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stahlmarkt 03.2012 (März)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Werkstoff Stahl - Basis der deutschen Wirtschaftsstärke<br />

wire & Tube 2012 - Treffpunkt der Besten aus der Branche<br />

Edelstahl - hygienisch einwandfrei, ästhetisch exzellent<br />

Italien - Stahlbranche hält sich tapfer<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>03.2012</strong>


Kommen Sie zum Meinungsund<br />

Erfahrungsaustausch<br />

auf den <strong>stahlmarkt</strong> Branchentreff<br />

am 26. <strong>März</strong> ab 17.30 Uhr!<br />

Anmeldung unter: www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung


26. – 30. <strong>März</strong> 2012


Editorial K 7<br />

Countdown zu wire & Tube 2012<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

wiebke.sanders@stahleisen.de<br />

WWK Stahl ist die Basis der deutschen Wirtschaftsstärke.<br />

Nur die enge Vernetzung der innovativen Stahlindustrie<br />

in Deutschland mit den Schlüsselbranchen wie Automobil-<br />

und Maschinenbau kann die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Standortes dauerhaft sichern. Zu diesem Ergebnis<br />

kommen zwei kürzlich veröffentlichte Studien vom<br />

Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI) und von der Unternehmensberatung Booz<br />

& Company, lesen Sie mehr dazu ab Seite 16.<br />

WW K Auch die Stahlrohrindustrie ist Bestandteil dieser<br />

Wertschöpfungsketten. Die Unternehmen konnten sich<br />

im globalen Wettbewerb durch ihre Innovationsstärke<br />

und ein vielfältiges Angebot an Spezialprodukten be -<br />

währen. Zwar haben sich die Erwartungen in einigen<br />

Segmenten im vergangenen Jahr nicht erfüllt und auch<br />

2012 dürfte kein leichtes Jahr werden, dennoch sind die<br />

Unternehmen optimistisch, die markt- und kostenmäßigen<br />

Herausforderungen zu meistern. Dies erläuterte<br />

Wolfgang Eging, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V., gegenüber dem »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

(ab Seite 64).<br />

WW K Umso mehr richten sich alle Hoffnungen auf das<br />

in diesem Monat stattfindende Messeduo wire & Tube<br />

2012. Unter dem Motto »Join the Best« treffen sich vom<br />

26. bis 30. <strong>März</strong> wieder die Branchenbesten in Düsseldorf.<br />

Auf der Tube wird die gesamte Palette von der<br />

Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung bis hin zur<br />

Rohrverarbeitung gezeigt. Dort treffen sich Anlagenund<br />

Maschinenbauer, Rohrproduzenten, -händler und<br />

Weiterverarbeiter.<br />

WWK Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ist ebenfalls dabei:<br />

mit einem Stand in Halle 3/G13. Wir wollen außerdem<br />

mit Ihnen ins Gespräch gehen und Ihnen zugleich eine<br />

Branchenplattform für den Erfahrungsaustausch bieten:<br />

mit unserem 4. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff, der am<br />

ersten Messetag der wire & Tube stattfindet. Es haben<br />

sich zahlreiche Teilnehmer aus allen Unternehmen entlang<br />

der Wertschöpfungskette angemeldet, mehr finden<br />

Sie unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff.<br />

WW K Auch Stahlhandel und Stahl-Service unterliegen<br />

einem Wandel. Die Unternehmen sehen sich herausgefordert,<br />

zunehmend die Bedeutung und den Wert ihrer<br />

Dienstleistungen zu erklären. »Service muss den Kunden<br />

etwas wert sein«, heißt es nachdrücklich. In der Rubrik<br />

»Menschen im Markt« ab Seite 30 finden Sie mehr.<br />

»Branchentreff<br />

Anmeldung unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/anmeldung<br />

26. – 30. <strong>März</strong> 2012 in Düsseldorf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


8 K<br />

INHALT <strong>03.2012</strong><br />

SEITENBLICK<br />

10 China drängt nach Deutschland<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

12 Der Kampf ums US-Präsidentenamt verschärft sich<br />

14 Stimmung im US-Stahlsektor optimistischer<br />

16 Stahl ist Basis der deutschen Wirtschaftsstärke<br />

20 Die deutschen Exporterfolge sind stahlintensiv<br />

MENSCHEN IM MARKT<br />

30 Tacheles geredet<br />

32 Service muss bezahlt werden<br />

34 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

36 Stahlverarbeiter bleiben zuversichtlich<br />

SPECIAL: ITALIEN<br />

44 Italiens Stahlindustrie<br />

45 Zur Lage auf Italiens Schrottmarkt<br />

46 Eine globale Businesskultur<br />

48 Made in Italy: Maschinen für die Metall verarbeitende Industrie<br />

SPECIAL: WIRE & TUBE / ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />

62 Messeduo: wire & Tube 2012<br />

64 2012: Ein schwieriges »Rohr«-Jahr<br />

68 Premiumrohre und -profile – Hochlegierte Produkte nach Maß<br />

70 Feste Größe unter Europas Rohrherstellern<br />

72 Geschweißte und nahtlose Rohre – jetzt aus einer Hand<br />

74 Ein starker Standort in einem starken Verbund<br />

76 Rohrspezialist mit flächendeckendem Vertriebsnetz<br />

SPECIAL: EDELSTAHL<br />

94 Innovative Verarbeitung von Edelstahl Rostfrei<br />

98 Ein neuer Weltmarktführer entsteht<br />

100 Beim Besteck ist Ästhetik gefragt<br />

104 Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />

RUBRIKEN<br />

110 StahlTermine<br />

112 Veranstaltungen<br />

114 Recht<br />

115 Fachmedien<br />

116 VIP-Seite<br />

118 Inserentenverzeichnis<br />

122 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


worldsteel-Report K 9<br />

Weltrohstahlproduktion Januar 2012<br />

INNOVATIVER WERK-<br />

STOFF STAHL Stahl ist Basis<br />

der deutschen Wirtschaftsstärke,<br />

lautet das Ergebnis zweier<br />

Studien. Und: »Die deutschen<br />

Exporterfolge sind stahlintensiv«,<br />

so Prof. Dr. Roland Döhrn vom<br />

RWI.<br />

ITALIEN 2011 war für die<br />

italienischen Stahlhändler eher<br />

desillusionierend. Trotz einer<br />

immer noch schwierigen Wirtschaftslage<br />

blicken die Italiener<br />

zuversichtlich in die Zukunft.<br />

WIRE & TUBE 2012 Das Jahr<br />

2012 wird nicht einfach für die<br />

deutschen Stahlrohrproduzenten,<br />

wie Wolfgang Eging im Interview<br />

erläuterte. Die Tube kann jedoch<br />

entscheidende Impulse für die<br />

weitere Entwicklung geben.<br />

EDELSTAHL Edelstahl Rostfrei<br />

muss neben hohen Anforderungen<br />

an die Korrosionsbeständigkeit<br />

auch hygienischen und ästhetischen<br />

Gesichtspunkten gerecht<br />

werden. Innovative Verarbeitungen<br />

sind dafür erforderlich.<br />

16<br />

44<br />

62<br />

94<br />

Fotos: Modersohn, Messe Düsseldorf, Josef Nagler, RWI<br />

J Die 59 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 97 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2011 in 1.000 t. Algerien, Iran, Libyen, Marokko und<br />

Qatar werden in der Statistik nicht länger aufgeführt.<br />

e – geschätzt, r – revidiert, (1) lt. CISA<br />

Januar<br />

2012<br />

Dezember<br />

2011<br />

Januar<br />

2011<br />

% Veränd.<br />

Jan. 12/11<br />

1 Monat Veränderung<br />

2012 2011<br />

in %<br />

Belgien 500 570 751 – 33,4 500 751 – 33,4<br />

Bulgarien 65 e 64 67 – 3,4 65 67 – 3,4<br />

Deutschland 3.353 3.025 3.665 – 8,5 3.353 3.665 – 8,5<br />

Finnland 341 321 369 – 7,7 341 369 – 7,7<br />

Frankreich 1.359 1.108 1.222 11,2 1.359 1.222 11,2<br />

Griechenland 150 e 160 e 167 – 10,2 150 167 – 10,2<br />

Großbritannien 672 669 889 – 24,4 672 889 – 24,4<br />

Italien 2.195 1.959 2.099 4,6 2.195 2.099 4,6<br />

Luxemburg 160 e 160 e 249 – 35,6 160 249 – 35,6<br />

Niederlande 619 588 618 0,1 619 618 0,1<br />

Österreich 625 457 630 – 0,8 625 630 – 0,8<br />

Polen 790 750 658 20,0 790 658 20,0<br />

Rumänien 330 e 335 e 280 17,8 330 280 17,8<br />

Schweden 413 373 436 – 5,1 413 436 – 5,1<br />

Slowakei 329 285 425 – 22,6 329 425 – 22,6<br />

Slowenien 56 34 57 – 1,0 56 57 – 1,0<br />

Spanien 1.179 893 1.356 – 13,0 1.179 1.356 – 13,0<br />

Tschechien 457 459 496 – 7,8 457 496 – 7,8<br />

Ungarn 146 141 141 3,5 146 141 3,5<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 180 e 190 e 170 5,9 180 170 5,9<br />

European Union (27) 13.920 12.541 14.744 – 5,6 13.920 14.744 – 5,6<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 61 59 10,3 65 59 10,3<br />

Kroatien 5 e 5 e 8 – 39,6 5 8 – 39,6<br />

Mazedonien 35 e 30 35 ± 0,0 35 35 ± 0,0<br />

Norwegen 65 e 65 e 47 39,8 65 47 39,8<br />

Serbien 79 72 150 – 47,1 79 150 – 47,1<br />

Türkei 3.135 3.112 2.741 14,4 3.135 2.741 14,4<br />

Europa außer EU 3.384 3.345 3.040 11,3 3.384 3.040 11,3<br />

Kasachstan 317 328 414 – 23,4 317 414 – 23,4<br />

Moldawien 0 30 0 ± 0,0 0 0 ± 0,0<br />

Russland 5.948 5.886 5.927 0,4 5.948 5.927 0,4<br />

Ukraine 2.871 2.804 2.918 – 1,6 2.871 2.918 – 1,6<br />

Usbekistan 47 54 58 – 20,1 47 58 – 20,1<br />

Weißrussland 220 216 223 – 1,4 220 223 – 1,4<br />

C.I.S. (6) 9.404 9.318 9.541 – 1,4 9.404 9.541 – 1,4<br />

El Salvador 10 10 e 6 66,7 10 6 66,7<br />

Guatemala 50 45 e 28 78,6 50 28 78,6<br />

Kanada 1.050 e 1.120 e 1.051 – 0,1 1.050 1.051 – 0,1<br />

Kuba 20 25 21 – 4,8 20 21 – 4,8<br />

Mexiko 1.575 1.550 e 1.518 3,7 1.575 1.518 3,7<br />

Trinidad und Tobago 35 50 e 58 – 39,7 35 58 – 39,7<br />

USA 7.600 7.334 7.191 5,7 7.600 7.191 5,7<br />

Nordamerika 10.340 10.134 9.874 4,7 10.340 9.874 4,7<br />

Argentinien 397 500 e 362 9,8 397 362 9,8<br />

Brasilien 2.780 2.688 2.764 0,6 2.780 2.764 0,6<br />

Chile 105 120 e 151 – 30,5 105 151 – 30,5<br />

Ecuador 52 50 e 32 62,5 52 32 62,5<br />

Kolumbien 113 110 e 100 13,0 113 100 13,0<br />

Paraguay 4 4 e 1 300,0 4 1 300,0<br />

Peru 98 90 e 72 36,1 98 72 36,1<br />

Uruguay 9 8 e 0 ± 0,0 9 0 ± 0,0<br />

Venezuela 240 225 e 264 – 9,1 240 264 – 9,1<br />

Südamerika 3.798 3.795 3.746 1,4 3.798 3.746 1,4<br />

Ägypten 514 567 564 – 8,8 514 564 – 8,8<br />

Saudi-Arabien 464 463 467 – 0,6 464 467 – 0,6<br />

Südafrika 570 e 570 e 540 5,6 570 540 5,6<br />

Afrika/Mittlerer Osten 1.549 1.600 1.571 – 1,4 1.549 1.571 – 1,4<br />

China (1) 52.072 52.164 59.871 – 13,0 52.072 59.871 – 13,0<br />

Indien 6.100 e 6.150 e 6.145 – 0,7 6.100 6.145 – 0,7<br />

Japan 8.631 8.397 9.655 – 10,6 8.631 9.655 – 10,6<br />

Südkorea 5.120 5.950 5.664 – 9,6 5.120 5.664 – 9,6<br />

Taiwan, China 1.900 e 1.920 e 2.026 – 6,2 1.900 2.026 – 6,2<br />

Asien 73.823 74.581 83.361 – 11,4 73.823 83.361 – 11,4<br />

Australien 380 e 345 657 – 42,1 380 657 – 42,1<br />

Neuseeland 78 79 76 2,6 78 76 2,6<br />

Ozeanien 458 424 733 – 37,5 458 733 – 37,5<br />

Gesamt (59 Länder) 116.675 115.738 126.609 – 7,8 116.675 126.609 – 7,8<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


10 K<br />

SEITENBLICK<br />

China drängt<br />

nach Deutschland<br />

Vorbei die Zeiten, in denen Investoren aus China nahezu ausschließlich<br />

bei Sanierungsfällen in der deutschen Wirtschaft zugriffen, um Zugang zu<br />

neuen Technologien zu bekommen. Jetzt interessieren sie sich auch für<br />

wirtschaftlich gesunde Unternehmen. Sie suchen Zugang zu starken<br />

Marken, die weltweit einen guten Klang haben und die sich nicht leicht<br />

kopieren lassen. Dafür sind sie bereit, Milliarden zu investieren.<br />

WW K Putzmeister ist eines dieser erfolgreichen<br />

deutschen Familienunternehmen<br />

mit Weltgeltung, wie es sie vor allem in<br />

Baden-Württemberg zu Dutzenden gibt.<br />

Der Betonpumpenhersteller ist in seiner<br />

Branche sogar die Nummer eins. Mussten<br />

Arbeiter auf Hochbaustellen früher den<br />

Beton in Behältern per Kran in höhere<br />

Stockwerke befördern, so entwickelte Putzmeister<br />

vor gut 50 Jahren eine Alternative:<br />

Die Schwaben produzieren Pumpen, die –<br />

meist auf Lastwagen montiert – das Mate rial<br />

durch Rohre nach oben schießen. Wenn die<br />

Baubranche boomt, ist das ein Riesengeschäft;<br />

Putzmeister beschäftigt 3.000 Mitarbeiter<br />

und erwirtschaftet einen Umsatz<br />

von 570 Mill. €.<br />

Vor wenigen Wochen hat bei dem Unternehmen<br />

aus Aichtal in der Nähe von Stuttgart<br />

der Eigentümer gewechselt. Das Sagen<br />

hat künftig der chinesische Maschinenbauer<br />

Sany. Der Deal bedeutete nicht nur für Putzmeister<br />

eine Zäsur, sondern markierte auch<br />

für die gesamte deutsche Wirtschaft eine<br />

Zeitenwende. Denn die Botschaft, die von<br />

dieser Transaktion ausgeht, lautet: China<br />

drängt nach Deutschland. Zwar hatten In -<br />

vestoren aus Fernost bereits 2011 deutsche<br />

Unternehmen im Wert von rd. 1 Mrd. USD<br />

gekauft. Aber dabei hatte es sich wie in den<br />

Jahren zuvor nahezu ausschließlich um Sa -<br />

nierungsfälle gehandelt. Das größte Ge -<br />

schäft der Chinesen war zuletzt der Kauf der<br />

Aktienmehrheit des Elektronikspezialisten<br />

und Aldi-Lieferanten Medion gewesen. Zu -<br />

gegriffen hatte für etwa 750 Mill. USD der<br />

chinesische Computerbauer Lenovo. Auch<br />

bei den Autozulieferern hatte es in jüngster<br />

Zeit einige Transaktionen mit chinesischer<br />

Beteiligung gegeben. Bei Putzmeis ter aber<br />

lag die Sache anders: Erstmals kauften sich<br />

Chinesen für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag<br />

bei einem florierenden deutschen<br />

Mittelständler ein.<br />

»<br />

Schon<br />

bald sollen<br />

50 der 500 weltweit<br />

größten Unternehmen<br />

aus China kommen.<br />

Weitere Übernahmen dieser Art werden folgen.<br />

Denn für Firmenjäger aus China sind<br />

deutsche Familienunternehmen nicht nur<br />

wegen ihrer meist soliden Finanzierung ein<br />

gutes Investment. Chinesen interessieren sich<br />

für deutsche Ingenieurskunst. Sie suchen<br />

Unternehmen mit ausgeklügelter Technologie,<br />

die auf ihrem Gebiet weltweit spitze<br />

sind. Denn diese Firmen besitzen etwas, was<br />

die Chinesen ungeachtet ihrer Finanzkraft<br />

nicht haben: Marktgeltung, d. h. sie sind häufig<br />

weltweit anerkannte Marken. Renommee<br />

ist für die Chinesen jedoch unverzichtbar,<br />

wenn sie global agieren wollen. Denn um<br />

international erfolgreich zu sein, reicht es<br />

nicht mehr, halbwegs gute Kopien erfolgreicher<br />

Produkte anzubieten.<br />

Experten für Unternehmensübernahmen<br />

sind davon überzeugt, dass für Chinesen die<br />

Größe einer Transaktion keine Rolle spielt.<br />

Die Devisenreserven summieren sich auf<br />

stolze 3,2 Bill. USD und erst vor wenigen<br />

Wochen hatte China seinen Staatsfonds CIC<br />

mit zusätzlichen 50 Mrd. USD aufgerüstet,<br />

um in Europa auf Einkaufstour zu gehen.<br />

Das Kalkül dabei: In Unternehmen mit guten<br />

Technologien sind die im Überfluss vorhandenen<br />

liquiden Mittel allemal besser angelegt<br />

als in den lange Zeit als sicher geltenden<br />

Staatsanleihen. In einem »Leitfaden von<br />

Ländern und Industrien für Überseeinvestitionen«<br />

hat die Regierung genau aufgelistet,<br />

in welchen Branchen und Ländern investiert<br />

werden soll. Das Ziel: Schon bald sollen 50<br />

der 500 weltweit größten Unternehmen aus<br />

China kommen. Entscheidend für eine Transaktion<br />

ist, dass sie im Einklang mit den Maßgaben<br />

der chinesischen Regierung steht,<br />

insbesondere dem Fünfjahresplan.<br />

Berater, die im Geschäft mit Fusionen und<br />

Übernahmen tätig sind, registrieren, dass<br />

sich Firmenkäufer aus China inzwischen sehr<br />

stark westlichen Standards genähert haben.<br />

Zunehmend schalten sie bei internationalen<br />

Verkaufsprozessen auch versierte Experten<br />

ein, heißt es.<br />

Gleichzeitig öffnen sich Eigentümer deutscher<br />

Unternehmen, auch aus dem Mittelstand,<br />

für Verkäufe an chinesische Firmen.<br />

So bezeichnete der Gründer von Putzmeister,<br />

Karl Schlecht, den Verkauf seines Unternehmens<br />

an Sany als Vorzeigebeispiel einer<br />

globalen Transaktion. Der Deal folge einer<br />

»klaren strategischen und industriellen Lo -<br />

gik«, denn die Unternehmen ergänzen sich<br />

regional, sagte er. Auf der einen Seite Putzmeister<br />

als Nummer eins in der Welt und<br />

»führend auf den meisten Märkten außerhalb<br />

Chinas«. Und auf der anderen Seite<br />

Sany, Branchenprimus in China, dem größten<br />

und am schnellsten wachsenden Markt<br />

für Betonpumpen. Investoren aus China sind<br />

im deutschen Mittelstand angekommen.<br />

Fortsetzung folgt. ber (sm 120303422) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


12 K Steel International<br />

Der Kampf ums US-Präsidentenamt<br />

verschärft sich<br />

Der Schutz der eigenen Wirtschaft hat dabei großes Gewicht<br />

New York (bln). Wenn es um das Amt des US-Präsidenten geht, gleicht<br />

der Wahlkampf einem Marathonrennen. Die Republikaner, die Präsident<br />

Barack Obama keine zweite Amtszeit erlauben wollen, lieferten sich bereits<br />

im vergangenen Jahr einen Kampf auf Biegen und Brechen. Aber zehn<br />

Monate vor den Wahlen wurde der Schlagabtausch zwischen den<br />

führenden Präsidentschaftsaspiranten innerhalb der Republikanischen<br />

Partei auf der einen Seite und zwischen dem Demokraten Obama und den<br />

Republikanern auf der anderen Seite spürbar schärfer.<br />

WW K In einem scheinen sich die Wettbewerber<br />

einig: Sie alle attackieren das unfaire<br />

Gebaren ausländischer Handelspartner. »Ich<br />

stehe nicht tatenlos da, wenn unsere Konkurrenten<br />

die Spielregeln nicht einhalten«,<br />

erklärte Obama in seiner Rede zur Lage der<br />

Nation unter dem Beifall seiner Parteifreunde<br />

und seiner schärfsten Gegner. Seine<br />

Regierungsmannschaft, so Obama, habe die<br />

Zahl der »Handelsfälle« gegen China im<br />

Vergleich zur Bush-Mannschaft fast verdoppelt.<br />

Er verkündete die Gründung einer<br />

neuen Handelsvollstreckungsabteilung, die<br />

unfaires Handelsgebaren in Ländern wie<br />

China untersuchen soll. Und er versprach<br />

mehr Inspektionen bei den Einfuhren.<br />

Zunächst jedoch muss der Präsident seinen<br />

Willen im Kongress durchsetzen. Ȇber<br />

tausend Amerikaner sind heute in Arbeit,<br />

weil wir die Flut von chinesischen Reifen<br />

stoppen konnten«, ließ Obama seine Landsleute<br />

wissen. Aber nur wenn der Kongress<br />

in Bälde ein neues Antisubventionsgesetz<br />

verabschiedet, können solche Reifenimporte<br />

und die Einfuhr gewisser Stahlprodukte<br />

und Solarbauteile künftig mit Strafzöllen<br />

belegt werden.<br />

Keine Strafzölle gegen<br />

subventionierte Produkte aus China<br />

Noch vor dem Jahresende entschärfte nämlich<br />

das Urteil eines Washingtoner Berufungsgerichtes<br />

eine Waffe, die seit 2007 von<br />

zahlreichen Unternehmen, u. a. auch von<br />

Stahlherstellern, gegen subventionierte Produkte<br />

aus Ländern ohne freie Marktwirtschaft<br />

gerichtet war. In einer von Reifenherstellern<br />

und dem Gewerkschaftsdachverband<br />

AFL-CIO angestrengten Handelsklage<br />

ging es um subventionierte Reifenimporte<br />

aus China. Dem Gericht zufolge erlaubt das<br />

entsprechende Handelsgesetz Kompensations-<br />

oder Antisubventionszölle gegen<br />

Produkte aus Ländern mit einer freien<br />

Marktwirtschaft, aber nicht, wenn die um -<br />

strittenen Produkte aus Ländern ohne freie<br />

Marktwirtschaft importiert werden – allen<br />

voran China.<br />

Während Washington laut Gesetz Antidumpingzölle<br />

gegen Importe aus allen Ländern<br />

verhängen kann, deren Preise unter<br />

denen des Herstellungslandes liegen, gab es<br />

traditionell Ausnahmen für Antisubventionszölle.<br />

Denn das US-Handelsministerium<br />

L STEEL TICKER<br />

US-STAHLIMPORTE LEGEN 2011<br />

STARK ZU<br />

New York. 2011 sind die Stahlimporte in den<br />

USA im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben<br />

vom American Iron And Steel Institute (AISI) um<br />

19 % gestiegen. Von den 28,4 Mill. t Stahl, die in<br />

den Vereinigten Staaten eingeführt wurden,<br />

waren 21,8 Mill. t Stahlfertigprodukte, die in der<br />

befand vor Jahrzehnten, dass es zu schwierig<br />

sei, die Höhe von Subventionen in einer<br />

Planwirtschaft abzuschätzen, eine Entscheidung,<br />

die 1984 von einem Berufungsgericht<br />

in Washington bestätigt wurde. Der Kongress<br />

verabschiedete 1988 und 1994 Gesetze,<br />

die die Entscheidung des Handelsministeriums<br />

und das Urteil des Gerichts widerspiegelten.<br />

Ein neues Antisubventionsgesetz<br />

soll ’s richten<br />

In George W. Bushs zweiter Amtsperiode<br />

gab das Handelsministerium dem Druck der<br />

Unternehmenswelt nach und verhängte<br />

Kompensationszölle gegen subventionierte<br />

Produkte aus China und Vietnam. Das<br />

jüngste Gerichtsurteil hebt nun die seit 2007<br />

verhängten Antisubventionszölle auf – zwei<br />

Dutzend gegen Produkte aus China und<br />

Vietnam – und stoppt fünf laufende Ermittlungen<br />

und zwei Beschwerden.<br />

Nun drängt die Obama-Regierung auf die<br />

rasche Verabschiedung eines Gesetzes, das<br />

diese Handelswaffe legalisieren soll. Auf<br />

dem Spiel stehen Zölle auf Importe im Wert<br />

von 4,7 Mill. USD. Während es im Kongress<br />

genug Unterstützung für ein Gesetz gibt,<br />

das Antisubventionszölle auf Produkte aus<br />

Planwirtschaften erlaubt, befürchten führende<br />

Republikaner, dass Abgeordnete auf<br />

einen Gesetzeszusatz drängen werden, der<br />

China für Währungsmanipulationen be -<br />

strafen soll.<br />

(sm 120303408) K<br />

Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie eingesetzt<br />

werden. Auch die Einfuhr von Stahlprodukten,<br />

die Verwendung in der Erdölindustrie finden,<br />

und die Einfuhr warmgewalzter Bleche nahm zu.<br />

Im Vergleich zu 2010 stiegen die Stahleinfuhren<br />

aus Deutschland um 8 % auf 935.000 t an. Nach<br />

Einschätzung des AISI bleibt die Stahlnachfrage<br />

in den USA aufgrund der schwachen Bauwirtschaft<br />

aber verhalten.<br />

(sm 120303391) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


14 K Steel International<br />

Stimmung im US-Stahlsektor optimistischer<br />

Automobilindustrie kündigt Produktionssteigerungen an<br />

New York (bln). Die Nucor Corporation, größter Betreiber von Minihütten<br />

und größter Hersteller von Stabstahlprodukten in den USA, wird die<br />

Kapa zität des Unternehmens im Bereich Spezialstabstahl im Laufe der<br />

nächsten zwei Jahre um 1 Mill. t erhöhen. Aufgestockt werden die<br />

Kapazitäten für Spezialstabstähle und Walzdrahtprodukte in drei Werken in<br />

Memphis (Tennessee), Norfolk (Nebraska) und Darlington (South Carolina).<br />

Die Expansion wird ca. 290 Mill. USD kosten und soll Ende 2013<br />

abgeschlossen sein.<br />

WW K Nucor und Steel Dynamics, ein anderes<br />

Minihüttenunternehmen, profitierten am<br />

Jahresanfang von einem höheren Nachfragevolumen<br />

und steigenden Preisen auf dem<br />

Spotmarkt, während die Konkurrenz der<br />

integrierten Unternehmen wegen ihrer<br />

langfristigen Lieferverträge weniger in den<br />

Genuss der aktuellen Marktpreise kamen.<br />

Das gleiche galt für fallende Eisenerzpreise.<br />

AK Steel, zum Beispiel, musste die Lagervorräte<br />

verarbeiten, bevor die Unternehmenslager<br />

mit preisgünstigen Lieferungen aufgestockt<br />

werden konnten.<br />

Abgesehen von diesem Unterschied zwischen<br />

den Minimills und den integrierten<br />

Hütten gab es verschiedene Erklärungen für<br />

eine Stimmung im Stahlsektor, die sichtlich<br />

optimistischer war als zum Ausklang des<br />

alten Jahres. Zum einen war es eine Reaktion<br />

auf eine Steigerung des Brutto-Inlandseinkommens,<br />

auf größeres Verbrauchervertrauen<br />

in die Wirtschaftslage und eine starke<br />

Nachfrage aus der Automobilindustrie,<br />

die 2011 neue Absatz- und Profitrekorde<br />

einfuhr und für 2012 weitere Produktionssteigerungen<br />

ankündigte. Aber auch innerhalb<br />

der Branche gab es ermutigende Anzeichen:<br />

Die höheren Stahlpreise blieben vorerst<br />

fest, die Auftragsbücher waren gefüllt,<br />

die Lieferzeiten wurden länger und die Ka -<br />

pazitätsauslastung stieg.<br />

Pessimisten verwiesen allerdings auf den<br />

abrupten Produktionsstopp im ehemaligen<br />

Bethlehem-Steel-Hüttenwerk Sparrows Point<br />

in Maryland, der anderen Stahlkochern zu -<br />

gute kam. Mit seinen finanziellen Reserven<br />

am Ende, entließ RG Steel, jüngster Eigentümer<br />

der ehemaligen Bethlehem-Steel-<br />

Hütte in Sparrows Point, vor Weihnachten<br />

700 Stahlarbeiter. Niemand wusste, ob das<br />

ein Signal für die dauernde Stilllegung des<br />

Hüttenwerks war. Aber in der zweiten Ja -<br />

nuarhälfte stellte RG Steel, unterstützt von<br />

der Maryland-Regierung und der Stahlarbeitergewerkschaft,<br />

einen Bankkredit sicher.<br />

Die 700 Arbeiter kehrten an ihre Jobs zurück<br />

und bereiteten die Wiederaufnahme der Produktion<br />

vor.<br />

(sm 120303407) K<br />

L STEEL TICKER<br />

NUR STAHL »MADE IN USA«<br />

FÜR DIE US-RÜSTUNGSINDUSTRIE<br />

New York (bln). Die US-Senatoren Kirsten<br />

Gillibrand und Charles Schumer, die den Bundesstaat<br />

New York in der oberen Kongresskammer<br />

vertreten, wollen auch zum Schutz der amerikanischen<br />

Stahlindustrie beitragen. Die Gillibrand-<br />

Schumer-Initiative fordert, dass die Rüstungsindustrie<br />

nur Stahlprodukte verarbeiten soll, die<br />

im Inland hergestellt werden. 35 Jahre lang<br />

hatte das Verteidigungsministerium eine Auflage,<br />

wonach die Rüstungsindustrie exklusiv<br />

Inlandstahl verarbeitete. Doch auf dem Höhepunkt<br />

der Kriege im Irak und in Afghanistan<br />

lockerte das Verteidigungsministerium die strikten<br />

»Made-in-USA-Bestimmungen« und öffnete<br />

die Tür für Stahlimporte, darunter, den beiden<br />

Senatoren zufolge, auch Produkte aus Ländern,<br />

die die fairen Handelsspielregeln nicht einhalten.<br />

Senatorin Gillibrand, Mitglied im Militärausschuss<br />

des Senats, und ihr Kollege Schumer<br />

machen sich vor allem für die Nucor-Werke<br />

Auburn und Chemung im Norden ihres Bundesstaates<br />

und ihre Belegschaften stark. Amerikanische<br />

Steuergelder sollten amerikanische<br />

Arbeitsplätze und Unternehmen unterstützen –<br />

vor allem, was den Verteidigungssektor angehe,<br />

erklärte Schumer bei einem Besuch im Nucor-<br />

Werk in Auburn unter dem Beifall der Belegschaft.<br />

Amerika dürfe niemals von ausländischen<br />

Herstellern abhängig sein, wenn es um die nationale<br />

Sicherheit gehe, so Schumer.<br />

Die beiden einflussreichen Senatoren von New<br />

York folgten dem Beispiel der Stahlfraktion im<br />

Repräsentantenhaus, die Verteidigungsminister<br />

Leon Panetta aufforderte, insbesondere die<br />

Beschaffung von Panzerstahlplatten auf im<br />

Inland produzierten Stahl zu beschränken.<br />

(sm 120303409) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


16 K Steel International<br />

Stahl ist Basis der deutschen<br />

Wirtschaftsstärke<br />

Zwei Studien belegen den Erfolg<br />

Düsseldorf. Die stahlintensiven Industrien bilden mit 3,5 Mill.<br />

Beschäftigten einen Kern der exportstarken Wirtschaft in Deutschland.<br />

Nur durch die enge Vernetzung der innovativen Stahlindustrie in Deutschland<br />

mit den Schlüsselbranchen wie Automobil- oder Maschinenbau könne<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes dauerhaft gesichert werden.<br />

Dies ist das Ergebnis von zwei wissenschaftlichen Studien des Rheinisch-<br />

Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der<br />

Unternehmensberatung Booz & Company.<br />

Wertschöpfung 2010: produzierendes Gewerbe und Stahlindustrie<br />

474<br />

Deutschland<br />

17,2<br />

Deutschland<br />

245<br />

Italien<br />

8,2<br />

Italien<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

in Mrd. €<br />

186<br />

Frankreich<br />

6,7<br />

Spanien<br />

179<br />

England<br />

Stahlindustrie<br />

in Mrd. €<br />

4,5<br />

Frankreich<br />

(120303362/1) Quelle: Booz & Company, Global Insight, vorbereitet für die WV Stahl<br />

131<br />

Spanien<br />

2,6<br />

England<br />

59<br />

Polen<br />

Polen<br />

19<br />

Portugal<br />

1,2 0,4<br />

Portugal<br />

»<br />

Auch<br />

Dr. Joachim Rotering, Geschäftsführer,<br />

Booz & Company<br />

in Zukunft hängt unser<br />

wirtschaftlicher Erfolg davon<br />

ab, dass wir die enge<br />

Vernetzung bei Produktion<br />

und Innovation weiter stärken.<br />

WW K »Ohne die stabilen Cluster der stahlintensiven<br />

Industrien wäre die Wirtschaftskrise<br />

in Deutschland nicht so schnell überwunden<br />

worden«, kommentierte Studienleiter<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn vom RWI die<br />

Ergebnisse. Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

sei besonders eng mit anderen Branchen<br />

verflochten. Deshalb komme ihr zentrale<br />

Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Exportwirtschaft zu.<br />

Insgesamt stünden die stahlintensiven<br />

Industrien für mehr als 1.000 Mrd. € Umsatz<br />

und die Hälfte des deutschen Warenexports,<br />

siehe S. 20.<br />

Dr. Joachim Rotering, Geschäftsführer von<br />

Booz & Company, erklärt den Erfolg des<br />

deutschen Geschäftsmodells mit den Vorteilen<br />

der verzahnten Entwicklung und Produktion:<br />

»Deutschland ist ein weltweit einmaliger<br />

Verbundstandort für Investitionsgüter.<br />

Die langen Ketten der Wertschöpfung von<br />

der Grundstoffindustrie bis zu den besten<br />

Maschinen und Autos der Welt sind das<br />

Fundament unseres Wohlstands.« Die globalen<br />

Megathemen wie Energieeffizienz,<br />

Umwelt- und Klimaschutz, neue Mobilität<br />

und Urbanisierung böten große Potenziale<br />

für die deutschen Unternehmen. Sie könnten<br />

aber nur im Verbund der Industriebranchen<br />

und der Forschungsnetzwerke realisiert<br />

werden. »Auch in Zukunft hängt unser<br />

wirtschaftlicher Erfolg davon ab, dass wir<br />

die enge Vernetzung bei Produktion und<br />

Innovation weiter stärken«, erklärte Rotering.<br />

Dabei spiele Stahl mit einem Marktvolumen<br />

von rd. 40 Mill. t und mehr als<br />

1.000 Patenten pro Jahr unverändert die<br />

Hauptrolle unter den industriellen Werkstoffen<br />

in Deutschland: »Stahl ist aber nicht<br />

gleich Stahl. Für die vielfältigen Anwendungen<br />

der Industrie werden ständig neue<br />

Legierungen gebraucht, die nur aus der täglichen<br />

Zusammenarbeit bei Forschung und<br />

Entwicklung entstehen können.«<br />

(120303362/3)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Steel International K 17<br />

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, bezeichnete<br />

die Branche als »Basisindustrie für das deutsche<br />

Wachstumsmodell«: »Ohne eine innovative<br />

Stahlindustrie können die komplexen<br />

Wertschöpfungsketten der modernen In -<br />

dustrieproduktion nicht funktionieren.«<br />

Für die Herstellung von Windrädern und<br />

hocheffi zienten Turbinen zur Energieerzeugung<br />

sei Stahl ebenso unverzichtbar wie für<br />

den wirtschaftlichen Leichtbau von Autos<br />

oder neue Elek tromotoren. Die Energiewende<br />

braucht eine wettbewerbsstarke Industrie<br />

– auch im Hinblick auf dieses Projekt<br />

verbieten sich Differenzierungen der Branchen<br />

nach Gewinnern und Verlierern. Die<br />

Herausforderungen lassen sich nur in einer<br />

Anstrengung aller Partner der Wertschöpfungskette<br />

bewältigen. Zugleich warnte<br />

Kerkhoff vor einer drohenden Überlastung<br />

der Stahlindustrie durch die Politik: »Steigende<br />

Kosten der Energiewende und der<br />

Klimapolitik verschlechtern nicht nur die<br />

Wettbewerbs fähigkeit der Stahl industrie<br />

gegenüber an deren Wirtschaftsregionen,<br />

sondern sind eine Bedrohung für den ge -<br />

samten Verbundstandort. Eine Deindustrialisierung<br />

darf es nicht geben.«<br />

Die drohenden Zusatzbelastungen für die<br />

Stahlindustrie bezifferte Kerkhoff auf bis zu<br />

1,5 Mrd. € pro Jahr, siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

01.2012, S. 10 – 11. Sollte es dazu kommen,<br />

seien weitere Investitionen am Standort<br />

Deutschland aus unternehmerischer Sicht<br />

kaum noch zu rechtfertigen. »Die industriellen<br />

Wertschöpfungsketten, an denen wir<br />

Deutschland aus der Krise gezogen haben,<br />

bleiben nur stabil, wenn sich jedes einzelne<br />

Glied betriebswirtschaftlich rechnet. Es ist<br />

die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen<br />

so zu setzen, dass die Stahlindustrie<br />

ihre Schlüsselstellung für die deutsche Ex -<br />

portwirtschaft halten kann«, erklärte Kerkhoff.<br />

Deshalb brauche die Stahl industrie in<br />

Deutschland bei energiepolitischen Abgaben<br />

und Regulierungen angemessene Belastungsbremsen<br />

zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber anderen Standorten.<br />

Eine systematische Benachteiligung gegenüber<br />

anderen Industrieländern könnten die<br />

Unternehmen in Deutschland nicht auf<br />

Dauer verkraften.<br />

Der im Dezember erklärte Ausstieg von<br />

Kanada aus dem Kyoto-Protokoll sowie die<br />

anhaltende Verweigerung der USA und Chinas<br />

zeigten, dass wir von gleichen Wettbe-<br />

»<br />

Der<br />

(120303362/4)<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />

Benchmark der EU-<br />

Kommission für Roheisen wird<br />

auch von den EU-weit besten<br />

Hochöfen nicht erreicht.<br />

Produzierendes Gewerbe und Stahlintensität<br />

Deutschland 2010, in Mrd. €<br />

Stahlanteil an<br />

Vorleistungen<br />

Automobilindustrie<br />

Maschinenbau<br />

Elektrotechnik<br />

136<br />

159<br />

248<br />

13%<br />

21%<br />

10%<br />

K<br />

K<br />

Das produzierende Gewerbe<br />

in Deutschland erwirtschaftet knapp<br />

30% des Bruttoinlandsprodukts<br />

Rund 55% des produzierenden Gewerbes<br />

in Deutschland sind stahlintensiv, d.h. Stahl<br />

hat einen Anteil von mehr als 10% an den<br />

Vorleistungen der zugehörigen Branchen<br />

Ernährungsgewerbe<br />

120<br />

1%<br />

K<br />

Mehr als 50% der deutschen Warenexporte<br />

sind stahlintensiv<br />

Chemische Industrie<br />

103<br />

1%<br />

Baugewerbe<br />

83<br />

10%<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

79<br />

59%<br />

Stahlintensiv<br />

Nicht stahlintensiv<br />

Übrige<br />

436<br />

(120303362/2) Quelle: Booz & Company, Statistisches Bundesamt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


18 K Steel International<br />

Emissionsrechtehandel<br />

kg CO 2<br />

/ t Roheisen<br />

2.400<br />

2.200<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

Durchschnitt der EU-<br />

Stahlindustrie: 1.630<br />

Emissionen der Hochöfen in der EU<br />

Benchmarkbeschluss<br />

der EU vom<br />

15. Dez. 2010<br />

Benchmark<br />

auf Basis der<br />

EU-weit<br />

besten 10 %<br />

der Hochöfen<br />

Verknappung der<br />

Zuteilung bei EU-<br />

Klimaziel 30 %<br />

1.475<br />

1.328<br />

(120303362/5) Quelle: Stahl-Zentrum<br />

werbsbedingungen auf absehbare Zeit weit<br />

entfernt seien. Da Deutschland und Europa<br />

das globale Klima nicht im Alleingang retten<br />

könnten, seien die Entwicklung und der<br />

Export klimafreundlicher Technologien der<br />

aussichtsreichste Weg. Dies setze jedoch<br />

voraus, dass die Innovationskraft und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie<br />

nicht durch immer höhere Abgaben<br />

erstickt werden.<br />

2012 sei ein »Jahr der Weichenstellungen<br />

für die Zukunft unseres Industriestandortes«,<br />

erklärte Kerkhoff: »Die Bewältigung<br />

der europäischen Schuldenkrise, die Ausgestaltung<br />

der Energiewende in Deutschland<br />

und die europäische Klimapolitik entscheiden<br />

darüber, wie wettbewerbsfähig unsere<br />

Exportwirtschaft in Zukunft noch sein<br />

kann.« Deshalb sei es so wichtig, dass die<br />

Erfolgsfaktoren der deutschen Volkswirtschaft<br />

auch in der politischen Diskussion<br />

Anerkennung und Verbreitung fänden.<br />

(sm 120303362) K<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLVERWENDER ZEIGEN<br />

WIDERSTANDSKRAFT<br />

Brüssel. Eurofers neueste Wirtschafts- und<br />

Stahlmarktprognose zeigt, dass zwar die europäische<br />

Wirtschaft während des vierten Quartals<br />

2011 in eine leichte Rezession abgerutscht ist,<br />

die Stahlnutzer aber Widerstandskraft zeigen.<br />

Seit Mitte letzten Jahres hat sich die Wirtschaftsstimmung<br />

wegen der Intensivierung der Staatsschuldenkrise<br />

drastisch verschlechtert. Die Risikovermeidung<br />

hat zu einem Rückgang der Kreditversorgung<br />

geführt. Während feststeht, dass<br />

Sparsamkeit notwendig ist, um die Staatsschuldenkrise<br />

nicht noch schlimmer werden zu lassen,<br />

wird sich der Zwang zum Sparen aber auf wirtschaftliches<br />

Wachstum und Beschäftigung auswirken.<br />

Investitionen sowie privater Konsum werden<br />

Zurückhaltung erfahren, bis wieder Zuversicht in<br />

die Märkte kommt. Wann das genau der Fall sein<br />

wird, vermag Eurofer-Generaldirektor Gordon<br />

Moffat nicht zu sagen. Jedoch weist er darauf<br />

hin, dass es gute Zeichen gebe, dass sich die<br />

Wirtschaft langsam wieder erhole. »Die Unternehmen<br />

werden noch vorsichtig sein, aber es<br />

gibt keine Hinweise, dass die Aufträge wegbrechen.<br />

Die Aussichten für die meisten Stahlnutzer<br />

sind ziemlich gut.«<br />

Um rd. 7,2 % ist die EU-Stahlnutzung im vorigen<br />

Jahr gestiegen. Allerdings wuchs seit dem<br />

vergangenen Sommer die Sorge um die wirtschaftliche<br />

Situation, den nachgelagerten Handel<br />

sowie um die Finanzierung und Kreditvergabe.<br />

Zusammen mit zögerlichen Stahlkäufen und<br />

einem Lagerabbau in den Handelsketten führte<br />

das zu einer schwächeren Stahlnachfrage in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2011.<br />

In diesem Jahr scheint eine reduzierte Inlandsund<br />

Importversorgung die sanftere Nachfrage<br />

auszugleichen. Niedrigere Lagerbestände, be -<br />

sonders bei den Händlern, werden die Wiederauffüllung<br />

noch im ersten Halbjahr notwendig<br />

werden lassen – was sich im Fortgang des Jahres<br />

dann wieder abschwächen wird. Käufer, die<br />

Preisänderungen und Änderungen des Angebots<br />

abwarten, könnten dieses saisonale Muster<br />

jedoch erschweren, trotz einer weiteren vorsichtigen<br />

Handhabung der Vorräte. Dennoch sieht<br />

Eurofer-Generaldirektor Moffat eine Erholung<br />

des Marktes ab 2013: »Wir prognostizieren nur<br />

eine milde Reduzierung der Nachfrage. Die reale<br />

und angenommene Stahlverwendung wird im<br />

nächsten Jahr wieder steigen.« (sm120303417) K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


20 K Steel International<br />

Die deutschen Exporterfolge<br />

sind stahlintensiv<br />

Von Prof. Dr. Roland Döhrn *1<br />

Deutschland hat die Wirtschaftskrise schneller und kraftvoller überwunden<br />

als fast alle anderen Länder. Die zentrale Ursache hierfür ist, dass das<br />

Wachstum der deutschen Wirtschaft vor der Krise nicht von Blasen<br />

getrieben war, sondern auf der Stärke und Stabilität seiner Industrie<br />

gründete. Innovative industrielle Produkte haben – im Gegensatz zu<br />

manchem Finanzprodukt – in der Krise nicht an Attraktivität verloren.<br />

(110303363/1)<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn, Leiter des<br />

Kompetenzbereichs »Wachstum und<br />

Konjunktur« beim RWI<br />

WWK Ihre hohe Wettbewerbsfähigkeit auf den<br />

Weltmärkten beruht auf einer Besonderheit<br />

der deutschen Industrie: ihrer starken Verflechtung<br />

– von der Grundstoffproduktion<br />

bis zum hochspezialisierten Hightechprodukt.<br />

Auf jeder Stufe dieser Wertschöpfungskette<br />

gibt es in Deutschland Unternehmen,<br />

die zur technologischen Weltspitze gehören.<br />

Ihre spezifischen Stärken entfalten sie vor<br />

allem im Verbund, in industriellen Clustern,<br />

die von Forschungsnetzwerken bis zu integrierten<br />

Produktionsstandorten reichen.<br />

Die Wirkungsweise solcher Cluster lässt<br />

sich am Beispiel der Stahlindustrie gut<br />

illustrieren. Kaum eine andere Branche in<br />

Deutschland ist so eng und umfassend mit<br />

Wertschöpfungsanteil und Rohstahlerzeugung<br />

Wertschöpfungsanteil in %<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

anderen vernetzt wie sie. So stammen 21 %<br />

aller Vorleistungsbezüge des Maschinenbaus<br />

aus der Stahl- und Metallerzeugung,<br />

bei der Automobilindustrie sind es 12,8 %,<br />

bei der Elektrotechnik 10 % und in den mittelständisch<br />

geprägten Unternehmen der<br />

Stahl- und Metallverarbeitung sind es sogar<br />

58,7 %. Die stahlintensiven Branchen insgesamt<br />

stehen in Deutschland für 3,5 Mill.<br />

Arbeitsplätze und für die Hälfte der Warenexporte.<br />

Zugleich ist die Stahlindustrie auf der<br />

Beschaffungsseite mit Zulieferern und<br />

Dienstleistern eng verwoben. Jeder Euro<br />

zusätzliche Stahlnachfrage steigert die Produktion<br />

bei den Zulieferern um weitere<br />

Anteil Maschinen- und Fahrzeugbau an der Wertschöpfung (in %, linke Skala)<br />

Rohstahlerzeugung pro Kopf (in kg, rechte Skala)<br />

Belgien<br />

Japan<br />

Österreich<br />

Finnland<br />

Schweden<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Niederlande<br />

Spanien<br />

USA<br />

Frankreich<br />

Polen<br />

Großbritannien<br />

(120303363/2) Quelle: RWI<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

Rohstahlerzeugung pro Kopf in kg<br />

1,73 €. Bei der Beschäftigung schafft jeder<br />

neue Arbeitsplatz, der direkt aufgrund einer<br />

erhöhten Nachfrage nach Stahl entsteht,<br />

fünfeinhalb zusätzliche Stellen, viele davon<br />

im Metallbereich selbst, aber auch viele in<br />

»<br />

Wo<br />

die Stahlverwender<br />

stark sind, ist auch<br />

die Stahlindustrie stark,<br />

und umgekehrt.<br />

anderen Branchen, zum Beispiel im Dienstleistungsgewerbe.<br />

Diese Beispiele zeigen, dass industrielle<br />

Cluster ein wesentlicher Erfolgsfaktor der<br />

deutschen Wirtschaft sind. Sie sind nicht nur<br />

Lieferverbünde, sondern auch Innovationsverbünde,<br />

die die Wettbewerbsfähigkeit aller<br />

Beteiligten steigern. Derart eng verzahnte<br />

Wertschöpfungsketten zahlreicher Schlüsselindustrien<br />

verleihen Robustheit gegenüber<br />

externen Störungen. Ein für Deutschland<br />

zentraler Verbund ist stahl intensiv. Das macht<br />

die Stahlbranche zu einer unverzichtbaren<br />

Grundstoffindustrie, die großen Anteil daran<br />

hat, dass die deutsche Industrie international<br />

wettbewerbs fähig und für die Zukunft gerüstet<br />

bleibt. Die Herausforderungen sind groß,<br />

blickt man etwa auf die Megatrends in den<br />

Bereichen Energieversorgung und Mobilität<br />

sowie Ressourcen- und Energieeffizienz.<br />

(sm 120303363) K<br />

*1<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn ist Leiter des Kompetenzbereichs »Wachstum<br />

und Konjunktur« im Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI), Essen. Er hat die Studie des RWI geleitet.<br />

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24 K Steel International<br />

Investitionen in die Zukunftsfähigkeit<br />

des Standortes Duisburg<br />

ThyssenKrupp Steel Europe modernisiert Hochofen 9<br />

Duisburg. Seit Mitte Januar ist der Hochofen 9 von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe in Duisburg-Hamborn außer Betrieb. Während der Dauer von<br />

180 Tagen werden die Feuerfestausmauerung und Teile der Ofenkühlung<br />

erneuert. Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahme, die die Wettbewerbsund<br />

Zukunftsfähigkeit des Standortes verbessert, investiert der<br />

Stahlhersteller 37 Mill. €.<br />

WWK Wegen der derzeit lagerzyklisch schwächeren<br />

Nachfrage nach Flachstahlprodukten,<br />

die voraussichtlich noch bis zum Frühjahr<br />

in den Produktionsbetrieben spürbar<br />

bleiben wird, zieht das Unternehmen die<br />

ursprünglich für 2014 geplanten Arbeiten<br />

(120303289/1)<br />

ThyssenKrupp Steel Europe passt den<br />

Hochofen 9 dem hier dargestellten<br />

Hochofen 8 farblich an (Foto: ThyssenKrupp<br />

Steel Europe).<br />

vor. So wird das jetzt aus Marktsicht zur Verfügung<br />

stehende Zeitfenster bis Ende Mai<br />

genutzt. Bei einer Absatzbelebung nach<br />

Auslaufen des Lagerzyklus können kurzfristige<br />

Versorgungslücken durch Bestandsabbau<br />

kompensiert werden. Während des<br />

Stillstands von Hochofen 9 werden die übrigen<br />

drei Hochöfen – die beiden mehr als<br />

doppelt so großen Aggregate Schwelgern 1<br />

und 2 sowie Hochofen 8 – mit voller Leistung<br />

weitergefahren.<br />

Seit 1987 ununterbrochener Betrieb<br />

Der Hochofenbetrieb Hamborn von Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe erzeugt mit den beiden<br />

Hochöfen 8 und 9 etwa 3,7 Mill. t/a Roheisen<br />

– dieses wird in den Stahlwerken zu<br />

Rohstahl weiterverarbeitet. In den Hochöfen<br />

werden eisenoxydhaltige Erze mit Koks und<br />

Kohlenstaub zu metallischem Eisen reduziert<br />

und erschmolzen. Der ursprünglich aus dem<br />

Jahr 1962 stammende Hochofen 9, der<br />

nach komplettem Umbau und Vergrößerung<br />

in seiner jetzigen Form seit 1987 in<br />

Betrieb ist, hat seitdem bisher rd. 40 Mill. t<br />

Roheisen erzeugt. Spätestens in zwei Jahren<br />

hätte der Ofen mit einer Jahreskapazität von<br />

1,7 Mill. t vollständig neu zugestellt werden<br />

müssen, denn seine aktuelle Ofenreise – also<br />

die Zeitspanne, bis die etwa 2 m dicke, feuerfeste<br />

Ausmauerung eines Hochofens vollständig<br />

erneuert werden muss – stand kurz<br />

vor dem Ende.<br />

Tiefblasen, dann Modernisierung<br />

Um die Reparaturarbeiten durchführen zu<br />

können, wurde der Ofen zunächst vom 8.<br />

auf den 9. Januar 2012 tiefgeblasen. Dabei<br />

lief der Hochofenprozess zunächst im un -<br />

teren Bereich weiter, allerdings wurde die<br />

Zufuhr der Beschickung mit Rohstoffen nach<br />

und nach verringert, sodass die Roheisenproduktion<br />

versiegte; auch die Windzufuhr<br />

wurde stark verringert und schließlich ebenfalls<br />

abgestellt. Nach dem Abstich des letzten<br />

verbliebenen Roheisens wird dann die<br />

alte Ausmauerung des Hochofens entfernt.<br />

Hieran schließen sich die Feuerfestarbeiten<br />

sowie die Erneuerung von Teilen der Kühlung<br />

an. Für die neue Ausmauerung werden<br />

rd. 2.400 t Feuerfestmaterial benötigt –<br />

1.900 t für das Gestell und 500 t für den<br />

Schachtbereich. Ende Mai dieses Jahres werden<br />

die Arbeiten abgeschlossen und der<br />

Hochofen wird wieder angeblasen.<br />

»Die zeitweise Stilllegung von Ofen 9 wird<br />

keinerlei negative Auswirkungen auf die<br />

Beschäftigungssituation der Mitarbeiter im<br />

Flüssigbereich haben«, betont Dr. Michael<br />

Peters, Leiter des Direktionsbereichs Roheisen<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Zweite Stufe in Planung<br />

Im Rahmen einer zweiten Stufe der Neuzustellung<br />

soll zu einem späteren Zeitpunkt<br />

zunächst während des laufenden Betriebs<br />

eine moderne Entstaubung mit einer Gewebefilteranlage<br />

eingebaut werden, mit deren<br />

Hilfe die Staubemissionen weiter reduziert<br />

werden können. Danach wird die Gießhalle<br />

erneuert und ein neuer Schrägaufzug installiert.<br />

Außerdem erhält der Hochofen 9 dann<br />

eine Verkleidung mit einer attraktiven Farbgestaltung,<br />

sodass er nicht nur technisch,<br />

sondern auch optisch dem farbig gestalteten<br />

Zwilling, dem vor wenigen Jahren neu<br />

gebauten Hochofen 8 (Inbetriebnahme De -<br />

zember 2007) angepasst wird. Nach der<br />

Neuzustellung werden die beiden Hamborner<br />

Hochöfen dann auf technisch modernstem<br />

Niveau mit höchsten Umweltstandards<br />

betrieben.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

/<br />

(sm 120303289) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


26 K Steel International<br />

Umweltschutz und soziale Verantwortung<br />

auf hohem Niveau<br />

FERALPI STAHL veröffentlicht erste eigene Nachhaltigkeitsbilanz<br />

Riesa. FERALPI STAHL besetzt eine wichtige wirtschaftliche Position im<br />

gleichnamigen international tätigen italienischen Konzern und agiert mit<br />

beispielhaftem Umweltbemühen und einer großen sozialen Verantwortung<br />

in seinen Heimatregionen. Das machten Geschäftsführer Giuseppe Pasini<br />

und Werksdirektor Frank Jürgen Schaefer bei der Vorstellung der Nachhaltigkeitsbilanz<br />

2009/2010 Ende vergangenen Jahres in Riesa deutlich.<br />

WW K Das erste eigene Resümee über die<br />

unternehmerische Tätigkeit und gesellschaftliche<br />

Verpflichtung der insgesamt sechs<br />

Unternehmen mit Sitz in Riesa, Kralupy und<br />

Csepel trägt dieser Entwicklung Rechnung.<br />

Neben dem Engagement für Ausbildung,<br />

Forschung und soziale Projekte gehört der<br />

Umweltschutz zu den wichtigsten Themen<br />

der Nachhaltigkeitsbilanz, die von der TÜV<br />

Süd Management Service GmbH mit dem<br />

höchsten Niveau A+ bestätigt wurde.<br />

So kann für alle drei Standorte ein hoher<br />

und gemäß der Norm DIN EN ISO 14001:<br />

2004 in Riesa und der Norm DIN EN ISO<br />

9001:2008 für Tschechien und Ungarn zertifizierter<br />

Standard im Umweltschutz konstatiert<br />

werden. Trotz der Absatzkrise in 2009<br />

investierte FERALPI STAHL 3,1 Mill. € in die<br />

Verbesserung der Umwelt- und Sicherheitsmaßnahmen,<br />

darunter Energie- und Erdgaseinsparungen,<br />

Verringerung der Emissionen,<br />

Reduktion des Wasserbedarfes oder<br />

Ausbau des Recyclinganteiles aller Abfallarten<br />

auf 100 %.<br />

2010 konnte eine Steigerung der Gesamtnettowertschöpfung<br />

um 67 % auf 32,5<br />

Mill. € im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden.<br />

7,1 Mill. € und damit 12 % mehr als<br />

2009 gingen davon an öffentliche Verwaltungen.<br />

Nach Abflauen der Marktturbulenzen<br />

wolle man wachsen, aber immer »mit<br />

Rücksicht auf die Menschen und die Um -<br />

welt, in der sie leben«, erklärten Giuseppe<br />

Pasini und Frank Jürgen Schaefer. Bis 2013<br />

werden deshalb 20 Mill. € in umwelt- und<br />

verfahrenstechnische Modernisierungen<br />

FERALPI STAHL<br />

Das Unternehmen beschäftigt in sechs Firmen am<br />

Standort Riesa, Kralupy und Csepel ca. 650 Mitarbeiter,<br />

davon 36 Auszubildende, und gehört zu<br />

den zwölf größten Stahlproduzenten in Deutschland.<br />

Jährlich werden bis zu 1 Mill. t Stahl aus<br />

Schrott hergestellt. Damit ist das Unternehmen<br />

ein wichtiger Teil des Recyclingkreislaufes. Der<br />

Stahl wird unter anderem zu Produkten für Betonelemente<br />

des Hoch- und Tiefbaus in Deutschland<br />

sowie Mittel- und Osteuropa weiterverarbeitet.<br />

investiert. 2012 soll die EMAS-Zertifizierung,<br />

das umfassendste Umweltmanagementund<br />

Umweltauditsystem, erreicht werden.<br />

Darüber hinaus werden die qualifizierte Ausbildung<br />

von Fachkräften bei FERALPI STAHL<br />

weiter forciert (jährlich mindestens 15 neue<br />

Auszubildende), Transparenz zur Öffentlichkeit<br />

über eine aktive Kommunikation ge -<br />

schaffen und eine Vielzahl von Vereinen und<br />

gemeinnützigen Einrichtungen mit dem<br />

Schwerpunkt Jugendarbeit unterstützt.<br />

www.feralpi-stahl.eu<br />

/<br />

(sm 120303261) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


28 K Steel International<br />

(120303447/1)<br />

Ein starker Partner für<br />

die Metall verarbeitende Industrie<br />

MCB bietet ein breites Sortiment mit erstklassigem Service<br />

Valkenswaard. MCB ist eine konzernunabhängige Unternehmensgruppe<br />

aus den Niederlanden. Die Spezialisten für Handel und Anarbeitung haben<br />

sich über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg ein ausgezeichnetes<br />

Renommee erworben. MCB ist auch in diesem Jahr wieder Aussteller auf<br />

der Messe »Tube«.<br />

WW K Das Familienunternehmen bietet ein<br />

breites Lieferprogramm, wobei das »Flat-<br />

Carbon«-Geschäft volumenmäßig den<br />

höchsten Anteil ausmacht: Standardgüten,<br />

die im Stahl-Service-Center als Spaltbänder<br />

oder abgetafelte bzw. konfektionierte Standardformate<br />

von 0,5 bis 4 mm Dicke produziert<br />

werden. Weiterhin werden auch Stabstahl,<br />

Blankstahl, Rohre und Profile aus<br />

Stahl, Edelstahl, Aluminium und weiteren<br />

NE-Metallen angeboten. Abgesehen vom<br />

üblichen Sortiment, liefert MCB auch Spezialabmessungen<br />

und ange arbeitete Produkte.<br />

Dafür steht ein moderner Maschinenpark<br />

mit Anlagen zum Längs- und Querteilen,<br />

Sägen, Strahlen, Schleifen, Konservieren,<br />

Bürsten, Folieren usw. zur Verfügung. Im<br />

vergangenen Jahr betrug der Absatz der<br />

gesamten Gruppe fast 500.000 t in den<br />

Bereichen Stahl, Edelstahl, Aluminium und<br />

in NE-Metallen.<br />

MCB baut inzwischen in einem Joint Venture<br />

mit dem größten chinesischen Achsenhersteller<br />

selbst eine Achse, die Valx-Achse.<br />

Sie wurde gemeinsam mit europäischen<br />

Konstrukteuren entwickelt und vor anderthalb<br />

Jahren auf der IAA vorgestellt. Dabei<br />

kamen MCB die guten Kontakte zum Fahrzeugbau<br />

zugute, für den das Unternehmen<br />

auch Komponentenzulieferer ist (z. B. Halbfabrikate<br />

für die Anhängerproduktion).<br />

»Wir konzentrieren uns vor allem auf<br />

Kunden der Blechverarbeitung und den<br />

Fahrzeugbau. Der klassische Automotivebereich<br />

ist nicht unser Ziel, sondern vielmehr<br />

das weite Feld der diversen Industriekunden«,<br />

erläutert Karl Monhof, Prokurist bei<br />

MCB Deutschland, während einer Werksführung<br />

in Valkenswaard. In den Fokus<br />

nimmt MCB u. a. auch den Maschinenbau,<br />

die Energietechnik sowie den Umwelt- und<br />

Agrarbereich (Ställe, Silobau usw.). Ein wich-<br />

Blick ins Werk<br />

<br />

Sie auch in einer Slideshow auf unserer Website<br />

oder über den beigefügten QR-Code.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Steel International K 29<br />

Links: MCB ist bestrebt, insgesamt einen<br />

durchschnittlichen Lagerbestand von 130.000 t<br />

zu halten (Fotos: WS).<br />

Rechts: Stahl, Edelstahl und NE-Metalle aus<br />

aller Herren Länder werden im Stahl-Service-Center<br />

in Valkenswaard verarbeitet.<br />

(120303447/2)<br />

tiger Sektor ist darüber hinaus der Blechzulieferbereich<br />

mit den Tier-2, den Metallverarbeitungszentren.<br />

Seit über 70 Jahren am Markt<br />

Als stahlwerkunabhängiges Unternehmen<br />

kauft MCB sein Material auf dem frei verfügbaren<br />

Markt zu den jeweils günstigsten Konditionen.<br />

Hauptlieferanten sind die europäischen<br />

Stahlwerke. Hinzu kommen Werke<br />

z. B. in Brasilien, Indien, China, Ko rea, Japan.<br />

»Den Einkauf steuern wir mittlerweile überwiegend<br />

selbst und nicht mehr über Importeure<br />

oder Trader«, so Monhof. MCB hat<br />

dafür für Flat-Carbon-Steel vor über einem<br />

Jahr die MCB Global Trade gegründet und<br />

bietet als Trading gesellschaft eine Internetplattform<br />

auch für andere Handelsgesellschaften,<br />

www.mcbglobaltrade.eu. So bietet<br />

die Gruppe Know-how und Kontakte im<br />

Händler-Händler-Geschäft an, kann Volumina<br />

bündeln und ihre Erfahrung aus alter<br />

holländischer Handelstradition einbringen.<br />

Der MCB-Fuhrpark mit rd. 70 Lkw fährt<br />

die Kunden im Umkreis von rd. 250 km rund<br />

um Valkenswaard an. Weitere Regionen in<br />

Nordrhein-Westfalen und dessen Anrainergegenden<br />

werden über Spediteure versorgt.<br />

Einige Kunden gibt es auch in anderen Bundesländern,<br />

in Österreich und der Schweiz.<br />

»Wir sind bekannt für unseren Service und<br />

erstklassige Qualität«, so Karl Monhof. Un -<br />

sere Stärke ist es, dem Kunden individuell<br />

und persönlich zu begegnen. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden hat absolute Priorität.<br />

Customer Solution heißt das Stichwort. Hier<br />

genießt das Unternehmen erstklassiges Re -<br />

nommee. Konsequentes Qualitätsdenken,<br />

kundengerechte Serviceleis tungen, Flexibilität<br />

und Schnelligkeit sind wesentliche Be -<br />

standteile der MCB-Philo sophie.<br />

/<br />

Lese-Tipp: Ein Interview mit<br />

Karl Monhof finden Sie ab Seite 28.<br />

MCB Deutschland GmbH<br />

(sm 120303447) K<br />

Die deutsche Tochtergesellschaft der MCB International<br />

BV hat ihren Sitz in Dormagen und<br />

bevorratet ein Vollsortiment an Edelstählen, Stählen<br />

und NE-Metallen. Ursprünglich als reines Verkaufsbüro<br />

gegründet, verfügt der Betrieb inzwischen<br />

über eigene Lager- und Anarbeitungskapazitäten<br />

mit rd. 60 Mitarbeitern. Die Muttergesellschaft<br />

ist ein Familienunternehmen und hat ihren<br />

Hauptsitz in Valkenswaard. Zur Gruppe zählen<br />

verschiedene Unternehmen u. a. in den Niederlanden,<br />

Belgien und Deutschland mit insgesamt etwa<br />

1.100 Mitarbeitern.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

MCB Deutschland GmbH<br />

Ottostraße 11<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. +49 2133 2501-0<br />

www.mcbdeutschland.de<br />

(120303447/3)<br />

Neben einem breiten Sortiment an Lang- und Flachprodukten liefert MCB Spezialabmessungen<br />

und angearbeitete Produkte.<br />

MCB International B.V.<br />

J.F. Kennedylaan 59<br />

5555 XC Valkenswaard<br />

Niederlande<br />

www.mcb.eu<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand E30<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


30 K Menschen im Markt<br />

Tacheles geredet<br />

Die Chancen, aber auch die Herausforderungen<br />

im Stahlhandel ändern sich<br />

Valkenswaard. Die Produkte der Stahldistributeure und vor allem ihre<br />

Services sind in den vergangenen Jahren immer anspruchsvoller geworden.<br />

»Zugleich müssen wir den Kunden in Zukunft aber noch deutlicher klarmachen,<br />

was Dienstleistung eigentlich bedeutet – und vor allem wert ist«,<br />

sagt Karl Monhof, Prokurist bei MCB Deutschland, im Gespräch mit dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

WW Herr Monhof, wie muss sich ein<br />

erfolgreiches Stahldistributions- und<br />

Stahl-Service-Unternehmen heute aufstellen?<br />

WW Für uns bei MCB ist der enge Kontakt<br />

zum Kunden enorm wichtig. Wir haben uns<br />

das Thema »Customer Solutions« auf die<br />

Fahne geschrieben und wollen nicht nur<br />

wissen, was der Kunde möchte. Vielmehr<br />

gehen wir noch weiter und wollen mit dem<br />

Kunden gemeinsam in Erfahrung bringen,<br />

wo Optimierungsmöglichkeiten und Po -<br />

tenziale liegen. Es geht um maßgeschneiderte<br />

Lösungen, die ge meinsam erdacht<br />

und umgesetzt werden. Man muss schon<br />

frühzeitig<br />

in diese Gespräche einsteigen, denn den<br />

Wettlauf um Margen und Aufträge im Standard-<br />

und Commodity-Bereich kann heute<br />

niemand mehr gewinnen.<br />

Außerdem sind doch alle Branchen, auch<br />

die unserer Kunden, mittlerweile von sehr<br />

kurzen und volatilen Konjunkturzyklen be -<br />

troffen. Da werden der enge Dialog und die<br />

Qualität der Zusammenarbeit zwischen<br />

Kunde und Lieferant immer wichtiger. Man<br />

muss gewissermaßen auf Augenhöhe kommunizieren,<br />

wenn man wissen will, welche<br />

Bedarfe der Kunde in Zukunft hat.<br />

WW Das früher übliche Spekulieren<br />

klappt also nicht mehr!?<br />

WW Schon lange nicht mehr. Und wenn Sie<br />

sich dann noch vorstellen, dass längst nicht<br />

nur Hightechstähle vertrieben werden, sondern<br />

vieles in der Stahldistribution auch<br />

Standardprodukte sind, dann ist dort natürlich<br />

der Preis entscheidend. Wir müssen<br />

unsere Produkte zu »marktgerechten« Preisen<br />

anbieten, aber das ist – bei der Ge -<br />

schwindigkeit der sich ändernden<br />

Märkte – heute eine große<br />

Kunst. Wenn Sie dann noch<br />

Preissprünge von – sagen wir<br />

mal – 80 bis 100 €/t innerhalb<br />

von ein oder zwei Monaten<br />

vorfinden und das bei<br />

einer Margenträchtigkeit<br />

für diese Standardprodukte,<br />

die –<br />

Karl Monhof<br />

so sagt ein geflügeltes Wort – nicht das<br />

»Schwarze unter den Fingernägeln« wert ist,<br />

dann kann sich jeder denken, wie wir alle<br />

schwitzen. Rechnen Sie das dann noch mal<br />

in den durch schnitt lichen Lagerbestand um.<br />

Ein besonderes Risiko durch Volatilität<br />

macht sich im Edelstahl- und Aluminiumbereich<br />

bemerkbar. Hier gelten Basispreise plus<br />

zusätzliche, monatlich ermittelte Legierungszuschläge<br />

bzw. die LME-Basispreise.<br />

Haben Sie Ihr Lager zum Einkaufshochpreis<br />

eingedeckt, sind Sie bei fallenden Preisen<br />

automatisch auf der Verliererseite; bei steigenden<br />

Kursen rechnet die Branche hingegen<br />

den letzten, günstigen Einstand und<br />

»verschenkt« eventuellen Profit, mit dem<br />

sich der Verlust des anderen Szenarios finanzieren<br />

ließe. Und beim Thema Hedging, das<br />

jetzt häufig in die Diskussion ge bracht wird,<br />

frage ich mich, wer das wirklich versteht<br />

bzw. wer den Nutzen hat. Wahrscheinlich<br />

am Ende doch eher die Banken!<br />

WW Was tun?<br />

WW Der Kunde will immer Topprodukte in<br />

einer Topqualität zu einem Toppreis. Deshalb<br />

setzen wir auf Dienstleistungen, Flexibilität<br />

und die eben erwähnte Kundennähe – und<br />

wir investieren. Da geht es – je nach Unternehmen<br />

– um innovative Anarbeitungsprozesse,<br />

um Lagertechnologie oder die IT.<br />

Unseren Kunden gegenüber treten wir mit<br />

hoher Beratungskompetenz und gelebter<br />

Servicekultur auf. Gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

und ein eigener Lkw-Fuhrpark ge hören<br />

u. a. dazu. Wir kümmern uns um alles rund<br />

um Maut, Fracht- und Zeugniskosten, Logistik,<br />

Verpackung und vieles mehr. Dienstleistung<br />

ist der größte Kostenfaktor.<br />

WW Und Investitionen und Services müssen<br />

auch verdient werden.<br />

WW Ja, die mittelständischen Handelsunternehmen<br />

haben es aber immer schwerer, die<br />

Dienstleistungen von ihren Kunden bezahlt<br />

zu bekommen. Das beschäftigt uns durchweg<br />

in der Branche. Es ist übrigens auch<br />

aktueller Diskussionsgegenstand innerhalb<br />

unserer Branchenorganisation, des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel, der BDS<br />

AG. Denken Sie nur an die Vorträge auf dem<br />

letzten Stahlhandelstag.<br />

Was meinen Sie, wie oft wir inzwischen<br />

z. B. über die Kosten für die Verpackung<br />

oder andere Extraservices diskutieren müs-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Menschen im Markt K 31<br />

Kein Produkt<br />

verlässt bei MCB<br />

ohne sorgfältige<br />

Verpackung<br />

das Haus<br />

(Fotos: WS/mh).<br />

(120303448/3)<br />

sen. Fragen Sie mal die anderen Kollegen<br />

aus dem Stahlhandel, die kennen das alle.<br />

Die Kunden verstehen es aber tatsächlich<br />

teilweise nicht. Manche Einkaufsleiter ma -<br />

chen es sich heute regelrecht zum Sport,<br />

Verpackungskosten, Attestkosten etc.<br />

schlichtweg auf der Rechnung zu kürzen.<br />

Ein weiteres gängiges Beispiel sind die<br />

Schnittkosten. Bei Edelstahl z. B. sind diese<br />

Kosten im Verhältnis zum Werkstoffpreis<br />

»<br />

Dienstleistung<br />

muss unseren<br />

Kunden auch etwas wert sein.<br />

Karl Monhof<br />

noch relativ gering. Was aber ist mit den<br />

Standardstahlprodukten? Wenn die Kunden<br />

bei einem simplen 800-€/t-Produkt nicht<br />

bereit sind, für zehn Sägeschnitte – sagen<br />

wir mal salopp fiktive 12,80 €/Stück. plus<br />

zwei Bohrungen für je 3,50 € – in der Summe<br />

135 € – zu bezahlen, dann gerät das<br />

allmählich zum Problem. Die Wertigkeit des<br />

Materials wird hier ins Verhältnis zur Dienstleistung<br />

gesetzt. Bei Aluminium und Edelstahl<br />

sieht die Relation gleich ganz anders<br />

aus. Folienbeschichtung oder was auch<br />

immer wird dann wie selbstverständlich<br />

bezahlt – 80 oder 90 €/t: kein Problem. Das<br />

ist irgendwie eine verkehrte Welt!<br />

WW Aber gibt es da nicht auch »Traditionen«?<br />

WW Der Stahlhandel ist in der Tat teilweise<br />

selbst schuld an dem Dilemma. Bei Stahlrohren<br />

z. B. ist es vielfach üblich, für das Fixsägen<br />

keine Schnittkosten zu bezahlen. Da<br />

wird es schwierig, seine Maschine zurückzuverdienen.<br />

Und die Branche investiert doch<br />

in ihre Anlagen, setzt auf Ausbau des Angebots<br />

und Anarbeitungsvielfalt, vollautomatische<br />

Anlagen etc.<br />

WW Wie geht es also weiter?<br />

WW Wir müssen noch konsequenter klarmachen,<br />

was der Stahlhandel alles an Dienstleistungen<br />

anbietet. Darin liegt doch gerade<br />

die Wertschöpfung, von der der Kunde profitiert.<br />

Es ist schließlich in seinem eigenen<br />

Interesse, über gute Lieferanten zu verfügen.<br />

Was hilft es, wenn sich Unternehmen plötzlich<br />

entscheiden müssen, einen Wirtschaftszweig<br />

mangels Rentabilität einzustellen? Das<br />

Geld für Investitionen muss sich verdienen<br />

lassen. Wie sollen wir uns sonst gemeinsam<br />

technologisch weiterentwickeln? Wie sonst<br />

soll der Kunde Produkte erhalten, die er für<br />

seinen eigenen Erfolg benötigt?<br />

Dass Veränderungen und ein Umdenken<br />

möglich sind, konnten wir bei der Einführung<br />

der Maut sehen. Nach anfänglich großen<br />

Diskussionen hat letztlich die Mehrheit<br />

verstanden: Transport wird immer teurer.<br />

Daran merken wir doch, dass man den Kunden<br />

durchaus mit den richtigen Argumenten<br />

überzeugen kann.<br />

Es ist höchste Zeit, offen zu reden und<br />

Transparenz zu zeigen. Alle wollen doch<br />

gemeinsam entlang der Wertschöpfungskette<br />

leben und sind an einer Win-Win-<br />

Situation interessiert. Ich fände es wichtig,<br />

wenn sich diese Erkenntnis branchenweit<br />

durchsetzen könnte. Dem Thema müssen<br />

wir uns stellen.<br />

Mehr über das Unternehmen MCB finden Sie auf Seite 28.<br />

(sm 120303448) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


32 K Menschen im Markt<br />

Service muss bezahlt werden<br />

Mittelständische Stahlhändler reagieren<br />

auf veränderte Marktbedürfnisse<br />

Düsseldorf (hgd). Die Aufgaben des Stahlhandels sind heute sehr viel<br />

vielschichtiger als noch vor 10 Jahren. Die Kunden erwarten neben einem<br />

ausreichend großen Sortiment in hoher Qualität Anarbeitung auf hohem<br />

Niveau sowie beste Beratung. Hinzu kommen die Hilfe bei der Finanzierung,<br />

Lagertechnik und Logistik und nicht zuletzt bestens geschultes Personal mit<br />

ausgeprägten IT-Kenntnissen.<br />

Thorsten Studemund<br />

(120303427/1)<br />

WW K Zu diesem Themenkomplex haben<br />

sich Heinz Herbort, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Werkstoffhandelsgruppe<br />

Kerschgens, und Thorsten Studemund, CEO<br />

Voß Edelstahlhandel – Gruppe Europa,<br />

gegenüber dem »<strong>stahlmarkt</strong>« geäußert.<br />

WW Meine Herren, wie wir wissen haben<br />

Sie, Herr Herbort, einen Vortrag beim<br />

BDS-Stahlhandelstag 2011 in Dresden<br />

zu dem Thema »Veränderte Kosten<br />

und Kleinlose« gehalten und Sie, Herr<br />

Studemund, sich bei Veranstaltungen in<br />

Tschechien und München zum Thema<br />

»Kleinlosigkeit« nahezu zeitgleich ge -<br />

äußert. Ist das Zufall oder haben Sie sich<br />

abgesprochen?<br />

WW Herbort: Das war ein Zufall, aber es be -<br />

weist, wie sehr dieses Thema mittlerweile<br />

alle Stahlhändler trifft und bewegt.<br />

WW Studemund: Es hat uns allerdings überrascht,<br />

dass dieses Thema mittlerweile auch<br />

branchenübergreifend, nämlich den »Massenstahlhandel«<br />

wie auch den »Edelstahlhandel«,<br />

so aufgerüttelt hat.<br />

WW Völlig unabhängig voneinander plädieren<br />

die Unternehmen Kerschgens in<br />

Stolberg und Voß Edelstahlhandel in<br />

Hamburg dafür, dass die Serviceleistungen<br />

des Handels nun auch bezahlt werden.<br />

Das Thema ist ja nicht neu und seit<br />

Jahren bekannt. Aber – woher kommt<br />

plötzlich die von Ihnen beiden propagierte<br />

und praktizierte Beharrlichkeit?<br />

WW Studemund: Nach der Wirtschaftskrise<br />

2008/2009 wurde und wird auch heute<br />

noch das produzierende Gewerbe dafür<br />

gelobt, mit Augenmaß gehandelt, Eigenkapital<br />

aufgestockt und Risiken minimiert zu<br />

haben. Doch ohne die vielfältigen Serviceleistungen,<br />

die wir Händler dem Kunden<br />

zukommen lassen, kann man die erwartete<br />

Risikominimierung in der Beschaffung für<br />

die Abnehmer gar nicht gewährleisten. Man<br />

könnte auch sagen, dass wir Händler es stillschweigend<br />

zugelassen haben, dass nach<br />

der Wirtschaftskrise ein erheblicher Kostenblock<br />

vom produzierenden Gewerbe auf die<br />

Händler abgewälzt wurde.<br />

WW Herbort: Ganz konkret müssen hier eben<br />

das enorme Investitionspaket für Anlagen<br />

und IT sowie die Kapitalbereitstellung und<br />

das Lagerrisiko angesprochen werden, das<br />

wir tragen müssen, um die Wünsche der<br />

Verbraucher zufriedenzustellen. Wir können<br />

nicht anders und müssen die Kosten dafür<br />

anteilig in Rechnung stellen.<br />

»<br />

Ohne<br />

die vielfältigen<br />

Serviceleistungen, die wir<br />

Händler dem Kunden<br />

zukommen lassen,<br />

kann man die erwartete<br />

Risikominimierung in der<br />

Beschaffung für die Abnehmer<br />

gar nicht gewährleisten.<br />

Thorsten Studemund<br />

WW Doch wenn ich Sie richtig verstanden<br />

habe, ist das Kernproblem heute die<br />

Kleinlosigkeit.<br />

WW Studemund: Absolut richtig! Die Marktfunktion<br />

der Voß Edelstahlhandel-Gruppe<br />

ist ausschließlich der »Großhandel«. Und<br />

dennoch beschäftigen auch wir uns heute<br />

in der durchschnittlichen Auftragsstruktur<br />

mit Positionsgrößen von unter 100 kg. Nicht<br />

selten zeichnen sich Kunden unseres täglichen<br />

Zukaufgeschäftes dadurch aus, dass<br />

sich die Hälfte aller Positionen unter 50 kg<br />

bewegen. Das bedeutet für uns Problem<br />

und zugleich auch Erfolg. Erfolg insofern,<br />

dass wir damit heute nicht mehr im Wettbewerb<br />

mit Werksdirektvertrieben stehen.<br />

Fluch deshalb, weil so ein Geschäft nachhaltig<br />

nur betrieben werden kann, wenn wir<br />

den Aufwand der Nicht-Material-Kosten<br />

(Kleinloskommissionierung, Holzlatten, Verpackung,<br />

Kleinloslogistik) als durchlaufenden<br />

Posten, wie die Mehrwertsteuer, in den<br />

Markt geben können.<br />

WW Aber ist dies nicht sowieso die Aufgabe<br />

eines Händlers, alle Kosten in seiner<br />

Preiskalkulation mit einzubeziehen?<br />

WW Herbort: Deshalb haben wir zunächst<br />

damit begonnen, im Händlergeschäft einen<br />

Zuschlag im Anhängeverfahren zu erheben.<br />

WW Auch die Voß Edelstahlhandel-Gruppe<br />

hat mit einer Fakturierung von<br />

Nebenkosten im Anhängeverfahren<br />

begonnen. Wie zeigt sich die Akzeptanz<br />

des Marktes?<br />

WW Studemund: Wir haben unsere Sichtweise<br />

in den letzten Wochen im Markt publiziert<br />

und bereits mit vielen Händlerkunden ge -<br />

sprochen. Die erste Reaktion aller war:<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Menschen im Markt K 33<br />

Heinz Herbort<br />

»<br />

Wir<br />

mittelständischen Händler<br />

müssen den Mut finden,<br />

unsere in den letzten Jahren<br />

ausgebauten Serviceleistungen<br />

klar zu benennen und als<br />

Stärke in die Verhandlungen<br />

einzubringen.<br />

Heinz Herbort<br />

(120303427/2)<br />

Zuspruch auf breiter Basis. Es gibt da nicht<br />

viel zu diskutieren. In allen Handelshäusern<br />

zeigt sich die Kostenbelastung durch die<br />

Nebenkosten (z. B. Benzin, Folien und Verpackungsstoffe).<br />

Diese fallen immer in gleicher<br />

Höhe an, auch wenn die Bestellwerte<br />

sinken. Da entsteht ein starkes Ungleichgewicht,<br />

sodass eine Implementierung in den<br />

Materialpreis nicht mehr sinnvoll und realistisch<br />

erscheint.<br />

Doch die zweite Reaktion zeigt dann schon<br />

Skepsis bei den Händlerkollegen, da man<br />

natürlich die Kundenbindung respektieren<br />

muss. Allen Gesprächspartnern scheint mittlerweile<br />

klar, dass es heute keine Frage von<br />

Ertrag oder Mehrertrag ist, sondern eine<br />

schlichte Frage von Verlustminderung.<br />

WW Was ist zurzeit das mächtigste Ge -<br />

genargument zur Berechnung im An -<br />

hängeverfahren und wie begegnen Sie<br />

dem?<br />

WW Studemund: Nicht selten wird damit ar -<br />

gumentiert, dass es zu kompliziert sei, derartige<br />

Rechnungen im Wareneingang zu<br />

buchen. Doch in Zeiten, in denen bei nahezu<br />

allen Marktteilnehmern hochmoderne<br />

Betriebssysteme Einzug gehalten haben,<br />

kann dies natürlich kein Grund dafür sein,<br />

sich nicht auf veränderte Marktbedürfnisse<br />

einzurichten.<br />

WW Was wünschen Sie sich nun für die<br />

Zukunft?<br />

WW Herbort: Dass wir mittelständischen<br />

Händler nun auch den Mut finden, unsere<br />

in den letzten Jahren ausgebauten Serviceleistungen<br />

klar zu benennen und als Stärke<br />

in die Verhandlungen einzubringen. Sich<br />

nach der Wirtschaftskrise auf die veränderten<br />

Bedürfnisse der Kunden einzustellen<br />

war eine Bringschuld, die wir alle nur durch<br />

entsprechende Investitionen gewährleisten<br />

konnten. Wir müssen dafür sorgen, dass<br />

unsere Geschäftspartner dies heute auch<br />

honorieren, denn sie müssen die Kosten und<br />

Risiken heute nicht mehr selbst tragen.<br />

WW Studemund: Herr Herbort und ich wissen<br />

sehr genau, dass wir mit der Lösung dieser<br />

Problematik noch am Anfang stehen. Denn<br />

äußerliche Rahmenbedingungen, wie die<br />

Personalentwicklung im demografischen<br />

Wandel unserer Zeit sowie immer mehr Auflagen<br />

im Bereich von Arbeits- und Umweltschutz<br />

(z. B. im Transportgewerbe), werden<br />

den Wert unseres Handelns in Zukunft<br />

immer stärker beeinflussen. (sm 120303427) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Lessingstraße 39<br />

21629 Neu Wulmstorf<br />

Tel. +49 40 700165-23<br />

www.voss-edelstahl.de<br />

Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />

GmbH & Co. KG<br />

Steinbachstraße 38 – 40<br />

52222 Stolberg/Rhld.<br />

Tel. +49 2402 1202-0<br />

www.kerschgens.de


34 K Neue Firmenschriften<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />

Blankstahl mit Profil<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Als Hersteller von Qualitätsprodukten<br />

hat sich Andernach & Bleck auf allen<br />

Märkten der Welt bestens positioniert.<br />

Blankstahl aus Hagen-Halden geht über<br />

Land- oder Seewege in viele Länder aus<br />

Europa, Nord- und Südamerika, Afrika<br />

und Asien. Durch hervorragende Verkehrsanbindungen<br />

mit eigenem Gleisanschluss<br />

und die nahen, in jede Richtung<br />

führenden Autobahnen sichert das Un -<br />

ternehmen eine schnelle und termingerechte<br />

Belieferung seiner Kunden.<br />

Hagener Feinblech Service GmbH<br />

HFS – innovativ und leistungsstark<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Die HFS Hagener Feinblech Service<br />

GmbH ist ein europaweit operierendes<br />

Unternehmen mit internationalen Ge -<br />

schäftsbeziehungen. Der Produktionsstandort<br />

Hagen-Haspe hat sich zu einem<br />

leistungsstarken Stahl-Service-Center<br />

entwickelt. Die gute Lage innerhalb<br />

Deutschlands, eine große Lagerkapazität<br />

sowie ein eigener Fuhrpark mit eingespielter<br />

Transportlogistik stellen eine<br />

schnelle, flexible und termingerechte<br />

Materiallieferung sicher.<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />

Lennestraße 92, 58093 Hagen<br />

Tel. +49 2331 353-0, Fax +49 2331 353-269<br />

E-Mail: info@blankstahl.biz, www.blankstahl.biz<br />

(sm 120303270) K<br />

Hagener Feinblech Service GmbH<br />

Im Lindental 26, 58135 Hagen<br />

Tel. +49 2331 4814-0, Fax +49 2331 4814-30<br />

E-Mail: info@hfs-hagen.de, www.hfs-hagen.de<br />

(sm 120303272) K<br />

Karl Diederichs KG<br />

Dirostahl, Qualitäts-Schmiedestücke<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Heute werden bei der Karl Diederichs KG<br />

Stabstahl und Schmiedestücke für den<br />

gesamten Maschinenbau im In- und<br />

Ausland hergestellt, insbesondere für<br />

den Getriebe- und Anlagenbau, den Bau<br />

schwerer Werkzeug-, Kunststoff-, Textilund<br />

Papiermaschinen, für Kraftwerke<br />

sowie für den Schiffsbau und die Offshoretechnik.<br />

Der Schmiede, dem traditionellen<br />

Kernbetrieb, sind Ringwalzwerke,<br />

Wärmebehandlungsbetriebe und<br />

mechanische Werkstätten angegliedert.<br />

Karl Diederichs KG<br />

Stahl-, Walz- und Hammerwerk<br />

Luckhauser Straße 1 – 5, 42899 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 593-0, Fax +49 2191 593-165<br />

E-Mail: info@dirostahl.de, www.dirostahl.de<br />

(sm 120303271) K<br />

MCB Deutschland GmbH<br />

Service in Metall<br />

12 Seiten, deutsch/englisch<br />

Die MCB Deutschland GmbH, Dormagen,<br />

gehört zur Metallhandelsgruppe<br />

MCB in Valkenswaard/NL. Im Verbund<br />

der MCB-Gruppe bietet das Unternehmen<br />

der Metall verarbeitenden Industrie<br />

komplette Sortimente an Stahl, Edelstahl,<br />

Aluminium, Messing und Kupfer<br />

in diversen Qualitäten, Formen und Ab -<br />

messungen von Qualitätsherstellern aus<br />

aller Welt. Am Hauptsitz in Valkenswaard<br />

befindet sich ein Stahl-Service-<br />

Center mit zahlreichen Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />

MCB Deutschland GmbH<br />

Ottostraße 11, 41540 Dormagen<br />

Tel. +49 2133 2501-0, Fax +49 2133 2501-323<br />

E-Mail: info@mcbdeutschland.de, www.mcbdeutschland.de (sm 120303275) K<br />

NIRO Wenden GmbH<br />

Leistungsstark – Flexibel – Vielseitig<br />

16 Seiten, deutsch/englisch<br />

Als Tochter der SIJ-Gruppe und im Verbund<br />

mit ihren Kompetenzpartnern<br />

deckt NIRO ein umfangreiches Programm<br />

von Edelstahlzuschnitten und<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten ab und bietet<br />

das komplette Lieferprogramm für<br />

Edelstahlverarbeiter aus einer Hand.<br />

NIRO verfügt über einen durchschnittlichen<br />

Lagerbestand von ca. 2.500 t Edelstahlbleche.<br />

Hochtechnisierte Fertigung<br />

und eine komplett EDV-gesteuerte Auftragsabwicklung<br />

runden die Angebotspalette<br />

ab.<br />

NIRO Wenden GmbH<br />

Glück-Auf-Weg 2, 57482 Wenden<br />

Tel. +49 2762 9255-0, Fax +49 2762 9255-20<br />

E-Mail: info@niro-wenden.de, www.niro-wenden.de<br />

(sm 120303274) K<br />

Peter Holzrichter GmbH<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

16 Seiten, deutsch<br />

Als Teil der SPAETER-Gruppe nimmt die<br />

Peter Holzrichter GmbH im europaweiten<br />

Stahlhandel eine führende Rolle ein.<br />

Seit mehr als 25 Jahren nutzen Kunden<br />

aus Industrie und Handel das umfangreiche<br />

Lieferprogramm des Unternehmens,<br />

das Edelstahlbleche durch Schleifen,<br />

Bürsten und Beschichten bearbeitet.<br />

Nichtrostende Rohre sowie Stabstahl in<br />

gewalzter und gezogener Ausführung<br />

führt Holzrichter auch mit geschliffener<br />

oder polierter Oberfläche.<br />

Peter Holzrichter GmbH<br />

Schönebecker Platz 11, 42283 Wuppertal<br />

Tel. +49 202 562-0, Fax +49 202 562-278<br />

E-Mail: info@holzrichter-stahl.de, www.holzrichter-stahl.de<br />

(sm 120303273) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 35<br />

Erfolg ist formbar<br />

Technologie Know-how seit 1903. Der Erfolg unserer<br />

Kunden hat unser Erfolgsprofil geformt. Über 100 Jahre<br />

Erfahrung im Kaltbiegen von Rohren und Profilen, Flexibilität,<br />

höchste Präzision und Dynamik zeichnen diesen<br />

Erfolg aus. Wir nehmen jede Herausfoderung an! Mit<br />

Spezialistenwissen, innovativem<br />

Denken und fortschrittlicher Technologie<br />

sichern wir unseren Kunden<br />

den nötigen Wettbewerbsvorsprung.<br />

Fröhlich BiegeTechnik GmbH & Co. KG<br />

Im Gewerbegebiet Pesch 6 · D-50767 Köln<br />

Tel.: +49 221- 95 94 93-0 · Fax: +49 221- 95 94 93 92<br />

E-Mail: vk@froehlich-biegetechnik.de<br />

www.froehlich-biegetechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


36 K Branchenbericht<br />

Stahlverarbeiter bleiben<br />

zuversichtlich<br />

Moderates Wachstum für 2012 in Sicht<br />

Düsseldorf (kv). Die deutsche Stahl- und Metallverarbeitung hat 2011<br />

mit einem Umsatzplus von rd. 17 % fast wieder an das Rekordjahr 2008<br />

anschließen können. Die mittelständische Branche zeigt sich optimistisch,<br />

2012 mit einem Wachstum von 3 bis 4 % die Lücke des Krisenjahrs 2009<br />

endgültig zu schließen.<br />

WWK Dr. Michael Schädlich kann für sein erstes<br />

volles Jahr als Präsident des Wirtschaftsverbands<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM) eine erfolgreiche Entwicklung der<br />

Branche konstatieren. 2011 stellte nach seinen<br />

Worten allerdings erhebliche Anforderungen<br />

an die Unternehmen: »Das Jahr hat<br />

uns kräftig geschüttelt. Zwei Begriffe werden<br />

uns weit über dieses Jahr hinaus be -<br />

schäftigen, nämlich Fukushima und die<br />

Staatsschuldenkrise. Wirtschaftlich haben<br />

wir ein gutes Jahr erlebt. In fast allen Bereichen<br />

der Branche sind die Umsätze gestiegen,<br />

meistens deutlich.« In den ersten Mo -<br />

naten des neuen Jahres läuft das Geschäft<br />

in der Stahl- und Metallverarbeitung weiterhin<br />

zufriedenstellend. Die Unternehmen<br />

verspüren auch für die kommenden Monate<br />

offensichtlich keine Rezessionsängste.<br />

Eher sind Unsicherheiten dahingehend er -<br />

kennbar, inwieweit die bekannten Probleme<br />

im Umfeld die mittelständische Branche tangieren<br />

könnten. WMS-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Andreas Möhlenkamp bleibt indessen<br />

zuversichtlich: »Das Empfinden der Unternehmen<br />

ist geprägt durch die Ungewissheit<br />

in den Finanzmärkten und der Eurozone.<br />

Risiken liegen zudem in der sich abschwächenden<br />

Konjunktur der asiatischen Exportmärkte.<br />

Dennoch hat sich das Stimmungsbarometer<br />

der Branche zuletzt nicht weiter<br />

eingetrübt, im Gegenteil: Die Einschätzung<br />

der Geschäftslage hat sich sogar verbessert<br />

und die Erwartungen für die weitere Entwicklung<br />

haben sich seit September stabilisiert.«<br />

Nach den Worten von Holger Ade, im<br />

WSM-Leiter Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft,<br />

geht es den meisten Unternehmen<br />

derzeit durchaus gut. »Sie sind überwiegend<br />

mit der Beschäftigung sehr zufrieden. Und<br />

sie sind durchweg wieder so gut ausgelastet<br />

wie vor der Krise. Dazu tragen die Premiumhersteller<br />

der Autoindustrie einen wesentlichen<br />

Teil bei, aber auch die Maschinenbauer,<br />

die Elektroindustrie und der Bau.« Die<br />

Autoindustrie erwartet für 2012 bei der<br />

»<br />

Wirtschaftlich<br />

haben wir<br />

ein gutes Jahr erlebt. In fast<br />

allen Bereichen der Branche<br />

sind die Umsätze gestiegen,<br />

meistens deutlich.<br />

Dr. Michael Schädlich, Präsident des<br />

Wirtschaftsverbands Stahl- und<br />

Metallverarbeitung (WSM)<br />

Pkw-Produktion ein Plus von 2 %. Der Ma -<br />

schinenbau geht von 4 % aus und die Elektroindustrie<br />

von 5 %. Unklar ist, wie sich das<br />

Geschäft mit schweren Lkw entwickelt. Die<br />

Hersteller sind ebenfalls wichtige Kunden<br />

der WSM-Unternehmen. Etwa 40 % der<br />

WSM-Produkte gehen in den Fahrzeugbau.<br />

Der Maschinenbau nimmt etwa 20 % der<br />

Erzeugnisse ab. In der Elektroindustrie werden<br />

etwa 15 % abgesetzt und in der Bauwirtschaft<br />

etwa 10 %.<br />

Zuversichtliche Grundstimmung<br />

Möhlenkamps Zuversicht basiert nicht zu -<br />

letzt auf den jüngsten Ergebnissen des Ifo-<br />

Konjunkturtests. Angesichts des breit gefächerten<br />

Produktionsspektrums der Branche<br />

liefert ein solcher Test naturgemäß nur ein<br />

ungefähres Bild. Dennoch ist die positive<br />

Grundstimmung erkennbar. Die WSM-In -<br />

dustrie mit ihrer Palette von Zulieferteilen<br />

über Investitionsgüter bis zu Konsumgütern<br />

unterscheidet zwischen Vorprodukten, Endprodukten<br />

und industriellen Dienstleistungen.<br />

Zu den Vorprodukten gehören im<br />

Wesentlichen Blankstahl, Kaltband, Kaltprofile,<br />

gezogener Draht, ferner geschmiedete,<br />

gepresste, gestanzte, gezogene, gesinterte,<br />

gedrehte, gebogene und geschweißte Teile.<br />

Endprodukte sind nach WSM-Definition<br />

Bauzuliefererzeugnisse, Betonstahl, Bürogeräte,<br />

Do-it-yourself-Produkte, Drahtgewebe<br />

und -seile, Federn, Flansche und Rohrverbinder,<br />

Gartengeräte, Industrieschilder, Schrauben,<br />

Schweißzusätze, Tore, (Sport-)Waffen<br />

und Munition sowie wehrtechnisches Gerät.<br />

Als industrielle Dienstleistungen gelten<br />

Oberflächen- und Wärmebehandlung sowie<br />

mechanische Bearbeitung.<br />

Das Ifo-Institut unterscheidet in seinem<br />

Konjunkturtest zwischen Herstellern von<br />

Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen<br />

(also überwiegend Vorprodukten) und Herstellern<br />

von sonstigen Metallwaren (vor<br />

allem Endprodukten). Bei solchen von Ifo<br />

genannten Vorprodukten hat sich im Jahresverlauf<br />

hinsichtlich der Beurteilung der<br />

Geschäftslage kaum etwas geändert. Im<br />

Januar 2012 bezeichneten 52 (Januar 2011:<br />

51) % der Befragten ihre Situation als gut<br />

und 43 (42) % als befriedigend. 5 (7) %<br />

hielten sie für schlecht. Bei den Endprodukten<br />

sehen 97 (86) % ihre Lage als gut oder<br />

befriedigend an und der Rest als schlecht.<br />

Allerdings geben die Antwort »gut« dabei<br />

nur noch 39 (55) %. Wesentlich ist, in welcher<br />

Weise sich die Beurteilung in den letzten<br />

Monaten verändert hat. Erwarteten bei<br />

den Vorprodukten im November 2011 noch<br />

32 % eine Verschlechterung der Geschäftslage<br />

in den nächsten sechs Monaten, so<br />

waren es im Januar 2012 nur noch 15 %.<br />

Von einer Besserung gehen jetzt sogar<br />

8 (5) % aus. Ähnlich sieht es im Export aus.<br />

Im November rechneten 12 % mit einem<br />

schlechteren und 5 % mit einem besseren<br />

Geschäft in den folgenden drei Monaten. Im<br />

Januar halten 17 % eine Besserung und<br />

5 % eine Verschlechterung für wahrscheinlich.<br />

Bei den Endprodukten sieht es etwas<br />

gedämpfter aus. Aber immerhin gehen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


noch 21 % von einer besseren Entwicklung in den nächsten sechs<br />

Monaten aus. Im November waren es noch 25 %, im Dezember<br />

dagegen glaubte niemand an ein positiveres kommendes Halbjahr.<br />

18 % rechneten im Januar mit einer Verschlechterung (November<br />

8 %, Dezember 21 %). Positiv in die Waagschale fällt, dass sich das<br />

Ge schäftsklima in beiden Bereichen deutlich verbessert hat. Ade:<br />

»Die Stimmung hat sich also im Januar nach einem gewissen Tief<br />

zum Jahresende wieder gebessert. Im ersten Quartal wird es etwas<br />

ruhiger zugehen, aber wir sind in keiner Krise. Für das zweite Quartal<br />

sind die Abrufe aus der Autoindustrie, unserem größten Kundenkreis,<br />

schon wieder höher.«<br />

»<br />

Die<br />

Unternehmen sind durchweg wieder<br />

so gut ausgelastet wie vor der Krise. Dazu<br />

tragen die Premium hersteller der Autoindustrie<br />

einen wesentlichen Teil bei, aber auch die<br />

Maschinenbauer, die Elektroindustrie und der Bau.<br />

Holger Ade, Leiter Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft im WSM<br />

Produktionslücke in der Krise schließt sich<br />

Deshalb ist im Verband durchaus Optimismus angesagt. Möhlenkamp:<br />

»Insgesamt erwarten die Stahl- und Metallverarbeiter für<br />

2012 ein Produktionsplus von 3 bis 4 %. Damit wird die Branche<br />

eine Beruhigung des Wachstums auf hohem Niveau verzeichnen –<br />

eine aus Verbandssicht normale Konjunkturentwicklung.« Chancen<br />

sehen die Unternehmen weiter in der zunehmenden Internationalisierung<br />

ihrer Kunden. Aber auch die wachsende Mobilität und<br />

Urbanisierung sowie der Ausbau der Infrastruktur bieten weiterhin<br />

vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Produkte der Stahl- und Metallverarbeitung,<br />

heißt es. Es zeige sich, dass die Unternehmen ihre<br />

Innovationsleistung stetig verbessern. Kritisch hingegen sehen viele<br />

Firmen die volatilen Stahlpreise und steigenden Energiekosten. »Die<br />

Wirtschaft braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen. So<br />

müssen die Strompreissteigerungen für die mittelständische Industrie<br />

in Deutschland begrenzt werden. Hier fordert der Verband eine<br />

Energiepolitik aus einer Hand, die den stark belasteten Mittelstand<br />

besser als bisher berücksichtigt«, erläutert der Hauptgeschäftsführer.<br />

Bei dem erwarteten Zuwachs für 2012 von 3 bis 4 % würde der<br />

Umsatz auf etwa 82 Mrd. € anziehen und damit wieder klar über<br />

2008 mit 79,8 Mrd. € liegen. Die danach folgende Krise bedeutete<br />

einen Rückgang von nicht weniger als 26 % auf 59,0 Mrd. € im Jahr<br />

2009. Der Umsatz verminderte sich fast gleichermaßen im Inland<br />

und im Ausland (Anteil rd. 30 %). Im Folgejahr zog der Umsatz um<br />

15 % auf 67,8 Mrd. € an. Für 2011 lagen die Schätzungen des WSM<br />

bei etwa 8 % Wachstum. Tatsächlich setzte die Branche – nach<br />

vorläufigen Berechnungen – gut 79 Mrd. € um und damit etwa<br />

17 % mehr. Preisbereinigt wa ren es etwa 12 %. Dabei stiegen<br />

Inlands- und Auslandsumsatz der rd. 4.800 Betriebe in etwa gleichem<br />

Ausmaß auf 55 Mrd. € beziehungsweise auf 24 Mrd. €. Die<br />

Zahl der Beschäftigten erhöhte sich in den ers ten elf Monaten um<br />

6,4 % auf 326.000 (306.500). Da auch der Umsatz je Beschäftigten<br />

um rd. 11 % auf 191.000 € und je Arbeitsstunde um 9 % auf 130 €<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


38 K Branchenbericht<br />

der mittelständische Zulieferer sein Poten zial<br />

weltweit ausschöpfen.«<br />

Eindeutig sei auch der industrielle deutsche<br />

Mittelstand von der Globalisierung be -<br />

troffen. Lediglich zu exportieren bedeute<br />

indessen noch keine Globalisierung. Globalisierung<br />

heiße, mit allen Kernfunktionen<br />

des Unternehmens (Entwicklung, Produktion,<br />

Vertrieb, Verwaltung und möglicherweise<br />

Service) die unterschiedlichen Potenziale<br />

der Weltregionen auszuschöpfen. Für<br />

Produkte, die an den Endverbraucher gehen,<br />

sei die räumliche und kulturelle Nähe zum<br />

Kunden für den unternehmerischen Erfolg<br />

unverzichtbar. Der Kunde erwarte Service,<br />

Beratung, Produktinformationen vor Ort.<br />

Der deutsche Zulieferer müsse mit seiner<br />

eigenen Produktion in die Wachstumsmärkte<br />

seiner Großkunden folgen. Das globale<br />

Wachstum finde nun einmal außerhalb<br />

Europas in Indien, China, Lateinamerika und<br />

Russland statt, so Schädlich: »Und nun können<br />

die deutschen, hoch innovativen und<br />

spezialisierten Zulieferer sich überlegen, mit<br />

ihren Großkunden in die Wachstumsmärkte<br />

zu gehen. Oder mittel- und langfristig werden<br />

vor Ort lokale Zulieferanten aufgebaut.<br />

Aber die Großkunden möchten auch im<br />

Ausland nicht auf das Technologie- und<br />

Produkt-Know-how ihrer deutschen Zulieferer<br />

verzichten und verbinden das mit dem<br />

dezenten Hinweis, dass sie zwischen der<br />

Internationalisierungsstrategie ihres Zulieferers<br />

und dem langfristigen Inlandsgeschäft<br />

eine enge Verknüpfung sehen.« Bedeutsam<br />

sei auch, dass in fast allen Wachstumsmärkten,<br />

insbesondere in den Schwellenländern,<br />

die Personalkosten zum Teil sehr deutlich<br />

niedriger seien als in Deutschland und Westeuropa.<br />

Also lohne es sich auch aus Kostengründen,<br />

besonders bei lohnintensiver Feranzog<br />

und die Lohn- und Gehaltssumme<br />

um 7 % auf 18 % je 100 € Umsatz sank,<br />

dürften sich auch die Gewinne erhöht<br />

haben. So konnten viele Unternehmen<br />

inzwischen ihr Eigenkapital wieder stärken.<br />

Die Quote liegt nach Ades Worten im<br />

Durchschnitt zwischen 30 und 40 % der<br />

Bilanzsumme.<br />

Globalisierung prüfen<br />

Die angesprochene wachsende Internationalisierung<br />

der Kunden bedeutet auch für<br />

die WSM-Unternehmen ein Signal, so meint<br />

Schädlich. Er appelliert deshalb an die Mittelständler,<br />

die Chancen auf dem Weltmarkt<br />

zu nutzen: »Untersuchungen belegen, dass<br />

Unternehmen, die den Schritt ins Ausland<br />

gewagt haben, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

»<br />

Im<br />

ersten Quartal wird es<br />

etwas ruhiger zugehen, aber<br />

wir sind in keiner Krise. Für das<br />

zweite Quartal sind die Abrufe<br />

aus der Autoindustrie,<br />

unserem größten Kundenkreis,<br />

schon wieder höher.<br />

Holger Ade, Leiter Volkswirtschaft/<br />

Betriebswirtschaft im WSM<br />

positiver beurteilen als solche, die nur im<br />

Inland produzieren und auf Auslandsengagements<br />

verzichten. So stellt das IW Köln in<br />

der jüngst vorgestellten Studie zur Zukunft<br />

der Automobil- und Zulieferindustrie in<br />

Deutschland fest, dass für viele gerade auch<br />

mittelständische Zulieferer die globale Präsenz<br />

immer wichtiger wird. Als innovativer<br />

Hersteller anspruchsvoller Produkte kann<br />

tigung, Teile seiner Produktion ins Ausland<br />

zu verlagern.<br />

Warnung vor eiligen Joint Ventures<br />

Zugleich verwies Schädlich darauf, dass ein<br />

Engagement in fremden Ländern sorgfältig<br />

geprüft werden müsse. »Nur Unternehmen,<br />

»<br />

Insgesamt<br />

erwarten die<br />

Stahl- und Metallverarbeiter<br />

für 2012 ein Produktionsplus<br />

von 3 bis 4 %. Damit wird die<br />

Branche eine Beruhigung des<br />

Wachstums auf hohem Niveau<br />

verzeichnen – eine aus<br />

Verbandssicht normale<br />

Konjunkturentwicklung.<br />

Dr. Andreas Möhlenkamp,<br />

Hauptgeschäftsführer des WSM<br />

die weltweit nachgefragte Produkte anbieten<br />

oder Technologieführer sind, sollten den<br />

Schritt ins Ausland wagen.« Auch vor eiligen<br />

Joint Ventures warnte der WSM-Präsident:<br />

»Es gibt natürlich Marktsektoren, in<br />

denen ein Joint Venture unausweichlich ist.<br />

Im Allgemeinen kann ich aber nur davon<br />

abraten. Der Markteintritt mag einfacher<br />

sein – aber manchmal sind Sie schneller<br />

wieder draußen, als ihnen lieb ist.« Joint<br />

Ventures bedeuteten fast immer Technologietransfer.<br />

Daran sei insbesondere den<br />

Schwellenländern sehr gelegen. Schädlich:<br />

»Unfreiwilliger Technologietransfer nimmt<br />

eher zu als ab. Kopieren gilt gerade in China<br />

als Kompliment. Um den Patentschutz und<br />

die Durchsetzung ihrer Schutzrechte vor Ort<br />

müssen sich deutsche Unternehmer intensiv<br />

kümmern.«<br />

(sm120303403) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Branchenbericht K 39


40 K Branchenbericht<br />

Präzisionswerkzeuge gut in Form<br />

Düsseldorf (kv). Nach dem Rekordjahr 2011 erwartet die Präzisionswerkzeugindustrie erneut<br />

ein ansehnliches Wachstum.<br />

WWK Der tiefe Einbruch des Krisenjahrs 2009<br />

ist überwunden: Die deutsche Präzisionswerkzeughersteller<br />

zeigen sich mit 2011<br />

durchweg hochzufrieden. Lothar Horn, Vorsitzender<br />

des Fachverbands Präzisionswerkzeuge<br />

im Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA): »Unsere Branche<br />

hat derzeit volle Auftragsbücher und 2011<br />

war ein Rekordjahr. Mit einem Zuwachs von<br />

21 % stieg der Umsatz auf 10,2 Mrd. €.«<br />

Das bisherige Spitzenjahr 2008 (rd. 10,1<br />

Mrd. €) konnte damit leicht übertroffen<br />

werden. Es folgte das Krisenjahr 2009 mit<br />

7,4 Mrd. €. Danach setzte der Erholungsprozess<br />

ein, der für 2010 rd. 8,5 Mrd. €<br />

Umsatz brachte.<br />

Für das laufende Jahr zeigt sich Horn<br />

ebenfalls zuversichtlich: »Wir gehen derzeit<br />

von einem Umsatzwachstum um 7 % aus,<br />

wohlgemerkt auf Basis der Rekordwerte<br />

von 2011 – die Weichen stehen weiter auf<br />

Wachstum.« Damit käme die klassische<br />

Investitionsgüterbranche knapp an die Marke<br />

von 11 Mrd. € heran. Wobei die Produktion<br />

allerdings an Grenzen stößt: »Aktuell<br />

ist der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte<br />

leergefegt. In den Unternehmen<br />

herrscht überwiegend Personalknappheit<br />

und Neueinstellungen sind zu einer großen<br />

Herausforderung geworden.« Dass für 2012<br />

keine riesigen Steigerungsraten zu erwarten<br />

seien, zeige aber nicht nur die hohe Auslastung<br />

der Unternehmen. Auch wichtige<br />

Kundenbranchen, wie die deutschen Automobilzulieferer,<br />

stellten sich auf ein Ende<br />

des aktuellen Booms ein. »Sie rechnen 2012<br />

immerhin damit, das Umsatz- und Ertragsniveau<br />

von 2011 halten zu können«, so<br />

Horn.<br />

Außerdem: Der Trend zur Nachhaltigkeit<br />

verlange neue Werkzeuge. Zusätzlich stünden<br />

noch viele lang laufende Projekte im<br />

Werkzeugbau oder der Messtechnik in den<br />

Auftragsbüchern und würden zum Umsatzwachstum<br />

beitragen. Zudem profitiert die<br />

Präzisionswerkzeugbranche nicht nur von<br />

steigenden Stückzahlen, sondern auch von<br />

neuen Modell- und Motorengenerationen<br />

mit den entsprechenden Umrüstprojekten<br />

in der Automobilindustrie. Horn: »Deutsche<br />

Präzisionswerkzeuge sind rund um den Globus<br />

in den Automobilfabriken im Einsatz.«<br />

Um 20 % stiegen die Exporte im vergangenen<br />

Jahr und halten einen Anteil von<br />

45 %. Die beiden wichtigsten Exportländer<br />

der deutschen Branche liegen außerhalb der<br />

EU. Dabei hat China nach vorläufigen Zahlen<br />

erstmal die USA leicht überflügelt. Mit<br />

deutlichem Abstand folgen die Niederlande,<br />

Frankreich, Italien und Österreich. Wichtigstes<br />

Herkunftsland ist nach wie vor die<br />

Schweiz vor Österreich. China hat bereits<br />

den dritten Rang von Japan übernommen.<br />

Dahinter folgen Italien und die USA.<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

(sm 120303373) K<br />

Präzisionswerkzeuge sind Maschinenwerkzeuge,<br />

die in allen Bereichen der Metallbearbeitung,<br />

zum Beispiel im Maschinenbau, in der Automobil-,<br />

Flugzeug- oder Elektroindustrie und bei den<br />

zahlreichen Zulieferern, eingesetzt werden. Das<br />

Produktspektrum umfasst die Bereiche Zerspanwerkzeuge,<br />

Spannzeuge, Fertigungs-, Mess- und<br />

Prüftechnik sowie Werkzeugbau. Die Branche ist<br />

ein recht guter Indikator für die Beschaffenheit<br />

ihrer Kunden. Hohe Auftragseingänge und entsprechender<br />

Umsatz zeigen, dass auch ihre<br />

Abnehmer gut beschäftigt sind und investieren.<br />

Die überwiegend mittelständisch geprägte deutsche<br />

Präzisionswerkzeugindustrie ist mit einem<br />

Umsatz von über 10 Mrd. € und über 70.000<br />

Beschäftigten einer der beiden größten Fachzweige<br />

des Maschinenbaus; ihr Exportanteil liegt bei<br />

über 45 %.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

Branchenbericht K 41


42 K Branchenbericht<br />

Stabiler ostdeutscher Maschinenbau<br />

Leipzig. Auch im vierten Quartal hat sich der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau trotz der ins Stocken<br />

geratenen Weltwirtschaft behauptet, wie eine Konjunkturumfrage des VDMA-Landesverbandes Ost zeigt.<br />

WWK Laut Reinhard Pätz, Geschäftsführer des<br />

Branchenverbandes VDMA Ost, war 2011<br />

für viele Unternehmen ein zufriedenstellendes<br />

Jahr. In den vergangenen Monaten habe<br />

sich das Wachstumstempo zwar zyklisch<br />

verlangsamt, doch könne keinesfalls von<br />

einem Einbruch die Rede sein. Dass die Realwirtschaft<br />

der vermeintlichen Krisenstimmung<br />

trotzt, zeigt sich u. a. daran, dass die<br />

Kapazitätsauslastung und Auftragsreichweite<br />

auf dem Niveau des Vorjahres liegen.<br />

Zudem weisen Umsatzrenditen, Geschäftserwartungen<br />

und Personalplanungen eine<br />

steigende Tendenz auf.<br />

Im vierten Quartal 2011 lag die durchschnittliche<br />

Auslastung der vorhandenen<br />

Produktionskapazitäten mit 91,4 % knapp<br />

unter dem Wert des Vorquartals, jedoch<br />

weit über dem langfristigen Durchschnitt<br />

von rd. 86 %. Fast gleichgeblieben ist hingegen<br />

der durchschnittliche Auftragsvorlauf,<br />

der zum zweiten Mal infolge die Fünfmonatsgrenze<br />

übersprang.<br />

Allerdings klagen viele Unternehmen über<br />

schlechte Rahmenbedingungen, zu denen<br />

zum einen langwierige Vertragsverhandlungen,<br />

steigende Kosten für Material, Energie<br />

und Rohstoffe und Preisdumping gehören.<br />

Zum anderen bereiten die demografische<br />

Entwicklung des Personalbestandes und die<br />

damit verbundene Suche nach geeigneten<br />

Fachkräften Probleme. Die Problematik der<br />

Suche wird vermutlich noch an Wichtigkeit<br />

zunehmen, da die positive Grundstimmung<br />

auch die Personalplanung beeinflusst. Laut<br />

der Konjunkturumfrage planen rd. 93 % der<br />

Unternehmen im nächsten halben Jahr die<br />

Zahl ihrer Beschäftigten beizubehalten oder<br />

sogar zu erhöhen.<br />

Ostdeutschland ist und bleibt ein attraktives<br />

Zentrum der Maschinenbau- und Fertigungsindustrie,<br />

was auch die vom VDMA<br />

Ost unterstützten Investitionsgütermessen<br />

intec und Z sichtbar machen, die im kommenden<br />

Jahr wieder in Leipzig stattfinden<br />

werden.<br />

(sm 120303385) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Branchenbericht K 43<br />

Zulieferer erwarten auch 2012<br />

Wachstum<br />

Düsseldorf (kv). Die deutschen Zulieferer haben sich<br />

2011 erfolgreich behauptet.<br />

WW K Die rd. 10.000 Unternehmen der deutschen Zulieferindustrie<br />

beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als stabil. Im Lauf des<br />

Jahres 2011 seien allerdings die mittelfristigen Zukunftserwartungen<br />

unter dem Eindruck der ungelösten Staatsschuldenkrise immer kritischer<br />

bewertet worden. Das belegt nach den Worten von Dr. Theodor<br />

L. Tutmann der Geschäftsklimaindex der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ). Tutmann, der Sprecher der ArGeZ ist und<br />

hauptberuflich Geschäftsführer des Industrieverbands Metallumformung,<br />

er wartet für die Zulieferer 2012 ein Produk tionsplus von<br />

3 bis 4 %, also keinen konjunkturellen Einbruch: »Die Branche wird<br />

eine Beruhigung auf hohem Niveau erfahren. Nach zwei Jahren mit<br />

außergewöhnlich hohem Wachstum entspricht die Abkühlung<br />

einem normalen zyklischen Verlauf.«<br />

Nach vorläufigen Berechnungen ist die Produktion der Zulieferindustrie<br />

2011 ge genüber dem Vorjahr um rd. 13 % gewachsen.<br />

Der Umsatz erhöhte sich bereits in den ersten elf Monaten auf über<br />

206 (2010 insgesamt 190) Mrd. €. Tutmann: »Wir gehen davon aus,<br />

dass wir 2011 das Vorkrisen niveau des Jahres 2008 überschritten<br />

haben.« In den letzten beiden Jahren konnten die Umsatzverluste<br />

von 2009 (– 22 %) wieder ausgeglichen werden. Die Beschäftigung<br />

in der Branche hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Die Zahl der<br />

Mitarbeiter lag im November 2011 mit 953.000 rd. 5 % über dem<br />

Gesamtjahr 2010, dabei wurden rd. 50.000 neue Stellen geschaffen.<br />

Positiv wirkten die Entwicklung in den USA und die bislang unvermindert<br />

starke Dynamik der Märkte in Asien. War die Automobilbranche<br />

2010 Wachstumstreiber, kamen 2011 er wartungsgemäß<br />

die stärkeren Impulse aus Maschinenbau sowie Elektrotechnik und<br />

Schienenfahrzeugbau, erläuterte der ArGeZ-Sprecher. Die ArGeZ<br />

vertritt die Interessen von Zulieferern aus Gießerei- und Kaut schukindustrie,<br />

Textilwirtschaft, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metalle<br />

und Kunststoffverarbeitung<br />

Rd. 70 % des Umsatzes werden durch den direkten und indirekten<br />

Export erzielt, aber das reicht für die Standortsicherung oft nicht<br />

mehr aus, so Tutmann. Deshalb steigt der Globalisierungsgrad in der<br />

Branche kontinuierlich an. Im Fokus des Auslandsengagements stehen<br />

bei den Unternehmen vor allem China, Indien, Lateinamerika<br />

und Russland, die Märkte also, in die sich die Automobilproduktion<br />

in rasantem Tempo verlagert. Inzwischen betrieben die Zulieferfirmen<br />

der ArGeZ über 1.000 Produktionsstätten weltweit, die Anzahl<br />

der Vertriebsgesellschaften im Ausland liege deutlich darüber. Dr.<br />

Michael Schädlich, Präsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und<br />

Metallverarbeitung (WSM) appellierte an die Teilnehmer des jüngsten<br />

ArGeZ-Zulieferforums, ihr Globalisierungsengagement noch zu<br />

verstärken (siehe Branchenbericht Stahlverarbeitung).<br />

(sm 120303404) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


44 K Special: Italien<br />

Italiens Stahlindustrie mit unsicheren<br />

Aussichten für 2012<br />

von Dr. Michele Ciocca*<br />

Rom. Den italienischen Stahlhändlern bleibt das Jahr 2011 als Jahr der<br />

Desillusionierung in Erinnerung. Diejenigen, die zunächst dachten, dass das<br />

Schlimmste nach dem desaströsen Jahr 2009 endlich vorüber ist und es<br />

nach einem guten 2010 nun weiter aufwärts geht, mussten ihre Meinung<br />

revidieren.<br />

Dr. Michele Ciocca<br />

WW K Dabei zeigte sich das Jahr 2010 bereits<br />

sehr freundlich. Die Nachfrage nach Stahl<br />

verbesserte sich nach den immensen Einbrüchen<br />

des Vorjahres erheblich. Und auch<br />

das erste Vierteljahr 2011 präsentierte sich<br />

noch positiv: Die Stahlnachfrage stieg im<br />

Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2010 um<br />

2,3 %.<br />

Aber dann kam der Juli und die ersten<br />

Anzeichen eines erneuten und deutlichen<br />

Rückgangs wurden sichtbar, verursacht und<br />

verschärft durch die konjunkturellen Probleme,<br />

die Italien und andere Länder mittlerweile<br />

ergriffen hatten. Abgesehen von sinkenden<br />

Gewinnmargen zeigten sich nun<br />

ganz deutlich die negativen Auswirkungen<br />

der Überkapazitäten auf dem italienischen<br />

Stahlhandelsmarkt. Dies wird sich aller Vo -<br />

raussicht nach auch in den kommenden<br />

Monaten nicht ändern und negativ auf alle<br />

Bereiche auswirken, auf Flach- und Langprodukte,<br />

auf Service-Center und Lageristen,<br />

auf den Handel mit handelsüblichen und<br />

sehr speziellen Stahlsorten.<br />

*Dr. Michele Ciocca ist Präsident bei Assofermet Acciai, dem italienischen<br />

Verband für Handel, Distribution und Weiterverarbeitung,<br />

Bereich Stahl (www.assofermet.it).<br />

Es ist sicher, dass die Stahlhändler im laufenden<br />

Jahr, vor allem in den ersten Quar talen,<br />

unter der wirtschaftlichen Rezession leiden<br />

werden. Es gibt keinen Bereich, der davon<br />

verschont wird. Selbst die Konsumenten, die<br />

bisher einen Großteil der Stahlnachfrage auf<br />

sich vereint haben, werden weniger Stahl<br />

ordern als bisher. Betroffen sind große In -<br />

frastrukturvorhaben, öffentliche und private<br />

Bauvorhaben, Automobil- und Haushaltsgeräteindustrien,<br />

Maschinenbau und private<br />

Abnehmer.<br />

Auch hier zeigt sich erneut das Problem<br />

der Überkapazitäten, das bereits 2008 großes<br />

Kopfzerbrechen bereitet hatte. Vor dem<br />

Hintergrund dieser Entwicklung bereitet sich<br />

der italienische Stahlhandel auf ein sehr<br />

unsicheres Jahr 2012 vor. Er wird teilweise<br />

von den Rücklagen zehren, die in guten Jahren<br />

angesammelt wurden. Außerdem müssen<br />

sich die Händler mit den Beschränkungen<br />

arrangieren, die ihnen Banken durch<br />

verschärfte Kreditbedingungen und höhere<br />

Zinsen bescheren. Nicht zuletzt befinden sie<br />

sich in einem wirtschaftlichen Umfeld, das<br />

ganz gewiss nicht auf Wachstum ausgerichtet<br />

ist.<br />

Zwar steht der Stahlhandel in Italien an<br />

sich nicht zur Disposition, wohl aber seine<br />

gegenwärtige Größe und seine Struktur. Es<br />

bedarf einer klaren Abgrenzung zwischen<br />

den einzelnen Marktteilnehmern, zwischen<br />

integrierten und privaten Stahlhändlern,<br />

zwischen großen Spezialisten und mittelgroßen<br />

Generalisten, zwischen Lageristen und<br />

Service-Centern.<br />

Die Bedingungen, die die Stahlhändler im<br />

laufenden Jahr vorfinden, dürfen zweifelsfrei<br />

als sehr bedeutende und schmerzhafte<br />

Herausforderungen bezeichnet werden, die<br />

im Augenblick nicht vermieden werden können.<br />

Allerdings sollten diese Umstände auch<br />

als Möglichkeit betrachtet werden, um<br />

Stück für Stück besser zu werden, um sich<br />

so auf schwieriger werdende Szenarien einstellen<br />

zu können.<br />

(sm 120303291) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Italien K 45<br />

Zur Lage auf Italiens Schrottmarkt<br />

von Romano Pezzotti*<br />

Rom. Der italienische Schrottmarkt war im Jahr 2011 durch zwei wichtige<br />

Faktoren gekennzeichnet. Zum einen herrschte während des gesamten<br />

Jahres ein sehr hohes Preisniveau, zum anderen schwankten die Preise nur<br />

geringfügig zwischen 5 % und 7 %. Dies sind Belege dafür, dass die Stahlindustrie<br />

des Landes stetig und viel Schrott nachgefragt hat. Sie beendete<br />

schließlich das Jahr mit einer Steigerung der Produktion um rd. 11 %.<br />

Romano Pezzotti<br />

WW K Im Nachklang zu dieser Entwicklung<br />

präsentierte sich der Schrottmarkt zu Beginn<br />

des Jahres 2012 leicht angespannt. Allerdings<br />

verbesserte sich allmählich die Nachfrage<br />

nach guten Qualitäten wieder, zu<br />

durchaus interessanten Preisen. Gleichwohl<br />

fällt ein langfristiger Ausblick über die weitere<br />

Entwicklung schwer. Das erste Quartal<br />

2012 wird aller Voraussicht nach von einer<br />

guten Stahlerzeugung und deswegen auch<br />

einer entsprechend hohen Nachfrage nach<br />

Rohmaterial geprägt sein. Dies lässt sich aus<br />

den Abschlüssen folgern, die in den ersten<br />

Wochen des Jahres getätigt wurden.<br />

Zu den Schrottkäufern gehören auch Un -<br />

ternehmen aus Schwellenländern, die vor<br />

allem wegen der Euro-Dollar-Wechselkurses<br />

an Material aus Italien interessiert sind. Italien<br />

war schon immer ein Schrottimporteur,<br />

da dieser Industriebereich nur 75 % des<br />

heimischen Bedarfs decken kann. In den<br />

letzten Jahren allerdings ergaben sich verstärkt<br />

Exportmöglichkeiten, vor allem für die<br />

Regionen des Landes, die wichtige Häfen<br />

haben.<br />

*Romano Pezzotti ist Präsident von Assofermet Rottami, dem<br />

italienischen Verband für Handel, Distribution und Weiterverarbeitung,<br />

Bereich Stahlschrott (www.assofermet.it).<br />

Nachdem in den vergangenen zwei Jahren<br />

aufgrund der weltweiten Krise das Schrottgeschäft<br />

in Italien extrem zurückgegangen<br />

ist, zeigen sich zuletzt wieder Verbesserungen<br />

und die Verfügbarkeit kann als gut be -<br />

zeichnet werden.<br />

In jüngster Vergangenheit standen vor<br />

allem die Schrott- und Recyclingunternehmen<br />

des Landes, die durch den Verband<br />

Assofermet vertreten werden, vor großen<br />

Italien: Rohstahlproduktion<br />

in Tsd. t<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2.575 2.655 2.632 2.636<br />

2.488<br />

2.316 2.242 2.477 2.273 2.269<br />

2.099 2.371<br />

2.190<br />

1.881<br />

Herausforderungen. Diese betrafen Unternehmenskultur<br />

und Strategie gleichermaßen.<br />

Die Unternehmen, die sich dem stetigen<br />

Wandel der Stahlindustrie angepasst<br />

haben und auch künftig anpassen werden,<br />

haben auch weiterhin gute Möglichkeiten,<br />

Geschäfte zu tätigen und zu wachsen –<br />

selbst bei einer sehr unsicheren globalen<br />

Wirtschaftsentwicklung. (sm 120303290) K<br />

2010 2011<br />

Jan. Feb. <strong>März</strong> April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

(120303333/2) Quelle: worldsteel<br />

1.090<br />

1.448<br />

2.700<br />

2.558 2.566<br />

2.326<br />

2.480<br />

2.302<br />

1.943<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


46 K Special: Italien<br />

Eine globale Businesskultur<br />

Marcegaglia stärkt seine Marktposition<br />

Gazoldo degli Ippoliti (Italien). 50 Betriebsstätten auf drei Kontinenten<br />

und eine mehr als 50-jährige Firmengeschichte, während der sich die<br />

Leidenschaft für Stahl in ein wertvolles Wirtschaftsgut verwandelt hat,<br />

haben Marcegaglia in die Spitzengruppe der weltweit unabhängigen<br />

Stahlmarktteilnehmer geführt.<br />

WW K Mit dem Ziel, seine führenden Positionen<br />

– zum Beispiel bei der Herstellung von<br />

nahtlosen, nichtrostenden Rohren – nicht<br />

nur zu halten, sondern auch zu verstärken,<br />

hat Marcegaglia dauerhaft seine Fertigungskapazität<br />

und seine Qualitätsstandards ausgebaut.<br />

»Stahlverarbeitung ist schon immer das<br />

Hauptgeschäft bei Marcegaglia gewesen.<br />

Das wird sich in Zukunft noch verstärken.<br />

Die Bearbeitung von Stahl mündet in unterschiedlichen<br />

Produktlinien: Aus Flachprodukten<br />

werden geschweißte Rohre, aus ge -<br />

zogenem Stabstahl werden Komponenten<br />

für die Bauindustrie – sowohl aus herkömmlichem<br />

Stahl als auch aus nichtrostendem<br />

Stahl. Nahezu 90 % des letzten, sehr großen<br />

Investmentplans (1,07 Mrd. € für die<br />

Jahre 2009 bis 2012) war für unser Hauptgeschäft<br />

bestimmt«, erklärt Antonio Marcegaglia,<br />

CEO der Firmengruppe. Investitionen<br />

im Ausland konzentrierten sich in der<br />

Hauptsache auf den Ausbau von »Marcegaglia<br />

Poland« in Kluczbork für die Herstellung<br />

von Präzisionsrohren, auf »Marcegaglia do<br />

Brazil« mit einer neuerlichen Werkserweiterung,<br />

auf »Marcegaglia China« (geschweißte<br />

und kaltgezogene Rohre aus Kohlenstoffstahl<br />

und Rohre aus nichtrostendem Stahl)<br />

sowie auf »Marcegaglia Russia« (nichtrostende<br />

Rohre und ein Service-Center zur<br />

Bearbeitung von Flachprodukten).<br />

Die Investitionen wurden auf Italien und auf<br />

andere Länder gleichmäßig verteilt. In Italien<br />

wurde das Herstellungszentrum in Ravenna<br />

mit neuen Coilbearbeitungslinien versehen,<br />

während die Fläche des Präzisions rohrwerks<br />

in Casalmaggiore durch den Bau eines<br />

Großrohrwerks und einer komplett neuen<br />

Lagereinheit verdoppelt wurde. Eine neue<br />

Glüh- und Beizanlage für nichtros tende<br />

Flachprodukte wurde außerdem am Standort<br />

der Unternehmenszentrale in Ga zoldo<br />

degli Ippoliti in Betrieb genommen. Weitere<br />

Investitionen in Italien betreffen die Entwicklung<br />

des Geschäftsbereichs »Erneuerbare<br />

Energien« mit neuen Produktions linien für<br />

amorphe Dünnfilm-Fotovoltaik paneele in<br />

Taranto.<br />

Know-how geht in die ganze Welt<br />

Marcegaglias Know-how wurde auch nach<br />

Polen in das kürzlich eröffnete Werk in<br />

Kluczbork transferiert. Dort werden auf<br />

allerneuesten Anlagen geschweißte Präzisionsrohre<br />

aus Kohlenstoffstahl hergestellt.<br />

Das Werk besteht neben einem anderen in<br />

Polen (Praszka), wo Isolierplatten, Kondensatoren,<br />

Wärmetauscher und seit 2012 auch<br />

Stahlhandgriffe produziert werden.<br />

In Großbritannien ist Marcegaglia seit<br />

1996 in Dudley (West Midlands) ansässig.<br />

Hier werden widerstandsgeschweißte Rohre<br />

hergestellt und in ganz Nordeuropa ver-<br />

(120303420/1)<br />

Marcegaglia do<br />

Brazil:<br />

Die zuletzt 2010<br />

vorgenommenen<br />

Investitionen haben<br />

das Betriebsgelände<br />

verdoppelt (Foto:<br />

Marcegaglia).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


kauft. Marcegaglia UK hat darüber hinaus eine neue Schutztechnologie<br />

entwickelt. Sie besteht aus einer Mischung von verschiedenen<br />

Beschichtungsverfahren (UV oder wasserbasierte Lacküberzüge), um<br />

den Stahl vor Korrosion zu schützen. Dieses Verfahren ist eine wirtschaftliche<br />

Alternative zur Pulverbeschichtung oder zur Rohrlackierung.<br />

In Nord- und Südamerika unterhält Marcegaglia eine Fertigungsstätte<br />

in den USA und ein sehr großes Werk in Brasilien. Marce gaglia<br />

USA ist in Munhall (PA) beheimatet, wo man nichtrostende, Duplexund<br />

nickellegierte Röhren und Rohrmaterial herstellt. Das Produktionswerk<br />

von Marcegaglia do Brazil wurde im Oktober 2000 eröffnet<br />

und liegt in Garuva (Santa Catarina). Hier werden geschweißte<br />

Kohlenstoff- und nichtrostende Präzisionsrohre produziert. Außerdem<br />

befindet sich hier ein Service-Center mit Quer- und Längsteilanlagen<br />

für Stahlcoils. Die letzten Investitionen haben dazu ge dient,<br />

die Größe der Herstellungsstätte zu verdoppeln, sodass jetzt<br />

180.000 t Stahlrohre, 12.000 t nichtrostende Rohre und mehr als<br />

220.000 t vorgewalzte Blöcke pro Jahr produziert werden können.<br />

In China hat Marcegaglia seine bisher<br />

größten Investitionen getätigt<br />

In China hat die italienische Firmengruppe am 19. April 2011 ihr<br />

erstes Herstellungswerk eröffnet, das ganz auf die Produktion von<br />

geschweißten Stahl- und nichtrostenden Rohren ausgelegt ist. Marcegaglia<br />

China erstreckt sich in Yangzhou (Guangling Industrial Park)<br />

auf einer Fläche von 714.000 m 2 . Die erste Ausbauphase ist beendet<br />

und die überdachten Werkshallen haben eine Fläche von 153.000 m 2 .<br />

Hinzu kommen Bürogebäudeflächen von insgesamt 4.200 m 2 .<br />

Marcegaglia RU (Russland) liegt in Vladimir, ungefähr 180 km<br />

östlich von Moskau, und stellt nichtrostende Stahlprodukte her. Das<br />

Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in Russland die Führungsrolle<br />

bei der Bearbeitung von nichtrostenden Stählen einzunehmen.<br />

Dabei fokussiert man sich zunächst auf die Herstellung von<br />

geschweißten Rohren und zu einem späteren Zeitpunkt auf das<br />

Führen eines großen Stahl-Service-Centers für Flachprodukte.<br />

Anlässlich der wire & Tube 2012 in Düsseldorf bietet Marcegaglia<br />

ein Workshopprogramm mit 10 Lesungen an. Hier sprechen Führungskräfte<br />

des Unternehmens aus der ganzen Welt. Sie stellen<br />

Strategien, Möglichkeiten, Erfahrungen und eine Vorschau auf das<br />

Jahr 2012 vor. Die Workshops finden auf dem Messestand statt.<br />

(Voranmeldungen und Zeitplanübersicht unter www.people.<br />

marcegaglia.com.)<br />

(sm 120303420) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Marcegaglia Deutschland GmbH<br />

Vogelsanger Weg 38<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 61878-0<br />

www.marcegaglia.com<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand D 30<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


48 K Special: Italien<br />

Made in Italy: Maschinen für die Metall<br />

verarbeitende Industrie<br />

Stam hält führende Positionen bei Profilier- und Schneidanlagen<br />

Ponzano Veneto. Das Unternehmen Stam wurde im Jahr 1963 in Ponzano<br />

Veneto (Treviso) als Kleinbetrieb gegründet. Heute ist Stam einer der<br />

europa- und weltweit führenden Hersteller von Maschinen für die Metall<br />

verarbeitende Industrie für Bandmaterial (vom Coil).<br />

WW K Stam beschäftigt ca. 130 Mitarbeiter<br />

und hat weitere Fertigungsstätten in Spanien<br />

und Brasilien sowie über 1.000 installierte<br />

Maschinen bei namhaften und renommierten<br />

Kunden auf der ganzen Welt in<br />

verschiedenen Industriebereichen (Metallindustrie,<br />

Automobil, Gebäude etc.).<br />

Aftersales-Service wird bei Stam<br />

großgeschrieben<br />

Im Gegensatz zu anderen Herstellern auf<br />

diesem Gebiet wird jeder Produktionsschritt<br />

bei Stam intern vorgenommen. Das beinhaltet<br />

mechanisches, elektrisches und softwaregesteuertes<br />

Design, die Konstruktion<br />

und Fertigung (mechanische Bearbeitung,<br />

Montage und Lackierung), mechanische,<br />

hydraulische, pneumatische und elektrische<br />

Inbetriebnahme sowie den Testbetrieb im<br />

eigenen Werk. Die Installation und Inbetriebnahme<br />

bei den Kunden erfolgt ebenso durch<br />

Stam-Personal. Hinzu kommt der Aftersales-<br />

Service. Dadurch ist es möglich, die Produktqualität<br />

unter besonderer Kon trolle zu<br />

haben und auf Ersatzteilanforderungen von<br />

Kunden sehr schnell reagieren zu können.<br />

Nach Beendigung aller Produktionsschritte<br />

bietet Stam seinen Kunden einen um -<br />

fassenden Service bei der Installation der<br />

Maschine, bei der Inbetriebnahme und beim<br />

Aftersales-Service. Hierauf legt Stam ganz<br />

besonderen Wert. Von Anfang an herrscht<br />

eine enge Beziehung zum Kunden, damit<br />

alle seine Wünsche klar identifiziert werden<br />

können. Das gilt auch für sämtliche Stellmöglichkeiten<br />

der Maschine vor Ort. Hinzu<br />

kommt die technisch-wirtschaftlich optimale<br />

Realisierung.<br />

Aktiv in verschiedenen Märkten<br />

Profilieranlagen. Neben den Standardmaschinen<br />

kann Stam verschiedene Arten von<br />

hoch automatisierten und flexiblen Profilieranlagen<br />

für die Just-in-time-Produktion liefern.<br />

Erst kürzlich hat Stam eine Profilieranlage<br />

für die Produktion von variablen<br />

Profilen entwickelt und installiert. Dadurch<br />

konnte der Kunde erfolgreich in einen neuen<br />

Markt, der eine andere Typenreihe von<br />

Profiliermaschinen erforderte, einsteigen.<br />

Schneidanlagen vom Coil (Längsteil- und<br />

Querteilanlagen). Stam hat sein Portfolio in<br />

Sachen Schneidanlagen schrittweise erweitert,<br />

um Produkte bis zu 20 mm Banddicke<br />

oder hochfeste Stähle verarbeiten zu können.<br />

Ebenso hat das Unternehmen in den vergangenen<br />

Jahren gemeinsam mit namhaften<br />

Partnern Schneidanlagen für die Automobilzulieferindustie<br />

geliefert und in stalliert.<br />

Stam hat seit der Gründung immer größten<br />

Wert auf die ständige Entwicklung und<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Stam S.p.A.<br />

via Piave, 6<br />

31050 Ponzano Veneto – Treviso,<br />

Italien<br />

Tel. +39 0422440100<br />

www.stam.it<br />

Deutsche Vertretung<br />

Frank Brücher Maschinenvertrieb<br />

Am Streffel 13<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 5596288<br />

www.fb-maschinenvertrieb.de<br />

(120303378/1)<br />

Stam hat kürzlich eine neue Stanzmaschine getestet, ausgeliefert und in eine FMS-<br />

Profilieranlage integriert (Foto: Stam).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Italien K 49<br />

Weiterentwicklung seiner Produkte gelegt. Das Unternehmen<br />

beschäftigt mehr als 20 Konstrukteure inklusive Mechanik- und Elektrokonstrukteure<br />

und investiert in Forschung und Entwicklung, um<br />

seine Spitzenposition auf dem weltweiten Markt zu sichern.<br />

Hochmoderne Stanzmaschine<br />

Stam hat kürzlich eine neue Stanzmaschine getestet, ausgeliefert<br />

und in eine FMS-Profilieranlage (flexible Fertigungsstraße) integriert.<br />

Diese 4 m lange Maschine ist ausgerüstet mit 80 Stanzen, die alle<br />

automatisch und individuell durch einen PC angesteuert werden.<br />

Alle Stanzen bewegen sich auf unabhängig voneinander montierten<br />

Achsen, um dadurch eine hohe Anzahl von unterschiedlichen<br />

Löchern in beliebigen Positionen in Metallbändern bis 1.000 mm<br />

Breite und 4 mm Dicke einzubringen.<br />

Die wesentlichen Eigenschaften der Ma schine sind:<br />

nenprogrammierung,<br />

<br />

80 Hüben/min,<br />

automatisch,<br />

<br />

Diese Maschine ist um das Dreifache schneller als eine herkömmliche<br />

Stanzmaschine. Durch Anwendung des gleichen Arbeitsprinzips<br />

ermöglicht die Profilieranlage einen automatischen Produktwechsel,<br />

Anpassung der Betriebsparameter in unterschiedlichen Dicken, Breiten<br />

und Höhen.<br />

(sm 120303378) K


50 K Special: Italien<br />

»Unsere beste Garantie<br />

ist unsere Geschichte«<br />

Acciaitubi produziert seit über 50 Jahren Rohre<br />

Lecco (hgd). Acciaitubi ist italienisch und bedeutet »Stahlrohre«. Und<br />

das ist genau das, was das Unternehmen Acciaitubi S.p.A., das seinen<br />

Hauptsitz in Lecco hat, seit mehr als 50 Jahren herstellt. Die Produktpalette<br />

ist breit gefächert und vor allem auf Gas- und Wasserrohre sowie<br />

ASTM-Rohre konzentriert.<br />

WWK Das Unternehmen bietet auch lackierte<br />

Rohre, Leitungs-, Baugerüst- und Sendzimir-<br />

Rohre sowie Rohre für den Anlagen- und<br />

Kanalbau, aber auch Rohre mit gebeizter<br />

Oberfläche und Rohre aus hochfesten Werkstoffen.<br />

Vielseitigkeit, Pünktlichkeit und präzise<br />

Anfertigung nach Kundenwunsch sind<br />

die Faktoren, auf die Acciaitubi seit fünfzig<br />

Jahren ihren Produktionseinsatz stützt. Auf<br />

den Profilier- und Schweißlinien werden<br />

warm- und kaltgewalzte Rohre, Sendzimirgüten<br />

und schwer umformbare Materialien<br />

gefertigt. Die betriebsinterne Organisation<br />

verwaltet das Material mit äußerster Flexibilität<br />

und konzentriert sich auf das Abwickeln<br />

der einzelnen Aufträge. Ergebnis ist eine<br />

über dem Standard liegende Pünktlichkeit<br />

und Leistungsfähigkeit. Neben dem Profilieren<br />

bietet Acciaitubi Tauchverzinkung und<br />

Endbearbeitung an. Dazu gehören das Ge -<br />

windeschneiden, Andrehen und Präzisionsschneiden<br />

nach Maß sowie das Lackieren.<br />

Der Kundenservice wird durch die firmeneigene,<br />

breit gefächerte Palette von Rohren<br />

ab Lager »just in time« unterstützt und vervollständigt.<br />

Zertifizierte Qualität hat Tradition<br />

bei Acciaitubi<br />

Für Acciaitubi S.p.A. ist Qualität ein selbst<br />

gestecktes Ziel, ein hoher Wert, der im Laufe<br />

der Zeit mit viel Energie und Engagement<br />

aufgebaut wurde. Die erste Zertifizierung<br />

des Managementsystems und der Unternehmensqualität<br />

geht bereits auf das Jahr<br />

1987 zurück. Hinzu kam1992 das vom TÜV<br />

ausgestellte Prestigezertifikat für Produktqualität<br />

nach DVWG, das für den deutschen<br />

Markt sowohl für geschweißte als auch für<br />

nahtlose Rohre gilt. Im Juni 2011 hat das<br />

Unternehmen auch die Zertifizierung nach<br />

UNI EN ISO 14001:2004 bekommen.<br />

2011 war Acciaitubi sehr aktiv und ge -<br />

wann einige – auch für die Auftraggeber –<br />

wichtige Verträge. In Frankreich hat das<br />

Unternehmen einen Vertrag über die Lieferung<br />

von Rohren für Heizungs- und Feuerlöschanlagen<br />

des Krankenhauses in Orleans<br />

(eines der größten in Europa) unterzeichnet.<br />

Sehr wichtig ist auch eine Lieferung für ENI:<br />

die explosionssicheren Schutzrohre für die<br />

Durchführung von elektrischen Kabeln einer<br />

ENI-Raffinerie in Algerien sind alle mit dem<br />

Logo von Acciaitubi markiert. »Das sind<br />

Aufträge, die uns großes Ansehen verleihen«,<br />

sagt dazu der Besitzer von Acciaitubi,<br />

Dr. Berera, »die Verhandlungen dauerten<br />

lange, wobei der Preis nicht der ausschlaggebende<br />

Faktor war. Durch Zuverlässigkeit,<br />

Flexibilität und unsere Qualitätszertifizierung<br />

haben wir die Konkurrenz übertreffen können.<br />

Das ist sehr zufriedenstellend – vor<br />

allem für ein italienisches Unternehmen.<br />

2011 war ein gutes Jahr trotz der schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situation und wir sind<br />

froh, dass wir unser 50-jähriges Bestehen<br />

feiern konnten. Wir werden auch 2012 in<br />

die Erweiterung der Produktpalette und<br />

unserer Vertriebsorganisation investieren,<br />

um noch häufiger auf den für uns wichtigen<br />

Märkten wie Deutschland vertreten zu<br />

sein«.<br />

(sm 120303283) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ACCIAITUBI S.p.a.<br />

Via Balicco, 63<br />

23900 LECCO<br />

Italien<br />

Tel. +39 341 227311<br />

www.acciaitubi.it<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand D 47<br />

(120303283/1)<br />

Rohre sind seit über 50 Jahren das Geschäft<br />

von Acciaitubi (Foto: Acciaitubi).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

Special: Italien K 51


52 K Special: Italien<br />

Ein Traum stand am Anfang<br />

des Erfolgs<br />

Draht, Rohre und Stäbe von A.Z. Steel<br />

sind nicht nur in Italien gefragt<br />

Sarcedo (Vi). Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß<br />

gesetzt. Das galt auch für Andrea Zen, den Gründer von A.Z. Steel, der<br />

zunächst einmal einen Traum hatte, den er später mit Leidenschaft, Ehrgeiz<br />

und Können in ein sehr erfolgreiches Unternehmen umwandelte.<br />

Andrea Zen, Geschäftsführer von A.Z. Steel<br />

(120303341/3)<br />

WW K Heute ist A.Z. Steel srl ein flexibles Un -<br />

ternehmen, das auf die Lieferung von Stahl<br />

in Form von Draht, Rohren und Stäben spezialisiert<br />

ist und sein Angebot mittlerweile<br />

auch auf Titan und Aluminium ausgeweitet<br />

hat. Das Unternehmen kann inzwischen auf<br />

einen beachtlichen Kundenkreis in den Be -<br />

reichen Automotive, Militär, Raumfahrt,<br />

Medizin und Biotechnik blicken.<br />

Lieferant und Problemlöser<br />

Innovation und Qualität sind entscheidende<br />

Faktoren der Unternehmenspolitik bei A.Z.<br />

Steel. Während der letzten Jahre hat der<br />

Markt zahlreiche Herausforderungen mit<br />

sich gebracht, die von A.Z. Steel angenommen<br />

wurden. Dadurch wurde ein Unternehmen<br />

geschaffen, das auf die Zukunft ausgerichtet<br />

ist, frühzeitig Veränderungen erkennt<br />

und den Marktanforderungen mit individuellen<br />

Serviceleistungen begegnet.<br />

Die Unternehmensphilosophie von A.Z.<br />

Steel basiert auf Investitionen und Innovationen.<br />

Darum baut die Geschäftsleitung<br />

nicht nur auf ständige Personalfortbildung<br />

und zielorientierte Partnerschaft, sie hat vielmehr<br />

nach ihrem anfänglich alleinigen Fo -<br />

kus auf Stahl das Spektrum um die Werkstoffe<br />

Titan und Aluminium erweitert.<br />

Die in Italien und im Ausland gesammelten<br />

Erfahrungen haben die Geschäftsführung<br />

in ihrer Ansicht bestärkt, dass Qualität<br />

und prompte Problemlösungen die Grundlage<br />

für die Kundenbeziehungen sind. Da -<br />

her versteht es sich von selbst, dass die Qualität<br />

der Materialien und Rohstoffe zertifiziert<br />

und garantiert sind – von der Lagerung<br />

bis zur raschen Lieferung –, genauso wie es<br />

der Markt heute verlangt. A.Z. Steel kann<br />

heute behaupten, nicht nur Lieferant zu<br />

sein, sondern ein zuverlässiger Partner mit<br />

passendem Know-how, das zur Entwicklung<br />

des Kundengeschäfts beiträgt.<br />

A.Z. Steel srl liefert niedrig- und hochlegierte<br />

Kohlenstoffstähle, Walzlagerstähle<br />

für Kalt- und Warmarbeiten, Stähle für<br />

Handwerkzeuge, Schnellstähle und Superschnellstähle,<br />

Vergütungsstähle, Einsatzstähle<br />

der Serien 300 und 400, Edelstähle<br />

der Serien 300 und 400 und Edelstähle für<br />

medizinische Zwecke. (sm 120303341) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

A.Z.STEEL S.r.l. Unipersonale<br />

Via Giberte, 26<br />

36030 Sarcedo (VI)<br />

Italien<br />

Tel. +39 0445 381929<br />

www.azsteelsrl.com<br />

(120303341/2)<br />

(120303341/1)<br />

Das Team bei A.Z. Steel verfügt über das notwendige<br />

Know-how und bietet zuverlässigen Service für den<br />

Kunden (Fotos: A.Z. Steel)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


54 K Special: Italien<br />

<br />

Sika mit nahezu zwei Jahrzehnten Erfahrung<br />

Casier (Treviso). Die italienische Sika SrL ist bereits seit 1995 in der<br />

Stahlbearbeitung tätig und hat sich schon mit den verschiedensten<br />

Produkten beschäftigt: vom schwarzen bis zum verzinkten Stahl, mit<br />

vorbehandelten und vorbeschichteten Sorten, mit Zink-Magnesium-<br />

Oberflächen, mit nichtrostendem Stahl und anderen Werkstoffen wie<br />

Aluminium und Kupferbändern.<br />

WW K Zu den hergestellten Produkten gehören<br />

kaltgewalzte Profile in Standard- und<br />

Individuallängen – mit oder ohne angeschlossene<br />

Schlitze und Löcher. Es können<br />

außerdem Profile in den unterschiedlichsten<br />

Formen hergestellt werden: offen, geschlossen,<br />

geschweißt, gefaltet und geklammert.<br />

Die Anlagen zur Herstellung der Profile sind<br />

im Unternehmen selbst entwickelt worden.<br />

Sie sind außerdem vollkommen auf die<br />

Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Aus<br />

diesem Grund sind das Kardanwellensystem<br />

und das Kassettensystem aufeinander ab -<br />

gestimmt, um ein schnelles Austauschen der<br />

Walzen zu ermöglichen.<br />

Der schnelle Austausch ist eine absolute<br />

Notwendigkeit, da die meisten Produkte von<br />

Sika maßgeschneidert sind oder speziell<br />

nach Kundenwünschen gefertigt werden.<br />

Alle Spezialausrüstungen und Werkzeuge<br />

werden im eigenen Unternehmen entworfen.<br />

Um die Walzanlagen zu entwickeln,<br />

verwendet der Stahlerzeuger die deutsche<br />

Software COPRA.<br />

Erst kürzlich hat Sika eine Reihe von Fittings<br />

und anderen Zubehörteilen entwickelt.<br />

Erreicht wurde dies durch das Formen von<br />

Metallbändern und den Einsatz mechanischer<br />

Pressen mit verschiedenen Druckstärken,<br />

die alle mit automatisierten Zuführungen<br />

ausgestattet sind.<br />

Trotz der globalen Krisen in den vergangenen<br />

Jahren ist das Unternehmen gut<br />

durch die Turbulenzen gekommen und hat<br />

seinen Umsatz gesteigert. Grund dafür ist<br />

das Gewinnen neuer Kunden im In- und<br />

Ausland. Dies war nicht einfach, da vor<br />

allem sehr große Gesellschaften als Wettbewerber<br />

am Markt auftreten. Hier hat sich die<br />

Flexibilität von Sika genauso bewährt wie<br />

die Produktqualität und die Fähigkeit, Liefertermine<br />

einzuhalten. (sm120303268) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Sika S.r.l.<br />

Via Della Pace 9<br />

31030 Dosson di Casier (Treviso)<br />

Italien<br />

Tel. +39 0422 381211<br />

www.sikaprofili.it<br />

(120303268/1)<br />

Sika Srl bietet kaltgewalzte Profile<br />

in unzähligen Formen und Größen an<br />

(Foto: SIKA).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Italien K 55<br />

WEBPORTAL FÜR DIE ITALIENISCHE<br />

STAHLINDUSTRIE<br />

Flero/Brescia. Seit mehr als zehn Jahren ist die Webseite Siderweb ein<br />

Bezugspunkt für die italienische Eisen- und Stahl-Community. Siderweb<br />

wurde 2001 aufgebaut, um den Bedürfnissen der Stahlwerke, der Eisenund<br />

Stahlprodukthändler, Schrotthändler sowie Stahlnutzer nach Information,<br />

Service und Beratung zu begegnen.<br />

Seitdem hat Siderweb sich konsequent weiterentwickelt und wurde zu<br />

einem Multimedia-Sammelpunkt von Neuigkeiten, Informationen, Analysen,<br />

Daten und auch Meinungen. Immer unabhängig, hat es seine Webaktivitäten<br />

über die Jahre (z. B. mit einem täglichen Update der Industrienachrichten,<br />

einer periodischen Analyse von Stahlprodukten sowie der<br />

Beobachtung der Stahlpreise) kombiniert mit einer umfangreichen Reihe<br />

von Offlineprojekten. Dazu zählen Veröffentlichungen zur italienischen<br />

sowie der internationalen Stahlindustrie, die Organisation von Workshops<br />

und Konferenzen, die Erstellung von Stahlmarktprognosen, vierteljährliche<br />

Treffen der Stahlindustrie, die Erstellung des »Bilanci d’Acciaio« (der einzigen<br />

Studie zur finanziellen Situation der Stahlunternehmen in Italien) und<br />

eine Rundum-Beratungsaktivität zur Stahlindustrie in Italien. Zudem steht<br />

Siderweb auch hinter Made In Steel, eine Konferenz- und Ausstellungsveranstaltung<br />

für die italienische Stahl industrie.<br />

Mit dem chinesischen Portal Mysteel wurde zudem im vorigen Jahr eine<br />

Zusammenarbeit vereinbart und vertraglich festgehalten. Diese wird Siderweb<br />

ermöglichen, auch China einzubinden, einen entscheidenden Markt<br />

für die Stahlindustrie.<br />

www.siderweb.com<br />

/<br />

(sm 120303305) K<br />

GASPARINI SETZT AUF<br />

VERBESSERTE MASCHINEN<br />

Istrana. Der italienische Hersteller von Blechbiege- und Blechschneidemaschinen<br />

Gasparini Industries will mit seinen neu entwickelten Produkten<br />

die hohen Anforderungen seiner Kunden noch besser erfüllen als bisher.<br />

Außerdem strebt das Management mit diesen Innovationen innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre die Übernahme der Weltmarktführerschaft in diesem<br />

Segment an.<br />

Gasparini hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Verbesserung<br />

seiner Maschinen beschäftigt, die neuesten Technologien implementiert<br />

und den Service ausgebaut. Erstes Ergebnis sind die Ende 2011 vorgestellten<br />

Anlagen X-PRESS und X-CUT.<br />

Abgesehen von einem völlig veränderten Design verfügen diese Maschinen<br />

über neue energiesparende Hydrauliksysteme, LED-Anzeigen, schnellere<br />

Rückfedersysteme und neue CNC-Kontrollen. Außerdem wurden Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

und Genauigkeit erhöht.<br />

Gasparini-CEO Simone Ferrari sieht in dieser Qualitätsverbesserung den<br />

höheren Preis der Maschinen mehr als gerechtfertigt. Der Erfolg scheint ihr<br />

Recht zu geben. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen schon mehr<br />

Maschinen verkauft als im Vorjahr. Gegenwärtig entwickelt Gasparini für<br />

ein Schweizer Stahl-Service-Center zwei Schneideanlagen, die mit einem<br />

CNC-Rückfedersystem geliefert werden.<br />

/<br />

GASPARINI INDUSTRIES SRL<br />

via F. Filzi 33<br />

31036 Istrana – (TV)<br />

Italien<br />

Tel. +39 0422 8355<br />

www.gasparini.it<br />

(sm 120103024) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


56 K Special: Italien<br />

Zuschneiden in 3-D<br />

STL deckt in Bearbeitung und Herstellung<br />

eine große Bandbreite ab<br />

Treviso. STL ist als Tochter aus dem Unternehmen Mazzobel Angelo &<br />

C.S.N.C. hervorgegangen und kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der<br />

Metallverarbeitung zurückblicken. Mit frischem Unternehmergeist und auf<br />

der Höhe der neuesten technologischen Entwicklungen konnte das<br />

Unternehmen seine Angebotspalette durch die Herstellung von Halbzeugen<br />

aus mittelschweren Rohrprofilen erweitern.<br />

WW K STL setzt auf das Potenzial des 3-D-<br />

Laserschnitts für Rohre und Profile und mit<br />

den über Jahre gesammelten Erfahrungen<br />

entwickelte sich der neue Produktionszweig<br />

des Unternehmens zu einem Vorzeigeunternehmen<br />

in diesem Industriezweig. Inzwischen<br />

unterstützen und konzipieren STL-<br />

Techniker verschiedene Projekte dieser Art.<br />

(120303292/2)<br />

Flexible Arbeitsteilung<br />

reduziert die Kosten<br />

Vor der Einrichtung dieses neuen Unternehmenszweiges<br />

wurden Rohre und Profile<br />

noch gesägt bzw. von Hand geschnitten.<br />

Die verschiedenen Produktionsschritte werden<br />

jetzt vor Ort in einem Einzelprozess<br />

zusammengefasst, in dessen Verlauf die<br />

Verarbeitung des Rohres zum fertigen<br />

Rohprodukt durch Zusammenfügen und<br />

Schweißen erfolgt. Mithilfe des 3-D-Laserkopfes<br />

können nun auch Schrägflächen<br />

bearbeitet und Schnitte so vorgenommen<br />

werden, dass durch den anschließenden<br />

Schweißprozess die Stabilität des Werkstücks<br />

bestmöglich erhalten bleibt.<br />

STL stellt zudem spezielle Verbindungen<br />

und Gelenke für Rohre und Profile her, ohne<br />

dass ein anschließender Schweißprozess<br />

erforderlich ist, wodurch sich Kosten einsparen<br />

lassen. Mit dem Einsatz des LT JUMBO<br />

3D will STL auch für Dritte die Weiterverarbeitung<br />

in Lohnfertigung anbieten. Das<br />

Laserschneidsystem ermöglicht dreidimensionales<br />

automatisches oder manuelles<br />

Bearbeiten von Rohren und Profilen im<br />

Durchmesserbereich von 50 bis 508 mm,<br />

mit einer Länge von 14.000 bis 15.500 mm<br />

sowie mit Materialdicken von bis zu 20 mm.<br />

Dieses große Angebotsspektrum bietet<br />

STL die Möglichkeit für zahlreiche Arbeitsbereiche.<br />

Die Produktion ist vielfältig ausgelegt<br />

und umfasst Industrie- sowie Hoch- und<br />

Tiefbau, Fotovoltaik, Bushaltestellen, Nahrungsmittelindustrie,<br />

Wasser- und Abwasseraufbereitung,<br />

Industriehallen, Treibhäuser,<br />

Reinigung, Luftaufbereitung, Schiffbau<br />

sowie Automatisierung, Werkzeuge für den<br />

Maschinenbau, landwirtschaftliche Maschinen<br />

und mehr.<br />

Da man auf der Schneidanlage LT JUMBO<br />

3D sehr lange Rohre und Stangen verarbeiten<br />

kann, wird der Materialausschuss deutlich<br />

reduziert und Werkstücke müssen weniger<br />

oft neu eingespannt werden, was den<br />

Zeitablauf optimiert. Das alles führt zu einer<br />

signifikanten Optimierung des Produktionsprozesses.<br />

Dies bedeutet wiederum Kostenreduktion.<br />

Ferner bearbeitet STL fertig zugeschnittene<br />

Stäbe und Rohre und kann im<br />

3-D-Verfahren Löcher, Schlitze oder andere<br />

Details hinzufügen. Ein großer Vorteil von<br />

STL ist, dass das Unternehmen flexibel ist:<br />

Man kann in Treviso sowohl Einzelstücke als<br />

auch große Chargen produzieren und bearbeiten.<br />

Selbstverständlich bearbeitet STL<br />

dabei Kohlenstoffstahl, Eisen und bis zu<br />

10 mm dicken nichtrostenden Stahl.<br />

(sm 120303292) K<br />

(120303292/3)<br />

STL bietet ein breites Spektrum<br />

bei der Anarbeitung von Rohren<br />

und Profilen (Fotos: STL)<br />

(120303292/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

STL srl<br />

Structural Tube Laser<br />

Via Brondi, 9<br />

31055 Quinto di Treviso (TV)<br />

Italien<br />

Tel. +39 0422 370899<br />

www.stlitalia.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Italien K 57<br />

Die Krise als Chance begriffen<br />

Euro Sider Scalo hat sein Geschäft neu gestaltet<br />

Cividate Camuno (BS). Euro Sider Scalo (ESS) wurde 1987 gegründet.<br />

Das Unternehmen ging damals aus einer bereits 1961 von Pietro Pastorelli<br />

gegründeten Schmiede für landwirtschaftliche Produkte und einem von<br />

seinen Söhnen Carlo und Innocenzo gegründeten Betonstahlwerk hervor.<br />

WW K Als die EU Stilllegungsprämien für den<br />

Abbau von Überkapazitäten anbot, nahm<br />

die Familie Pastorelli die Gelegenheit wahr<br />

und gründete neue Unternehmen, unter<br />

anderem für den Handel von legierten Stählen<br />

– Stangenmaterial gewalzt von 15 bis<br />

330 mm, gezogen von 30 bis 80 mm und<br />

geschmiedet von 280 bis 900 mm. Eine Spezialität<br />

sind heute längsgebohrte Stangen<br />

von 120 bis 900 mm Außendurchmesser<br />

und von 35 bis 400 mm Innendurchmesser.<br />

Sie werden u. a. bei extremen Drücken eingesetzt<br />

oder als Rohlinge für Flansche.<br />

Euro Sider Scalo ist fest im Familienbesitz<br />

der Pastorellis und ebenso fest in der Region<br />

rd. 20 km nördlich von Brescia verwurzelt.<br />

»Der Familienrat ist schnell zusammengerufen<br />

und wir können daher kurzfristig und<br />

effizient Entscheidungen treffen. Das ist ein<br />

großer Vorteil«, erklärt Nicola Pastorelli, Sohn<br />

von Carlo und Enkel von Pietro Pastorelli.<br />

Der neuerliche Export<br />

belebt das Geschäft<br />

ESS-Kunden sind regionale Händler oder<br />

Großkunden. An sie liefert das Unternehmen<br />

grundsätzlich vom Zentrallager aus.<br />

Das war so bis zum Krisenjahr 2008 – bis<br />

dahin hatte man so gut wie gar nicht an<br />

Export gedacht. Doch die Krise änderte die<br />

Sichtweise und Euro Sider Scalo erkannte<br />

die Krise als Chance und nahm sie zum<br />

Anlass für gründliche Veränderungen: Man<br />

optimierte den Service, das Sortiment und<br />

die Qualität und begann damit, neue Märkte<br />

zu erschließen. Inzwischen liefert ESS<br />

beispielsweise auch nach Deutschland,<br />

Frankreich und Spanien. Die Veränderungen<br />

haben sich für alle Beteiligten gelohnt.<br />

Inzwischen liegt der Exportanteil des Unternehmens<br />

bei immerhin über 25 % mit steigender<br />

Tendenz.<br />

Die Krise 2008/2009 ging an Euro Sider<br />

Scalo nicht spurlos vorbei und hat das<br />

Unternehmen stark geschüttelt. Nicht ohne<br />

Stolz erklärt daher heute Nicola Pastorelli,<br />

dass man dennoch niemanden entlassen<br />

musste, sondern mit der staatlichen Kurzarbeitshilfe<br />

und allseitigem Verzicht die He -<br />

rausforderungen gemeistert hat. Neue Konzepte<br />

wurden entwickelt und man fand<br />

daraufhin in den Banken gute Partner. Das<br />

Ergebnis ist, dass 2011 der Umsatz wieder<br />

über dem von 2008 liegt. Das entspricht<br />

dem Dreifachen des Ergebnisses von 2005<br />

und ist der Lohn für konsequente Reinvestition<br />

der Gewinne in den vergangenen Jahren.<br />

Auch der Lagerbestand wurde frühzeitig<br />

aufgestockt, sodass man heute nicht nur<br />

preisgünstig, sondern das meiste auch so -<br />

fort ab Lager nach Deutschland liefern kann.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

(sm 120303410) K<br />

EURO Sider SCALO S.p.A.<br />

Via degli Emigranti, 9<br />

25040 Cividate Camuno (BS)<br />

Italien<br />

Tel. +39 0364 340206<br />

www.eurosiderscalo.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


58 K Special: Italien<br />

UCIMU-Verband zieht positive Bilanz<br />

Cinisello Balsamo. Für die italienischen Hersteller von Werkzeug maschinen, Robotern und Automationsanlagen<br />

ging das Jahr 2011 positiv zu Ende: Zu verzeichnen war ein zweistelliges Plus vor allen wichtigen wirtschaftlichen<br />

Indikatoren.<br />

WWK Damit bestätigte sich der 2010 in Gang<br />

gekommene Aufschwung. Der positive<br />

Trend droht sich 2012 jedoch abzuschwächen,<br />

zumal das internationale Umfeld noch<br />

äußerst instabil ist. Dies kam bei der Jahresend-Pressekonferenz<br />

der UCIMU-Sistemi per<br />

produrre, des Verbandes der italienischen<br />

Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern,<br />

Automation und Hilfsprodukten, zur<br />

Sprache.<br />

Wie aus den vorläufigen, vom Zentrum für<br />

Studien und Unternehmenskultur der UCIMU-<br />

Sistemi per produrre ausgewerteten Daten<br />

hervorgeht, stieg die Produktion der italienischen<br />

Branche 2011 auf 5.019 Mill. €, was<br />

einen Zuwachs um 19,6 % gegenüber dem<br />

Vorjahr bedeutet. Dieses Ergebnis ist auf die<br />

hervorragende Performance der Exporte zu -<br />

rückzuführen, die mit einem Plus von 29,3 %<br />

einen Wert von 3.367 Mill. € erreicht haben.<br />

Der Untersuchung des UCIMU-Studienzentrums<br />

auf der Grundlage von ISTAT-Daten<br />

zufolge waren in den ersten acht Monaten<br />

des Jahres die Großabnehmer des italienischen<br />

Exports von Werkzeugmaschinen folgende:<br />

China, Deutschland, die USA, Brasilien,<br />

Frankreich, Indien, Russland, die Türkei,<br />

Polen und Spanien. Über das Jahr gesehen,<br />

zeigt sich bei Betrachtung der monatlichen<br />

Monatsstände ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen<br />

Deutschland und China, die einander<br />

den Spitzenplatz in der Rangordnung der<br />

Absatzgebiete streitig machen.<br />

Inlandsmarkt entwickelt<br />

sich verhaltener<br />

Anders verhält es sich wiederum mit der<br />

Entwicklung des Inlandsmarktes. Der Konsum,<br />

wenn auch mit einem Plus von 11,9 %,<br />

belief sich auf 2.761 Mill. €, einen Wert, der<br />

die Schwäche der Nachfrage seitens der italienischen<br />

Anwender zeigt. Der bescheidene<br />

Zuwachs der Inlandsnachfrage spiegelt sich<br />

im zaghaften Wiederansteigen der Lieferungen<br />

der Hersteller auf dem heimischen<br />

Markt wider, die zwar um 3,8 % zugenommen<br />

haben, aber nicht über 1.652 Mill. €<br />

hinausgekommen sind.<br />

Die Prognosen für 2012 haben zwar ein<br />

positives Vorzeichen, weisen aber auf ein<br />

»verlangsamtes Wachstum« hin. So wird<br />

sich insbesondere die Produktion, bei einem<br />

erwarteten Wachstum von 3,4 %, auf einen<br />

Wert von 5.190 Mill. € belaufen. Im Gegensatz<br />

zur guten Entwicklung auf den Auslandsmärkten,<br />

wie der Exportwert bezeugt,<br />

der um 4,8 % auf 3.530 Mill. € steigen sollte,<br />

wird der Inlandsmarkt die Bremse ein -<br />

legen: Der Konsum wird auf 2.820 Mill. €<br />

steigen, das ist ein Plus von 2,1 % gegenüber<br />

2011. Stagnieren werden die Lieferungen<br />

der Hersteller an heimische Abnehmer;<br />

hier wird man nicht über 1.660 Mill. €<br />

(+ 0,5 %) hinauskommen. Um die Schwäche<br />

der In landsnachfrage wettzumachen,<br />

werden die italienischen Hersteller den für<br />

die Ausfuhr bestimmten Anteil ihrer Produktion<br />

auf 68 % hochschrauben.<br />

(sm 120203236) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

MOTEK ITALY FINDET IM MÄRZ<br />

IN PARMA STATT<br />

Parma. Die internationale automatisierungstechnische<br />

Fachmesse für Montage- und Handhabungstechnik,<br />

MOTEK Italy 2012, wird vom<br />

29. bis 31. <strong>März</strong> auf dem Messegelände Fiere<br />

di Parma in Parma gehalten. Ihre Zielgruppe sind<br />

u. a. Hersteller und Anwender von Montagetechnik,<br />

Robotersystemen sowie die Automobilindustrie<br />

und Zulieferer. Internationale Aussteller<br />

zeigen hier Innovationen aus den Bereichen<br />

Industrial Handling, Zuführtechnik und Materialfluss,<br />

Metallverarbeitung und Ro botersysteme.<br />

www.schall-messen.de<br />

/<br />

(sm120303301) K<br />

LAMIERA 2012 WIEDER<br />

IN BOLOGNA<br />

Mailand/Bologna. Vom 9. bis 12. Mai wird<br />

die Messe Bologna Gastgeber der 16. La miera<br />

sein. Die Ausstellung ist bekannt als eine der<br />

qualifiziertesten Messen für die Hersteller von<br />

Metallumformmaschinen. Gefördert von der UCI-<br />

MU, dem Verband der italienischen Roboter-,<br />

Automations- und Werkzeugmaschinenindustrie,<br />

wird die Messe neben einem Überblick über das<br />

weltweite Angebot auch eine neue Ausgabe von<br />

Lambda präsentieren, dem Forum für die Blech<br />

verarbeitende Industrie und deren Wissenschaft,<br />

auf dem interessante und themenbezogene As -<br />

pekte dieses Industriesektors diskutiert werden.<br />

www.lamiera.net (sm 120303162) K<br />

/<br />

MECSPE IN DER<br />

ELFTEN AUFLAGE<br />

Parma. Die internationale Messe für Spezialmechanik<br />

MECSPE findet in diesem Jahr in der<br />

elften Auflage vom 29. bis 31. <strong>März</strong> auf dem<br />

Messegelände in Parma statt. Sie gibt einen<br />

Überblick über die Bereiche der Fertigungsindustrie<br />

und fungiert als Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />

und ihrer Zulieferer. Zudem bestehen<br />

Synergien zu insgesamt acht Messen, die zum<br />

selben Zeitpunkt stattfinden – der Eurostampi,<br />

Subfornitura, Automotive, Logistica, Control<br />

Italy, Motek Italy und Plastix Expo.<br />

www.mecspe.com<br />

/<br />

(sm 120303300) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

Special: Italien K 59


Special: Italien K 61


62 K Special:<br />

wire & Tube 2012<br />

Dieses Jahr findet das Messeduo wire & Tube vom 26. bis zum<br />

30. <strong>März</strong> statt. Die internationale Fachmesse für Draht und Kabel »wire«<br />

sowie die internationale Rohrfachmesse »Tube« werden seit 1988<br />

gemeinsam auf dem Düsseldorfer Messegelände veranstaltet. Seitdem<br />

steigen die Aussteller- und Besucherzahlen beider Messen stetig an.<br />

<br />

<br />

Die wire begann im Jahr 1986 mit 488 Ausstellern<br />

auf einer Nettofläche von rd.<br />

27.000 m 2 . Damals kamen 21.000 Fachbesucher<br />

nach Düsseldorf, um sich über aktuelle<br />

Maschinen und Anlagen aus den Be -<br />

reichen der Draht- und Kabelindustrie zu<br />

informieren. Heute, im Jahre 2012, hat sich<br />

das Ausstellungsgelände mehr als verdoppelt.<br />

Bereits im Dezember 2011 hatten<br />

1.142 Aussteller aus 47 Ländern eine Fläche<br />

von rd. 56.000 m 2 gebucht.<br />

Dieses Jahr werden Maschinen zur<br />

Drahtherstellung und Veredelung sowie<br />

Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik präsentiert.<br />

Auch über Innovationen aus den<br />

Bereichen Kabel-, Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik sowie Prüftechnik können<br />

sich die Messebesucher informieren. Die<br />

Hallen 9 bis 12 und 16 bis 17 belegen<br />

Anlagenbauer, Produzenten und Händler<br />

aus den Bereichen Draht und Kabel. In der<br />

Halle 15 ist die Um formtechnik und in der<br />

Halle 16 die Federfertigungstechnik zu<br />

finden.<br />

<br />

1988 fand die erste Tube statt, zu der bereits<br />

147 Aussteller kamen und die eine Nettofläche<br />

von rd. 4.000 m 2 belegt. Beide Messen<br />

finden jedes zweite Jahr statt und die<br />

Ausstellerfläche wächst kontinuierlich. Im<br />

Dezember 2011 hatten sich bereits 918<br />

Unternehmen aus 44 Ländern zur Tube<br />

angemeldet, die eine Fläche von insgesamt<br />

47.000 m 2 buchten.<br />

Um Rohre dreht es sich diesmal in den<br />

Hallen 1 bis 7a. Gezeigt wird die gesamte<br />

Palette von der Rohrherstellung über die<br />

Rohrbearbeitung bis hin zur Rohrverarbeitung.<br />

Das Angebot reicht von Rohmaterialien,<br />

Rohren und Zubehör, Maschinen zur<br />

Herstellung von Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />

über Werkzeuge zur Verfahrenstechnik<br />

und Hilfsmittel bis hin zu Mess-,<br />

Steuer- und Regeltechnik. Ergänzt wird die<br />

Angebotspalette durch Pipelines und OCTG-<br />

Technologie, Profiltechnologie, Prüftechnik<br />

<br />

i<br />

und Spezialgebiete wie Lagerautomatisierung,<br />

Steuerungs- und Kontrollanlagen.<br />

<br />

<br />

Die Kataloge, die zur wire 2012 und Tube<br />

2012 produziert werden, liefern nicht nur<br />

Informationen für Besucher über Standorte<br />

und Produkte der Aussteller, sondern stellen<br />

auch ein Nachschlagewerk für Aussteller<br />

über die Wettbewerber dar. Die Aussteller<br />

erhalten ihre Kataloge mit dem Begrüßungspaket<br />

am ersten Messetag. Interessierte<br />

Besucher können sie bereits vorab bestellen.<br />

(sm 120303451) K<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« veranstaltet seinen vierten Branchentreff<br />

auf der wire & Tube 2012. Nach den vorherigen Treffen in<br />

Düsseldorf und Hannover lädt die Zeitschrift alle Kunden<br />

und Experten aus der Industrie am Abend des ersten Messetages<br />

ins CCD.Süd auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />

ein. Dort halten Persönlichkeiten aus der Stahlbranche<br />

und verwandten Bereichen Vorträge, deren Themen in<br />

anschließenden Gesprächen vertieft werden können.<br />

Doch nicht nur fachlich hat der Branchentreff einiges zu<br />

bieten, auch als Kontaktbörse eignet er sich gut.<br />

/Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular stehen unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff.<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« auf der wire & Tube finden Sie in Halle 03, Stand G13<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


(120303451/1) (Foto: Messe Düsseldorf)<br />

wire<br />

Halle 9 – 12, 16, 17<br />

Draht-, Kabel- und Glasfasermaschinen,<br />

Draht- und Kabelproduktion und -handel<br />

Halle 15<br />

Umformtechnik<br />

Halle 16<br />

Federfertigungstechnik<br />

/<br />

www.wire.de<br />

Tube<br />

Halle 1 – 2<br />

Rohrzubehör<br />

<br />

Rohrhandel, Rohrherstellung<br />

Halle 5<br />

Umformtechnik<br />

Halle 6, 7a<br />

Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

Halle 7a<br />

Maschinen und Anlagen<br />

/<br />

www.tube.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


64 K <br />

2012: Ein schwieriges »Rohr«-Jahr<br />

Erhoffte Impulse von der Tube 2012<br />

Die Erwartungen der deutschen Stahlrohrproduzenten haben<br />

sich im vergangenen Jahr in einigen Segmenten nicht erfüllt und auch 2012<br />

wird kein einfaches Jahr. Dies erläutert Wolfgang Eging, Vorstandsvorsitzender<br />

der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahlrohre und Vorstandsmitglied der<br />

Salzgitter AG, gegenüber dem „<strong>stahlmarkt</strong>“. Die große Messe „Tube“, Ende<br />

<strong>März</strong> in Düsseldorf, kann Impulse geben.<br />

WW Stahlmarkt: Herr Eging, anlässlich<br />

unseres nun schon traditionellen Frühjahrsdialoges<br />

haben Sie sich im letzten<br />

Jahr optimistisch geäußert, dass die<br />

deutschen Stahlrohr produzenten nach<br />

der deutlichen Erholung im Jahr 2010,<br />

dem ersten Jahr nach der Krise, diese<br />

Entwicklung im Jahr 2011 fortsetzen<br />

könnten. Hat sich diese Erwartung be -<br />

stätigt?<br />

WW Eging: Leider nicht. In Summe lag die<br />

deutsche Stahlrohrproduktion 2011 mit 3,2<br />

Mill. t lediglich auf Vorjahresniveau und<br />

damit weiterhin deutlich unterhalb der<br />

Spitzenwerte der Boomjahre 2007/2008 mit<br />

fast 4 Mill. t.<br />

Bild 1.<br />

Stahlrohrproduktion in Deutschland<br />

in Mill. t<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

WW Gilt diese Aussage für alle Segmente<br />

der Stahlrohrproduktion oder haben<br />

sich hier unterschiedliche Entwicklungen<br />

gezeigt?<br />

WW Tatsächlich haben wir unterschiedliche<br />

Entwicklungen zu konstatieren. So ist etwa<br />

die Produktion nahtloser Stahlrohre um 5 %<br />

auf 1,3 Mill. t gestiegen. Dieses Ergebnis<br />

wäre sicherlich noch besser ausgefallen,<br />

wenn nicht bei einem bedeutenden Hersteller<br />

eine Produktionsstätte infolge eines<br />

Brandschadens für fast 10 Monate ausgefallen<br />

wäre.<br />

Auch die Präzisionsstahlrohre, die überwiegend<br />

an die Automobilindustrie und den<br />

Maschinenbau geliefert werden, haben mit<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 *)<br />

Gesamt Nahtlos Geschweißt<br />

Großrohre<br />

Präzisrohre<br />

*)<br />

Hochrechnung<br />

(120303446/1) Quelle: WV Stahlrohre<br />

Wolfgang Eging<br />

einem Plus von 8 % entsprechend rd. 0,75<br />

Mill. t erneut gut abgeschnitten. Demgegenüber<br />

war die Produktion von Großrohren,<br />

also geschweißten Rohren mit einem<br />

Außendurchmesser von mehr als 16“, mit<br />

1 Mill. t leicht rückläufig (Bild 1).<br />

WW Woher kamen denn, regional ge -<br />

sehen, die größten Impulse?<br />

WW Wie bereits in der Vergangenheit mehrfach<br />

erwähnt, stellen wir immer wieder die<br />

Bedeutung der weltweiten Öl- und Gasindustrie,<br />

die einen Anteil von über 50 % an<br />

der deutschen Stahlrohrerzeugung ausmacht,<br />

heraus. Bei den im Jahresverlauf<br />

2011 auf relativ hohem Niveau verbliebenen<br />

Öl- und Gaspreisen hat sich unsere damit<br />

verknüpfte Erwartung, dass die Investitionsbereitschaft<br />

der großen Öl- und Gaskonzerne<br />

weltweit ungebrochen bleiben würde,<br />

erfüllt. Da Europa selbst in der Exploration<br />

und im Transport von Öl und Gas nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielt, haben die deutschen<br />

Produzenten naturgemäß insbesondere<br />

vom Export in Regionen außerhalb<br />

Europas profitiert. Dabei muss man allerdings<br />

berücksichtigen, dass besonders im<br />

Großrohrbereich in den letzten beiden Jahren<br />

erhebliche Mengen auf die Ostseepipeline<br />

entfielen, sodass bei relativ hoher Kapazitätsauslastung,<br />

bedingt durch dieses Projekt<br />

und die damit verbundenen Anschlussleitungen<br />

in Richtung Niederlande und<br />

Tschechien, der Spielraum für weitere Ge -<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 65<br />

schäfte der deutschen Großrohrproduzenten<br />

begrenzt war.<br />

<br />

WW Und wie hat sich der europäische<br />

Markt entwickelt?<br />

WW In Europa haben wir ein zweigeteiltes<br />

Bild: Einer robusten Nachfrage in Deutschland<br />

und den nördlichen Nachbarländern<br />

stehen zum Teil erhebliche Nachfrageausfälle<br />

in Südeuropa entgegen. Außerdem ist<br />

zu erwähnen, dass sich die zweite Jahreshälfte<br />

2011 deutlich von der ersten unterschied,<br />

in der es zu einer erheblichen Kaufzurückhaltung<br />

verbunden mit Lagerreduzierungen<br />

kam.<br />

WW Wenn wir den Blick nach vorne richten,<br />

wird, gesamtwirtschaftlich gesehen,<br />

ja weltweit ein Abkühlen der Konjunktur<br />

erwartet und für die Eurozone<br />

droht sogar eine Rezession.<br />

WW Zunächst möchte ich darauf hinweisen,<br />

dass wir uns seit 2008 in einer weltweiten<br />

Umbruchphase befinden: Ich erinnere nur<br />

u. a. an die Banken-, EU- und Eurokrise und<br />

Fukushima. Die Folge waren heftige Turbulenzen,<br />

der entstehende Eindruck globaler<br />

Bild 2.<br />

Instabilitäten und ein Gefühl wachsender<br />

Unsicherheiten, wie z. B. in Währungen,<br />

Staatsfinanzen oder auch der Atomenergie.<br />

In Deutschland waren die negativen Auswirkungen<br />

dank einer starken Industrie glücklicherweise<br />

nicht so ausgeprägt wie in den<br />

übrigen EU-Ländern. Das lässt hoffen, dass<br />

Stahlrohre: Kapazitätszuwächse weltweit<br />

in Mill. t<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Die Stahlrohrhersteller in Deutschland zählen<br />

weltweit zu den führenden Unternehmen der<br />

Branche. Im globalen Wettbewerb bestehen sie<br />

durch ihre herausragende Innovationsstärke und<br />

ein vielfäl tiges Angebot an Spezialprodukten für<br />

anspruchsvolle Anwendungen. Zu den wesentlichen<br />

Erfolgsfaktoren gehören modernste Werkstoffe,<br />

ein hohes Niveau in Forschung und Entwicklung,<br />

aber auch neueste Fertigungs- und<br />

Verarbeitungs verfahren.<br />

Die Interessenvertretung der deutschen Stahlrohrhersteller<br />

ist in der Wirtschafts vereinigung<br />

Stahlrohre e.V. (WVSR) ge bündelt. Als Interessenvertretung<br />

gegenüber Politik, Wirtschaft und<br />

Öffentlichkeit ist die WVSR nicht nur national,<br />

2007–2010 bis 2014<br />

Andere<br />

China<br />

GUS<br />

Ferner Osten<br />

Amerika<br />

(120303446/2) Quelle: WV Stahlrohre<br />

EU<br />

sondern auch international über ihre Mitgliedschaft<br />

in der ESTA, European Steel Tube Association,<br />

aktiv. Die Organisation unterstützt ihre Mitglieder<br />

außerdem als Dienstleister, z. B. auf den<br />

Gebieten Technik und Normung, Logistik und<br />

Umweltschutz. Eine zentrale Bedeutung kommt<br />

ihr bei der Beschaffung und Auswertung von statistischen<br />

Daten und Brancheninformationen zum<br />

Rohrmarkt zu.<br />

Die WVSR ist im Jahr 2009 aus dem Zusammenschluss<br />

der Fachvereinigung Präzisionsrohrwerke<br />

e.V. und des Stahlrohrverbands e.V. hervorgegangen.<br />

Deren Geschichte reicht teilweise über 100<br />

Jahre zurück und hat somit eine lange Tradition.<br />

/www.wv-stahlrohre.de<br />

trotz pessimistischer Konjunkturerwartungen<br />

Deutschland auch zukünftig besser dasteht.<br />

WW Das klingt ganz so, als ob Sie für 2012<br />

ein schwieriges Jahr für die deutsche<br />

Stahlrohrindustrie erwarten.<br />

WW Ja! Durchaus. Die aktuellen Auftragsreichweiten<br />

sind deutlich niedriger als im<br />

Vorjahr. Einen Einbruch wie im Jahr 2009<br />

erwarte ich jedoch derzeit nicht.<br />

Man muss allerdings auch sehen, dass die<br />

guten Stahlrohrjahre von 2004 bis Mitte<br />

2008 den Ausbau der weltweiten Stahlrohrkapazitäten<br />

beschleunigt haben (Bild 2),<br />

und zwar nicht nur in China, sondern auch<br />

in vielen bisherigen Exportmärkten der deutschen<br />

Stahlrohrproduzenten.<br />

WW Wie sehen Sie – bei der hohen Bedeutung<br />

des Energiesektors für die deutschen<br />

Stahlrohrproduzenten – die Auswirkungen<br />

der Energiewende der Bundesregierung?<br />

WW Dadurch verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

in Deutschland jedenfalls<br />

nicht. Deutschland ist einer der energieeffizientesten<br />

Standorte der Stahl- und Stahlrohr<br />

erzeugung weltweit.<br />

Die verschiedenen Szenarien zur Erreichung<br />

der EU-Klimaziele führen zu erheblichen<br />

Belastungen und Zusatzkosten für die<br />

deutsche Stahl- und Stahlrohrindustrie, was<br />

die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigt.<br />

Außerdem ist noch anzumerken,<br />

dass der deutsche Industriestrompreis deut-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 67<br />

lich über dem europäischen Preisniveau<br />

liegt. Hier ist zu hoffen, dass die Energiepolitik<br />

auch die Interessen der deutschen<br />

Stahl(-rohr)industrie im Blick behält.<br />

Dass die Stahl- und Stahlrohrindustrie ihre<br />

Herausforderungen annimmt, wird deutlich,<br />

wenn man bedenkt, dass innovative Stähle<br />

sechsmal so viel CO 2<br />

einsparen, wie ihre Produktion<br />

verursacht.<br />

WW Die Energiewende müsste aber doch<br />

auch neue Chancen mit sich bringen,<br />

oder?<br />

WW Das ist sicherlich so, etwa im Bereich der<br />

Gründungs strukturen für Offshore-Windkraftanlagen<br />

oder bei dem parallel zum Ausbau<br />

der regenerativen Energien notwendigen<br />

Ersatz von Kernkraftwerken durch konventionelle<br />

und noch effizientere Gas- und<br />

Kohlekraftwerke. Auch aus Themen wie der<br />

Abscheidung und Speicherung von CO 2<br />

könnten sich Impulse ergeben. Die deutschen<br />

Stahlrohrproduzenten arbeiten kontinuierlich<br />

daran, diese Themen, etwa durch<br />

die Entwicklung neuer Werkstoffe, zu be -<br />

gleiten.<br />

Ich bin und bleibe daher optimistisch, dass<br />

wir die markt- und kostenmäßigen Herausforderungen<br />

in Deutschland meistern werden.<br />

Deshalb erhoffe ich mir positive Im -<br />

pulse von der Tube 2012. Diese Rohrmesse<br />

war und ist immer ein Gradmesser unserer<br />

Industrie bezüglich Angebot und Nachfrage<br />

sowie ihrer Leistungsfähigkeit.<br />

«<br />

<br />

WV Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564-131<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

(sm 120303446) K<br />

<br />

Wolfgang Eging wird auch als Referent auf unserem<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff vertreten sein. Er<br />

berichtet über die deutsche Stahlrohrindustrie im<br />

weltweiten Wettbewerb.<br />

/<br />

»Branchentreff<br />

Für Ihre kostenlose Teilnahme<br />

können Sie sich anmelden unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Anmeldung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Mit der Premium-Forged-<br />

Pipes(PFP)-Technologie können<br />

nahtlose Stahlrohre in<br />

Millimeterabstufungen<br />

produziert werden (Foto: V & M).<br />

(120303372/1)<br />

<br />

Hochlegierte Produkte nach Maß<br />

Vallourec & Mannesmann Tubes erstmals wieder auf der Tube<br />

Düsseldorf. Nach rd. 14 Jahren wird sich Vallourec & Mannesmann Tubes<br />

erstmals wieder auf der Tube mit einem Stand präsentieren. Im Mittelpunkt<br />

stehen zahlreiche Neuerungen wie z. B. Sondergüten. Darüber können sich<br />

Besucher in täglichen Kurzvorträgen informieren.<br />

WW K Zu den Schwerpunkten auf dem Messestand<br />

zählen die sechs neuen Bezeichnungen<br />

für Sondergüten von Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes. Zuvor wurden diese Sondergüten<br />

unter technischen Bezeichnungen<br />

geführt, jetzt bringen die neuen Namen die<br />

besonderen Eigenschaften der Güten besser<br />

zum Ausdruck. So können Ingenieure und<br />

Architekten die einzelnen Güten direkt<br />

unterscheiden und den speziellen Anforderungen,<br />

z. B. im Stahl- oder Maschinenbau,<br />

zuweisen<br />

Zu den jüngsten Innovationen gehören<br />

die extra engen Kantenradien bei MSH-<br />

Profilen. Die engen Kantenradien werden<br />

in erster Linie im Fassadenbau und im<br />

Maschinenbau eingesetzt. Vorteilhaft an<br />

den Profilen ist, dass sie eine größere An -<br />

schlussfläche an angrenzende Bau- oder<br />

Montageteile besitzen. So können Stabilität<br />

und Sicherheit erhöht und die Kosten ge -<br />

senkt werden. Zudem lässt sich durch den<br />

sauberen An schluss der MSH-Profile an<br />

weitere Bauteile die Ästhetik der Maschinen<br />

und Bauten erhöhen. Die Berechnung<br />

bei der Realisierung von Konstruktionen<br />

mit MSH-Profilen können neue Bemessungshilfen<br />

von Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes erleichtern. Zum Nachschlagen ge -<br />

dacht und Teil des Planungstools sind<br />

geprüfte Tragfähigkeits tabellen typisierter<br />

Knotenverbindungen für gängige Hohlprofilabmessungen.<br />

Ebenfalls erläutert werden auf der Tube<br />

aktuelle Weiterentwicklungen der Schmiedetechnik<br />

für nahtlose Stahlrohre. Mit der<br />

Premium-Forged-Pipes(PFP)-Technologie<br />

werden hochlegierte Produkte nach Maß<br />

ermöglicht, z. B. Rohre mit Außendurchmesser<br />

und Wanddicken in Millimeterabstufungen.<br />

Bereits bewährt haben sich die<br />

Rohre, die nach diesem Verfahren hergestellt<br />

werden, als Konstruktionsrohre und in<br />

der Chemie.<br />

Dass das Unternehmen auch Komplettlösungen<br />

anbietet, zeigt Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes auf der Messe mit Preon, einer<br />

Systemlösung für Industriehallen. Auf den<br />

zwei Mal täglich stattfindenden Kurzvorträgen<br />

werden diese sowie weitere Innovationen<br />

vorgestellt. Dazu gehören u. a. gut<br />

schweißbare hochfeste Feinkornbaustähle<br />

mit hoher Streckgrenze für den Kranbau<br />

sowie eine leichtere mechanische Bearbeitung<br />

von Stahl mit weniger Verschleiß.<br />

«<br />

i<br />

KONTAKT<br />

V & M Deutschland GmbH<br />

Theodorstraße 90<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 960-0<br />

www.vmtubes.de<br />

(sm 120303372) K<br />

wire & Tube: Halle 04, Stand E30<br />

INFO<br />

V & M Deutschland GmbH ist<br />

Mitglied der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 69


70 K <br />

Feste Größe unter Europas<br />

Rohrherstellern<br />

Aratubo etabliert sich in anspruchsvollem Umfeld<br />

Vitoria. Eine solide und zukunftsorientierte Entwicklung kennzeichnet die<br />

knapp 40-jährige Geschichte von Aratubo aus dem nordspanischen Vitoria.<br />

Dadurch hat sich der Hersteller von geschweißten Präzisionsstahlrohren als<br />

feste Größe auf dem europäischen Markt etabliert.<br />

WW K Aratubo ist Teil der Arania-Gruppe, die<br />

in ihren derzeit sechs Produktionsstätten mit<br />

500 Mitarbeitern jährlich 250.000 t Stahl<br />

verarbeitet. Seit seiner Gründung 1940 verfolgt<br />

das Familienunternehmen eine verantwortungsvolle<br />

Zukunftsstrategie.<br />

Ein Ergebnis dieser Strategie ist das kontinuierliche<br />

Wachstum von Aratubo im an -<br />

spruchsvollen europäischen Rohrmarkt. Von<br />

seinem modernen und weitgehend automatisierten<br />

Werk in Vitoria, der Hauptstadt des<br />

Baskenlands, beliefert Aratubo mit seinen<br />

Produkten europaweit den Handel und verschiedene<br />

Branchen wie etwa Möbelhersteller<br />

oder die Automobilindustrie. Produziert<br />

werden heute geschweißte Präzisionsstahlrohre<br />

aus gebeiztem, kaltgewalztem sowie<br />

sendzimirverzinktem Band, vielfach nach<br />

Kundenspezifikation.<br />

»Wichtiger Bestandteil unserer ständigen<br />

technischen und personellen Weiterentwicklung«,<br />

so Geschäftsführer Alberto Lejarreta,<br />

»ist die praktische Zusammenarbeit mit<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

sowie Automobilclustern. So können wir<br />

durch Stipendien und Praktika gezielt Projekte<br />

zu einzelnen Aspekten der Rohrproduktion,<br />

des Qualitätsmanagements oder<br />

der Marktentwicklung realisieren.«<br />

Die solide und verlässliche Weiterentwicklung<br />

des Familienunternehmens hat<br />

sich vor allem Eigentümer Eric Arana zum<br />

Ziel gesetzt. Eine wichtige Komponente<br />

hierfür ist die maximale Professionalisierung<br />

des Managements und der damit verbundenen<br />

klaren Trennung zwischen Eigentümern<br />

und Management. Für sein unternehmerisches<br />

Engagement in der Stahlindustrie ist<br />

Eric Arana im November vergangenen Jahres<br />

von der französisch-spanischen Handelskammer<br />

zum Unternehmer des Jahres ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Vor dem Hintergrund dieser dynamischen<br />

Entwicklung präsentiert sich Aratubo auf<br />

der diesjährigen TUBE in Düsseldorf den<br />

interessierten Messebesuchern mit neuem<br />

Erscheinungsbild und größerem Stand.<br />

(sm 120303412) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Aratubo S.A.<br />

Adrian Alecu (Vertrieb Deutschland)<br />

Virchowstraße 4<br />

90409 Nürnberg<br />

Tel. +49 911 569628-0<br />

Fax +49 911 569628-20<br />

E-Mail: aalecu@aratubo.com<br />

www.aratubo.com<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand G29<br />

(120303412/1)<br />

Das spanische Familienunternehmen Aratubo<br />

legt großen Wert auf technische wie<br />

personelle Weiterentwicklung (Foto: Aratubo)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

K 71


72 K <br />

Geschweißte und nahtlose<br />

<br />

Die Stahlrohr GmbH erweitert ihr Produktportfolio<br />

und investiert<br />

Duisburg (LS). Die Stahlrohr GmbH wird ihr Produktportfolio um nahtlose<br />

Rohre erweitern und investiert für die Zukunft: mit einem neuen Hochregallager<br />

und einer 3-D-Rohrprofilbrennschneidanlage. »Durch diese<br />

Investitionen schaffen wir Kapazitäten schon mit Blick auf die nächsten<br />

fünf bis zehn Jahre«, erläutert Geschäftsführer Dieter Riegelein.<br />

WW K Das Stahlhandelsunternehmen kann<br />

auf langjährige Erfahrungen im nationalen<br />

wie internationalen Geschäft zurückblicken<br />

und gilt als ausgewiesener Spezialist für<br />

geschweißte Stahlrohre. Mit dem neuen<br />

Bereich für nahtlose Rohre möchten sich die<br />

Duisburger nun ein zweites Standbein er -<br />

richten. Die Anregung kam aus der Kundschaft,<br />

wobei die umfangreiche Erfahrung<br />

einiger Mitarbeiter im nahtlosen Bereich<br />

diesen Weg ebnete.<br />

Das bisherige Lagerprogramm umfasst<br />

längsnaht- und spiralnahtgeschweißte<br />

Rohre mit Außendurchmessern<br />

von 21,3 bis 1.620 mm<br />

und Wanddicken von<br />

2,0 bis 38,1 mm.<br />

Künftig werden<br />

auch naht lose Rohre<br />

mit einem äußeren<br />

Durchmesser von 21,3 mm bis 660 mm<br />

angeboten.<br />

Das Duisburger Unternehmen ist auf<br />

Händler ausgerichtet. 50 % des Absatzes<br />

bleiben in Deutschland, die andere Hälfte<br />

geht in die an Deutschland grenzenden Länder.<br />

Der Stahl kommt zu etwa 95 % aus<br />

europäischen Produktionen, v. a. aus Italien,<br />

Großbritan nien, Deutschland und der Slowakei.<br />

Die Rohre werden gemäß den üblichen<br />

Normen nach EN, DIN, API, ASTM<br />

geliefert. Die Stahlrohr GmbH selbst ist nach<br />

DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Mit rd. 50 Mitarbeitern<br />

generiert sie heute einen jährlichen<br />

Umsatz von rd. 50 Mill. €.<br />

Mehr Platz und höhere Flexibilität<br />

Das neue Hochregallager wird von dem<br />

Unternehmen KASTO errichtet, einem<br />

weltweit führenden Spezialisten für Sägeund<br />

Lagertechnik. Dort können sowohl<br />

naht lose als auch geschweißte Rohre<br />

mit einem Außendurchmesser<br />

bis zu 219,1 mm untergebracht werden. Die<br />

Fertigstellung der knapp 7 Mill. € teuren<br />

Investi tionen ist im Frühsommer vorgesehen.<br />

Mit einer Kassettenlänge von bis zu 14 m<br />

wird das Kasto-Lager speziell für die Stahlrohr<br />

GmbH auf dem neuesten Stand errichtet.<br />

Das Hochregallager mit den Maßen 45 m<br />

x 45 m x 25 m umfasst 1.386 Kassetten mit<br />

einer jeweiligen Belastungskapazität von 6 t.<br />

Anarbeitung vom Feinsten<br />

Neben diversen Sägeservices mit Bandsägen<br />

und Autogen-Brennschneideinrichtungen<br />

zählen auch Anarbeitungen wie Fasen, Be -<br />

flanschung, Rundnähte, Anschweißungen,<br />

Gewinde, Perforierungen zu den Leistungen.<br />

Ganz neu in Betrieb genommen wurde eine<br />

CNC-gesteuerte 6-Achsen-Rohrprofilbrennschneidanlage<br />

des deutschen Herstellers<br />

Müller Opladen. Mit diesem Bearbeitungsaggregat<br />

können Rund rohre mit einem Außendurchmesser<br />

von 48,3 bis 1.220 mm und<br />

Wanddicken von 0,5 bis 300 mm thermisch<br />

getrennt werden. Je nach Außendurchmesser<br />

des Rohres fasst die Anlage bis zu 16 m lange<br />

und 25 t schwere Werkstücke. Abgesehen<br />

von kundenspezifischen Sonderschnitten<br />

können Anpassungen, Konturen, Gehrungen<br />

und Schlitze realisiert werden.<br />

»Mit der Anlage können wir sehr schnell<br />

auf Kundenwünsche reagieren«, sagt Ge -<br />

schäftsführer Michael Mutz. So werden z. B.<br />

Rohre mit kleinerem Durchmesser für den<br />

Geschäftsführer Dieter Riegelein<br />

Geschäftsführer Michael Mutz<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Über die Stahlrohr GmbH<br />

Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 gegründet und verfügte schon von<br />

Anfang an über fundierte Erfahrung im Stahlrohrgeschäft. Mit einem vielfältigen<br />

Leistungsangebot hat sich die Stahlrohr GmbH ständig weiterent wickelt.<br />

<br />

Gesellschafter, u. a. Jürgen W. Arps, einen der drei heutigen Ge schäftsführer,<br />

und Horst-D. Berger, der bis 2010 Geschäftsführer war und nun im Ruhestand<br />

ist. Nachfolger von Horst-D. Berger ist seit 2010 Dieter Riegelein. Außerdem<br />

zählt seit Januar 2012 Michael Mutz zu dieser Dreierspitze. Er war bis dahin<br />

Verkaufsleiter bei der Stahlrohr GmbH.<br />

Stahl- oder den Anlagenbau und Rohre mit einem größeren Durchmesser<br />

für den Offshorebetrieb geschnitten. »Je nachdem, ob es sich<br />

um ein zukünftig statisch oder dynamisch belastetes Teil handelt,<br />

d. h. je nach geplantem Einsatzgebiet, müssen andere Schweißnähte<br />

gesetzt werden«, sagt Dipl.-Ing. Jörg Poppitz, der für das Aggregat<br />

verantwortlich ist. Später, am Einsatzort, werden die entsprechenden<br />

Teile dann zusammengeschweißt. Die Anlage ist inzwischen einschichtig<br />

ausgelastet. Ein weiteres Highlight wird eine neue Kaltkreissäge<br />

sein, die Bauteile bis zu 300 mm Außendurchmesser sägen soll.<br />

Sie soll bis Mai von dem Unternehmen RSA aufgestellt sein.<br />

(120303376/3)<br />

Die Zukunft liegt im Service und in der Anarbeitung<br />

Dass der Service nun verstärkt auch vom Händler übernommen wird,<br />

sehen die Duisburger als unverzichtbare Reaktion auf die Markterfordernisse.<br />

»Der Stahlhandel wird sich in Zukunft immer intensiver mit<br />

der Anarbeitung befassen müssen und eine Weiterentwicklung von<br />

der reinen Lagerung wird unausweichlich sein«, so Michael Mutz.<br />

Zu den Stärken ihres Unternehmens zählen die Geschäftsführer<br />

das Lagersortiment, das ein breit gefächertes Angebot hinsichtlich<br />

der Abmessung und Güte bietet. Von Konstruktionsrohren bis zu<br />

Kesselrohren findet sich im Duisburger Lager alles. Hinzu kommt die<br />

für mittelständische Unternehmen kennzeichnende Schnelligkeit<br />

und Flexibilität. Wichtig sei es, die Bedarfe der Kunden richtig einzuschätzen<br />

und entsprechend kundenbedarfsbezogen zu lagern,<br />

darüber hinaus immer wieder auf dem neuesten Stand in der Anarbeitung<br />

zu sein – in der ersten wie zweiten Stufe – eben bis zum<br />

Konturenschneiden, wie es die neue Profilschneidanlage nun kann.<br />

Eine Herausforderung für die Zukunft werde die Personal suche sein,<br />

da gut ausgebildete Spezialisten für Stahlrohre immer seltener werden.<br />

Und das gilt für alle Unternehmen der Branche. So speziell wie<br />

das Wissen um die Stahlrohre sei auch der Job. »Es ist schon etwas<br />

Besonderes und zugleich Interessantes, da man im Innen- wie<br />

Außendienst gleichermaßen tätig ist und jeden Tag neue Aufgaben<br />

zu bewältigen hat«, sagt Michael Mutz.<br />

(sm 120303376) K<br />

(120303376/4)<br />

(120303376/6)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

stahlrohr GmbH<br />

Am Blumenkampshof 67<br />

47059 Duisburg<br />

Tel. +49 203 28916-0<br />

www.stahlrohr.eu<br />

Oben: Die 3-D-Profilbrennschneidanlage schneidet Rohre sowohl<br />

für den Stahlbau als auch für den Offshorebereich (Fotos: mh).<br />

Mitte: Direkt neben dem Freilager entsteht das neue Hochregallager,<br />

das im Mai / Juni 2012 fertiggestellt sein wird.<br />

Unten: Für den Kunden ergibt sich eine gesteigerte Variantenvielfalt<br />

der Bauelemente und eine erhöhte Qualität durch die<br />

genaue Brennerführung und Berechnung der Bearbeitungskurven.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


74 K <br />

Ein starker Standort<br />

in einem starken Verbund<br />

Interfer Rohrunion bietet alles aus einer Hand<br />

Essen. Die in Voerde am Niederrhein ansässige Interfer Rohrunion GmbH<br />

ist innerhalb der KNAUF INTERFER GRUPPE der Spezialist für nahtlose<br />

und geschweißte Siede- und Kesselrohre sowie Stahlbauhohlprofile. Seit<br />

dem 1. Januar 2012 bietet das Unternehmen seinen Kunden »Alles aus<br />

einer Hand«.<br />

WW K Die Umlagerung des geschweißten<br />

Rohrbereichs aus dem Neusser Hafen an den<br />

Standort Voerde macht es möglich. Kürzere<br />

Transportwege bei gleichzeitig verlängerten<br />

Verlademöglichkeiten garantieren ein Maximum<br />

an Dienstleistung und Lieferperformance<br />

für den Kunden.<br />

Synergien schaffen, bestehende Kräfte<br />

bündeln, Logistik optimieren, dies war die<br />

Zielsetzung des Mammutprojekts »Ausbau<br />

& Umlagerung«, das die Interfer Rohrunion<br />

in weniger als 12 Monaten realisierte.<br />

Interfer Rohrunion investiert<br />

nachhaltig<br />

Die Investition in die zusätzliche Lagerfläche<br />

von rd. 12.500 m 2 ist nicht die erste Großinvestition<br />

der KNAUF INTERFER GRUPPE für<br />

ihren Rohrbereich am Standort Voerde. Be -<br />

reits im Jahr 2009, im »Krisenjahr«, wurde<br />

in Voerde in ein neues Verwaltungsgebäude<br />

investiert. Zusammen mit dem neuen Au -<br />

ßenlager ist dies ein klares Zeichen für ein<br />

zukunftsgerichtetes Handeln am niederrheinischen<br />

Standort – nicht nur für die Mitarbeiter,<br />

sondern auch für Kunden und Lieferanten.<br />

Kraftakt für alle Beteiligten<br />

Neben dem laufenden Geschäft wurden rd.<br />

25.000 m 3 Grund bei den Erdarbeiten ab -<br />

getragen, 64 Fundamente gegossen, eine<br />

450 m lange und 30 m breite Kranbahn mit<br />

drei Portalkränen gebaut. Die Hallendurchfahrten<br />

wurden auf drei Lkw-Spuren verbreitert,<br />

eine komplett neue Fahrbahn ge -<br />

pflastert sowie schlussendlich ca. 18.000 t<br />

spiral- und längsnahtgeschweißte Rohre aus<br />

dem Hafen in Neuss an den Standort Voerde<br />

transportiert.<br />

Der gesamte Ausbau sowie die Umlagerung<br />

fanden parallel zum Tagesgeschäft<br />

statt und, obwohl der komplette Ladeverkehr<br />

über die Baustelle abgewickelt wurde,<br />

kam es nur selten zu Verzögerungen. »Man<br />

muss allen beteiligten Mitarbeitern ein<br />

großes Lob aussprechen – jeder hat bei<br />

Eng pässen mitgeholfen und stets die Übersicht<br />

behalten – auch im Kontakt mit un -<br />

seren Kunden«, so Geschäftsführer Ulrich<br />

Pickartz.<br />

Neben den Bauarbeiten im Außenbereich<br />

wurde im Hallenbereich ein neues Kaltenbach-Hochleistungssägezentrum<br />

vom Typ<br />

KBS 1051 für Stahlbauhohlprofile installiert<br />

(siehe <strong>stahlmarkt</strong> 02.2012, S. 47).<br />

Alles aus einer Hand<br />

Durch den Ausbau und die Bündelung des<br />

Produktportfolios in der Lagerhaltung verfügt<br />

die Interfer Rohrunion nun über ein<br />

starkes Gesamtpaket mit dem Ziel, dem<br />

Kunden »alles aus einer Hand« liefern zu<br />

können.<br />

Jährlich werden ca. 100.000 t Stahlrohre<br />

nach Wunsch kommissioniert, gesägt, an -<br />

gearbeitet oder auch beschichtet an internationale<br />

Kunden geliefert. Auf mehr als<br />

65.000 m² Lagerfläche lagern im Hallenbereich<br />

und im Außenlager über 30.000 t Rohre<br />

aller Güten- und Abmessungsbereiche:<br />

nahtlose Rohre nach EN-, ASTM- und API-<br />

Normen bis 660 mm Außendurchmesser<br />

und 100 mm Wanddicke; nahtlose Kesselrohre<br />

nach EN-Normen bis 610 mm Außendurchmesser<br />

und 30 mm Wanddicke; längsnahtgeschweißte<br />

Stahlrohre sowie spiralnahtgeschweißte<br />

Stahlrohre nach EN-,<br />

ASTM- und API-Normen bis 1.420 mm<br />

Außendurchmesser und 50,8 mm Wanddicke;<br />

wie auch warmgewalzte Stahlbauhohlprofile<br />

bis 400 mm x 400 mm bzw.<br />

500 mm x 300 mm x 20 mm Wanddicke.<br />

(120303350/1)<br />

(120303350/2)<br />

Die Investitionen in zusätzliche Lagerfläche von rd. 12.500 m² setzten<br />

ein klares Zeichen für die Zukunft (Fotos: Knauf Interfer).<br />

Die Interfer Rohrunion bietet ihren Kunden seit dem 1. Januar 2012<br />

»Alles aus einer Hand«.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 75<br />

Hochmoderne Anarbeitung<br />

und individueller Kundenservice<br />

In der Anarbeitung sorgen 11 vollautomatische<br />

Bandsäge- und Kreissägeautoma -<br />

ten, vier Aggregate zur Vorbereitung von<br />

Schweißkanten sowie eine Rohrprofilbrennschneidmaschine<br />

für Außendurchmesser bis<br />

1.420 mm für eine optimale Abwicklung<br />

und Lieferperformance. Mit dem neuen<br />

Hochleistungssägezentrum für Stahlbauhohlprofile<br />

des Unternehmens Kaltenbach<br />

(KBS 1051) verfügt die Interfer Rohrunion<br />

über die nach Herstellerangaben »schnellste<br />

Bandsäge der Welt« – ein weiteres Plus in<br />

puncto Abwicklungsgeschwindigkeit. Des<br />

Weiteren betreibt die Interfer Rohrunion ein<br />

eigenes Prüflabor zur Komplettierung ihrer<br />

Serviceleistungen.<br />

Gut gerüstet für die Zukunft<br />

Durch die durchgeführten Investitionen sieht<br />

sich die KNAUF INTERFER GRUPPE im Rohrbereich<br />

gut gerüstet für die Zukunft. Auch<br />

am Standort Voerde setzt man auf noch<br />

effizienteren Service und noch schnellere<br />

Abwicklung – alles im Sinne der Kunden.<br />

Zur Abrundung des Produktportfolios im<br />

Rohrbereich deckt die KNAUF INTERFER<br />

GRUPPE mit der Interfer Präzisrohr GmbH in<br />

Düsseldorf den Markt für Präzisionsstahlrohre<br />

ab. Das in Düsseldorf-Heerdt ansässige<br />

Unternehmen ist einer der bedeutendsten<br />

Lagerhalter für nahtlose und geschweißte<br />

Präzisionsstahlrohre in Europa.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Interfer Rohrunion GmbH<br />

Am Industriepark 2<br />

46562 Voerde<br />

Tel. +49 281 94230-0<br />

www.knauf-interfer.de<br />

(sm 120303350) K<br />

Interfer Präzisrohr GmbH<br />

Schiess-Straße 39<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 52294-0<br />

www.knauf-interfer.de<br />

wire & Tube: Halle 4, Stand E24<br />

ROHRPRÜFPRESSE BEI<br />

BERG STEEL PIPE ERSETZT<br />

Düsseldorf. Die Berg Steel Pipe Corporation<br />

(BSPC), USA, hat SMS Meer mit der Lieferung,<br />

Montage und Inbetriebnahme einer neuen Rohrprüfpresse<br />

für längsnahtgeschweißte Großrohre<br />

beauftragt. Die neue Prüfeinrichtung soll im<br />

Werk in Panama City, Florida, eine vorhandene<br />

Presse ersetzen. BSPC produziert dort hauptsächlich<br />

Pipelinerohre. Mit der neuen Prüfpresse<br />

erfüllt das Unternehmen die wachsenden Anforderungen<br />

hinsichtlich neuer Rohrmaterialien,<br />

Abmessungsbereiche und vor allem die Auflagen<br />

der internationalen Zertifizierungsbehörden.<br />

Durch die Verwendung von komplett vorgefertigten<br />

Baugruppen erfolgt die Installation ohne<br />

nennenswerte Stillstandzeiten.<br />

Die neue Rohrprüfpresse ist ausgelegt für<br />

12,4 m lange Großrohre mit Durchmessern von<br />

24 bis 62“ (609,6 bis 1.574,8 mm) bei Wanddicken<br />

von 0,25 bis 1,5“ (6,35 bis 38,1 mm). Der<br />

maximale Prüfdruck beträgt 35 MPa, die Einspannkraft<br />

erreicht 40 MN. Der Prüfdruck liegt<br />

deutlich über dem späteren Betriebsdruck der<br />

Rohre. Projektleiter Matthias Büchter von SMS<br />

Meer: »Wir haben die Konstruktion der Presse so<br />

konzipiert, dass wir die vorhandenen Fundamente<br />

nahezu komplett nutzen können und so erhebliche<br />

Einsparungen hinsichtlich der Fundamentkosten<br />

für BSPC erzielen konnten. Darüber hinaus<br />

minimieren sich durch den Einsatz komplett<br />

fertig montierter Baugruppen die Umbau- und<br />

damit die Stillstandzeiten der Produktion.« Die<br />

neue Anlage ist für einen höheren Durchsatz<br />

ausgelegt als die bisherige Maschine. Damit ist<br />

BSPC bereits für kommende Kapazitätsausweitungen<br />

gerüstet.<br />

Die 1979 gegründete Berg Steel Pipe Corporation<br />

gehört seit 1992 zur EUROPIPE GmbH,<br />

Deutschland. EUROPIPE ist ein Joint Venture der<br />

Dillinger Hüttenwerke und der Salzgitter Mannesmann<br />

GmbH. In den USA betreibt Berg Steel<br />

neben dem Werk in Panama City einen zweiten<br />

Standort in Mobile, Alabama. Die Fertigstellung<br />

ist für das vierte Quartal 2012 vorgesehen.<br />

(sm 120203138) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


76 K <br />

<br />

Vertriebsnetz<br />

Benteler Distribution Deutschland liefert individuell nach Kundenwunsch<br />

Duisburg. Mit »Steel Tube Solutions« will das Unternehmen seine Kunden<br />

mit optimalen Lösungen und Konzepten entlang der Lieferkette versorgen.<br />

WW K Bereits seit 1957 im Rohrhandel tätig,<br />

verfügt das Unternehmen über 13 Vertriebsniederlassungen,<br />

drei Zentrallager, zwei<br />

Regionallager und ein Anarbeitungszentrum.<br />

Neben nahtlosen und geschweißten<br />

Präzisionsstahlrohren, Dickwandrohren und<br />

Stahlbauhohlprofilen umfasst das Lieferprogramm<br />

Hydraulikleitungsrohre, Zylinderund<br />

Maschinenbaustahlrohre sowie Kolbenstangen,<br />

aber auch Edelstahl-, Kessel-,<br />

Apparatebau- und Fernwärmerohre.<br />

Benteler Distribution Deutschland bietet<br />

kundenindividuelle Lösungen in je dem Segment.<br />

Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung in der<br />

Distribution von Rohrprodukten und der Anarbeitung<br />

hat sich der Dienstleister auf wichtige<br />

Marktsegmente spezialisiert.<br />

Drei Fragen<br />

an Dirk Mahnke, Geschäftsführer,<br />

Benteler Distribution Deutschland<br />

Maschinenbau. Die Kunden reichen vom allgemeinen<br />

Maschinenbau bis hin zum Spezialmaschinenbau.<br />

Führend in diesem Segment<br />

liefert das Unternehmen ein breites<br />

Sortiment an nahtlosen und geschweißten<br />

Rohrprodukten in einer großen Bandbreite<br />

an Stahllegierungen (Kohlenstoffstähle,<br />

Edelstähle, hochlegierte Stähle).<br />

Hydraulik. In diesem Marktsegment bietet<br />

Benteler Distribution seinen Kunden die<br />

komplette Lieferkette von Hydraulikrohren<br />

über Zylinderrohre und Kolbenstangen bis<br />

hin zu legierten Maschinenbaustahlrohren,<br />

einschließlich der Innen- und Außenbearbeitung.<br />

Alles aus einer Hand – das Prinzip<br />

hat sich das Unternehmen zu eigen ge -<br />

macht.<br />

WW Wie sind Sie für diese neuen Aufgaben<br />

gewappnet?<br />

WW Mit der Kompetenz und dem Knowhow<br />

unserer Mitarbeiter sowie der langjährigen<br />

Erfahrung in der Automobilindustrie<br />

sind wir überzeugt, durch gezielte<br />

Investitionen und den Ausbau unserer<br />

mehrstu figen Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

auch den Kunden aus dem Maschinenbau<br />

und der Hydraulik branche einen entscheidenden<br />

Mehrwert bieten zu können.<br />

Ein flächen deckendes Vertriebsnetz<br />

garantiert Kundennähe und einwandfreie<br />

Logistik (Fotos: Benteler Distribution<br />

Deutschland).<br />

Automobilindustrie. Zum Sortiment ge hören<br />

außerdem einbaufertige Rohre für Kunden<br />

in der Automobilindustrie. Mit verschiedenen<br />

Anarbeitungsmöglichkeiten ist Benteler<br />

Distribution dabei auf den strategischen<br />

Märkten in der Nähe seiner Kunden präsent.<br />

Das Unternehmen verfügt über das erforderliche<br />

technische Know-how und die<br />

Bearbeitungskapazitäten, von einfachsten<br />

bis hin zu komplexen Komponenten. Ge -<br />

meinsam mit den Kunden wird die bestmögliche<br />

Lösung für die jeweiligen Anforderungen<br />

gefunden, von der Materialwahl bis zur<br />

Unterstützung bei Design und Konstruktion<br />

der Produkte.<br />

(120303393/1)<br />

Dirk Mahnke<br />

WW Herr Mahnke, was genau verbirgt sich<br />

hinter dem Begriff »Steel Tube Solutions«?<br />

WW Mit dem Fokus auf »Steel Tube Solutions«<br />

ist es unser Ziel, mehr als nur Rohre<br />

zu verkaufen. Das Motto lautet: Vom Rohr<br />

zum Produkt nach Kundenwunsch.<br />

WW Was ist für Sie noch wichtig?<br />

WW Hohe Kundenzufriedenheit durch ständige<br />

Materialverfügbarkeit verbunden mit<br />

bestmöglicher Produkt- und Servicequalität.<br />

Als einer der größten Distributeure für Rohre<br />

in Europa sind wir ein wichtiger Partner<br />

der Rohrhersteller. Lieferzuverlässigkeit ist<br />

für uns und unsere Kunden ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor.<br />

(sm 120303393) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Benteler Distribution Deutschland<br />

GmbH & Co. KG<br />

Am Schlütershof 30<br />

47059 Duisburg<br />

Tel. +49 203 9934-0<br />

www.benteler-distribution.de<br />

wire & Tube: Halle 4, Stand B30<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


78 K <br />

360°-Bearbeitung aus einer Arbeitsposition<br />

Geretsried. Die Gerd Eisenblätter GmbH hat ein Schleifsystem für Rohre entwickelt,<br />

das durch Zangengreiftechnik eine 360°-Bearbeitung aus einer einzigen Arbeitsposition ermöglicht.<br />

WW K Das Rohrbearbeitungssystem Rohr-<br />

Sniper der Gerd Eisenblätter GmbH ist so<br />

konstruiert, dass es nur eines geringen<br />

Kraftaufwands bedarf, um bei 30 bis 42 mm<br />

Rohrdurchmesser eine Zwei-Drittel-Umschließung<br />

der Greifarme zu erzielen. Selbst<br />

bei 70 mm Durchmesser ist immer noch ein<br />

50%iges Umgreifen des Rohres möglich.<br />

Beide Greifarme sind beweglich und werden<br />

mittels eines Hebels gesteuert. Das<br />

Schleifband, das über Umlenkrollen zwischen<br />

den Auslegearmen gespannt ist, lässt<br />

sich passgenau um das Rohr legen. Gasdruckdämpfer<br />

gewährleisten einen konstanten<br />

Druck und eine Straffung des 40 mm<br />

breiten Bandes. Die Umlenkrollen sind zu -<br />

dem verstellbar, sodass Rohrdurchmesser<br />

von 30 bis 70 mm bearbeitet werden können.<br />

Mit dem Antriebsmotor mit 1.750 W ist<br />

die Rohr-Sniper eine der leistungsstärksten<br />

Schleifmaschinen zur Rohrbearbeitung. Der<br />

Motor ermöglicht eine konstant hohe Leistung<br />

auch im Dauereinsatz.<br />

(120203241/1)<br />

Die Schleifmaschine<br />

ist so konstruiert,<br />

dass eine<br />

Zwei-Drittel-<br />

Umschließung des<br />

Rohres möglich ist<br />

<br />

beiden beweglichen<br />

Greifarme (Foto:<br />

Gerd Eisenblätter)<br />

Für die Bearbeitung geringerer Rohrdurchmesser<br />

hat der Schleifmaschinenexperte die<br />

Rohr-Fix Smart entwickelt. Dieses Gerät ist<br />

die kleinere Variante der Rohr-Sniper und<br />

eignet sich für Rohre und Rundstäbe mit<br />

einem Durchmesser von zehn bis maximal<br />

40 mm. Auch hier ist eine Zwei-Drittel-Umschließung<br />

möglich, wenngleich hier nur ein<br />

Auslegerarm beweglich ist.<br />

Zum Abtragen von Schweißnähten ist ein<br />

weiteres Schleifsystem der Gerd Eisenblätter<br />

GmbH geeignet, die Rohr-Max. Sie ist so aufgebaut,<br />

dass sie auch für die Bearbeitung von<br />

planen Flächen angewendet werden kann.<br />

Eine spezielle Bandführung gewährleistet,<br />

dass das Band selbst bei seitlicher Bearbeitung<br />

sicher auf den Umlenkrollen verbleibt.<br />

/<br />

Eisenblätter GmbH<br />

Jeschkenstraße 10<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. +49 8171 9384-0<br />

www.eisenblaetter.de<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand G21<br />

(sm120203241) K<br />

Eisenblätter belohnt Existenzgründer aus dem Handwerk<br />

Geretsried. Mit der Aktion »Eisenblätter unterstützt das Deutsche Handwerk« hilft die Gerd Eisenblätter GmbH<br />

Existenzgründern aus dem Handwerk und prämiert ihren Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.<br />

WW K Interessierte Existenzgründer aus dem<br />

Handwerk können sich im Rahmen dieser<br />

Ausschreibung noch bis zum 15. April 2012<br />

bewerben. Bis dahin muss die Bewerbung<br />

bei der Gerd Eisenblätter GmbH in Geretsried<br />

eingereicht worden sein und neben<br />

einem Lebenslauf auch die Vorstellung des<br />

Arbeitsbereichs bzw. der Geschäftsidee enthalten.<br />

Gewinnen soll der Teilnehmer mit<br />

der interessantesten Idee zur Selbstständigkeit.<br />

Je detaillierter der Existenzgründer seine<br />

Idee und sich selber präsentiert, desto<br />

größer sind seine Gewinnchancen. Die Be -<br />

werbung muss beinhalten, welche Maschine<br />

bzw. welches Werkzeug aus dem Sortiment<br />

der Gerd Eisenblätter GmbH am hilfreichsten<br />

bei der Umsetzung der Idee ist.<br />

Die Gerd Eisenblätter GmbH belohnt den<br />

Gewinner der Aktion mit einer einmaligen<br />

Sachspende, wobei es sich um eine Maschine<br />

und/oder ein Werkzeug handelt. Doch<br />

nicht nur der Erstplatzierte, auch weitere<br />

Platzierte werden z. B. mit einem Jahresabonnement<br />

vom »<strong>stahlmarkt</strong>« belohnt.<br />

Zahlreiche Fachmagazine, Wirtschaftsverbände<br />

und die Stadt Geretsried wirken an<br />

der Aktion mit. Später wird der Sieger be -<br />

sucht und bei den ersten Schritten der Existenzgründung<br />

begleitet.<br />

/<br />

s.o.<br />

www.eisenblaetter.de<br />

(sm 120303381) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


80 K <br />

Semimobile Rohrendenanlage für Großrohre<br />

MFL ergänzt Produktionsprogramm<br />

Steyermühl. Mit einer neuen Entwicklung im Bereich der mobilen<br />

Rohrendenbearbeitung macht der Säge- und Fräsmaschinenhersteller<br />

Maschinenfabrik Liezen und Gießerei Ges.m.b.H. (MFL) aus Österreich<br />

auf sich aufmerksam.<br />

WWK Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei<br />

Ges.m.b.H. (MFL) beschäftigt sich seit<br />

mehr als 10 Jahren mit der Entwicklung und<br />

dem Bau von Säge- und Fräsanlagen für die<br />

Stahl- und Rohrindustrie. MFL hat das Ziel,<br />

bestehende Systeme ständig zu verbessern<br />

und weiterzuentwickeln, um den stetig<br />

steigenden Qualitäts- und Leistungsanforderungen<br />

der Anwender gerecht zu werden.<br />

Das Produktprogramm umfasst bereits<br />

unterschiedlichste Anlagen für die Produktion<br />

von längsnahtgeschweißten Rohren,<br />

Spiral- und Nahtlosrohren.<br />

Zur Abrundung des Produktionsprogrammes<br />

hat MFL ein innovatives Produkt für die<br />

Großrohrproduktion entwickelt. Es handelt<br />

sich um eine semimobile Rohrendenfasanlage<br />

für die Reparatur und Endenbearbeitung<br />

von Großrohren.<br />

Mit der semimobilen Rohrfasanlage wird<br />

das bestehende Angebot an stationären<br />

Rohrfasanlagen optimal ergänzt. Sie zeichnet<br />

sich durch eine hohe flexible Einsetzbarkeit<br />

aus. Rohre, die nach der Produktion<br />

Qualitätsfehler aufweisen, werden mithilfe<br />

der mo bilen Rohrfasanlage aufbereitet.<br />

Während des Arbeitsvorgangs wird das Rohr<br />

auf dem Arbeitsplatz platziert. Mittels Kran<br />

wird die semimobile Rohrfasanlage für die<br />

einseitige Endenbearbeitung in das Rohr<br />

eingeführt und automatisch zentrisch verspannt.<br />

Durch den Einsatz eines einfachen<br />

Schwenkkranes ist die Anlage in der Lage,<br />

nacheinander beide Rohrenden zu bearbeiten,<br />

ohne das Rohr drehen zu müssen.<br />

Ein weiteres Merkmal der Anlage ist die<br />

äußerst flexible Durchmessereinstellung.<br />

Durch einfaches Wechseln der Spannkassetten<br />

kann rasch von 16“ (406,4 mm) auf<br />

56“ (1.422,4 mm) Durchmesser umgestellt<br />

werden. Das Rohr wird von innen verspannt<br />

und über einen präzisen Vorschub kann die<br />

gewünschte Fase (I, Y, und X) kopierend an<br />

das Rohrende angearbeitet werden. Das<br />

entwickelte System arbeitet derzeit bis<br />

50 mm Wanddicke und ist für Rohre bis 56“<br />

Durchmesser ausgelegt.<br />

Weiterhin umfasst das Produktprogramm<br />

der MFL für die Rohrindustrie stationäre<br />

Rohrendenbearbeitungsmaschinen, HM-<br />

Kaltkreissägeanlagen, Blechkantenfräsanlagen<br />

und Schweißnahtbearbeitungsanlagen.<br />

Stationäre Rohrendenbearbeitungsmaschinen<br />

fasen die Schweißnahtvorbereitung (I-,<br />

Y- und X-Profil) im kopierenden Verfahren<br />

oder mit integriertem NC-Planschieber an<br />

die Rohrenden. Die Wanddicke der Rohre<br />

kann dabei bis 100 mm und der Rohraußendurchmesser<br />

von 10“ (254 mm) bis<br />

120“ (3.048 mm) betragen. Sonderschweißnahtformen<br />

sind unter Berücksichtigung<br />

der Rohrovalität möglich.<br />

HM-Kaltkreissägen werden in Einzel- und<br />

Lagensägen unterschieden und für das<br />

exakte Ablängen von Nahtlosrohren und<br />

Stahlknüppeln verwendet.<br />

Die Blechkantenfräsanlagen sind für die<br />

Schweißnahtvorbereitung jeglicher Fasenformen<br />

an Längsnaht- und Spiralrohren<br />

konzipiert. Blechkantenfräsanlagen werden<br />

für die Verarbeitung von Bändern und Tafelblechen<br />

(Großrohre und Windkraftanlagen)<br />

eingesetzt und in Tisch- und Durchzugsfräsanlagen<br />

unterschieden.<br />

Schweißnahtbearbeitungsanlagen werden<br />

zur Nachbearbeitung der überstehenden<br />

Schweißnaht bei Längsnaht- und Spiralrohren<br />

eingesetzt. Die Schweißnaht wird<br />

gleichzeitig innen und außen auf einer Länge<br />

von 400 mm in einer garantierten Qualität<br />

(Grundmaterial + 0,1 mm) abgefräst. Die<br />

Anlage ist für einen Rohraußendurchmesser<br />

von 10“ (254 mm) bis 200“(5.080 mm) ausgelegt.<br />

(sm 120303285) K<br />

(120303285/1)<br />

Semimobile<br />

Rohrfasanlage<br />

(Foto: MFL)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Maschinenfabrik Liezen<br />

und Gießerei GmbH<br />

Fabriksplatz 1<br />

4662 Steyrermühl<br />

Austria<br />

Tel. +43 3612 270-800<br />

www.mfl.at<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand E41<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


AUSSENSCHLEIFEN VON ROHREN<br />

– NASS ODER TROCKEN?<br />

Schwäbisch Gmünd. Beim Trockenschleifen<br />

von Edelstahlrohren entwickeln sich Anlauffarben.<br />

Sie sind nicht nur ein ästhetisches Problem,<br />

sondern erhöhen auch das Korrosionsrisiko.<br />

Rohre müssen dann in einem zeitaufwendigen<br />

Prozess nachbearbeitet werden. Hervorgerufen<br />

wird das Anlaufen durch die Hitze, die sich beim<br />

Trockenschleifen entwickelt. Die Hitze setzt im<br />

Material Oxidationsprozesse in Gang, die als<br />

Anlauffarben sichtbar werden.<br />

Sehr gute Schleifergebnisse ohne aufwendige<br />

Nacharbeiten liefert dagegen das Nassschleifen.<br />

Dabei wird ein Kühlschmiermittel direkt auf das zu<br />

bearbeitende Werkstück aufgetragen, sodass sich<br />

beim Schleifen keine oder nur wenig Hitze entwickelt<br />

und keine Anlauffarben entstehen. Nassschleifen<br />

empfiehlt sich bei allen Arbeitsschritten<br />

vom Abtragsschleifen bis zum Ober flächenfinish.<br />

Obwohl man mit Nass- beziehungsweise Kühlschleifen<br />

bessere Arbeitsergebnisse erzielt, schrecken<br />

vor allem kleinere Unternehmen vor der Investition<br />

in eine Kühlschleifeinrichtung zurück. Die<br />

Investition lohnt sich aber schon bei kleinen Stückzahlen:<br />

Neben den Kosteneinsparungen, die sich<br />

aus der hohen Arbeitsqualität ergeben, schont das<br />

Nassschliffverfahren auch die Schleifbänder. Ihre<br />

Standzeit erhöht sich deutlich. Für den Handwerker<br />

bringt das Nassschleifen mehr Arbeitssicherheit<br />

und -komfort. Schleifstaub wird im Kühlmittel<br />

gebunden, sodass die Staubbelastung in der Werkstatt<br />

gering ist. Ein geschlossener Kühlmittelkreislauf<br />

reduziert den Kühlmittelverbrauch und erleichtert<br />

die umweltgerechte Entsorgung.<br />

Kühlschleifeinrichtungen lohnen sich für alle<br />

Edelstahl verarbeitenden Betriebe im Geländer-,<br />

Anlagen- oder Behälterbau, aber auch für den<br />

klassischen Metallbau. Eine Alternative zur An -<br />

schaffung einer kompletten Nassschleifanlage<br />

sind modulare Bandschleifsysteme, wie sie von<br />

FEIN unter der Marke GRIT by FEIN angeboten<br />

werden. Hier lassen sich Rundschleifmaschinen<br />

durch ein Kühlschmiermodul ergänzen, das bei<br />

Bedarf werkzeuglos montiert wird.<br />

Das erste Elektrowerkzeug der Welt ist eine<br />

Erfindung der C. & E. FEIN GmbH. Wilhelm Emil<br />

Fein gründete 1867 das Unternehmen. 1895 wurde<br />

von FEIN mit der elektrischen Handbohrmaschine<br />

das erste Elektrowerkzeug erfunden.<br />

Heute ist das Traditionsunternehmen eine Elektrowerkzeugmanufaktur<br />

mit Weltruf. Der schwäbische<br />

Premiumhersteller entwickelt und produziert<br />

Anwendungslösungen für die Marktsegmente<br />

Metall, Ausbau und Automobil und ist<br />

Spezialist für professionelle und extrem zuverlässige<br />

Elektrowerkzeuge für Industrie und<br />

Handwerk.<br />

www.fein.de<br />

(sm 120303264) K<br />

/


82 K <br />

Werkstoffprüfung in 3-D<br />

TPW Prüfzentrum mit modernster Technik<br />

Neuss. Das im Jahr 1980 gegründete Unternehmen TPW Prüfzentrum<br />

befasst sich mit allen zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfungen, seit<br />

2007 auch mit der immer bedeutender werdenden industriellen<br />

Computertomografie.<br />

WW K Damit ist es der einzige Dienstleister in<br />

Deutschland und Europa, der alle Prüfungen<br />

an verschiedensten Bauteilen auch außerhalb<br />

von Hochschulen durchführen kann.<br />

Gegenüber der konventionellen Werkstoffprüfung<br />

bietet der Computertomograf (CT)<br />

einige wesentliche Vorteile. Das klassische<br />

zweidimensionale Röntgenbild wird durch<br />

eine dreidimensionale Abbildung des Werkstücks<br />

ersetzt. Diese ermöglicht es, Besonderheiten<br />

im Material genau in Größe und<br />

Position zu definieren. Das Gute dabei:<br />

Unverträglichkeiten gibt es nicht. Ob Kunststoff,<br />

Carbonwerkstoff, Keramik, Aluminium<br />

oder Stahl – jeder Werkstoff ist für die<br />

Überprüfung im CT geeignet. Ein weiteres<br />

wesentliches Merkmal ist die Darstellungsvielfalt<br />

des CT-Bildes: Dieses kann selbst die<br />

Stellen originalgetreu abbilden, die mit herkömmlichen<br />

Methoden nicht zu erreichen<br />

sind, beispielsweise das Innere bereits montierter<br />

Dichtungen. Gleichzeitig kann das<br />

komplette Werkstück – oder auch nur kleine<br />

Teile davon – während der Prüfung vermessen<br />

werden. Geschäftsführer Dr. Peter<br />

Mikitisin betont: »Dieses Verfahren ist in<br />

Europa einzigartig. Die Verwendung des<br />

Computertomografen in der Werkstoffprüfung<br />

bildet momentan das absolute<br />

Wachstumsmoment bei stark steigender<br />

Tendenz.« Weltweit sind nur vier vergleichbare<br />

Anlagen im Einsatz – eine davon bei<br />

Porsche. »Mit unserem CT untersuchen wir<br />

in unseren Hallen in Neuss alles, von kleinen<br />

Objekten wie beispielsweise Augenlinsen bis<br />

hin zum kompletten Fahrrad. Da gibt es<br />

kaum Grenzen.« Die Computertomografie<br />

(CT) geht weit über die Möglichkeiten der<br />

konventionellen Werkstoffprüfung hinaus.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Prüfen<br />

von Schweißnähten, sowohl intern als auch<br />

bei unseren Kunden vor Ort. Eine besondere<br />

Herausforderung gab es für TPW im Jahr<br />

2004 mit der Prüfung von Straßenbahnfahrzeugen<br />

weltweit. »Bei den Fahrzeugen<br />

haben wir mit unserer digitalen und mobilen<br />

Radiografie einen Durchbruch erzielt. Der<br />

Vorteil dieser Prüftechnik liegt in der wesentlich<br />

besseren Umweltverträglichkeit und<br />

dem enormen Zeitgewinn. TPW ist auch in<br />

diesem Prüfsegment ein erfahrener und<br />

kompetenter Anbieter, so Dr. Mikitisin. Das<br />

zurzeit 40 Mitarbeiter zählende Unternehmen<br />

entwickelt seine innovativen Prüfmethoden<br />

ständig weiter. »Wir wollen künftig<br />

auch im Nanobereich prüfen und ab<br />

2012/13 als Inspektionsstelle für Schadensfälle<br />

agieren«, sagt Dr. Peter Mikitisin, der<br />

täglich den Leitsatz des Unternehmens<br />

umsetzt: »Wir sind schnell, kompetent,<br />

unabhängig und ehrlich.«<br />

/<br />

TPW Prüfzentrum GmbH<br />

Xantener Straße 6<br />

41460 Neuss<br />

Tel. +49 2131 6655-100<br />

www.werkstoffpruefung.de<br />

(sm 120303426) K<br />

(120303426/4)<br />

Starkes Wachstum bei<br />

TPW dank modernster<br />

Computer tomographie;<br />

nur vier vergleichbare<br />

Anlagen sind weltweit<br />

im Einsatz<br />

(Foto: TPW Prüfzentrum)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 83<br />

SPEZIALIST FÜR ROHRBIEGE-<br />

TECHNOLOGIE AUF DER TUBE<br />

Wipperfürth. Anlässlich der Messe Tube 2012<br />

wird der Spezialist für vollelektrische Rohrbiegemaschinen,<br />

Unison, eine Maschine zeigen, die<br />

mit dem innovativen, laserbasierten Mess- und<br />

Korrektursystem für die Rückfederung ausgerüstet<br />

ist. Es ist das erste Mal, dass diese Technik in<br />

Europa einem breiten Publikum gezeigt wird. Die<br />

Maschine ist außerdem mit dem neuesten superschnellen<br />

Werkzeugwechselsystem und einem<br />

Barcode-Identifizierungs-System ausgerüstet,<br />

das es dem Bediener ermöglicht, den kompletten<br />

Werkzeugsatz innerhalb von 2 bis 5 min fehlerfrei<br />

zu wechseln. Dieses System wird der Standard<br />

für alle, die den Ablauf bei der Produktion<br />

kleiner Serien von Rohrbiegeteilen optimieren<br />

wollen.<br />

Unisons laserbasiertes Rückfederungs-Korrektur-System<br />

für den Biegewinkel ist einzigartig<br />

und auf jeder Unison-Maschine ab 50 mm einsetzbar.<br />

Es gleicht automatisch die Eigenschaft<br />

von Rohren aus, nach dem Biegen wieder zurückzufedern,<br />

und ermöglicht so eine ausschussfreie<br />

Produk tion vom ersten Teil an.<br />

Das Laser-Korrektur-System kann außerdem<br />

zur Identifizierung von Fehlern verwendet werden,<br />

wie sie beim Laserschneiden entstehen<br />

können (z. B. Grate und Löcher).<br />

Unison ist weltweit Vorreiter für vollelektrische<br />

Rohrbiegetechnologie und wird von vielen<br />

als einer der wichtigsten Innovatoren angesehen.<br />

Die komplexe Produktreihe »Breeze« des<br />

Unternehmens deckt mit 12 Typen alle Rohrmaterialien<br />

von Stahl bis zu den exotischsten<br />

Legierungen und Durchmessern von 4 bis<br />

180 mm ab. Jüngste Erweiterungen der Serie<br />

sind eine Rotationskopfmaschine, die rechts und<br />

links gebogene Teile in einem Zyklus ermöglicht,<br />

und eine Maschine mit einem voll integrierten<br />

Onbord-Rohr-Cutter, der die automatisierte Fertigung<br />

großer Stückzahlen unterstützt.<br />

Unisons vollelektrische Rohrbiegemaschinen<br />

vereinen die bestmöglichen Abläufe mit der Flexibilität<br />

und Präzision von digital kontrollierten<br />

Antrieben und sind so erste Wahl geworden bei<br />

vielen Unternehmen der Luftfahrt, Marine und<br />

Automotive bis hin zur Möbelindustrie. Unisons<br />

Stand auf der Tube 2012 will den Besuchern<br />

einen Einblick in zukünftige Anforderungen an<br />

die Rohrbiegetechnologie geben, sodass sie aus<br />

erster Hand die Vorteile der vollelektrischen Biegemaschinen<br />

gegenüber den konventionellen<br />

hydraulischen sehen können.<br />

/<br />

Unison Deutschland<br />

Dohrgauler Straße 10<br />

51688 Wipperfürth<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 2269 929662<br />

www.unisonltd.de<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand K32<br />

(sm 120303312) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Bereits bei der ersten Tauchung lässt sich<br />

ein gutes Ergebnis erzielen<br />

(Foto: Zink Körner GmbH).<br />

(120303388/1)<br />

<br />

Zink Körner reduziert den Energiebedarf<br />

Hagen. Durch konstruktive Maßnahmen reduziert Zink Körner den Energiebedarf<br />

beim Stückverzinken. Die Anlagen des Hagener Unternehmens erzielen<br />

einen Wirkungsgrad von 75 %. Das sind 5 bis 10 % mehr, als konventionelle<br />

Anlagen schaffen. So ist für typische Anlagen eine Einsparung von rd.<br />

25.000 € möglich.<br />

WW K Die Energieeinsparung beim Stückverzinken<br />

lässt sich mit stufenlos regelbaren<br />

Flachflammenbrennern, einem Wandaufbau<br />

mit niedrigem Wärmedurchgang und einem<br />

neuen feuerfesten Reflexionscoating erhöhen.<br />

Vor knapp einem Jahr hat Zink Körner<br />

bei Salavatmetall in Russland eine neue An -<br />

lage für die Stückverzinkung in Betrieb ge -<br />

nommen. In dieser hat das Unternehmen<br />

aus Hagen die neuen wirtschaftlich und<br />

ökologisch sinnvollen Maßnahmen bereits<br />

umgesetzt.<br />

Die Anlage verzinkt insbesondere Polygonmasten,<br />

Leitplanken und Hochspannungsmasten<br />

und ist für eine Produktion<br />

von bis zu 12 t/h ausgelegt. 12 Flachflammenbrenner<br />

FL 20/50, die Zink Körner speziell<br />

für die Stückverzinkung entwickelt hat,<br />

sind ebenfalls Teil der Anlage. So wird eine<br />

schonende und gleichmäßige Erwärmung<br />

ermöglicht, die zuvor einzig von elektrisch<br />

beheizten Öfen erreicht wurde. Die Flachflammenbrenner<br />

nutzen jedoch das günstige<br />

Erdgas.<br />

Mit einem Wirkungsgrad von 75 % zeigt<br />

der Brenner besondere Qualitäten. Ein eindeutiger<br />

Beweis für die effiziente Energienutzung<br />

ist die niedrige Abgastemperatur,<br />

die in einem kürzlich realisierten Projekt in<br />

einem Ofen für einen Durchsatz von 10 t/h<br />

rd. 100 °C niedriger als in herkömmlichen<br />

Anlagen war. Im Vergleich mit getakteten<br />

Brennern zeigt sich, dass Öfen mit den Flachflammenbrennern<br />

von Zink Körner beispielsweise<br />

bei einem Durchsatz von 10 bis 15 t/h<br />

im zweischichtigen Betrieb mit 4.000 h jährlich<br />

rd. 500.000 kWh an Energie sparen.<br />

Anders als bisherige Brenner arbeiten die<br />

von Zink Körner modulierend und sind in<br />

einem Regelbereich von 1:10 stufenlos einstellbar.<br />

Das bedeutet, dass die Leistung<br />

durchgängig an den Durchsatz des Ofens<br />

angepasst wird und der Ofen immer nur so<br />

viel Energie verbraucht, wie gerade nötig ist.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Zink Körner GmbH<br />

Profilstraße 9<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 2331 8006-0<br />

www.koerner-hagen.com<br />

(sm 120303388) K<br />

wire & Tube: Halle 9, Stand C14


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

K 85


86 K <br />

Stahlprofile automatisch stapeln<br />

Denkendorf. Die Mannstaedt GmbH in Troisdorf bei Köln, weltweit führender Hersteller von warmgewalzten<br />

Spezialprofilen aus Stahl, hat den Intralogistikspezialisten H+H Herrmann + Hieber mit der Automatisierung<br />

der Profilverpackung beauftragt.<br />

WWK Mannstaedt hat sich auf die Herstellung<br />

von warmgewalzten, kundenindividuellen<br />

Profilen aus Stahl sowie auf weiterverarbeitete<br />

Fertigprodukte und Systeme spezialisiert.<br />

Die kundenspezifischen Profilformen<br />

haben sich auf zahlreichen Anwendungsfeldern<br />

durchgesetzt: als Scharnierprofile für<br />

die Fahrzeugindustrie, als Laufschienen für<br />

Büromöbel, als Führungen an Flurförderzeugen<br />

und in zahlreichen anderen Konstruktionen.<br />

Konstrukteure und Fertigungsingenieure<br />

wissen die Vorteile eines speziell<br />

angefertigten Stahlprofils für die Herstellung<br />

von Komponenten zu schätzen.<br />

Die warmgewalzten, wärmebehandelten<br />

und eventuell noch kaltverformten Profile<br />

werden am Ende der im Werk Troisdorf in -<br />

stallierten Fertigungskette in Abschnitte<br />

aufgeteilt, gestapelt und verpackt. Die Ar -<br />

beitsschritte nach der Säge sollen jetzt in<br />

den automatisierten Fertigungsfluss integriert<br />

werden. Neben dem mit einer Automatisierung<br />

verbundenen Rationalisierungseffekt<br />

verspricht diese Investition eine deutliche<br />

Arbeitserleichterung und vermeidet vor<br />

allem Transportschäden.<br />

Für diese Automatisierungslösung entwickelt<br />

H+H einen automatischen Stapler,<br />

der die bis zu 100 kg/m schweren Profilabschnitte<br />

selbsttätig zu Paketen stapelt.<br />

Dabei kann die Anlage die Profile im Wechsel<br />

um 180º gedreht ablegen, sodass sich<br />

jeweils zwei gleiche Flächen gegenüberliegen.<br />

Die Stapel werden über Rollenbahn<br />

und Kettenförderer der Verpackung zugeführt,<br />

wo sie automatisch umreift werden.<br />

Danach werden die versandbereiten Pakete<br />

an einem Übergabeplatz zum Abtransport<br />

bereitgestellt.<br />

Vollautomatische Profilstapler haben sich<br />

– allerdings bei geringeren Metergewichten<br />

der Profilabschnitte – in der Aluminiumstrangpressindustrie<br />

weitgehend durchgesetzt.<br />

H+H zählt zu den führenden Ausrüstern<br />

auf diesem Sektor. Die erste Anlage für<br />

die Stahlindustrie wird im August 2012 in<br />

Betrieb gehen.<br />

/<br />

H+H Herrmann + Hieber GmbH<br />

Rechbergstraße 46<br />

73770 Denkendorf/Stuttgart<br />

Tel. +49 711 93467-0<br />

www.herrmannhieber.de<br />

(sm 120303429) K<br />

Erweitertes Rohrspektrum bei geschweißten Stahlrohren<br />

Leverkusen/Malomice (Pl). Die Wuppermann-Gruppe hat mit dem Kauf eines Produktionswerks<br />

im polnischen Malomice ihre Produktpalette und ihre Aktivitäten in Osteuropa erweitert.<br />

WW K Das Werk gehörte zur Insolvenzmasse<br />

der Alpos-Gruppe , die ihren Sitz in Slowenien<br />

hat. In Insolvenz befand es sich seit Dezember<br />

2010. Mit dem Geschäftsführer Konrad Waszak,<br />

der bereits bei Alpos an gestellt war, läuft<br />

die Produktion nun unter dem Namen »Wuppermann<br />

Polska sp. z o.o.«.<br />

Die Werksübernahme gehört zum konsequenten<br />

Ausbau der Präsenz der Gruppe im<br />

osteuropäischen Stahlmarkt, wie Dr. C. L.<br />

Theodor Wuppermann, Vorstand Finanzen<br />

und Sprecher des Vorstands, erläuterte. So<br />

produziert die Gruppe bereits seit zehn Jahren<br />

in Tschechien.<br />

Das Werk in Malomice hat zwei Rohrstraßen<br />

für die Herstellung von schwarzen und verzinkten<br />

Rohren. Sichergestellt wird die<br />

Materialversorgung über eine Spaltanlage.<br />

Zudem werden auch Kundenaufträge im<br />

Spaltbandbereich bearbeitet. Bei Wuppermann<br />

wird dieses Werk im Geschäftsbereich<br />

Technische Produkte angesiedelt. Nun kann<br />

die komplette Palette an geschweißten<br />

Stahlrohren geliefert werden.<br />

/Wuppermann AG<br />

Ottostraße 5<br />

51381 Leverkusen<br />

Tel. +49 2171 5000-800<br />

www.wuppermann.com<br />

(120303345/1)<br />

Neben gebeizten, verzinkten und Edelstahlrohren produziert Wuppermann nun auch schwarze<br />

Rohre (Foto: Wuppermann).<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand B30<br />

(sm 120303345) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 87<br />

Wirtschaftlicheres Biegen und Trennen kompakter Geometrien<br />

Schmallenberg. Das sauerländische Unternehmen transfluid ® Maschinenbau GmbH hat mit einer innovativen,<br />

effektiven Lösung extremen Materialverlust bei der Verarbeitung kompakter Rohrgeometrien überwunden.<br />

WWK Eine Biegemaschine mit einer speziellen<br />

Kombination aus Biege- und Trennverfahren,<br />

das auf individuellen Kundenwunsch<br />

hin entwickelt wurde, bietet nun Zeit- und<br />

Materialersparnis für die Praxis.<br />

Die Biegemaschine ist in allen Achsen und<br />

Bewegungen elektrisch angetrieben. Sie verfügt<br />

über drei Biegeebenen. Auf einer weiteren<br />

Ebene kann das Rohr mit Messern<br />

genau und nahezu beschädigungsfrei<br />

getrennt werden.<br />

Ohne weiteren Nachbeschnitt ist damit die<br />

sofortige Verarbeitung des Werkstücks in<br />

weiteren Prozessen sichergestellt. Die Neuentwicklung<br />

ist in der Lage, Rohre bis 140 x<br />

2 D zu biegen und zu fertigen. Pro Geometrie<br />

kommt es zu einer durchschnittlichen Materialersparnis<br />

bis zum zweifachen Rohrdurchmesser.<br />

Sehr interessant ist diese be -<br />

sondere Art des Maschinenaufbaus beispielsweise<br />

für die Herstellung von Abgasrohren.<br />

Für den wirtschaftlichen Vorsprung sorgt<br />

auch die Rohrnutzlänge der Maschine von<br />

bis zu 6 m. Nach dem Beladen können die<br />

gewünschte Geometrie und der erste Bogen<br />

der nachfolgenden Geometrie gebogen werden.<br />

transfluid hat seine Biegetechnologie<br />

hierfür mit zehn servoelek trisch angetriebenen<br />

Achsen ausgestattet. Anschließend<br />

sorgen die Messer der Trenneinrichtung<br />

für einen präzisen Schnitt und trennen die<br />

bereits gebogene Geometrie sauber vom<br />

unbearbeiteten Rohrstück. »Biegeradien und<br />

Spannflächen sind hier äußerst anspruchsvoll.<br />

Die transfluid-Lösung ermöglicht deren<br />

Umsetzung, weil die Maschine auch nachrücken<br />

kann«, so Geschäftsführer Gerd Nöker.<br />

Was transfluid an weiteren zukunftsweisenden<br />

Lösungen für die Rohrbearbeitung bietet,<br />

können Besucher auf der Tube erleben.<br />

Effiziente<br />

Biege-Trenn-<br />

Technologie von<br />

transfluid für kompakte<br />

Rohrgeometrien.<br />

(120303313/1)<br />

/<br />

transfluid ®<br />

Maschinenbau GmbH<br />

<br />

57392 Schmallenberg<br />

Tel. +49 2972 97150<br />

www.transfluid.de<br />

wire & Tube: Halle 05, Stand 5G34<br />

(sm120303313) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


88 K <br />

Schweißspritzerschutz in hohlen Werkstücken<br />

Haiger. Die Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, entwickelte ein bislang auf dem Markt einmaliges System<br />

zur Vermeidung hartnäckiger Spritzerrückstände im Bauteilinneren, wie sie beim Zusammenschweißen<br />

hohlwandiger Werkstücke, insbesondere bei Rohren, entstehen.<br />

(120203116/1)<br />

WW K Die im Bereich der Verbindungsstelle<br />

fest anhaftenden Schweißspritzer haben<br />

oftmals negative Auswirkungen auf die<br />

Funktion der Bauteile und müssen aufwendig<br />

entfernt werden. Besonders kritisch ist<br />

dies, wenn es sich bei der Innenwand eines<br />

Rohres um eine Funktionsfläche handelt.<br />

Erfolgreich eingesetzt wird der neuentwickelte<br />

Spritzerschutz unter anderem beim<br />

Zusammenschweißen verschiedener Hydraulikzylinder<br />

im MSG-Laser-Hybrid-Schweißverfahren,<br />

das für eine volle Durchschweißung<br />

eine freie Wurzel ohne Badsicherung<br />

benötigt. Der Laserstrahl muss dabei die<br />

Rohrwandung frei durchdringen können, wo -<br />

bei eine starke Beschädigung der Rohrinnenseite<br />

infolge Spritzerhaftung gegeben ist.<br />

Das neue Spritzerschutzsystem basiert auf<br />

einem mittels 3-D-Aufhängung gelagerten<br />

Auffangbehälter, dessen Abdichtkonturen<br />

sich exakt an die Rohrinnenfläche anlegen.<br />

Dies bewirkt nun vorteilhaft, dass der austretende<br />

Laserstrahl sowie die Schweißspritzer<br />

im Behälter zentral aufgefangen werden.<br />

Somit bleibt die Bauteilinnenfläche<br />

sauber, eine aufwendige Nacharbeit entfällt.<br />

Damit sich der Spritzerschutz auch immer<br />

exakt an der Stelle befindet, an der die Verunreinigung<br />

des Bauteils verhindert werden<br />

soll, wird er mittels NC-Verfahreinheit automatisch<br />

unmittelbar unter der Schweißnaht<br />

positioniert.<br />

Eine integrierte elektronische Abfrage<br />

stellt sicher, dass der Schweißprozess erst<br />

startet, wenn der Spritzerschutz tatsächlich<br />

am Bauteilinneren anliegt.<br />

Erst nach einer Vielzahl von Schweißungen<br />

müssen die Ablagerungen im Auffangbehälter<br />

entfernt werden. Dies geschieht<br />

durch einfaches Entkoppeln und ohne zu -<br />

sätzliches Werkzeug.<br />

Der neue Spritzerschutz bietet ein enormes<br />

Einsparpotenzial in allen Bereichen der<br />

Behälter- und Rohrfertigung. Zusätzliche<br />

Arbeitsschritte werden vermieden und das<br />

Produktdesign kann ungeachtet etwaiger<br />

Schweißspritzer beliebig gestaltet werden.<br />

/<br />

Das neu entwickelte<br />

Spritzerschutzsystem:<br />

Der Auffangbehälter<br />

für die Schweißspritzer<br />

befindet sich<br />

direkt unter der<br />

Verbindungsstelle<br />

zweier Rohre<br />

(Foto: Cloos).<br />

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />

Industriestraße<br />

35708 Haiger<br />

Tel. + 49 2773 85-0<br />

www.cloos.de<br />

(sm 120203116) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


90 K <br />

Rohrbeschriftungen vom Kennzeichnungsprofi REA JET<br />

Mühltal. Auf der Messe Tube präsentiert REA JET, ein global tätiger Kennzeichnungsspezialist,<br />

Profilösungen für die Markierung von Metall- und Kunststoffrohren.<br />

WW K Die Anforderungen an die Identifikation<br />

und Rückverfolgbarkeit einzelner Produkte<br />

oder ganzer Chargen wachsen. Auch<br />

Hersteller von Rohren müssen ihre Produkte<br />

zuverlässig und reproduzierbar kennzeichnen,<br />

oft unter schwierigen Verhältnissen:<br />

Hohe Umgebungs- und Materialtemperaturen,<br />

wechselnde Produktionsgeschwindigkeiten,<br />

nasse oder ölige Oberflächen sind<br />

Herausforderungen, denen Standardlösungen<br />

selten gewachsen sind.<br />

REA JET zählt mit seinen robusten Be -<br />

schriftungssystemen zu den internationalen<br />

Marktführern. Die Systeme kennzeichnen<br />

(120303411/1)<br />

berührungslos mit Tinte und Farbe, kommunizieren<br />

über Schnittstellen mit anderen<br />

Systemen und verarbeiten wechselnde<br />

Druckinformationen in Echtzeit. Kompakte<br />

Abmessungen und der modulare Aufbau<br />

der Lösungen von REA JET garantieren die<br />

flexible Integration in die bestehende Produktionsumgebung.<br />

Auf dem REA-JET-Messestand werden<br />

sowohl bewährte als auch neueste Technologien<br />

für Aufgabenstellungen in der Rohr-,<br />

Profil- und Halbzeugkennzeichnung vorgestellt.<br />

Dazu gehören die alphanumerische<br />

Innen- und Außenrohrbeschriftungen mit<br />

Tinte, Farbe oder Laser sowie farbige Ring-,<br />

Linien- und Schweißnahtmarkierungen.<br />

Ebenfalls gezeigt werden Systemlösungen<br />

zum Aufbringen maschinenlesbarer Codes,<br />

moderne Schnittstellen für die Netzwerkintegration,<br />

die Kommunikation mit Produktionsleitrechnern<br />

und der Druck aus Datenbanken.<br />

/<br />

REA Elektronik GmbH<br />

Teichwiesenstraße 1<br />

64367 Mühltal-Waschenbach<br />

Tel. +49 6154 638-0<br />

<br />

Robuste Großschrift-Tintenstrahldrucker kennzeichnen Stahlrohre auch unter schwierigen<br />

Bedingungen (Foto: REA JET).<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand D 38<br />

(sm 120303411) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 91<br />

BEWEGLICHE 4-WEGE-STAPLER<br />

FÜR LANGGUT<br />

Monaghan/Irl. Combilift behauptet weltweit<br />

eine führende Position auf dem Langgut-Handling-Sektor<br />

und stellt eine breite Palette von<br />

4-Wege-Staplern her. Diese Stapler sind allesamt<br />

für das sichere und platzsparende Transportieren<br />

von großen und sperrigen Ladungen gebaut worden,<br />

wie sie typischerweise auf dem Rohrsektor<br />

vorkommen. Auf der Tube 2012 in Düsseldorf<br />

zeigt das Unternehmen, wie sich Handling- und<br />

Lagerungsarbeiten verbessern lassen.<br />

Es werden zwei Modelle aus der C-Grundserie<br />

zu sehen sein: ein 4-t-Stapler (C 4000) und ein<br />

8-t-Stapler (C 8000). Die CD-Serie ist erst kürzlich<br />

überarbeitet worden und ist nun mit einer geräumigeren<br />

Kabine und einem neuen Armaturenbrett<br />

ausgestattet, das ein noch besseres Arbeiten<br />

erlaubt. Die gebogene Windschutzscheibe<br />

und die Verwendung von mehr Glas verbessern<br />

darüber hinaus die Sicht für den Fahrer.<br />

Außerdem wird der kleinere, aber dennoch<br />

starke Combi-CB auf dem Stand zu sehen sein.<br />

Der Combi-CB ist ein kompakter Gegengewichtsgabelstapler<br />

für das Handling von langem Langgut<br />

und Palettenware – gerade richtig für solche<br />

Unternehmen, die gemischte Ladungen bewegen<br />

müssen. Der Stapler ist ebenfalls klein genug,<br />

um mit ihm innerhalb von Containern zu arbeiten,<br />

damit die angelieferte Ware schnell ent laden<br />

werden kann. Ursprünglich war der Combi-CB<br />

für Gewichte von 2,5 t ausgelegt. Doch mittlerweile<br />

hat Combilift Modelle für 3 t und 4 t<br />

gebaut, um schwerere Lasten damit befördern<br />

zu können.<br />

/<br />

Combilift Ltd,<br />

Gallinagh, Co.<br />

Monaghan<br />

Irland<br />

Tel. +353 47 80500<br />

www.combilift.com<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand D 41<br />

(sm 120303415) K<br />

HERAUSFORDERUNGEN FÜR<br />

DAS METALLHANDWERK<br />

Stuttgart. Der Plan der Europäischen Union,<br />

bis zum Jahr 2020 um jeweils 20 % Energieeffizienzsteigerungen,<br />

Energieverbrauchsreduzierungen<br />

sowie Energiegewinnung aus erneuerbaren<br />

Energien zu erzielen, betrifft das Metallhandwerk<br />

in starkem Maße. Ein Arbeitskreis<br />

beim Unternehmerverband Metall Baden-Württemberg<br />

(UVM) hat sich daher in den letzten<br />

Monaten eingehend mit dem Thema »Erneuerbare<br />

Energien« auseinandergesetzt und die<br />

Anforderungen definiert, denen sich das Metallhandwerk<br />

in diesem Zusammenhang stellen<br />

muss. Kleinere Handwerksbetriebe verfügen<br />

dabei häufig nicht über das nötige Fachwissen<br />

und haben keine Kenntnisse über Fördermöglichkeiten.<br />

Um die Mitgliedsbetriebe in der Aufgabe,<br />

bestehende Energietechniken zu optimieren und<br />

Kosten und Nutzen abzuwägen, zu unterstützen,<br />

bietet der UVM Baden-Württemberg daher um -<br />

fassende Beratung an. Im Auftrag des UVM wird<br />

Ulrich Korb, Geschäftsführer des Ingenieurbüros<br />

Schuler Energie- und Gebäudetechnik, Modelle<br />

für zukunftsfähige Energiekonzepte erstellen.<br />

Zunächst, in einer ersten Phase, werden an<br />

ausgewählten Modellbetrieben Konzepte erarbeitet.<br />

Diese sollen dann in der zweiten Phase<br />

für weitere interessierte Betriebe zur Anwendung<br />

kommen. Zur Beratungstätigkeit des UVM<br />

zählt schließlich auch, die Mitgliedsbetriebe über<br />

mögliche Förderungen und Zuschüsse zu informieren<br />

und sie bei der Antragstellung zu unterstützen.<br />

www.metall-verband.de<br />

/<br />

(sm 120303280) K<br />

AUFNAHME DER<br />

EDELSTAHLPRODUKTION BEI<br />

XINGTAI STEEL<br />

Erlangen. Der chinesische Stahlerzeuger Xingtai<br />

Iron & Steel Corp., Ltd. (Xingtai Steel) hat im<br />

Juli 2011 Siemens VAI Metals Technologies die<br />

Endabnahmebescheinigung für sekundärmetallurgische<br />

Einrichtungen und eine viersträngige<br />

Knüppelstranggießanlage erteilt. Die Anlagen<br />

sind Teil eines neuen Stahlwerks in Xingtai, Provinz<br />

Hebei, zur Erzeugung von Langprodukten<br />

aus nichtrostenden und Spezialstählen.<br />

(sm 120103111) K<br />

BADISCHE STAHLWERKE<br />

BESTELLT MODERNISIERUNGS-<br />

LÖSUNG FÜR DRAHTWALZWERK<br />

Erlangen. Siemens VAI Metals Technologies<br />

hat von der Badische Stahlwerke GmbH in Kehl<br />

den Auftrag erhalten, das Drahtwalzwerk des<br />

Unternehmens grundlegend zu modernisieren.<br />

Das Automatisierungssystem der zweiadrigen<br />

Drahtstraße wird auf den neuesten Stand der<br />

Technik gebracht und die Anlage mit zwei neuen<br />

Drahtauslässen ausgerüstet. Ziel der Modernisierung<br />

ist es, die Anlageneffizienz zu erhöhen<br />

und das Werk den Erfordernissen des Marktes<br />

anzupassen. Das Auftragsvolumen liegt im zweistelligen<br />

Mill.-€-Bereich. Das Projekt wird in drei<br />

Phasen durchgeführt und soll Anfang 2014 abgeschlossen<br />

sein.<br />

(sm 111102869) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


K 93<br />

12. Deutscher Brennschneidtag<br />

Solingen. Unter dem Motto »Grenzen durchbrechen« trifft sich am<br />

10. Mai in Solingen das »Who-is-who« der Stahlschneidindustrie.<br />

WW K Maschinen- und Softwarehersteller<br />

treffen hier ihre Kunden aus den Bereichen<br />

Stahlhandel, Lohnschneiden, Stahl-, Anlagen-,<br />

Apparate-, Fahrzeug-, Behälterbau<br />

und weiteren Branchen – sie alle lassen sich<br />

informieren, inspirieren und knüpfen neue<br />

Kontakte. Die Eröffnung übernimmt der<br />

Oberbürgermeister der Stadt Solingen, Herr<br />

Norbert Feith.<br />

Der 12. Brennschneidtag besteht aus<br />

einem Kongress sowie aus einer begleitenden<br />

Messe, in der Aussteller ihre Neuigkeiten<br />

präsentieren. Besonderer Höhepunkt<br />

des Kongresses: Die Dillinger-Tochter Jebens<br />

stellt ihre Fasenlösung in der Praxis vor.<br />

Prof. Dr. Giesekus referiert über die Worklife-Balance<br />

im Stahlgeschäft. Der Werbeprofi<br />

Unikat stellt Konzepte vor, wie sich<br />

Stahl verarbeitende Unternehmen aus der<br />

Masse hervorheben können. Dipl.-Ing. G.<br />

Hoffmann präsentiert die neue Leitlinie<br />

10.05, durch die versteckte Betriebskosten<br />

im Zuschnitt gespart werden können.<br />

Der Veranstalter hat ein Kontingent von<br />

50 Messe-Freikarten für schnell Interessierte<br />

bereitgestellt.<br />

www.brennschneidtag.de<br />

/<br />

(sm 120303480) K<br />

NEUES STAHLWERK IN RUSSLAND<br />

Düsseldorf. SMS Siemag hat im vergangenen<br />

Jahr bei Pervouralsk Novo Trubny Works (PNTZ),<br />

ChelPipe Group, einem russischen Anbieter von<br />

Rohrprodukten, ein neues Elektrostahlwerk<br />

erfolgreich in Betrieb genommen. Das neue<br />

Stahlwerk mit dem Namen »Iron Ozone 32«<br />

beliefert vorhandene Rohrwalzwerke der<br />

ChelPipe Group mit qualitativ hochwertigen<br />

Knüppeln zur Herstellung von Nahtlosrohren.<br />

Das Werk ist ausgelegt für eine jährliche Produktion<br />

von 1,1 Mill. t Knüppeln.<br />

Nach Aussage des Generaldirektors von<br />

ChelPipe, Alexander Fyodorov, ist »Iron Ozone<br />

32 ein weiterer Schritt in Richtung Qualität<br />

sowohl bei den technischen An lagen als auch bei<br />

der Einhaltung der Umweltschutzvorschriften«.<br />

Die Produk tion umfasst die Erzeugung von Kohlenstoffstählen,<br />

insbesondere für die Röhrenherstellung<br />

zum Einsatz in der Erdöl- und Erdgasindustrie.<br />

(sm 110702264) K<br />

»ZINC SAVES KIDS«<br />

MIT HUMANITARIAN AWARD<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Düsseldorf. Die Spendenaktion »Zinc Saves<br />

Kids« wurde im November 2011 mit dem Humanitarian<br />

Award ausgezeichnet. Dieser Preis wird<br />

jährlich vom American College for Nutrition an<br />

Einzelpersonen oder Organisationen verliehen,<br />

die sich uneigennützig und effektiv für das Wohl<br />

der Menschheit einsetzen.<br />

»Zinc Saves Kids« ist eine Initiative der International<br />

Zinc Association (IZA) zur Unterstützung der<br />

Zink-Nährstoffprogramme der UNICEF und richtet<br />

sich an alle, die in der Zinkindustrie tätig sind.<br />

www.zincworld.org (sm 120203122) K<br />

/<br />

STAHLHÄNDLER-SUCHPORTAL<br />

VOM BDS<br />

Düsseldorf. Auf dem neuen Stahlhändler-<br />

Suchportal sind unter www.suche.stahlhandel.<br />

com insgesamt 435 BDS-Stahlhandelsunternehmen<br />

und -dienstleister aufgeführt. Mehr als 100<br />

Unternehmen haben neben den Basisdaten auch<br />

einen Premiumeintrag angelegt. Interessierte<br />

können Angaben über das Produktangebot<br />

sowie Kontaktinformationen erhalten. Die Suche<br />

nach »Stahlrohre« liefert beispielsweise rd. 350,<br />

bei »Präzisionsstahlrohre« findet man rd. 330<br />

Treffer. Für die optimale Nutzung der Suchfunktionen<br />

und die örtliche Abgrenzung der Ergebnisse<br />

ist die Postleitzahl erforderlich. Nach deren<br />

Eingabe kann das gesuchte Produkt ausgewählt<br />

werden. Dann startet bereits die Suche nach den<br />

Lieferanten im eingegebenen Umkreis. Der BDS<br />

betreut das Suchportal redaktionell, die Einträge<br />

sind stets aktuell. Seit dem Start Mitte November<br />

2011 bis Mitte Januar 2012 gab es bereits rd.<br />

1.000 Besuche. Durch Maßnahmen wie Suchmaschinenoptimierungen<br />

rechnet der BDS mit<br />

weiter steigenden Zugriffszahlen.<br />

www.suche.stahlhandel.com<br />

/<br />

(sm 120303492) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


94 K Special: Edelstahl<br />

Innovative Verarbeitung<br />

von Edelstahl Rostfrei<br />

von Dr. Hans-Peter Wilbert*<br />

Mit Edelstahl Rostfrei wird eine Materialgruppe bezeichnet, die neben<br />

hohen Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit auch hygienischen<br />

und vor allem ästhetischen Kriterien gerecht wird. Um die unumstrittenen<br />

Vorteile uneingeschränkt nutzen zu können, sind die materialtypischen<br />

Besonderheiten des Werkstoffs bei der Verarbeitung zu berücksichtigen.<br />

Die Entwicklung hierauf angepasster innovativer Verarbeitungstechniken<br />

ist die Basis für einen technisch-wirtschaftlich optimalen Umgang mit<br />

nichtrostenden Stählen.<br />

WW K Weit verbreitet ist das Stanzen von<br />

Edelstahl Rostfrei, das wegen einer größeren<br />

Scherfestigkeit im Vergleich zu unlegiertem<br />

Stahl mehr Kraft erfordert. Häufig lässt sich<br />

die erforderliche Kraft dadurch vermindern,<br />

dass ein Werkzeugteil angeschrägt wird. Soll<br />

das ausgestanzte Teil weiterverarbeitet werden,<br />

so wird die Matrize angeschrägt, während<br />

die Stempelunterseite plan bleibt, um<br />

ein Verziehen des Teiles zu vermeiden. Ist<br />

dagegen das ausgestanzte Stück Abfall, so<br />

soll der Stempel angeschrägt sein, damit das<br />

restliche Teil flach bleibt. Auch ist darauf zu<br />

achten, dass der Scherspalt zwischen Matrize<br />

und Stempel enger sein muss als bei unlegierten<br />

Stählen, damit der Werkstoff nicht<br />

über die Schneidkanten des Werkzeugs<br />

fließt und dadurch eine Kaltverfestigung<br />

erfährt, die Werkzeuge und Maschine unnötig<br />

beansprucht. Moderne Stanzmaschinen<br />

lassen heute kein Restgitter mehr übrig, was<br />

die Materialausnutzung und die Prozesssicherheit<br />

erhöht.<br />

Beim Lochen von Blechen ab 1 mm Dicke,<br />

mit konventionellen Stanzen, ist darauf zu<br />

achten, dass der kleinste Lochdurchmesser<br />

mindestens der doppelten Blechdicke entspricht.<br />

Der mögliche Lochabstand hängt<br />

hierbei von einer Vielzahl von Faktoren ab,<br />

wie der Blechdicke, Materialfestigkeit,<br />

Zähigkeit, der Anzahl der Löcher nebeneinander<br />

in Verbindung mit der Materialspannung<br />

und natürlich der Qualität der Stanzvorrichtung.<br />

Mit speziellen Stanzvorrichtungen<br />

und -werkzeugen lassen sich je nach<br />

Blechdicke aber mittlerweile auch deutlich<br />

kleinere Löcher und Lochabstände erzielen.<br />

Für alle Blechdicken gilt dabei, dass die Ausführung<br />

und Präzision der Niederhalter für<br />

das Werkstück an der Stanze besonders<br />

wichtig ist. Dort darf möglichst kein Luftspalt<br />

bzw. Spiel sein, sodass das Blech beim<br />

Herausziehen des Stempels nicht verkanten<br />

* Der Autor ist Geschäftsführer der Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei, Düsseldorf. Die Ausführungen basieren auf dem<br />

Merkblatt 822, das kostenfrei bei der Informationsstelle,<br />

Fax: +49 211 6707-344, angefordert werden kann.<br />

(120303375/1)<br />

Bild 1. Mit modernen Wasserstrahlschneidanlagen sind sogar dreidimensionales<br />

Schneiden und Schrägschnitte möglich (Foto: Modersohn).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Bild 2. Das Fließbohren ist ein geeignetes Verfahren,<br />

wenn die Materialdicke nicht ausreicht, um genügend<br />

Gewindegänge einzubringen (Foto: Modersohn).<br />

(120303375/2)<br />

kann. Sehr leistungsfähige Stanzen arbeiten<br />

deshalb mit stark federnden Niederhaltern,<br />

die das Werkstück während des Stanzvorganges<br />

zwischen Stanztisch und Niederhalterplatte<br />

fest einklemmen.<br />

Als ein kaltes, abriebarmes Trennverfahren<br />

hat sich das Wasserstrahlschneiden zu<br />

einer interessanten Verarbeitungstechnik<br />

entwickelt (Bild 1). Es gibt keine Gefügeveränderung<br />

in der Schneidzone. Mit dem<br />

dünnen Schneidstrahl steht ein universelles<br />

Werkzeug zur Verfügung, mit dem beliebige<br />

Konturen geschnitten werden können. Die<br />

Schnittkanten sind gratfrei und müssen<br />

nicht nachbearbeitet werden. Dem Hochdruckwasserstrahl<br />

mit einem Druck von bis<br />

zu über 6.000 bar wird zum Trennen von<br />

nichtrostenden Stählen meist ein abrasives,<br />

eisenfreies Schleifgranulat beigemischt. Die<br />

Wirkung ist eine Mikrozerspanung, mit der<br />

sogar noch über 150 mm dicke Profile und<br />

Bleche geschnitten werden können. Die<br />

Schneidgeschwindigkeit bestimmt dabei die<br />

Schnittqualität und Wirtschaftlichkeit. Mit<br />

modernen Anlagen sind dreidimensionales<br />

Schneiden und Schrägschnitte möglich. Die<br />

Bleche können auch mehrlagig geschnitten<br />

werden, wobei darauf zu achten ist, dass<br />

alle Tafeln immer sehr gut während des<br />

Schneidvorganges am Schneidtisch fixiert<br />

sind und nicht zu kleine Teile geschnitten<br />

werden.<br />

Alternativ können beim Laserstrahlschneiden,<br />

meist mit Gaslasern auf Kohlendioxidbasis,<br />

Teile bis zu 30 mm Dicke getrennt<br />

werden, wobei der Laserstrahl so ausgerichtet<br />

wird, dass sein Brennfleck etwa 50 m<br />

beträgt. Der reaktionsträge Stickstoff als<br />

Schneidgas wird zum Ausblasen eingesetzt.<br />

Dadurch wird ein Oxidieren der Schnittkante<br />

vermieden und bei dünneren Blechen sind<br />

die Schnittkanten, zusätzlich zur Gratfreiheit,<br />

frei von Anlauffarben und müssen<br />

nicht nachbearbeitet werden. Mit zunehmender<br />

Materialdicke allerdings kann es zur<br />

Bildung von Schneidgrat kommen, der<br />

mechanisch nachbearbeitet werden muss.<br />

Die dünnen Schnittfugen verringern Schnittverluste<br />

und ergeben senkrechte Schnittkanten,<br />

eine minimale wärmebeeinflusste<br />

Zone und geringen Wärmeverzug. Mit dieser<br />

Schneidtechnik lassen sich feinste Strukturen<br />

mit sehr spitzen Winkeln und schmalen<br />

Stegen erzeugen.<br />

Für die Feinwerktechnik wurde ein neues<br />

Kombinationsverfahren entwickelt, das<br />

einen Wasserstrahl mit 500 bar Druck und<br />

0,1 mm Durchmesser mit einem Nd:YAG-<br />

Laser so verbindet, dass der Laserstrahl in<br />

dem Wasserstrahl durch den unterschiedlichen<br />

Brechungsindex zwischen Wasser und<br />

Luft wie in einer Glasfaser geführt wird. So<br />

können Folien von 0,1 mm Dicke geschnitten<br />

werden.<br />

Zum Gewindeschneiden bei dünnen Blechen,<br />

bei denen die Materialdicke nicht ausreicht,<br />

um genügend Gewindegänge einzubringen,<br />

eröffnet das Fließbohren einen<br />

alternativen Lösungsansatz (Bild 2). Das<br />

Fließbohren ist für Blech- bzw. Wanddicken<br />

von 0,7 bis max. 5,0 mm geeignet. Je dicker<br />

das Blech, desto mehr Reibungshitze entsteht.<br />

Gängig sind daher Anwendungen bis<br />

zu einer Blechdicke von 2,0 mm und einem<br />

Lochdurchmesser von 12,0 mm. Der rotierende<br />

Fließbohrer wird unter entsprechendem<br />

Druck auf das Bauteil aufgesetzt, wo -<br />

durch so viel Reibungshitze entsteht, dass<br />

das Material weich bzw. verformbar wird.<br />

Während des Fließbohrvorgangs entweicht<br />

ein Teil des Materials zunächst nach oben.<br />

Der größte Teil aber fließt in Vorschubrichtung<br />

und bildet eine Buchse, deren Gesamtlänge<br />

bis zum Dreifachen der Ausgangsmaterialdicke<br />

beträgt. Diese ohne Spanabnahme<br />

entstandene Buchse kann als Lagerstelle<br />

dienen oder es können in einem zwei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


96 K Special: Edelstahl<br />

(120303375/3)<br />

(120303375/4)<br />

Bild 3. Plasmahandschweißgeräte werden aufgrund geringer<br />

Wärmeeinbringung, verbunden mit schmaler Wärmeeinflusszone<br />

und hoher Schweißgeschwindigkeit, vor allem im Apparate- und<br />

Behälterbau zunehmend eingesetzt (Foto: Modersohn).<br />

Bild 4. Elektrochemisches Beizen ist ideal für die Nachbearbeitung von<br />

Schweißnähten auf der Baustelle (Foto: Bymat).<br />

ten Arbeitsschritt jetzt genügend Gewindegänge<br />

eingebracht werden, um ein stabiles<br />

Gewinde mit hohen Auszugskräften zu<br />

erhalten.<br />

Neben den üblichen WIG- und MAG-<br />

Schweißverfahren stellt für Werkstücke bis<br />

10 mm Dicke das Plasmalichtbogenschweißen<br />

mit und ohne Zusatzwerkstoff eine<br />

moderne Verarbeitungsvariante dar. Vorteilhaft<br />

sind schmale Nähte und eine schmale<br />

Wärmeeinflusszone. Das Verfahren wird in<br />

der Regel maschinell angewendet und er -<br />

möglicht hohe Schweißgeschwindigkeiten.<br />

Als Plasma- und Schutzgas werden Argon<br />

bzw. Argon-Wasserstoff verwendet. Zunehmend<br />

werden vor allem im Apparate- und<br />

Behälterbau Plasmahandschweißgeräte ein-<br />

gesetzt (Bild 3). Das Mikroplasmaschweißen<br />

eignet sich besonders für sehr dünne Bauteile<br />

(Wanddicken von 0,1 bis 1,0 mm), die<br />

sich mit dem WIG-Verfahren kaum noch<br />

schweißen lassen.<br />

Voraussetzung für die Passivität des nichtrostenden<br />

Stahls ist eine metallisch blanke<br />

Oberfläche, die auch nach einem Schweißprozess<br />

auf der Baustelle wiederherzustellen<br />

ist. Hier kann das übliche Nahtbeizen mit<br />

Beizpaste durch elektrochemisches Beizen<br />

mit mobilen Handgeräten ersetzt werden<br />

(Bild 4). Dabei wird auf einem dazu vorgesehenen<br />

Handstempel ein Stück Glasfasergewebe<br />

befestigt bzw. ein Pinsel in stark<br />

verdünnte, die Umwelt nicht schädigende<br />

Phosphorsäure getaucht. An eine 24-V-<br />

Wechselstromquelle angeschlossen, wird<br />

dann das Werkzeug an der Schweißnaht<br />

entlanggeführt, Oxidschicht und Anlauffarben<br />

beseitigt und die Werkstoffoberfläche<br />

gleichzeitig passiviert, was vorteilhaft für die<br />

Korrosionsbeständigkeit ist. (sm 120303375) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ISER<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-0<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

DAMSTAHL-NIEDERLASSUNG<br />

UMGEZOGEN<br />

Langenfeld/Magdeburg. Seit Januar dieses<br />

Jahres ist die Damstahl-Niederlassung aus Burg<br />

in neue, größere Räumlichkeiten nach Magdeburg<br />

gezogen. Direkt an der Elbe gelegen, bieten<br />

die neuen Geschäftsräume mit Blick auf den<br />

Magdeburger Dom ausreichend Platz, um dem<br />

stetigen Wachstum des Unternehmens gerecht<br />

zu werden. »Schon jetzt wurde das Team um<br />

einen weiteren Mitarbeiter verstärkt, der zum<br />

einen als Key-Account-Manager im Außendienst<br />

tätig ist und zum anderen als Produktmanager<br />

unseren Bereich Fittings und Flansche verstärken<br />

soll«, freut sich Vertriebsleiter Thomas Cramer<br />

über den Zuwachs.<br />

Die Damstahl-Gruppe ist ein international aufgestelltes<br />

Handelsunternehmen für nichtrostende<br />

und säurebeständige Edelstähle mit Standorten<br />

in Deutschland, Dänemark, Schweden,<br />

Norwegen, England und den Niederlanden. Im<br />

Jahr 2010 hat die Gruppe 70.000 t Edelstahl<br />

abgesetzt. Der Zentraleinkauf arbeitet weltweit<br />

mit den besten und zuverlässigsten Lieferanten<br />

zusammen. Am Zentrallagerstandort in Langenfeld/Rheinland<br />

verfügt das Unternehmen permanent<br />

über 7.000 t nahtlose und geschweißte<br />

Rohre, Rohrzubehör, Bleche und Stabstahl.<br />

/<br />

Damstahl GmbH –<br />

Niederlassung Magdeburg<br />

Schleinufer 11<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel. +49 391 557226-50<br />

www.damstahl.com<br />

wire & Tube: Halle 3, Stand B48<br />

(sm 120303349) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


98 K Special: Edelstahl<br />

Ein neuer Weltmarktführer entsteht<br />

ThyssenKrupp und Outokumpu bündeln Edelstahlgeschäfte<br />

Essen/Espoo. ThyssenKrupp und Outokumpu haben den Zusammenschluss<br />

von Outokumpu und Inoxum, der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp,<br />

angekündigt. Damit entsteht ein neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor.<br />

Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG und das Board of Directors von<br />

Outokumpu haben den Zusammenschluss genehmigt. Der Unternehmenswert<br />

für Inoxum wurde mit rd. 2,7 Mrd. € kalkuliert.<br />

WWK Die Vereinbarung sieht vor, dass Thyssen-<br />

Krupp für die Einbringung von Inoxum einen<br />

Anteil von 29,9 % an dem neuen Unternehmen<br />

erhalten wird. Zudem wird Outokumpu<br />

1 Mrd. € in bar zahlen, um Finanzschulden<br />

von Inoxum bei ThyssenKrupp abzulösen<br />

sowie weitere Schulden von Inoxum, bestehend<br />

aus externen Finanzverbindlichkeiten<br />

und Pensionsverpflichtungen von insgesamt<br />

422 Mill. €, zu übernehmen. Darüber hinaus<br />

behält ThyssenKrupp eine Finanzforderung<br />

gegen Outokumpu im Nominalwert von 235<br />

Mill. € (Stand: 30. September 2011). Der Zu -<br />

sammenschluss muss noch von den zuständigen<br />

Regulierungsbehörden genehmigt werden.<br />

Outokumpu wird nach der Zustimmung<br />

seiner Aktionäre im Rahmen der Transaktion<br />

sein Kapital erhöhen. Bis zum Jahresende<br />

2012 soll die Transaktion abgeschlossen sein.<br />

Die Produktpaletten ergänzen sich<br />

Durch den Zusammenschluss entsteht ein<br />

neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor<br />

mit mehr als 19.000 Mitarbeitern weltweit<br />

(zum Stichtag 30. September 2011), die<br />

einen Umsatz von rd. 11,8 Mrd. € (annualisierte<br />

Pro-forma-Zahlen für den 12-Monats-<br />

Zeitraum bis 30. September 2011) generieren.<br />

Die Produktpalette und die Kundensegmente<br />

beider Partner ergänzen sich hervorragend.<br />

Während Outokumpu bei austenitischen<br />

und Duplexstählen, unter anderem<br />

für die Chemieindustrie und den Energiesektor,<br />

führend ist, zählt Inoxum zu den<br />

(120303423/1)<br />

Handschlag<br />

zwischen Heinrich<br />

Hiesinger, CEO<br />

ThyssenKrupp, und<br />

Mika Seitovirta,<br />

Chef von<br />

Outokumpu (Foto:<br />

ThyssenKrupp).<br />

führenden Unternehmen bei ferritischen,<br />

nickelfreien Stählen für die Automobilindustrie<br />

sowie Produkten der »weißen Ware«<br />

und ist darüber hinaus ein bedeutender<br />

Anbieter von Hochleistungswerkstoffen,<br />

u. a. für die Flugzeugindustrie.<br />

Das neue Unternehmen wird unter dem<br />

Namen Outokumpu firmieren, seinen Hauptsitz<br />

in Espoo, Finnland, haben und an der<br />

NASDAQ OMX in Helsinki börsennotiert sein.<br />

Mika Seitovirta, Chef von Outokumpu, wird<br />

weiterhin als CEO des neuen Unternehmens<br />

tätig sein. Als einer der zukünftigen Hauptaktionäre<br />

von Outokumpu soll Thyssen Krupp<br />

einen Sitz im Board of Directors von Outokumpu<br />

erhalten. Der finnische Staatsfonds<br />

Solidium, der einen Anteil von 30,8 % an<br />

Outokumpu hält, will die Transaktion durch<br />

eine Beteiligung an der Kapitalerhöhung<br />

unterstützen.<br />

Nachhaltige Perspektive<br />

für Beschäftigung<br />

Outokumpu geht davon aus, dass die Transaktion<br />

signifikante Synergien schafft. Sie<br />

sollen durch eine effizientere Nutzung der<br />

Kapazitäten in Europa, durch gemeinsame<br />

Vorteile bei Einkauf und Energiekosten<br />

sowie durch Optimierung von Logistik und<br />

Vertrieb erzielt werden. Dabei plant Outokumpu,<br />

die Schmelzkapazitäten zu reduzieren<br />

und die Flüssigphase am deutschen<br />

Produktionsstandort Krefeld zu schließen. In<br />

diesem Bereich arbeiten derzeit etwa 400<br />

Mitarbeiter. Die Flüssigphase in Bochum<br />

wird dagegen mindestens bis Ende 2016<br />

fortgeführt und dabei auf ihre Wirtschaftlichkeit<br />

überprüft. Derzeit sind dort 420<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Die Verhandlungspartner<br />

haben mit den Arbeitnehmervertretern<br />

eine Vereinbarung zur Standort- und<br />

Beschäftigungssicherung getroffen. Dazu<br />

zählt der grundsätzliche Verzicht auf be -<br />

triebsbedingte Kündigungen an allen deutschen<br />

Produktionsstandorten bis Ende<br />

2015. Alle Inoxum-Standorte in Deutschland<br />

werden uneingeschränkt bis mindestens<br />

2015 erhalten. ThyssenKrupp hat sich<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Edelstahl K 99<br />

außerdem vertraglich verpflichtet, bis<br />

zu 600 Mitarbeiter der Inoxum-Standorte<br />

zu übernehmen, die von einem<br />

Arbeitsplatzverlust bedroht sind.<br />

Die Flüssigphase in Krefeld wird<br />

schrittweise bis Ende 2013 eingestellt.<br />

Mindestens bis zu diesem Zeitpunkt<br />

wird auch die bestehende Bandgießanlage<br />

fortgeführt. Insgesamt soll das<br />

Kaltwalzwerk in Krefeld aufgewertet<br />

werden: Dort soll ein Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum eingerichtet<br />

werden; außerdem soll ein zusätzliches<br />

Kaltwalzvolumen von 70.000 bis<br />

90.000 t/a nach Krefeld und Dillenburg<br />

verlagert werden.<br />

ThyssenKrupp setzt Portfolioverkäufe<br />

zügig um<br />

ThyssenKrupp hatte die Trennung von<br />

Inoxum im Mai 2011 als Teil seiner strategischen<br />

Weiterentwicklung beschlossen.<br />

Der Konzern hatte im Rahmen<br />

einer Portfolio optimierung angekündigt,<br />

sich von solchen Geschäften zu<br />

trennen, für die alternative strategische<br />

Optionen außerhalb des Konzerns tragfähiger<br />

sind. Insgesamt handelt es sich<br />

dabei um Geschäfte mit einem Umsatzvolumen<br />

von rd. 10 Mrd. €. Mit der nun<br />

beschlossenen Einbringung von Inoxum<br />

hat ThyssenKrupp nur neun Monate<br />

später für rd. 80 % Prozent des zu veräußernden<br />

Umsatzvolumens Verkaufsverträge<br />

unterzeichnet oder die Transaktionen<br />

bereits abgeschlossen. Die<br />

beiden Verkaufsprozesse für Waupaca<br />

und Tailored Blanks schreiten ebenfalls<br />

planmäßig voran. (sm 120303423) K<br />

SCHLACKENABSATZ<br />

FORTGESETZT<br />

Piding. Der Max Aicher GmbH gelang es 2011,<br />

nahezu 200.000 t an Elektroofenschlacke zu verwerten.<br />

Mit dieser Steigerung übertrifft das<br />

Unternehmen den Vorjahresabsatz deutlich und<br />

baut damit seine Lagerbestände weiter stark ab.<br />

(sm 120203234) K<br />

SCHWERE PROFILSTRASSE<br />

FÜR DIE MONGOLEI<br />

Düsseldorf. Das chinesische Unternehmen<br />

Inner Mongolia Baotou Steel Union Co. Ltd. aus<br />

der Provinz Inner Mongolia hat SMS Meer den<br />

Auftrag für eine schwere Profilstraße erteilt. Mit<br />

der neuen Anlage kann Baotou künftig Träger im<br />

Abmessungsbereich von 200 bis 1.000 mm Steghöhe,<br />

Schienen von 52 kg/m bis 75 kg/m und<br />

U-förmige Spundbohlen bis zu 600 mm herstellen.<br />

Dank der modernen CCS ® -Walzgerüste<br />

(Compact Cartridge Stand) und einer Neun-<br />

Rollen-CRS ® -Richtmaschine (Compact Roller<br />

Straightener) sind Profilwechsel in nur 20 min<br />

möglich. Das sichert Baotou Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Jahreskapazität beträgt 1,2<br />

Mill. t. Zum Lieferumfang gehören die Planung<br />

und das Engineering, die technologischen Kernausrüstungen,<br />

das Training des Kundenpersonals<br />

sowie die Montage- und Inbetriebnahmeüberwachung.<br />

(sm 120303161) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


100 K Special: Edelstahl<br />

Beim Besteck ist Ästhetik gefragt<br />

WMF setzt auf Qualitätsmaterial von ThyssenKrupp Nirosta<br />

Essen. In Sachen Design, Qualität und Langlebigkeit werden von deutschen<br />

Haushalten an Besteck und Küchengeschirr hohe Ansprüche gestellt. Für<br />

den Besteck- und Küchengerätehersteller WMF ist der von ThyssenKrupp<br />

Nirosta entwickelte Werkstoff Cromargan das perfekte Material, um diese<br />

Merkmale in ihren Produkten angemessen zur Geltung zu bringen.<br />

WW K Der Designer Peter Ramminger kann<br />

auf eine mehr als 30-jährige Unternehmenszugehörigkeit<br />

bei WMF im baden-württembergischen<br />

Geislingen an der Steige zurückblicken.<br />

Von ihm stammen unzählige richtungsweisende<br />

Entwürfe für den jahrzehntelangen<br />

Erfolg von WMF. »Ambiente, Topic oder Forte«<br />

heißen einige der Erfolgsmodelle des<br />

gebürtigen Württembergers, außerdem hat<br />

er das Design für die innovative erfolgreiche<br />

Kochgeschirrserie »Premium One« gestaltet.<br />

»Besteckentwicklung steht bei uns nicht<br />

alleine da. Wir wollen Esskultur schaffen«, so<br />

Cornelius Boerner, Designmanager bei WMF.<br />

Cromargan als Glücksgriff<br />

Besonderen Anteil am Erfolg von WFM hat<br />

der Werkstoff Cromargan. »Dieses Material,<br />

das ThyssenKrupp Nirosta entwickelt hat,<br />

haben wir hier zum ersten Mal für Besteck<br />

und Küchengeschirr eingesetzt«, erklärt<br />

Thomas Dix, Sprecher von WMF. Und seiner<br />

Meinung nach ist dieser Werkstoff damals<br />

wie heute ein Glücksgriff: unverwüstlich,<br />

säurebeständig, pflegeleicht. Zudem rostet<br />

er nicht und läuft auch nicht an, wie etwa<br />

Silber. »Zwar ist Cromargan schwerer zu<br />

prägen als etwa die bis dahin verwendeten<br />

Kupfer-Zink-Nickel-Verbindungen, aber<br />

Bestecke aus diesem Material sind sehr<br />

robust und muten dennoch obendrein an<br />

wie Silber«, so Dix. Und das ist auch ein entscheidender<br />

Faktor, warum die Tischwerkzeugtüftler<br />

Material der ThyssenKrupp Ni -<br />

rosta verwenden. »Unseren Forschern und<br />

Entwicklern von WMF ist es gelungen, Cromargan<br />

so zu veredeln, dass es 150-mal<br />

kratzbeständiger wird als herkömmlicher<br />

Edelstahl: Cromargan protect war geboren«,<br />

berichtet Dix. »Starke Beanspruchung<br />

und häufiger Einsatz in der Spülmaschine<br />

können ihm nichts anhaben. Polierte Oberflächen<br />

bleiben glänzend, mattierte bleiben<br />

matt. Das Besteck sieht nach Jahren noch<br />

makellos aus – beinahe wie am ersten Tag.«<br />

Die meisten Entwürfe entstehen heute am Computer, aber dennoch müssen die<br />

Besteckdesigner auch zur klassischen Methode greifen (Foto: ThyssenKrupp).<br />

(120303146/2)<br />

Glück, Fleiß und Können<br />

Doch wie kommt man eigentlich zu so<br />

einem außergewöhnlichen Beruf wie Be -<br />

steckdesigner? Für Ramminger eine sehr<br />

einfach zu beantwortende Frage: »Glück,<br />

Fleiß und Können – dadurch bin ich Besteckdesigner<br />

geworden. Und man muss immer<br />

hellwach sein.« Neben der Ausbildung als<br />

Stahlgraveur lernte er als Modelleur alle<br />

wichtigen Tätigkeiten im Atelier ob mit Gips<br />

oder Metall kennen, bis er Besteckdesigner<br />

wurde.<br />

Heute kommen die Experten für edles<br />

Tischbesteck in der Regel von einer Hochschule<br />

und haben Industriedesign studiert.<br />

In der Entwicklungsabteilung von WMF<br />

arbeiten kontinuierlich vier Designer an neuen<br />

Entwürfen für Bestecke, Kochgeschirre<br />

und Kaffeemaschinen. Hinzu kommen bis<br />

zu 50 externe Kreative, die mit den WMF-<br />

Fachleuten eng kooperieren.<br />

»Wir arbeiten mit weltweit bekannten<br />

internationalen Designern zusammen«, so<br />

Boerner. Zeitgleich verfolgt WMF eine zwei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Edelstahl K 101<br />

Neben der Ausbildung als Stahlgraveur<br />

lernte Peter Ramminger als Modelleur alle<br />

wichtigen Tätigkeiten im Atelier von der Pike<br />

auf kennen, ob bei Arbeiten aus Gips oder<br />

Metall (Foto: ThyssenKrupp).<br />

te Strategie, auch für den eigenen Nachwuchs.<br />

Dabei spielen Designerschulen in<br />

Deutschland und Europa eine zentrale Rolle.<br />

»In den vergangenen 20 Jahren hatten wir<br />

rd. 15 Kooperationsprojekte mit Schulen, in<br />

denen junge Menschen sich intensiv mit<br />

dem Thema Design auseinandersetzen. Als<br />

Designer ist man an sich ja schon Generalist.<br />

Man kann von vielen Dingen etwas. Obendrein<br />

muss man noch über die eigene ge -<br />

stalterische Qualifikation in der Lage sein,<br />

gut zu kommunizieren«, erklärt Boerner.<br />

(120303146/1)<br />

gehen wir auf Messen, schauen uns neue<br />

Wohnstile an, durchkämmen Modekataloge<br />

und achten auch auf jüngste Stile in der<br />

Architektur, beim Autodesign oder auf neue<br />

Richtungen in der bildenden Kunst«, so<br />

Boerner. Die Designmanager wollen so neue<br />

Zielgruppen erkennen und deren Ge -<br />

schmack treffen. »Aus dem ganzen Mate rial<br />

stellen wir Mappen für die Besteckdesigner<br />

zusammen. Diese Unterlagen sollen die De -<br />

signer bei der Entwicklung ihrer gestalterischen<br />

Ideen unterstützen«, erläutert Boerner.<br />

Innerhalb von wenigen Wochen reift die<br />

Idee dann bis zum Entwurf. »Etwa sechs<br />

Wochen braucht ein Design, um ein Design<br />

zu werden«, so Ramminger.<br />

Feinabstimmung mit dem Bleistift<br />

Zwar entstehen heute die meisten Entwürfe<br />

am Computer, aber dennoch müssen die<br />

Esskulturexperten hin und wieder zur klassischen<br />

Methode greifen. »Ganz ohne Bleistift<br />

geht es nicht«, schildert Ramminger aus<br />

Erfahrung. Etwa, um in einem laufenden<br />

Prozess neue Blickwinkel zu entdecken,<br />

denn Ästhetik ist bei diesem Beruf das A<br />

und O. Dabei ist man von einer Sache bei<br />

WMF überzeugt: Der Kunde entscheidet mit<br />

dem Auge, was gut in der Hand liegt. »Satt<br />

werden, ohne sich zu verletzen, kann man<br />

auch mit billigem Besteck«, so Boerner<br />

abschließend.<br />

(sm 120303146) K<br />

Den Zeitgeist aufspüren<br />

Kommunikation ist ein zentrales Element bei<br />

der Entstehung neuer Produkte für das<br />

Kochen, Essen und Trinken. Es geht darum,<br />

neue Trends aufzuspüren und den Zeitgeist<br />

in Gestalt und Form zu bringen. »Dazu<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ThyssenKrupp AG, Inoxum<br />

ThyssenKrupp Allee 1<br />

45143 Essen<br />

Tel. +49 201 844-45130<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

RAUTARUUKKI LIEFERT STAHL<br />

FÜR NEUES POSTZENTRUM<br />

Helsinki. Der finnische Edelstahl-Rostfrei-<br />

Hersteller Rautaruukki hat einen Vertrag mit<br />

einem Volumen von 5 Mill. € unterzeichnet.<br />

Dafür liefert er Produkte für ein entstehendes<br />

30.000 m 2 großes Postzentrum im schwedischen<br />

Hallsberg. Zum Lieferumfang gehören das Stahlgerüst,<br />

Fassaden und tragende Dachstrukturen.<br />

Der Stahlerzeuger ist außerdem für das Design<br />

und den Bau verantwortlich. Der Auftrag wurde<br />

vom Hauptauftragnehmer des Projektes, der<br />

NCC Construction Sverige AB, erteilt. Er habe<br />

sich vor allem wegen der großen Erfahrung des<br />

Stahlerzeugers bei der Errichtung großer Gebäude<br />

für Rautaruukki entschieden, hieß es.<br />

Das Stahlgerüst fertigt Ruukki in seinem Werk<br />

in Peräseinäjoki/Finnland, die Fassadenelemente<br />

in Alajärvi/Finnland und die Dachprofile in Vimpeli/Finnland.<br />

Außerdem beinhaltet der Vertrag<br />

noch die Lieferung und die Installation der Hohlbrammen<br />

und Splinte.<br />

(sm 120303284) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


102 K Special: Edelstahl<br />

100 Jahre nichtrostender Stahl<br />

Brüssel. Das International Stainless Steel Forum (ISSF) hat anlässlich des 100. Geburtstages des nichtrostenden<br />

Stahls eine neue Webseite entworfen.<br />

WW K Unter www.stainlesssteelcentenary.info<br />

zeigt der Verband, wie Stahl vor 100 Jahren<br />

erfunden, patentiert und das erste Mal<br />

erzeugt wurde.<br />

Außerdem hat der Verband eine Wanderausstellung<br />

entwickelt, die erstmals am<br />

15. Mai in Peking präsentiert wird. Anschließend<br />

ist sie in verschiedenen Städten der<br />

Welt zu sehen.<br />

Auf der Webseite finden sich neben allen<br />

Veranstaltungsterminen zum runden Ge -<br />

burtstag auch viele interessante Fakten über<br />

nichtrostenden Stahl, faszinierende Bilder<br />

über den Einsatz dieses Stahls im Laufe der<br />

Zeit und eine detaillierte Schilderung über<br />

die Entwicklung des Materials sowie seine<br />

innovativen Anwendungen. Beobachter der<br />

Industrie wissen um den erfolgreichen Weg<br />

nichtrostenden Stahls. Innerhalb der vergangenen<br />

zehn Jahre ist die Erzeugung signifikant<br />

auf mehr als 31 Mill. t im Jahr 2010<br />

gestiegen. Dies lag vor allem an der sich<br />

verbreitenden Erkenntnis, dass Edelstahl-<br />

Rostfrei-Produkte nachhaltig Vorteile bieten.<br />

Die relativ geringe Belastung der Umwelt<br />

mit Kohlendioxid und die vollständige Re -<br />

cyclierbarkeit werden nach Einschätzung<br />

des ISSF dazu führen, dass nichtrostender<br />

Stahl auch künftig eine bedeutende Rolle<br />

beim Gedanken an die Umwelt spielen wird.<br />

Der ISSF wurde bei der Entwicklung der<br />

Webseite und der Wanderausstellung vom<br />

»Team Stainless« unterstützt. Dieses Team<br />

ist ein informelles Netzwerk von Industrieverbänden<br />

aus der Rostfrei- und Legierungsindustrie.<br />

Zu den Mitgliedern gehören ISSF,<br />

Euro Inox, die International Chromium<br />

Development Association (ICDA), die International<br />

Molybdenum Association (IMOA)<br />

und das Nickelinstitut.<br />

Das Logo für den Geburtstag wurde extra<br />

entwickelt. Es kann für Berichte und Aktionen<br />

benutzt werden und bedarf lediglich<br />

der Erlaubnis durch das ISSF. Das Logo zeigt<br />

die Zahl 100, drückt nach Angaben des Verbands<br />

die Strahlkraft von Rostfrei-Stahl aus<br />

und präsentiert die eleganten Anwendungsmöglichkeiten<br />

dieses Materials. Dargestellt<br />

werden sowohl Flach- und Langprodukte.<br />

www.stainlesssteelcentenary.info<br />

/<br />

(sm 120303309) K<br />

Ausgezeichnete Geschäftsführung<br />

Düsseldorf. Die Auszeichnung »Executive of the year 2011« der Stainless- und Special-Steel-Industrie<br />

ging 2011 an Benedikt Niemeyer, CEO der SCHMOLZ + BICKENBACH AG.<br />

WW K Eine sechsköpfige unabhängige Jury<br />

aus führenden Industrievorständen ehrte<br />

bereits zum fünften Mal eine Persönlichkeit,<br />

die herausragende Führungsqualitäten ge -<br />

zeigt und einen bedeutenden Beitrag zum<br />

Benedikt Niemeyer<br />

Wachstum und Erfolg der Branche geleistet<br />

hat. Die durch den Metal Bulletin und SMR<br />

(Steel and Metals Market Research) gestiftete<br />

Auszeichnung wurde dem Preisträger<br />

im Rahmen des Stainless and Special Steel<br />

Summit 2011 vor rd. 300 Führungskräften<br />

der Branche überreicht.<br />

In seiner Laudatio betonte Markus Moll,<br />

Geschäftsführer des SMR Österreich, Benedikt<br />

Niemeyer habe seit seinem Eintritt in die<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH AG im Jahr 2002<br />

den Konzern durch internes Wachstum und<br />

gezielte Akquisitionen zum Weltmarktführer<br />

im Bereich nichtrostender Langprodukte<br />

sowie zur internationalen Nummer 1 bei<br />

Werkzeugstahl weiterentwickelt. Darüber<br />

hinaus zählt die Unternehmensgruppe heute<br />

zu den zehn größten Produzenten von<br />

Ingenieurstahl weltweit. Doch im Jahr 2009<br />

traf die internationale Finanzkrise die Spezialstahlindustrie<br />

mit großer Härte und der<br />

Umsatz der Unternehmensgruppe halbierte<br />

sich. »Die Akquisitionen der vorangegangenen<br />

Jahre lasteten schwer auf der Bilanz«,<br />

verdeutlichte Moll. Dennoch lenkte Benedikt<br />

Niemeyer den Konzern mit seinen 10.000<br />

Mitarbeitern ohne größere Veräußerungen<br />

oder nennenswerten Stellenabbau durch<br />

diese schwierige Phase. Im Jahr 2010 kam<br />

der Umschwung und im laufenden Ge -<br />

schäftsjahr werden die Konzerngewinne<br />

wieder nahezu das Vorkrisenniveau erreichen.<br />

»Benedikt Niemeyer ist nicht nur ein<br />

›sunshine captain‹, sondern auch in rauer<br />

See ein charismatischer Lenker«, betonte<br />

Markus Moll. »Aus diesem Grund wurde er<br />

mit dem ›Stainless & Special Steel Executive<br />

of the Year Award‹ ausgezeichnet.«<br />

(sm 120103082) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

Special: Edelstahl K 103


104 K Special: Edelstahl<br />

Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />

Edelstahlspezialist setzt auf Bandsägen von Behringer<br />

Zirndorf. Ein Spezialgebiet der Blech + Profil Edelstahlhandelsgesellschaft<br />

ist das Trennen von Edelstahlblöcken. Hierbei vertraut das Unternehmen auf<br />

automatische Sägemaschinen von Behringer, die prozesssicher laufen und<br />

äußerst genaue Zuschnitte ermöglichen.<br />

WW K »Seit Ende 2010 läuft eine automatische<br />

Bandsäge HBP360A von Behringer bei<br />

uns präzise wie ein Schweizer Uhrwerk«,<br />

zeigt sich Geschäftsführer Roland Liebermann<br />

vom Blech + Profil Edelstahlhandel<br />

und Sägezentrum in Zirndorf von seiner<br />

neuesten Anschaffung in Sachen Sägetechnik<br />

begeistert. Daneben trennen sieben weitere<br />

Sägemaschinen des Kirchardter Maschinenbauers<br />

Edelstahl unterschiedlichster<br />

Form, Güte und Länge. Spezialisiert ist der<br />

fränkische Dienstleister vor allem auf das<br />

Trennen von Edelstahlblöcken. Das Geschäft<br />

mit Edelstahlzuschnitten läuft gut. »So gut,<br />

dass wir langsam überlegen müssen, unsere<br />

Bearbeitungsfläche zu erweitern«, erklärt<br />

Roland Liebermann, Geschäftsführer von<br />

Blech + Profil GmbH im fränkischen Zirndorf<br />

bei Nürnberg. Denn nach dem Kauf der achten<br />

Bandsägemaschine wird der Platz in den<br />

beiden großzügigen Werkshallen knapp.<br />

Als das Unternehmen 1983 gegründet<br />

wurde, startete Liebermann mit zwei Mitarbeitern<br />

und gerade mal 380 m 2 Lagerfläche<br />

– kein Vergleich zu den heutigen Dimensionen:<br />

»Wir beschäftigen aktuell 19 Mitarbeiter;<br />

sieben davon im gewerblichen Bereich«,<br />

so der Geschäftsführer. Dem Kunden stehen<br />

heute auf einer Lagerfläche von 2.000 m 2<br />

mehr als 3.500 Artikel sofort ab Lager zur<br />

Verfügung. Allein das Lager für Edelstahlblöcke<br />

umfasst rd. 250 t Material. An Stabmaterial<br />

liegen rd. 100 t im Lager. »Der An -<br />

teil an Blechzuschnitten mit der Tafelschere<br />

ist im Laufe der Jahre dagegen zurückgegangen«,<br />

erläutert Liebermann.<br />

Die jüngste Investition bei Blech + Profil ist eine automatische Geradschnittbandsäge HBP360A<br />

von Behringer (Fotos: Behringer).<br />

(120303147/1)<br />

Blockzuschnitte bieten<br />

hohes Einsparpotenzial<br />

Seit sechs Jahren ist Blech + Profil im Bereich<br />

Blocksägen aktiv und beobachtet in diesem<br />

Segment eine steigende Nachfrage. Mit<br />

zwei leistungsstarken Vertikalbandsägen<br />

LPS 60T von Behringer werden Blöcke zwischen<br />

30 mm und 450 mm getrennt. »Für<br />

Kunden, die Flach- und Vierkantmaterial<br />

benötigen, bietet das Trennen vom Block<br />

enormes Einsparpotenzial. Mit unseren Vertikalblockbandsägen<br />

trennen wir direkt und<br />

hochpräzise das erforderliche Maß, anstatt<br />

es mühsam aus rundem Vollmaterial zu<br />

gewinnen, wie es bei vielen noch durchaus<br />

üblich ist. Damit sparen unsere Kunden<br />

knapp 60 % Material«, beschreibt Liebermann<br />

die Vorteile von Blockzuschnitten.<br />

Gearbeitet wird in zwei Schichten, sodass<br />

drei oder vier Mitarbeiter die Sägemaschinen<br />

bestücken, beaufsichtigen und die Zu -<br />

schnitte kommissionieren. »Das klappt sehr<br />

gut, da die Behringer-Sägen im Automatikbetrieb<br />

prozesssicher laufen. Sogar die<br />

Nacht hindurch können wir bedienerlos Aufträge<br />

abarbeiten«, erklärt Verkaufsleiter<br />

André Buttkewitz. Bevor die Spätschichtmitarbeiter<br />

Feierabend machen, bestücken sie<br />

die Bandsägen nochmals. »Die Behringer-<br />

Sägen arbeiten extrem präzise; selbst zäher<br />

Edelstahl macht keine Probleme. Wir haben<br />

beispielsweise weniger als drei Zehntel Millimeter<br />

Abweichung bei einem Material von<br />

500 mm x 300 mm«, so Lagerverantwortlicher<br />

und Maschinenbediener Uwe Bäckert.<br />

Optionale Features wie »Auto Feed Control«<br />

sorgen dafür, dass der Maschinenbediener<br />

lediglich am Bedienpanel den aufgelegten<br />

Werkstoff auswählen muss, die Steuerung<br />

regelt dann den Vorschub und die<br />

Schnittgeschwindigkeit automatisch. Der<br />

extra starke Antrieb sorgt für einen ruhigen<br />

Lauf und viel Kraft beim Sägen im unteren<br />

Drehzahlbereich. Hohe Späneauswürfe und<br />

größere Spänebehälter machen das Spänehandling<br />

leichter. Je nach Auftragslage trennen<br />

auch die beiden automatischen Bandsägemaschinen<br />

HBP513A sowie die HBP-<br />

430A und die kleinere HBP360A Edelstahl-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Edelstahl K 105<br />

direkt an den Maschinen- und Anlagenbau, den Formen- und Werkzeugbau,<br />

an Metallbaubetriebe, die chemische und Nahrungsmittelindustrie<br />

sowie an über 80 Stahlhändler im In- und Ausland.<br />

Für die Zukunft gut aufgestellt<br />

Geschäftsführer Roland Liebermann blickt optimistisch in die<br />

Zukunft. Und das hat seine Gründe. »Uns ist es gelungen, den Generationswechsel<br />

in der Leitung unseres Unternehmens optimal zu<br />

lösen«, freut er sich. Mit seinem Sohn hat er einen kompetenten<br />

Nachfolger, der sich bereits seit geraumer Zeit in die Materie einarbeitet<br />

und auch schon zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben<br />

übernommen hat. »Thomas ist meine rechte Hand geworden,<br />

zusammen mit unserem langjährigen Verkaufsleiter André Buttkewitz.«<br />

Viele Branchen setzen auf den beständigen Werkstoff Edelstahl,<br />

sodass die Nachfrage gut ist. »Wir planen deshalb, künftig auf<br />

einschlägigen Messen präsent zu sein, da wir dort direkt mit Interessenten<br />

in Kontakt treten können«, ergänzt André Buttkewitz.<br />

(sm 120303147) K<br />

Das Leistungsspektrum von Blech + Profil umfasst sowohl kleine Teile<br />

und Abschnitte als auch Materialien mit größerem Querschnitt<br />

(Foto: Behringer).<br />

(120303147/2)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand E53<br />

Blech + Profil RL Edelstahl handelsgesellschaft mbH<br />

Robert-Bosch-Straße 8 – 12<br />

90513 Zirndorf<br />

Tel. +49 911 96999-0<br />

www.blechprofil.de<br />

blöcke. In der Regel jedoch werden die horizontalen Bandsägemaschinen<br />

für die Kommissionierung von Stabstahl oder Rohren<br />

eingesetzt. Gerade bei der Vielfalt an Querschnitten und Längen<br />

müssen die Maschinen flexibel einsetzbar sein. »Diesbezüglich<br />

konnten wir auf die Beratung und den Service von Behringer zählen.<br />

Wir sind ja schon fast 15 Jahre in gutem Kontakt miteinander und<br />

wenn es mal klemmt, ist jemand da, der sich darum kümmert«, so<br />

Liebermann.<br />

Großes Lager und eigener Fuhrpark<br />

Als verlängerte Werkbank zahlreicher Kunden im europäischen Inund<br />

Ausland kommt es bei Blech + Profil vor allem auf Termintreue<br />

und schnelle Lieferung an. »Unser großer Vorteil ist, dass wir mit rd.<br />

19 verschiedenen Edelstahlwerkstoffen so ziemlich alles bieten können,<br />

was der Markt fordert. Zudem halten wir viele Querschnitte und<br />

Längen auf Lager vor«, erzählt Liebermann. Da sei eine Lieferung<br />

von heute auf morgen mit dem eigenen Fuhrpark oder mit Paketdienstleistern<br />

kein Problem. »Wenn wir uns spezielle Materialien erst<br />

besorgen müssten, hätten wir so manchen Kunden, der es eilig hat,<br />

schon verloren«, ergänzt er. Blech + Profil liefert seine Zu schnitte<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


106 K Special: Edelstahl<br />

»Krawattenmann 2011« erhält Edelstahlschlips<br />

Krefeld. Bereits zum 35. Mal wurde vom Deutschen Mode-Institut (DMI) und seit einigen Jahren<br />

in Kooperation mit der Stadt Krefeld der Titel »Krawattenmann des Jahres« vergeben.<br />

(120203231/1)<br />

Krawattenmann-Award (Foto: ThyssenKrupp)<br />

WWK Der Titelträger wurde am 20. Dezember<br />

2011 bekannt gegeben – er erhält eine von<br />

Metallkünstler Björn Kaufner geschaffene<br />

stilisierte Krawatte aus Edelstahl der Thyssen-<br />

Krupp Nirosta. Der Preis wurde »aus Respekt<br />

dem kommenden Preisträger gegenüber«<br />

erstmalig in Berlin verliehen – zum Krawattenmann<br />

2011 wurde Entertainer Hape<br />

Kerkeling ernannt.<br />

Die Skulptur besteht aus einer auf einem<br />

mehrstufigen Glassockel platzierten Krawatte<br />

aus kaltgewalztem Edelstahl. Den ca.<br />

32 cm langen Ausschnitt für die Krawatte<br />

fertigte Kaufner in Handarbeit aus einem<br />

Rohr. Gleiches gilt auch für den Krawattenknoten,<br />

der aus einem Edelstahlrohr ge -<br />

schnitten und dann per WIG-Schweißen<br />

befestigt wurde. »Bereits seit sechs Jahren<br />

habe ich die Ehre, dieses kleine Kunstwerk<br />

für den Preisträger herstellen zu dürfen. Das<br />

edle Material ist hierbei auch Sinnbild für die<br />

Eleganz und den Stil des Krawattenmannes«,<br />

erläutert Kaufner sein Werk.<br />

Der »Krawattenmann« wird seit 1965<br />

jährlich vom Deutschen Mode-Institut er -<br />

nannt. »Wir ehren jedes Jahr eine Persönlichkeit<br />

des öffentlichen Lebens, die durch<br />

ihr Erscheinungsbild die Krawatte stilvoll in<br />

Szene setzt«, erklärt Gerd Müller-Thomkins,<br />

Geschäftsführer des Instituts. Erster Preisträger<br />

war Schauspieler und Moderator Hans-<br />

Joachim Kulenkampff. Ihm folgten weitere<br />

bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Fernsehen<br />

und Sport. Im Jahr 2010 erhielt ZDF-<br />

Anchormann Claus Kleber die Auszeichnung.<br />

Ehrung für Kerkeling<br />

oder Schlämmer<br />

Kerkeling, u. a. Comedian und Fernsehmoderator,<br />

nahm die stilisierte Krawatte im<br />

Hotel Kempinski in Empfang. Die Entscheidung<br />

des Deutschen Mode-Institutes dürfte<br />

viele Beobachter verwundert haben, da sich<br />

Hape Kerkeling kaum mit Krawatte zeigt.<br />

Anders hingegen jedoch sein Alter Ego<br />

Horst Schlämmer. Die von Kerkeling erdachte<br />

Figur präsentiert sich gern mit einer goldenen<br />

Krawatte.<br />

(sm 120203231) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


108 K Special: Edelstahl<br />

Rostfrei-Produktion im dritten Quartal 2011 überraschend stark<br />

Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostendem Rohstahl ist in den ersten neun Monaten 2011 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 3,6 % auf 24,2 Mill. t gestiegen.<br />

WWK Das geht aus vorläufigen Berechnungen<br />

des International Stainless Steel Forum (ISSF)<br />

hervor. Davon wurden allein im dritten<br />

Quartal 7,7 Mill. t Stahl hergestellt und<br />

damit mehr als je zuvor im Zeitraum von<br />

Anfang Juli bis Ende September 2011.<br />

Allerdings entwickelte sich die Stahlproduktion<br />

in den verschiedenen Regionen<br />

der Welt sehr unterschiedlich. In Asien, ohne<br />

die Einbeziehung von China, sank die Erzeugung<br />

von nichtrostendem Rohstahl in den<br />

ersten neun Monaten um 1,9 %. Dabei variierten<br />

die Veränderungen in den einzelnen<br />

Ländern zwischen – 33 % in Taiwan und<br />

+ 10 % in Indien.<br />

China steigerte seine Produktion von Ja -<br />

nuar bis Ende September indes um 12,8 %<br />

auf 9,4 Mill. t. Damit vereint das Land mittlerweile<br />

rd. 39 % der weltweiten Rostfrei-<br />

Rohstahlerzeugung auf sich. Im Vorjahr<br />

waren es noch 36 %. Am Ende des dritten<br />

Quartals kam so rd. zwei Drittel des weltweit<br />

erzeugten Rostfrei-Rohstahls aus Asien einschließlich<br />

China. Eine weitere Erhöhung<br />

dieses Anteils wird erwartet.<br />

Westeuropa/Afrika ist die weltweit drittgrößte<br />

Rostfrei-Stahl erzeugende Region. In<br />

den ersten neun Monaten sank die Herstellung<br />

allerdings um 0,7 % auf knapp 6<br />

Mill. t. In der Region Amerika verringerte sich<br />

die Produktion um 5,5 % auf 1,929 Mill. t<br />

und in Mittel- und Osteuropa stieg sie um<br />

20,4 % auf 303.000 t, blieb damit aber insgesamt<br />

noch auf einem sehr geringen Niveau.<br />

Allein im dritten Quartal erreichte die Rohstahlerzeugung<br />

mit einem Anstieg von<br />

3,1 % auf 7,730 Mill. t. einen nie in diesem<br />

Zeitraum verzeichneten Rekord. Dabei<br />

stammt das Plus ausschließlich aus Asien<br />

inklusive China. In Mittel- und Osteuropa<br />

schwächte sich die Rohstahlerzeugung<br />

indes im dritten Quartal 2011 im Vergleich<br />

zum Vorquartal ab, verbesserte sich aber im<br />

Vergleich zum dritten Quartal 2010. In<br />

Westeuropa und Afrika sowie in Amerika<br />

verringerte sich die Herstellung im dritten<br />

Quartal 2011 sowohl im Vergleich zum<br />

zweiten Quartal als auch im Vergleich zum<br />

Drittquartal des Vorjahres.<br />

(sm120303359) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Special: Edelstahl K 109<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

VIER EDELSTAHL-ROSTFREI-<br />

KONFERENZEN IM JAHR 2012<br />

Reutte/Tirol. SMR – Steel & Metals Market<br />

Research (SMR) gibt bekannt, dass es 2012 vier<br />

Edelstahl-Rostfrei-Konferenzen geben wird, die<br />

von SMR, Metall Bulletin (MB) und American<br />

Metal Market (AMM) organisiert werden: die<br />

»1 st International Brazilian and Latin American<br />

Stainless Steel Conference« in Rio de Janeiro vom<br />

5. bis 6. Juni 2012 organisiert von SMR & AMM;<br />

die »7 th Asian Stainless Steel Conference« in<br />

Singapur vom 26. bis 27. Juni 2012 inkl. einer<br />

Unternehmensbesichtigung bei Bahru Stainless,<br />

Acerinox, organisiert von SMR & MB; der »11 th<br />

Stainless and Special Steel Summit« in Stockholm<br />

vom 12. bis 14. September 2012 organisiert<br />

von SMR & MB; und schließlich noch die »26 th<br />

Stainless & its Alloys Conference« in Chicago<br />

vom 25. bis 26. September 2012 organisiert<br />

von SMR & AMM.<br />

www.smr.at<br />

(sm 120303355) K<br />

/<br />

5th INTERNATIONAL<br />

STAINLESS STEEL SYMPOSIUM<br />

Xanten/Düsseldorf. Eine der wichtigsten<br />

Edelstahl-Rostfrei-Veranstaltungen des Jahres<br />

2012 wird vom 18. bis 20. September 2012 in<br />

Düsseldorf stattfinden. Das 5. International<br />

Stainless Steel Symposium ist Bestandteil einer<br />

Reihe von sehr erfolgreichen Veranstaltungen,<br />

die zuvor in Zürich, Stresa/Italien, Dubai/VAE und<br />

Birmingham/UK stattgefunden haben. Das Symposium,<br />

dessen Gastgeber die Fachzeitschriften<br />

Focus Rostfrei und Stainless Steel Focus sind,<br />

wird von namhaften Teilnehmern der internationalen<br />

Edelstahl-Rostfrei-Märkte beachtet und<br />

unterstützt. Ein zusätzliches Highlight des Symposiums<br />

ist die begleitende, exklusive Ausstellung<br />

am 19. und 20. September 2012.<br />

www.stainless-symposium-2012.com<br />

/<br />

(sm 120303334) K<br />

7. INTERNATIONAL STAINLESS<br />

STEEL EXHIBITION 2013<br />

Düsseldorf/Brünn. Am 14. und 15. Mai<br />

2013 treffen sich Edelstahl-Rostfrei-Hersteller,<br />

-Distributeure, -Verarbeiter sowie Anbieter von<br />

Be- bzw. Verarbeitungsanlagen und Zulieferer<br />

zur Stainless 2013 – International Stainless Steel<br />

Exhibition im tschechischen Brünn. Die Veranstaltung<br />

findet alle zwei Jahre in Tschechien statt<br />

und ist inzwischen eines der bedeutendsten<br />

Ereignisse der Edelstahl-Rostfrei-Branche weltweit.<br />

Sie gilt darüber hinaus als Tor zu wachsenden<br />

Märkten in Zentral- und Osteuropa.<br />

www.stainless-2013.com<br />

/<br />

(sm 120303332) K<br />

OUTOKUMPU LIEFERT<br />

QUARTOBLECHE FÜR<br />

FUSIONSFORSCHUNGSPROJEKT<br />

Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu<br />

liefert 350 t Quartobleche für das japanische<br />

Fusionsforschungsprojekt JT-60SA. Ziel<br />

dieses Projektes ist die Energiegewinnung aus<br />

der Verschmelzung von Atomkernen.<br />

Der im Mittelpunkt dieses Forschungsprojektes<br />

stehende Testreaktor ITER (International<br />

Themonuclear Experimental Reactor) soll zeigen,<br />

dass dies möglich ist.<br />

Der Vorteil der Kernfusion im Vergleich zur<br />

Kernspaltung ist zum einen der höhere Energieertrag<br />

per eingesetzter Brennstoffeinheit und<br />

zum anderen der nichtradioaktive Abfall.<br />

Die nichtrostenden Quartobleche, die einen<br />

geringen Kobaltanteil aufweisen, sollen Teil des<br />

Kältereglers werden, der die Hülle des Reaktors<br />

bildet. Dieser Kälteregler wird in Spanien für die<br />

japanische Atomenergiebehörde (JAEA) hergestellt.<br />

Outokumpu hatte bereits 355 t Quartobleche<br />

im April 2011 an den spanischen Anlagenbauer<br />

IDESA geliefert, der für das lokale Energieforschungszentrum<br />

CIEMAT einen entsprechenden<br />

Kälteregler hergestellt hat.<br />

Outokumpu ist regelmäßiger Lieferant der Nu -<br />

klearindustrie. Nichtrostende Stähle mit einem<br />

geringen Kobaltgehalt werden häufig in den<br />

Teilen der Anlagen eingesetzt, in denen Korrosionswiderstand,<br />

Durchlässigkeit und Reinheit<br />

eine große Rolle spielen.<br />

(sm 120303215) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


110 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

5.-7.3.2012<br />

Köln<br />

USETEC<br />

Weltmesse für Gebraucht-Technik<br />

Koelnmesse GmbH +49 221 821-0<br />

www.eisenwarenmesse.de<br />

6.-7.3.2012<br />

Düsseldorf<br />

6.-10.3.2012<br />

Hannover<br />

13.3.2012<br />

Frankfurt<br />

16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2012«<br />

EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3647<br />

www.handelsblatt<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

CeBIT Deutsche Messe, Hannover +49 511 89-0<br />

www.cebit.de<br />

Dow Jones Forum Euro- & Schuldenkrise Dow Jones News GmbH +49 69 29725-155<br />

www.dowjones-events.de<br />

13.-15.3.2012<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2012 – 10. Intern. Fachmesse für<br />

Distribution, Material- und Informationsfluss<br />

Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH +49 89 32391-253<br />

www.logimat-messe.de<br />

14.-16.3.2012<br />

Visakhapatnam/<br />

Kolkata, Indien<br />

14.-17.3.2012<br />

Augsburg<br />

6 th International Iron & Steel Making Conference Steel & Metallurgy +91 98300 05186 / 98310 67975<br />

www.steelmetallury.com<br />

GrindTec 2012 –<br />

Internationale Fachmesse für Schleiftechnik<br />

AFAG Messen und Ausstellungen GmbH +49 58982 390<br />

www.grindtec.de<br />

19.-21.3.2012<br />

Berlin<br />

Laser Optics Berlin<br />

Internationale Fachmesse und Kongress<br />

Messe Berlin GmbH +49 30 3038-2056<br />

www.messe-berlin.de<br />

20.-22.3.2012<br />

Moskau<br />

26.-30.3.2012<br />

Düsseldorf<br />

15 th Russian Automotive Forum Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />

www.adamsmithconferences.<br />

com<br />

wire & Tube 2012 Messe Düsseldorf +49 211 4560-01<br />

www.tube.de / www.wire.de<br />

27.3.2012<br />

Stuttgart<br />

Seminar »Kostenoptimierung Schmiedeteile-<br />

Freiformschmieden«<br />

BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />

und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-250<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

27.3.2012<br />

Stuttgart<br />

Seminar »Kostenoptimierung Schmiedeteile –<br />

Gesenkschmieden«<br />

BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />

und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-250<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

29.-31.3.2012<br />

Parma<br />

MECSPE / MOTEK senaf +39 02 3320391<br />

www.senaf.it<br />

13.4.2012<br />

Duisburg<br />

Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />

BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />

und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-299<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

16.-17.4.2012<br />

Istanbul<br />

Steel Success Strategies<br />

Metal Bulletin Events<br />

World Steel Dynamics<br />

+44 20 7779 7999<br />

www.metalbulletin.com/events<br />

17.-19.4.2012<br />

Moskau<br />

17.-19.4.2012<br />

Frankfurt/Main<br />

17.-20.4.2012<br />

Karlsruhe<br />

23.-24.4.2012<br />

Kiew/Ukraine<br />

23.-27.4.2012<br />

Hannover<br />

24.-26.4.2012<br />

Hannover<br />

2 nd Conference Russian Oil and Gas Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />

www.adamsmithconferences.<br />

com<br />

9. BME Stahl-Forum BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

PaintExpo +49 7022 60255 0<br />

www.paintexpo.de<br />

CIS Steel and Raw Materials in the World Markets Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />

www.adamsmithconferences.<br />

com<br />

Hannover Messe 2012 Deutsche Messe +49 511 89-0<br />

www.hannover-messe.de<br />

Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814 400<br />

Hannover.fastenerfair.com<br />

24.-26.4.2012<br />

Berlin<br />

8.-10.5.2012<br />

Chemnitz<br />

8.-11.5.2012<br />

Stuttgart<br />

8. Internationale Fachmesse für<br />

automatische Identifikation EURO ID<br />

LiMA – Internationale Fachmesse & Symposium<br />

für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau<br />

26. Control – Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

Informa Business Communication +49 211 9686-3380<br />

www.ibc-informa.com<br />

Messe Chemnitz +49 371 38038-300<br />

www.lima-chemnitz.de<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />

www.schall.messen.de<br />

9.-11.5.2012<br />

Aachen<br />

AKL‘12 – International Laser Technology Congress Fraunhofer ILT +49 241 8906-505<br />

www.lasercongress.org<br />

9.-12.5.2012<br />

Bologna<br />

Messe: Lamiera 2012<br />

Senaf<br />

UCIMU<br />

+39 02 33320931<br />

www.lamiera.net<br />

10.5.2012<br />

Mailand<br />

10.5.2012<br />

Solingen<br />

Eurometal<br />

Steel Net Forum<br />

12. Deutscher Brennschneidtag ®<br />

Ganzheitlicher Kongress & Messe<br />

Eurometal, Luxemburg +352 26259026<br />

www.eurometal.net<br />

Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG +49 212 2471047<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


112 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

6th INTERNATIONAL IRON &<br />

STEEL MAKING CONFERENCE<br />

Visakhapatnam/Kolkata. Steigende Rohmaterialpreise,<br />

Nachlassen der Nachfrage im<br />

Automobil- und Bausektor sowie die Krise auf<br />

den Aktienmärkten haben das Wachstum der<br />

indischen Stahlindustrie deutlich beeinflusst.<br />

Darüber hinaus gab es viele weitere Einflüsse,<br />

die bestehende und neue Stahlprojekte verlangsamt<br />

haben. Vor diesem Hintergrund wird die<br />

indische Fachzeitschrift STEEL & METALLURGY<br />

vom 15. bis zum 16. <strong>März</strong> 2012 in der Stahlstadt<br />

Visakhapatnam, an der Ostküste Indiens,<br />

die »6th International Iron & Steel Making Conference«<br />

organisieren. Das Motto lautet: »Success<br />

& Survival Strategies«. Rohmaterialien und<br />

Technologien werden neben anderen Themen<br />

die Konferenz beherrschen.<br />

www.steelmetallurgy.com/interface/<br />

seminar_brochure.php<br />

/<br />

KOSTENOPTIMIERUNG<br />

SCHMIEDETEILE<br />

(sm 120203178) K<br />

Frankfurt/Main. Kostentransparenz ist eine<br />

der wichtigsten Voraussetzungen, damit Einkäufer<br />

ihre Materialgruppe bestmöglich beherrschen.<br />

Nur wenn sie die Kostenstrukturen verstehen,<br />

können sie die passende Einkaufsstrategie<br />

für ihr Unternehmen ableiten. Bei Schmiedeteilen<br />

wird aber die Kostenstruktur durch Zuschläge<br />

(Materialteuerungs-, Energie-, Legierungszuschläge)<br />

oft verschleiert. In dem Seminar »Kostenoptimierung<br />

Schmiedeteile«, das zum Thema<br />

Freiformschmieden am 26. <strong>März</strong> und zum Thema<br />

Gesenkschmieden am 27. <strong>März</strong> 2012 in<br />

Stuttgart stattfindet, lernen die Teilnehmer, die<br />

Kostenstrukturen ihrer Lieferanten richtig einzuschätzen,<br />

Potenziale zu bestimmen und in ihrer<br />

Einkaufsstrategie umzusetzen.<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

/<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />

(sm 120303328) K<br />

Frankfurt/Main. Das Seminar »Stahleinkauf<br />

kompakt« startet jeweils am 13. April, am<br />

4. Juni und am 20. November 2012 in Duisburg.<br />

Es richtet sich speziell an Neu- und Quereinsteiger<br />

im Bereich Stahleinkauf sowie an alle<br />

am Stahleinkauf beteiligten Fachkräfte, die in nur<br />

zwei Tagen einen umfassenden Überblick über<br />

diese hochvolatile Materialgruppe erhalten und<br />

ihr Wissen zu Markt, Werkstoff und Beschaffungsstrategien<br />

auffrischen möchten. Die Teilnehmer<br />

besuchen die Stahlherstellung bei<br />

ThyssenKrupp oder den Hüttenwerken Krupp<br />

Mannesmann und erhalten wesentliche Informationen<br />

zum Werkstoff Stahl. Referenten des<br />

Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf<br />

und Logistik e.V. (BME) geben einen kompakten<br />

Überblick über die Stahlwelt (Marktstrukturen,<br />

Preisstrukturen und Rahmenbedingungen) sowie<br />

entsprechende Einkaufsstrategien und -instrumente.<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

/<br />

9. BME STAHL-FORUM<br />

(sm 120303327) K<br />

Frankfurt/Main. Wie groß der Einfluss auf die<br />

Stahlpreise bei den aktuell gut gefüllten Lägern<br />

der Weiterverarbeiter ist, bleibt noch ungewiss.<br />

Es wird für Stahleinkäufer im ersten Halbjahr<br />

2012 darauf ankommen, sich möglichst flexibel<br />

einzudecken, relativ kurz laufende Verträge mit<br />

Sprechklausel auszuhandeln und das eigene<br />

Nachfragepotenzial in den Verhandlungen auszuspielen.<br />

Auf dem 9. BME Stahl-Forum, das vom<br />

17. bis 19. April 2012 in Düsseldorf stattfindet,<br />

werden u.a. folgende Fragestellungen diskutiert:<br />

Was passiert mit den Preisen und Mengen? Wo<br />

liegen Optimierungspotenziale für die Stahlversorgung<br />

auch in der Zusammenarbeit mit Stahlherstellern<br />

und Handel? Welche Vertragslaufzeiten<br />

und -klauseln sollten in der aktuellen<br />

Wirtschaftssituation ausgehandelt werden?<br />

Welchen Einfluss übt China aus?<br />

www.bme.de/stahlforum<br />

/<br />

(sm 120303329) K<br />

PAINTEXPO, LEITMESSE FÜR<br />

INDUSTRIELLE LACKIERTECHNIK<br />

Oberboihingen. Das Ausstellungsspektrum<br />

der PaintExpo, der internationalen Leitmesse für<br />

industrielle Lackiertechnik, die vom 17. bis 20.<br />

April 2012 auf dem Messegelände Karlsruhe<br />

stattfindet, reicht von der Vorbehandlung bis zur<br />

Qualitätskontrolle. Die Teilnehmer kommen aus<br />

den Bereichen Anlagen- und Applikationstechnik,<br />

Lacke, Trocknungs- und Vernetzungssysteme,<br />

Transportsys teme, Automatisierungslösungen<br />

und Lackier roboter, Vorbehandlung,<br />

Test- und Messtechnik, Qualitätskontrolle,<br />

Umwelt- und Filtrationstechnik, Zubehör, Verbrauchsmaterialien,<br />

Dienst leistungen und Entlacken<br />

– darunter nahezu alle Markt- und Technologieführer.<br />

Dadurch wird die kommende Veranstaltung<br />

mit dem weltweit größten Angebot für<br />

das Nasslackieren, Pulverbeschichten und Coil-<br />

Coating aufwarten können.<br />

/www.paintexpo.de (sm 110902424) K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Januar 2012<br />

Düsseldorf. Im Januar wurden in Deutschland<br />

knapp 3,4 Mill. t Rohstahl produziert. Im<br />

Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat<br />

lag die Erzeugung um 8,5 % niedriger.<br />

Gegenüber dem Vormonat stieg sie jedoch<br />

um rd. 10 % an. Angesichts einer zuletzt<br />

wieder verbesserten Auftragslage dürfte sich<br />

die Produktion in den kommenden Monaten<br />

lebhafter entwickeln.<br />

(sm 120303452) K<br />

INTERNATIONALER DESIGNPREIS<br />

FÜR KEMPPI<br />

Butzbach. Kemppi wurde für seine neue Produktfamilie<br />

Kempact RA in der Kategorie für<br />

industrielles Produktdesign mit dem hoch ge -<br />

schätzten iF product design award 2012 ausgezeichnet.<br />

Die Produktfamilie Kempact RA schafft einen<br />

völlig neuen Standard im Bereich kompakter<br />

MIG/MAG-Schweißmaschinen. Diese für die<br />

Ansprüche modernster Schweißwerkstätten ausgelegten<br />

Maschinen sind auf einzigartige Weise<br />

elegant und praktisch gestaltet. Der Schwerpunkt<br />

liegt dabei auf hoher Qualität und kundengerechter<br />

Funktionalität, um einen effizienten,<br />

akkuraten und leistungsorientierten Schweißbetrieb<br />

zu gewährleisten. Ein wichtiges Instrument<br />

beim Produktdesignverfahren war eine Nutzerumfrage,<br />

bei der Benutzer aus verschiedenen<br />

Ländern befragt sowie unterschiedliche Einsatzbereiche<br />

beobachtet wurden. Das Resultat: eine<br />

Schweißmaschine, die sich problemlos verschiedensten<br />

Anforderungen anpasst.<br />

www.kemppi.com<br />

/<br />

(sm 120203135) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

K 113


114 K Recht<br />

Alles, was RECHT ist<br />

von Christoph Burgmer und Christian H. Fischer<br />

Christoph Burgmer (links)<br />

Christian H. Fischer (rechts)<br />

Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />

Graf-Adolf-Straße 16<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 586777-0<br />

www.burgmer.com<br />

Freistellung des Arbeitnehmers<br />

während jahresübergreifender<br />

Kündigungsfrist<br />

Bei einer jahresübergreifenden Kündigungsfrist<br />

kann der Arbeitgeber die Freistellungserklärung<br />

zum Zweck der Erfüllung<br />

des Urlaubsanspruchs auch – soweit<br />

kein abweichender Festlegungswunsch<br />

des Arbeitnehmers verbindlich ist – im<br />

Vorgriff auf das Urlaubsjahr abgeben. Die<br />

Erklärung muss so eindeutig sein, dass<br />

der Arbeitnehmer erkennen kann, ob der<br />

Anspruch auf den gekürzten Vollurlaub<br />

oder der Anspruch auf den Vollurlaub<br />

erfüllt werden soll. Zweifel gehen zulasten<br />

des Arbeitgebers.<br />

Im Jahr 2006 kündigte die Arbeitgeberin das<br />

Arbeitsverhältnis mit dem Arbeitnehmer<br />

zum 31.03.2007. Im Kündigungsschreiben<br />

stellte die Arbeitgeberin den Arbeitnehmer<br />

»unter Anrechnung seiner Urlaubstage«<br />

und Fortzahlung seiner Bezüge von der<br />

Arbeit frei. Die Kündigung war unwirksam.<br />

Das BAG entschied, dass dem Arbeitnehmer<br />

noch Resturlaub aus dem Jahr 2007 zustehe.<br />

Durch die erfolgte Freistellung habe die<br />

Arbeitgeberin nicht den vollen Urlaubsanspruch<br />

des Arbeitnehmers für das Jahr 2007<br />

erfüllt. Der Arbeitnehmer muss deutlich verstehen<br />

können, in welchem Umfang der<br />

Arbeitgeber den Urlaubsanspruch erfüllen<br />

will. Unklarheiten gehen zulasten des<br />

Arbeitgebers. Da die Arbeitgeberin mit der<br />

Freistellungserklärung gleichzeitig die Kündigung<br />

des Arbeitsverhältnisses zum<br />

31.03.2007 erklärt hat, hat sie für den<br />

Arbeitnehmer erkennbar zum Ausdruck<br />

gebracht, dass das Arbeitsverhältnis zum<br />

31.03.2007 enden werde. In diesem Falle<br />

hätte der Kläger aber nur einen Teilurlaubsanspruch<br />

erworben. Für den Arbeitnehmer<br />

war somit nicht zweifelsfrei zu<br />

erkennen, ob die Arbeitgeberin während<br />

der Freistellung auch den über den Teilurlaubsanspruch<br />

hinausgehenden Jahresurlaub<br />

gewähren wollte. Die Entscheidung<br />

zeigt, dass Freistellungserklärungen eindeutig<br />

zu formulieren sind. Sie müssen erkennen<br />

lassen, in welchem Umfang der Arbeitgeber<br />

Urlaubsansprüche des Arbeitnehmers<br />

erfüllen will. Dies gilt insbesondere bei jahresübergreifenden<br />

Kündigungsfristen. Während<br />

der Kündigungsfrist erwirbt der Arbeitnehmer<br />

nämlich zu Jahresbeginn neue Ur -<br />

laubsansprüche. Der Arbeitgeber muss in<br />

den Freistellungserklärungen – vorsorglich<br />

für den Fall der Unwirksamkeit der Kündigung<br />

– klarmachen, den Anspruch des<br />

Arbeitnehmers auf den vollen Jahresurlaub<br />

erfüllen zu wollen. Es muss deutlich werden,<br />

dass auch solche Ansprüche erfüllt werden<br />

sollen, die aufgrund der eventuellen Unwirksamkeit<br />

der Kündigung noch für die Zeit<br />

nach Ablauf der Kündigungsfrist entstehen.<br />

BAG, Urteil vom 17.05.2011 – 9 AZR 189/10<br />

Kündigung wegen<br />

Arbeitsverweigerung aus<br />

Glaubensgründen<br />

Verweigert der Arbeitnehmer die Ausführung<br />

einer ihm zugewiesenen Tätigkeit<br />

wegen eines Glaubenskonflikts, kann eine<br />

personenbedingte Kündigung gerechtfertigt<br />

sein, wenn eine anderweitige<br />

Beschäftigungsmöglichkeit nicht gegeben<br />

ist, die mit der religiösen Überzeugung<br />

des Arbeitnehmers in Einklang gebracht<br />

werden kann.<br />

Im vorliegenden Fall kündigte der Arbeitgeber<br />

dem Arbeitnehmer, weil sich der Arbeitnehmer<br />

unter Berufung auf seinen muslimischen<br />

Glauben weigerte, der Arbeitsanweisung<br />

nachzukommen. Der Arbeitnehmer<br />

war in einer Getränkeabteilung tätig<br />

und war dort u. a. mit dem Ein- und Ausräumen<br />

alkoholischer Getränke beauftragt.<br />

Eine Weisung des Arbeitgebers muss<br />

dem sogenannten billigen Ermessen (§ 106<br />

GewO) entsprechen. Demnach muss die<br />

Weisung die kollidierenden Grundrechte des<br />

Arbeitnehmers aus Artikel 4 Abs. 1 GG<br />

(Glaubensfreiheit) und des Arbeitgebers aus<br />

Artikel 12 Abs.1 GG (Berufsfreiheit) in einen<br />

angemessenen Ausgleich bringen. Ist die<br />

vom Arbeitnehmer vorgetragene verbindliche<br />

Gewissensentscheidung überzeugend,<br />

hat der Arbeitgeber eine vertragsgemäße<br />

Beschäftigung anzubieten, soweit dies seine<br />

betriebliche Organisation ermöglicht. Dies<br />

ist ein Standardfall, den das BAG bereits in<br />

vielen Facetten entschieden hat. So u. a.<br />

bzgl. der Zulässigkeit der Schichtunterbrechung<br />

zwecks Beten oder der Arbeitsverweigerung<br />

eines Pazifisten in der Rüstungsindustrie.<br />

Maßgeblich ist, dass es hier keine<br />

pauschalen Entscheidungen gibt. Die Glaubens-<br />

und Gewissensfreiheit ist ein bedeutendes<br />

Recht. Dies ist nur anders zu werten,<br />

wenn der Arbeitnehmer bereits bei Vertragsschluss<br />

weiß, dass er aufgrund seiner religiösen<br />

Überzeugung seinen Vertragspflichten<br />

nicht nachkommen kann.<br />

Arbeitgebern ist zu empfehlen, dem Ar -<br />

beitnehmer in diesen Fällen – soweit möglich<br />

– vor der Kündigung eine andere, seiner<br />

religiösen Überzeugung bzw. seinen humanitären<br />

Vorstellungen entsprechende Be -<br />

schäftigung zuzuweisen. Eine erneute Weigerung<br />

wäre dann regelmäßig ein Grund<br />

für eine verhaltensbedingte Kündigung. In<br />

einem Prozess ist die Darlegung des Fehlens<br />

anderweitiger Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

sehr wichtig. Sicherheitshalber sollte im Vorfeld<br />

auch eine Abmahnung ausgesprochen<br />

werden.<br />

BAG, Urteil vom 24.02.2011 – 2 AZR 636/09<br />

Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />

Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />

Die Fachanwälte von der Kanzlei Burgmer greifen an<br />

dieser Stelle aktuelle Themen und Urteile zum Arbeitsrecht<br />

auf.<br />

Bei Rückfragen erreichen Sie diese unter obiger Adresse.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Fachmedien K 115<br />

FACHMEDIEN<br />

Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />

bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

WW Steeb, Siegfried: Zerstörungsfreie<br />

Werkstück- und Werkstoffprüfung – Die<br />

gebräuchlichsten Verfahren im Überblick<br />

WW Stahl-Informations-Zentrum. Grobbleche<br />

– Hochfest für Höchstleistungen<br />

Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf 2012<br />

Expert Verlag, Renningen 2011, 4. aktualisierte Aufl., 582 S.,<br />

368 Abb., ISBN 978-3-8169-2852-2, 88 €.<br />

Der Themenband gibt einen Überblick über<br />

die gebräuchlichsten Verfahren zur zerstörungsfreien<br />

Werkstoff- und Werkstückprüfung.<br />

Sie bilden u. a. die Grundlagen für die<br />

Dokumentation der Produktqualität während<br />

des gesamten Herstellungsprozesses<br />

und sind damit für die Beweisführung in<br />

Fragen der Produkthaftung von elementarer<br />

Bedeutung. Prof. Dr. rer. Nat., Dr. h. c. Siegfried<br />

Steeb behandelt mit seinen 11 Mitautoren<br />

das Durchstrahlverfahren mit Röntgenstrahlung<br />

und Isotopenstrahlung, die<br />

Rissprüfung nach dem Magnetpulververfahren,<br />

die magnetische Streuflussprüfung mit<br />

Sondenabtastung sowie das Eindringverfahren.<br />

Darüber hinaus ist das Ultraschallverfahren,<br />

das automatische und manuelle<br />

Wirbelstromverfahren, das Schallemissionsverfahren<br />

und der Einsatz und die Kombination<br />

aller Verfahren bei der Flugzeugüberwachung<br />

Inhalt dieses Buches. Das Fachbuch<br />

richtet sich u. a. an Techniker und<br />

Ingenieure in Konstruktion und Fertigung,<br />

Werkstoffprüfer und Bauingenieure, Be -<br />

triebsleiter, Röntgentechniker, Gutachter,<br />

Sachverständige und Studenten.<br />

(sm 111102878) K<br />

Die neue Broschüre über Grobbleche ist in<br />

Zusammenarbeit mit ArcelorMittal, den<br />

Dillinger Hüttenwerken, Ilsenburger Grobblech,<br />

Salzgitter Flachstahl und Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe entstanden. Die Herstellung<br />

und Verarbeitung hochfester Grobbleche<br />

ist nur einer von vielen Themenschwerpunkten.<br />

Dabei zeigen zahlreiche<br />

Beispiele die Vorteile auf, die der Einsatz<br />

dieser Bleche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit,<br />

Ressourcenschonung, Klimaschutz und<br />

Nachhaltigkeit bringt.<br />

Grobbleche und Warmband aus hochfestem<br />

Stahl eignen sich hervorragend für<br />

Leichtbaulösungen, denen höchste Leistungen<br />

abverlangt werden. So werden diese<br />

Bleche beispielsweise im Maschinen- und<br />

Anlagenbau, in der Fahrzeugtechnik, in<br />

land wirtschaftlichen Maschinen, im Schiffbau,<br />

bei Windkraftanlagen und in der Kraftwerkstechnik<br />

eingesetzt.<br />

Zu den weiteren Vorteilen zählen die hohe<br />

Wirtschaftlichkeit und eine positive Ökobilanz,<br />

da Grobbleche aus hochfesten Stählen<br />

den Materialeinsatz reduzieren. So senken<br />

sie Herstellungskosten, schonen Ressourcen<br />

und tragen zum Klimaschutz bei. Am Ende<br />

der Nutzungsdauer lassen sie sich zu 100 %<br />

ohne Qualitätsverlust recyceln.<br />

Die Broschüre ist in Einzelexemplaren kostenfrei<br />

beim Stahl-Informations-Zentrum<br />

Wasserstrahlschneiden<br />

Edelstahl<br />

Aluminium<br />

Stahlbleche<br />

Verbundstoffe<br />

Stein<br />

Glas<br />

Kunststoffe<br />

Pappe<br />

Textilien<br />

Mehrschichtmaterialien<br />

... uvm!<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />

Friedhelm Jung GmbH<br />

Hommeswiese 95<br />

D-57258 Freudenberg<br />

Tel.: 02734-27 48-0<br />

Fax: 02734-27 48 48<br />

E-Mail: info@friedhelm-jung.de<br />

Internet: www.friedhelm-jung.de<br />

bestellbar und steht auf dessen Website<br />

unter Schriftenverzeichnis/Downloads zum<br />

Herunterladen bereit.<br />

Fax +49 211 6707-344<br />

www.stahl-info.de<br />

/<br />

(sm 120303308) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


116 K Personalien<br />

VIP-Seiten<br />

Wolfgang Eder feierte<br />

seinen 60. Geburtstag<br />

WW Dr. Wolfgang<br />

Eder, Vorsitzender<br />

des Vorstands der<br />

voestalpine AG und<br />

Präsident des europäischen<br />

Stahlverbands<br />

Eurofer, be -<br />

ging am 5. Februar<br />

sein 60. Lebensjahr.<br />

1952 in Steinbach<br />

am Attersee geboren, hat er seine Karriere<br />

fast ausschließlich in der voestalpine AG<br />

gemacht. Dem früheren österreichischen<br />

Staatskonzern trat er im August 1978 bei,<br />

nachdem er sein Jurastudium an der Uni<br />

Salzburg zwei Jahre zuvor mit der Promotion<br />

beendet hatte. In den knapp zwei dazwischenliegenden<br />

Jahren absolvierte er sein<br />

Referendariat und arbeitete beim Linzer<br />

Marktforschungsinstitut IMAS.<br />

2001 stieg Eder zum stellvertretenden<br />

Vorstandsvorsitzenden der voestalpine AG<br />

auf und war für die neu gebildeten Bereiche<br />

Stahl und Automotive verantwortlich. Drei<br />

Jahre später übernahm er den Vorstandsvorsitz,<br />

als sein Vorgänger Franz Struzl zurückgetreten<br />

war. In den folgenden Jahren wurde<br />

voestalpine vollständig privatisiert und<br />

der steirische Edelstahlkonzern Böhler-<br />

Uddeholm erfolgreich in das Unternehmen<br />

integriert. Durch Eders kluge Unternehmensführung<br />

ging voestalpine gestärkt aus<br />

der Weltwirtschaftskrise hervor, sodass<br />

bereits im Herbst 2009 die letzten Kurzarbeiter<br />

wieder in Vollzeit beschäftigt werden<br />

konnten.<br />

Seit 2000 gehört der voestalpine-Chef<br />

dem Vorstand des Stahlinstituts VDEh an.<br />

2009 wählte der Stahlverband Eurofer mit<br />

ihm erstmalig einen Österreicher zum Präsidenten.<br />

Im letzten Jahr wurde er wiedergewählt.<br />

(sm 120303432) K<br />

Jürgen Großmann wird 60<br />

WW Dr.-Ing. Jürgen<br />

Großmann, Ge -<br />

sellschafter der Ge -<br />

orgsmarienhütte<br />

Holding GmbH und<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der RWE AG,<br />

begeht am 4. <strong>März</strong><br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

Bereits im Alter von vier Jahren nahm<br />

ihn sein Vater, der als Wirtschaftsprüfer bei<br />

der Thyssen-Tochter Bochumer Verein tätig<br />

war, mit zu Werksbesichtigungen und weckte<br />

so sein Interesse für Stahl.<br />

Das Abitur absolvierte er in Mülheim an<br />

der Ruhr und schrieb sich danach für das<br />

Studium der Eisenhüttenkunde an der Technischen<br />

Universität Clausthal ein. An dieser<br />

erwarb er 1977 nach einem Auslandsstudium<br />

in den USA und Praktika auf vier Kontinenten<br />

sein Diplom. 1980 promovierte er an<br />

der TU Berlin am Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />

zum Dr.-Ing.<br />

Im selben Jahr begann Großmann seine<br />

berufliche Laufbahn als Vorstandsassistent der<br />

Duisburger Klöckner-Werke, wo er schnell in<br />

den Holding-Vorstand aufstieg. Zu seiner<br />

erfolgreichen Strategie gehört es, Sanierungsfälle,<br />

die von anderen aufgegeben wurden,<br />

wieder fit für den Wettbewerb zu machen. So<br />

verlieh ihm die Stadt Bad Iburg im Landkreis<br />

Osnabrück 1997 den Courage-Preis für den<br />

Erhalt des Stahlstandorts Georgsmarienhütte.<br />

Aus dem operativen Geschäft der Georgsmarienhütte<br />

Holding, die seit 1997 das<br />

Unternehmensnetzwerk steuert, zog sich<br />

Großmann Ende 2006 zurück und folgte<br />

zum 1. Oktober des Folgejahres Harry Roels<br />

als Vorstandsvorsitzender der Essener RWE<br />

AG. Seit 1991 gehört er zudem dem Vorstand<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl an.<br />

(sm 120303431) K<br />

WW Dr.-Ing. Gerson Meschut ist aus der<br />

Bollhöff-Gruppe als Leiter der Forschung<br />

und Entwicklung ausgeschieden. Er folgt<br />

seiner Berufung zum Professor an die Universität<br />

Paderborn als Nachfolger von Prof.<br />

Dr.-Ing. Ortwin Hahn.<br />

Zum 1. Januar 2012 wurde Dr.-Ing. Jens<br />

Bunte in die Böllhoff-Unternehmensleitung<br />

berufen. Er übernimmt die Verantwortung<br />

in der Unternehmensgruppe für Forschung<br />

und Entwicklung, die Anwendungstechnik<br />

und das Patentwesen weltweit.<br />

(sm 120303361) K<br />

WW Giancarlo Spotti ist neuer CEO von<br />

Marcegaglia Buildtech, der Bausparte des<br />

italienischen Industriekonzerns. Seine Nachfolge<br />

als Generalmanager der Edelstahl-<br />

Rostfrei-Sparte tritt Egidio Bini an, der viele<br />

Jahre Spotti zur Seite gestanden hat. Bini ist<br />

damit zuständig für das nationale und internationale<br />

Geschäft von geschweißten Rohren,<br />

kaltgezogenen Stäben und Flachprodukten.<br />

Spotti übernimmt die Verantwortung<br />

für die Bausparte, die eine große Bandbreite<br />

an Produkten herstellt. Dazu gehören<br />

Bauausrüstungen, Verkehrssicherheitssysteme,<br />

Verkleidungen, automatisierte Lagerhaltungssysteme<br />

und Fotovoltaikanlagen.<br />

(sm 120303343) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


Personalien K 117<br />

VIP-Seiten<br />

WW Langenhagen. Matthias Fischer ist<br />

neuer Präsident von Toyota Material Handling<br />

Europe. Er trat am 15. Februar 2012 die<br />

Nachfolge von Håkan Dahllöf, dem bisherigen<br />

Präsidenten und CEO von Toyota Material<br />

Handling Europe (TMHE), an. Bis dahin<br />

war er Geschäftsführer der Toyota Material<br />

Handling Deutschland GmbH (TMHD), die<br />

2007 aus dem Zusammenschluss von BT<br />

Deutschland und Toyota Gabelstapler<br />

Deutschland hervorgegangen ist.<br />

(sm 120303395) K<br />

WW Dr. rer. nat. habil. Dipl.-Ing. Gert Vaubel,<br />

vormals Direktor und Vorstandsmitglied<br />

der Benteler AG, hat am 11. <strong>März</strong> 75. Ge -<br />

burtstag.<br />

(sm 120303314) K<br />

WW Der Geschäftsführer der BESTAR Stahlhandelges.<br />

Remscheid mbH, Hans-Joachim<br />

Wagner, feiert am 14. <strong>März</strong> seinen 65. Ge -<br />

burtstag.<br />

(sm 120303315) K<br />

WW Am 19. <strong>März</strong> begeht Dr.-Ing. Dipl.-Phys.<br />

Friedrich Hombeck, ehemals Geschäftsführer<br />

der Klöckner Ionon GmbH, seinen<br />

85. Geburtstag. (sm 120303316) K<br />

WW 75 Jahre alt wird am 19. <strong>März</strong> Dr.-Ing.<br />

Gert Sobottka, früher Mitglied der Ge -<br />

schäftsführung der Edelstahl Witten-Krefeld<br />

GmbH.<br />

(sm 120303317) K<br />

WW Dipl.-Ing. Hans-Joachim Dörsel, ehemals<br />

Geschäftsführer der B.E.S. Bran -<br />

denburger Elektrostahlwerke GmbH, hat<br />

am 21. <strong>März</strong> 70. Geburtstag.<br />

(sm 120303318) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. habil. Wilhelm Guericke,<br />

ehemals im Institut für Maschinen- und<br />

Antriebstechnik, Universität Otto-von-Guericke<br />

Magdeburg, tätig, wird am 21. <strong>März</strong><br />

80 Jahre alt. (sm 120303319) K<br />

WW Dr.-Ing. Hans Grybek, ehemaliger<br />

Geschäftsführer der Ferrostaal Eisenbau<br />

Essen GmbH, vollendet am 29. <strong>März</strong> sein<br />

80. Lebensjahr. (sm 120303320) K<br />

WW 60 Jahre alt wird am 1. April Dipl.-Ing.<br />

U.LG. Marc Solvi, CEO der Paul Wurth S.A.<br />

(sm 120303396) K<br />

WW Der ehemalige Geschäftsführer der Walzen<br />

Irle GmbH, Dipl.-Ing. Walter Patt, hat<br />

am 5. April 75. Geburtstag.<br />

(sm 120303397) K<br />

PRODUKTIVITÄTSSCHUB<br />

FÜR BIEGETEILE ALLER ART<br />

Ditzingen. TRUMPF hat die neuste Generation<br />

der Universalbiegezelle TruBend Cell 5000 vorgestellt,<br />

die sich vor allem durch eine verbesserte<br />

Zusammenarbeit von Biegemaschine und<br />

-roboter auszeichnet. Die Fahrbewegungen des<br />

BendMasters sind noch abgestimmter und auch<br />

die Bahnsteuerung wurde weiterentwickelt. Diese<br />

und weitere Maßnahmen bewirken Produktivitätssteigerungen<br />

um bis zu 30 %. Dementsprechend<br />

stehen für die Integration in die automatisierte<br />

Biegezelle fünf Maschinentypen mit<br />

unterschiedlichen Presskräften, Abkantlängen<br />

und Einbauhöhen zur Verfügung. Für jede Applikation<br />

lässt sich zudem der passende Greifer<br />

installieren. Dank spezieller Baukästen können<br />

die Greifer vor Ort selbst konstruiert und gefertigt<br />

werden.<br />

Um bei der automatisierten Bearbeitung eine<br />

hohe Prozesssicherheit und Teilequalität zu<br />

gewährleisten, kommt ein spezieller Blechsensor<br />

zum Einsatz. Er führt bei jedem neuen Teilestapel<br />

eine Groblageerkennung durch. Vor jedem Zupacken<br />

detektiert der Sensor dann die exakte Lage<br />

der obersten Platine, sodass der Greifer sie in<br />

korrekter Position aufnehmen kann. Damit er<br />

dabei nie zwei Teile auf einmal zu fassen be -<br />

kommt, werden Zangenteile per Kamera überwacht<br />

und Doppelbleche dann per Druckluft<br />

vereinzelt. Die etablierte ACB-Winkelsensorik<br />

und eine zusätzliche Hinteranschlagsensorik<br />

komplettieren die Sicherheitsausstattung.<br />

www.trumpf.com<br />

/<br />

(sm 120203228) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


118 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Acciaitubi spa 47<br />

AGTOS GmbH 41<br />

Analyticon Instruments GmbH 39<br />

Ancofer Stahlhandel GmbH 83<br />

Andernach & Bleck 83<br />

ARATUBO, S.A. 35<br />

Autogena Stahl GmbH 40<br />

AZ Steel Srl 57<br />

B<br />

Barthel Kesselrohre 87<br />

Behringer GmbH 81<br />

Benteler Distribution<br />

Deutschland GmbH & Co. KG 6<br />

Brunn-Stahl GmbH 39<br />

Rohrhandel-Brunzel GmbH 79<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH 90<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 41<br />

Capello Tubi spa 49<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 118<br />

Combilift Ltd. Co. 85<br />

Commercial Metals Deutschland GmbH 19<br />

D<br />

Clemens Dahlke GmbH 41<br />

Dolezych GmbH & Co. KG 115<br />

E<br />

EC Consulting GmbH 39<br />

EEW-CTS GmbH 71<br />

Gerd Eisenblätter GmbH 85<br />

EOS KSI Inkasso Deutschland GmbH 107<br />

Egon Evertz GmbH & Co. KG 117<br />

Export & Consulting Stahl und<br />

Rohstoffe PD e.K. 77<br />

F<br />

Fehr LAGERLOGISTIK AG 109<br />

Dr. Fister GmbH 35<br />

Fröhlich Biegetechnik GmbH & Co. KG 35<br />

G<br />

GERO Gelsenkirchener<br />

Rohrhandelsgesellschaft mbH 71<br />

GMA-Werkstoffprüfung GmbH 88<br />

H<br />

Gerhard Härtel GmbH 90<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 124-126<br />

Hoesch Schwerter Profile GmbH 75<br />

Hoselmann Stahl GmbH 89<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 77<br />

I<br />

IBERO-Stahl GmbH 107<br />

IMS Messsysteme GmbH 21, 22<br />

Interfer Rohrunion GmbH 69<br />

Internorm Kunststofftechnik GmbH 97<br />

J<br />

Friedhelm Jung GmbH 115<br />

Jung & Co. GmbH 84<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 49<br />

Wire Körner GmbH 79<br />

L<br />

LAP GmbH 91<br />

Lechner GmbH 59<br />

Maschinenfabrik Liezen<br />

und Giesserei Ges.m.b.H. 61<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 106<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 67<br />

M<br />

Made in Steel srl 51<br />

Marcegaglia spa 2,3<br />

MCB Deutschland GmbH 51<br />

Meba Steel & Industrial Supplies<br />

Trade GmbH 27<br />

Messe Düsseldorf GmbH 37<br />

Ingo Mohr GmbH 42<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 23, 60, 66, 97, 108, 113<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 55<br />

NIRO Wenden GmbH 99<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 103<br />

PM Fittings GmbH 39<br />

ProPipe GmbH 89<br />

R<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG 85<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH 1<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 33<br />

Alois Schmitt GmbH & Co. KG 103<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 15<br />

Schuster & Co. GmbH 70<br />

SHComputersysteme GmbH 26<br />

SICON GmbH 69<br />

SIWACO GmbH 77<br />

SMS Meer GmbH 25<br />

Springer GmbH 101<br />

stahlrohr gmbh 5<br />

Stam Spa 53<br />

Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH 81<br />

STAROFIT Klose GmbH & Co. KG 4<br />

T<br />

TREMEFIL S.A. 67<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 103<br />

V<br />

Vallourec & Mannesmann Tubes<br />

V&M Deutschland GmbH 11<br />

Venus Edelstahl GmbH 106<br />

Verlag Focus Rostfrei 111<br />

Verlag Stahleisen<br />

GmbH 61, 92, 113, 119, 120<br />

Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 43<br />

voestalpine Krems GmbH 123<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 97<br />

W<br />

WALTHER Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH 38<br />

Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei e.V. 105<br />

Wilhelm Weinbrenner KG 93<br />

Welser Profile GmbH 13<br />

Vincenz Wiederholt GmbH 79<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. 71<br />

Woko Magnet- und Anlagenbau GmbH 31<br />

3R software solutions 77<br />

Beilagen<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH<br />

Coutinho & Ferrostaal GmbH<br />

RP Technik GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Verlag Focus Rostfrei<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

K 119


120 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong><br />

K 121


122 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 04.2012<br />

»Stahlmarkt 2012« – Handelsblatt-Jahrestagung<br />

Steel International<br />

Auf Bulgarien ruht der Blick der Autohersteller<br />

70.000.000 Tonnen gekocht<br />

Branchenbericht<br />

Maschinenbau profitiert von der Energiewende<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

– Wo liegen die Perspektiven für die Unternehmen? –<br />

hierbei u. a.<br />

Das Stahlgeschäft nach der Krise<br />

Stahl-Service-Center in China gestartet<br />

Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />

Zusammenschluss bauforumstahl und Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />

Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

hierbei u. a.<br />

von Reinhold Mannel:<br />

Qualität nachweisen, Produktionsparameter vorgeben<br />

Veranstaltungsvorschau<br />

Hannover Messe<br />

Fastener Fair<br />

viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

Wettbewerbsfaktor IT<br />

Composite-Rohre für<br />

besondere Anwendungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung<br />

Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />

E-Mail: ute.perkovic@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 56.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2012 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

Fotos: Isra Parsytec bzw. micro epsilon<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>03.2012</strong>


WARM<br />

und…


KALT<br />

Stahlhohl


HL / Fixlängen · Gehrungsschnitte<br />

Strahlen · Konservieren · Verzinken<br />

Vollsortiment: Stahlhohlprofile<br />

gemäß EN 10219 und EN 10210,<br />

(kalt- und warmgewalzt)<br />

profile<br />

Vollsortiment:<br />

quadratisch:<br />

rechteckig:<br />

30 x 30 x 3,0 mm<br />

bis 400 x 400 x 20,0 mm<br />

50 x 30 x 3,0 mm<br />

bis 500 x 300 x 20,0 mm<br />

Wir liefern in folgenden Güten:<br />

S235JRH, S275J0H, S355J2H<br />

Sondergüten auf Anfrage<br />

Ab Mitte 2012 für Sie!<br />

Standardlängen bis 18 m<br />

Sonderlängen auf Anfrage<br />

Druck und Konzeption www.gt-trendhouse42.de · STARKDESIGN ®<br />

Heitmann Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Hansastraße 22 · 46049 Oberhausen · Telefon: 0208 / 836-0 · Telefax: 0208 / 836199<br />

www.heitmann-stahl.de · shp@heitmann-stahl.de

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