Trinken. Es geht darum,<br />
neue Trends aufzuspüren und den Zeitgeist<br />
in Gestalt und Form zu bringen. »Dazu<br />
«<br />
KONTAKT<br />
ThyssenKrupp AG, Inoxum<br />
ThyssenKrupp Allee 1<br />
45143 Essen<br />
Tel. +49 201 844-45130<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
RAUTARUUKKI LIEFERT STAHL<br />
FÜR NEUES POSTZENTRUM<br />
Helsinki. Der finnische Edelstahl-Rostfrei-<br />
Hersteller Rautaruukki hat einen Vertrag mit<br />
einem Volumen von 5 Mill. € unterzeichnet.<br />
Dafür liefert er Produkte für ein entstehendes<br />
30.000 m 2 großes Postzentrum im schwedischen<br />
Hallsberg. Zum Lieferumfang gehören das Stahlgerüst,<br />
Fassaden und tragende Dachstrukturen.<br />
Der Stahlerzeuger ist außerdem für das Design<br />
und den Bau verantwortlich. Der Auftrag wurde<br />
vom Hauptauftragnehmer des Projektes, der<br />
NCC Construction Sverige AB, erteilt. Er habe<br />
sich vor allem wegen der großen Erfahrung des<br />
Stahlerzeugers bei der Errichtung großer Gebäude<br />
für Rautaruukki entschieden, hieß es.<br />
Das Stahlgerüst fertigt Ruukki in seinem Werk<br />
in Peräseinäjoki/Finnland, die Fassadenelemente<br />
in Alajärvi/Finnland und die Dachprofile in Vimpeli/Finnland.<br />
Außerdem beinhaltet der Vertrag<br />
noch die Lieferung und die Installation der Hohlbrammen<br />
und Splinte.<br />
(sm 120303284) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
102 K Special: Edelstahl<br />
100 Jahre nichtrostender Stahl<br />
Brüssel. Das International Stainless Steel Forum (ISSF) hat anlässlich des 100. Geburtstages des nichtrostenden<br />
Stahls eine neue Webseite entworfen.<br />
WW K Unter www.stainlesssteelcentenary.info<br />
zeigt der Verband, wie Stahl vor 100 Jahren<br />
erfunden, patentiert und das erste Mal<br />
erzeugt wurde.<br />
Außerdem hat der Verband eine Wanderausstellung<br />
entwickelt, die erstmals am<br />
15. Mai in Peking präsentiert wird. Anschließend<br />
ist sie in verschiedenen Städten der<br />
Welt zu sehen.<br />
Auf der Webseite finden sich neben allen<br />
Veranstaltungsterminen zum runden Ge -<br />
burtstag auch viele interessante Fakten über<br />
nichtrostenden Stahl, faszinierende Bilder<br />
über den Einsatz dieses Stahls im Laufe der<br />
Zeit und eine detaillierte Schilderung über<br />
die Entwicklung des Materials sowie seine<br />
innovativen Anwendungen. Beobachter der<br />
Industrie wissen um den erfolgreichen Weg<br />
nichtrostenden Stahls. Innerhalb der vergangenen<br />
zehn Jahre ist die Erzeugung signifikant<br />
auf mehr als 31 Mill. t im Jahr 2010<br />
gestiegen. Dies lag vor allem an der sich<br />
verbreitenden Erkenntnis, dass Edelstahl-<br />
Rostfrei-Produkte nachhaltig Vorteile bieten.<br />
Die relativ geringe Belastung der Umwelt<br />
mit Kohlendioxid und die vollständige Re -<br />
cyclierbarkeit werden nach Einschätzung<br />
des ISSF dazu führen, dass nichtrostender<br />
Stahl auch künftig eine bedeutende Rolle<br />
beim Gedanken an die Umwelt spielen wird.<br />
Der ISSF wurde bei der Entwicklung der<br />
Webseite und der Wanderausstellung vom<br />
»Team Stainless« unterstützt. Dieses Team<br />
ist ein informelles Netzwerk von Industrieverbänden<br />
aus der Rostfrei- und Legierungsindustrie.<br />
Zu den Mitgliedern gehören ISSF,<br />
Euro Inox, die International Chromium<br />
Development Association (ICDA), die International<br />
Molybdenum Association (IMOA)<br />
und das Nickelinstitut.<br />
Das Logo für den Geburtstag wurde extra<br />
entwickelt. Es kann für Berichte und Aktionen<br />
benutzt werden und bedarf lediglich<br />
der Erlaubnis durch das ISSF. Das Logo zeigt<br />
die Zahl 100, drückt nach Angaben des Verbands<br />
die Strahlkraft von Rostfrei-Stahl aus<br />
und präsentiert die eleganten Anwendungsmöglichkeiten<br />
dieses Materials. Dargestellt<br />
werden sowohl Flach- und Langprodukte.<br />
www.stainlesssteelcentenary.info<br />
/<br />
(sm 120303309) K<br />
Ausgezeichnete Geschäftsführung<br />
Düsseldorf. Die Auszeichnung »Executive of the year 2011« der Stainless- und Special-Steel-Industrie<br />
ging 2011 an Benedikt Niemeyer, CEO der SCHMOLZ + BICKENBACH AG.<br />
WW K Eine sechsköpfige unabhängige Jury<br />
aus führenden Industrievorständen ehrte<br />
bereits zum fünften Mal eine Persönlichkeit,<br />
die herausragende Führungsqualitäten ge -<br />
zeigt und einen bedeutenden Beitrag zum<br />
Benedikt Niemeyer<br />
Wachstum und Erfolg der Branche geleistet<br />
hat. Die durch den Metal Bulletin und SMR<br />
(Steel and Metals Market Research) gestiftete<br />
Auszeichnung wurde dem Preisträger<br />
im Rahmen des Stainless and Special Steel<br />
Summit 2011 vor rd. 300 Führungskräften<br />
der Branche überreicht.<br />
In seiner Laudatio betonte Markus Moll,<br />
Geschäftsführer des SMR Österreich, Benedikt<br />
Niemeyer habe seit seinem Eintritt in die<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH AG im Jahr 2002<br />
den Konzern durch internes Wachstum und<br />
gezielte Akquisitionen zum Weltmarktführer<br />
im Bereich nichtrostender Langprodukte<br />
sowie zur internationalen Nummer 1 bei<br />
Werkzeugstahl weiterentwickelt. Darüber<br />
hinaus zählt die Unternehmensgruppe heute<br />
zu den zehn größten Produzenten von<br />
Ingenieurstahl weltweit. Doch im Jahr 2009<br />
traf die internationale Finanzkrise die Spezialstahlindustrie<br />
mit großer Härte und der<br />
Umsatz der Unternehmensgruppe halbierte<br />
sich. »Die Akquisitionen der vorangegangenen<br />
Jahre lasteten schwer auf der Bilanz«,<br />
verdeutlichte Moll. Dennoch lenkte Benedikt<br />
Niemeyer den Konzern mit seinen 10.000<br />
Mitarbeitern ohne größere Veräußerungen<br />
oder nennenswerten Stellenabbau durch<br />
diese schwierige Phase. Im Jahr 2010 kam<br />
der Umschwung und im laufenden Ge -<br />
schäftsjahr werden die Konzerngewinne<br />
wieder nahezu das Vorkrisenniveau erreichen.<br />
»Benedikt Niemeyer ist nicht nur ein<br />
›sunshine captain‹, sondern auch in rauer<br />
See ein charismatischer Lenker«, betonte<br />
Markus Moll. »Aus diesem Grund wurde er<br />
mit dem ›Stainless & Special Steel Executive<br />
of the Year Award‹ ausgezeichnet.«<br />
(sm 120103082) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
Special: Edelstahl K 103
104 K Special: Edelstahl<br />
Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />
Edelstahlspezialist setzt auf Bandsägen von Behringer<br />
Zirndorf. Ein Spezialgebiet der Blech + Profil Edelstahlhandelsgesellschaft<br />
ist das Trennen von Edelstahlblöcken. Hierbei vertraut das Unternehmen auf<br />
automatische Sägemaschinen von Behringer, die prozesssicher laufen und<br />
äußerst genaue Zuschnitte ermöglichen.<br />
WW K »Seit Ende 2010 läuft eine automatische<br />
Bandsäge HBP360A von Behringer bei<br />
uns präzise wie ein Schweizer Uhrwerk«,<br />
zeigt sich Geschäftsführer Roland Liebermann<br />
vom Blech + Profil Edelstahlhandel<br />
und Sägezentrum in Zirndorf von seiner<br />
neuesten Anschaffung in Sachen Sägetechnik<br />
begeistert. Daneben trennen sieben weitere<br />
Sägemaschinen des Kirchardter Maschinenbauers<br />
Edelstahl unterschiedlichster<br />
Form, Güte und Länge. Spezialisiert ist der<br />
fränkische Dienstleister vor allem auf das<br />
Trennen von Edelstahlblöcken. Das Geschäft<br />
mit Edelstahlzuschnitten läuft gut. »So gut,<br />
dass wir langsam überlegen müssen, unsere<br />
Bearbeitungsfläche zu erweitern«, erklärt<br />
Roland Liebermann, Geschäftsführer von<br />
Blech + Profil GmbH im fränkischen Zirndorf<br />
bei Nürnberg. Denn nach dem Kauf der achten<br />
Bandsägemaschine wird der Platz in den<br />
beiden großzügigen Werkshallen knapp.<br />
Als das Unternehmen 1983 gegründet<br />
wurde, startete Liebermann mit zwei Mitarbeitern<br />
und gerade mal 380 m 2 Lagerfläche<br />
– kein Vergleich zu den heutigen Dimensionen:<br />
»Wir beschäftigen aktuell 19 Mitarbeiter;<br />
sieben davon im gewerblichen Bereich«,<br />
so der Geschäftsführer. Dem Kunden stehen<br />
heute auf einer Lagerfläche von 2.000 m 2<br />
mehr als 3.500 Artikel sofort ab Lager zur<br />
Verfügung. Allein das Lager für Edelstahlblöcke<br />
umfasst rd. 250 t Material. An Stabmaterial<br />
liegen rd. 100 t im Lager. »Der An -<br />
teil an Blechzuschnitten mit der Tafelschere<br />
ist im Laufe der Jahre dagegen zurückgegangen«,<br />
erläutert Liebermann.<br />
Die jüngste Investition bei Blech + Profil ist eine automatische Geradschnittbandsäge HBP360A<br />
von Behringer (Fotos: Behringer).<br />
(120303147/1)<br />
Blockzuschnitte bieten<br />
hohes Einsparpotenzial<br />
Seit sechs Jahren ist Blech + Profil im Bereich<br />
Blocksägen aktiv und beobachtet in diesem<br />
Segment eine steigende Nachfrage. Mit<br />
zwei leistungsstarken Vertikalbandsägen<br />
LPS 60T von Behringer werden Blöcke zwischen<br />
30 mm und 450 mm getrennt. »Für<br />
Kunden, die Flach- und Vierkantmaterial<br />
benötigen, bietet das Trennen vom Block<br />
enormes Einsparpotenzial. Mit unseren Vertikalblockbandsägen<br />
trennen wir direkt und<br />
hochpräzise das erforderliche Maß, anstatt<br />
es mühsam aus rundem Vollmaterial zu<br />
gewinnen, wie es bei vielen noch durchaus<br />
üblich ist. Damit sparen unsere Kunden<br />
knapp 60 % Material«, beschreibt Liebermann<br />
die Vorteile von Blockzuschnitten.<br />
Gearbeitet wird in zwei Schichten, sodass<br />
drei oder vier Mitarbeiter die Sägemaschinen<br />
bestücken, beaufsichtigen und die Zu -<br />
schnitte kommissionieren. »Das klappt sehr<br />
gut, da die Behringer-Sägen im Automatikbetrieb<br />
prozesssicher laufen. Sogar die<br />
Nacht hindurch können wir bedienerlos Aufträge<br />
abarbeiten«, erklärt Verkaufsleiter<br />
André Buttkewitz. Bevor die Spätschichtmitarbeiter<br />
Feierabend machen, bestücken sie<br />
die Bandsägen nochmals. »Die Behringer-<br />
Sägen arbeiten extrem präzise; selbst zäher<br />
Edelstahl macht keine Probleme. Wir haben<br />
beispielsweise weniger als drei Zehntel Millimeter<br />
Abweichung bei einem Material von<br />
500 mm x 300 mm«, so Lagerverantwortlicher<br />
und Maschinenbediener Uwe Bäckert.<br />
Optionale Features wie »Auto Feed Control«<br />
sorgen dafür, dass der Maschinenbediener<br />
lediglich am Bedienpanel den aufgelegten<br />
Werkstoff auswählen muss, die Steuerung<br />
regelt dann den Vorschub und die<br />
Schnittgeschwindigkeit automatisch. Der<br />
extra starke Antrieb sorgt für einen ruhigen<br />
Lauf und viel Kraft beim Sägen im unteren<br />
Drehzahlbereich. Hohe Späneauswürfe und<br />
größere Spänebehälter machen das Spänehandling<br />
leichter. Je nach Auftragslage trennen<br />
auch die beiden automatischen Bandsägemaschinen<br />
HBP513A sowie die HBP-<br />
430A und die kleinere HBP360A Edelstahl-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Edelstahl K 105<br />
direkt an den Maschinen- und Anlagenbau, den Formen- und Werkzeugbau,<br />
an Metallbaubetriebe, die chemische und Nahrungsmittelindustrie<br />
sowie an über 80 Stahlhändler im In- und Ausland.<br />
Für die Zukunft gut aufgestellt<br />
Geschäftsführer Roland Liebermann blickt optimistisch in die<br />
Zukunft. Und das hat seine Gründe. »Uns ist es gelungen, den Generationswechsel<br />
in der Leitung unseres Unternehmens optimal zu<br />
lösen«, freut er sich. Mit seinem Sohn hat er einen kompetenten<br />
Nachfolger, der sich bereits seit geraumer Zeit in die Materie einarbeitet<br />
und auch schon zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben<br />
übernommen hat. »Thomas ist meine rechte Hand geworden,<br />
zusammen mit unserem langjährigen Verkaufsleiter André Buttkewitz.«<br />
Viele Branchen setzen auf den beständigen Werkstoff Edelstahl,<br />
sodass die Nachfrage gut ist. »Wir planen deshalb, künftig auf<br />
einschlägigen Messen präsent zu sein, da wir dort direkt mit Interessenten<br />
in Kontakt treten können«, ergänzt André Buttkewitz.<br />
(sm 120303147) K<br />
Das Leistungsspektrum von Blech + Profil umfasst sowohl kleine Teile<br />
und Abschnitte als auch Materialien mit größerem Querschnitt<br />
(Foto: Behringer).<br />
(120303147/2)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Behringer GmbH<br />
Industriestraße 23<br />
74912 Kirchardt<br />
Tel. +49 7266 207-0<br />
www.behringer.net<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand E53<br />
Blech + Profil RL Edelstahl handelsgesellschaft mbH<br />
Robert-Bosch-Straße 8 – 12<br />
90513 Zirndorf<br />
Tel. +49 911 96999-0<br />
www.blechprofil.de<br />
blöcke. In der Regel jedoch werden die horizontalen Bandsägemaschinen<br />
für die Kommissionierung von Stabstahl oder Rohren<br />
eingesetzt. Gerade bei der Vielfalt an Querschnitten und Längen<br />
müssen die Maschinen flexibel einsetzbar sein. »Diesbezüglich<br />
konnten wir auf die Beratung und den Service von Behringer zählen.<br />
Wir sind ja schon fast 15 Jahre in gutem Kontakt miteinander und<br />
wenn es mal klemmt, ist jemand da, der sich darum kümmert«, so<br />
Liebermann.<br />
Großes Lager und eigener Fuhrpark<br />
Als verlängerte Werkbank zahlreicher Kunden im europäischen Inund<br />
Ausland kommt es bei Blech + Profil vor allem auf Termintreue<br />
und schnelle Lieferung an. »Unser großer Vorteil ist, dass wir mit rd.<br />
19 verschiedenen Edelstahlwerkstoffen so ziemlich alles bieten können,<br />
was der Markt fordert. Zudem halten wir viele Querschnitte und<br />
Längen auf Lager vor«, erzählt Liebermann. Da sei eine Lieferung<br />
von heute auf morgen mit dem eigenen Fuhrpark oder mit Paketdienstleistern<br />
kein Problem. »Wenn wir uns spezielle Materialien erst<br />
besorgen müssten, hätten wir so manchen Kunden, der es eilig hat,<br />
schon verloren«, ergänzt er. Blech + Profil liefert seine Zu schnitte<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
106 K Special: Edelstahl<br />
»Krawattenmann 2011« erhält Edelstahlschlips<br />
Krefeld. Bereits zum 35. Mal wurde vom Deutschen Mode-Institut (DMI) und seit einigen Jahren<br />
in Kooperation mit der Stadt Krefeld der Titel »Krawattenmann des Jahres« vergeben.<br />
(120203231/1)<br />
Krawattenmann-Award (Foto: ThyssenKrupp)<br />
WWK Der Titelträger wurde am 20. Dezember<br />
2011 bekannt gegeben – er erhält eine von<br />
Metallkünstler Björn Kaufner geschaffene<br />
stilisierte Krawatte aus Edelstahl der Thyssen-<br />
Krupp Nirosta. Der Preis wurde »aus Respekt<br />
dem kommenden Preisträger gegenüber«<br />
erstmalig in Berlin verliehen – zum Krawattenmann<br />
2011 wurde Entertainer Hape<br />
Kerkeling ernannt.<br />
Die Skulptur besteht aus einer auf einem<br />
mehrstufigen Glassockel platzierten Krawatte<br />
aus kaltgewalztem Edelstahl. Den ca.<br />
32 cm langen Ausschnitt für die Krawatte<br />
fertigte Kaufner in Handarbeit aus einem<br />
Rohr. Gleiches gilt auch für den Krawattenknoten,<br />
der aus einem Edelstahlrohr ge -<br />
schnitten und dann per WIG-Schweißen<br />
befestigt wurde. »Bereits seit sechs Jahren<br />
habe ich die Ehre, dieses kleine Kunstwerk<br />
für den Preisträger herstellen zu dürfen. Das<br />
edle Material ist hierbei auch Sinnbild für die<br />
Eleganz und den Stil des Krawattenmannes«,<br />
erläutert Kaufner sein Werk.<br />
Der »Krawattenmann« wird seit 1965<br />
jährlich vom Deutschen Mode-Institut er -<br />
nannt. »Wir ehren jedes Jahr eine Persönlichkeit<br />
des öffentlichen Lebens, die durch<br />
ihr Erscheinungsbild die Krawatte stilvoll in<br />
Szene setzt«, erklärt Gerd Müller-Thomkins,<br />
Geschäftsführer des Instituts. Erster Preisträger<br />
war Schauspieler und Moderator Hans-<br />
Joachim Kulenkampff. Ihm folgten weitere<br />
bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Fernsehen<br />
und Sport. Im Jahr 2010 erhielt ZDF-<br />
Anchormann Claus Kleber die Auszeichnung.<br />
Ehrung für Kerkeling<br />
oder Schlämmer<br />
Kerkeling, u. a. Comedian und Fernsehmoderator,<br />
nahm die stilisierte Krawatte im<br />
Hotel Kempinski in Empfang. Die Entscheidung<br />
des Deutschen Mode-Institutes dürfte<br />
viele Beobachter verwundert haben, da sich<br />
Hape Kerkeling kaum mit Krawatte zeigt.<br />
Anders hingegen jedoch sein Alter Ego<br />
Horst Schlämmer. Die von Kerkeling erdachte<br />
Figur präsentiert sich gern mit einer goldenen<br />
Krawatte.<br />
(sm 120203231) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
108 K Special: Edelstahl<br />
Rostfrei-Produktion im dritten Quartal 2011 überraschend stark<br />
Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostendem Rohstahl ist in den ersten neun Monaten 2011 im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 3,6 % auf 24,2 Mill. t gestiegen.<br />
WWK Das geht aus vorläufigen Berechnungen<br />
des International Stainless Steel Forum (ISSF)<br />
hervor. Davon wurden allein im dritten<br />
Quartal 7,7 Mill. t Stahl hergestellt und<br />
damit mehr als je zuvor im Zeitraum von<br />
Anfang Juli bis Ende September 2011.<br />
Allerdings entwickelte sich die Stahlproduktion<br />
in den verschiedenen Regionen<br />
der Welt sehr unterschiedlich. In Asien, ohne<br />
die Einbeziehung von China, sank die Erzeugung<br />
von nichtrostendem Rohstahl in den<br />
ersten neun Monaten um 1,9 %. Dabei variierten<br />
die Veränderungen in den einzelnen<br />
Ländern zwischen – 33 % in Taiwan und<br />
+ 10 % in Indien.<br />
China steigerte seine Produktion von Ja -<br />
nuar bis Ende September indes um 12,8 %<br />
auf 9,4 Mill. t. Damit vereint das Land mittlerweile<br />
rd. 39 % der weltweiten Rostfrei-<br />
Rohstahlerzeugung auf sich. Im Vorjahr<br />
waren es noch 36 %. Am Ende des dritten<br />
Quartals kam so rd. zwei Drittel des weltweit<br />
erzeugten Rostfrei-Rohstahls aus Asien einschließlich<br />
China. Eine weitere Erhöhung<br />
dieses Anteils wird erwartet.<br />
Westeuropa/Afrika ist die weltweit drittgrößte<br />
Rostfrei-Stahl erzeugende Region. In<br />
den ersten neun Monaten sank die Herstellung<br />
allerdings um 0,7 % auf knapp 6<br />
Mill. t. In der Region Amerika verringerte sich<br />
die Produktion um 5,5 % auf 1,929 Mill. t<br />
und in Mittel- und Osteuropa stieg sie um<br />
20,4 % auf 303.000 t, blieb damit aber insgesamt<br />
noch auf einem sehr geringen Niveau.<br />
Allein im dritten Quartal erreichte die Rohstahlerzeugung<br />
mit einem Anstieg von<br />
3,1 % auf 7,730 Mill. t. einen nie in diesem<br />
Zeitraum verzeichneten Rekord. Dabei<br />
stammt das Plus ausschließlich aus Asien<br />
inklusive China. In Mittel- und Osteuropa<br />
schwächte sich die Rohstahlerzeugung<br />
indes im dritten Quartal 2011 im Vergleich<br />
zum Vorquartal ab, verbesserte sich aber im<br />
Vergleich zum dritten Quartal 2010. In<br />
Westeuropa und Afrika sowie in Amerika<br />
verringerte sich die Herstellung im dritten<br />
Quartal 2011 sowohl im Vergleich zum<br />
zweiten Quartal als auch im Vergleich zum<br />
Drittquartal des Vorjahres.<br />
(sm120303359) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Special: Edelstahl K 109<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
VIER EDELSTAHL-ROSTFREI-<br />
KONFERENZEN IM JAHR 2012<br />
Reutte/Tirol. SMR – Steel & Metals Market<br />
Research (SMR) gibt bekannt, dass es 2012 vier<br />
Edelstahl-Rostfrei-Konferenzen geben wird, die<br />
von SMR, Metall Bulletin (MB) und American<br />
Metal Market (AMM) organisiert werden: die<br />
»1 st International Brazilian and Latin American<br />
Stainless Steel Conference« in Rio de Janeiro vom<br />
5. bis 6. Juni 2012 organisiert von SMR & AMM;<br />
die »7 th Asian Stainless Steel Conference« in<br />
Singapur vom 26. bis 27. Juni 2012 inkl. einer<br />
Unternehmensbesichtigung bei Bahru Stainless,<br />
Acerinox, organisiert von SMR & MB; der »11 th<br />
Stainless and Special Steel Summit« in Stockholm<br />
vom 12. bis 14. September 2012 organisiert<br />
von SMR & MB; und schließlich noch die »26 th<br />
Stainless & its Alloys Conference« in Chicago<br />
vom 25. bis 26. September 2012 organisiert<br />
von SMR & AMM.<br />
www.smr.at<br />
(sm 120303355) K<br />
/<br />
5th INTERNATIONAL<br />
STAINLESS STEEL SYMPOSIUM<br />
Xanten/Düsseldorf. Eine der wichtigsten<br />
Edelstahl-Rostfrei-Veranstaltungen des Jahres<br />
2012 wird vom 18. bis 20. September 2012 in<br />
Düsseldorf stattfinden. Das 5. International<br />
Stainless Steel Symposium ist Bestandteil einer<br />
Reihe von sehr erfolgreichen Veranstaltungen,<br />
die zuvor in Zürich, Stresa/Italien, Dubai/VAE und<br />
Birmingham/UK stattgefunden haben. Das Symposium,<br />
dessen Gastgeber die Fachzeitschriften<br />
Focus Rostfrei und Stainless Steel Focus sind,<br />
wird von namhaften Teilnehmern der internationalen<br />
Edelstahl-Rostfrei-Märkte beachtet und<br />
unterstützt. Ein zusätzliches Highlight des Symposiums<br />
ist die begleitende, exklusive Ausstellung<br />
am 19. und 20. September 2012.<br />
www.stainless-symposium-2012.com<br />
/<br />
(sm 120303334) K<br />
7. INTERNATIONAL STAINLESS<br />
STEEL EXHIBITION 2013<br />
Düsseldorf/Brünn. Am 14. und 15. Mai<br />
2013 treffen sich Edelstahl-Rostfrei-Hersteller,<br />
-Distributeure, -Verarbeiter sowie Anbieter von<br />
Be- bzw. Verarbeitungsanlagen und Zulieferer<br />
zur Stainless 2013 – International Stainless Steel<br />
Exhibition im tschechischen Brünn. Die Veranstaltung<br />
findet alle zwei Jahre in Tschechien statt<br />
und ist inzwischen eines der bedeutendsten<br />
Ereignisse der Edelstahl-Rostfrei-Branche weltweit.<br />
Sie gilt darüber hinaus als Tor zu wachsenden<br />
Märkten in Zentral- und Osteuropa.<br />
www.stainless-2013.com<br />
/<br />
(sm 120303332) K<br />
OUTOKUMPU LIEFERT<br />
QUARTOBLECHE FÜR<br />
FUSIONSFORSCHUNGSPROJEKT<br />
Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu<br />
liefert 350 t Quartobleche für das japanische<br />
Fusionsforschungsprojekt JT-60SA. Ziel<br />
dieses Projektes ist die Energiegewinnung aus<br />
der Verschmelzung von Atomkernen.<br />
Der im Mittelpunkt dieses Forschungsprojektes<br />
stehende Testreaktor ITER (International<br />
Themonuclear Experimental Reactor) soll zeigen,<br />
dass dies möglich ist.<br />
Der Vorteil der Kernfusion im Vergleich zur<br />
Kernspaltung ist zum einen der höhere Energieertrag<br />
per eingesetzter Brennstoffeinheit und<br />
zum anderen der nichtradioaktive Abfall.<br />
Die nichtrostenden Quartobleche, die einen<br />
geringen Kobaltanteil aufweisen, sollen Teil des<br />
Kältereglers werden, der die Hülle des Reaktors<br />
bildet. Dieser Kälteregler wird in Spanien für die<br />
japanische Atomenergiebehörde (JAEA) hergestellt.<br />
Outokumpu hatte bereits 355 t Quartobleche<br />
im April 2011 an den spanischen Anlagenbauer<br />
IDESA geliefert, der für das lokale Energieforschungszentrum<br />
CIEMAT einen entsprechenden<br />
Kälteregler hergestellt hat.<br />
Outokumpu ist regelmäßiger Lieferant der Nu -<br />
klearindustrie. Nichtrostende Stähle mit einem<br />
geringen Kobaltgehalt werden häufig in den<br />
Teilen der Anlagen eingesetzt, in denen Korrosionswiderstand,<br />
Durchlässigkeit und Reinheit<br />
eine große Rolle spielen.<br />
(sm 120303215) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
110 K StahlTermine<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
5.-7.3.2012<br />
Köln<br />
USETEC<br />
Weltmesse für Gebraucht-Technik<br />
Koelnmesse GmbH +49 221 821-0<br />
www.eisenwarenmesse.de<br />
6.-7.3.2012<br />
Düsseldorf<br />
6.-10.3.2012<br />
Hannover<br />
13.3.2012<br />
Frankfurt<br />
16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />
»Stahlmarkt 2012«<br />
EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3647<br />
www.handelsblatt<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
CeBIT Deutsche Messe, Hannover +49 511 89-0<br />
www.cebit.de<br />
Dow Jones Forum Euro- & Schuldenkrise Dow Jones News GmbH +49 69 29725-155<br />
www.dowjones-events.de<br />
13.-15.3.2012<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2012 – 10. Intern. Fachmesse für<br />
Distribution, Material- und Informationsfluss<br />
Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH +49 89 32391-253<br />
www.logimat-messe.de<br />
14.-16.3.2012<br />
Visakhapatnam/<br />
Kolkata, Indien<br />
14.-17.3.2012<br />
Augsburg<br />
6 th International Iron & Steel Making Conference Steel & Metallurgy +91 98300 05186 / 98310 67975<br />
www.steelmetallury.com<br />
GrindTec 2012 –<br />
Internationale Fachmesse für Schleiftechnik<br />
AFAG Messen und Ausstellungen GmbH +49 58982 390<br />
www.grindtec.de<br />
19.-21.3.2012<br />
Berlin<br />
Laser Optics Berlin<br />
Internationale Fachmesse und Kongress<br />
Messe Berlin GmbH +49 30 3038-2056<br />
www.messe-berlin.de<br />
20.-22.3.2012<br />
Moskau<br />
26.-30.3.2012<br />
Düsseldorf<br />
15 th Russian Automotive Forum Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />
www.adamsmithconferences.<br />
com<br />
wire & Tube 2012 Messe Düsseldorf +49 211 4560-01<br />
www.tube.de / www.wire.de<br />
27.3.2012<br />
Stuttgart<br />
Seminar »Kostenoptimierung Schmiedeteile-<br />
Freiformschmieden«<br />
BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />
und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-250<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
27.3.2012<br />
Stuttgart<br />
Seminar »Kostenoptimierung Schmiedeteile –<br />
Gesenkschmieden«<br />
BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />
und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-250<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
29.-31.3.2012<br />
Parma<br />
MECSPE / MOTEK senaf +39 02 3320391<br />
www.senaf.it<br />
13.4.2012<br />
Duisburg<br />
Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />
BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />
und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-299<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
16.-17.4.2012<br />
Istanbul<br />
Steel Success Strategies<br />
Metal Bulletin Events<br />
World Steel Dynamics<br />
+44 20 7779 7999<br />
www.metalbulletin.com/events<br />
17.-19.4.2012<br />
Moskau<br />
17.-19.4.2012<br />
Frankfurt/Main<br />
17.-20.4.2012<br />
Karlsruhe<br />
23.-24.4.2012<br />
Kiew/Ukraine<br />
23.-27.4.2012<br />
Hannover<br />
24.-26.4.2012<br />
Hannover<br />
2 nd Conference Russian Oil and Gas Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />
www.adamsmithconferences.<br />
com<br />
9. BME Stahl-Forum BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
PaintExpo +49 7022 60255 0<br />
www.paintexpo.de<br />
CIS Steel and Raw Materials in the World Markets Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />
www.adamsmithconferences.<br />
com<br />
Hannover Messe 2012 Deutsche Messe +49 511 89-0<br />
www.hannover-messe.de<br />
Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814 400<br />
Hannover.fastenerfair.com<br />
24.-26.4.2012<br />
Berlin<br />
8.-10.5.2012<br />
Chemnitz<br />
8.-11.5.2012<br />
Stuttgart<br />
8. Internationale Fachmesse für<br />
automatische Identifikation EURO ID<br />
LiMA – Internationale Fachmesse & Symposium<br />
für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau<br />
26. Control – Internationale Fachmesse<br />
für Qualitätssicherung<br />
Informa Business Communication +49 211 9686-3380<br />
www.ibc-informa.com<br />
Messe Chemnitz +49 371 38038-300<br />
www.lima-chemnitz.de<br />
P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />
www.schall.messen.de<br />
9.-11.5.2012<br />
Aachen<br />
AKL‘12 – International Laser Technology Congress Fraunhofer ILT +49 241 8906-505<br />
www.lasercongress.org<br />
9.-12.5.2012<br />
Bologna<br />
Messe: Lamiera 2012<br />
Senaf<br />
UCIMU<br />
+39 02 33320931<br />
www.lamiera.net<br />
10.5.2012<br />
Mailand<br />
10.5.2012<br />
Solingen<br />
Eurometal<br />
Steel Net Forum<br />
12. Deutscher Brennschneidtag ®<br />
Ganzheitlicher Kongress & Messe<br />
Eurometal, Luxemburg +352 26259026<br />
www.eurometal.net<br />
Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG +49 212 2471047<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
112 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
6th INTERNATIONAL IRON &<br />
STEEL MAKING CONFERENCE<br />
Visakhapatnam/Kolkata. Steigende Rohmaterialpreise,<br />
Nachlassen der Nachfrage im<br />
Automobil- und Bausektor sowie die Krise auf<br />
den Aktienmärkten haben das Wachstum der<br />
indischen Stahlindustrie deutlich beeinflusst.<br />
Darüber hinaus gab es viele weitere Einflüsse,<br />
die bestehende und neue Stahlprojekte verlangsamt<br />
haben. Vor diesem Hintergrund wird die<br />
indische Fachzeitschrift STEEL & METALLURGY<br />
vom 15. bis zum 16. <strong>März</strong> 2012 in der Stahlstadt<br />
Visakhapatnam, an der Ostküste Indiens,<br />
die »6th International Iron & Steel Making Conference«<br />
organisieren. Das Motto lautet: »Success<br />
& Survival Strategies«. Rohmaterialien und<br />
Technologien werden neben anderen Themen<br />
die Konferenz beherrschen.<br />
www.steelmetallurgy.com/interface/<br />
seminar_brochure.php<br />
/<br />
KOSTENOPTIMIERUNG<br />
SCHMIEDETEILE<br />
(sm 120203178) K<br />
Frankfurt/Main. Kostentransparenz ist eine<br />
der wichtigsten Voraussetzungen, damit Einkäufer<br />
ihre Materialgruppe bestmöglich beherrschen.<br />
Nur wenn sie die Kostenstrukturen verstehen,<br />
können sie die passende Einkaufsstrategie<br />
für ihr Unternehmen ableiten. Bei Schmiedeteilen<br />
wird aber die Kostenstruktur durch Zuschläge<br />
(Materialteuerungs-, Energie-, Legierungszuschläge)<br />
oft verschleiert. In dem Seminar »Kostenoptimierung<br />
Schmiedeteile«, das zum Thema<br />
Freiformschmieden am 26. <strong>März</strong> und zum Thema<br />
Gesenkschmieden am 27. <strong>März</strong> 2012 in<br />
Stuttgart stattfindet, lernen die Teilnehmer, die<br />
Kostenstrukturen ihrer Lieferanten richtig einzuschätzen,<br />
Potenziale zu bestimmen und in ihrer<br />
Einkaufsstrategie umzusetzen.<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
/<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />
(sm 120303328) K<br />
Frankfurt/Main. Das Seminar »Stahleinkauf<br />
kompakt« startet jeweils am 13. April, am<br />
4. Juni und am 20. November 2012 in Duisburg.<br />
Es richtet sich speziell an Neu- und Quereinsteiger<br />
im Bereich Stahleinkauf sowie an alle<br />
am Stahleinkauf beteiligten Fachkräfte, die in nur<br />
zwei Tagen einen umfassenden Überblick über<br />
diese hochvolatile Materialgruppe erhalten und<br />
ihr Wissen zu Markt, Werkstoff und Beschaffungsstrategien<br />
auffrischen möchten. Die Teilnehmer<br />
besuchen die Stahlherstellung bei<br />
ThyssenKrupp oder den Hüttenwerken Krupp<br />
Mannesmann und erhalten wesentliche Informationen<br />
zum Werkstoff Stahl. Referenten des<br />
Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf<br />
und Logistik e.V. (BME) geben einen kompakten<br />
Überblick über die Stahlwelt (Marktstrukturen,<br />
Preisstrukturen und Rahmenbedingungen) sowie<br />
entsprechende Einkaufsstrategien und -instrumente.<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
/<br />
9. BME STAHL-FORUM<br />
(sm 120303327) K<br />
Frankfurt/Main. Wie groß der Einfluss auf die<br />
Stahlpreise bei den aktuell gut gefüllten Lägern<br />
der Weiterverarbeiter ist, bleibt noch ungewiss.<br />
Es wird für Stahleinkäufer im ersten Halbjahr<br />
2012 darauf ankommen, sich möglichst flexibel<br />
einzudecken, relativ kurz laufende Verträge mit<br />
Sprechklausel auszuhandeln und das eigene<br />
Nachfragepotenzial in den Verhandlungen auszuspielen.<br />
Auf dem 9. BME Stahl-Forum, das vom<br />
17. bis 19. April 2012 in Düsseldorf stattfindet,<br />
werden u.a. folgende Fragestellungen diskutiert:<br />
Was passiert mit den Preisen und Mengen? Wo<br />
liegen Optimierungspotenziale für die Stahlversorgung<br />
auch in der Zusammenarbeit mit Stahlherstellern<br />
und Handel? Welche Vertragslaufzeiten<br />
und -klauseln sollten in der aktuellen<br />
Wirtschaftssituation ausgehandelt werden?<br />
Welchen Einfluss übt China aus?<br />
www.bme.de/stahlforum<br />
/<br />
(sm 120303329) K<br />
PAINTEXPO, LEITMESSE FÜR<br />
INDUSTRIELLE LACKIERTECHNIK<br />
Oberboihingen. Das Ausstellungsspektrum<br />
der PaintExpo, der internationalen Leitmesse für<br />
industrielle Lackiertechnik, die vom 17. bis 20.<br />
April 2012 auf dem Messegelände Karlsruhe<br />
stattfindet, reicht von der Vorbehandlung bis zur<br />
Qualitätskontrolle. Die Teilnehmer kommen aus<br />
den Bereichen Anlagen- und Applikationstechnik,<br />
Lacke, Trocknungs- und Vernetzungssysteme,<br />
Transportsys teme, Automatisierungslösungen<br />
und Lackier roboter, Vorbehandlung,<br />
Test- und Messtechnik, Qualitätskontrolle,<br />
Umwelt- und Filtrationstechnik, Zubehör, Verbrauchsmaterialien,<br />
Dienst leistungen und Entlacken<br />
– darunter nahezu alle Markt- und Technologieführer.<br />
Dadurch wird die kommende Veranstaltung<br />
mit dem weltweit größten Angebot für<br />
das Nasslackieren, Pulverbeschichten und Coil-<br />
Coating aufwarten können.<br />
/www.paintexpo.de (sm 110902424) K<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Januar 2012<br />
Düsseldorf. Im Januar wurden in Deutschland<br />
knapp 3,4 Mill. t Rohstahl produziert. Im<br />
Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat<br />
lag die Erzeugung um 8,5 % niedriger.<br />
Gegenüber dem Vormonat stieg sie jedoch<br />
um rd. 10 % an. Angesichts einer zuletzt<br />
wieder verbesserten Auftragslage dürfte sich<br />
die Produktion in den kommenden Monaten<br />
lebhafter entwickeln.<br />
(sm 120303452) K<br />
INTERNATIONALER DESIGNPREIS<br />
FÜR KEMPPI<br />
Butzbach. Kemppi wurde für seine neue Produktfamilie<br />
Kempact RA in der Kategorie für<br />
industrielles Produktdesign mit dem hoch ge -<br />
schätzten iF product design award 2012 ausgezeichnet.<br />
Die Produktfamilie Kempact RA schafft einen<br />
völlig neuen Standard im Bereich kompakter<br />
MIG/MAG-Schweißmaschinen. Diese für die<br />
Ansprüche modernster Schweißwerkstätten ausgelegten<br />
Maschinen sind auf einzigartige Weise<br />
elegant und praktisch gestaltet. Der Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf hoher Qualität und kundengerechter<br />
Funktionalität, um einen effizienten,<br />
akkuraten und leistungsorientierten Schweißbetrieb<br />
zu gewährleisten. Ein wichtiges Instrument<br />
beim Produktdesignverfahren war eine Nutzerumfrage,<br />
bei der Benutzer aus verschiedenen<br />
Ländern befragt sowie unterschiedliche Einsatzbereiche<br />
beobachtet wurden. Das Resultat: eine<br />
Schweißmaschine, die sich problemlos verschiedensten<br />
Anforderungen anpasst.<br />
www.kemppi.com<br />
/<br />
(sm 120203135) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
K 113
114 K Recht<br />
Alles, was RECHT ist<br />
von Christoph Burgmer und Christian H. Fischer<br />
Christoph Burgmer (links)<br />
Christian H. Fischer (rechts)<br />
Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />
Graf-Adolf-Straße 16<br />
40212 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 586777-0<br />
www.burgmer.com<br />
Freistellung des Arbeitnehmers<br />
während jahresübergreifender<br />
Kündigungsfrist<br />
Bei einer jahresübergreifenden Kündigungsfrist<br />
kann der Arbeitgeber die Freistellungserklärung<br />
zum Zweck der Erfüllung<br />
des Urlaubsanspruchs auch – soweit<br />
kein abweichender Festlegungswunsch<br />
des Arbeitnehmers verbindlich ist – im<br />
Vorgriff auf das Urlaubsjahr abgeben. Die<br />
Erklärung muss so eindeutig sein, dass<br />
der Arbeitnehmer erkennen kann, ob der<br />
Anspruch auf den gekürzten Vollurlaub<br />
oder der Anspruch auf den Vollurlaub<br />
erfüllt werden soll. Zweifel gehen zulasten<br />
des Arbeitgebers.<br />
Im Jahr 2006 kündigte die Arbeitgeberin das<br />
Arbeitsverhältnis mit dem Arbeitnehmer<br />
zum 31.03.2007. Im Kündigungsschreiben<br />
stellte die Arbeitgeberin den Arbeitnehmer<br />
»unter Anrechnung seiner Urlaubstage«<br />
und Fortzahlung seiner Bezüge von der<br />
Arbeit frei. Die Kündigung war unwirksam.<br />
Das BAG entschied, dass dem Arbeitnehmer<br />
noch Resturlaub aus dem Jahr 2007 zustehe.<br />
Durch die erfolgte Freistellung habe die<br />
Arbeitgeberin nicht den vollen Urlaubsanspruch<br />
des Arbeitnehmers für das Jahr 2007<br />
erfüllt. Der Arbeitnehmer muss deutlich verstehen<br />
können, in welchem Umfang der<br />
Arbeitgeber den Urlaubsanspruch erfüllen<br />
will. Unklarheiten gehen zulasten des<br />
Arbeitgebers. Da die Arbeitgeberin mit der<br />
Freistellungserklärung gleichzeitig die Kündigung<br />
des Arbeitsverhältnisses zum<br />
31.03.2007 erklärt hat, hat sie für den<br />
Arbeitnehmer erkennbar zum Ausdruck<br />
gebracht, dass das Arbeitsverhältnis zum<br />
31.03.2007 enden werde. In diesem Falle<br />
hätte der Kläger aber nur einen Teilurlaubsanspruch<br />
erworben. Für den Arbeitnehmer<br />
war somit nicht zweifelsfrei zu<br />
erkennen, ob die Arbeitgeberin während<br />
der Freistellung auch den über den Teilurlaubsanspruch<br />
hinausgehenden Jahresurlaub<br />
gewähren wollte. Die Entscheidung<br />
zeigt, dass Freistellungserklärungen eindeutig<br />
zu formulieren sind. Sie müssen erkennen<br />
lassen, in welchem Umfang der Arbeitgeber<br />
Urlaubsansprüche des Arbeitnehmers<br />
erfüllen will. Dies gilt insbesondere bei jahresübergreifenden<br />
Kündigungsfristen. Während<br />
der Kündigungsfrist erwirbt der Arbeitnehmer<br />
nämlich zu Jahresbeginn neue Ur -<br />
laubsansprüche. Der Arbeitgeber muss in<br />
den Freistellungserklärungen – vorsorglich<br />
für den Fall der Unwirksamkeit der Kündigung<br />
– klarmachen, den Anspruch des<br />
Arbeitnehmers auf den vollen Jahresurlaub<br />
erfüllen zu wollen. Es muss deutlich werden,<br />
dass auch solche Ansprüche erfüllt werden<br />
sollen, die aufgrund der eventuellen Unwirksamkeit<br />
der Kündigung noch für die Zeit<br />
nach Ablauf der Kündigungsfrist entstehen.<br />
BAG, Urteil vom 17.05.2011 – 9 AZR 189/10<br />
Kündigung wegen<br />
Arbeitsverweigerung aus<br />
Glaubensgründen<br />
Verweigert der Arbeitnehmer die Ausführung<br />
einer ihm zugewiesenen Tätigkeit<br />
wegen eines Glaubenskonflikts, kann eine<br />
personenbedingte Kündigung gerechtfertigt<br />
sein, wenn eine anderweitige<br />
Beschäftigungsmöglichkeit nicht gegeben<br />
ist, die mit der religiösen Überzeugung<br />
des Arbeitnehmers in Einklang gebracht<br />
werden kann.<br />
Im vorliegenden Fall kündigte der Arbeitgeber<br />
dem Arbeitnehmer, weil sich der Arbeitnehmer<br />
unter Berufung auf seinen muslimischen<br />
Glauben weigerte, der Arbeitsanweisung<br />
nachzukommen. Der Arbeitnehmer<br />
war in einer Getränkeabteilung tätig<br />
und war dort u. a. mit dem Ein- und Ausräumen<br />
alkoholischer Getränke beauftragt.<br />
Eine Weisung des Arbeitgebers muss<br />
dem sogenannten billigen Ermessen (§ 106<br />
GewO) entsprechen. Demnach muss die<br />
Weisung die kollidierenden Grundrechte des<br />
Arbeitnehmers aus Artikel 4 Abs. 1 GG<br />
(Glaubensfreiheit) und des Arbeitgebers aus<br />
Artikel 12 Abs.1 GG (Berufsfreiheit) in einen<br />
angemessenen Ausgleich bringen. Ist die<br />
vom Arbeitnehmer vorgetragene verbindliche<br />
Gewissensentscheidung überzeugend,<br />
hat der Arbeitgeber eine vertragsgemäße<br />
Beschäftigung anzubieten, soweit dies seine<br />
betriebliche Organisation ermöglicht. Dies<br />
ist ein Standardfall, den das BAG bereits in<br />
vielen Facetten entschieden hat. So u. a.<br />
bzgl. der Zulässigkeit der Schichtunterbrechung<br />
zwecks Beten oder der Arbeitsverweigerung<br />
eines Pazifisten in der Rüstungsindustrie.<br />
Maßgeblich ist, dass es hier keine<br />
pauschalen Entscheidungen gibt. Die Glaubens-<br />
und Gewissensfreiheit ist ein bedeutendes<br />
Recht. Dies ist nur anders zu werten,<br />
wenn der Arbeitnehmer bereits bei Vertragsschluss<br />
weiß, dass er aufgrund seiner religiösen<br />
Überzeugung seinen Vertragspflichten<br />
nicht nachkommen kann.<br />
Arbeitgebern ist zu empfehlen, dem Ar -<br />
beitnehmer in diesen Fällen – soweit möglich<br />
– vor der Kündigung eine andere, seiner<br />
religiösen Überzeugung bzw. seinen humanitären<br />
Vorstellungen entsprechende Be -<br />
schäftigung zuzuweisen. Eine erneute Weigerung<br />
wäre dann regelmäßig ein Grund<br />
für eine verhaltensbedingte Kündigung. In<br />
einem Prozess ist die Darlegung des Fehlens<br />
anderweitiger Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
sehr wichtig. Sicherheitshalber sollte im Vorfeld<br />
auch eine Abmahnung ausgesprochen<br />
werden.<br />
BAG, Urteil vom 24.02.2011 – 2 AZR 636/09<br />
Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />
Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />
Die Fachanwälte von der Kanzlei Burgmer greifen an<br />
dieser Stelle aktuelle Themen und Urteile zum Arbeitsrecht<br />
auf.<br />
Bei Rückfragen erreichen Sie diese unter obiger Adresse.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Fachmedien K 115<br />
FACHMEDIEN<br />
Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />
bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
WW Steeb, Siegfried: Zerstörungsfreie<br />
Werkstück- und Werkstoffprüfung – Die<br />
gebräuchlichsten Verfahren im Überblick<br />
WW Stahl-Informations-Zentrum. Grobbleche<br />
– Hochfest für Höchstleistungen<br />
Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf 2012<br />
Expert Verlag, Renningen 2011, 4. aktualisierte Aufl., 582 S.,<br />
368 Abb., ISBN 978-3-8169-2852-2, 88 €.<br />
Der Themenband gibt einen Überblick über<br />
die gebräuchlichsten Verfahren zur zerstörungsfreien<br />
Werkstoff- und Werkstückprüfung.<br />
Sie bilden u. a. die Grundlagen für die<br />
Dokumentation der Produktqualität während<br />
des gesamten Herstellungsprozesses<br />
und sind damit für die Beweisführung in<br />
Fragen der Produkthaftung von elementarer<br />
Bedeutung. Prof. Dr. rer. Nat., Dr. h. c. Siegfried<br />
Steeb behandelt mit seinen 11 Mitautoren<br />
das Durchstrahlverfahren mit Röntgenstrahlung<br />
und Isotopenstrahlung, die<br />
Rissprüfung nach dem Magnetpulververfahren,<br />
die magnetische Streuflussprüfung mit<br />
Sondenabtastung sowie das Eindringverfahren.<br />
Darüber hinaus ist das Ultraschallverfahren,<br />
das automatische und manuelle<br />
Wirbelstromverfahren, das Schallemissionsverfahren<br />
und der Einsatz und die Kombination<br />
aller Verfahren bei der Flugzeugüberwachung<br />
Inhalt dieses Buches. Das Fachbuch<br />
richtet sich u. a. an Techniker und<br />
Ingenieure in Konstruktion und Fertigung,<br />
Werkstoffprüfer und Bauingenieure, Be -<br />
triebsleiter, Röntgentechniker, Gutachter,<br />
Sachverständige und Studenten.<br />
(sm 111102878) K<br />
Die neue Broschüre über Grobbleche ist in<br />
Zusammenarbeit mit ArcelorMittal, den<br />
Dillinger Hüttenwerken, Ilsenburger Grobblech,<br />
Salzgitter Flachstahl und Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe entstanden. Die Herstellung<br />
und Verarbeitung hochfester Grobbleche<br />
ist nur einer von vielen Themenschwerpunkten.<br />
Dabei zeigen zahlreiche<br />
Beispiele die Vorteile auf, die der Einsatz<br />
dieser Bleche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit,<br />
Ressourcenschonung, Klimaschutz und<br />
Nachhaltigkeit bringt.<br />
Grobbleche und Warmband aus hochfestem<br />
Stahl eignen sich hervorragend für<br />
Leichtbaulösungen, denen höchste Leistungen<br />
abverlangt werden. So werden diese<br />
Bleche beispielsweise im Maschinen- und<br />
Anlagenbau, in der Fahrzeugtechnik, in<br />
land wirtschaftlichen Maschinen, im Schiffbau,<br />
bei Windkraftanlagen und in der Kraftwerkstechnik<br />
eingesetzt.<br />
Zu den weiteren Vorteilen zählen die hohe<br />
Wirtschaftlichkeit und eine positive Ökobilanz,<br />
da Grobbleche aus hochfesten Stählen<br />
den Materialeinsatz reduzieren. So senken<br />
sie Herstellungskosten, schonen Ressourcen<br />
und tragen zum Klimaschutz bei. Am Ende<br />
der Nutzungsdauer lassen sie sich zu 100 %<br />
ohne Qualitätsverlust recyceln.<br />
Die Broschüre ist in Einzelexemplaren kostenfrei<br />
beim Stahl-Informations-Zentrum<br />
Wasserstrahlschneiden<br />
Edelstahl<br />
Aluminium<br />
Stahlbleche<br />
Verbundstoffe<br />
Stein<br />
Glas<br />
Kunststoffe<br />
Pappe<br />
Textilien<br />
Mehrschichtmaterialien<br />
... uvm!<br />
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />
Friedhelm Jung GmbH<br />
Hommeswiese 95<br />
D-57258 Freudenberg<br />
Tel.: 02734-27 48-0<br />
Fax: 02734-27 48 48<br />
E-Mail: info@friedhelm-jung.de<br />
Internet: www.friedhelm-jung.de<br />
bestellbar und steht auf dessen Website<br />
unter Schriftenverzeichnis/Downloads zum<br />
Herunterladen bereit.<br />
Fax +49 211 6707-344<br />
www.stahl-info.de<br />
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(sm 120303308) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
116 K Personalien<br />
VIP-Seiten<br />
Wolfgang Eder feierte<br />
seinen 60. Geburtstag<br />
WW Dr. Wolfgang<br />
Eder, Vorsitzender<br />
des Vorstands der<br />
voestalpine AG und<br />
Präsident des europäischen<br />
Stahlverbands<br />
Eurofer, be -<br />
ging am 5. Februar<br />
sein 60. Lebensjahr.<br />
1952 in Steinbach<br />
am Attersee geboren, hat er seine Karriere<br />
fast ausschließlich in der voestalpine AG<br />
gemacht. Dem früheren österreichischen<br />
Staatskonzern trat er im August 1978 bei,<br />
nachdem er sein Jurastudium an der Uni<br />
Salzburg zwei Jahre zuvor mit der Promotion<br />
beendet hatte. In den knapp zwei dazwischenliegenden<br />
Jahren absolvierte er sein<br />
Referendariat und arbeitete beim Linzer<br />
Marktforschungsinstitut IMAS.<br />
2001 stieg Eder zum stellvertretenden<br />
Vorstandsvorsitzenden der voestalpine AG<br />
auf und war für die neu gebildeten Bereiche<br />
Stahl und Automotive verantwortlich. Drei<br />
Jahre später übernahm er den Vorstandsvorsitz,<br />
als sein Vorgänger Franz Struzl zurückgetreten<br />
war. In den folgenden Jahren wurde<br />
voestalpine vollständig privatisiert und<br />
der steirische Edelstahlkonzern Böhler-<br />
Uddeholm erfolgreich in das Unternehmen<br />
integriert. Durch Eders kluge Unternehmensführung<br />
ging voestalpine gestärkt aus<br />
der Weltwirtschaftskrise hervor, sodass<br />
bereits im Herbst 2009 die letzten Kurzarbeiter<br />
wieder in Vollzeit beschäftigt werden<br />
konnten.<br />
Seit 2000 gehört der voestalpine-Chef<br />
dem Vorstand des Stahlinstituts VDEh an.<br />
2009 wählte der Stahlverband Eurofer mit<br />
ihm erstmalig einen Österreicher zum Präsidenten.<br />
Im letzten Jahr wurde er wiedergewählt.<br />
(sm 120303432) K<br />
Jürgen Großmann wird 60<br />
WW Dr.-Ing. Jürgen<br />
Großmann, Ge -<br />
sellschafter der Ge -<br />
orgsmarienhütte<br />
Holding GmbH und<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der RWE AG,<br />
begeht am 4. <strong>März</strong><br />
seinen 60. Geburtstag.<br />
Bereits im Alter von vier Jahren nahm<br />
ihn sein Vater, der als Wirtschaftsprüfer bei<br />
der Thyssen-Tochter Bochumer Verein tätig<br />
war, mit zu Werksbesichtigungen und weckte<br />
so sein Interesse für Stahl.<br />
Das Abitur absolvierte er in Mülheim an<br />
der Ruhr und schrieb sich danach für das<br />
Studium der Eisenhüttenkunde an der Technischen<br />
Universität Clausthal ein. An dieser<br />
erwarb er 1977 nach einem Auslandsstudium<br />
in den USA und Praktika auf vier Kontinenten<br />
sein Diplom. 1980 promovierte er an<br />
der TU Berlin am Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />
zum Dr.-Ing.<br />
Im selben Jahr begann Großmann seine<br />
berufliche Laufbahn als Vorstandsassistent der<br />
Duisburger Klöckner-Werke, wo er schnell in<br />
den Holding-Vorstand aufstieg. Zu seiner<br />
erfolgreichen Strategie gehört es, Sanierungsfälle,<br />
die von anderen aufgegeben wurden,<br />
wieder fit für den Wettbewerb zu machen. So<br />
verlieh ihm die Stadt Bad Iburg im Landkreis<br />
Osnabrück 1997 den Courage-Preis für den<br />
Erhalt des Stahlstandorts Georgsmarienhütte.<br />
Aus dem operativen Geschäft der Georgsmarienhütte<br />
Holding, die seit 1997 das<br />
Unternehmensnetzwerk steuert, zog sich<br />
Großmann Ende 2006 zurück und folgte<br />
zum 1. Oktober des Folgejahres Harry Roels<br />
als Vorstandsvorsitzender der Essener RWE<br />
AG. Seit 1991 gehört er zudem dem Vorstand<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl an.<br />
(sm 120303431) K<br />
WW Dr.-Ing. Gerson Meschut ist aus der<br />
Bollhöff-Gruppe als Leiter der Forschung<br />
und Entwicklung ausgeschieden. Er folgt<br />
seiner Berufung zum Professor an die Universität<br />
Paderborn als Nachfolger von Prof.<br />
Dr.-Ing. Ortwin Hahn.<br />
Zum 1. Januar 2012 wurde Dr.-Ing. Jens<br />
Bunte in die Böllhoff-Unternehmensleitung<br />
berufen. Er übernimmt die Verantwortung<br />
in der Unternehmensgruppe für Forschung<br />
und Entwicklung, die Anwendungstechnik<br />
und das Patentwesen weltweit.<br />
(sm 120303361) K<br />
WW Giancarlo Spotti ist neuer CEO von<br />
Marcegaglia Buildtech, der Bausparte des<br />
italienischen Industriekonzerns. Seine Nachfolge<br />
als Generalmanager der Edelstahl-<br />
Rostfrei-Sparte tritt Egidio Bini an, der viele<br />
Jahre Spotti zur Seite gestanden hat. Bini ist<br />
damit zuständig für das nationale und internationale<br />
Geschäft von geschweißten Rohren,<br />
kaltgezogenen Stäben und Flachprodukten.<br />
Spotti übernimmt die Verantwortung<br />
für die Bausparte, die eine große Bandbreite<br />
an Produkten herstellt. Dazu gehören<br />
Bauausrüstungen, Verkehrssicherheitssysteme,<br />
Verkleidungen, automatisierte Lagerhaltungssysteme<br />
und Fotovoltaikanlagen.<br />
(sm 120303343) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
Personalien K 117<br />
VIP-Seiten<br />
WW Langenhagen. Matthias Fischer ist<br />
neuer Präsident von Toyota Material Handling<br />
Europe. Er trat am 15. Februar 2012 die<br />
Nachfolge von Håkan Dahllöf, dem bisherigen<br />
Präsidenten und CEO von Toyota Material<br />
Handling Europe (TMHE), an. Bis dahin<br />
war er Geschäftsführer der Toyota Material<br />
Handling Deutschland GmbH (TMHD), die<br />
2007 aus dem Zusammenschluss von BT<br />
Deutschland und Toyota Gabelstapler<br />
Deutschland hervorgegangen ist.<br />
(sm 120303395) K<br />
WW Dr. rer. nat. habil. Dipl.-Ing. Gert Vaubel,<br />
vormals Direktor und Vorstandsmitglied<br />
der Benteler AG, hat am 11. <strong>März</strong> 75. Ge -<br />
burtstag.<br />
(sm 120303314) K<br />
WW Der Geschäftsführer der BESTAR Stahlhandelges.<br />
Remscheid mbH, Hans-Joachim<br />
Wagner, feiert am 14. <strong>März</strong> seinen 65. Ge -<br />
burtstag.<br />
(sm 120303315) K<br />
WW Am 19. <strong>März</strong> begeht Dr.-Ing. Dipl.-Phys.<br />
Friedrich Hombeck, ehemals Geschäftsführer<br />
der Klöckner Ionon GmbH, seinen<br />
85. Geburtstag. (sm 120303316) K<br />
WW 75 Jahre alt wird am 19. <strong>März</strong> Dr.-Ing.<br />
Gert Sobottka, früher Mitglied der Ge -<br />
schäftsführung der Edelstahl Witten-Krefeld<br />
GmbH.<br />
(sm 120303317) K<br />
WW Dipl.-Ing. Hans-Joachim Dörsel, ehemals<br />
Geschäftsführer der B.E.S. Bran -<br />
denburger Elektrostahlwerke GmbH, hat<br />
am 21. <strong>März</strong> 70. Geburtstag.<br />
(sm 120303318) K<br />
WW Prof. Dr.-Ing. habil. Wilhelm Guericke,<br />
ehemals im Institut für Maschinen- und<br />
Antriebstechnik, Universität Otto-von-Guericke<br />
Magdeburg, tätig, wird am 21. <strong>März</strong><br />
80 Jahre alt. (sm 120303319) K<br />
WW Dr.-Ing. Hans Grybek, ehemaliger<br />
Geschäftsführer der Ferrostaal Eisenbau<br />
Essen GmbH, vollendet am 29. <strong>März</strong> sein<br />
80. Lebensjahr. (sm 120303320) K<br />
WW 60 Jahre alt wird am 1. April Dipl.-Ing.<br />
U.LG. Marc Solvi, CEO der Paul Wurth S.A.<br />
(sm 120303396) K<br />
WW Der ehemalige Geschäftsführer der Walzen<br />
Irle GmbH, Dipl.-Ing. Walter Patt, hat<br />
am 5. April 75. Geburtstag.<br />
(sm 120303397) K<br />
PRODUKTIVITÄTSSCHUB<br />
FÜR BIEGETEILE ALLER ART<br />
Ditzingen. TRUMPF hat die neuste Generation<br />
der Universalbiegezelle TruBend Cell 5000 vorgestellt,<br />
die sich vor allem durch eine verbesserte<br />
Zusammenarbeit von Biegemaschine und<br />
-roboter auszeichnet. Die Fahrbewegungen des<br />
BendMasters sind noch abgestimmter und auch<br />
die Bahnsteuerung wurde weiterentwickelt. Diese<br />
und weitere Maßnahmen bewirken Produktivitätssteigerungen<br />
um bis zu 30 %. Dementsprechend<br />
stehen für die Integration in die automatisierte<br />
Biegezelle fünf Maschinentypen mit<br />
unterschiedlichen Presskräften, Abkantlängen<br />
und Einbauhöhen zur Verfügung. Für jede Applikation<br />
lässt sich zudem der passende Greifer<br />
installieren. Dank spezieller Baukästen können<br />
die Greifer vor Ort selbst konstruiert und gefertigt<br />
werden.<br />
Um bei der automatisierten Bearbeitung eine<br />
hohe Prozesssicherheit und Teilequalität zu<br />
gewährleisten, kommt ein spezieller Blechsensor<br />
zum Einsatz. Er führt bei jedem neuen Teilestapel<br />
eine Groblageerkennung durch. Vor jedem Zupacken<br />
detektiert der Sensor dann die exakte Lage<br />
der obersten Platine, sodass der Greifer sie in<br />
korrekter Position aufnehmen kann. Damit er<br />
dabei nie zwei Teile auf einmal zu fassen be -<br />
kommt, werden Zangenteile per Kamera überwacht<br />
und Doppelbleche dann per Druckluft<br />
vereinzelt. Die etablierte ACB-Winkelsensorik<br />
und eine zusätzliche Hinteranschlagsensorik<br />
komplettieren die Sicherheitsausstattung.<br />
www.trumpf.com<br />
/<br />
(sm 120203228) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
118 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Acciaitubi spa 47<br />
AGTOS GmbH 41<br />
Analyticon Instruments GmbH 39<br />
Ancofer Stahlhandel GmbH 83<br />
Andernach & Bleck 83<br />
ARATUBO, S.A. 35<br />
Autogena Stahl GmbH 40<br />
AZ Steel Srl 57<br />
B<br />
Barthel Kesselrohre 87<br />
Behringer GmbH 81<br />
Benteler Distribution<br />
Deutschland GmbH & Co. KG 6<br />
Brunn-Stahl GmbH 39<br />
Rohrhandel-Brunzel GmbH 79<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH 90<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 41<br />
Capello Tubi spa 49<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 118<br />
Combilift Ltd. Co. 85<br />
Commercial Metals Deutschland GmbH 19<br />
D<br />
Clemens Dahlke GmbH 41<br />
Dolezych GmbH & Co. KG 115<br />
E<br />
EC Consulting GmbH 39<br />
EEW-CTS GmbH 71<br />
Gerd Eisenblätter GmbH 85<br />
EOS KSI Inkasso Deutschland GmbH 107<br />
Egon Evertz GmbH & Co. KG 117<br />
Export & Consulting Stahl und<br />
Rohstoffe PD e.K. 77<br />
F<br />
Fehr LAGERLOGISTIK AG 109<br />
Dr. Fister GmbH 35<br />
Fröhlich Biegetechnik GmbH & Co. KG 35<br />
G<br />
GERO Gelsenkirchener<br />
Rohrhandelsgesellschaft mbH 71<br />
GMA-Werkstoffprüfung GmbH 88<br />
H<br />
Gerhard Härtel GmbH 90<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG 124-126<br />
Hoesch Schwerter Profile GmbH 75<br />
Hoselmann Stahl GmbH 89<br />
hpl-Neugnadenfelder<br />
Maschinenfabrik GmbH 77<br />
I<br />
IBERO-Stahl GmbH 107<br />
IMS Messsysteme GmbH 21, 22<br />
Interfer Rohrunion GmbH 69<br />
Internorm Kunststofftechnik GmbH 97<br />
J<br />
Friedhelm Jung GmbH 115<br />
Jung & Co. GmbH 84<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 49<br />
Wire Körner GmbH 79<br />
L<br />
LAP GmbH 91<br />
Lechner GmbH 59<br />
Maschinenfabrik Liezen<br />
und Giesserei Ges.m.b.H. 61<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 106<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 67<br />
M<br />
Made in Steel srl 51<br />
Marcegaglia spa 2,3<br />
MCB Deutschland GmbH 51<br />
Meba Steel & Industrial Supplies<br />
Trade GmbH 27<br />
Messe Düsseldorf GmbH 37<br />
Ingo Mohr GmbH 42<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 23, 60, 66, 97, 108, 113<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG 55<br />
NIRO Wenden GmbH 99<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 103<br />
PM Fittings GmbH 39<br />
ProPipe GmbH 89<br />
R<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG 85<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH 1<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 33<br />
Alois Schmitt GmbH & Co. KG 103<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Edelstahl GmbH 15<br />
Schuster & Co. GmbH 70<br />
SHComputersysteme GmbH 26<br />
SICON GmbH 69<br />
SIWACO GmbH 77<br />
SMS Meer GmbH 25<br />
Springer GmbH 101<br />
stahlrohr gmbh 5<br />
Stam Spa 53<br />
Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH 81<br />
STAROFIT Klose GmbH & Co. KG 4<br />
T<br />
TREMEFIL S.A. 67<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 103<br />
V<br />
Vallourec & Mannesmann Tubes<br />
V&M Deutschland GmbH 11<br />
Venus Edelstahl GmbH 106<br />
Verlag Focus Rostfrei 111<br />
Verlag Stahleisen<br />
GmbH 61, 92, 113, 119, 120<br />
Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 43<br />
voestalpine Krems GmbH 123<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 97<br />
W<br />
WALTHER Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH 38<br />
Warenzeichenverband Edelstahl<br />
Rostfrei e.V. 105<br />
Wilhelm Weinbrenner KG 93<br />
Welser Profile GmbH 13<br />
Vincenz Wiederholt GmbH 79<br />
Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. 71<br />
Woko Magnet- und Anlagenbau GmbH 31<br />
3R software solutions 77<br />
Beilagen<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH<br />
Coutinho & Ferrostaal GmbH<br />
RP Technik GmbH<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
Verlag Focus Rostfrei<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
K 119
120 K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />
K 121
122 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 04.2012<br />
»Stahlmarkt 2012« – Handelsblatt-Jahrestagung<br />
Steel International<br />
Auf Bulgarien ruht der Blick der Autohersteller<br />
70.000.000 Tonnen gekocht<br />
Branchenbericht<br />
Maschinenbau profitiert von der Energiewende<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
– Wo liegen die Perspektiven für die Unternehmen? –<br />
hierbei u. a.<br />
Das Stahlgeschäft nach der Krise<br />
Stahl-Service-Center in China gestartet<br />
Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />
Zusammenschluss bauforumstahl und Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />
Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />
Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
hierbei u. a.<br />
von Reinhold Mannel:<br />
Qualität nachweisen, Produktionsparameter vorgeben<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
Hannover Messe<br />
Fastener Fair<br />
viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />
Wettbewerbsfaktor IT<br />
Composite-Rohre für<br />
besondere Anwendungen<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />
Anzeigenleitung<br />
Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />
E-Mail: ute.perkovic@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 56.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />
Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2012 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
Fotos: Isra Parsytec bzw. micro epsilon<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>
WARM<br />
und…
KALT<br />
Stahlhohl
HL / Fixlängen · Gehrungsschnitte<br />
Strahlen · Konservieren · Verzinken<br />
Vollsortiment: Stahlhohlprofile<br />
gemäß EN 10219 und EN 10210,<br />
(kalt- und warmgewalzt)<br />
profile<br />
Vollsortiment:<br />
quadratisch:<br />
rechteckig:<br />
30 x 30 x 3,0 mm<br />
bis 400 x 400 x 20,0 mm<br />
50 x 30 x 3,0 mm<br />
bis 500 x 300 x 20,0 mm<br />
Wir liefern in folgenden Güten:<br />
S235JRH, S275J0H, S355J2H<br />
Sondergüten auf Anfrage<br />
Ab Mitte 2012 für Sie!<br />
Standardlängen bis 18 m<br />
Sonderlängen auf Anfrage<br />
Druck und Konzeption www.gt-trendhouse42.de · STARKDESIGN ®<br />
Heitmann Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Hansastraße 22 · 46049 Oberhausen · Telefon: 0208 / 836-0 · Telefax: 0208 / 836199<br />
www.heitmann-stahl.de · shp@heitmann-stahl.de