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stahlmarkt 05.2013 (Mai)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>05.2013</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Stahlhandel & Service-Center: Auf dem Prüfstand<br />

Siegerland / Südliches Westfalen: Krise vorerst abgesagt<br />

Trennende Fertigung: Mehr Wirtschaftlichkeit im Fokus


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong><br />

K 3


4 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Editorial K 5<br />

Blick nach vorn<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WW K Die Rohstahlproduktion in der EU betrug im vergangenen<br />

Jahr 168 Mill. t. Das sind rd. 5 % weniger im<br />

Vergleich zu 2011, heißt es in einer Pressemeldung des<br />

europäischen Stahlverbands Eurofer. Die Fundamentaldaten<br />

der Endabnehmer lassen eine nach wie vor schleppende<br />

Konjunktur bis spät ins Jahr 2013 hinein erwarten.<br />

»Dem EU-Markt fehlen weiterhin positive Impulse<br />

von der Nachfrageseite für die meiste Zeit des Jahres«,<br />

so Gordon Moffat, Director General von Eurofer. Der<br />

Verband rechnet im letzten Quartal dieses Jahres allerdings<br />

mit einer Stabilisierung der Stahlverwendung auf<br />

einem Niveau wie im Vorjahr.<br />

WWK Der Weltstahlverband World Steel Association meldet<br />

für das Jahr 2012 in der EU-27 ein Abfallen der<br />

Marktversorgung um 9,3 %. Allerdings gibt es sehr<br />

starke regionale Unterschiede: In Italien und Spanien sei<br />

die Stahlnachfrage sogar um rd. 18 % gesunken, heißt<br />

es. Auch dieser Verband erwartet eine Stabilisierung der<br />

wirtschaftlichen Situation gegen Ende des Jahres. Für<br />

2013 wird ein Marktvolumen von rd. 139 Mill. t vorhergesagt.<br />

2014 soll es dann wieder auf 144 Mill. t steigen.<br />

dass im kommenden Jahr das Vorkrisenniveau wieder<br />

erreicht wird«, prognostizierte Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh, kürzlich auf der Hannover<br />

Messe. Produktion und Kapazitätsauslastung bleiben<br />

in Deutschland auf verhaltenem Niveau. Für Verunsicherung<br />

sorgen nach wie vor der Emissionsrechtehandel<br />

und die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.<br />

WW K Im Siegerland und südlichen Westfalen – einer<br />

traditionell in der Stahlbe- und -verarbeitung starken<br />

Re gion – hat die Wirtschaft wieder Fuß gefasst. So lautet<br />

das Ergebnis der jüngsten Umfrage der IHK Siegen,<br />

an der sich zahlreiche Unternehmen aus den Kreisen<br />

Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligt hatten. Lesen<br />

Sie mehr dazu ab Seite 32. Inzwischen deutet alles da -<br />

rauf hin, dass sich die Konjunktur dort wieder aufwärts<br />

bewegt. Immerhin – diese Region ist somit bestes Beispiel<br />

dafür, welch entscheidende Rolle die Industrie in<br />

der Überwindung der Krise spielt.<br />

WWK In Deutschland sieht die Lage in puncto Stahlnachfrage<br />

vergleichsweise günstig aus: »Es ist zu erwarten,<br />

Sichtbare Stahlverwendung* 2012 bis 2014<br />

in Mill. t Wachstum in %<br />

Regionen 2012 2013 f 2014 f 2012 2013 f 2014 f<br />

EU-27 140 139 144 – 9,3 – 0,5 3,3<br />

Andere in Europa 35 37 38 4,1 6,1 4,1<br />

GUS-Staaten 56 58 60 3,3 2,0 3,8<br />

Nafta-Länder 131 135 139 7,8 2,9 3,0<br />

Mittel- & Südamerika 47 50 52 2,6 6,2 4,3<br />

Afrika 27 29 31 7,1 8,1 7,6<br />

Mittlerer Osten 49 49 52 – 1,2 0,8 6,1<br />

Asien & Ozeanien 928 957 984 1,8 3,2 2,8<br />

Welt 1.413 1.454 1.500 1,2 2,9 3,2<br />

*Stahlfertigerzeugnisse ( f – Vorhersage) Quelle: worldsteel, Short range outlook April 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>05.2013</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Nachfolger gesucht<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 US-Stahlsektor könnte von Schiefergasreserven profitieren<br />

12 Russland bereitet seine Sportereignisse vor<br />

14 Lateinamerikanischer Hunger nach Stahl<br />

16 Neuorganisation ist gefordert<br />

18 Stahlhandel und Service-Center auf dem Prüfstand<br />

26 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

28 Elektroindustrie: Dynamik nimmt langsam wieder zu<br />

SPECIAL: SIEGERLAND / SÜDLICHES WESTFALEN<br />

32 Krise im IHK-Bezirk Siegen vorerst abgesagt<br />

34 Lochblech ist nicht gleich Lochblech<br />

38 Kundenlösungen auf dem neuesten Stand<br />

40 Individuelle Lösungen für die Rohrbearbeitung<br />

42 Richt-Know-how aus dem Siegerland<br />

44 Vollautomatisches Entfernen der Umreifungsbänder<br />

46 Hybrid-Querteilanlage für höchste Anforderungen<br />

48 Walzwerkspezialist in neuen Händen<br />

52 1A für die A1<br />

54 Problemlose Einbindung von Prüfdaten<br />

56 Weltweit erfolgreich mit Siegerländer Stahlkompetenz<br />

Konjunkturklimaindex im Bezirk der IHK Siegen*<br />

140<br />

131<br />

120<br />

111 117 122 121<br />

123<br />

Langfristiges Mittel 116<br />

112 117<br />

100 96 100<br />

100<br />

103<br />

100<br />

83<br />

86<br />

80<br />

70<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan. Aug. Jan.<br />

2005 2005 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 2011 2011 2012 2012 2013<br />

* Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartungen<br />

der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (Januar 2013) wieder.<br />

Der Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Siegen wird nach einer für alle IHKs bundesweit einheitlichen<br />

Methode berechnet.<br />

SPECIAL: TRENNENDE FERTIGUNGSVERFAHREN<br />

57 Mehr Wirtschaftlichkeit in der Schneidbranche<br />

58 Schneller sägen, früher ausliefern<br />

SPECIAL: QUALITÄT<br />

63 Visuelle Kontrolle von Arbeitswalzen<br />

JUBILÄUM<br />

66 »Wir richten das!«<br />

RUBRIKEN<br />

68 – 71 Veranstaltungen<br />

72 StahlTermine<br />

73 VIP<br />

75 Inserentenverzeichnis<br />

76 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im März 2013<br />

OPTIMALE POSITION<br />

In einem Umfeld mit zunehmendem<br />

Wettbewerbsdruck ist es für<br />

Unternehmen der Stahldistribution<br />

und für Stahl-Service-Center wichtig,<br />

sich optimal zu positionieren,<br />

wie Prof. Dr. Lothar Grebe auf der<br />

9. Stahlgesprächsrunde im März<br />

erläuterte.<br />

KEIN ABSCHWUNG Die Wirtschaft<br />

im IHK-Bezirk Siegen hat<br />

wieder Fuß gefasst. Das zeigt die<br />

jüngste Umfrage der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK) Siegen,<br />

an der sich 550 Unternehmen<br />

beteiligt haben.<br />

MEHR WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

Bei Veranstaltungen wie dem<br />

13. Deutschen Brennschneidtag ®<br />

können die Besucher praxisrelevante<br />

Impulse für den Alltag<br />

im Betrieb finden und mehr zum<br />

Thema Wirtschaftlichkeit in der<br />

Schneidbranche erfahren.<br />

18<br />

32<br />

57<br />

Fotos: Schneidforum Consulting, IHK Siegen, WS<br />

J Die 63 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2012 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

März<br />

2013<br />

Februar<br />

2013<br />

März<br />

2012<br />

% Veränd.<br />

März. 13/12<br />

3 Monat<br />

2013 2012<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 650 e 580 683 – 4,8 1.857 1.901 – 2,3<br />

Bulgarien 42 35 e 61 – 31,0 127 181 – 30,0<br />

Deutschland 3.815 3.447 3.901 – 2,2 10.814 10.846 – 0,3<br />

Finnland 326 288 387 – 15,8 914 1052 – 13,1<br />

Frankreich 1.337 1.290 1.480 – 9,6 3.978 4.148 – 4,1<br />

Griechenland 90 e 100 e 124 – 27,4 258 404 – 36,1<br />

Großbritannien 1.025 882 668 53,4 2.726 1.901 43,4<br />

Italien 2.201 2.123 2.698 – 18,4 6.125 7.439 – 17,7<br />

Luxemburg 205 e 170 e 207 – 1,2 576 559 3,1<br />

Niederlande 451 550 e 593 – 23,8 1.503 1.725 – 12,9<br />

Österreich 640 515 693 – 7,6 1.943 1.916 1,4<br />

Polen 680 e 550 e 797 – 14,7 1.963 2.355 – 16,6<br />

Schweden 392 339 451 – 13,1 1.101 1244 – 11,5<br />

Slowakei 425 376 442 – 3,7 1.189 1145 3,8<br />

Slowenien 55 50 62 – 11,6 147 176 – 16,6<br />

Spanien 1.345 1.186 1.376 – 2,3 3.612 3.748 – 3,6<br />

Tschechien 458 416 477 – 4,0 1.314 1359 – 3,3<br />

Ungarn 59 37 146 – 59,5 174 415 – 58,1<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 399 e 450 e 388 2,9 1.146 1.315 – 12,8<br />

European Union (27) 14.597 13.384 15.633 – 6,6 41.468 43.830 – 5,4<br />

Bosnien-Herzegovina 70 55 64 8,6 186 149 24,7<br />

Kroatien 3 e 3 e 0 – 9 0 –<br />

Mazedonien 30 e 25 e 32 – 5,3 85 65 31,7<br />

Norwegen 55 e 49 63 – 12,4 157 188 – 16,8<br />

Serbien 0 0 52 – 100,0 0 144 – 100,0<br />

Türkei 2.980 2.655 3.124 – 4,6 8.493 9.023 – 5,9<br />

Europa außer EU 3.138 2.787 3.335 – 5,9 8.930 9.569 – 6,7<br />

Kasachstan 250 e 155 e 379 – 34,0 673 992 – 32,1<br />

Moldawien 35 e 30 e 54 – 35,5 100 54 84,4<br />

Russland 6.009 e 5.160 e 6.181 – 2,8 17.223 18.087 – 4,8<br />

Ukraine 2.870 e 2.480 e 2.955 – 2,9 8.379 8.342 0,4<br />

Usbekistan 55 e 50 e 62 – 11,5 163 165 – 1,0<br />

Weißrussland 200 e 180 e 234 – 14,5 606 646 – 6,2<br />

C.I.S. (6) 9.419 8.055 9.865 – 4,5 27.145 28.286 – 4,0<br />

El Salvador 9 e 7 e 6 50,0 25 18 38,9<br />

Guatemala 30 e 25 e 26 15,4 83 78 6,4<br />

Kanada 1.200 e 1.080 e 1.209 – 0,7 3.376 3.542 – 4,7<br />

Kuba 25 e 20 e 28 – 10,7 66 76 – 13,2<br />

Mexiko 1.580 e 1.400 e 1.559 1,3 4.553 4.419 3,0<br />

Trinidad und Tobago 35 53 61 – 41,7 147 144 2,5<br />

USA 7.291 6.655 7.961 – 8,4 21.458 23.211 – 7,6<br />

Nordamerika 10.170 9.240 10.850 – 6,3 29.708 31.488 – 5,7<br />

Argentinien 468 321 497 – 5,9 1.108 1.343 – 17,4<br />

Brasilien 2.894 2.629 3.132 – 7,6 8.345 8.725 – 4,4<br />

Chile 160 e 125 e 155 3,2 443 431 2,8<br />

Ecuador 40 e 35 e 38 5,3 114 110 3,6<br />

Kolumbien 100 e 80 e 134 – 25,4 279 334 – 16,5<br />

Paraguay 1 e 1 e 3 – 66,7 3 7 – 57,1<br />

Peru 95 e 75 e 78 21,8 267 237 12,7<br />

Uruguay 7 e – e 7 0,0 13 21 – 38,1<br />

Venezuela 200 e 155 e 255 – 21,6 558 597 – 6,5<br />

Südamerika 3.965 3.421 4.299 – 7,8 11.130 11.805 – 5,7<br />

Ägypten 525 530 592 – 11,3 1.694 1.640 3,3<br />

Algerien 62 21 63 – 2,8 102 194 – 47,1<br />

Iran 1.215 1.199 1.163 4,5 3.525 3.626 – 2,8<br />

Katar 201 179 189 6,3 577 555 4,0<br />

Marokko 55 56 52 5,0 164 164 0,1<br />

Saudi-Arabien 468 437 462 1,5 1.368 1.358 0,7<br />

Südafrika 570 e 515 e 651 – 12,5 1.655 1.866 – 11,3<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.096 2.937 3.173 – 2,4 9.085 9.402 – 3,4<br />

China (1) 66.293 61.830 62.164 6,6 191.891 175.881 9,1<br />

Indien 6.860 e 6.200 e 6.441 6,5 19.826 19.268 2,9<br />

Japan 9.446 8.317 9.324 1,3 26.630 26.566 0,2<br />

Südkorea 5.664 4.981 6.093 – 7,0 16.381 17.309 – 5,4<br />

Taiwan, China 1.770 e 1.600 e 1.855 – 4,6 5.087 5.249 – 3,1<br />

Asien 90.033 82.928 85.877 4,8 259.815 244.273 6,4<br />

Australien 387 425 e 402 – 3,6 1.187 1.202 – 1,2<br />

Neuseeland 78 80 e 61 26,8 227 205 10,7<br />

Ozeanien 465 505 463 0,4 1.414 1.407 0,5<br />

Gesamt (63 Länder) 134.883 123.258 133.495 1,0 388.696 380.058 2,3<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Nachfolger gesucht<br />

Gründergeist ist in Deutschland wieder seltener zu finden. Die Zahl der<br />

Jungunternehmer ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Das wird auch zu<br />

einem Problem für viele Unternehmenseigentümer, die Verantwortung<br />

abgeben wollen. Für sie wird es immer schwieriger, Nachfolger zu finden. Viel<br />

gewonnen wäre, wenn alle, die sich mit dem Sprung in die Selbstständigkeit<br />

beschäftigen, zumindest wüssten, was steuerlich auf sie zukommt.<br />

WW K Zum 150. Geburtstag ihres Konzerns<br />

haben sie sich bei Bayer in diesem Jahr<br />

etwas Besonderes einfallen lassen: Ein 40 m<br />

großes Luftschiff, auf dem das Bayer-Kreuz<br />

groß zu sehen ist, wird viele Metropolen der<br />

Welt ansteuern. Ob Paris, Sydney, New York,<br />

Johannesburg, Tokio oder Rio de Janeiro –<br />

überall soll der blau-grüne Zeppelin im Jubiläumsjahr<br />

einmal am Himmel auftauchen.<br />

Ganz schön übermütig, könnte man sagen.<br />

Aber so oft kommt es ja auch nicht vor, dass<br />

ein Unternehmen 150 Jahre alt wird. In der<br />

Mehrzahl der Fälle sorgen die Wirren der<br />

Konjunktur, Managementfehler oder Streitigkeiten<br />

im Eigentümerkreis dafür, dass ein<br />

Unternehmen sehr viel früher von der Bildfläche<br />

verschwindet oder zumindest seine<br />

Selbstständigkeit verliert.<br />

Wenig bekannt ist, dass in jedem Jahr<br />

mehrere tausend Unternehmen aufgeben,<br />

weil der Inhaber keinen Nachfolger findet.<br />

Kleine Handwerksbäckereien beispielsweise<br />

oder Schuhgeschäfte mit drei, vier Angestellten,<br />

aber auch mittelständische Industriebetriebe.<br />

Der Deutsche Industrie- und<br />

Handelskammertag (DIHK) hat kürzlich einmal<br />

zusammen mit dem Bonner Institut für<br />

Mittelstandsforschung Bilanz gezogen. Da -<br />

nach schließen Jahr für Jahr etwa 5.500<br />

Unternehmen ihre Pforten, weil es weder<br />

jemanden in der Familie noch einen Dritten<br />

gibt, der den Laden weiterführt. »Die Unternehmensnachfolge<br />

wird zu einer immer<br />

größeren Herausforderung für den Mittelstand«,<br />

klagt DIHK-Präsident Eric Schweizer.<br />

Vier von zehn Betrieben, so sein ernüchternder<br />

Befund, hätten Schwierigkeiten,<br />

einen Nachfolger zu finden.<br />

Woran liegt es, dass so viele Unternehmenschefs<br />

bei der Suche nach einem Nachfolger<br />

scheitern? Natürlich gibt es Betriebe,<br />

die aus wirtschaftlichen Gründen keine Perspektive<br />

haben und die deshalb niemanden<br />

»<br />

Amerika<br />

geht mit gescheiterten<br />

Unternehmern anders um.<br />

Da würdigt man den Wagemut<br />

von Jungunternehmern,<br />

ihr Schicksal selbst<br />

in die Hand zu nehmen.<br />

reizen, ins Risiko zu gehen. Ladengeschäfte,<br />

die den Sprung ins E-Commerce-Zeitalter<br />

verpasst haben, beispielsweise. Oder Industriebetriebe,<br />

deren wichtigstes Produkt keinen<br />

Patentschutz mehr genießt und die<br />

keine Innovationen zu bieten haben. Oftmals<br />

klaffen zudem die Preisvorstellungen<br />

von Altunternehmer und Kaufinteressent<br />

auseinander. Auch Standortfragen können<br />

eine Rolle spielen. Ein Unternehmen im<br />

Großraum München ist per se attraktiver als<br />

ein vergleichbarer Betrieb im östlichen Zipfel<br />

der Republik. Aber grundsätzlich ist es so,<br />

dass es in Deutschland zu wenig Menschen<br />

gibt, die Unternehmer werden wollen – sei<br />

es, dass sie sich scheuen, selbst ein Unternehmen<br />

zu gründen, oder dass sie nicht<br />

bereit sind, einen bereits existierenden<br />

Betrieb zu übernehmen. Im vergangenen<br />

Jahr war die Zahl der Existenzgründungen<br />

um mehr als 13 % niedriger gewesen als<br />

2011. Eine Entwicklung, die das arbeitgebernahe<br />

Institut der Deutschen Wirtschaft zu<br />

einer düsteren Vision animierte: 2050<br />

könnte es bundesweit etwa 1 Mill. weniger<br />

Unternehmen geben, prognostizierten die<br />

Forscher. So schlimm muss es nicht kommen.<br />

Aber der Trend ist in der Tat alarmierend.<br />

Anders als beispielsweise in den USA gibt<br />

es in Deutschland keine Existenzgründungskultur.<br />

Wer hier die Wahl hat zwischen<br />

einem gut dotierten Angestelltendasein und<br />

einem eigenen Unternehmen, entscheidet<br />

sich häufig gegen die Selbstständigkeit. »Es<br />

gibt hierzulande ein ausgeprägtes Bedürfnis<br />

nach Sicherheit«, stellt DIHK-Präsident<br />

Schweizer fest. Anders formuliert: Viele verzichten<br />

darauf, Unternehmer zu werden,<br />

weil sie Angst haben zu scheitern. Mit der<br />

Reform des Insolvenzrechts hat der Gesetzgeber<br />

zwar ein wenig gegengesteuert – wer<br />

ein Unternehmen gegen die Wand fährt,<br />

kann seit Kurzem unter erleichterten Bedingungen<br />

einen Neustart wagen – aber für<br />

einen Mentalitätswandel reicht das nicht.<br />

Amerika geht mit gescheiterten Unternehmern<br />

anders um. Da würdigt man den Wagemut<br />

von Jungunternehmern, ihr Schicksal<br />

selbst in die Hand zu nehmen. Und wer<br />

scheitert, erhält oftmals ohne wenn und aber<br />

eine zweite Chance.<br />

Die Entscheidung, sich selbstständig zu<br />

machen, ist immer ein Sprung ins Ungewisse.<br />

Ein paar feste Flanken benötigen<br />

Jungunternehmer jedoch, damit ihr Gründergeist<br />

nicht zu einem unkalkulierbaren<br />

Abenteuer wird. Dazu gehört unter anderem<br />

Verlässlichkeit in Steuerfragen. Aber<br />

davon kann derzeit keine Rede sein. So wird<br />

im Herbst das Bundesverfassungsgericht<br />

urteilen, ob das Betriebsvermögen bei der<br />

Erbschaftssteuer weiterhin gegenüber anderem<br />

Vermögen begünstigt ist. ber<br />

(sm 130505093) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


10 K Steel International<br />

US-Stahlsektor könnte von<br />

<br />

USA-EU-Freihandel bietet Vorteile für mehrere Seiten<br />

New York (bln). In einer umfassenden Kongressanhörung unter dem<br />

Motto »Die Stärke von Stahl« berichteten führende Vertreter der<br />

Stahlindustrie über positive Entwicklungen ihrer Branche, aber auch über<br />

empfindliche innenpolitische Herausforderungen und Handelsprobleme,<br />

die nur von Washingtons Entscheidungsträgern gelöst werden können.<br />

WW K Ausschussvorsitzender Lee Terry gab<br />

den Ton an für die Pro-Stahl-Stimmen im<br />

Ausschuss für Energie und Handel, als er zu<br />

Beginn des Treffens die Produktivitätssteigerung<br />

im Stahlsektor in den letzten zwei<br />

Dekaden als »erstaunlich« charakterisierte.<br />

Sein Kollege Tim Murphy, Vorsitzender der<br />

hundertköpfigen Stahlfraktion im Kongress,<br />

versicherte die anhaltende Unterstützung<br />

seiner Fraktion für die Stahlbranche, sodass<br />

diese in einem fairen, globalen Wettbewerb<br />

wachsen könne.<br />

Im Gegensatz zu den Abgeordneten<br />

waren die Stahlmanager weitaus konkreter<br />

in ihren Schilderungen und Einschätzungen<br />

der positiven Entwicklungen und der Probleme<br />

in ihrer Branche. John Surma, Vorsitzender<br />

und CEO der United States Steel<br />

Corporation (US Steel), sprach in überschwänglichen<br />

Worten über »Amerikas<br />

Naturgas-Erfolgsstory« und deren positiven<br />

Konsequenzen für die Stahlindustrie. Er lobte<br />

die technologischen Fortschritte, die es<br />

erlauben, Amerikas Schieferressourcen in<br />

Form von Öl und Gas sicher und wirtschaftlich<br />

auf den Markt zu bringen, als »Renaissance«<br />

für die herstellende Industrie – und<br />

insbesondere für den Stahlsektor. Seit über<br />

hundert Jahren stelle US Steel Rohr- und<br />

Röhrenprodukte für die Energieindustrie her,<br />

erklärte Surma. Heute sei sein Unternehmen<br />

der größte Hersteller solcher Produkte. Der<br />

US-Steel-Boss bezeichnete den Energiesektor<br />

als »seltenen Lichtblick« für die Branche<br />

während der Rezession und des darauffolgenden,<br />

langsamen Konjunkturanstiegs.<br />

Unfaire Importe sind<br />

immer noch ein Thema<br />

Surma präsentierte jedoch auch eine lange<br />

Beschwerdeliste, die insbesondere unfaire<br />

Importe betraf. Während Importe von Produkten<br />

für die Öl- und Gasindustrie im Jahr<br />

2010 insgesamt 2,3 Mill. t netto betrugen,<br />

seien im vergangenen Jahr 3,4 Mill. t eingeführt<br />

worden – eine 51%ige Steigerung.<br />

Surma nannte eine Reihe von besonders<br />

»aggressiven« ausländischen Produzenten<br />

von rohrförmigem Stahl, insbesondere Südkorea<br />

mit einer Importsteigerung von 58 %<br />

seit 2010, Taiwan mit einem 88%igen Im -<br />

portsprung und Saudi-Arabien mit einem<br />

Anwachsen der Einfuhren um 420 %. Diese<br />

Importe, so Surma, hätten auf dem amerikanischen<br />

Markt die Preise kaputt gemacht.<br />

Er machte die lange Geschichte unfairer<br />

Handelsgebahren im globalen Stahlsektor<br />

für die erneuten, empfindlichen Preissenkungen<br />

für Rohr- und Röhrenprodukte verantwortlich.<br />

Surma endete mit einem Appell<br />

für Fairness im globalen Handel. Es sei Zeit<br />

für einen starken, globalen Konsens, nämlich<br />

dass Sieger und Verlierer im Stahlgeschäft<br />

durch harte Arbeit und Innovation,<br />

durch Kosten und Wettbewerb ermittelt<br />

werden – nicht durch marktverzerrende<br />

Regierungsprogramme.<br />

Große Schiefergasreserven<br />

als Chance<br />

Auch John Ferriola, Präsident und CEO der<br />

Nucor Corporation, betonte die Bedeutung<br />

der großen Reserven an Schiefergas innerhalb<br />

der USA und die dadurch mögliche<br />

Förderung von Naturgas zu erschwinglichen<br />

Preisen. Nucor baue ein neues Werk in Louisiana,<br />

wo direktreduziertes Eisen zusammen<br />

mit Schrott als Rohmaterial für die<br />

Herstellung von Stahl verwendet werden<br />

soll. Dieser Produktionsprozess erlaube es,<br />

anstelle von Koks Naturgas zu verwenden<br />

und dadurch die Produktionskosten zu reduzieren.<br />

Ferriola forderte die Politiker auf,<br />

keine vorschnellen Entscheidungen zu fällen,<br />

wenn es um den Export von verflüssigtem<br />

Naturgas gehe. Im Namen der Stahlindustrie<br />

erklärte er: »Wir sind überzeugt,<br />

dass wir diesen bedeutenden Wettbewerbsvorsprung<br />

nicht exportieren dürfen.«<br />

Die Liste des Nucor-Chefs war lang in<br />

Bezug auf Länder mit den größten Handelsbeschränkungen<br />

für Stahlprodukte. Brasilien<br />

habe die Einfuhrzölle auf 100 Produkte verdoppelt<br />

– 17 davon Stahlprodukte. Indien<br />

habe kürzlich neue Beschränkungen für die<br />

Einfuhr von warmgewalztem Coil und Stahlblech<br />

erlassen und Ägypten habe neue<br />

Schutzzölle für Betonstahl eingeführt. Aber<br />

Ferriola zufolge ist China das problematischste<br />

Land mit einer subventionierten und<br />

weitgehend von der Regierung kontrollierten<br />

Stahlindustrie. 16 der 20 größten Stahlunternehmen<br />

seien staatliche Betriebe.<br />

Die Stahlimportquote<br />

ist weiterhin zu hoch<br />

Der Welthandel unterstehe einer Reihe von<br />

Regeln, sagte Ferriola, aber um ein Handelssystem<br />

fair für alle Beteiligten zu machen,<br />

müssten diese Spielregeln auch eingehalten<br />

werden. Es sei die Aufgabe der politischen<br />

Akteure in Washington, so der Nucor-Chef,<br />

die Handelsgesetze durchzusetzen und ein<br />

System des fairen Welthandels zu gewährleisten.<br />

Für die nordamerikanische Spezialstahlindustrie<br />

sprach Richard Harshman, Vorsitzender,<br />

Präsident und CEO von Allegheny<br />

Technologies, über die langsam ansteigende<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Steel International K 11<br />

Nachfrage im vergangenen Jahr und einen<br />

leichten Aufwind zu Beginn des laufenden<br />

Jahres. Auch er klagte über einen zu hohen<br />

Marktanteil von Importen: 35 % für Spezialstahl<br />

im Jahr 2012 mit einer 12%igen Steigerung<br />

gegenüber 2011. China und Mexiko,<br />

so Harshman, seien im letzten Jahr für<br />

die größten Importsteigerungen verantwortlich<br />

gewesen. Er kritisierte insbesondere<br />

Chinas »unterbewertete Währung« als be -<br />

deutendes Problem. »Die chinesische Regierung<br />

subventioniert weiterhin ihre Spezialstahlproduzenten,<br />

indem sie ihre Währung<br />

unterbewertet«, sagte er und warnte, dass<br />

China »massive neue Kapazitäten für die<br />

Herstellung von nichtrostenden Stählen und<br />

Spezialstählen baut.«<br />

Vor 40 Jahren trat in den USA ein Gesetz in<br />

Kraft, wonach alle Spezialmetalle für die<br />

Verteidigungsindustrie im Inland produziert<br />

werden sollen. Als Sprecher für den Spezialstahlsektor<br />

verlangte Harshman die strikte<br />

Einhaltung dieser Auflage durch das Verteidigungsministerium<br />

und betonte, dass<br />

dieses nicht immer der Fall sei. Sein Unternehmen,<br />

Allegheny Technologies, sei das<br />

einzige Unternehmen in der Welt, das ge -<br />

wisse Spezialmaterialien für den Verteidigungssektor<br />

produzieren könne. Letztendlich<br />

sei das aber nur dann garantiert, wenn<br />

das fundamentale, kommerzielle Geschäft<br />

gesund sei.<br />

Nicht nur Stahlunternehmer mischen mit,<br />

wenn es um stahlrelevante Politik geht, sondern<br />

auch die Stahlarbeitergewerkschaft. So<br />

erläuterte der Präsident der United-Steelworkers-Gewerkschaft,<br />

Leo W. Gerard, die<br />

Position seiner Organisation zu Verhandlungen<br />

über ein mögliches USA-EU-Freihandelsabkommen.<br />

Die Handelsbeziehungen<br />

zwischen den Vereinigten Staaten und der<br />

Europäischen Union seien schon robust,<br />

erklärte Gerard, aber Verhandlungen müssten<br />

echte Reziprozität erreichen – nicht nur<br />

Versprechungen. Für Gerard bieten Verhandlungen<br />

mit der EU eine Chance, dass<br />

Arbeiter an beiden Seiten des Atlantiks von<br />

einem Freihandelsabkommen profitieren,<br />

sofern ihre Interessen berücksichtigt werden.<br />

(sm 130505092) K<br />

L STEEL TICKER<br />

MEPS: CHINA SOLLTE STAHL-<br />

ERZEUGER KONTROLLIEREN<br />

Peking. Die chinesische Regierung hat im April<br />

neue Regeln für den Schutz der Umwelt eingeführt.<br />

Davon sind viele Industrien betroffen, auch<br />

die Stahlbranche. Experten wie das britische<br />

Forschungsunternehmen MEPS fragen sich nun,<br />

ob diese Maßnahmen auch greifen.<br />

Das Land führte bereits vor einigen Jahren<br />

strengere Regeln für die Reduzierung von Emissionen<br />

ein, setzte diese aber wegen Beschwerden<br />

aus der Industrie nicht durch. Vor allem<br />

große Stahlerzeuger fühlten sich wegen hoher<br />

Investitionen in den Umweltschutz kleineren<br />

Wettbewerbern gegenüber benachteiligt.<br />

Diese Regeln führten nach Einschätzung von<br />

MEPS auch dazu, dass chinesische Unternehmen<br />

in den vergangenen vier oder fünf Jahren ihre<br />

Stahlstatistiken gefälscht haben. Die tatsächlich<br />

produzierte Menge lag über der gemeldeten<br />

Menge. Je höher die Stahlerzeugung, desto hö -<br />

her der Schadstoffausstoß und die Beschränkungen.<br />

MEPS hält es nun für möglich, dass mit Einführung<br />

der neuen Vorschriften die Stahlerzeugungsstatistiken<br />

noch weniger die Wirklichkeit<br />

widerspiegeln. Die Briten empfehlen der chinesischen<br />

Regierung deswegen, die produzierten<br />

Mengen genau zu messen. (sm 130505060) K


12 K Steel International<br />

Russland bereitet seine<br />

Sportereignisse vor<br />

Olympische Winterspiele und Fußball-WM<br />

Moskau. Die Organisation der Olympischen Winterspiele 2014 und der<br />

Fußball-WM 2018 sollte den russischen Stahlunternehmen eigentlich<br />

einen kräftigen geschäftlichen Schub bringen. Die Investitionen in die<br />

Infrastruktur sowie die Sportstätten bringen auch Aufträge für die Firmen.<br />

Doch belasten der Preisrückgang im vergangenen Jahr sowie die<br />

Zypernkrise völlig unerwartet die Bilanzen.<br />

WW K Russland, das zu den größten Stahlherstellern<br />

der Welt gehört, rüstet sich derzeit<br />

für die Olympischen Winterspiele 2014 in<br />

Sotchi sowie für die Fußball-WM 2018. Das<br />

Land hat Invesitionen im Wert von mehr als<br />

20 Mrd. € vorgesehen. Der Großteil davon<br />

– etwa 14 Mrd. € – fließt in die Organisation<br />

des Fifa-Großereignisses. Die notwendige<br />

Modernisierung der Infrastruktur, der Stadien,<br />

der Sportstätten und der Hotels be -<br />

deuten für die Stahlunternehmen gleichzeitig<br />

Aufträge in Mrd.-€-Höhe.<br />

»Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns,<br />

um insbesondere die Infrastruktur für den<br />

Welt-Cup 2018 hochzuziehen«, warf der russische<br />

Sportminister Vitaly Mutko den Blick<br />

nach vorne. Der Politiker ist derzeit unter seinen<br />

Landsleuten eine geachtete Persönlichkeit,<br />

weil er die Bewerbung Russlands für<br />

Ausschreibung der Fifa vorbereitet hat und<br />

somit dieses Großereignis ins Land geholt hat.<br />

In insgesamt 11 Städten sollen die Spiele<br />

ausgetragen werden. Wie groß die Anstrengungen<br />

sind, die Russland unternimmt, wird<br />

auch an der Zahl der Projekte deutlich, die<br />

dieses riesige Investitionsprogramm umfasst:<br />

Die Russen wollen mehr als 1.000 Sportstätten,<br />

Flughäfen, Straßen sowie Trainingsplätze<br />

bauen oder modernisieren, die jeweils<br />

zur Hälfte vom russischen Staat sowie von<br />

privaten Investoren finanziert werden sollen.<br />

Für den Bau der Stadien und Trainingsplätze<br />

für die WM 2018 sind alleine 3 Mill. t Stahl<br />

erforderlich. Zum Vergleich: Russland stellt<br />

insgesamt pro Jahr mehr als 70 Mill. t her.<br />

Das zeigt, wie lukrativ insbesondere dieses<br />

Fußballereignis für die Stahlunternehmen ist.<br />

Allerdings können die einheimischen Hersteller<br />

bisher kaum davon profitieren. Der<br />

Riese Severstal, der zu den größten Produzenten<br />

der Welt gehört, hat im vergangenen<br />

Jahr teilweise massive zweistellige Rückgänge<br />

in der gesamten Bilanz hinnehmen müssen.<br />

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

haben sich verschlechtert und<br />

die Preise waren rückläufig. Außerdem<br />

mussten die Russen eine Rückstellung bilden.<br />

In Zahlen liest sich dies so: Der Erlös brach<br />

um 10,8 % auf 10,9 Mrd. € ein und der operative<br />

Gewinn ging sogar um mehr 53 % auf<br />

rd. 1 Mrd. € zurück. Der Nettogewinn<br />

schrumpfte um fast 63 % auf rd. 1,5 Mrd. €.<br />

Ebenso schwach verlief die Entwickung<br />

beim Konzern Nowolipezk (NLMK), der<br />

etwa 20 % des russischen Marktes kontrolliert.<br />

Die Erlöse steigerten sich zwar um


Steel International K 13<br />

8,6 % auf 6 Mrd. €. Der operative Gewinn<br />

verringert sich aber um fast die Hälfte auf<br />

320 Mill. €. Ebenso stand netto ein Rückgang<br />

um sogar fast ein Drittel auf 620<br />

Mill. € zu Buche. NLMK produziert Gusseisen,<br />

Brammen, kaltgewalzten, warmgewalzten<br />

und verzinkten Transformatorenstahl<br />

sowie Stahl mit Polymerschichten und<br />

Profilstahl.<br />

Die rückläufigen Geschäfte aus dem vergangenen<br />

Jahr sind aber nicht das einzige<br />

Problem für die russischen Stahlunternehmen.<br />

Zusätzlich wurden die Konzerne völlig<br />

unerwartet von der Zypernkrise belastet.<br />

Der Staat im Mittelmeer stand im ersten<br />

Quartal 2013 kurz vor dem Bankrott. Russische<br />

Firmen, zu denen auch NLMK und<br />

Severstal gehören, haben etwa umgerechnet<br />

15 Mrd. € auf zypriotischen Konten<br />

gelagert.<br />

Die geschäftliche Verflechtung mit dem<br />

Inselstaat sind ziemlich eng: Bei NLMK<br />

besitzt die zypriotische Offshore-Gruppe<br />

Fletcher Group Holdings Limited 85,54 %<br />

der Anteile. Bei Severstal verfügen ebenso<br />

die zypriotischen Unternehmen Astroshine<br />

Limited, Loranel Limited und Rayglow Limited<br />

über Aktien des Stahlriesen. Es sieht<br />

ganz danach aus, dass die sportlichen Großereignisse<br />

den Stahlunternehmen nur wenig<br />

Schub bringen – den hochgeschraubten<br />

Erwartungen zum Trotz. (sm 130505079) K<br />

L STEEL TICKER<br />

NEUER PFANNENOFEN FÜR<br />

HAMBURGER STAHLWERKE<br />

Hamburg. ArcelorMittal hat Ende März einen<br />

neuen Pfannenofen im Hamburger Stahlwerk<br />

eingeweiht. Pfannenöfen dienen zur »Verfeinerung«<br />

des Flüssigstahls. Je nach Stahlsorte kommen<br />

im Pfannenofen verschiedene Legierungselemente<br />

hinzu, die dem Stahl die gewünschten<br />

Eigenschaften verleihen. Bevor die Schmelze<br />

nach etwa 50 min an die Stranggießanlage übergeben<br />

wird, wird der flüssige Stahl bis auf wenige<br />

Grad genau auf die richtige Gießtemperatur<br />

gebracht. »Der neue Pfannenofen, für den wir<br />

3,5 Mil. € investiert haben, wird entscheidend zu<br />

einer weiteren Verbesserung der Qualität unseres<br />

Walzdrahts beitragen«, sagt Lutz Bandusch,<br />

CEO von ArcelorMittal Hamburg. Qualitätsdrähte<br />

stellen hohe Anforderungen an den Reinheitsgrad<br />

des Stahls. So sind beispielsweise Reifeneinlegedrähte<br />

am Ende nicht dicker als ein Haar,<br />

und bei kleinsten Verunreinigungen im Stahl<br />

kommt es zu Verarbeitungsproblemen. Mit dem<br />

zusätzlichen Pfannenofen verlängert sich die<br />

Behandlungszeit, sodass es möglich wird, auch<br />

diese empfindlichen Qualitäten mit optimalem<br />

Ergebnis zu produzieren. Außerdem verfügt der<br />

Ofen über eine neu konstruierte Drahteinspulmaschine,<br />

mit der Zuschläge in Form von Draht<br />

in den Ofen eingespult werden können. »Unser<br />

Hamburger Werk gehört zu den weltweit führenden<br />

Anbietern von Qualitätswalzdraht. Wir sind<br />

fest davon überzeugt, dass ArcelorMittal in Hamburg<br />

auch in Zukunft hochwertige Produkte herstellen<br />

wird«, unterstreicht Arnaud Poupart-<br />

Lafarge, CEO des Segments für Langprodukte in<br />

Europa, zu dem das Hamburger Werk gehört.<br />

ArcelorMittal Hamburg wurde 1969 als Hamburger<br />

Stahlwerke GmbH gegründet. Eine Besonderheit<br />

besteht in der eigenen Direktreduktionsanlage,<br />

der einzigen in Westeuropa, in der bis zu<br />

600.000 t Eisenschwamm pro Jahr erzeugt werden.<br />

Außerdem gehört ArcelorMittal Hamburg<br />

in die Spitzengruppe der weltweit führenden<br />

Werke in den Bereichen Produktivität und Energieeffizienz.<br />

Die Lage im größten deutschen Seehafen<br />

sichert wichtige logistische Vorteile.<br />

(sm 130505099) K<br />

WORLDSTEEL KÜRT GEWINNER<br />

Brüssel. Der internationale Stahlverband<br />

worldsteel hat slowenische Studenten mit dem<br />

ersten Preis des 7. Stahluniversitätswettbewerbs<br />

ausgezeichnet. In der Kategorie Beschäftigte<br />

gewannen Mitarbeiter des indischen Stahlerzeugers<br />

Tata Steel. Die Teilnehmer dieses traditionellen<br />

Talentwettbewerbs mussten so günstig<br />

wie möglich Stahlprodukte für Erdbewegungsmaschinen<br />

herstellen. Die Gewinner gaben nur<br />

23,13 USD/t aus. Sie hatten für diese Internetrecherche<br />

nur 2,5 Stunden zur Verfügung.<br />

(sm 130404980) K


14 K Steel International<br />

Lateinamerikanischer Hunger<br />

nach Stahl<br />

Nachfrage dürfte 2013 um knapp 6 % steigen<br />

Rio de Janeiro. Die lateinamerikanischen Länder wachsen auch im<br />

laufenden Jahr und benötigen mehr Stahl. Davon profitieren vor allem die<br />

heimischen Erzeuger. Die Importe gehen zurück.<br />

WW K Die Forschungsinstitute sind sich einig:<br />

Die Stahlnachfrage in Lateinamerika wird im<br />

laufenden Jahr steigen. Knapp 6 % mehr<br />

dürften die Bewohner der Region verwenden,<br />

nach einem Plus von mehr als 4 % im<br />

Vorjahr. Das berichtet die Zeitschrift Steel<br />

Times International über eine Publikation<br />

des lateinamerikanischen Stahlverbands<br />

Alacero.<br />

Der Verband verzeichnet seit vielen Jahren<br />

eine steigende Stahlnachfrage – mit nur<br />

einer Ausnahme im Weltkrisenjahr 2009.<br />

Allein im vergangenen Jahr stieg der Stahleinsatz<br />

um 4,2 % auf 64,8 Mill. t. Im laufenden<br />

Jahr soll der Hunger noch größer sein<br />

und zu einem Anstieg von 5,7 % auf 68,5<br />

Mill. t führen.<br />

Bei der Betrachtung einzelner Länder fällt<br />

auf, dass Mexikos Anteil am gesamten<br />

Stahlbedarf der Region zwischen 2005 und<br />

2012 gefallen ist und auch im laufenden<br />

Jahr weiter zurückgehen dürfte. Hingegen<br />

verzeichnen Peru, Brasilien und Ekuador<br />

Steigerungen. Alacero zufolge wird Brasilien<br />

im laufenden Jahr 4,2 % mehr Stahl einsetzen<br />

nach einem Plus von 2,4 % im Vorjahr.<br />

Mexiko dürfte ein Plus von 4,1 % nach<br />

einem Zuwachs von 7,2 % zeigen. Etwas<br />

anders sieht die Entwicklung in Argentinien<br />

aus. Es ist das einzige Land Lateinamerikas,<br />

das im vergangenen Jahr weniger Stahl<br />

nachfragte, genau 13 %. 2013 wird mit<br />

einem erwarteten Plus von 4,3 % nur ein<br />

Teil davon wieder wettgemacht. Besonders<br />

hohe Wachstumsraten sollen Chile (+ 13,3 %)<br />

und Venezuela (+ 16,1 %) im laufenden Jahr<br />

zeigen. Beide Länder brillierten bereits 2012<br />

mit Zuwächsen von 20 % beziehungsweise<br />

19,2 %.<br />

In Peru dürfte die Stahlnachfrage 2013<br />

um 11,1 % nach 12,5 % im Vorjahr wachsen.<br />

Kolumbien entwickelte sich etwas langsamer.<br />

Nach einem Anstieg von 3,1 % im<br />

Vorjahr soll das Plus aktuell bei 6,1 % liegen.<br />

Beim langfristigen Vergleich zeigt sich, dass<br />

der Stahleinsatz in Peru und Paraguay seit<br />

2005 am schnellsten gestiegen ist. Es folgen<br />

Ekuador, Chile, Costa Rica und Kolumbien.<br />

Bei den großen Nationen liegt Brasilien<br />

mit einem durchschnittlichen Wachstum<br />

von 5,4 % vor Venezuela mit 4,7 % und<br />

Argentinien mit 4,3 %. Die rote Laterne<br />

trägt Mexiko mit einem unterdurchschnittlichen<br />

Wachstum von nur 2 %.<br />

Der höhere Stahlbedarf wirkte sich auch<br />

auf den Handel aus. Der Importanteil erhöhte<br />

sich von 20,4 % im Jahr 2005 auf 27,4 %<br />

im Jahr 2011. Für 2012 rechnen die Stahlverbände<br />

mit einem weiteren Anstieg auf<br />

28 %. 2013 sehen sie einen Rückgang auf<br />

26,5 %.<br />

Während in Brasilien der Anteil der Einfuhren<br />

von 3,4 % im Jahr 2005 auf 14,2 %<br />

im Jahr 2011 gestiegen ist, rechnet Alacero<br />

2012 mit einem Rückgang auf 13,7 % und<br />

auf 11,6 % in diesem Jahr. Sie erklären diese<br />

Entwicklung teilweise mit Import zöllen,<br />

die das Land für einige Stahlprodukte erhoben<br />

hat.<br />

In Mexiko ist der Anteil der Importe im<br />

Berichtszeitraum von 27,5 % auf 32,2 %<br />

gestiegen. Dort soll er 2012 und 2013 auch<br />

verharren. Auch in den meisten anderen<br />

Staaten der Region sind die Einfuhren in den<br />

vergangenen Jahren gestiegen. Ausnahmen<br />

machen nur Costa Rica, Kolumbien und<br />

Paraguay.<br />

Im laufenden Jahr rechnen die Stahlverbände<br />

unter dem Strich in Lateinamerika<br />

nicht mit einem weiteren Anstieg der Einfuhren.<br />

Da die Stahlnachfrage aber um<br />

5,7 % steigen soll, müsste die Importquote<br />

sinken. Damit verbessert sich die Position<br />

der heimischen Stahlerzeuger wieder etwas.<br />

(sm 130404988) K<br />

L STEEL TICKER<br />

BRASILIEN BAUT<br />

BERGBAUINDUSTRIE AUS<br />

São Paulo. Brasilien hat ein Investitionsprogramm<br />

in Höhe von 75 Mrd. USD zur Unterstützung<br />

der heimischen Bergbauindustrie beschlossen,<br />

so der Nachrichtendienst Dow Jones Stahl<br />

Aktuell. Mit dem Geld soll die Ausbeutung von<br />

mineralischen Rohstoffen in dem südamerikanischen<br />

Land noch stärker vorangetrieben werden,<br />

um dem wachsenden Rohstoffbedarf der Emerging<br />

Markets gerecht zu werden. Der Bergbau ist<br />

mittlerweile ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />

im Land. Im vergangenen Jahr stieg der Produktionswert<br />

der brasilianischen Bergbauindustrie<br />

trotz der ungünstigen weltwirtschaftlichen Lage<br />

um 10 % auf 55 Mrd. USD. Die Branche erzielte<br />

einen Handelsbilanzüberschuss von 27,4 Mrd.<br />

USD. Der rohstoffreiche Bundesstaat Paras er hält<br />

den größten Teil der bereitgestellten Investitionssumme.<br />

Allein dort wird sich der Förderwert<br />

nach Meinung von Experten bis 2015 von 30<br />

Mrd. BRL (11,69 Mrd. €) auf 63 Mrd. BRL (24,56<br />

Mrd. €) erhöhen. Im vergangenen Jahr hat Brasilien<br />

rd. 16 % der weltweiten Eisenerzproduktion<br />

bestritten, etwa die Hälfte des brasilianischen<br />

Erzes hat China importiert.<br />

(sm 130505043) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Steel International K 15<br />

<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe, mit Werken in Siegen und<br />

Hamm, ist ein weltweit aktiver, technologisch führender Partner<br />

für HFI (hochfrequenz-induktiv)-längsnahtgeschweißte Stahlrohe.<br />

Zu dem umfangreichen Lieferprogramm zählen Rohre für Gasund<br />

Ölpipelines, Trinkwasser und Abwasserleitungsrohre, Rohre<br />

für den Maschinen- und Anlagenbau sowie Ölfeldrohre, Fernwärmerohre<br />

und Konstruktionsrohre.<br />

Außendurchmesser von 114,3mm (4½") bis 610,0mm (24")<br />

Wanddicken bis 25,4mm und Rohrlängen bis 18m<br />

MAPEC ® Polyethylen- oder Polypropylen-Umhüllung,<br />

Faserzementmörtel-Ummantelung<br />

Epoxy- oder Zementmörtel-Auskleidung<br />

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008,<br />

DIN EN ISO 14001:2009 und OHSAS 18001:2007.<br />

Zugelassener Lieferant bei allen bedeutenden national und international<br />

tätigen Versorgungsunternehmen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


16 K Steel International<br />

Neuorganisation ist gefordert<br />

Rio Tinto verzeichnet ersten herben Verlust<br />

in 140-jähriger Geschichte<br />

Melbourne (eb). Der britisch-australische Minenkonzern Rio Tinto, nach<br />

der brasilianischen Vale S.A. zweitgrößter Eisenerzexporteur der Welt,<br />

rutschte im vorigen Jahr erstmalig seit dem Zusammenschluss 1995 in die<br />

roten Zahlen. Damit ist der Konzern nicht allein, auch BHP Billiton und<br />

Anglo American mussten aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise Verluste<br />

hinnehmen.<br />

Die Verluste blieben zwar hinter den Einschätzungen<br />

der Analysten zurück, die ein<br />

Minus von über 4 Mrd. USD erwartet hatten,<br />

dennoch belief sich das Gesamtergebnis<br />

vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen<br />

(EBITDA) nur auf 9,3 Mrd. USD (Vorjahreswert:<br />

28,5 Mrd. USD). Darauf deutete auch<br />

das laufende Geschäft hin: Schon im vierten<br />

Quartal 2012 hatte sich der Gewinn um<br />

47 % auf 4,15 Mrd. USD verringert.<br />

Jetzt hat der Konzern drastische Sparmaßnahmen<br />

angekündigt. Bis Ende 2014 sollen<br />

die Kosten um über 5 Mrd. USD gesenkt<br />

werden. Zudem ist ein Verkauf einiger Sparten<br />

geplant.<br />

WW K Dennoch: trotz teilweise gewagter Zu -<br />

käufe dürfte das ein herber Rückschlag in<br />

Rio Tintos insgesamt 140 Jahre umfassender<br />

Unternehmensgeschichte sein. Hauptgrund<br />

für das negative Ganzjahresergebnis waren<br />

immense Abschreibungen über rd. 14 Mrd.<br />

USD, zu denen der Konzern durch Probleme<br />

in den Minenprojekten und zu teuren Zu -<br />

käufen von Unternehmen gezwungen war,<br />

wie Dow Jones Stahl Aktuell Mitte Februar<br />

vermeldete. Diese Abschreibungen waren<br />

angekündigt und zwangen Konzernchef<br />

Tom Albanese im Januar zum Abdanken;<br />

seinen Posten übernahm Sam Walsh, bisher<br />

Chef der Eisenerzsparte.<br />

Schlussendlich verzeichnete Rio Tinto<br />

einen Nettoverlust von rd. 3 Mrd. USD,<br />

wozu allerdings auch Einbrüche von beinah<br />

einem Viertel bei den Eisenerzpreisen sowie<br />

das schleppende Aluminiumgeschäft beitrugen,<br />

in das der Konzern 2007 eingestiegen<br />

war. Nicht zuletzt waren die Ergebnisse aus<br />

den Kohleaktivitäten in Mosambik nach<br />

unten zu korrigieren. Dies alles geschah vor<br />

dem Hintergrund eines Vorjahresgewinns<br />

von 5,8 Mrd. USD.<br />

Alles begann 1873<br />

Schon ca. 750 v. Chr. wurden die Kupfervorkommen<br />

bei Minas de Riotinto in Südspanien<br />

entdeckt. Durch die damalige Grubensäureableitung<br />

färbte sich das Wasser<br />

des nahen Flusses rot, was zu dem Namen<br />

Río Tinto (roter Fluss) führte.<br />

Diverse Investoren, darunter Rothschild<br />

Frères aus Frankreich und N.M. Rothschild &<br />

Sons aus England, kauften am 17. Februar<br />

1873 die damals staatlichen, mit Verlust<br />

arbeitenden Rio-Tinto-Minen und formierten<br />

kurze Zeit später die Rio Tinto Company.<br />

Von 1877 bis 1891 waren die Rio-Tinto-<br />

Minen weltgrößter Kupferlieferant.<br />

(130504935/1)<br />

Nassverfahren-<br />

Anlage auf dem<br />

Gebiet der<br />

australischen<br />

Yandicoogina-Mine.<br />

Hier fördert der<br />

Rio-Tinto-Konzern<br />

Eisenerz<br />

(Fotos: Rio Tinto).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Steel International K 17<br />

1883 fand man Silber-Blei-Zink-Vorkommen<br />

in Broken Hill, Australien. Für den Abbau<br />

dieser Vorkommen wurde 1905 The Zinc<br />

Corporation gegründet, die dann später zur<br />

Consolidated Zinc Corporation wurde und<br />

als Rio Tinto-Zinc (RTZ Corporation) im Rio-<br />

Tinto-Konzern aufgehen sollte.<br />

Die Rio-Tinto-Minen selbst hatten erheblich<br />

unter dem spanischen Bürgerkrieg<br />

(1936 – 1939) und dem zweiten Weltkrieg<br />

gelitten, sodass die Konzernleitung in London<br />

1954 beschloss, zwei Drittel des Firmenvermögens<br />

für weitere Minenexplorationen<br />

außerhalb Spaniens auszugeben.<br />

Bald darauf stieß der Konzern dann auch<br />

das letzte Drittel der Mine in Spanien ab.<br />

1956 führte die Entdeckung von Bauxitvorkommen<br />

in Weipa, Queensland, Australien,<br />

zu Rio Tintos Einstieg in die Aluminiumsparte,<br />

der 2007 mit der Gründung von<br />

Rio Tinto Alcan abgeschlossen wurde. 1962<br />

entstand Rio Tinto-Zinc (RTZ Corporation).<br />

Zur selben Zeit formierten sich auch die australischen<br />

Ableger beider Firmen zu Conzinc<br />

Riotinto of Australia (CRA Limited). Beide<br />

arbeiteten als separate Einheiten bis zum<br />

Jahr 1995, in dem der Zusammenschluss als<br />

»Dual Listed Company« unter einer Führung<br />

und – ab 1997 – dem bekannten Namen Rio<br />

Tinto erfolgte. Damit war dann Schluss mit<br />

der »Alphabet Soup«, wie der Buchstabensalat<br />

RTZ-CRA genannt wurde.<br />

Stärkere Konzentration<br />

auf den Bergbau<br />

1966 öffnete Rio Tinto die Mount-Tom-Price-<br />

Eisenerzmine, die japanische Hüttenwerke<br />

versorgte. Dieses war der Beginn eines globalen<br />

Handels, der Rio Tinto zum zweitgrößten<br />

Eisenerzerzeuger werden ließ.<br />

1989 dann kaufte Rio Tinto für insgesamt<br />

4,3 Mrd. USD eine Anzahl an bedeutsamen<br />

Bereichen der British Petroleum Company<br />

plc (BP). Darunter befanden sich Kupfer-,<br />

Eisen-, Titanwerke und Anteile an Kohlevorkommen<br />

in Australien. Rio Tinto investierte<br />

in diese Werke und modernisierte sie. Diese<br />

Zukäufe verschafften dem Konzern den Eintritt<br />

ins Eisen- und Titangeschäft und machten<br />

ihn zu einem der globalen Führer auf<br />

den Gebieten des Spezialeisens und der<br />

Titandioxid-Rohstoffe.<br />

1991 vermeldete Rio Tinto die Erzeugung<br />

von 1 Mrd. t Eisenerz aus der Mount-Tom-<br />

Price-Mine, die erste des Konzerns, die 1966<br />

Transport von Eisenerz in Pilbara/Australien. Der Rio-Tinto-Konzern ist nach der brasilianischen<br />

Vale S.A. zweitgrößter Eisenerzexporteur der Welt.<br />

in Betrieb genommen wurde. Danach ging<br />

alles schneller: die 2-Mrd.-t-Grenze wurde<br />

schon 12 Jahre später, 2003, erreicht, die<br />

3-Mrd.-t-Linie im Jahr 2009. Der Konzern<br />

erwartet, dass zum 50. Bestehen der Mine,<br />

2016, etwa fünf Mrd. t erreicht werden.<br />

Implementierung von HIsmelt<br />

Im Jahr 2000 begann der Konzern, verschiedene<br />

Objekte aus der Aluminum-, Eisenerz-,<br />

Diamanten- und Kohlensparte zuzukaufen,<br />

hauptsächlich in Australien, Kanada und<br />

den USA. Diese Investitionen beliefen sich<br />

insgesamt auf 4 Mrd. USD. Eine wesentliche<br />

Neuerung implementierte Rio Tinto dann<br />

2006 mit High Intensity Smelting (HIsmelt ® ),<br />

einer umweltfreundlichen Direktschmelztechnologie<br />

für hochwertige Eisenprodukte.<br />

Das Verfahren löste die konventionelle<br />

Eisen erzeugung mithilfe von Koksöfen und<br />

Sinteranlagen ab und erzeugte kostengünstiges<br />

Rohmaterial für Elektrolichtbogenöfen.<br />

HIsmelt nutzt schwerflüchtige Kohle und<br />

Eisenerz, die in das Schmelzbad injiziert und<br />

direkt mitverschmolzen werden.<br />

Geplatzte Megaübernahme<br />

Im Jahr 2007 versuchte BHP Billiton, für<br />

150 Mrd. USD aus eigenen Aktien den Rio-<br />

Tinto-Konzern zu übernehmen. Im Zuge der<br />

Finanzkrise jedoch musste BHP Billiton aufgrund<br />

eigener massiver Abschreibungen<br />

und Einmalkosten im November 2008 von<br />

dieser Megaübernahme Abstand nehmen<br />

– was die Stahlindustrie aufatmen ließ, die<br />

insbesondere im Bereich der Eisenerzförderung<br />

eine monopolistische Stellung befürchtet<br />

hatte.<br />

Auch Rio Tinto sah sich von der weltweiten<br />

Finanzkrise betroffen. Allerdings erreichte<br />

der Konzern mit einigen Veräußerungen,<br />

die über 11 Mrd. USD einbrachten, bis Ende<br />

2010 eine Wende. Zunehmend profitiert<br />

man auch von einer Nachfrage nach Minenprodukten,<br />

hauptsächlich aus der Dritten<br />

Welt und China. Angenommen wird ein<br />

Anstieg der Nachfrage aus China bis 2030<br />

um 50 %, weshalb der Konzern die Minenkapazität<br />

in Australien und Kanada entsprechend<br />

ausweitete – wobei sich die kanadischen<br />

Projekte mit bald ca. 23,3 Mill. t<br />

Eisenerz pro Jahr gegenüber der Produktion<br />

im australischen Pilbara, die sich bis 2015<br />

auf 360 Mill. t belaufen soll, eher klein ausnehmen.<br />

Rio Tinto muss jetzt seine Schulden reduzieren.<br />

Der neue CEO, Sam Walsh, hatte<br />

schon verdeutlicht, dass man bei Investitionen<br />

vorsichtiger sein werde. Bisher hat der<br />

Konzern schon Pacific Aluminium sowie die<br />

Diamantensparte zum Verkauf gestellt.<br />

(130504935/2)<br />

(sm 130404935) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


18 K Steel International<br />

Stahlhandel und Service-Center<br />

auf dem Prüfstand<br />

9. SBC-Stahlgesprächsrunde gab Anregungen und Gelegenheit zu Diskussionen<br />

Ratingen (WS). Stahldistribution und Stahl-Service-Center können<br />

sich den konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen innerhalb<br />

der Wertschöpfungskette nicht entziehen. Sie sind genauso wie alle<br />

anderen Marktteilnehmer von den Stahlüberkapazitäten und einem<br />

zunehmenden Wettbewerbsdruck betroffen. In diesem Umfeld kommt es<br />

für die Unternehmen darauf an, sich optimal zu positionieren, wie<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe, Inhaber des Stahl-Beratungs-Centrums (SBC),<br />

Meerbusch, auf der 9. Stahlgesprächsrunde in Ratingen erläuterte.<br />

(130505045/1)<br />

WW K Für zahlreiche Unternehmen der Distributions-<br />

und Stahl-Service-Branche besteht<br />

deshalb die Herausforderung, neue bzw.<br />

veränderte Geschäftsmodelle zu entwickeln<br />

und eine stärkere Differenzierung des eigenen<br />

Unternehmens im Markt zu erreichen.<br />

Heute gebe es vier unterschiedliche Ge -<br />

schäftsmodelle, die von den Unternehmen<br />

betrieben werden, so Grebe: zunächst die<br />

breite Marktversorgung mit mittleren bis<br />

großen Auftragsvolumina (»Market Supply<br />

Business«), mit der eine enge Produzentenanbindung<br />

mit einem werksnahen Vertrieb<br />

des Sortiments und zumeist nachgeschalteten<br />

Anarbeitungsmöglichkeiten verbunden<br />

ist. Das Geschäftsmodell des »Proximity<br />

Business« konzentriert sich dagegen eher<br />

auf die Bearbeitung regionaler und lokaler<br />

Märkte (z. B. Stahl plus Sanitär- und Eisenwaren).<br />

Dort bestehe oft das Problem des<br />

Kleinlosgeschäfts und ein starker Wettbewerb.<br />

Beim Modell des »Supply Chain Business«<br />

steht die Optimierung der Wertschöpfungsprozesse<br />

zwischen Lieferant und Kunde<br />

im Vordergrund. Das Sortiment ist gezielt<br />

auf die Bedürfnisse der Absatzbranchen<br />

ausgerichtet. Hier kann es um langfristige<br />

Systempartnerschaften gehen. Ein anderes,<br />

klassisches Geschäftsmodell ist schließlich<br />

das sogenannte »Core Competence Business«,<br />

wobei die Unternehmen als Produktspezialisten<br />

auftreten oder in einer<br />

Nische agieren.<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Die Stahldistribution weise eigentlich bereits<br />

einen hohen Konsolidierungsgrad in<br />

Deutschland auf, erklärte Grebe, denn die<br />

zehn größten Stahldistributeure bestreiten<br />

einen Marktanteil von über 60 %. Wichtig<br />

sei es deshalb, unternehmensspezifische<br />

Kompetenzen herauszubilden. Das gehe,<br />

indem man sich auf ein bestimmtes Stahlsortiment<br />

mit einer umfassenden Bearbeitung<br />

und passendem Service konzentriere.<br />

»Stahlhandel ist eben nicht nur Stahlhandel,<br />

so wie es früher mal war«, sagte Grebe. Wer<br />

heute ein extrem breites Sortiment führt<br />

und zu sehr mit »Standard«-Produkten auftritt,<br />

werde wohl in Zukunft weniger Aussichten<br />

haben. Ohne Spezialisierung bzw.<br />

Unterscheidungsmerkmale werde man es<br />

schwer haben. Wichtig seien auch die Themen<br />

Wertmanagement, Kapital, Prozessoptimierung,<br />

Kostenkalkulation, Inventory<br />

Risk Management etc. Das verlange eine<br />

Menge an Anstrengungen vom klassischen<br />

Mittelständler und dessen Personal. Man<br />

solle sich auch vor ganz neuen Wegen nicht<br />

verschließen, wie die Einrichtung von On -<br />

lineshops zur Vermarktung des eigenen Sortiments<br />

oder zur Veräußerung von Überbeständen<br />

über das neue Internettool »Steel<br />

Stock Exchange« (s.u.).<br />

Die weiteren, im Folgenden kurz behandelten<br />

Vorträge der Veranstaltung drehten<br />

sich um die Themenstellungen Konjunktur,<br />

Unternehmensstrategien und Marktsegmente<br />

auf Werksseite und im Bereich der<br />

Stahldistribution.<br />

Nachhaltiges Bauen mit Stahl<br />

Über »Green Steel« referierte Dr. Bernhard<br />

Hauke, bauforumstahl e.V., Düsseldorf. Er<br />

stellte die hohe Bedeutung von Stahl im<br />

Baubereich heraus, Stahl bleibe als Werkstoff<br />

für nachhaltiges Bauen unübertroffen.<br />

Das gilt insbesondere auch für seine hohe<br />

Recyclingfähigkeit: Betrachtet man den<br />

Lebenszyklus eines Gebäudes ganzheitlich,<br />

wird bei Stahl von einem Ansatz gesprochen,<br />

in dem »von der Wiege bis zur Wiege«<br />

gedacht wird und eben nicht nur »bis<br />

zur Bahre« wie bei nichtrecyclingfähigen<br />

Werkstoffen. D. h. die Lebensphasen eines<br />

Bauwerkes bestehen dann nicht aus vier,<br />

sondern aus fünf Phasen: Produktphase (vor<br />

dem Baubeginn, z. B. Rohstoffabbau, Transport,<br />

Herstellung), Bauphase, Nutzungsphase,<br />

Lebensende des Gebäudes und schließlich<br />

Lebensende des Produkts. Mit Letzterem<br />

sind über das Lebensende hinausgehende<br />

Gutschriften und Belastungen gemeint. Da -<br />

zu zählen Wiederverwendung, Recycling,<br />

Wiederverwertung bzw. Ersatz von Primärproduktion.<br />

Somit entsteht eine geschlos-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Steel International K 19<br />

sene Kreislaufführung. Der Stahl kehrt nach<br />

dem Rückbau als Rohstoff in die Produktion<br />

wieder zurück. »Stahl wird genutzt und<br />

nicht gebraucht«, betonte Hauke.<br />

Erfolgreich mit Beton-, Qualitätsund<br />

Edelbaustählen<br />

»Performancesteigerung durch Kompetenz<br />

im Qualitäts- und Edelbaustahlbereich« war<br />

das Thema von Dr. Klaus Harste, Geschäftsführer,<br />

Max-Aicher-Gruppe. Zur Sparte<br />

»Stahl« der Gruppe gehört die Annahütte,<br />

die sich nach Unternehmensangaben zum<br />

Weltmarktführer bei Gewindestabstählen<br />

entwickelt hat. Die Lechstahlwerke produzieren<br />

mit zwei Elektroöfen rd. 1 Mill. t Stahl<br />

pro Jahr. Hinzu kommen weitere Werke,<br />

u. a. in Ungarn und Tschechien. In puncto<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl zählt die Max-<br />

Aicher-Gruppe zu den größten Stabstahllieferanten<br />

für die deutsche Automobilindustrie.<br />

Im Besitz der Familie Aicher befindet<br />

sich außerdem das Rohrwerk Maxhütte.<br />

Wichtig sei für die Gruppe das Ziel, die Service-<br />

und Technologieführerschaft zu erreichen,<br />

z. B. indem Topingenieure eingestellt<br />

werden. Die Gruppe beteilige sich aber auch<br />

an ausländischen Produktionsunternehmen,<br />

so Harste. Man verkaufe im Direktvertrieb<br />

und sei Systemlieferant, kooperiere aber<br />

auch mit Händlern und verfüge über Designkompetenz<br />

für spezielle Kundenlösungen.<br />

Zudem stehe in Zukunft die Energiebeschaffung<br />

im Fokus, z. B. durch Investitionen in<br />

Energiespeicher oder den Ausbau der Wasserkraft,<br />

um sich in der Energieversorgung<br />

unabhängiger zu machen.<br />

Markttendenzen im<br />

Langproduktegeschäft<br />

Der Bereich der Qualitätslangstähle dürfte<br />

von den in Europa herrschenden Überkapazitäten<br />

nicht in so großem Ausmaß betroffen<br />

sein wie manch andere Branchen und<br />

Regionen, erläuterte Dr. Peter Schäfer, Mitglied<br />

des Vorstandes, Saarstahl AG, Völklingen.<br />

Die Bedeutung der Überkapazitäten<br />

hänge vielmehr sehr stark von den unterschiedlichen<br />

Regionen, Produkten und Branchen<br />

ab. So sei Südeuropa deutlich stärker<br />

als Nordeuropa betroffen. Zu den Abnehmern<br />

der Qualitätslangstahlhersteller zählten<br />

besonders die Automobilindustrie und<br />

der Maschinenbau, die allesamt starke Produkte<br />

führen, in denen europäischer Qualitätslangstahl<br />

verarbeitet wird, und mit de -<br />

nen man sich weltweit von den Wettbewerbern<br />

abheben kann. Im Langstahlbereich sei<br />

es durchaus möglich, sich durch eine kluge<br />

Gestaltung des Produktportfolios und eine<br />

richtige Positionierung in den Absatzmärkten<br />

vom Wettbewerb erfolgreich abzugrenzen.<br />

Außerdem müsse man die Internationalisierung<br />

und das Wachstum der Schwellenländer<br />

als Herausforderung annehmen<br />

und ggf. den Kunden folgen. Es gelte zu<br />

überlegen, wie sich die Marktchancen bei<br />

allem Wissen um die Risiken nutzen lassen.<br />

Werksgebundener Stahl-Service<br />

mit großem Netzwerk<br />

Wie man sich im Geschäftsfeld »Stahldistribution«<br />

als global aufgestellter Stahlproduzent<br />

optimal positioniert und seine Zielmärkte<br />

erfolgreich versorgt, erläuterte Dr.<br />

Jens Lauber, Managing Director, Tata Steel<br />

Distribution, Europe, Maastricht. Das Unternehmen<br />

betreibt ein für werksabhängige<br />

Stahl-Service-Center typisches Geschäftsmodell.<br />

Tata Steel Europe habe nach Arcelor-<br />

Mittal das am weitesten verzweigte Netzwerk<br />

an Standorten. In dem großen Tata-<br />

Netzwerk werden gemeinsame Strategien<br />

und Ziele verfolgt, in enger Zusammenarbeit<br />

Wertmanagement im Stahlgeschäft<br />

Strategisch: »Doing the right things«<br />

Operativ: »Doing things right«<br />

Kunden-<br />

Management<br />

Asset<br />

Management<br />

Working Capital<br />

Management<br />

Cash-, Kredit-<br />

Management<br />

Kosten-<br />

Kalkulation<br />

Unternehmenssteuerung<br />

mittels Kennzahlen<br />

– Stärkung der<br />

Kern-Kompetenzen<br />

– Portfolio<br />

Optimierung<br />

– Stärkere<br />

Differenzierung<br />

in der Kunden-<br />

<br />

– Nutzung neuer<br />

Vermarktungskanäle<br />

(Onlineshop u.a.)<br />

– Investitionen nach<br />

wirtschaftlichen<br />

Kriterien<br />

– Orientierung an<br />

betriebsnotwendigem<br />

Vermögen<br />

– Ausnutzung von<br />

Economies-of-largescale-Effekten<br />

– Leasing statt Kauf<br />

– Verlängerung<br />

Instandhaltungszyklus<br />

– Reduzierung<br />

Kapitaleinsatz<br />

durch Verkürzung<br />

der Lagerreichweite<br />

– Straffes Forderungsmanagement,<br />

WKV<br />

– Inventory Risk<br />

Assessment<br />

– Vermarktung von<br />

Überbeständen,<br />

Sonderposten<br />

(Steel Stock Exchange)<br />

– Tägliche Steuerung<br />

des Zahlungsverkehrs<br />

– Nutzung von<br />

Skontoerträgen<br />

– Ermittlung/<br />

Überwachung des<br />

kurzfristigen<br />

Finanzbedarfs<br />

– Finanzierung aus<br />

Vermögens<br />

umschichtung<br />

(Sale and lease back)<br />

– Preisliche Honorierung<br />

des Kleinlosgeschäftes<br />

– Kalkulation<br />

Logistikkosten<br />

im Lagergeschäft<br />

Innerbetriebl.<br />

Transport<br />

Verpackungskosten<br />

Längenfächer<br />

Frachtkostenzuschlag<br />

Abladekosten<br />

Kalkulation<br />

Stahlanarbeitung<br />

– Erfolgskennzahlen<br />

(EBT, EBIT, EBITDA,<br />

EBIT-Marge)<br />

– Rentabilitätskennziffern<br />

(Umsatzrendite auf<br />

Basis EBIT, ROCE, EVA)<br />

<br />

Kennzahlen (OFCF,<br />

<br />

– Verschuldungsgrad<br />

(Gearing)<br />

(130505045/4) Quelle: Stahlhandels-Institut<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


20 K Steel International<br />

untereinander. Der Konzern betreibt in<br />

Deutschland die drei Stahl-Service-Center<br />

Blume Stahlservice, Mülheim, Degels, Neuss,<br />

und Tata Steel, Gelsenkirchen.<br />

Profitabilität im<br />

Bestandsmanagement<br />

Wie man ein kleines, dynamisches Stahlunternehmen<br />

im Baskenland betreiben kann,<br />

zeigte Mikel Garay, Geschäftsführer, Ipargama<br />

D. L., Vitoria-Gasteiz/Spanien. Als Lagerhalter<br />

mit sechs Brückenkranen und fünf<br />

Bandsägen hält das familiengeführte Un -<br />

ternehmen rd. 1.400 t auf Lager. Beliefert<br />

werden vor allem Unternehmen aus dem<br />

Maschinenbau. Mit einer kleinen, aber gut<br />

ausgebildeten Mannschaft von sechs Leuten<br />

betreibt Ipargama höchst effizient das Lager.<br />

Das Motto heiße »jeder weiß alles«, so<br />

Garay, d. h. jeder weiß, wo etwas liegt, wie<br />

es zu handhaben oder zu schneiden ist etc.<br />

Zugleich sei Durchgängigkeit ein wesentlicher<br />

Aspekt, wofür ein Trackingsystem entwickelt<br />

wurde. Die Mitarbeiter im Lager<br />

verwenden mobile PDAs (Personal Digital<br />

Assistants). Außerdem kann sich der Kunde<br />

mit der IT-Lösung ipargama.net online an -<br />

melden und hat elektronischen Zugang zu<br />

Dokumenten wie Lieferscheinen und Rechnungen,<br />

aber auch zu Angeboten und<br />

Markttipps, z. B. bei speziellen Werkstoffen,<br />

Abmessungen oder Preisen. Das Team um<br />

Mikel Garay ist auch für die Entwicklung von<br />

»Steel Stock Exchange« verantwortlich,<br />

einer Art Internetmarktplatz für Stahl (siehe<br />

auch »<strong>stahlmarkt</strong>«, Heft 04.2013).<br />

European Steel Market 2013/2014<br />

Unter diesem Titel veröffentlicht der Autor, Prof. Dr. Lothar Grebe, in<br />

diesem Frühjahr ein neues Fachbuch über den europäischen Stahlmarkt,<br />

in dem die weltweite Stahlproduktion, die Rolle der EU-27-<br />

Märkte, die europäische Stahlproduktion und Stahldistribution sowie<br />

die Marktentwicklung in den wichtigsten Stahl verwendenden Sektoren<br />

der EU-27 beschrieben sind.<br />

<br />

European Steel Market 2013/2014<br />

For steel producers, steel distributors and steel processors die EU-27 Lieferwerke, unterteilt nach den Stahlprodukten: Träger,<br />

Stabstahl, Grobblech, Qualitäts- und Edelbaustahl, Werkzeugstahl und<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

nichtrostende Stähle. Die rd. 270 Seiten umfassende Neuerscheinung<br />

German Steel Stockholding Institute, 2013<br />

liefert dazu zahlreiche Daten, Schätzungen und Prognosen.<br />

Die Printausgabe kostet 145,– € und ist erhältlich im Stahlhandels-Institut, per Fax unter +49 2159<br />

5359989, per E-<strong>Mai</strong>l unter lothargrebe@me.com oder per Telefon unter +49 2159 911473.<br />

Stahlkonjunktur 2013<br />

»Ein fundamentaler Aufschwung sieht an -<br />

ders aus«, war der Tenor des abschließenden<br />

Vortrags von Prof. Dr. Roland Döhrn,<br />

Leiter Abteilung Konjunktur und Wachstum,<br />

Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI), Essen. Die internationalen<br />

Rahmenbedingungen erlauben<br />

überall nur eine mühsame Belebung, so<br />

Döhrn. Exporte beleben sich zögerlich, Un -<br />

ternehmensinvestitionen bleiben schwach<br />

und legen erst im zweiten Halbjahr zu. Die<br />

weltweite Kapazitätsauslastung ist niedrig,<br />

schränkt somit die Preisgestaltungsmöglichkeiten<br />

ein und erhöht gleichzeitig den<br />

Importdruck. Der Druck bei den Energieund<br />

Rohstoffkosten auf die Erlöse bleibt. Die<br />

Rohstahlerzeugung dürfte 2013 kaum hö -<br />

her sein als 2012. Ergänzend gab Döhrn<br />

einen wichtigen Hinweis: Der ausführliche,<br />

jährlich erscheinende RWI-Stahlbericht wurde<br />

bisher immer im Herbst veröffentlicht. In<br />

diesem Jahr plane man nun bereits eine Veröffentlichung<br />

im Juni. (sm 130505045) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Stahlhandels-Institut<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Dörperweg 31<br />

40670 Meerbusch<br />

Tel. +49 2159 911473<br />

www.stahlhandels-institut.de<br />

PAULY STAHLHANDEL STELLT<br />

IN MALAYSIA AUS<br />

Essen. Das Essener Unternehmen pauly STAHL-<br />

HANDEL stellt 2013 erstmals auf der Messe<br />

Oil & Gas (OGA) Asia aus. Diese findet vom 5. bis<br />

7. Juni 2013 in Kuala Lumpur, Malaysia, statt. Die<br />

OGA ASIA ist die größte Messe der Öl-, Gas- und<br />

Petrochemiebranche in der Region. Mehr als<br />

1.300 Aussteller aus der ganzen Welt werden<br />

dort vertreten sein. Seit knapp 20 Jahren hat sich<br />

pauly STAHLHANDEL auf die Beschaffung, Lagerung<br />

und Bearbeitung von Stahl und Sonderwerkstoffen<br />

spezialisiert und treibt damit seinen<br />

Wachstumskurs auf dem asiatischen Markt weiter<br />

voran.<br />

www.pauly-stahlhandel.de<br />

/<br />

(sm 130505181) K


Ein Artist mit Schutzkleidung eines<br />

Stahlarbeiters demonstriert vor dem<br />

Bundeskanzleramt die gegenwärtige<br />

Lage der Stahlindustrie in Deutschland<br />

(Foto: WV Stahl).<br />

(130505091/1)<br />

Drahtseilakt für die Stahlindustrie<br />

WV Stahl inszeniert Widerstand vor dem Bundeskanzleramt<br />

Düsseldorf. Die Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl hat mit einem<br />

»Drahtseilakt« im Berliner Regierungsviertel die Notwendigkeit von<br />

Belastungsgrenzen bei der EEG(Erneuerbare-Energien-Gesetz)-Umlage<br />

verdeutlicht. Ein Artist im Schutzmantel eines Stahlarbeiters balancierte<br />

auf einem Drahtseil Richtung Bundeskanzleramt, wobei seine Balancierstange<br />

auf beiden Seiten mit Gewichten beschwert war.<br />

Dies droht die Stahlindustrie aus dem<br />

Gleichgewicht zu bringen«, so Kerkhoff.<br />

Um die Stromkosten zu bremsen, müsse<br />

bei der Ursache angesetzt werden. Diese sei<br />

die Überförderung der erneuerbaren Energien.<br />

»Subventionen zu reduzieren, ist besser,<br />

als Belastungen für die Industrie zu<br />

erhöhen«, bringt es Kerkhoff auf den Punkt.<br />

WW K Das eine Gewicht stellte den internationalen<br />

Wettbewerb dar. Steigende Energiekosten<br />

durch die EEG-Umlage und den<br />

EU-Emissionsrechtehandel machten das<br />

Gewicht auf der anderen Seite aus.<br />

Anlass für diese Aktion der Stahlindustrie<br />

war der zeitgleich stattfindende Energiegipfel<br />

im Bundeskanzleramt. Dort berieten<br />

die Ministerpräsidenten der Bundesländer<br />

mit der Bundesregierung den Vorschlag für<br />

eine »Strompreisbremse« im EEG. Bestandteil<br />

dieses Vorschlags sind Einschnitte bei den<br />

Entlastungen energieintensiver Indus trien, zu<br />

denen auch die Stahlindustrie ge hört, in<br />

Höhe von 700 Mill. € jährlich. 2013 zahlt die<br />

Stahlindustrie rd. 260 Mill. € an EEG-Umlage.<br />

Wettbewerbsfähigkeit garantieren<br />

»Die Umsetzung der Energiewende und der<br />

steigende Finanzierungsbedarf für den Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien ist ein Ba -<br />

lanceakt für die Stahlindustrie in Deutschland«,<br />

kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

die Aktion. Schon heute seien die Stromkosten<br />

energieintensiver Industrien in Deutschland<br />

höher als in den anderen Ländern.<br />

Daher seien die Entlastungen von der EEG-<br />

Umlage unverzichtbar, um die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie<br />

in Deutschland zu sichern. »Bundesregierung<br />

und Länder dürfen die Kostennach teile<br />

nicht durch weitere Belastungen verstärken.<br />

Investitionssicherheit sichern<br />

Die Stahlindustrie gehört laut Kerkhoff zu<br />

den Grundindustrien und bildet damit die<br />

Basis für die industriellen Wertschöpfungsketten<br />

am Standort Deutschland. Nur durch<br />

angemessene Energiekosten kann die Stahlindustrie<br />

in Deutschland die Herausforderung<br />

Energiewende meistern. Sollte die<br />

Basisindustrie Stahl scheitern, rissen auch<br />

die industriellen Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland. Das zöge eine Deindustrialisierung<br />

nach sich, warnt Kerkhoff und fasst<br />

zusammen: »Die immer neuen Eingriffe in<br />

die EEG-Umlage oder den Emissionsrechtehandel<br />

gehen zulasten der Investitionssicherheit.«<br />

(sm 130505091) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Steel International K 23<br />

Neue Sekundärmetallurgie erfolgreich<br />

in Betrieb gegangen<br />

Saarstahl investiert und erhöht seine Kapazität um mehr als das Doppelte<br />

Völklingen. Nach zweieinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit ist die neue<br />

Sekundärmetallurgie zum 28. Januar planmäßig und reibungslos in Betrieb<br />

gegangen. »Das ist ein guter Tag für Saarstahl«, kommentierte der<br />

Vorstandsvorsitzende Dr. Karlheinz Blessing die 150-Mill.-€-Investition.<br />

Technikvorstand Martin Baues ergänzte: »Diese Sekundärmetallurgie ist in<br />

ihrer Komplexität, Bauweise und Multifunktionalität weltweit einzigartig<br />

und der Beweis für die Kreativität unserer Ingenieure.«<br />

WWK Mit der Investition erhöht Saarstahl seine<br />

Kapazität im Bereich der hochwertigen<br />

Stahlsorten um mehr als das Doppelte und<br />

erweitert sowohl sein Produktspektrum als<br />

auch die Produktqualität. Der im Stahlwerk<br />

hergestellte Rohstahl erhält in der Sekundärmetallurgie<br />

seine Veredelung. In einem<br />

genau definierten Prozess werden unerwünschte<br />

Stoffe, die den Stahl spröde<br />

machen, unter Vakuum aus der Schmelze<br />

herausgezogen. Legierungen, die dem Stahl<br />

eine gesteigerte Elastizität und Belastbarkeit<br />

verleihen, werden hinzugefügt. Mit der neuen<br />

Anlage kann Saarstahl mehr und vor<br />

allem höher legierte Stahlsorten anbieten,<br />

die besonders von der Automobilindustrie<br />

nachgefragt werden. Die neue Sekundärmetallurgie<br />

ist in einem dreiteiligen Hallenbau<br />

direkt an die Gießhalle des Stahlwerks angeschlossen.<br />

einer Länge von 12 m. Die Bühne mit den<br />

34 Legierungsbunkern trägt eine Nutzlast<br />

von 5.000 t.<br />

Trotz der engen Begrenzungen des Baufelds,<br />

der direkt daran vorbeilaufenden An -<br />

lieferstraßen und der aufwendigen Montagearbeiten<br />

verlief die Produktion im benachbarten<br />

Stahlwerk während der gesamten<br />

Bauzeit störungsfrei.<br />

25 Mill. € in Umweltschutzmaßnahmen<br />

Saarstahl hat bei diesem<br />

Projekt größten Wert auf<br />

effektive Umweltschutzmaßnahmen<br />

gelegt.<br />

Eine zentrale Entstaubungsanlage, die für<br />

eine maximale Gesamtabsaugmenge von<br />

600.000 m³/h ausgelegt ist und den aktuellen<br />

Emissionsgrenzwert um mehr als 75 %<br />

unterschreitet, erfasst staubförmige Emissionen<br />

direkt an der Stelle, an der sie entstehen.<br />

Zur Reduzierung von Lärm erhielt<br />

die komplette Außenfassade eine zweischalige,<br />

140 mm starke Dämmschicht.<br />

Dachöffnungen der Halle, Kühltürme und<br />

der Kamin sind mit Schalldämpfern ausgerüstet.<br />

Dampf, der als Nebenprodukt im<br />

Konverterprozess anfällt, liefert die benötigte<br />

Energie für die Vakuumentgasungsanlage.<br />

Ein energetisches Highlight ist eine neu<br />

installierte Turbine, die durch das Rücklaufwasser<br />

der Kühltürme angetrieben wird und<br />

damit einen Teil der eingesetzten elektrischen<br />

Energie wieder zurückgewinnt.<br />

(sm 130404946) K<br />

Bemerkenswertes Bauprojekt<br />

Die vorbereitenden Maßnahmen wie Abriss<br />

und Verlegung bestehender Gebäude und<br />

Flächen begannen im September 2010. Die<br />

eigentliche Halle schraubte sich dann ab <strong>Mai</strong><br />

2011 kontinuierlich in die Höhe. Im Endstadium<br />

ist sie 60 m hoch – der Kamin ragt<br />

sogar auf 70 m Höhe –, 88 m lang und 48 m<br />

breit. Die Stahlkonstruktion wiegt ca.<br />

3.400 t.<br />

Die schwersten Bauteile sind die Unterteile<br />

der sechs Kreuzstützen der Umsetzhalle,<br />

wo die Pfannen auf Fähren umgesetzt werden.<br />

Jedes dieser Teile wiegt rd. 72 t bei<br />

Die neue Sekundärmetallurgie<br />

ist in einem<br />

dreiteiligen Hallenbau direkt<br />

an die Gießhalle des<br />

Stahlwerks angeschlossen<br />

(Foto: Saarstahl AG).<br />

(130404946/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


24 K Berichte & Bilanzen<br />

Klöckner & Co. restrukturiert bis Mitte des Jahres<br />

Duisburg. Trotz weiterhin herausfordernder Märkte konnte der Duisburger Stahlhändler im Geschäftsjahr 2012<br />

seinen Ab- und Umsatz steigern und das Restrukturierungsprogramm vorantreiben, das Konzernergebnis lag<br />

allerdings unter dem des Vorjahres.<br />

WW K Auf die Um- und Absatzsteigerung<br />

wirkten sich insbesondere die Akquisition<br />

von Macsteel Service Centers USA und ein<br />

starkes organisches Wachstum in den USA<br />

aus. Klöckner & Co verzeichnete eine Steigerung<br />

des Absatzes im Geschäftsjahr 2012<br />

um 6,1 % auf 7,1 Mill. t.<br />

Der Umsatz des Konzerns lag bei rd. 7,4<br />

Mrd. € und damit 4,1 % über dem Vorjahr.<br />

Aufgrund des anhaltenden Preisdrucks lag<br />

das Rohertragsniveau mit 17,4 % um 1,1<br />

Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Das vierte<br />

Quartal erreichte jedoch fast die Vorjahreswerte.<br />

Das operative Ergebnis (EBITDA) vor<br />

Restrukturierungsaufwendungen in Höhe<br />

von 139 Mill. € lag jedoch deutlich unter<br />

dem Vorjahresniveau. Die Gründe sind in der<br />

wieder stark rückläufigen Nachfrage in<br />

Europa und einem fortwährenden Preisdruck<br />

für Stahlprodukte ab dem zweiten<br />

Quartal zu sehen.<br />

Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der<br />

Klöckner & Co SE: »Mit der deutlichen Verschärfung<br />

des Restrukturierungsprogramms<br />

haben wir frühzeitig auf den erneuten Einbruch<br />

der Stahlnachfrage in Europa reagiert.<br />

Mehr als zwei Drittel der Maßnahmen sind<br />

bereits umgesetzt, sodass wir trotz des weiterhin<br />

herausfordernden Marktumfelds mit<br />

Rückenwind ins neue Jahr starten.«<br />

Die Restrukturierungsmaßnahmen beinhalten<br />

neben der Senkung von Verwaltungs-<br />

und Vertriebsgemeinkosten die<br />

Schließung von unrentablen Niederlassungen<br />

sowie die Aufgabe nicht ausreichend<br />

profitabler Geschäftsaktivitäten. Seit dem<br />

Programmstart im September 2011 hat das<br />

konzernweite Restrukturierungs- und Optimierungsprogramm<br />

einen EBITDA-Beitrag<br />

von 51 Mill. € geleistet, davon 46 Mill. € im<br />

Jahr 2012. Der Jahresabschluss 2012 enthält<br />

bereits die Restrukturierungskosten für die<br />

noch ausstehenden Maßnahmen. So fallen<br />

daraus keine nennenswerten Ergebnisbelastungen<br />

im Jahr 2013 an.<br />

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet<br />

Klöckner & Co durch die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

einen zusätzlichen EBITDA-<br />

Beitrag von 60 Mill. €. Hinzu kommen er -<br />

wartete 40 Mill. € im Jahr 2014. Im Zuge<br />

dessen wird die Anzahl der Mitarbeiter um<br />

über 1.800 abgebaut und die Anzahl der<br />

Niederlassungen von 290 auf rd. 230 ge -<br />

senkt.<br />

Die zum Beteiligungsportfolio der Familie<br />

Dr. Albrecht Knauf gehörende Interfer Holding<br />

GmbH hat 7,8 Mill. Stammaktien der<br />

Klöckner & Co. SE erworben. Das sind<br />

7,82 % des Grundkapitals von Klöckner &<br />

Co. Im Ge spräch mit dem Duisburger Stahlhändler<br />

habe die Interfer Holding ihr langfristiges<br />

und strategisches Interesse bestätigt,<br />

hieß es. Sie sei überzeugt, dass Klöckner<br />

& Co ein attraktives Investment darstellt<br />

und unterstütze die Vorstandsstrategie,<br />

Aktivitäten in den USA auszubauen und<br />

eine konsequente Restrukturierung in den<br />

europäischen Märkten durchzuführen.<br />

(sm 130505098) K<br />

Saarstahl blickt auf schwieriges Geschäftsjahr 2012 zurück<br />

Völklingen. Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2012, das Saarstahl mit einem leicht positiven Ergebnis<br />

abgeschlossen hat, ist der Konzern traditionell mit einer guten Auslastung ins neue Jahr gestartet, erwartet aber<br />

keine spürbare Aufhellung des wirtschaftlichen Umfeldes.<br />

WWK Nachdem die ersten Monate im vergangenen<br />

Jahr in wirtschaftlicher Hinsicht für<br />

Saarstahl noch befriedigend verliefen, hat<br />

sich im weiteren Jahresverlauf die Situation<br />

in den für das Unternehmen wichtigen Kundensegmenten<br />

Automobil- und Maschinenbau<br />

eingetrübt. Insgesamt verzeichnete der<br />

Saarstahl-Konzern 2012 einen leicht gestiegenen<br />

Auftragseingang bei guter Auslastung<br />

der Anlagen. Unsicherheiten im Energiesektor<br />

und eine damit verbundene Investitionszurückhaltung<br />

wirkten sich negativ<br />

auf die Saarschmiede GmbH Freiformschmiede<br />

aus, die einen erneuten Umsatzrückgang<br />

hinnehmen musste. Die Konzern-<br />

Rohstahlproduktion ist im besagten Ge -<br />

schäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 2 %<br />

auf 2,315 Mill. t gesunken. Aufgrund der<br />

sinkenden Erlöse ging der Konzernumsatz<br />

um 6,8 % von 2,673 Mrd. € auf 2,492<br />

Mrd. € zurück. Das Konzernergebnis vor<br />

Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im vergangenen<br />

Jahr auf 9 Mill. € (Vorjahr: 210<br />

Mill. €).<br />

Keine Trendwende<br />

im Geschäftsjahr 2013<br />

Der Saarstahl-Konzern erwartet angesichts<br />

fehlender konjunktureller Impulse keine<br />

spürbare Trendwende. »Im Langstahlbereich<br />

rechnen wir für 2013 tendenziell mit stabilen<br />

Umsatz- und Ergebniszahlen bei Saarstahl,<br />

im Konzern insgesamt müssen wir uns<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Berichte & Bilanzen K 25<br />

wohl auf ein weiteres hartes Jahr einrichten«,<br />

so Dr. Karlheinz Blessing, Vorsitzender<br />

des Vorstands. Die Belastungen durch die<br />

Energie- und Klimapolitik in Deutschland<br />

und der Europäischen Union sieht das Un -<br />

ternehmen kritisch. »Wir unterstützen die<br />

Energiewende und leisten mit stets neu entwickelten<br />

Stahlsorten einen wichtigen Beitrag<br />

zu mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.<br />

Diese Investitionen sind aber kaum<br />

noch zu schultern, wenn den deutschen<br />

Stahlherstellern immer noch mehr Kosten<br />

aufgebürdet werden«, erklärt Blessing.<br />

Die Saarstahl AG erwartet bei den wichtigen<br />

Kundensegmenten Automobil- und<br />

Maschinenbau in diesem Jahr einen stagnierenden<br />

Markt in Europa, daher will das<br />

Unternehmen die weitere Internationalisierung<br />

in Richtung Schwellenländer mit einer<br />

entsprechenden Vertriebsorganisation vo -<br />

rantreiben. Von der insgesamt guten Entwicklung<br />

der deutschen Automobilhersteller<br />

erhofft sich Saarstahl positive Impulse speziell<br />

für Walzdraht und Stabstahl des Qualitäts-<br />

und Edelbaustahlbereichs. Das Unternehmen<br />

hat Anfang dieses Jahres eine neue<br />

Sekundärmetallurgie in Betrieb genommen,<br />

um in diesem Segment für zusätzliche Kapazitäten<br />

und ein weiter verbessertes Qualitätsspektrum<br />

zu sorgen. (sm 130505087) K<br />

Schmolz+Bickenbach in weiterhin<br />

anspruchsvollem Marktumfeld<br />

Emmenbrücke. Die Schmolz+Bickenbach AG musste im vergangenen Jahr<br />

aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse eine unbefriedigende Absatzund<br />

Ergebnisentwicklung hinnehmen.<br />

WWK Die Umsatzerlöse der Schmolz+Bickenbach<br />

AG gingen 2012 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 9,2 % von 3,942 Mrd. € auf<br />

3,581 Mrd. € zurück. Während das Unternehmen<br />

in Europa Umsatzeinbußen von<br />

12,9 % hinnehmen musste, erzielte es in<br />

Nordamerika und den übrigen Regionen<br />

eine deutliche Umsatzsteigerung von<br />

15,5 % bzw. 7,0 %. Beim Werkzeugstahl<br />

ging der Absatz durch die verhaltene Nachfrage<br />

des Maschinenbaus in Europa um<br />

9,5 % zurück, allerdings sank der Umsatz in<br />

diesem Bereich aufgrund einer verbesserten<br />

Produktmischung gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

nur um 2,4 %. Der Absatzrückgang<br />

von 4,6 % beim RSH(Rost-, Säureund<br />

hitzebeständiger)-Stahl fällt im Vergleich<br />

zu den anderen Produktgruppen<br />

relativ moderat aus. Aufgrund des Preisrückgangs<br />

bei den Legierungselementen ging<br />

der Umsatz mit RSH-Stahl aber um 7,4 %<br />

zurück. Im Edelbaustahlbereich verzeichnete<br />

das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr<br />

sowohl beim Absatz (– 11,6 %) als auch<br />

beim Umsatz (– 13,2 %) erhebliche Rückgänge.<br />

Das um den Restrukturierungsaufwand<br />

bereinigte Betriebliche Ergebnis vor<br />

Abschreibungen (Adjusted EBITDA) verringerte<br />

sich um 48,8 % auf 151,8 Mill. €<br />

(2011: 296,2 Mill. €).<br />

Im vergangenen Jahr hat die Schmolz+<br />

Bickenbach AG das Kostensenkungsprogramm<br />

fortgeführt und zudem bei einzelnen<br />

Gesellschaften umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen<br />

eingeleitet. Bei im<br />

Jahr 2012 ausgewiesenen Restrukturierungskosten<br />

von 29,3 Mill. € erwartet das Unternehmen<br />

künftige Kosteneinsparungen von<br />

insgesamt rd. 35 Mill. €. Im März 2013 hat<br />

die Schmolz+Bickenbach AG mit den kreditgebenden<br />

Banken Anpassungen der bestehenden<br />

Kreditverträge vereinbart. Die Vereinbarungen<br />

umfassen Finanzierungslinien in<br />

einem Gesamtvolumen von ca. 930 Mill. €.<br />

Für 2013 erwartet die Schmolz+Bickenbach<br />

AG ein ähnliches Absatz- und Umsatzniveau<br />

wie 2012. Der Investitionsbedarf wird laut<br />

Unternehmensangaben, gekürzt um erwartete<br />

Investitionszuschüsse, bei rd. 100 Mill. €<br />

liegen (2012: 141 Mill. €). (sm 130505069) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


26 K Neue Firmenschriften<br />

Abraservice Deutschland<br />

Lieferant von Komplettlösungen<br />

aus hochverschleißfesten Stählen<br />

und Sonderwerkstoffen<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Abraservice Deutschland bietet Komplettlösungen<br />

im Verschleißfestsektor an und<br />

wird in Düsseldorf seit mehr als 20 Jahren<br />

den Kundenanforderungen gerecht. Das<br />

Unternehmen steht seinen Kunden von<br />

der Problemlösung bis hin zur Lieferung<br />

komplett bearbeiteter Baugruppen zur<br />

Seite. Um Kundenwünsche schnell erfüllen<br />

zu können, bevorratet Abraservice mehrere<br />

tausend Tonnen verschleißfester Stähle.<br />

Abraservice Deutschland<br />

Ronsdorfer Straße 24, 40233 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 99550-0, Fax +49 211 99550-200<br />

E-<strong>Mai</strong>l: a.deutschland@abraservice.com, www.abraservice.com/deutschland<br />

(sm 130505129) K<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />

Lennestraße 92, 58093 Hagen<br />

Tel. +49 2331 353-0, Fax +49 2331 353-269<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@blankstahl.biz, www.blankstahl.biz<br />

Blankstahl mit Profil<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Andernach & Bleck fertigt u. a. für den<br />

Maschinenbau, den Apparatebau, die<br />

Luftfahrt- und die Automobilindustrie.<br />

Dank guter Infrastruktur und zentraler<br />

Lage ist der frühere Montanstandort<br />

Hagen-Halden der passende Ausgangspunkt<br />

für den Blankstahlversand. Zu den<br />

Erzeugnissen des Unternehmens zählen<br />

z. B. unlegierte Bau-, Einsatz-, Werkzeug-<br />

und Druckbehälterstähle.<br />

(sm 130505136) K<br />

Gerd Wolff GmbH / BKM GmbH<br />

Qualität aus einer Hand!<br />

24 Seiten, deutsch/englisch<br />

Die Mitarbeiter der Gerd Wolff Maschinenfabrik<br />

GmbH und der BKM Bolender<br />

Maschinenkonstruktion GmbH beraten<br />

ihre Kunden umfassend, z. B. vor dem<br />

Kauf komplexer Bandanlagen. Kaltwalzgerüste,<br />

Längs- und Querteilanlagen aus<br />

Hagen sind weltweit im Einsatz. Angeboten<br />

wird ein Service von der Beratung<br />

über die Entwicklung bis hin zur Montage.<br />

MEDENUS Gas-Druckregeltechnik GmbH<br />

Gasdruck bestens geregelt<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Die MEDENUS Gas-Druckregeltechnik<br />

GmbH agiert seit 1972 als unabhängiger<br />

Hersteller von hochwertigen Armaturen<br />

für die Gasdruckregelung. Zu den Stärken<br />

des Unternehmens zählen das breite<br />

Standardreglerprogramm, schneller Service<br />

und kontinuierliche Produktentwicklung.<br />

Die Kunden sind z. B. Hersteller von<br />

Industriegasbrennern, Unternehmen aus<br />

dem Wärmetechnikanlagenbau und Versorgungsunternehmen.<br />

Gerd Wolff Maschinenfabrik GmbH<br />

BKM Bolender Maschinenkonstruktion GmbH<br />

Sedanstraße 41, 58089 Hagen<br />

www.bkm-hagen.de, www.gerd-wolff.com<br />

(sm 130505135) K<br />

MEDENUS Gas-Druckregeltechnik GmbH<br />

Saßmicker Hammer 40, 57462 Olpe<br />

Tel. +49 2761 82788-0, Fax +49 2761 82788-9<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@medenus.de, www.medenus.de<br />

(sm 130505134) K<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Qualität ab Lager<br />

8 Seiten, deutsch<br />

STAPPERT ist als Marke in elf Ländern<br />

Europas vertreten, die seit dem 1. Oktober<br />

2012 alle unter dem einen Namen mit<br />

länderspezifischem Zusatz firmieren. Das<br />

Unternehmen hat ein breites Angebot an<br />

rost-, säure- und hitzebeständigen Edelstählen<br />

in verschiedenen Werkstoffen<br />

und Formen. Dabei reicht der umfassende<br />

Service von der fachlichen Beratung<br />

über die Qualitätsprüfung, Oberflächenveredelung<br />

bis hin zum Zuschneiden.<br />

Welser Profile<br />

Wir geben dem Leben Profil<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Welser Profile mit Hauptsitz in Österreich<br />

bietet Spezialprofile für individuelle Kundenwünsche.<br />

Zum Angebotsspek trum<br />

gehören u. a. Profilieren, Biegen, Finalisierung,<br />

Stanzen, Trennen und Endenbearbeitung<br />

sowie Laserschneiden und<br />

-schweißen. Das Unternehmen verfügt<br />

u. a. über ein eigenes modernes Werkzeugtechnologiecenter<br />

sowie ein eigenes<br />

Logistikzentrum in Horn in der<br />

Schweiz.<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13, 40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0, Fax +49 211 5279-177<br />

E-<strong>Mai</strong>l: deutschland@stappert.biz, www.stappert.biz/deutschland<br />

(sm 130505130) K<br />

Welser Profile Deutschland GmbH<br />

Edisonstraße 23, 59199 Bönen<br />

Tel. +49 2383 914-0, Fax +49 2383 914-5555<br />

E-<strong>Mai</strong>l: de@welser.com, www.welser.com<br />

(sm 130505131) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


28 K Branchenbericht<br />

Elektroindustrie:<br />

Dynamik nimmt langsam wieder zu<br />

»Nachhaltige Investitionssicherheit« angemahnt<br />

Düsseldorf (kv). Die deutschen Hersteller von Elektro- und Elektronikprodukten<br />

blicken »vorsichtig optimistisch« nach vorn. Für 2013 ist ein<br />

Produktionsplus von 1,5 % wahrscheinlich, wobei die Impulse eher aus<br />

dem Ausland kommen. Nach zwei Wachstumsjahren schwächte sich die<br />

Produktion 2012 leicht ab.<br />

WW K Die bereits im März auf der CeBIT,<br />

der weltgrößten Messe für IT-Infrastruktur,<br />

gezeigte Zuversicht hat sich gefestigt. Im<br />

Verlauf der Hannover Messe 2013 gab sich<br />

die deutsche Elektroindustrie weiter »vorsichtig<br />

optimistisch«, bekräftigte Friedhelm<br />

Loh, Präsident des Zentralverbands Elektround<br />

Elektronikindustrie (ZVEI). Zu Jahresbeginn<br />

seien sowohl die Bestellungen als auch<br />

Produktion und Umsatz wieder ganz leicht<br />

gestiegen. »Unsere Branche ist besser in das<br />

Jahr 2013 gestartet, als sie 2012 hinter sich<br />

gelassen hat«, so Loh vor der Presse in Hannover.<br />

Tatsächlich hat sich das Geschäftsklima<br />

im Februar nach Darstellung von ZVEI<br />

»deutlich verbessert«. Ihre aktuelle Lage<br />

haben die Unternehmen zwar wiederum<br />

nur etwas günstiger gesehen als im Vormonat:<br />

25 % der Unternehmen bewerteten<br />

ihre Situation als gut, 55 % als stabil und<br />

20 % als schlecht. Doch die Erwartungen<br />

für die nächsten sechs Monate fielen we -<br />

sentlich positiver aus. Sie befanden sich den<br />

Angaben zufolge auf dem höchsten Stand<br />

seit Sommer 2011. Dabei gehen 28 % von<br />

besseren Geschäften aus, 62 % von gleichbleibenden<br />

und nur 10 % von schlechteren.<br />

Grundsätzlich hält es der ZVEI für realistisch,<br />

dass die Dynamik im Jahresverlauf<br />

allmählich weiter zunimmt. Er hält aber an<br />

der bereits im Dezember 2012 aufgestellten<br />

vorsichtigen Prognose von 1,5 % Produktionswachstum<br />

fest und damit einem Anstieg<br />

der Erlöse auf 173 Mrd. € in diesem Jahr. Die<br />

größeren Impulse erwartet der Verband<br />

erneut aus dem Ausland, vor allem wieder<br />

aus den Schwellenländern, aber auch aus<br />

den »sich reindustrialisierenden USA«. Loh<br />

registriert aber auch »große Unsicherheiten«.<br />

Der Konjunkturzyklus sei heute politikabhängig<br />

wie selten zuvor und die Liste der<br />

Risiken lang. Mit stabilen und verlässlichen<br />

Rahmenbedingungen müssten die Regierungen<br />

endlich wieder für eine nachhaltige<br />

Investitions- und Planungssicherheit sorgen.<br />

»<br />

Die<br />

›Plattform Industrie 4.0‹<br />

wird keine Kaffeekranzrunde.<br />

Friedhelm Loh, Präsident des<br />

Zentralverbands Elektro- und<br />

Elektronikindustrie (ZVEI)<br />

Dies betreffe die Energiewende in Deutschland<br />

genauso wie die Schuldenkrise im<br />

Euroraum, den Budgetstreit in den USA oder<br />

den Reformstau in China.<br />

Das Jahr 2012 war<br />

eher enttäuschend<br />

Das insgesamt enttäuschende Jahr 2012<br />

stand auch für die deutsche Elektroindustrie<br />

stark unter dem Einfluss der Euro-Schuldenkrise<br />

sowie der Abkühlung der globalen<br />

Konjunktur. Die um Preiseffekte bereinigte<br />

Produktion ist um 3 % zurückgegangen,<br />

der Branchenumsatz ebenfalls um knapp<br />

3 % auf 171 Mrd. €. Die zweite Jahreshälfte<br />

verlief am Ende wesentlich schwächer als<br />

die erste. »Vergessen wir aber nicht: Dem<br />

verhaltenen Jahr 2012 sind zwei äußerst<br />

dynamische Jahre 2010 und 2011 vorangegangen,<br />

in denen die deutsche Elektroindustrie<br />

die Produktionsverluste von einem Fünftel<br />

aus der 2009er-Krise mit Wachstumsraten<br />

von 14 und 13 % rekordschnell wieder<br />

aufgeholt hat«, so der Vorsitzende der ZVEI-<br />

Geschäftsführung, Dr. Klaus Mittelbach.<br />

»Immerhin war die Rezession 2009 die mit<br />

Abstand schwerste Nachkriegsrezession in<br />

Deutschland.« Nach früheren Abschwüngen<br />

habe es regelmäßig deutlich länger als zwei<br />

Jahre gedauert, bis das Vorkrisenniveau wieder<br />

erreicht werden konnte.<br />

»Von allen Größen haben sich wieder die<br />

Exporte 2012 vergleichsweise am besten<br />

entwickelt«, so Mittelbach. Insgesamt konnten<br />

sie 2012 um 2 % auf die Rekordmarke<br />

von 160 Mrd. € zulegen. Bedingt durch die<br />

Eurokrise haben die Ausfuhren nach Europa<br />

stagniert. Exportrückgängen in den Euroraum<br />

von 4 %, vor allem nach Italien<br />

(– 13 %), Spanien (– 11 %), aber auch nach<br />

Frankreich (– 6 %), standen hier Zuwächse<br />

von 5 % im Osteuropageschäft gegenüber.<br />

Sowohl die Branchenausfuhren nach Amerika<br />

(+ 9 %) als auch die nach Asien<br />

(+ 7,5 %) haben sich 2012 überdurchschnittlich<br />

gut entfaltet.<br />

Neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

Mittelbach unterstrich die erfreuliche Entwicklung<br />

bei der Zahl der Mitarbeiter: »Ende<br />

2012 waren 848.000 Beschäftigte in der<br />

deutschen Elektroindustrie tätig – ein Zehnjahreshoch.<br />

Für 2013 rechnet der ZVEI mit<br />

einer stabilen Entwicklung. Seit April 2010<br />

hat die Branche damit fast 40.000 neue Jobs<br />

geschaffen.« Nach wie vor seien Fachkräfte<br />

gesucht: Nach einer ZVEI-Ingenieursumfrage<br />

stelle die Hälfte der Elektrounternehmen<br />

einen Mangel an Fachkräften fest. Mehr als<br />

ein Fünftel der Branchenbeschäftigten sind<br />

Ingenieure, weitere drei Fünftel Fachkräfte.<br />

»Entsprechend wollen sieben von zehn Un -<br />

ternehmen bis 2014 mehr Elektroingenieure<br />

einstellen als in den Vorjahren«, sagte Loh.<br />

Die weitere Zukunft sieht Loh tendenziell<br />

positiv. Neue Chancen täten sich auf. Er verweist<br />

darauf, dass die Hannover Messe<br />

2013 mit dem Leitthema »Integrated In -<br />

dustry« die zunehmende Vernetzung aller<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Branchenbericht K 29<br />

Bereiche der Industrie in den Mittelpunkt<br />

gerückt hat. »Maschinen, Anlagen, Werkstücke<br />

und elektronische Bauteile werden<br />

künftig Daten und Informationen in Echtzeit<br />

austauschen. Hierdurch wird es in Produktion<br />

und Logistik einen Schub für Effizienz,<br />

Sicherheit und Ressourcenschonung ge -<br />

ben«, fasst Messevorstand Dr. Jochen Köckler<br />

zusammen. »Experten sprechen angesichts<br />

dieser technischen Entwicklung nach<br />

Dampfmaschine, Massenproduktion und<br />

Automatisierung von der vierten industriellen<br />

Revolution.«<br />

Topthema Industrie 4.0<br />

Dieses Thema Industrie 4.0 werde insbesondere<br />

auch von der Elektroindustrie getragen.<br />

Loh: »Die deutsche Elektroindustrie hat<br />

2012 rd. 8,7 Mrd. € in Anlagen investiert.<br />

Für Forschung und Entwicklung hat sie 13,5<br />

Mrd. € aufgewendet.« Das entspreche<br />

einem Anstieg von 3,5 % gegenüber dem<br />

Vorjahr und etwa einem Fünftel aller F&E-<br />

Aufwendungen der deutschen Wirtschaft.<br />

Mit über 79.000 F & E-Beschäftigten stelle<br />

die Branche mehr als ein Viertel des F & E-<br />

Personals des gesamten verarbeitenden<br />

Gewerbes. Acht von zehn Unternehmen<br />

brächten regelmäßig Innovationen hervor.<br />

40 Cent jedes in der Branche umgesetzten<br />

Euro würden mit Neuheiten erlöst. Und jede<br />

dritte Innovation im verarbeitenden Gewerbe<br />

insgesamt erfährt ihren originären An -<br />

stoß durch die Elektrobranche. Insgesamt<br />

habe die Branche für F & E, Anlageinvestitionen<br />

sowie für Aus- und Weiterbildung<br />

2012 rd. 22 Mrd. € ausgegeben. Diese so -<br />

genannten Zukunftsaufwendungen seien<br />

ein wichtiger Gradmesser für die künftige<br />

Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ihr Anteil am Branchenumsatz erreicht mit<br />

mehr als 12 % einen Spitzenwert. 2013 sei<br />

»<br />

Sieben<br />

von zehn Unternehmen<br />

wollen bis 2014 mehr<br />

Elektroingenieure einstellen<br />

als in den Vorjahren.<br />

Friedhelm Loh, Präsident des<br />

Zentralverbands Elektro- und<br />

Elektronikindustrie (ZVEI)<br />

nochmals ein kräftiger Anstieg der F & E-Aufwendungen<br />

um 5 % auf 14,2 Mrd. € zu<br />

erwarten. »Die Elektroindustrie setzt damit<br />

auch künftig auf die Entwicklung innovativer<br />

Produkte und Systemlösungen als<br />

Garant für Erfolg auf den Leitmärkten von<br />

morgen«, so Mittelbach.<br />

»Aufgrund ihrer Innovationsstärke ist die<br />

deutsche Elektroindustrie Vorreiter beim<br />

Thema Industrie 4.0 bzw. Integrated Industry«,<br />

meint Loh. Indem die Branche die vierte<br />

industrielle Revolution hin zur intelligent<br />

vernetzten Produktion wesentlich mit voran-<br />

treibe, trage sie maßgeblich zur Sicherung<br />

und zum Ausbau der volkswirtschaftlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.<br />

»Mit einer steuerlichen Forschungsförderung<br />

sollte die Politik die F & E-Anstrengungen<br />

der Unternehmen, die schließlich die<br />

Grundlage für Wachstum und Wohlstand<br />

sind, unterstützen«, verlangte Loh. Nach<br />

seinen Worten bedeutet Industrie 4.0 einen<br />

»riesigen Entwicklungssprung« und das<br />

Zusammenwachsen von Maschinenbau,<br />

Elektroindustrie und Informationstechnologie.<br />

Deutschland sei auf diesen Gebieten<br />

weltweit sehr stark. Für die Industrie täte<br />

sich also eine große Chance auf. Loh in<br />

einem Interview mit der Tageszeitung »Die<br />

Welt«: »Deutschland kann sich an die Spitze<br />

dieser Entwicklung setzen und eine neue<br />

Leittechnologie entwickeln. Dazu müssen<br />

aber alle Seiten zusammenarbeiten.« Und<br />

Loh zeigt sich auch in dieser Hinsicht, zumindest<br />

was die Industrie angeht, zuversichtlich:<br />

»Die beiden Branchenverbände ZVEI<br />

und VDMA (Maschinenbau) haben zusammen<br />

mit dem IT-Verband Bitkom das<br />

gemeinsame Projekt ›Plattform Industrie<br />

4.0‹ geschaffen. Und ich verspreche, dass es<br />

keine Kaffeekranzrunde wird.«<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

notwendig<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz und<br />

intelligentere Verteilnetze seien die zentra-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


30 K Branchenbericht<br />

Elektroindustrie global<br />

Die globale Produktion elektrotechnischer und<br />

elektronischer Erzeugnisse – und damit gleichzeitig<br />

auch das Marktvolumen – erreicht nach den<br />

bisher verfügbaren Zahlen (2011) insgesamt 3,414<br />

Billionen €. Zwei Drittel der Produktion entfallen<br />

auf die Region Südostasien. 17 % der weltweit<br />

hergestellten Elektroerzeugnisse stammen aus<br />

Europa (mehr als vier Fünftel davon bzw. 14 %<br />

insgesamt aus der EU), 11 % aus Nordamerika<br />

und 3 % aus Lateinamerika. Aus Marktsicht<br />

<br />

Exporte plus Importe) nimmt Asien heute mehr als<br />

die Hälfte ein. Knapp ein Fünftel des globalen<br />

Elektromarktes wird von Europa vereinnahmt<br />

len Bausteine für das Gelingen der Energiewende.<br />

Auch um noch stärker als die ge -<br />

nannten 1,5 % zulegen zu können, müsste<br />

die Energiewende erfolgreich umgesetzt<br />

werden. Loh: »Bislang macht die Politik in<br />

diesem Bereich aber keine gute Figur. Wir<br />

hinken dem Machbaren weit hinterher. Wir<br />

brauchen endlich Entscheidungen. Wie geht<br />

es beim Netzausbau weiter, wie bei den<br />

Stromspeichern? Dazu muss auch mal über<br />

Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet<br />

werden.« Derzeit sei die Entscheiderkette<br />

mit Bund, Ländern und Kommunen vielfach<br />

politisch unterschiedlich motiviert. Das lähme<br />

die gesamte Entwicklung und sorgt für<br />

Unsicherheit bei den Investoren.<br />

Um die Energiewende erkennbar voranzubringen,<br />

müsse der Umsetzungsdruck<br />

erhöht werden. »Dazu brauchen wir eine<br />

übergeordnete koordinierende Instanz, die<br />

(wiederum 14 % von der EU), 16 % von Nordamerika<br />

und 5 % von Lateinamerika. Der Anteil der<br />

Elektroproduktion an der gesamten weltweiten<br />

Industrieproduktion (29,3 Billionen €) beläuft sich<br />

nach Darstellung des ZVEI auf 11 %. Damit weist<br />

die Elektrobranche den höchsten prozentualen<br />

Beitrag unter allen großen Indus triezweigen auf.<br />

Den zweiten Platz belegt die chemische Industrie<br />

mit einem Anteil von 10,2 %. Mit bereits etwas<br />

größerem Abstand folgen die Automobilindustrie<br />

auf Platz 3 (8 %) und der Maschinenbau auf<br />

Platz 4 (7,3 %). Die globale Rangfolge der vier<br />

Branchen untereinander hat sich dabei in den letzten<br />

zehn Jahren nicht geändert.<br />

Entscheidungen treffen kann. Es muss die<br />

Möglichkeit geben, für wichtige Entscheidungen<br />

Fristen zu setzen, die bei Nichteinhaltung<br />

auf eine politisch höhere Ebene<br />

eskaliert werden«, fordert Loh. Er fürchte<br />

aber, es werde in diesem Jahr nicht mehr viel<br />

passieren. Für den Standort Deutschland sei<br />

das äußerst gefährlich. Denn die Konsequenz<br />

seien weiter steigende Strompreise.<br />

Das gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Industrie und schmälere unnötig die Kaufkraft<br />

der Bürger. Denn jeder Euro, der mehr<br />

für Energie ausgegeben werden müsse, stehe<br />

für andere Investitionen nicht mehr zur<br />

Verfügung, in der Wirtschaft zum Beispiel<br />

für Forschung und Entwicklung. Dadurch<br />

könne Deutschland den Technologievorsprung<br />

verlieren, der seine Produkte so<br />

attraktiv mache für den Weltmarkt. Deutsche<br />

Produkte würden schließlich gekauft,<br />

weil sie technologisch fortschrittlicher, energieeffizienter<br />

und damit besser seien. Noch<br />

sei die Wettbewerbsfähigkeit hoch. Doch<br />

die Politik setzt durch ihr Wahlkampfgeplänkel<br />

viel aufs Spiel. Er verwies auf die Überlegung,<br />

die Entlastung der energieintensiven<br />

Industrien auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Deutschland habe im internationalen Vergleich<br />

mit die höchsten Strompreise. Die<br />

Entlastung sei daher zum Teil berechtigt<br />

beziehungsweise überlebenswichtig. Loh:<br />

»Wir haben schon genug Produktionen am<br />

Standort Deutschland verloren. Wir dürfen<br />

jetzt keine weitere Industrie abgeben. Man<br />

sieht ja in Ländern wie Frankreich, Großbritannien<br />

oder den USA, was durch Deindustriealisierung<br />

passieren kann.«<br />

Intelligente Stromnetze<br />

Mit den modernen Technologien der Elektroindustrie<br />

ließen sich bereits heute große<br />

Mengen an Strom einsparen und so der An -<br />

stieg der Strompreise bremsen. Die Stromnetze<br />

müssten um eine Energieinformationsinfrastruktur<br />

ergänzt und so zu Smart<br />

Grids (intelligente Stromnetze) umgebaut<br />

werden. Bei jedem Zählerwechsel sollte der<br />

Einbau eines digitalen Zählers – Smart Meter<br />

– gesetzlich vorgeschrieben werden. Einer<br />

der wichtigsten Knotenpunkte im industriellen<br />

Wertschöpfungsnetzwerk in Deutschland<br />

sei die Halbleiterindustrie mit ihrer Leistungselektronik.<br />

Sie sei unerlässlich, um die<br />

Netze intelligenter und so die Energiewende<br />

zu einem Erfolg zu machen. »Industriepolitisch<br />

erfährt diese Key Enabling Technology<br />

viel zu wenig Beachtung«, bemängelte Loh,<br />

»zumal ausländische Fördermaßnahmen<br />

hier regelmäßig den internationalen Wettbewerb<br />

verzerren.«<br />

(sm 130505107) K<br />

OBERFLÄCHENQUALITÄT<br />

VON ELEKTROBAND<br />

DEUTLICH VERBESSERT<br />

Düsseldorf. Durch Umbaumaßnahmen und<br />

gezielte Prozessumstellungen ist es Thyssen-<br />

Krupp Electrical Steel am Standort Gelsenkirchen<br />

gelungen, die Oberflächenqualität seines kornorientierten<br />

Elektrobandes weiterhin deutlich zu<br />

verbessern. Dafür wurde die Atmosphäre eines<br />

Schlussglühofens sowie Teile der Kühlzone nach<br />

Vorgaben der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

so verändert, dass eine Sauerstoffeinbindung<br />

in das Elektroband und daraus resultierende<br />

negative Oberflächeneffekte verhindert werden.<br />

Durch eine Umstellung von Gas auf Elektrik<br />

wird nun eine gezieltere Temperaturführung<br />

ermöglicht. Die Investition hatte ein Gesamtvolumen<br />

von 4 Mill. €.<br />

Zusätzlich konnten die magnetischen Verlustwerte<br />

signifikant verbessert werden. Erste<br />

durchgesetzte Bänder zeigen in Testläufen um<br />

bis zu 4 % geringere Ummagnetisierungsverluste<br />

als die bisherigen Produkte. Hintergrund ist<br />

die »Ökodesign-Richtlinie zur Verbesserung der<br />

Umweltverträglichkeit energieverbrauchsrelevanter<br />

Produkte«, mit der die EU-Kommission<br />

verbindliche Effizienzvorgaben für Elektrogeräte<br />

setzt. Diese sehen unter anderem vor, dass Hersteller<br />

von Verteiltransformatoren ab 2014 hö -<br />

here Effizienzkriterien erfüllen müssen, die vor<br />

allem durch den Einsatz von hochwertigen kornorientiertem<br />

Elektroband erzielt werden können.<br />

(sm 130505071) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Branchenbericht K 31<br />

Deutsche Werkzeughersteller steigern Umsätze<br />

Remscheid. Die deutsche Werkzeugindustrie konnte ihre Umsätze im vergangenen Jahr trotz einer sich<br />

abschwächenden Weltkonjunktur steigern, wie der Fachverband Werkzeugindustrie (FWI) mitteilte.<br />

WW K Die Umsätze der deutschen Werkzeughersteller<br />

erhöhten sich im Jahr 2012 um<br />

1,4 % auf 3,8 Mrd. €. Ungeachtet der weltweiten<br />

Konjunkturabkühlung bestätigte die<br />

deutsche Werkzeugindustrie auch im vergangenen<br />

Jahr ihre Exportstärke. So verlor der<br />

Auftragseingang aus dem Ausland zwar sehr<br />

stark an Dynamik, übertraf jedoch das Vorjahr<br />

um 1,8 %. Die Inlandsbestellungen ließen<br />

hingegen spürbar nach und unterschritten<br />

den Vorjahreswert um 1,9 %. Während<br />

die Werkzeugausfuhren in die europäischen<br />

Länder im Jahr 2012 um rd. 1,5 % zurückgingen,<br />

nahmen die Exporte in die USA<br />

(+ 12,9 %) und nach Russland (+ 18,2 %)<br />

deutlich zu. Die deutschen Hersteller importierten<br />

im vergangenen Jahr 1,9 % mehr<br />

Werkzeug aus dem Ausland. Vor allem die<br />

Einfuhren aus den asiatischen Ländern, deren<br />

Anteil an den Werkzeug importen rd. 40 %<br />

beträgt, wuchsen um 6,3 %.<br />

Ende Februar dieses Jahres bezeichneten<br />

in einer FWI-Umfrage fast drei Viertel der<br />

befragten Werkzeughersteller die aktuelle<br />

wirtschaftliche Lage als »befriedigend«. Sorge<br />

bereitet der Branche der starke Preisdruck<br />

von Großabnehmern, da die Werkzeughersteller<br />

Steigerungen der Energie-,<br />

Material- und Lohnkosten häufig nicht an<br />

den Markt weitergeben können. Zudem<br />

belasten die zunehmenden gesetzlichen An -<br />

forderungen im Hinblick auf die EU-Chemikalienverordnung<br />

REACH laut dem Fachverband<br />

vor allem kleine und mittlere Werkzeughersteller<br />

mit höheren Kosten und<br />

einem erheblichen Organisationsaufwand.<br />

Von großer Brisanz ist dem FWI zufolge<br />

für die in großen Teilen in Nordrhein-Westfalen<br />

ansässige Werkzeugindustrie der sich<br />

abzeichnende Mangel an Fachkräften. Da -<br />

her hat der Branchenverband im Bergischen<br />

STAHLSCHROTTBILANZ 2012<br />

Düsseldorf. Der Gesamtversand der deutschen<br />

Stahlrecyclingwirtschaft ging im Jahr 2012<br />

auf 28,3 Mill. t zurück und lag damit um 3,5 %<br />

unter dem Vorjahreswert, teilte Rainer Cosson,<br />

BDSV-Hauptgeschäftsführer, im März mit. Dabei<br />

kauften die Stahlwerke mit 15,2 Mill. t 2,6 %<br />

weniger Stahlschrott zu, die Gießereien lagen mit<br />

einem Zukauf von 3,6 Mill. t um 4,6 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Da die Produktion an Elektrostahl<br />

im Jahr 2012 mit einem Minus von 2,8 % unter<br />

Städtedreieck Remscheid, Wuppertal und<br />

Solingen Ansätze entwickelt, um vorhandene<br />

Förderungsinitiativen effizienter auf die<br />

Metall verarbeitende Industrie auszurichten.<br />

Ein weiteres Anliegen des FWI ist die Bildung<br />

neuer Netzwerke. So ist der Fachverband<br />

eine Kooperation mit vier Industrieverbänden,<br />

die die Branchen Schleifmittel, Schlösser<br />

und Beschläge, DIY(Do-it-yourself-)-Produkte<br />

für Haus und Garten sowie Bürsten<br />

und Pinsel vertreten, eingegangen. Deren<br />

Mitgliedern stehen die Workshops und<br />

Fachveranstaltungen des FWI offen.<br />

(sm 130505054) K<br />

dem des Oxygenstahls mit Minus 4,6 % lag, fiel<br />

der Rückgang beim Zukauf der Stahlwerke dabei<br />

aber moderater aus als der bei der Stahlproduktion.<br />

Auch der Rückgang des Zukaufs bei den<br />

Gießereien lag unter deren Produktionsrückgang.<br />

Damit kann laut Rainer Cosson der Absatz<br />

in 2012 im Inland noch als zufriedenstellend<br />

bezeichnet werden. Für das laufende Jahr hofft<br />

man aber, wieder in eine neue Wachstumsphase<br />

zu kommen.<br />

(sm 130505057) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


32 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Krise im IHK-Bezirk Siegen<br />

vorerst abgesagt<br />

von Stephan Jäger*<br />

Siegen. Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Siegen hat wieder Fuß gefasst. Der<br />

befürchtete Abschwung bleibt offenbar aus. Das sind die Hauptergebnisse<br />

der jüngsten Umfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), an<br />

der sich 550 Unternehmen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe<br />

beteiligt haben.<br />

Stephan Jäger<br />

WW K Das Jahr 2012 ist wirtschaftlich für die<br />

regionalen Unternehmen nicht so glänzend<br />

zu Ende gegangen, wie es begann. So<br />

schwächelte Ende des vergangenen Jahres<br />

z. B. der Export der Industrie, sodass dort<br />

insgesamt ein Minus von 8 % zum Vorjahr<br />

verzeichnet wurde. Auch in den übrigen<br />

Wirtschaftszweigen – mit Ausnahme des<br />

Einzelhandels – sind die Unternehmen mit<br />

ihrer wirtschaftlichen Situation im Januar<br />

nicht so zufrieden wie im Herbst. Deshalb<br />

verschlechterte sich der Saldo aus positiven<br />

und negativen Lagebeurteilungen aller<br />

Unternehmen gegenüber dem Herbst von<br />

plus 16 Prozentpunkten auf plus acht.<br />

Das Bild ändert sich aber beim Blick nach<br />

vorne: Alle Wirtschaftszweige erwarten im<br />

nächsten halben Jahr eine bessere wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Seit Herbst 2012<br />

hat die Zahl der Konjunkturoptimisten um<br />

vier Prozentpunkte zugelegt, die der Pessimisten<br />

ist um acht Prozentpunkte gesunken.<br />

Infolgedessen steigt der Klimaindex, der<br />

Lageurteile und Erwartungen zusammenfasst,<br />

von 100 auf 103 Punkte.<br />

* Stephan Jäger ist Diplomvolkswirt/MBA und wissenschaftlicher<br />

Referent bei der Industrie- und Handelskammer Siegen,<br />

Geschäftsbereich Standortpolitik, Innovation, Umwelt.<br />

Insgesamt geht die regionale Wirtschaft<br />

selbstbewusst und mit einer Portion Zuversicht<br />

ins neue Jahr. Alles deutet darauf hin,<br />

dass sich die Konjunktur wieder aufwärts<br />

bewegt, wenn auch die exorbitanten Zu -<br />

wachsraten der Jahre 2010 und 2011 nicht<br />

erwartet werden.<br />

Unbestritten haben die Schwächephase<br />

Ende 2012 und ein kraftloser, kalter Jahresstart<br />

Spuren hinterlassen. So ist zuletzt die<br />

Auslastung der Industrieunternehmen deutlich<br />

hinter den Angaben vom Herbst zurückgeblieben.<br />

Sie liegt wieder auf dem Niveau<br />

vom Januar 2011. Ein Drittel der Betriebe<br />

meldet eine Auslastung von über 85 %,<br />

über drei Viertel sind immer noch zu über<br />

70 % ausgelastet. Während die Exporte<br />

Ende 2012 schwächelten, lief das Inlandsgeschäft<br />

insgesamt deutlich besser: Es legte<br />

im Jahresverlauf gegenüber 2011 um 2 %<br />

zu. Im Januar 2013 fiel aber auch der In -<br />

landsumsatz noch hinter den Vorjahresmonat<br />

zurück. Ihre Investitionsausgaben<br />

wollen die Unternehmen zunächst etwas<br />

nach unten anpassen.<br />

Für den weiteren Verlauf haben alle Wirtschaftszeige<br />

einen zuversichtlicheren Blick.<br />

Zwar ist das Niveau vom Januar 2012 noch<br />

nicht wieder erreicht. Gegenüber dem<br />

Herbst ist jedoch eine spürbare Trendumkehr<br />

bei den Erwartungen festzustellen. Fast<br />

ein Fünftel aller befragten Betriebe erwartet<br />

künftig bessere Geschäfte. Die Zahl der<br />

Pessimisten ist mit 21 % nur unwesentlich<br />

höher. Im Herbst waren es noch fast 30 %.<br />

Die große Mehrzahl von 60 % setzt auf eine<br />

stabile Entwicklung. Fundament dafür ist<br />

eine wieder deutlich bessere Einschätzung<br />

des Exports. Trotz der nach wie vor nicht<br />

erledigten Risiken im Euroland, mit den insbesondere<br />

im südeuropäischen Raum ge -<br />

beutelten Volkswirtschaften, erwarten die<br />

Unternehmen von den internationalen<br />

Märkten in Asien und vor allen Dingen<br />

Nordamerika deutliche Impulse. Beim In -<br />

landsgeschäft setzen Industrie, Handel und<br />

Dienstleistung auf eine Fortsetzung der<br />

zufriedenstellenden Entwicklung.<br />

Eine gewisse Beruhigung stellen die<br />

Unternehmen zu Jahresbeginn rund um die<br />

Diskussion der Schuldenkrise fest, ohne dass<br />

dort bereits Entwarnung gegeben wird. Die<br />

Krise ist nicht ausgestanden und Risiken sind<br />

nach wie vor vorhanden. Das machte zwischenzeitlich<br />

der drohende Staatsbankrott<br />

von Zypern noch einmal ganz deutlich. Die<br />

Staatspleite Zyperns – und womöglich ein<br />

Austritt des Landes aus der Eurozone –<br />

konnte mit dem ausgehandelten Rettungspaket<br />

noch abgewendet werden. Auch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 33<br />

Konjunkturklimaindex im Bezirk der IHK Siegen*<br />

Download<br />

load<br />

auf unserer Internetseite bereit.<br />

Per QR-Code gelangen Sie<br />

mit Ihrem Smartphone auch<br />

direkt auf die Website.<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

100 96<br />

111 117 131<br />

Jan. Aug.<br />

2005 2005<br />

Jan. Aug.<br />

2006 2006<br />

Jan. Aug.<br />

2007 2007<br />

122 121<br />

Jan. Aug.<br />

2008 2008<br />

Langfristiges Mittel<br />

100<br />

70<br />

83<br />

Jan. Aug.<br />

2009 2009<br />

86<br />

116<br />

Jan. Aug.<br />

2010 2010<br />

123<br />

112 117 100<br />

103<br />

Jan. Aug. Jan.<br />

2012 2012 2013<br />

Jan. Aug.<br />

2011 2011<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

* Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartungen<br />

der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (Januar 2013) wieder.<br />

Der Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Siegen wird nach einer für alle IHKs bundesweit einheitlichen<br />

Methode berechnet.<br />

(130505094/2) Quelle: IHK Siegen<br />

wenn hierbei die Kommunikation durch die<br />

Politik nicht optimal verlief, haben die<br />

Schritte im Eurokrisenmanagement unterm<br />

Strich zur Beruhigung der Kapitalmärkte<br />

beigetragen. Dies gibt Luft zur Umsetzung<br />

von Reformen. Diese sind auch dringend<br />

notwendig, um die Schuldenkrise dauerhaft<br />

zu bewältigen.<br />

Besorgt sind die Betriebe insbesondere<br />

über Ausgang und finanzielle Konsequenzen<br />

der Energiewende. Ein weiteres Risiko wird<br />

in übertriebenen Lohnaufschlägen gesehen.<br />

2012 sind die Realeinkommen gestiegen<br />

und die Beschäftigung liegt auf Rekordniveau.<br />

Diese Erfolge am Arbeitsmarkt dürften<br />

nicht durch unrealistische Tarif- und<br />

Gehaltsforderungen konterkariert werden.<br />

Über ein Viertel der Industriebetriebe<br />

schätzt die Lage »gut« ein. Das ist zwar<br />

spürbar weniger als im Herbst 2012. Fasst<br />

man aktuell aber die Urteile »gut« und »be -<br />

friedigend« zusammen, sind es über 80 %<br />

der Unternehmen. Allerdings machen den<br />

Firmen steigende Kosten und zunehmender<br />

Preiswettbewerb zu schaffen. Die Inlandsaufträge<br />

fallen dürftiger aus als zuvor. Dafür<br />

werden die Exportimpulse wieder besser<br />

eingestuft. Insgesamt nimmt das Vertrauen<br />

in die weitere Entwicklung in der Industrie<br />

wieder zu.<br />

Das Baugewerbe verzeichnet vorrangig saisonal<br />

dämpfende Effekte. Trotzdem meldet<br />

hier immerhin ein Viertel der Unternehmen<br />

am Jahresanfang eine gute Lage, für über<br />

die Hälfte ist sie befriedigend. Nur 22 %<br />

urteilen negativ. Angesichts der Winterwitterung<br />

– die Anfang 2013 auch ungewöhnlich<br />

lang anhielt – sind die Erwartungen der<br />

Baubetriebe nicht allzu positiv. Doch der<br />

Großteil setzt auf künftig stabile bis bessere<br />

Geschäfte. Nur Wenige sind skeptisch.<br />

Über ein Fünftel der Einzelhändler schätzt<br />

die Situation am Jahresanfang »gut« ein,<br />

mehr als jeder Zweite befriedigend. Zwar<br />

melden 27 % eine schlechte Lage, das sind<br />

aber deutlich weniger als im vergangenen<br />

Herbst (33 %). Trotz des stabilen Arbeitsmarktes<br />

in Verbindung mit steigendem<br />

Kaufkraftpotenzial bleibt das Kaufverhalten<br />

aber hinter den Erwartungen zurück, auch<br />

wegen des langen Winters. Zudem drücken<br />

Preiswettbewerbe bei steigenden Kosten die<br />

Erträge. Auf große Sprünge setzt der Einzelhandel<br />

deswegen nicht.<br />

Jeder dritte Großhändler beurteilt seine<br />

Lage als gut, nur 11 % als schlecht. Positive<br />

Stimmen kommen besonders aus dem produktionsnahen<br />

Bereich und weniger aus<br />

dem konsumnahen. Hier ist auch der Blick<br />

nach vorne nicht so optimistisch. Trotzdem<br />

wächst unter dem Strich die Zuversicht im<br />

gesamten Großhandel.<br />

Im Dienstleistungsgewerbe stuft jeder<br />

Dritte die Lage als gut ein, nur 13 % als<br />

schlecht. Positiv urteilen vor allem die unternehmensnahen<br />

und die sonstigen Dienstleister<br />

(Kredit- bzw. Versicherungsgewerbe,<br />

Grundstückswesen etc.). Trotz gewisser Im -<br />

pulse aus der Industrie machen sich für einige<br />

Verkehrsdienstleister Preiswettbewerbe<br />

und steigende Kosten negativ bei den Erträgen<br />

bemerkbar. Die Branche hofft künftig<br />

aber auf Besserung. Insgesamt steigt die<br />

Zuversicht bei allen Dienstleistern.<br />

Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich relativ<br />

robust auf solidem Niveau. Die Arbeitslosenquote<br />

ist im März 2013 mit 5,6 % fast<br />

so niedrig wie im Vorjahr (5,4 %). Damit ist<br />

sie in etwa genauso hoch wie im Boomjahr<br />

2008 und in NRW die drittniedrigste aller<br />

Arbeitsagenturbezirke. In der mittelständischen<br />

Industrie sind 2012 über 1.000<br />

Arbeitsplätze entstanden. Die Tendenz,<br />

mehr Arbeitsplätze zu schaffen, hat zwar<br />

nachgelassen, drei Viertel aller Betriebe wollen<br />

ihre Mitarbeiterzahl aber halten. Großhändler<br />

und Dienstleister wollen sogar weiterhin<br />

mehr einstellen als abbauen.<br />

(sm 130505094) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


34 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Lochblech ist nicht gleich Lochblech<br />

Gütesiegel spricht für Qualität<br />

Siegen. Eigentlich sehen Lochbleche im ersten Moment recht einfach<br />

zu konstruieren aus. Doch die Herstellung ist ein komplizierter Vorgang,<br />

bei dem viele Feinheiten zu beachten sind. Um Kunden eine sichere<br />

Orientierung für qualitativ hochwertige Lochbleche zu geben, vergibt die<br />

»Gütegemeinschaft Lochbleche e.V.« das anerkannte RAL-Gütesiegel für<br />

besonders qualitative Lochbleche.<br />

WW K Um das RAL-Gütesiegel Lochbleche<br />

führen zu dürfen, müssen die Hersteller von<br />

Lochblechen nachweisen, dass sie kontinuierlich<br />

hohe Qualität gewährleisten und dies<br />

auch durch ein strenges Qualitätsmanagement<br />

belegen können. Hinzu kommt, dass<br />

alle Unternehmen, bevor sie das Gütezeichen<br />

verwenden dürfen, ein externes Audit,<br />

das ein neutraler Gutachter im Auftrag der<br />

Gütegemeinschaft durchführt, positiv durchlaufen.<br />

Weiterhin muss auch nach bestandenem<br />

Erstaudit, in regelmäßigen Abständen,<br />

die Qualität dem externen Prüfer nachgewiesen<br />

werden. Verstöße gegen die strengen<br />

Güte- und Prüfbestimmungen, können<br />

von der Gütegemeinschaft geahndet werden.<br />

Dies reicht von Verwarnung über Geldbußen<br />

bis zum Entzug des Gütezeichens.<br />

Lochbleche sind Zulieferteile für sehr viele<br />

Branchen. Verwendung finden sie im Ma -<br />

schinenbau, in der Automobilindustrie, der<br />

Elektroindustrie und in vielen anderen weiteren<br />

Industrie- und Handwerkszweigen.<br />

Immer mehr nutzen auch Architekten bei<br />

modernen Bauten Lochbleche als gestalterisches<br />

Element. Dass bei hochwertigen<br />

Fassaden Lochblechfehler, wie Wellen oder<br />

ungleichmäßiges Lochbild, den Gesamteindruck<br />

eines Bauwerks beeinträchtigen, hat<br />

sich inzwischen in Fachkreisen herumgesprochen.<br />

Umso wichtiger ist die hohe Qualität,<br />

die mit Lochblechen mit RAL-Gütezeichen<br />

sichergestellt wird.<br />

Derzeit existieren über 160 RAL-Gütezeichen<br />

für tausende von Produkten und<br />

Dienstleistungen. Sie werden von 130 Gütegemeinschaften<br />

vergeben, denen rd. 10.000<br />

Mitgliedsunternehmen aus allen Branchen<br />

der Wirtschaft des In- und Auslands angehören.<br />

(sm 130505059) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Gütegemeinschaft Lochbleche e.V.<br />

Spandauer Straße 25<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 53038<br />

www.guetegemeinschaftlochbleche.de<br />

(130505059/1)<br />

Bei hochwertigen Fassaden kommt es<br />

auf ein exaktes Lochbild an<br />

(Foto: Gütegemeinschaft Lochbleche).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 37<br />

(130404983/1)<br />

Konecranes hat in der neuen Halle von Cargopack insgesamt sieben Ein- und<br />

Zweiträgerbrückenkrane und sechs Kranfahrbahnen mit einer Länge von jeweils 106 m<br />

installiert (Foto: City Druck Sinsheim).<br />

KONECRANES KONZIPIERT<br />

SIEBEN BRÜCKENKRANE<br />

Langenhagen. Die Cargopack Verpackungsgesellschaft<br />

für Industriegüter mbH hat an ihrem<br />

neuen Hauptsitz in Markgröningen bei Stuttgart<br />

eine neue Halle mit 14.000 m² Grundfläche<br />

errichtet. Um hier vor allem Maschinen und<br />

Automobilteile, insbesondere als Luftfrachtsendungen,<br />

fachgerecht und sicher zu verpacken<br />

sowie europa- und weltweit zu exportieren, sind<br />

Wasserstrahlschneiden<br />

Edelstahl<br />

Aluminium<br />

Stahlbleche<br />

Verbundstoffe<br />

Stein<br />

Glas<br />

Kunststoffe<br />

Pappe<br />

Textilien<br />

Mehrschichtmaterialien<br />

... uvm!<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />

Friedhelm Jung GmbH<br />

Hommeswiese 95<br />

D-57258 Freudenberg<br />

Tel.: 02734-27 48-0<br />

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raussetzung. Konecranes, Spezialist für kranund<br />

hebetechnische Lösungen aller Art, konzipierte<br />

dafür sechs Einträgerbrückenkrane und<br />

einen Zweiträgerbrückenkran, um das gewünschte<br />

Be- und Entladen von Fahrzeugen in der Halle<br />

schnell, behutsam und präzise umzusetzen. »Wir<br />

waren bereits bei der Hallenplanung miteinbezogen,<br />

um für die gewünschten Verpackungsund<br />

Transportprozesse die optimalen Kranpositionen<br />

mit den entsprechenden technischen<br />

Lösungen herauszuarbeiten«, so Dragan<br />

Maslic, Vertriebsingenieur Krane bei Konecranes<br />

in Stuttgart. Alle Krane sind manuell<br />

bedienbar und mit Lastanzeigen sowie<br />

stufenlosen Katz- und Kranfahrgeschwindigkeiten<br />

ausgestattet. Die DynADrive-<br />

Invertersteuerung gewährleistet zudem<br />

optimales Fahrverhalten, präzise Lastpositionierung<br />

und reduziertes Lastpendeln.<br />

Die Hubhöhe beträgt bei allen Hubwerken<br />

jeweils bis zu 9 m. Die sieben<br />

Krane werden den hohen und unterschiedlichen<br />

Transportanforderungen ge recht,<br />

weil sie mit insgesamt 14 Hubwerken, die<br />

jeweils Tragfähigkeiten von 5 t bis 20 t<br />

haben, sehr flexibel eingesetzt werden<br />

können.<br />

/<br />

Konecranes GmbH<br />

Mühlenfeld 20<br />

30853 Langenhagen<br />

Tel. +49 511 7704-0<br />

www.konecranes.de<br />

(sm 130404983) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


38 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Kundenlösungen auf dem neuesten Stand<br />

EMG Automation erweitert Angebot an qualitätssichernden Systemen<br />

Wenden. Die EMG Automation GmbH aus dem südwestfälischen Wenden<br />

bietet Produkte und Systemlösungen für die Metallindustrie. Das neue<br />

Produkt hotCAM ist die erste EMG-Lösung, die im Warmbandbereich zum<br />

Einsatz kommt.<br />

WW K Neben der Metallindustrie finden sich<br />

weitere Anwendungsbereiche in der Papierund<br />

Kunststoffbranche sowie in der Folienund<br />

Reifenindustrie. Zudem werden sie in<br />

der Verpackungsindustrie, bei der Batterieherstellung<br />

und bei der Fertigung von Produkten<br />

aus Vliesstoff eingesetzt.<br />

Neues Produkt<br />

im Geschäftsbereich Automation<br />

EMG ist ein Traditionsunternehmen, das auf<br />

mehr als 65 Jahre Erfahrung zurückblicken<br />

kann. Der Geschäftsbereich Automation<br />

produziert Bandlaufregelungs- und Qualitätssichernde<br />

Systeme für die Metallindustrie,<br />

insbesondere für Kaltwalzwerke und<br />

Oberflächenveredelungslinien. Mit den<br />

Bandlaufregelungen bietet EMG den Kunden<br />

sichere, wartungsarme und technisch<br />

ausgereifte Komponenten und Gesamtlösungen.<br />

Diese unterstützen die Fertigungsprozesse<br />

des Kunden optimal. Mit den vielfältigen<br />

QS-Systemen vermeiden die EMG-<br />

Kunden Ausschuss und sichern die Produktqualität<br />

ab.<br />

Das neueste Produkt im Unternehmen<br />

EMG heißt hotCAM. Dieses qualitätssichernde<br />

System ist die erste EMG-Lösung,<br />

die im Warmbandbereich eingesetzt wird. In<br />

Warmwalzstraßen können Kollisionen des<br />

Bandes mit der mechanischen Bandführung<br />

des Rollgangs und Bandhochgeher zu<br />

schweren Unfällen und Produktionsstopps<br />

führen. Aus diesem Grund hat EMG das<br />

kamerabasierte System hotCAM zur Positions-<br />

und Säbelmessung von heißen Brammen<br />

oder Bändern im Warmwalzprozess zur<br />

Serienreife geführt.<br />

Geschäftsbereich Antriebstechnik<br />

wichtig wie eh und je<br />

Industriebremsen werden außer im allgemeinen<br />

Maschinenbau in erster Linie in der Hebeund<br />

Fördertechnik eingesetzt. An stehende<br />

Antriebs- und Bremsprobleme können so -<br />

wohl mit der heute noch aktuellen Trommeloder<br />

Doppelbackenbremse als auch mit Systemen<br />

von Industriescheibenbremsen gelöst<br />

werden. Gestiegene Anforderungen hinsichtlich<br />

Antriebsleistungen, Regelbarkeit und<br />

Verfügbarkeit führen da zu, dass diese Aufgaben<br />

verstärkt von der modernen Elektrotechnik<br />

bzw. Elektronik gelöst werden.<br />

Obwohl in modernen Anlagen elektrische<br />

bzw. elektronische Bausteine dominieren,<br />

nimmt dort auch heute noch die mechanische<br />

Sicherheitsbremse mit dem elektrohydraulischen<br />

Bremslüftgerät ELDRO ® von<br />

Über EMG<br />

EMG ist ein Tochterunternehmen der börsennotierten<br />

elexis AG und beschäftigt am Standort<br />

im sauerländischen Wenden über 350 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus ist die elexis-Gruppe in Bielefeld,<br />

Freudenberg, Oschersleben (Sachsen-Anhalt),<br />

Rengsdorf (Rhein land-Pfalz) und Eching bei München<br />

mit Produktionsstandorten vertreten. Fertigungskapazitäten<br />

in China, Japan, Indien, Brasilien<br />

und den USA komplettieren das Produktionsangebot<br />

der Gruppe. Mit eigenen Vertriebsbüros<br />

oder Repräsen tanten ist der elexis-Konzern in über<br />

90 Ländern weltweit vertreten und hat mehr als<br />

7.500 Kunden. Mithilfe internationaler Fabrikations-<br />

und Vertriebsgesellschaften kann der Markt<br />

<br />

bedient werden.<br />

Am Standort Wenden beschäftigt EMG über 350 Mitarbeiter (Fotos: EMG).<br />

(130505046/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

EMG Automation GmbH<br />

Industriestraße 1<br />

57482 Wenden<br />

Tel. +49 2762 612-0<br />

www.emg-automation.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


EMG die wichtigste Aufgabe wahr: Wird die<br />

Energiezufuhr unterbrochen, gewährleistet<br />

die mechanische Sicherheitsbremse durch<br />

automatisches Schließen der Bremse als letztes<br />

Glied die Sicherheit für Mensch und<br />

Anlage.<br />

Die ELDRO ® -Bremslüftgeräte garantieren<br />

schon seit Jahrzehnten Funktionssicherheit,<br />

eine lange Lebensdauer und einhergehend<br />

damit eine hohe Verfügbarkeit.<br />

Innovativ, traditionell<br />

und umweltfreundlich<br />

Die hydraulischen Kompaktantriebe HKAL /<br />

HKALinear von EMG stellen eine neue<br />

Antriebseinheit dar, die traditionell und<br />

gleichzeitig innovativ ist. Zu den Pluspunkten<br />

der Antriebe zählt, dass sie leicht modifizierbar,<br />

technisch robust und zudem sehr<br />

wirtschaftlich sind. Eingesetzt werden die<br />

Kompaktantriebe u. a. im Bergbau und in<br />

der Fördertechnik, im Maschinen- und An -<br />

lagenbau, in der Kraftwerkstechnik, im<br />

Armaturenbau, im Stahlwasserbau sowie im<br />

Bereich der neuen Energien.<br />

hotCAM ist die erste EMG-Lösung, die im Warmbandbereich verwendet wird.<br />

Vorteilhaft sind die hydraulischen Kompaktantriebe<br />

insbesondere dann, wenn eine<br />

zuverlässige Antriebslösung verlangt wird,<br />

die mit mechanischen oder pneumatischen<br />

Systemen nur schwer und sehr aufwendig<br />

umsetzbar wäre. Zudem sind die kompakten<br />

Antriebe umweltbewusst: Energie wird nur<br />

zum Zeitpunkt der Stellbewegung des Zy -<br />

linders aufgewendet.<br />

Zukunftsorientierte<br />

Zusammenarbeit<br />

Die EMG Automation ist ständig auf der<br />

Suche nach neuen innovativen Lösungen.<br />

Zusammen mit Kunden, Forschungseinrichtungen<br />

und Universitäten können innovative<br />

Entwicklungen früh aufgegriffen und<br />

der Markt mitgestaltet werden.<br />

(130505046/2)<br />

(sm 130505046) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


40 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Individuelle Lösungen<br />

für die Rohrbearbeitung<br />

Wertschöpfung und Wirtschaftlichkeit<br />

dank transfluid-Know-how<br />

Schmallenberg (WS). Wer eine optimale Rohrbiegemaschine oder<br />

Rohrbearbeitungsmaschine sucht, ist bei der transfluid Maschinenbau<br />

GmbH in besten Händen. »Unsere Stärke ist das besonders breite Sortiment<br />

an Maschinen und Systemen für unterschiedlichste Anwendungen und<br />

Industriezweige«, sagt Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin für Vertrieb/<br />

Marketing, und sie betont: »Auch durch die hohe Flexibilität unserer<br />

Mitarbeiter und unsere individuellen kundenspezifischen Lösungen heben<br />

wir uns vom Wettbewerb ab.«<br />

Ganz neu entwickelt und höchst effizient<br />

ist der hybride Antrieb von Biege- und<br />

Umformmaschinen sowie Fertigungszellen.<br />

Er vereint die Vorteile elektrischer wie<br />

hydraulischer Systeme und arbeitet leiser,<br />

kleiner und präziser (Foto: transfluid).<br />

(130505089/2)<br />

(130505089/1) (Foto: WS)<br />

WW K So steht die Marke transfluid für<br />

Maschinenlösungen rund um die gesamte<br />

Palette zur Bearbeitung von<br />

Rohren. Unter dem Be -<br />

griff t bend wird der<br />

Bereich für Biegemaschinen<br />

abgedeckt,<br />

von der Mobilbiegemaschine über<br />

kompakte oder stationäre Dornbiegemaschinen<br />

bis hin zu voll automatisch<br />

gesteuerten CNC-Dornbiegemaschinen.<br />

t form steht für ein breites Sortiment an<br />

Umformmaschinen. Dazu zählen einfache<br />

Umformmaschinen im Expanderverfahren,<br />

aber auch vielseitige Axialumformmaschinen,<br />

rollierende Umformmaschinen<br />

sowie Kombinationsmaschinen.<br />

Unter t cut werden Rohr trennmaschinen<br />

»Unsere maßgeschneiderten<br />

Lösungen sollen dem Kunden<br />

Wettbewerbs vorteile bringen,<br />

sei es, dass Umformung<br />

werkzeugunabhängig wird,<br />

unterschiedliche<br />

Abmessungen und<br />

Rohr geometrien<br />

realisierbar sind,<br />

sei es aber auch, dass<br />

Werkzeug einsatz und<br />

Bearbeitungszeiten optimiert<br />

werden. Letztlich dreht sich<br />

alles um Flexibilität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Sinne<br />

des Kunden.«<br />

Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin<br />

Vertrieb/Marketing transfluid<br />

aufgeführt, z. B. spanlos orbitale Trennanlagen<br />

oder Messertrenneinheiten. Hinzu<br />

kommen mit t clean auch Rohrreinigungsanlagen<br />

und mit t motion gar komplette<br />

Automations systeme, bei denen mehrere<br />

Technolo gien und Prozesse miteinander verkettet<br />

werden können.<br />

»Wir haben rd. 120 Mitarbeiter und liefern<br />

jährlich über 300 Maschinen an Kunden<br />

in aller Welt aus, angefangen von kleinen<br />

Einheiten als Tischgeräte bis hin zu<br />

kompletten Werkshallenausstattungen, die<br />

etliche Quadratmeter in Anspruch nehmen«,<br />

so Stefanie Flaeper. Unternehmen,<br />

die sich an transfluid wenden, stammen aus<br />

den unterschiedlichsten Branchen, z. B. aus<br />

der Chemie, dem Schiffbau, dem Onshoreund<br />

Offshorebereich, der Automobilindustrie,<br />

der Haus-, Klima-, Kälte- und Wärmetechnik,<br />

der Medizintechnik, aber auch der<br />

Möbelindustrie. Dabei kann es sich um die<br />

Bearbeitung von Kapillarrohren mit 2 mm<br />

Durchmesser genauso handeln wie um Rohre<br />

mit bis zu 325 mm Durchmesser. Nahezu<br />

alle metallischen Werkstoffe kommen vor.<br />

Genau das zeigt auch die hohe Flexibilität<br />

und das breit gefächerte Know-how, mit<br />

dem die transfluid-Mitarbeiter an die Problemstellungen<br />

der Kunden herangehen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 41<br />

müssen – materialbezogen einerseits, um -<br />

formgeometrisch andererseits.<br />

Kompetent und flexibel<br />

»Wir sind sehr stark kundenorientiert und<br />

das Gespräch mit dem Kunden, die Kommunikation,<br />

ist uns sehr wichtig. Gemeinsam<br />

definieren und erarbeiten wir mit ihm eine<br />

Lösung«, erläutert die transfluid-Geschäftsführerin.<br />

Dabei kommen ganz individuelle<br />

Lösungen heraus, Maschinen, die in dieser<br />

Art dann weltweit einzigartig sein können.<br />

Herausforderung sind die Anforderungen<br />

der Kunden – Ziel sind langfristige, effektive<br />

Lösungen, die sich optimal in die Prozesse<br />

des Kunden integrieren lassen. transfluid<br />

liefert das Wissen um die Technologien und<br />

das Engineering. Dabei müsse man manchmal<br />

auch »querdenken« und Aufgabenstellungen<br />

aus ganz neuen Perspektiven be -<br />

trachten, so Flaeper: »Das können durchaus<br />

verrückte Ideen sein, z. B. Maschinen nicht<br />

horizontal am Boden aufzustellen, sondern<br />

vertikal hängend anzubringen.«<br />

»Natürlich haben wir auch ein Standardsortiment«,<br />

ergänzt sie weiter. Ebenso wie<br />

die kundenspezifischen Lösungen beträgt es<br />

etwa 50 %. »Gern setzen wir aber auch die<br />

kundenspezifischen Lösungen um, denn da -<br />

rin stecken neue Aufgabenstellungen und<br />

Technologien – damit wachsen wir.« Zu -<br />

gleich habe transfluid immer auch »das Ohr<br />

am Markt«, um zu hören, wo noch Probleme<br />

gelöst werden können, wo Hilfestellungen<br />

nötig sind und neue Prozesse oder Technologien<br />

auf den Weg gebracht werden<br />

können.<br />

In Schmallenberg befassen sich rd. 20<br />

Ingenieure mit dem Engineering. In Teams<br />

aus Technikern und Ingenieuren wird ge -<br />

meinsam mit dem Kunden partnerschaftsorientiert<br />

eine Lösung erarbeitet. Deshalb<br />

legt transfluid großen Wert auf die Teamund<br />

Kommunikationsfähigkeit der Mitarbeiter.<br />

Übrigens arbeitet das Unternehmen<br />

auch mit Universitäten zusammen, um ge -<br />

meinsam neue Technologien zu erfinden<br />

oder zu verfeinern. Gemeinsam mit der<br />

TU Dortmund wurde zuletzt eine Maschine<br />

zur inkrementellen Rohrumformung konzipiert,<br />

bei der das Rohr plastifiziert wird und<br />

durch Drücken und Biegen umgeformt werden<br />

kann.<br />

International aufgestellt<br />

»Wir haben in den letzten Jahren rd. 50 %<br />

unserer Anlagen exportiert und nehmen das<br />

Auslandsgeschäft sehr ernst«, so die Ge -<br />

schäftsführerin. Die Kunden stammen aus<br />

aller Welt, z. B. aus Asien: Indien, Singapur,<br />

China, Korea etc. In Bangkok wurde deshalb<br />

ein Tochterunternehmen ge gründet. »In<br />

Nordamerika sind wir seit 1991 aktiv, Chancen<br />

sehen wir aber auch in Südamerika.«<br />

Die Vertriebs- und Servicepartner in den verschiedenen<br />

Ländern sind intensiv geschult<br />

und teilweise langjährig dabei. Zugleich<br />

stellt transfluid auf zahl reichen Messen im<br />

In- und Ausland aus.<br />

Das Know-how bleibt zuhause<br />

transfluid betreibt selbst keine Teilefertigung,<br />

sondern nutzt den Zuliefermarkt zu<br />

100 %. Alle Zukaufteile sind ausführlich<br />

dokumentiert und im CAD-System erfasst.<br />

20 Ingenieure sorgen für das Engineering<br />

und legen die Maschinen aus, die dann in<br />

Schmallenberg zusammengebaut, zum Kunden<br />

verfrachtet, teils verschifft und dort aufgebaut<br />

werden. Nach der Installation erfolgt<br />

das Training der Mitarbeiter des Kunden.<br />

»Unser Ziel ist es, die Kernkompetenz<br />

immer bei uns im Haus zu halten«, sagt<br />

dazu Stefanie Flaeper. Das geht bis hin zur<br />

leistungsstarken Softwarelösung, die im<br />

Hause transfluid selbst entwickelt wird.<br />

»Nur mit den Mitarbeitern sind wir erfolgreich«,<br />

schließt die Geschäftsführerin und<br />

weist zugleich auf die ungewöhnlich hohe<br />

Zahl an Auszubildenden im Unternehmen<br />

hin: Jedes Jahr werden 16 bis 18 junge Menschen<br />

in den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

ausgebildet – ein klares Bekenntnis<br />

zum südwestfälischen Standort Schmallenberg.<br />

(sm 130505089) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

transfluid ®<br />

Maschinenbau GmbH<br />

Hünegräben 20 – 22<br />

57392 Schmallenberg<br />

Tel. +49 2972 9715-0<br />

www.transfluid.de<br />

Mit der Entwicklung einer speziellen CNC-gesteuerten Rolliermaschine von transfluid ® lassen<br />

sich erstmals Rohrenden werkzeug unabhängig um formen. Damit wurde der nächste Meilenstein<br />

in der Formgebung ohne kostspieligen Werkzeugaufwand gesetzt (Foto: transfluid).<br />

(130505089/3)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


42 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Richt-Know-how aus dem Siegerland<br />

Verbesserung der Produktivität durch Mitarbeiterqualifikation<br />

Siegen. Viele technologische Prozesse sind heute gänzlich oder zumindest<br />

teilweise automatisiert. Das Richten von Blechen und Blechbändern<br />

erfordert dagegen auch heute noch viel Fingerspitzengefühl und spezielles<br />

Know-how.<br />

WWK Theoretisch wäre auch eine weitgehende<br />

Automatisierung der Einstellung von<br />

Blechrichtmaschinen möglich, dies erfordert<br />

jedoch einen hohen regelungs- und insbesondere<br />

messtechnischen Aufwand. Hinzu<br />

kommt, dass die erforderliche Messtechnik<br />

einen nicht unerheblichen Platzbedarf hat.<br />

Aus diesem Grund vertrauen die meisten<br />

Unternehmen auf die entsprechende Erfahrung<br />

und Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Der<br />

Mitarbeiter muss dann entscheiden, wie er<br />

die Bedienachsen der Richtmaschine (Höhe,<br />

Kippe und Abstützungen) einstellt. Dabei<br />

muss er neben dem Planheitsfehler des<br />

Materials insbesondere dessen Dicke und<br />

Streckgrenze berücksichtigen.<br />

Das im Siegerland beheimatete und auf<br />

Richttechnologie spezialisierte Unternehmen<br />

SCHNUTZ bietet dazu entsprechende<br />

Unterstützung an. Schon seit vielen Jahren<br />

können Kunden ihre Mitarbeiter durch<br />

SCHNUTZ-Fachleute in ihrem Kundenwerk<br />

schulen lassen.<br />

Seit einiger Zeit steht nun auch in einem<br />

Technikum im Hause SCHNUTZ immer mindestens<br />

eine entsprechende Richtmaschine<br />

für praktische Schulungen und Richtversuche<br />

zur Verfügung. Kunden nutzen diese<br />

Möglichkeit gern, um ihre Mitarbeiter<br />

außerhalb des normalen Tagesgeschäftes<br />

weiter zu qualifizieren. Dort können unter<br />

Anleitung der SCHNUTZ-Fachleute auch einmal<br />

Versuche vorgenommen werden, die im<br />

normalen Betriebsablauf kaum möglich<br />

wären.<br />

In einem entsprechend eingerichteten<br />

Seminarraum werden vor der praktischen<br />

Schulung an der Richtmaschine theoretische<br />

Grundlagen vermittelt. Besonders wichtig<br />

für einen optimalen Schulungserfolg ist<br />

dabei, dass sowohl die praktischen als auch<br />

theoretischen Schulungsinhalte auf die Vorkenntnisse<br />

der Schulungsteilnehmer abgestimmt<br />

sind, dabei kann außerdem auf<br />

unterschiedliche Richtmaschinenbauweisen<br />

eingegangen werden, sodass die gewonnenen<br />

Erkenntnisse von den Teilnehmern auch<br />

auf andere Richtmaschinentypen übertragen<br />

werden können.<br />

Voraussetzung für einen optimalen Richterfolg<br />

ist dabei die Auswahl einer geeigneten<br />

Richtmaschine für das eigene Produktspektrum.<br />

SCHNUTZ bietet auch dafür<br />

entsprechende Schulungen an, in denen<br />

grundsätzliches Wissen über die spezielle<br />

Umformtechnik des Blechrichtens vermittelt<br />

wird. Gerade bei der Verarbeitung von<br />

Materialien mit hohen Streckgrenzen und<br />

Festigkeiten werden die entsprechenden<br />

Kenntnisse immer wichtiger. Nach Abschluss<br />

jeder Schulung erhalten die Teilnehmer von<br />

SCHNUTZ ausführliche Lehrgangsunterlagen<br />

und ein entsprechendes Zertifikat.<br />

(sm 130505081) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Maschinenfabrik Fr. W. Schnutz<br />

GmbH & Co. KG<br />

Siegstraße 75 – 77<br />

57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 25062-0<br />

www.schnutz.com<br />

(130505081/1)<br />

Theoretische Grundlagen fördern das Verständnis für die täglichen Aufgaben (Foto: SCHNUTZ)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 43<br />

LANTEK: UMZUG IN GRÖSSERE<br />

GESCHÄFTSRÄUME<br />

METALLHANDWERK NUTZT<br />

E-LEARNING<br />

GEBRAUCHTE WERKZEUG-<br />

MASCHINEN ONLINE ERSTEIGERN<br />

Darmstadt. Lantek Deutschland hat zum Jahreswechsel<br />

seine Geschäftsräume verlegt und<br />

erweitert. Der CAD-, CAM-, MES- und ERP-Plattformanbieter<br />

für die Blech- und Stahlverarbeitung<br />

sitzt nach wie vor in Darmstadt, jetzt aber<br />

in der Schöfferstraße direkt an der Hochschule<br />

Darmstadt, etwa 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof<br />

entfernt. »Wachsende Service- und<br />

Supportkapazitäten brauchen mehr Platz«, sagt<br />

Geschäftsführer Klaus Bauer. »Wir sind nun<br />

schon im Vorgriff für weiter steigenden Platzbedarf<br />

gerüstet.«<br />

2012 hatte Lantek in Deutschland seinen<br />

Umsatz um 43 % gesteigert und seinen Mitarbeiterstamm<br />

von elf auf 15 Vollzeitarbeitskräfte<br />

ausgebaut. 2013 plant der weltweit führende<br />

Hersteller für nicht maschinengebundene Software<br />

in der Blech- und Stahlverarbeitung ein<br />

weiteres Wachstum im zweistelligen Bereich.<br />

»Wir gehen von einem Umsatzplus deutlich oberhalb<br />

von 30 % aus«, sagt Klaus Bauer. »Im internationalen<br />

Vergleich hat Deutschland nach wie<br />

vor enormes Aufholpotenzial.«<br />

www.lanteksms.com<br />

/<br />

(sm 130405013) K<br />

Essen. Das Metallhandwerk nutzt zunehmend<br />

das E-Learning als eine weitere Möglichkeit der<br />

Fortbildung. Webinare, deren Aufzeichnungen<br />

und ein klassischer Youtube-Kanal erfreuen sich<br />

in der Branche neben der alljährlich zweimal<br />

erscheinenden Service-CD einer großen Beliebtheit.<br />

Im vergangenen Jahr nahmen weit über 200<br />

Unternehmer und deren Angestellte an den<br />

unterschiedlichsten Webinaren teil. 47,3 % der<br />

Teilnehmer bewerteten die Webinare mit sehr<br />

gut, 49,3 % mit gut. Insgesamt wurden mehr als<br />

72.000 km nicht gefahren, was zu einer CO 2<br />

-<br />

Einsparung von 9,2 t führte. Bewertet mit einem<br />

im Metallhandwerk eher niedrigen Stundenkostensatz<br />

von 43 €, ergeben sich Minderausgaben<br />

von 38.700 €. Der seit Beginn dieses Jahres etablierte<br />

Youtube-Kanal »Metallakademie« ist der<br />

klassische Einstieg in das metallhandwerksspezifische<br />

E-Learning.<br />

www.youtube.com/user/<br />

Metallakademie<br />

/<br />

(sm 130404995) K<br />

Oelde. Eine Alternative zum klassischen Kauf<br />

von Werkzeugmaschinen bietet das internatio -<br />

nale Auktionsnetzwerk für gebrauchte Metallbearbeitungsmaschinen,<br />

CNC Auction. Dort sind<br />

alle eingestellten Angebote weltweit innerhalb<br />

von fünf Minuten für bis zu 250.000 Interessenten<br />

einsehbar. Die Stiens Werkzeugmaschinenhandelsgesellschaft<br />

mbH hat die Onlineplattform<br />

eingerichtet. Bereits seit 2009 gibt es das<br />

deutsch- und englischsprachige europäische<br />

Portal Stiens CNC Auction, 2010 kam für den amerikanischen<br />

Markt MMI Auction hinzu. Auf der<br />

Plattform können die potenziellen Käufer alle<br />

Angebote laufend beobachten und alle notwendigen<br />

technischen Daten, Digitalbilder sowie zum<br />

Teil auch Videos mit Informationen zu etwaigen<br />

Schäden an der Maschine ansehen. Innerhalb des<br />

Auktionszeitraumes von zwei bis vier Wochen<br />

kann die Maschine dann erworben werden. Für<br />

den Anbieter ist dabei ein marktgerechter Einstandspreis<br />

garantiert, da bei der Auktion stets<br />

ein bestimmter Mindestpreis erzielt werden muss.<br />

www.cnc-auction.de<br />

www.mmi-auction.com<br />

/<br />

(sm 130505044) K


44 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Vollautomatisches Entfernen<br />

der Umreifungsbänder<br />

Roboterbasierter Bindebandentferner<br />

von SMS Logistiksysteme<br />

Netphen. Der von der SMS Logistiksysteme GmbH entwickelte<br />

roboterbasierte Bindebandentferner öffnet und entfernt vollautomatisch<br />

Umreifungsbänder an Coils. Ein Lasersensor erkennt dabei zuverlässig die<br />

genaue Anzahl und Position von Umfangs- oder Augenumreifungen, die<br />

dann nacheinander schnell und sicher vom Coil abgenommen werden.<br />

WW K Bei der Konfigurierung des Systems<br />

kann sich der Kunde für die Aufbereitung<br />

des Bindebandes zwischen einem Wickelsystem<br />

oder einem Zerkleinerer entscheiden.<br />

Die Wahl hängt davon ab, ob die zu entfernenden<br />

Umreifungsbänder automatisch<br />

aufgewickelt oder platzsparend direkt vor<br />

Ort zerhackt werden sollen. Für das Verladen<br />

in Schrottbehälter werden auf Wunsch<br />

zusätzliche Gurtförderer eingesetzt.<br />

Effizient, sicher und flexibel<br />

In Anlagen mit zwei parallelen Abhaspelsystemen<br />

kann der Bindebandentferner zwischen<br />

den beiden Einlaufstrecken montiert<br />

werden. Der Wirkungsradius des 6-Achs-<br />

Roboters lässt sich bei Bedarf problemlos mit<br />

einer zusätzlichen Lineareinheit erweitern.<br />

Ein manueller Eingriff im Bereich der Bundvorbereitungsstation<br />

entfällt komplett und<br />

somit auch die Verletzungsgefahr beim<br />

Handhaben der teilweise scharfkantigen<br />

Bänder. Arbeitsunfälle infolge aufspringender<br />

Umreifungen, bedingt durch Restspannungen<br />

im Coil, werden ebenso vermieden.<br />

Der automatische Bindebandentferner er -<br />

höht die Anlagensicherheit und reduziert<br />

deutlich Unterbrechungen beim Zuführen<br />

der Coils auf die Abwickelhaspeln der Prozesslinien.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Von dieser Entwicklung profitieren insbesondere<br />

Betreiber von Kaltwalzlinien, Beizbzw.<br />

Glüh- oder Galvanisierungsan lagen,<br />

aber auch Adjustageanlagen wie Längs- und<br />

Querteillinien. Hier stellt sich immer wieder<br />

die Frage, wie Umreifungsbänder, die das<br />

hochwertige Coil während des Transportes<br />

und der Lagerung zwischen den einzelnen<br />

Bearbeitungsprozessen sichern, vor den<br />

Abwickelhaspeln effizient entfernt werden<br />

können. Hier kann der automatische Bindebandentferner<br />

von SMS Logistiksysteme<br />

Abhilfe schaffen.<br />

(sm 130505085) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SMS Logistiksysteme GmbH<br />

Obere Industriestraße 8<br />

57250 Netphen<br />

Tel. +49 2738 21-0<br />

www.sms-logistiksysteme.com<br />

(130505085/1)<br />

Der roboterbasierte Bindebandentferner<br />

vermeidet Arbeitsunfälle, da manuelle<br />

Eingriffe im Bereich der<br />

Bundvorbereitungsstation entfallen<br />

(Foto: SMS Logistiksysteme).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 45<br />

MODERNE KRANTECHNIK IM<br />

YACHTHAFEN HEILIGENHAFEN<br />

Siegen. Die Yachtwerft Heiligenhafen an der<br />

Ostsee liegt direkt an der Hafeneinfahrt im<br />

Ortsteil Ortmühle, gegenüber vom malerischen<br />

Naturschutzgebiet Graswarder. Sie bietet 100<br />

Liegeplätze und seit April auch eine moderne<br />

Krananlage von Vetter Krantechnik. Der neue,<br />

fast 13 m hohe Schwenkkran Typ »Boss« mit<br />

einer Tragfähigkeit von 25.000 kg und einer Ausladung<br />

von 5 m ist in Kastenträgerbauweise<br />

ausgeführt. Sein Ausleger ist um 360° endlos<br />

drehbar, sodass zeitraubende Rückstellbewegungen<br />

entfallen können.<br />

Der Kran wurde auf ein vorher gerammtes<br />

Rohr aufgesetzt, hierdurch konnte der Drehpunkt<br />

des Krans möglichst nah an die Wasserkante<br />

gesetzt werden. Eine am Hebezeug angebaute<br />

Lastanzeige gewährleistet die Kontrolle der<br />

Gewichte während des Hubvorgangs. Mit einer<br />

Ziffernhöhe von 100 mm ist sie von der Bedienebene<br />

aus sehr gut erkennbar.<br />

Zusätzlich zum Haupthubwerk wurde die<br />

Krananlage mit einem Takelkran versehen, der<br />

eine Tragfähigkeit von 500 kg und eine Gesamtbauhöhe<br />

von 19 m über Flur hat. Der Takelkran<br />

wurde auf dem Hauptausleger angebaut und ist<br />

so konzipiert, dass eine spätere Nachrüstung mit<br />

einer Kugeldrehverbindung möglich ist. Dann<br />

wird man den Takelkran unabhängig vom Hauptausleger<br />

schwenken können und hat so die<br />

Op tion, ein Boot im Hauptausleger anzuheben<br />

(z. B. vom Trailer) und gleichzeitig einen Mast zu<br />

setzen. Segelyachtbesitzer werden diesen zeitsparenden<br />

Service zu schätzen wissen.<br />

/<br />

VETTER Krantechnik GmbH<br />

Siegtalstraße 22<br />

57080 Siegen<br />

Tel. +49 271 3502-0<br />

www.vetter-krane.de<br />

(sm 130204617) K<br />

Neuer Bootskran in der<br />

Yachtwerft Heiligenhafen<br />

(Foto: VETTER Krantechnik)<br />

(130204517/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


46 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Hybrid-Querteilanlage<br />

für höchste Anforderungen<br />

Knappstein Stahlservice GmbH bietet Bleche nach Maß<br />

Lennestadt. Mitte 2010 begann die Knappstein Stahlservice GmbH, eine<br />

Tochter der Carl Spaeter Gruppe, mit der Modernisierung des Stahl-Service-<br />

Centers und der damit verbundenen Erhöhung der Produktionskapazität.<br />

Das Unternehmen bestellte eine neue, auf die Zukunft ausgerichtete<br />

Querteilanlage der Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik, die gleichzeitig<br />

Warm- und Kaltband verarbeiten kann.<br />

WW K Das Unternehmen Knappstein fertigt<br />

aus Warmbreitband sowie aus kaltgewalzten<br />

und verzinkten Coils Tafeln und Bleche<br />

für die weiterverarbeitende Industrie. In<br />

modernsten Schneidzentren wird in Lennestadt<br />

außerdem ein weites Spektrum an<br />

Zuschnitten hergestellt. Durch die neue<br />

Investition ist Knappstein nun in der Lage,<br />

eine Lieferflexibilität in einem sehr großen<br />

Produktionsspektrum zu garantieren.<br />

»Der Trend im Marktbereich Stahl geht immer<br />

mehr in Richtung hochfeste Stähle, insbesondere<br />

für die Automobilindustrie«, erläutert<br />

Antonio Garcia, Geschäftsbereichsleiter von<br />

Georg bandanlagen. »Dies sehen wir auch<br />

daran, dass wir eine ähnliche Anlage, wie für<br />

Knappstein, kurze Zeit später auch nach Südafrika<br />

verkaufen konnten und dies grade aus<br />

dem Grund, höchste Anforderungen für die<br />

Automobilindustrie zu erfüllen«.<br />

Effiziente Kombinationsmöglichkeit<br />

Durch einige spezielle Ausrüstungskomponenten<br />

der Hybridtechnologie von Georg<br />

wird eine effiziente und kombinierte Bearbeitung<br />

von Warm- und Kaltband möglich.<br />

Die Georg-Querteilanlage ist ausgelegt für<br />

eine Bandbreite von bis zu 2.100 mm und<br />

eine Banddicke von 0,7 mm bis 10 mm bei<br />

Zugfestigkeiten bis zu 750 N/mm². Die 32 t<br />

schweren Coils werden mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 60 m/min verarbeitet. Um<br />

die hohen Kundenanforderungen hinsichtlich<br />

der Bandgeschwindigkeit bei diesen<br />

hohen Dicken und Festigkeiten zu verwirklichen,<br />

entwickelte Georg eine neue Exzenterschwingschere<br />

mit vier Antriebsmotoren.<br />

Allein diese Schere hat ein Gewicht von 82 t<br />

und ist mit einer Länge von 5,3 m, einer<br />

Breite von 3,4 m und einer Höhe von 4,1 m<br />

zugleich die bisher größte Schere dieser Art.<br />

Sie ist in der Lage, minimale Tafellängen von<br />

500 mm, aber auch Längen bis zu 8.000 mm<br />

zu schneiden.<br />

Spezielle Ausstattung<br />

Besondere Ausstattungsmerkmale ermöglichen<br />

die Bearbeitung hinsichtlich der Kombination<br />

von Warm- und Kaltband sowie der<br />

hohen Dicke und der hohen Festigkeiten.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Knappstein Stahlservice GmbH<br />

Industriestraße 12<br />

57368 Lennestadt-Grevenbrück<br />

Tel. +49 2721 1395-0<br />

www.knappsteinbleche.de<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Siegener Straße 73 – 83<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 779-0<br />

www.georg.com<br />

(130505090/1)<br />

Die Knappstein Stahlservice GmbH setzt auf<br />

die Querteilanlage der Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik, die gleichzeitig Warm- und<br />

Kaltband verarbeiten kann (Foto: Georg).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Neben einem stabilen Einlaufbereich mit<br />

speziellen Bandreinigungsvorrichtungen für<br />

den Warmbandbetrieb ist eine Hochleistungs-Georg-Richtmaschine<br />

mit drei Wechselkassetten<br />

in »4-high«- und »6-high«-<br />

Design eingebaut worden. Diese Ausführung<br />

erlaubt den sehr hohen Materialdickenbereich<br />

abzu decken und optimal ge -<br />

richtete Platinen zu produzieren. Die Richtwalzenkassetten<br />

werden vollautomatisch<br />

mittels Kassettenwechselwagen und integriertem<br />

Hubtisch, je nach Materialanforderungen,<br />

in weniger als 20 Minuten ausgetauscht.<br />

Zum Ablegen der Platinen wird ein Magnetbandstapler<br />

mit zwei kombinierbaren<br />

Stapelstellen eingesetzt. Diese Stapelstellen<br />

können »fliegend« gewechselt werden,<br />

um die Produktivität der Anlage zu steigern.<br />

Die Stapellängen reichen von<br />

500 mm bis 8.000 mm mit Stapelgewichten<br />

bis zu 5.000 kg. Im Auslauf der<br />

Anlage werden die Blechpakete über<br />

eine Förderstrecke zur zugehörigen Verpackungsstation<br />

befördert.<br />

Mit der vorausschauenden Investition<br />

in die neue Querteilanlage setzt Knappstein<br />

auf Georg-Technologie, die das<br />

Unternehmen in die Lage versetzt, in<br />

neue Geschäftsfelder vorzudringen, dem<br />

gesteigerten Fertigungsaufkommen auch<br />

zukünftig optimal zu entsprechen und<br />

gleichzeitig Maßstäbe am Markt zu<br />

setzen.<br />

(sm 130505090) K<br />

FACHKRÄFTEBÜNDNIS IM<br />

SIEGERLAND ALS VORBILD<br />

Remscheid. Der Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Werkzeugindustrie e.V. (FWI), Rainer<br />

Langelüddecke, wirbt in der Metall verarbeitenden<br />

Industrie des Bergischen Landes für mehr<br />

unternehmerischen Dialog und Vernetzung von<br />

Unternehmen zum Thema Aufbau, Förderung,<br />

Gewinnung und Erhalt von Fachkräften. Angeregt<br />

von dem positiven Beispiel der IHK Siegen,<br />

erhofft er sich seitens der Industrie einen stärkeren<br />

Beitrag der Unternehmen für das Fachkräftebündnis<br />

im Bergischen Land, das von der<br />

Bergischen Entwicklungsagentur koordiniert<br />

wird. »Wir haben ein Bergisches Fachkräftebündnis,<br />

das schlagkräftig und extrem erfolgreich<br />

sein muss. Wir verstehen uns als Mittler<br />

und Anreger für erfolgreiche Impulse von außen.<br />

Von den guten Erfahrungen anderer zu lernen<br />

schadet nie«, so Langelüddecke. Auf einer Veranstaltung<br />

im März informierte IHK-Geschäftsführer<br />

Klaus Gräbener aus Siegen Metall verarbeitende<br />

Unternehmen über konkrete und<br />

»schlank« aufgestellte Netzwerkarbeit. Die IHK<br />

Siegen hat vor zwei Jahren in enger Zeitfolge mit<br />

Unternehmen, Institutionen und Trägern von<br />

Aus- und Weiterbildung, Arbeitsvermittlern und<br />

Behörden ein enges Netzwerk geschaffen, das<br />

fortlaufend die Zielkontrolle, mehr und besser<br />

ausgebildete Fachkräfte in die Betriebe zu bringen,<br />

verfolgt. Gräbener berichtete in Remscheid<br />

auch über die jüngste IHK-Siegen-Studie, der die<br />

Befragung von 2.000 Schülern zugrunde liegt.<br />

Demnach informieren sich Schüler auf den<br />

Homepages der Unternehmen über ihren potenziellen<br />

Ausbildungsbetrieb und nicht in sozialen<br />

Netzwerken.<br />

(sm 130504997) K<br />

RWI/ISL-CONTAINER-<br />

UMSCHLAG-INDEX<br />

Essen. Der RWI/ISL-Containerumschlag-<br />

Index ist im Februar erwartungsgemäß ge -<br />

sunken. Der Rückgang von (saisonbereinigt)<br />

117,6 auf 116,7 war allerdings moderat in<br />

Anbetracht des äußerst kräftigen Anstiegs im<br />

Januar. Dieser war Folge des in diesem Jahr<br />

späten Termins des chinesischen Neujahrsfestes,<br />

durch den viele Außenhandelsgeschäfte<br />

mit China in den Januar vorgezogen worden<br />

waren.<br />

Der Index für den Januar blieb gegenüber<br />

der vor einem Monat veröffentlichten Schnellschätzung<br />

unverändert. Die aktuelle Schnellschätzung<br />

für Februar stützt sich auf die<br />

Angaben von nur 24 Häfen, die etwa 40 %<br />

des im Index abgebildeten Containerumschlags<br />

abdecken. Vor diesem Hintergrund<br />

sind noch größere Revisionen zu erwarten.<br />

In den Index gehen die vom Institut für<br />

Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) im<br />

Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend<br />

erhobenen Angaben zum Containerumschlag<br />

in 73 in ternationalen Häfen ein, die rd.<br />

60 % des weltweiten Containerumschlags<br />

tätigen. Da der internationale Handel im<br />

Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird,<br />

lassen diese Containerumschläge zuverlässige<br />

Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil<br />

viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf<br />

eines Monats über ihre Aktivitäten berichten,<br />

ist der RWI/ISL-Container umschlag-Index ein<br />

zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung<br />

des internationalen Handels mit verarbeiteten<br />

Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen<br />

Aktivität. (sm 130505067) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


48 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Walzwerkspezialist<br />

in neuen Händen<br />

RTK Maschinenbau und Engineering gehört jetzt<br />

zu hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik<br />

Hemer. Anfang dieses Jahres ist die RTK Maschinenbau und Engineering<br />

GmbH zu einem Tochterunternehmen der hpl-Neugnadenfelder Maschinenfabrik<br />

GmbH geworden. RTK liefert Komplettanlagen auf der Basis eigener<br />

entwickelter Kernprodukte und Systeme für die Produktion und Behandlung<br />

von Kohlenstoffstählen, Edelstählen, NE-Metallen und Sonderlegierungen.<br />

WW K Der Schwerpunkt des Unternehmens<br />

liegt im Bereich der Walzwerkstechnologie.<br />

Duo-, Quarto-, Sexto- und 20-Rollen-Walzwerke<br />

sind eine Kernkompetenz des Unternehmens.<br />

Erweitert wird das Walzwerksproduktspektrum<br />

durch Mehrrolleneinschübe,<br />

Walzenwechselsysteme für konventionelle<br />

Walzwerke und Walzenwechselroboter für<br />

Mehrrollenwalzwerke. Diese individuellen<br />

Systeme können in bestehende Anlagen<br />

nachgerüstet und in Neukonzeptionen integriert<br />

werden.<br />

Ein weiteres Geschäftsgebiet der RTK sind<br />

Komponenten, Maschinen und Anlagen für<br />

Bandbehandlungsanlagen und die Oberflächenveredelung.<br />

RTK liefert Glüh- und Beizanlagen,<br />

Galvanisierungs-, Bürst-, Beschichtungs-,<br />

Inspektions- und Verlegelinien. Weitere<br />

Segmente bilden die hochpräzisen<br />

Längs- und Querteilanlagen, Wechselschneidgerüste,<br />

Biege-Richt-Maschinen,<br />

Streckbiegerichtanlagen als auch Transportund<br />

Handlingsysteme. Weitere Serviceleistungen<br />

sind Beratung und Planung von<br />

Modernisierungskonzepten, Technischer<br />

Support und Kundenschulungen.<br />

Beispielhaft wurde ein 20-Rollen-Walzwerk<br />

für nichtrostendes Präzisionsband im<br />

Banddickenbereich von 0,05 bis 1,5 mm mit<br />

einem Bandbreitenbereich von 200 bis<br />

480 mm geliefert. Coils mit einem maximalen<br />

Gewicht von 9 t werden auf dieser hochpräzisen<br />

Anlage verarbeitet, wobei Walzgeschwindigkeiten<br />

bis 550 m/min erreicht<br />

werden können.<br />

Für Kupfer- und Kupferlegierungen wurde<br />

ein Quartowalzwerk für Bandbreiten von<br />

200 bis 430 mm entwickelt. Diese Anlage<br />

verarbeitet Coilgewichte bis 9 t und Banddicken<br />

im Spektrum von 0,06 bis 4,0 mm.<br />

Für die mechanischen Komponenten und<br />

die Montage vor Ort war hpl verantwortlich.<br />

Weiterhin kann im Rahmen der Anlagenmodernisierung<br />

als Referenz die Modernisierung<br />

des Auslaufbereiches einer fünfgerüstigen<br />

Tandemstraße bei Bandbreiten bis<br />

1.250 mm für das Material Zink angeführt<br />

werden.<br />

RTK hat außerdem Längsteilanlagen für<br />

nichtrostende Stähle und C-Stähle im Banddickenbereich<br />

von 0,02 bis 0,5 mm und 0,2<br />

bis 1,0 mm bis Bandbreiten von 510 mm<br />

geliefert, wobei Bunde mit Gewichten bis<br />

4 t und Anlagengeschwindigkeiten bis<br />

600 m/min realisiert wurden.<br />

Somit verfügt die RTK Maschinenbau und<br />

Engineering GmbH über ein breit gefächertes<br />

Produktportfolio mit einer langjährigen<br />

fachlichen Expertise. Daher kann das Unternehmen<br />

seinen Kunden auf die jeweilige<br />

Aufgabenstellung angepasste Maschinenund<br />

Anlagenkonstruktionen anbieten. Bei<br />

minimalem Umbauaufwand wird eine wirtschaftliche<br />

und produktionssteigernde Ge -<br />

samtlösung ermöglicht. (sm 130505086) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

RTK Maschinenbau und<br />

Engineering GmbH<br />

Walesstraße 7<br />

58675 Hemer<br />

Tel. +49 2372 5574-0<br />

www.rtk-engineering.de<br />

RTK liefert Komplettanlagen auf der Basis selbst entwickelter Kernprodukte und Systeme<br />

(Foto: RTK/hpl).<br />

(130505086/1)<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Spangenbergstraße 20<br />

49824 Ringe/Neugnadenfeld<br />

Tel. +49 5944 9301-0<br />

www.hpl-neugnadenfelder.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


50 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Walzenhersteller mit Tradition und Know-how<br />

Netphen. Die Großwalzengießerei WALZEN IRLE ist ein traditionsreiches mittelständisches Familienunternehmen<br />

im Siegerland, dessen Anfänge bis ins Jahr 1693 zurückreichen, und zählt seit über 190 Jahren zu den weltweiten<br />

Technologieführern in der Walzenherstellung.<br />

WWK Das Unternehmen beschäftigt über 300<br />

motivierte und speziell ausgebildete Mitarbeiter,<br />

die eine Jahreskapazität von rd.<br />

15.000 t fertig bearbeitete Produkte ermöglichen.<br />

Mit bis zu 45 Auszubildenden wird<br />

intensiv und aufwendig in die Ausbildung<br />

(130505076/1)<br />

von geeignetem Nachwuchs investiert, um<br />

Zukunft und Standort in Netphen zu sichern.<br />

Die Gießerei verfügt über eine Schmelzkapazität<br />

von 130 t, verteilt auf acht Induktionsschmelzöfen.<br />

Je nach Verwendungszweck<br />

für die herzustellende Walze kommen<br />

zahlreiche Standard- und Spezialgusswerkstoffe<br />

im statischen Einstoff- und Verbundguss<br />

sowie im Schleuderverbundguss<br />

zum Einsatz. Walzen mit einer Ballenlänge<br />

bis zu 6 m werden in horizontalen Schleudergussanlagen<br />

hergestellt. 2007 entwickelte<br />

und baute das Unternehmen in Werk II in<br />

Netphen-Deuz nach eigenen Angaben die<br />

bisher größte Vertikalgussschleuderanlage<br />

der Welt. Sie ermöglicht die Herstellung von<br />

Walzen mit einer Ballenlänge bis zu 11,5 m<br />

und Stückgewichten bis zu 100 t im vertikalen<br />

Schleuderguss.<br />

Zum Produktportfolio des Unternehmens<br />

gehören neben Walzen für die Lebensmittel-,<br />

Gummi-, Kunststoff- und Papierindustrie auch<br />

Warmband- und Grobblechwalzen, Stützwalzen,<br />

Walzen für die Herstellung von Langprodukten,<br />

Walzen für Schienen- und schwere<br />

Profilwalzwerke sowie Walzen für Mittel-,<br />

Fein-, Stab- und Drahtstahlwalzwerke.<br />

/WALZEN IRLE GmbH<br />

Hüttenweg 5<br />

57250 Netphen<br />

Tel. +49 2737 504-0<br />

www.walzenirle.com<br />

Blick in die Gießerei, Halle 12, Werk II (Foto: WALZEN IRLE)<br />

(sm 130505076) K<br />

SONDERBEHÄLTER NACH MASS<br />

Neunkirchen. Individuelle Edelstahlbehälterlösungen<br />

u. a. für die Bereiche Petrochemie,<br />

Lebensmittel, aber auch Bauchemie und Entsorgung<br />

sind die Spezialität von Schäfer Container<br />

Systems. Als Geschäftsbereich der Schäfer Werke,<br />

die auf die Verarbeitung von Feinblech und<br />

Edelstahl spezialisiert sind, bietet Schäfer Container<br />

Systems alle Leistungen im Sonderbehälterbau<br />

von der Beratung über die Konstruktion<br />

und den Muster-, Vorrichtungs- und Werkzeugbau<br />

bis zur Fertigung und Lieferlogistik aus einer<br />

Hand an.<br />

<br />

Sázavou in der Tschechischen Republik entwickelt<br />

und fertigt Schäfer Container Systems<br />

Edelstahl-IBC (Intermediate Bulk Container) für<br />

Schüttgüter, Heizcontainer für Medien wie<br />

Wachs und Klebstoff, die auch während des<br />

Transports temperiert werden müssen, sowie<br />

Sonderbehälterlösungen aus Edelstahl. Die Schäfer-Lösungen<br />

bieten insbesondere für Branchen<br />

mit sensiblen Transport- und Lagerungsanforderungen<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit. Tests der<br />

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung<br />

zufolge halten die Edelstahl-IBC im Brandfall<br />

auch ohne Sprinkleranlage mindestens<br />

30 min dem Feuer stand. Bei allen Behältern<br />

kann der Kunde zwischen verschiedenen Behältergrößen<br />

sowie kundenspezifischen Anschlüssen,<br />

Ausrüstungs- und Zubehörteilen wählen.<br />

Aufgrund eines leistungsstarken Maschinenparks<br />

ist Schäfer Container Systems in der Lage,<br />

neben Tiefziehen, Stanzen, Lasern, Biegen und<br />

Kanten auch zu schweißen. Weiterhin kann Schäfer<br />

alle nötigen Fertigungsschritte wie Beizen,<br />

Verzinken, Lackieren und Polieren selbst ab -<br />

wickeln. Das Qualitätsmanagement ist in sämtlichen<br />

Prozessen zertifiziert nach DIN EN ISO<br />

9001:2008, AD 2000 HP 0, DIN EN ISO 3834-3<br />

und 97/23/EG Modul D.<br />

www.schaefer-container-systems.de<br />

/<br />

(sm 130104497) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


52 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

1A für die A1<br />

Siegener Verzinkerei verzinkt Stahlbauteile<br />

für Lärmschutzeinhausung der A1<br />

Siegen. Die Autobahn A1 wird im Bereich Köln-Lövenich auf einer Länge<br />

von ca. 1,5 km mit einer Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise<br />

versehen, die als ästhetische und moderne Stahl-Glas-Dachkonstruktion<br />

umgesetzt wird. Stahlbau Queck hat die Siegener Verzinkerei (SVG),<br />

Kreuztal, mit der Verzinkung von ca. 2.000 t Stahlelementen beauftragt,<br />

die im Nachgang dreifach beschichtet werden, damit diese der<br />

Projektvorgabe von 100 Jahren Haltbarkeit gerecht werden.<br />

Streckenabschnitt des Bauprojektes<br />

WWK Der Manager für das Segment »Serie«,<br />

Teodoro Calzone, war von dem Projekt be -<br />

reits in der Akquisitionsphase begeistert:<br />

»Bei einem so umfangreichen und wegweisenden<br />

Pilotprojekt dabei sein zu dürfen, ist<br />

wohl für jeden Oberflächenveredler eine<br />

Herausforderung. Aber speziell die hohen<br />

Anforderungen, was die Vermeidung von<br />

Verzug, die Passgenauigkeit, DASt-Richtlinienkonformität<br />

und hohe Sicherheit an<br />

ein Tunnelbauwerk betreffen, haben unser<br />

gesamtes Team enorm motiviert.« Bei dem<br />

Auftrag handelt es sich um die Verzinkung<br />

einzelner Stahlelemente mit Gewichten zwischen<br />

0,8 und 1,2 t und Abmessungen von<br />

7 m x 2,50 m bzw. 7 m x 4,0 m. Die zusammengeschraubten<br />

Konstruktionen wurden<br />

nach dem Verzinkungs- und Beschichtungsprozess<br />

mit Glasscheiben versehen und als<br />

endmontierte Elemente jede Nacht in Einheiten<br />

à 10 Stück just in time zur Baustelle<br />

geliefert.<br />

Wie Calzone sieht dies auch Stahlbau<br />

Queck, das Unternehmen, das den Auftrag<br />

zur Verzinkung vergeben hatte. Laut Aussage<br />

des Stahlbauers sei deren Entscheidung<br />

für die SVG schnell getroffen worden, denn<br />

Glas ist ein sehr starres Produkt, für das die<br />

Genauigkeit in der Passung extrem wichtig<br />

ist – so wichtig, dass der Toleranzbereich der<br />

Verzinkung bei diesen Bauteilen bei 0,7 mm<br />

liegt. Hier könne die Siegener Verzinkerei<br />

Holding (SVH) auf viel Expertise zurückgrei-<br />

Mehr zum Pilotprojekt Lärmschutzeinhausung<br />

Die Lärmschutzeinhausung besteht aus drei 7,5 m<br />

hohen Ortbetonwänden, jeweils seitlich und in<br />

der Mitte der Fahrbahnen, auf denen Dachbinder<br />

mit Spannweiten von 16 bis 26 m in einem<br />

gen<br />

Stahlbetonbinder in Fertigbauweise bilden<br />

die Tragkonstruktion für das Stahl-Glas-Dach. Auf<br />

den Wänden sind Servicewege angeordnet, auf<br />

denen ein 12-t-Fahrgestell betrieben wird, das zur<br />

Montage und für Revisionszwecke nutzbar ist.<br />

Das Dach der Einhausung besteht aus 1.461<br />

Stahl-Glas-Elementen mit einer Länge von 7,0 m<br />

und einer Breite von 2,8 m. Diese Rahmenelemente<br />

aus warmgewalzten Quadratrohren 160 mm x<br />

6,3 mm der Stahlgüte S355 haben eine Gesamttonnage<br />

von 1.200 t. Für die Verglasung der Dachelemente<br />

wurde ein 20 mm Verbundsicherheitsglas<br />

als dreifach teilvorgespanntes Glas eingesetzt,<br />

für dessen Befestigung rd. 67 km eines<br />

<br />

geschweißt wurde. Das Eigengewicht eines Dachelementes,<br />

inklusive Glas, beträgt ca. 2,5 t.<br />

Innovation: Die geplante Einhausung gilt als<br />

Sonderform eines Tunnelbauwerks, mit den hieraus<br />

resultierenden hohen Anforderungen an<br />

Brandschutz und Korrosionsschutz. Daher wurden<br />

Brandversuche anhand von Musterbauteilen und<br />

Reibwertuntersuchungen für im Brandfall auftretende<br />

Verschiebungen durchgeführt. Hieraus<br />

elemente<br />

auf den Stahlbetonbindern ein Lagerkörper<br />

entwickelt, der horizontale Verschiebungen<br />

von bis zu 50 mm im Brandfall aufnehmen kann.<br />

Um dies zu ermöglichen und gleichzeitig eine<br />

<br />

tion sicherzustellen, wird ein pilzförmiger Edelstahlbolzen<br />

auf eine PTFE-gelagerte Gleitplatte<br />

aufgesetzt. Aufgrund der hohen Immissionswerte<br />

in Verkehrstunneln, insbesondere des hohen Chloridanteils,<br />

wurden die insgesamt 450 t Lagerkonstruktion<br />

aus Edelstahl, Werkstoffnr. 1.4362,<br />

gefertigt. Die Stahlkonstruktion wurde entsprechend<br />

der ZTV-ING (zusätzliche technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Ingenieurbauten)<br />

mit einer Duplexbeschichtung im Farbton<br />

DB 701 versehen. Zur natürlichen Be- und Entlüftung<br />

des Tunnels werden 188 Schalldämmlüfter<br />

aus rd. 800 t aluminiertem Feinblech eingebaut,<br />

das bei diesem Projekt erstmalig außerhalb der<br />

Automobilindustrie eingesetzt wurde. Dieses Feinblech<br />

garantiert eine extrem hohe Lebensdauer,<br />

<br />

die 7,0 m x 4,5 m großen und 2,0 m hohen Lüfterelemente<br />

mit einem Gewicht von 5,5 t wurden<br />

eigene Stahlrahmen entwickelt, die auf die gleiche<br />

Lagerkonstruktion aufgesetzt wurden wie die<br />

Stahl-Glas-Elemente.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


(130505083/2)<br />

(130505083/1)<br />

Montage eines Bauelementes (Fotos: SVH)<br />

fen – vor allen Dingen aufgrund der Erfahrung<br />

mit der SVH-eigenen Hochtemperaturverzinkung.<br />

Es gab auch viele weitere Gründe,<br />

die die Entscheidungsfindung für Stahlbau<br />

Queck einfach machten: So habe die<br />

SVG den Stahlbau im gesamten Bereich der<br />

Lagerung und Logistik sehr unterstützt,<br />

nicht nur mit ihren Lagerkapazitäten, sondern<br />

auch mit ihrer Flexibilität und der Termineinhaltungstreue<br />

– die war und ist einfach<br />

sehr wichtig, wenn mehr als 100 Personen<br />

sechs Tage in der Woche rund um die<br />

Uhr auf einer Baustelle arbeiten, bestätigte<br />

das Unternehmen.<br />

Die Lärmschutzeinhausung in Leichtbauweise<br />

ist ein innovatives Projekt, weil die<br />

hohen Sicherheitsstandards die Entwicklung<br />

neuartiger Lagerkonstruktionen erforderte.<br />

Aber nicht nur das: Durch die Integration<br />

von 30.000 m² Glaselementen werden das<br />

Tageslicht genutzt und die Betriebskosten<br />

dabei gleichzeitig deutlich reduziert. Mit der<br />

Planung und Untersuchung von weiteren<br />

Lärmschutzeinhausungen, unter anderem<br />

der in Aschaffenburg auf Betonbauweise –<br />

hatte man übrigens schon 1986 begonnen.<br />

Man entschied sich dann schlussendlich für<br />

die Stahl-Glas-Konstruktion in Leichtbauweise,<br />

weil diese nicht nur vom Gewicht her<br />

»leicht«, sondern auch leicht aufbaubar und<br />

leicht demontierbar ist, sodass eventuell<br />

auftretende Schäden leicht behoben werden<br />

können. Das Projekt, das offiziell am<br />

21. Dezember 2012 dem Verkehr übergeben<br />

wurde, hat aufgrund des hohen industriellen<br />

Vorfertigungsgrads zu einer verkürzten<br />

Bauzeit für die Dachkonstruktion und so<br />

zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen<br />

geführt. Die Lärmschutzeinhausung der A1<br />

in Köln-Lövenich wird somit im mehrfachen<br />

Sinne dem Nachhaltigkeitsgedanken ge -<br />

recht.<br />

(sm 130505083) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

www.zink-different.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


54 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Problemlose Einbindung von Prüfdaten<br />

markmann + müller stellt eigenes Softwaremodul bereit<br />

Herdecke. In einer modernen Fertigung gilt es – genauso wie im Handel –<br />

sicherzustellen, dass nicht nur alle Kundenvorgaben erfüllt, sondern auch<br />

sämtliche gültigen Normen jederzeit eingehalten werden. Dies führt nicht<br />

selten zu einer Vielzahl von Prüf- und Probendaten, die idealerweise auch<br />

im ERP-System zur Verfügung stehen sollten.<br />

WWK Diese Verbindung von Prüfdaten einerseits<br />

und ERP-System andererseits ist ein<br />

Wunsch, den viele mittelständische Unternehmen<br />

der Stahl verarbeitenden und veredelnden<br />

Branchen schon lange haben.<br />

Genau aus diesem Grund haben die Softwarespezialisten<br />

von markmann + müller<br />

jetzt eigens ein sogenanntes Komfortmodul<br />

für ihre beliebten Branchenlösungen<br />

»m+m StahlPLUS« auf Basis von Microsoft<br />

Dynamics NAV entwickelt: Das neue<br />

Modul »m+m Prüfdatenverwaltung« bietet<br />

seinen Anwendern die Möglichkeit, alle<br />

wichtigen Prüf- und Probendaten im Fertigungsprozess<br />

selbst und sogar schon beim<br />

Wareneingang zu erfassen. Dabei wird der<br />

jeweilige Be nutzer mit vielen durchdachten<br />

Prüfmerkmale – Zuordnung<br />

Vorlagen effektiv unterstützt. Diese Vorlagen<br />

zur Prüfdatenerfassung kann der<br />

Bearbeiter auf Wunsch individuell der ge -<br />

wünschten Materialart, seinem jeweiligen<br />

Kunden oder seiner eigenen Produktionssituation<br />

zuordnen.<br />

Die in den Prüfvorlagen hinterlegten<br />

Merkmale – etwa chemische oder mechanische<br />

Prüfungsergebnisse – lassen sich dank<br />

übersichtlicher Eingabemasken und einfacher<br />

Benutzerführung schnell und übersichtlich<br />

gruppieren. Auf Wunsch kann der<br />

Benutzer der »m+m Prüfdatenverwaltung«<br />

sogar eigene Vorgabewerte definieren und<br />

diese dann vom System automatisch vorausfüllen<br />

lassen. Wenn sich eine so vordefinierte<br />

Eigenschaft während des Fertigungsprozesses<br />

ändert, so kann der Anwender dieses<br />

Prüfmerkmal einfach jederzeit manuell an -<br />

passen. Findet keine Änderung statt, so wird<br />

der Wert ganz automatisch vom Einsatzmaterial<br />

an das produzierte Material weitergereicht<br />

– eine clevere Zeit- und Arbeitsersparnis.<br />

(130505080/1)<br />

(130505080/4)<br />

Fertigungsprüfung (Fotos: m+m)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Siegerland / Südliches Westfalen K 55<br />

Um stets einen perfekten Überblick zu<br />

behalten, werden alle Daten gespeichert<br />

und stehen so in der Zukunft jederzeit zur<br />

Auswertung zur Verfügung. Auf diese Weise<br />

lassen sich im Handumdrehen alle Prüfdaten<br />

zurückverfolgen – vom verkauften<br />

Material bis zum Einsatzmaterial aus dem<br />

Einkauf. Alle gesammelten Daten können<br />

auf Wunsch passend für die benötigten Normen<br />

oder für Prüfbescheinigungen ausgegeben<br />

werden – zum Beispiel als Werkszeugnis<br />

oder als Abnahmeprüfzeugnis.<br />

Eine weitere echte Besonderheit der Softwarelösung<br />

der Herdecker Spezialisten: Mit<br />

»m+m Prüfdatenverwaltung« lässt sich<br />

auch schon das benötigte Material nach<br />

den gewünschten Prüfmerkmalen aussuchen.<br />

Dadurch können alle passenden<br />

Materialien schnell und unkompliziert für<br />

jeden Auftrag gesucht, gefunden und<br />

bereitgestellt werden. Somit ist schon ganz<br />

am Anfang der Auftrags kette sichergestellt,<br />

dass das Ma terial – und damit auch das<br />

Endprodukt – genau die gewünschten<br />

Eigenschaften aufweist und alle geforderten<br />

Normen erfüllt.<br />

(sm 130505080) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


56 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Weltweit erfolgreich mit<br />

Siegerländer Stahlkompetenz<br />

SCHÄFER WERKE präsentieren sich 2013 auch auf internationalen Messen<br />

Neunkirchen. Nach dem Jubiläumsjahr 2012 ist die Siegerländer<br />

Unternehmensgruppe SCHÄFER WERKE bereits mit einigen erfolgreichen<br />

Messeteilnahmen ins Jahr 2013 gestartet. Und es folgen noch mehr.<br />

WW K Auf der Zuliefermesse »Z« in Leipzig<br />

präsentierte der Bereich SCHÄFER Lochbleche<br />

im Februar die ganze Bandbreite seiner Angebote<br />

rund ums Stahlblech. Dort informierte<br />

das Unternehmen über die vielfältigen An -<br />

wendungsmöglichkeiten seiner Produkte in<br />

der Automobilindustrie, aber auch als Fassadenverkleidung,<br />

Schallschutz, für die Lebensmittel-<br />

oder Trocknungsindustrie. SCHÄFER<br />

Lochbleche verarbeitet neben Stahl und Edelstahl<br />

auch eine Reihe von NE-Metallen und<br />

Kunststoff. Mit über 400 sofort verfügbaren<br />

Lochbildern sowie einer eigenen Designabteilung<br />

für die Entwicklung kundenspezifischer<br />

Muster ist das Unternehmen in der Lage, eine<br />

Vielzahl von Anwendungen abzudecken.<br />

Eine besondere Spezialisierung von<br />

SCHÄFER Lochbleche ist die Verarbeitung<br />

von Edelstahl für praktisch alle Branchen, in<br />

denen die besonderen Eigenschaften dieses<br />

Werkstoffs genutzt werden. In der Lebensmitteltechnik<br />

ist Edelstahl aufgrund seiner<br />

guten hygienischen Eigenschaften für viele<br />

Anwendungen der einzig mögliche Werkstoff.<br />

SCHÄFER liefert Lochbleche aus Edelstahl<br />

beispielsweise als gelochte Backbleche,<br />

aber auch für Weinpressen oder zum Einsatz<br />

in der Filterindustrie.<br />

Für SCHÄFER IT-Systems verlief Anfang<br />

März die Teilnahme an der Messe CeBIT in<br />

Hannover ebenfalls sehr erfolgreich. Der<br />

Unternehmensbereich hat sich von seinem<br />

Kerngeschäft, der Fertigung von Netzwerkund<br />

Serverschränken aus Stahlblech, zu<br />

einem Komplettlösungsanbieter für Serverräume<br />

und Rechenzentren entwickelt. So<br />

verbindet SCHÄFER IT-Systems wie kaum ein<br />

anderes Siegerländer Unternehmen die<br />

einheimische Stahltradition mit der zu -<br />

kunftsweisenden IT-Kompetenz der Region.<br />

Außerdem engagieren sich die SCHÄFER<br />

WERKE mit ihrem Bereich SCHÄFER IT-Systems<br />

auch auf dem M. IT. TAG, dem »Medien-<br />

und IT-Tag« am 13. Juni in Siegen.<br />

An einer Reihe weiterer Messeteilnahmen<br />

lässt sich die zunehmend internationale<br />

Ausrichtung der Unternehmensgruppe ablesen.<br />

So war der Bereich SCHÄFER Container<br />

Systems als Aussteller auf der Craft Brewers<br />

Conference Ende März in Washington vertreten.<br />

Außerdem präsentiert sich SCHÄFER<br />

vom 4. bis 7. Juni bereits zum wiederholten<br />

Mal auf der METALFORUM im polnischen<br />

Posen zusammen mit dem Stahl-Service-<br />

Center EMW. Der gemeinsame Messeauftritt<br />

unterstreicht die Bedeutung des polnischen<br />

Marktes für die SCHÄFER WERKE.<br />

Eine Premiere ist vom 25. bis 27. Juni<br />

2013 die Teilnahme an der BRASIL BRAU in<br />

São Paulo, einem Ableger der BRAU Beviale<br />

in Nürnberg, die seit vielen Jahren ein fester<br />

Termin im Messekalender von SCHÄFER<br />

Container Systems ist. Aufgrund der langjährigen<br />

Kompetenz der SCHÄFER WERKE<br />

in der Herstellung von Stahlblechprodukten<br />

stieg das Unternehmen bereits in den<br />

1970er-Jahren in das Geschäft mit Edelstahl-<br />

KEGs für Bier und andere Getränke ein. Seither<br />

hat sich SCHÄFER Container Systems zu<br />

einem führenden Unternehmen in diesem<br />

Bereich der Nutzung von Edelstahl entwickelt.<br />

Mit der Teilnahme an der BRASIL<br />

BRAU unterstreicht SCHÄFER die Bedeutung<br />

des Wachstumsmarkts Brasilien.<br />

In Nordamerika hatte SCHÄFER bereits als<br />

Aussteller auf der Craft Brewers Conference<br />

in Washington Ende März Präsenz gezeigt.<br />

Schließlich steht Anfang November für die<br />

Unternehmensbereiche SCHÄFER Lochbleche<br />

und EMW Stahl-Service-Center dann die Teilnahme<br />

an der BLECHEXPO in Stuttgart an.<br />

(sm 130505082) K<br />

(130505082/2)<br />

Für Feinbleche von SCHÄFER gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten (Foto: SCHÄFER).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SCHÄFER WERKE GMBH<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. +49 2735 787-01<br />

www.schaefer-werke.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren K 57<br />

(130505024/1)<br />

In der Event-Location Steinhaus im historischen Bahnhof findet der Deutsche Brennschneidtag 2013 statt (Foto: Schneidforum Consulting).<br />

Mehr Wirtschaftlichkeit<br />

in der Schneidbranche<br />

Zukunftsweisender 13. Deutscher Brennschneidtag ®<br />

Solingen. Der Deutsche Brennschneidtag ® wird dieses Jahr bereits zum<br />

13. Mal stattfinden. Unter dem Motto »Womit wir rechnen können« soll vom<br />

4. bis 5. Juni 2013 u. a. das Thema »Mehr Wirtschaftlichkeit in der Schneidbranche«<br />

angesprochen werden. In Seminaren und Workshops können die<br />

Besucher praxisrelevante Impulse für den Alltag im Betrieb finden.<br />

Programm spiegelt<br />

das Motto wider<br />

Das Motto »Womit wir rechnen können«<br />

hat Hoffmann aus aktuellem Anlass ge -<br />

wählt. »Niemals zuvor waren so viele Unternehmen<br />

auf eine präzise Kosten-Nutzen-<br />

Analyse der sich bei ihnen im Einsatz befindlichen<br />

Hard- und Software angewiesen wie<br />

heute«, so der Veranstalter. Wirtschaftlichkeit,<br />

Effizienz und Betriebssicherheit seien<br />

Faktoren, die wie kaum zuvor den Erfolg von<br />

Unternehmen bestimmen, die sich in der<br />

Schneidbranche behaupten wollen.<br />

Behandelt wird u. a. die Frage, wie sich<br />

Plasma-, Laser- oder Wasserstrahltechnologien<br />

auf die anfallenden Betriebskosten auswirken.<br />

Ein weiterer Themenschwerpunkt<br />

soll sich damit beschäftigen, welche Folgen<br />

die Einführung und Umsetzung der Norm<br />

EN 1090-1:2009 + A1:2011 hat. Eine zu -<br />

nehmende Wirtschaftlichkeit durch Automatisierung<br />

und höhere Maschinenqualität<br />

sowie das Wertschöpfungspotenzial, das<br />

den Unternehmen durch Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

geboten wird, werden ebenfalls<br />

thematisiert.<br />

WW K Gerhard Hoffmann, Veranstalter und<br />

Geschäftsführer der Schneidforum Consulting<br />

GmbH, sieht sein Event für die Metall<br />

und Stahl schneidende Industrie als wegweisend<br />

für die Branche. Der Deutsche Brennschneidtag<br />

hat sich u. a. wegen seiner Herstellerunabhängigkeit<br />

zu größtmöglicher<br />

Objektivität verpflichtet. So kann den Be -<br />

suchern ein ausgewogener Überblick zu<br />

branchenrelevanten Themenkreisen geboten<br />

werden.<br />

In vielen verschiedenen Vorträgen wird<br />

sichergestellt, dass weder Praxis noch Theorie<br />

zu kurz kommen. Zu den Referenten<br />

zählen Dr. Klaus Middeldorf, Hauptgeschäftsführer<br />

DVS (Deutscher Verband für<br />

Schweißen und verwandte Verfahren e.V.),<br />

Jörg Mährlein (Schweisstechnische Lehr-<br />

und Versuchsanstalt Duisburg) und Dr. Thomas<br />

Hassel (UWTH Leibniz Universität Hannover,<br />

Institut für Werkstoffkunde Unterwassertechnikum).<br />

Zu den weiteren rd. 15<br />

Experten zählt Marcel Meier aus dem<br />

Schweizer Unternehmen StürmSFS AG. Meier<br />

gibt Einblicke in die Erfahrungen mit einer<br />

PPS-Software im betrieblichen Alltag.<br />

Angenehmes Ambiente<br />

Der Deutsche Brennschneidtag findet vom<br />

4. bis 5. Juni in der Event-Location Steinhaus<br />

im historischen Bahnhof statt. Das ehemalige<br />

Bahnhofsgebäude hat sich mit seiner<br />

Pavillonhalle und der Ausstellung »Solinger<br />

Schneidwaren und Designkontor« bereits<br />

einige Male als Veranstaltungsort bewährt.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Schneidforum Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

Bühler Straße 176 a<br />

42657 Solingen<br />

Tel. +49 212 24710-47<br />

www.brennschneidtag.de<br />

(sm 130505024) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


58 K Special: Trennende Fertigungsverfahren<br />

Schneller sägen, früher ausliefern<br />

Stark wie Hartmetall: Bimetall-Sägebänder von Wespa<br />

Melsungen. Rd. 60 % weniger Fertigungskosten pro Monat, verdoppelte<br />

Standzeiten, halbierte Schnittzeiten – das sind reale Einsatzergebnisse der<br />

neuen Sägebandgeneration von Wespa beim Sägen von Stahlrohren und<br />

-trägern. Der deutsche Hersteller hochwertiger Sägewerkzeuge verspricht<br />

eine neue Dimension des wirtschaftlichen Bandsägens.<br />

Sägebänder im Vergleich – Anwendungsbeispiel<br />

Standzeit in Betriebsstunden<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

f = 110 mm/min<br />

konventionelles<br />

BI-Sägeband<br />

f = 160 mm/min<br />

WESPA Xtrema IPC<br />

WWK Beim industriellen Bandsägen von Rohren,<br />

Trägern oder Profilen aus Stahl ist die<br />

derzeitige Leistungsskala im Markt recht<br />

schmal. Zu bearbeiten sind in diesem An -<br />

wendungsbereich stets ähnliche Werkstoffe,<br />

auch die entsprechenden Bearbeitungsspezifikationen<br />

gleichen sich. Wer höhere Fertigungsleistungen<br />

erzielen will, musste bisher<br />

von Bimetall(BI)- auf Hartmetall(HM)-<br />

Sägebänder wechseln oder hatte deutliche<br />

Standzeiteinbußen – beides eine teure An -<br />

gelegenheit, zumal dabei in vielen Fällen<br />

zusätzliche Investitionen in spezielle hartmetallfähige<br />

Maschinen nötig werden. Und<br />

dies gilt in Zeiten, in denen Stahldistributeure<br />

bzw. angeschlossene Stahl-Service-Center<br />

zur Bearbeitung von Rohren oder Trägern<br />

ihre Lager- und Fertigungskosten reduzieren,<br />

zugleich aber schneller liefern und<br />

Investi tionen eher schieben wollen.<br />

Für genau solche Bedürfnisse bietet die<br />

Wespa Metallsägenfabrik Simonds Industries<br />

GmbH, ein führender internationaler<br />

Hersteller für hochwertige Sägewerkzeuge<br />

mit Hauptsitz in Melsungen, nun innovative<br />

Lösungen. »Mit unserer neuen Sägebandgeneration<br />

ist es erstmals gelungen, die bisherige<br />

Leistungslücke zwischen Bimetall(BI)-<br />

und Hartmetall(HM)-Sägebändern zu schließen.<br />

Gerade im Bereich Rohre und Träger<br />

erzielen wir nachweislich deutlich verbesserte<br />

Stand- und Schnittzeiten auf HM-Niveau<br />

sowie hohe Einsparungen von Fertigungskosten<br />

im Wettbewerbsvergleich. Dabei<br />

lassen sich die Werkzeuge auf so gut wie<br />

allen vorhandenen und neuen Maschinen<br />

Werkzeug:<br />

9.550 mm x 54 mm x 1,6 mm,<br />

3/4 ZpZ, XTREMA IPC<br />

Werkstück:<br />

Euronorm Träger (Mix)<br />

St 32<br />

H<br />

Schnittparameter:<br />

Sägevorschub: 160 mm/min<br />

(130505078/1) Quelle: WESPA Kundendaten<br />

der Kunden einsetzen«, versichert Jan-Peter<br />

Schulz, Direktor Marketing und Vertriebsentwicklung<br />

bei Wespa.<br />

»<br />

Mit<br />

unserer neuen<br />

Sägebandgeneration ist es<br />

erstmals gelungen, die<br />

bisherige Leistungslücke<br />

zwischen Bimetall- und<br />

Hartmetall-Sägebändern<br />

zu schließen.<br />

Jan-Peter Schulz, Direktor Marketing und<br />

Vertriebsentwicklung bei Wespa<br />

Schnittzeit und Kosten halbieren<br />

So steigerte ein Kunde beim Umstieg von<br />

seinem Sägeband (9.550 mm x 54 mm x<br />

1,6 mm, 3/4 ZpZ (Zähne per Zoll)) auf ein<br />

Werkzeug von Wespa zur Bearbeitung von<br />

Euronormträgern (Materialmix) die Standzeit<br />

von 40 auf 70 h und den Sägevorschub von<br />

110 auf 160 mm/min. Im selben Anwendungsfeld<br />

konnte ein anderer Kunde die<br />

Standzeit nach dem Wechsel des Werkzeugs<br />

(8.900 x 54 x 1,6 mm, 3/4 ZpZ) bei gleichem<br />

Vorschub (150 mm/min) von drei auf zehn<br />

Tage mehr als verdreifachen und seine Werkzeugkosten<br />

entsprechend senken.<br />

Welche Ersparnis an Fertigungskosten<br />

hinter solchen Verbesserungen stehen kann,<br />

verdeutlicht ein Einsatzbeispiel zum Sägen<br />

von Rohren (Material 1.4541/AISI 321,<br />

190 mm). Hier erreichte das bislang eingesetzte<br />

Sägeband (4.623 mm x 41 mm<br />

x 1,3 mm, 2/3 ZpZ) einen Vorschub von<br />

7,9 mm/min und eine Sägezeit von 24,2 min.<br />

Mit dem Werkzeug von Wespa kletterte der<br />

Vorschub auf 19 mm/min, die Schnittzeit<br />

sank auf 10,0 min. Bei zehn Sägebändern<br />

pro Monat, einem Maschinenstundensatz<br />

von 45 € sowie gleichgebliebenen Rüstzeiten<br />

und -kosten ergab sich eine Einsparung<br />

von knapp 19.000 € Sägekosten pro Monat<br />

– rd. 60 % weniger im Vergleich zu vorher.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Individual Performance Cutting (IPC): Vorteile<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dabei ist der Aufwand für die Sägebänder<br />

von Wespa bereits eingerechnet.<br />

»Bei der Erarbeitung und Nutzung unseres<br />

sehr individuellen, im Markt einzigartigen<br />

Angebotsprogramms waren wir selbst<br />

überrascht, welche Kostenpotenziale sich in<br />

der Produktion erschließen lassen. Diese<br />

können wir jedoch mithilfe unseres Wirtschaftlichkeitskalkulators,<br />

der alle wichtigen<br />

Fertigungsparameter erfasst, sehr genau<br />

feststellen – und geben darauf ein Leistungsversprechen«,<br />

bekräftigt Jan-Peter<br />

Schulz.<br />

Erfolgsgaranten: IPC und neue<br />

Sägebandgeneration<br />

Das erwähnte Angebotsprogramm, das<br />

auch beim Sägen von Rohren, Trägern und<br />

Profilen zum Einsatz kommt, trägt den<br />

Namen Individual Performance Cutting (IPC)<br />

und ist ähnlich aufgebaut wie eine Modellplattform<br />

in der Autoindustrie: Für ein Basisserienprodukt<br />

gibt es mehrere, zurzeit fünf<br />

Produktoptionen, die verschiedene Möglichkeiten<br />

zur Modifikation bieten. Welche<br />

Option sich empfiehlt, ermittelt Wespa ge -<br />

meinsam mit dem Kunden: Unter Einbeziehung<br />

des softwaregestützten Konfigurators<br />

wird der Leistungsstand ermittelt, spezielle<br />

Kundenwünsche werden abgefragt und<br />

dann auf Grundlage der Produktoptionen<br />

gezielt sowie wirtschaftlich erfüllt. Nach<br />

erfolgreichem Test erhält der Kunde ein Zertifikat,<br />

das die errechnete Leistungssteigerung<br />

im Vergleich zum vorherigen Stand<br />

dokumentiert.<br />

Diese Leistungssteigerung basiert vor<br />

allem auf der neuen Generation von be -<br />

schichteten Bimetall-Sägebändern, die sich<br />

mit wesentlich höheren Schnittwerten einsetzen<br />

lassen. Daraus resultieren die verringerten<br />

Sägezeiten<br />

und Fertigungskosten.<br />

Die zugleich<br />

längeren Standzeiten<br />

erfordern weniger<br />

Werkzeugwechsel,<br />

senken damit<br />

die Rüstkosten und<br />

schonen darüber<br />

hinaus Umwelt,<br />

Energie und Ressourcen.<br />

Die Be -<br />

schichtung ermöglicht<br />

außerdem<br />

Trockenbearbeitung<br />

»<br />

Unser<br />

(130505078/2)<br />

IPC-Programm mit neuer<br />

Sägebandgeneration ist eine<br />

Alternative zu HM-Bändern<br />

und ermöglicht eine neue<br />

Dimension des wirtschaftlichen<br />

Bandsägens.<br />

Jan-Peter Schulz, Direktor Marketing und<br />

Vertriebsentwicklung bei Wespa<br />

oder den reduzierten Einsatz von Kühl-/<br />

Schmiermitteln und lässt keine Aufbauschneiden<br />

auf dem Werkzeug entstehen.<br />

Dies führt insbesondere beim leistungsintensiven<br />

Sägen von Trägern, Rohren und Profilen<br />

immer wieder zu Problemen.<br />

IPC-Produktoptionen bieten laut Unternehmensangaben<br />

noch weitere Vorteile – je<br />

nach Konfiguration zum Beispiel bessere<br />

Oberflächen oder geringere Betriebsgeräusche<br />

durch größere Laufruhe. IPC-Sägebänder<br />

benötigen zudem keine Einfahrphasen<br />

und sind daher ohne Risiko sofort mit voller<br />

Mit den neuen Sägebändern von Wespa kann das Stahlbauunternehmen<br />

butzkies stahlbau in Krempe bei Bedarf jetzt noch schneller<br />

liefern (Foto: Natascha Sonner).<br />

Leistung einsetzbar. In Kombination mit<br />

dem großen Einsatzbereich in der heutigen<br />

und künftigen Maschinenlandschaft bietet<br />

die leistungsstarke Sägebandtechnologie<br />

weitere wertvolle Wettbewerbsvorteile: Flexibilität<br />

und Lieferschnelligkeit. Denn je<br />

nach Auftrag können Stahldistributeure den<br />

Leistungsbedarf schnell anpassen oder<br />

Schichtarbeit effizienter organisieren. »Un -<br />

ser IPC-Programm mit neuer Sägebandgeneration<br />

ist eine Alternative zu HM-Bändern<br />

und ermöglicht eine neue Dimension des<br />

wirtschaftlichen Bandsägens auf neuen und<br />

bestehenden Sägeanlagen. Dies bestätigen<br />

auch Industriekunden und mittelständische<br />

Metallbetriebe beim Sägen von Rohren, Trägern<br />

und Profilen bis hin zu Vollmaterial«,<br />

resümiert Jan-Peter Schulz. (sm 130505078)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-114<br />

www.individual-cutting.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


60 K Special: Trennende Fertigungsverfahren<br />

IPS 2013 gibt Einblicke hinter die Kulissen<br />

Lörrach. <br />

<br />

<br />

WW K Die Veranstaltung IPS wurde 1997 als<br />

Hausmesse ins Leben gerufen. Zur vorherigen<br />

IPS 2011 kamen Fachbesucher und<br />

Kunden aus der gesamten Stahlbranche aus<br />

52 Ländern nach Lörrach. Die IPS 2013<br />

gewährt den Besuchern Einblicke in die vollständige<br />

Prozesskette der Profil- und Blechbearbeitung<br />

des Unternehmens Kaltenbach,<br />

was unter den Fachmessen der Branchen<br />

eine Besonderheit ist. Zudem werden auf rd.<br />

3.000 m 2 neue Technologien und die Trends<br />

von morgen aus den Branchen Stahlbau,<br />

Stahlhandel und Metallbearbeitung präsentiert.<br />

In Livedemonstrationen lernen die Besucher<br />

nicht nur das komplette Programm von<br />

Kaltenbach, sondern auch die Technologien<br />

der Partnerunternehmen kennen. Praxisorientierte<br />

Fachvorträge, Betriebsrundgänge<br />

so wie Exkursionen mit Blick hinter die Kulissen<br />

bei führenden Stahlhändlern und Stahlverarbeitern<br />

aus der Region gehören ebenfalls<br />

zum Veranstaltungsprogramm. An -<br />

geboten werden die »Tour de France« zur<br />

Kaltenbach-Produktionsstätte im französischen<br />

Burnhaupt-Le-Haut und die »Tour de<br />

Suisse« mit einem Besuch der Carl Spaeter<br />

AG im schweizerischen Birsfelden. Das Programm<br />

dauert täglich von 9 bis 17 Uhr und<br />

wird mit einem Abendprogramm im traditionellen<br />

Spiegelzelt abgerundet.<br />

Bei der französischen Tour sehen die Besucher<br />

eine vollautomatisierte Sägebohranlage<br />

mit einer davorgeschalteten Kaltenbach-<br />

Strahlanlage, eine automatische Roboterschweißanlage<br />

für Baugruppen, modernste<br />

Pulverbeschichtung mit kurzen Durchlaufzeiten<br />

und eine durchdachte Produktionsorganisation.<br />

Die Carl Spaeter AG ist im Schweizer<br />

Markt als einer der führenden Stahlimporteure<br />

bekannt. Im Rahmen der IPS 2013 fahren<br />

die Bucher der Schweizer Tour zum Zentrallager<br />

in Birsfelden. Von dem sehr modern<br />

eingerichteten Servicecenter werden Kunden<br />

in der ganzen Schweiz beliefert.<br />

Zu den Produktinnovationen aus dem<br />

Kaltenbach-Produktportfolio, die es erstmalig<br />

auf der IPS 2013 im Echtzeitbetrieb zu<br />

erleben gibt, gehört die neue Hochleistungsbohrmaschine<br />

für den schweren Stahlbau<br />

und -handel, die KDL 1318. Eine weitere<br />

Neuheit ist das Blechbearbeitungszentrum<br />

für den Stahl-, Maschinen- und Apparatebau<br />

KF 2612.<br />

/<br />

Kaltenbach GmbH & Co. KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.com<br />

www.ips-fair.com<br />

(sm 130505105) K<br />

BEHRINGER-HAUSAUSSTELLUNG<br />

Kirchardt. Wenn Bewährtes überdacht wird<br />

und jahrzehntelange Erfahrungen zu Neuem<br />

gebündelt werden, ist es Zeit für eine feierliche<br />

Enthüllung. Während der Hausausstellung »Er-<br />

lebniswelt Sägen« vom 4. bis 6. Juni präsentiert<br />

<br />

einer ganzen Baureihe und stellt damit die Zei-<br />

<br />

Interessenten eine innovative Neuheit vorstellen<br />

zu können, die in zahlreichen Branchen zuhause<br />

<br />

Behringer und ergänzt: »Seien sie dabei, wenn<br />

<br />

Informationen und Anmeldungen<br />

unter www.behringer.net<br />

/<br />

L VERANSTALTUNG<br />

/<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

(sm 130505158) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungsverfahren K 61<br />

FUTURE DAYS 2013 – Innovationsforum für Sägen und Lagern<br />

Achern-Gamshurst. <br />

<br />

WW K Auch im Jahr 2013 erwartet das Technologieunternehmen<br />

KASTO Maschinen -<br />

bau GmbH & Co. KG im südwestdeutschen<br />

Achern-Gamshurst interessiertes Fachpublikum<br />

aus aller Welt. An den regelmäßig<br />

veranstalteten Future Days präsentiert das<br />

Unternehmen sein Liefer- und Leistungsprogramm<br />

an Metallsägemaschinen und Lagerbzw.<br />

Materialflusstechnik, das ständig weiterentwickelt<br />

wird. Mit den jeweils gezeigten<br />

Innovationen und Optimierungen werden<br />

die Anwender aus allen Bereichen in die<br />

Lage versetzt, produktiver zu fertigen.<br />

Im Fokus der KASTO Future Days 2013<br />

stehen in diesem Jahr drei Produktbereiche,<br />

»Innovation Alu-Sägen« sowie »Innovation<br />

Kompakt-Sägen« und »Innovation Software«.<br />

»Innovation Alu-Sägen« steht für ein<br />

neues Lieferprogramm. »Innovation Kompakt-Sägen«<br />

beinhaltet leistungsfähige<br />

Kompaktmaschinenautomaten, die Bandsägemaschine<br />

KASTO practical A und die<br />

Kreissäge maschine KASTOradial A, die in<br />

Werkstätten sowie in Produktionsbereichen<br />

der mittelständischen, Metall verarbeitenden<br />

Industrien und Zulieferer zum Einsatz<br />

kommen.<br />

»Innovation Software« umfasst neue<br />

Sägesteuerungen und Lagerverwaltungsrechner,<br />

die alle über eine neue und nunmehr<br />

einheitliche Bedienoberfläche verfügen.<br />

Ebenfalls neu sind die Kleinsteuerungen<br />

für die Kompaktsägemaschinenautomaten,<br />

um durch den erhöhten Bedienkomfort<br />

die unproduktiven Nebenzeiten zu<br />

minimieren bzw. die Produktivität pro Zeiteinheit<br />

zu verbessern. Bei der Software für<br />

die Lagerverwaltungsrechner stehen sowohl<br />

die praktische Simulation logistischer Prozesse<br />

als auch Verteilstrategien im Verladebereich<br />

von automatischen Langgutlagersystemen<br />

sowie bei Blechlagersystemen die<br />

vollautomatische Steuerung von Fertigungsaufträgen<br />

im Vordergrund.<br />

Weitere »Leistungssteigernde Innovationen«<br />

stellen u. a. Produkterweiterungen bei<br />

den Hochleistungskreissägemaschinen mit<br />

integrierten Zu- bzw. Abfuhrmagazinen, die<br />

Sortierung von Abschnitten per Roboter<br />

(auch bei mehreren Sägemaschinen) und<br />

nicht zuletzt Robotersortierlösungen als<br />

Komplettierung zu automatischen KASTO-<br />

Lagersystemen dar. Mit Livedemonstrationen<br />

an den Produkten sowie Kundenanwendungen<br />

zu Sägemaschinen und Lageranlagen<br />

über einen Videowall im Vorführzentrum<br />

wird das Informationsangebot ab -<br />

gerundet.<br />

/<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.de<br />

(sm 130505074) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


62 K Special: Trennende Fertigungsverfahren<br />

Tafelschere mit intelligenten Verbesserungen<br />

Wessobrunn. Die Exzenter-Tafelschere Modell HS von Hans Schröder Maschinenbau gehört zur<br />

<br />

WW K Bis zu 2 mm dicke Stahlbleche lassen<br />

sich mit der HS mühelos und nahezu gratfrei<br />

von Hand schneiden. Jetzt erleichtern zwei<br />

innovative Optionen den Handwerkern ihre<br />

tägliche Arbeit: eine patentierte Blechrutsche<br />

mit Stapelfunktion und ein von vorne<br />

bedienbarer Hinteranschlag.<br />

Exzenter-Tafelschere HS – Blechrutsche mit Stapelfunktion (Foto: Schröder Group)<br />

(130505075/1)<br />

Durch den mechanischen Kipptisch des Breitenanschlags<br />

wird der Blechabschnitt nach<br />

vorne abgelegt. Die Blechrutsche, auf der<br />

der Abschnitt landet, hat eine Stapelfunktion.<br />

Diese zeigt die Praxiserfahrung der<br />

Konstrukteure von Hans Schröder Maschinenbau:<br />

Die Blechrutsche lässt sich teleskopartig<br />

ausziehen und auf die Breite des<br />

Abschnitts einstellen. Der Abschnitt rutscht<br />

dabei über eine Stufe und landet zuverlässig<br />

auf einem Stapel, ohne sich zu verkanten<br />

oder einen Rückstau zu verursachen.<br />

Wer viele unterschiedliche Abschnitte hintereinander<br />

weg trennen will, muss bei vielen<br />

Tafelscheren jedes Mal hinter die Maschine<br />

treten, um den Anschlag zu verstellen.<br />

Der manuelle Breitenanschlag der Exzenter-<br />

Tafelschere HS lässt sich jetzt optional auch<br />

von vorn verstellen. Die gewählte Einstellung<br />

des Anschlags kann über eine Digitalanzeige<br />

zuverlässig kontrolliert werden.<br />

Die Exzenter-Tafelschere HS, die mit Spezialmessern<br />

ausgerüstet auch Edelstahl<br />

trennt, gibt es in fünf Breiten: 1.000, 1.500,<br />

2.000, 2.500 und 3.000 mm.<br />

/<br />

Schröder Group<br />

Hans Schröder Maschinenbau GmbH<br />

Feuchten 2<br />

82405 Wessobrunn-Forst<br />

Tel. +49 8809 9220-0<br />

www.schroeder-maschinenbau.de<br />

(sm 130505075) K<br />

ARKU PRÄSENTIERT<br />

RICHTTECHNOLOGIE<br />

<br />

<br />

um die Themen Richttechnik, Auswahl des Richt-<br />

den<br />

für bestimmte Industriezweige stehen die<br />

(130505070/1)<br />

Baden-Baden. Auf dem diesjährigen Deut-<br />

-<br />

ARKU-<br />

Teilerichtmaschine<br />

FlatMaster ®<br />

(Foto:ARKU)<br />

-<br />

<br />

<br />

Analysen für Richtmethoden und Richtmaschi-<br />

<br />

Marktführer in der Richttechnik und bietet ein<br />

<br />

leistungsrichtmaschinen an. Neben den beiden<br />

<br />

-<br />

<br />

treternetzwerk.<br />

/<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11<br />

76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 7221 5009-0<br />

www.arku.de<br />

(sm 130505070) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Qualität K 63<br />

Visuelle Kontrolle von Arbeitswalzen<br />

Laser zeigt Rattermarken und Walzenabdrücke<br />

Lünen. Die LDV Laser- und Lichtsysteme GmbH hat ein System für die<br />

visuelle Kontrolle von Arbeitswalzen entwickelt, das mithilfe eines Lasers<br />

feinste Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche der Walzen sichtbar macht.<br />

So stellt das System sicher, dass beim Schleifen der Walzen Fehler auf ihrer<br />

Oberfläche erkannt werden, bevor sie Bandmaterial unbrauchbar machen.<br />

WW K Arbeitswalzen von Walzgerüsten, mit<br />

denen Metallband gewalzt wird, spielen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes eine wichtige<br />

Rolle im Produktionsprozess. Neben dem<br />

Reduzieren der Banddicke übertragen sie<br />

eine klar definierte Oberflächenstruktur auf<br />

die Bandoberfläche.<br />

Werden beim Schleifen der Walzen nicht<br />

alle Oberflächenfehler beseitigt, werden diese<br />

beim Walzen ebenfalls auf das Band übertragen.<br />

Diese Fehler, die sich auf dem Band<br />

meist als Rattermarken oder Walzenabdrücke<br />

darstellen, wurden bisher erst am Ende des<br />

Walzprozesses bei der automatischen oder<br />

visuellen Inspektion des Bandmaterials – oder<br />

oft sogar erst im Labor – erkannt.<br />

Die iLux-Walzeninspektion macht die Fehler<br />

auf der Walzenoberfläche bereits beim<br />

Schleifen sichtbar – sie können daher noch<br />

beseitigt werden, bevor die Walzen wieder<br />

in das Gerüst eingesetzt werden.<br />

Das Prinzip ist verblüffend einfach: Ein Lasermodul<br />

beleuchtet auf der Walze einen<br />

schmalen Streifen von rd. 70 mm Länge. Der<br />

Streifen wird auf eine weiße Fläche projiziert,<br />

auf der ein bis zu 40-fach vergrößertes<br />

Abbild der Oberflächenstruktur sichtbar ist.<br />

Unregelmäßigkeiten in der Struktur fallen<br />

dabei sofort ins Auge.<br />

Die Fehler auf der Oberfläche der Walzen<br />

werden auf diese Weise sofort erkannt. Der<br />

Bediener sieht auf einen Blick, ob er so viel<br />

Material abgeschliffen hat, dass alle Fehler<br />

abgetragen wurden, oder ob er weiter nacharbeiten<br />

muss.<br />

Auch auf die Lebensdauer der Walzen hat<br />

das iLux-System einen positiven Effekt: Bislang<br />

war es notwendig, eher zu viel Mate rial<br />

von der Walzenoberfläche abzutragen,<br />

damit sichergestellt war, dass alle Fehler<br />

weggeschliffen wurden. Jetzt muss nur<br />

noch so weit nachgeschliffen werden, bis<br />

alle Fehler verschwunden sind, was die<br />

Lebensdauer der teuren Arbeitswalzen er -<br />

heblich erhöht.<br />

Die ersten in Walzenschleifereien installierten<br />

Systeme hat LDV für Walzendurchmesser<br />

zwischen 40 und 100 mm und Walzenlängen<br />

bis zu 850 mm entwickelt. Das<br />

System kann jederzeit an Walzen mit anderen<br />

Abmessungen angepasst werden. Bei<br />

Walzen mit größerem Durchmesser hat sich<br />

die iLux-Lichtbox bewährt. (sm 130505072) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

LDV Laser- und Lichtsysteme GmbH<br />

An der Wethmarheide 36<br />

44536 Lünen<br />

Tel. +49 2306 94080-0<br />

www.ldv-systeme.de<br />

Einfache Bedienung: Mit dem iLux-System<br />

werden Arbeitswalzen mit einem<br />

Durchmesser von 40 bis 100 mm geprüft<br />

(Foto: LDV Laser- und Lichtsysteme).<br />

(130505072/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


64 K Special: Qualität<br />

Rohstahlproduktion<br />

im März 2013<br />

Düsseldorf. Im März ist die Rohstahlerzeugung<br />

in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

um 2 % auf 3,82 Mill. t zurückgegangen.<br />

Allerdings stand aufgrund der<br />

Feiertage ein Arbeitstag weniger zur Verfügung.<br />

Arbeitstäglich bereinigt legte die Produktion<br />

um 1 % gegenüber dem Vorjahresund<br />

um 3 % gegenüber dem Vormonat zu. Im<br />

gesamten ersten Jahresviertel hat sich die<br />

Rohstahlproduktion in etwa auf dem Niveau<br />

des Vorjahresquartals stabilisiert.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

(sm 130505108) K<br />

Die älteste Prüfmaschine<br />

steht in St. Petersburg<br />

Ulm. Im vergangenen Jahr suchte und fand der Prüfmaschinenhersteller<br />

Zwick die »älteste Materialprüfmaschine«, die ihren Dienst auch<br />

heute noch verrichtet. Mehr als 50 Firmen und Institutionen bewarben sich.<br />

Als Hauptpreis winkte eine Modernisierung im Wert von 10.000 €.<br />

EUROPÄISCHES PATENTAMT<br />

VERZEICHNET REKORD<br />

München. So viele Patente wie im vergangenen<br />

Jahr wurden beim Europäischen Patentamt<br />

(EPA) noch nie angemeldet. Insgesamt 258.000<br />

Patenanmeldungen gingen 2012 bei der Behörde<br />

in München ein, fast 20.000 Anträge mehr als im<br />

Vorjahr. Der neue Höchststand bei den Erfindungen<br />

geht vor allem auf Unternehmen aus dem<br />

nichteuropäischen Ausland zurück, die zwei Drittel<br />

der Patente einreichten. Aus den USA (25 %),<br />

Japan (20 %) und Deutschland (13 %) kamen die<br />

meisten Patentanmeldungen. Bei den Erfindungen<br />

pro Einwohner haben allerdings kleinere<br />

Länder die Nase vorn. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />

hat die Schweiz die meisten Erfindungen<br />

ins Rennen geschickt, dahinter folgen Finnland<br />

und Schweden. Deutschland liegt in diesem Ranking<br />

auf Rang vier. In Portugal hat sich die stärkere<br />

staatliche Förderung auf dem Gebiet der<br />

Innovationen bezahlt gemacht. Dort haben zahlreiche<br />

forschungsintensive Unternehmen aus<br />

dem Ausland ihren Standort bezogen. Dadurch<br />

konnte Portugal die Zahl seiner Patentanmeldungen<br />

im Jahr 2012 im Gegensatz zu den anderen<br />

südeuropäischen Ländern deutlich steigern, und<br />

zwar um 10 %.<br />

(sm 130504998) K<br />

Horizontale hydraulische Zugprüfmaschine, Baujahr 1876 (Fotos: Universität St. Petersburg)<br />

WW K Das Rennen machte die St. Petersburg<br />

State Transport Universität. Hier haben die<br />

Mitarbeiter im Jahr 1877 im Rahmen einer<br />

Laborerweiterung eine horizontale hydraulische<br />

Zugprüfmaschine installiert. Gebaut<br />

wurde sie ein Jahr zuvor von MAN in Nürnberg.<br />

Der Konstrukteur war damals Ludwig<br />

Werder. Diese Prüfmaschine mit F max<br />

100 kN<br />

wurde im Laufe der 136 Jahre nur ein einziges<br />

Mal modernisiert. Das war An fang des<br />

20. Jahrhunderts, um einen elek trischen<br />

Motor anzubauen, der das Einrichten zur<br />

Prüfung erleichtern sollte. Die ersten getes-<br />

teten Komponenten waren Ketten für Hängebrücken.<br />

Dann folgten in den mehr als<br />

130 Jahren mehrere tausend Prüfungen an<br />

Ketten, Seilen und Befestigungselementen.<br />

Kaum zu glauben ... auch heute ist diese<br />

Maschine noch voll funktionstüchtig in<br />

Betrieb.<br />

/<br />

Zwick GmbH & Co KG<br />

August-Nagel-Straße 11<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 7305 10-0<br />

www.zwick.de<br />

(130505053/1)<br />

(sm 130505053) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Special: Qualität K 65<br />

Ausstellerangebot aus mehr als 30 Ländern auf der 27. Control<br />

Stuttgart. Vom 14. bis 17. <strong>Mai</strong> 2013 findet die Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, Control,<br />

auf der Landesmesse Stuttgart statt.<br />

WW K Die 27. Control bietet den Besuchern<br />

das aktuelle, weltweite Angebot an Produkten,<br />

Technologien und Lösungen für die<br />

industrielle Qualitätssicherung. Zudem gibt<br />

es ein Begleitprogramm, das zusammen mit<br />

den Kooperationspartnern Fraunhofer IPA,<br />

Fraunhofer-Allianz Vision, Deutsche Gesellschaft<br />

für Qualität, Vision Academy und der<br />

TQU-Group organisiert wird.<br />

Die komplementäre, praxisbezogene In -<br />

formation und Kommunikation macht das<br />

Konzept aus. Für die Fachbesucher ergibt<br />

sich ein hoher Nutzen, der bei dem Entschluss<br />

zur Investition in die Hard- und Software<br />

der Qualitätssicherung helfen kann.<br />

Bedeutend wird diese Entscheidungssicherheit<br />

insbesondere vor dem Hintergrund,<br />

dass die mehr und mehr globalisierte Produktion<br />

globale Qualitätssicherungsstrategien<br />

fordert. Kunden in Asien haben<br />

demnach dieselben Qualitätsansprüche wie<br />

Kunden in Osteuropa oder in Europa und<br />

Amerika. Die Qualität steht bei allen Kunden<br />

gleichermaßen an erster Stelle, wobei die<br />

Herkunft der Produkte eher eine untergeordnete<br />

Rolle spielt.<br />

Laut Veranstalter gilt immer mehr: Wer<br />

mit seinen Produkten weltweit Erfolg haben<br />

will, muss an jedem Produktionsstandort<br />

gleich gute sowie vor allen Dingen reproduzierbar<br />

gute Qualität fertigen und daher in<br />

die Qualitätssicherung investieren. Vor diesem<br />

Hintergrund ist auch das verstärkte<br />

Engagement der in- und ausländischen Hersteller<br />

und Anbieter von Qualitätssicherungsprodukten<br />

zu verstehen.<br />

Zur 27. Control haben sich Aussteller aus<br />

33 Nationen angemeldet. Dabei kommen<br />

die meisten Aussteller aus Deutschland,<br />

England, der Schweiz, China, Italien und<br />

den USA. Laut Gitta Schlaak, Projektleiterin<br />

der Control, kommen täglich weitere<br />

Buchungen hinzu: »Damit befindet sich die<br />

27. Control stramm auf Erfolgs- um nicht zu<br />

sagen Rekordkurs.«<br />

www.schall-messen.de<br />

/<br />

(sm 130505049) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


66 K Jubiläum<br />

»Wir richten das!«<br />

BEB feiert 40-jähriges Jubiläum als familiengeführtes Unternehmen<br />

Bochum (LS). Die Bochumer Unternehmensgruppe BEB bietet Stahlhandel<br />

und -bearbeitung aus einer Hand und ist insbesondere mit ihrem breiten<br />

Anarbeitungsspektrum hinsichtlich Richten und Schleifen ein oftmals<br />

gefragter Nischenanbieter. 2013 feiert BEB ihr 40-jähriges Bestehen als<br />

familiengeführtes Unternehmen in zweiter Generation. Für den Erfolg sind<br />

nicht nur ein großer Maschinenpark, sondern vor allem auch die Mitarbeiter<br />

mit einem Gespür für den Werkstoff Stahl verantwortlich.<br />

WW K Nach verschiedenen Umfirmierungen<br />

nennt sich die Bochumer Unternehmensgruppe<br />

heute kurz BEB und ist spezialisiert<br />

auf den Handel (BEB Stahlhandel GmbH &<br />

Co. KG) sowie auf die Anarbeitung von<br />

Flachprodukten (BEB Stahlbearbeitung KG).<br />

1971 erfolgte die Gründung als »Bauund<br />

Edelstahl GmbH«, 1973 wurde Otto<br />

Nadrowski einer der drei Gesellschafter.<br />

Sechs Jahre später wurde er alleiniger<br />

Gesellschafter des<br />

mittlerweile in »Bau- und<br />

Edelstahl Bochum BEB<br />

Stahlhandel GmbH &<br />

Co. KG« umfirmierten<br />

Unternehmens. 2011<br />

(130505062/1) (Foto: WS)<br />

übernahm Karola Nadrowski mit ihrem Sohn<br />

Christian Nadrowski die Geschäftsführung.<br />

2013 ist ein Jubiläumsjahr, da das mittelständische<br />

Bochumer Stahlunternehmen<br />

nun 40 Jahre besteht. Das soll am 7. Juni<br />

2013 gemeinsam mit Kunden, Mitarbeitern<br />

und Interessierten gefeiert werden.<br />

Aus der Not eine Tugend gemacht<br />

»Mein Vater hat schon früh gesehen, dass<br />

Stücke, die krumm waren, liegen geblieben<br />

sind. Das war Chance und<br />

Beginn für unser Unternehmen«,<br />

erklärt Christian Nadrowski. »Mittlerweile<br />

sind wir ein wirklicher<br />

Richt- und Schleifspezialist und<br />

Christian<br />

Nadrowski<br />

besetzen damit eine Nische«, so der BEB-<br />

Geschäftsführer. Das Motto des Bochumer<br />

Unternehmens lautet daher »Wir richten<br />

das!«.<br />

Bis zu 700 mm dicke Flachprodukte, aber<br />

auch Brennteile, Schweißkonstruktionen,<br />

Rohre, Träger, Wellen und Profile aus verschiedenen<br />

Materialien und Legierungen<br />

werden nach Kundenwunsch bearbeitet. Es<br />

wird gerichtet, geschliffen (im Grob- und<br />

Feinschliff) und geschnitten. Besondere Stärke<br />

des Unternehmens ist das Präzisionsrichten<br />

stark gewellter Bleche.<br />

Der Schwerpunkt der Unternehmensgruppe<br />

liegt auf der Stahlbearbeitung mit rd.<br />

60.000 t jährlich. Doch auch beim Stahlhandel<br />

ist das Unternehmen mit rd. 12.000 bis<br />

15.000 t pro Jahr ein kompetenter Partner.<br />

BEB Stahlhandel GmbH & Co. KG ist das<br />

zweite Unternehmen der BEB-Gruppe und<br />

auf den Handel mit Baustählen spezialisiert.<br />

»Seit 2012 haben wir auch ein TÜV-Zertifikat,<br />

sodass wir anerkannter Hersteller für<br />

Baustähle sind. In Zusammenarbeit mit<br />

Zertifizierungsgesellschaften, wie dem Germanischen<br />

Lloyd, können wir dann Werkszeugnisse<br />

erstellen«, erklärt der BEB-Ge -<br />

schäftsführer.<br />

»Unsere Stärken liegen jedoch nicht nur<br />

im Richten und Schleifen, sondern auch im<br />

Service, so haben wir sehr kurze Lieferzeiten«,<br />

führt er fort. Auf Kundenwunsch<br />

gewalztes Material der Sorte S355+AR liefert<br />

BEB in weniger als zehn Tagen. »Diese<br />

kurzen Liefer zeiten, insbesondere für Flachprodukte<br />

auch in großen Stückgewichten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


(130505062/3)<br />

Als Richt- und Schleifspezialist besetzt die Bochumer Unternehmensgruppe BEB<br />

eine Nische (Fotos: BEB).<br />

Bis zu 700 mm dicke Flachprodukte, aber auch Brennteile,<br />

Schweißkonstruktionen, Rohre, Träger, Wellen und Profile aus<br />

verschiedenen Materialien werden nach Kundenwunsch bearbeitet.<br />

(130505062/2)<br />

Mitarbeiter sind Kapital<br />

und Zukunftsgarant<br />

Die Gruppe beschäftigt 45 Mitarbeiter in<br />

Bochum und in Duisburg, die sich nicht nur<br />

durch ihre Erfahrung, sondern auch durch<br />

ihr Gespür für den Werkstoff auszeichnen.<br />

»Beim Richten kommt es auf Handarbeit,<br />

Erfahrung und Gefühl an«, so Nadrowski.<br />

Den Ausbildungsberuf »Richter« gibt es<br />

nicht, bei BEB erlernt ihn der Mitarbeiter<br />

jedoch.<br />

»Motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

sind enorm wichtig. Denn Bleche, die<br />

unser Haus verlassen, soll der Kunde in besund<br />

größeren Dicken, können außer uns<br />

vielleicht noch eine Handvoll Händler in<br />

Deutschland dem Kunden garantieren.«<br />

Servicepaket für die Werke<br />

Der Stahl bei BEB stammt größtenteils aus<br />

Deutschland, zudem aus Tschechien, Brasilien<br />

und Russland. »Wir kaufen das Rohprodukt<br />

ein und lassen es über einen Lohnwalzvertrag<br />

auswalzen. Danach wird das gewalzte<br />

Produkt in unserer Zweigstelle in Duisburg<br />

gerichtet«, erläutert der Geschäftsführer.<br />

In Duisburg bietet BEB dem Kunden<br />

neben dem Standort in Bochum weitere<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten.<br />

Zu den Kundenbranchen zählen Handel<br />

und Brennschneidbetriebe, d. h. weiterverarbeitende<br />

Industrien, überwiegend Maschinenbaubetriebe.<br />

Geliefert wird europaweit,<br />

teilweise auch in arabische Staaten. »Unsere<br />

Kunden kommen aus ganz Europa«, führt<br />

Nadrowski aus.<br />

»Zugleich bieten wir Dienstleistungen für<br />

die Stahlwerke. Teilweise werden Bleche<br />

direkt vom Werk zu uns zur Bearbeitung<br />

geliefert. Wir liefern dann anschließend an<br />

deren Kunden weiter«, so Nadrowski. Der<br />

Grund: »Mit uns ist der Ausschuss geringer,<br />

sodass wir unseren Kunden unnötige Kosten<br />

ersparen«, weiß der BEB-Geschäfts führer.<br />

»Unser Lagerbestand umfasst 7.000 t<br />

Stranggussbrammen und Blöcke. Wir können<br />

bis knapp 2 m Breite auswalzen, außerdem<br />

sind wir im Stranggussbrammenbereich<br />

so sortiert, dass wir unseren Kunden,<br />

die größtenteils Brennbetriebe sind, Verschnitt<br />

sparen. Unter normalen Marktbedingungen<br />

erhält man vom Werk ein gewalztes<br />

Flachprodukt nicht innerhalb von 10 bis 14<br />

Tagen. Da kommen wir dann ins Spiel und<br />

raten dem Kunden, nicht extra eine Lagertafel<br />

von 2 m zu kaufen, um nachher ein<br />

Reststück von 600 mm übrig zu haben. Wir<br />

liefern so, dass der Verschnitt möglichst<br />

gering ist.«<br />

ter Qualität und somit gut gerichtet bekommen.<br />

Wir unterstützen die Wirtschaftlichkeit,<br />

minimieren die Kosten durch Verschnitt,<br />

liefern schnell, kurzfristig und in guter Qualität«,<br />

fasst der Geschäftsführer die Stärken<br />

seines Unternehmens zusammen.<br />

Der große und moderne Maschinenpark<br />

erlaubt es, Kundenwünsche flexibel und<br />

schnell zu erfüllen. So stehen in Bochum<br />

und Duisburg acht hydraulische Richtpressen,<br />

drei Rollenrichtmaschinen und fünf<br />

Schleifanlagen (Fein-, Grob- und Trennschliff)<br />

zur Verfügung.<br />

Auf die Nachfrage nach immer besseren<br />

Stählen antwortet BEB mit neuen Maschinen.<br />

»Wir wollen alles abdecken, um unseren<br />

Markt zu erweitern, ggf. auch neue<br />

Standorte erschließen«, sagt der Bochumer<br />

Unternehmer abschließend. (sm 130505062) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

BEB Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />

und<br />

BEB Stahlbearbeitung KG<br />

Josef-Baumann-Straße 29a<br />

44805 Bochum<br />

Tel. +49 234 891130<br />

www.beb-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


68 K Nachbericht Handelsblatt-Jahrestagung<br />

Ein Aufschwung der zwei Geschwindigkeiten<br />

Makroökonomische Entwicklungen und ihre Bedeutung für die Stahlindustrie<br />

Düsseldorf (us). Als Exportbranche kann sich die deutsche Stahlindustrie<br />

den globalen makroökonomischen Entwicklungen nicht entziehen. Über die<br />

Wirkung von Staatsschulden- und Eurokrise, Globalisierungseffekten und<br />

weltweitem Wirtschaftswachstum auf die Stahlerzeuger referierte der<br />

Präsident der Österreichischen Nationalbank, Dr. Claus J. Raidl, auf der<br />

17. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2013«.<br />

WW K Raidl, der vor seiner Tätigkeit bei der<br />

Österreichischen Zentralbank lange Zeit im<br />

Spitzenmanagement großer alpenländischer<br />

Stahlunternehmen (Böhler-Uddeholm, voestalpine)<br />

aktiv war, zeigte zunächst anhand<br />

aktueller wirtschaftlicher Daten, dass die<br />

Erholung der Weltwirtschaft nach der Krise<br />

bisher in zwei Geschwindigkeiten erfolgt.<br />

Während die Industriestaaten nur langsam<br />

wieder in Fahrt kommen und teilweise unter<br />

erheblichen Außenhandelsdefiziten leiden,<br />

sind die Schwellenländer recht schnell wieder<br />

auf einen Stabilisierungskurs eingeschwenkt<br />

und verbuchen – wie der Mittlere Osten und<br />

China – deutliche Außenhandelsüberschüsse.<br />

»Europa ist die am schwächsten wachsende<br />

Region in der Welt«, konstatierte<br />

Raidl. Die ungleiche Geschwindigkeit bei der<br />

Erholung führe außerdem dazu, dass sich die<br />

Probleme in den Ländern verschärfen, die<br />

»<br />

Die<br />

Erholung in zwei<br />

Geschwindigkeiten erhöht die<br />

globalen Ungleichgewichte.<br />

schon jetzt unter Ungleichgewichten in der<br />

Leistungsbilanz litten.<br />

Die Ursachen für die europäische Misere<br />

sind laut Raidl klar zu verorten: Was als Bankenkrise<br />

begann, wurde zu einer Krise der<br />

Realwirtschaft und mündete schließlich in<br />

einer Staatsschuldenkrise. Der Staat habe in<br />

Europa dreifach gelitten. So mussten die<br />

Banken mit staatlichem Geld gestützt werden,<br />

die Wirtschaft wurde mit Konjunkturprogrammen<br />

gestützt und auch die automatischen<br />

Stabilisatoren – also Sozialausgaben<br />

und Arbeitslosenunterstützung – haben die<br />

öffentlichen Kassen belastet. Dabei seien<br />

aber einige Länder besser durch die Krise<br />

gekommen als andere. Und diese Spaltung<br />

laufe mitten durch Europa.<br />

»<br />

Der<br />

Euro ist nicht<br />

das Problem – der Euro ist<br />

eine Erfolgsgeschichte.<br />

Dr. Claus J. Raidl (Foto: Euroforum/Palik)<br />

(130404936/1)<br />

Der Norden hat investiert,<br />

der Süden konsumiert<br />

Während Länder wie Deutschland, Österreich<br />

oder auch Belgien im Jahr 2012 nahezu<br />

das BIP des Jahres 2008 wieder erreicht<br />

hatten, liegt Griechenland bei nur noch<br />

80 % der Wirtschaftsleistung, die es vier<br />

Jahre zuvor hatte, und das mit fallender Tendenz.<br />

Durch die gemeinsame Währung ist<br />

aber das Schicksal der Euroländer aneinander<br />

gebunden, ohne dass ein automatischer<br />

finanzpolitischer Ausgleich erfolgt. Jetzt, so<br />

erklärte Raidl, zeigten sich daher die Versäumnisse<br />

bei der Gestaltung der Währungsunion.<br />

Eine Währungsunion könne, so<br />

lehre es die Geschichte, immer nur erfolgreich<br />

sein, wenn es auch eine finanzpolitische<br />

Einheit gebe. Genau das sei in Europa<br />

aber derzeit nicht der Fall. »Die Konsequenzen<br />

aus der Währungsunion wurden nicht<br />

gezogen«, stellte Raidl fest.<br />

Zwar gebe es auch in Europa die Tendenz,<br />

mehr Macht nach Brüssel abzugeben. Aber<br />

während man vor 20 Jahren noch Wahlen<br />

gewinnen konnte, indem man für Europa war,<br />

so werde man heute umso leichter gewählt,<br />

je mehr man Stimmung gegen Europa mache.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Nachbericht Handelsblatt-Jahrestagung K 69<br />

»Mehr Macht nach Brüssel abzugeben, ist ein<br />

innenpolitisches Pro blem«, so Raidl.<br />

Verschärft wurde die Krise in einigen<br />

Eurostaaten dadurch, dass die südlichen<br />

Staaten des Euroraumes durch die Einführung<br />

der Gemeinschaftswährung eine nie<br />

zuvor gekannte Niedrigzinsphase erleben<br />

durften. Die zusätzlichen Mittel wurden<br />

jedoch, im Gegensatz zum Norden, überwiegend<br />

konsumptiv genutzt. So sei auffällig,<br />

wie Raidl weiter ausführte,<br />

dass die Lohnstückkosten in<br />

Deutschland in den vergangenen<br />

Jahren weitgehend konstant ge -<br />

blieben seien, während in den<br />

Südländern wie Griechenland,<br />

Italien und Spanien ein starker<br />

Anstieg zu verzeichnen gewesen<br />

sei. Eine Abwertung, wie es diese<br />

Länder früher in Krisenzeiten<br />

taten, ist nun aber nicht mehr<br />

möglich. Eine interne Abwertung,<br />

also eine Senkung des<br />

Lohnniveaus, sei dagegen politisch<br />

äußerst schwer umzusetzen.<br />

Die Lehren aus der Krise ziehen<br />

Zum Abschluss gab Raidl einen Ausblick auf<br />

die Lösungsmöglichkeiten für die Krise,<br />

auch in den südlichen Ländern. Dabei er -<br />

innerte er nochmal daran, dass die Krise<br />

eine Banken- und Staatsschuldenkrise sei,<br />

aber eben keine Währungskrise. Der Euro<br />

habe alle in ihn gesetzten Erwartungen<br />

erfüllt; die finanzpolitischen Ungleichgewichte<br />

und die zersplitterte Bankenaufsicht<br />

müssten jedoch in den Blick genommen<br />

werden, um künftige Fehlentwicklungen zu<br />

vermeiden. Dazu gehöre auch ein europäisches<br />

Insolvenzrecht für Banken und die<br />

Überlegung, das klassische Bankgeschäft<br />

von rein spekulativen Finanzaktivitäten zu<br />

trennen. »Wir müssen aus dieser Finanz krise<br />

die Lehre ziehen«, schloss Raidl seinen Vortrag.<br />

(sm 130404936) K<br />

Deutschland vor<br />

der Erholung<br />

Im zweiten Teil seines Vortrags<br />

widmete sich Raidl den konkreten<br />

Aussichten für Deutschland.<br />

Auch wenn die Prognose für das<br />

Wirtschaftswachstum hierzulande<br />

im Jahr 2013 bisher noch verhalten<br />

aussieht, so sei doch<br />

davon auszugehen, dass in den<br />

Folgejahren eine rasche Erholung<br />

stattfinde. Diese werde gleichermaßen<br />

durch Lohnwachstum,<br />

steigende Investitionen und auch<br />

eine Exportzunahme getragen, so<br />

Raidl. Zwar hätten sich durch die<br />

Globalisierung die Exportmärkte<br />

verschoben – statt Japan und den<br />

USA seien nun vor allem die<br />

BRIC-Staaten als Abnehmer wichtig<br />

–, aber durch den globalen<br />

Aufschwung würde eine Exportnation<br />

wie Deutschland weiter<br />

Boden gutmachen, zeigte sich<br />

Raidl überzeugt. »Deutschland<br />

wird in den kommenden Jahren<br />

einen rascheren Wirtschaftsaufschwung<br />

erleben«, fasste der<br />

Notenbankpräsident zusammen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


70 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

ASIATISCHE MÄRKTE<br />

IM WANDEL<br />

Frankfurt/Stuttgart. Das Seminar »Asien<br />

aktuell – Märkte im Wandel« findet am 16. <strong>Mai</strong><br />

2013 in Frankfurt und am 18. Juni 2013 in Stuttgart<br />

statt. Es richtet sich insbesondere an Einkaufsverantwortliche,<br />

Geschäftsführer und Verantwortliche<br />

aus Unternehmensbereichen, die<br />

sich mit dem chinesischen/asiatischen Markt<br />

beschäftigen. Das Asienseminar informiert über<br />

aktuell anstehende volkswirtschaftliche und<br />

politische Veränderungen, deren Folgen für<br />

Beschäftigungstätigkeiten in Asien sowie die<br />

Auswirkungen des Fünfjahresplans auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Exportmärkte.<br />

www.bme-akademie.de<br />

/<br />

(sm 130505088) K<br />

TRADING AND RISK<br />

MANAGEMENT TRAINING<br />

COURSE: ASIA<br />

Singapur. Vom 29. bis 31. <strong>Mai</strong> 2013 findet<br />

die Veranstaltung »Iron Ore and Steel Trading<br />

and Risk Management Training Course: Asia«<br />

statt. In dem dreitägigen Intensivkurs liegt der<br />

Fokus auf dem Risikomanagement beim Handel<br />

mit Eisenerz und Stahl.<br />

www.metalbulletin.com<br />

/<br />

(sm 130404956) K<br />

STAINLESS 2013<br />

Brünn. Die Stainless 2013 – International Stainless<br />

Steel Exhibition findet vom 14. bis 15. <strong>Mai</strong><br />

2013 im tschechischen Brünn statt. Dort treffen<br />

sich Produzenten, Händler und Verbraucher von<br />

nichtrostendem Edelstahl sowie Anbieter von<br />

Be- und Verarbeitungsanlagen und Zulieferer.<br />

Die Veranstaltung ist für Interessenten des tschechischen<br />

und polnischen Marktes an nichtrostendem<br />

Edelstahl sowie der Märkte der umliegenden<br />

Staaten eine gute Präsentations- und Kommunikationsplattform.<br />

www.stainless2013.com<br />

/<br />

STEEL MARKETS EUROPE<br />

(sm 130505052) K<br />

London. Entwicklungen in der europäischen<br />

Stahlindustrie und den Stahlmärkten beleuchtet<br />

die 9. Annual Steel Markets Europe Conference.<br />

Diese Stahlkonferenz ist Teil von Platts European<br />

Steel Summit, dem europäischen Stahlgipfel, und<br />

wird am 23. und 24. <strong>Mai</strong> im Hilton Tower Bridge<br />

in London stattfinden. Themen dieser in Englisch<br />

gehaltenen Konferenz sind unter anderem Möglichkeiten<br />

des internationalen Handels, Angebotund<br />

Nachfragedynamik und Rohstoffe, wobei vor<br />

allem globale Trends beleuchtet werden.<br />

www.platts.com/steeleurope<br />

/<br />

(sm 130404934) K<br />

4. STANZTEC<br />

Pforzheim. Vom 3. bis 5. Juni 2014 findet die<br />

4. Stanztec, Fachmesse für Stanztechnik, im CCP<br />

Congress Centrum Pforzheim statt. Dabei soll in<br />

erster Linie nicht das breite Weltangebot an<br />

Stanztechnik in jeder Form dargestellt, sondern<br />

die High-End-Stanztechnik »Made in Germany«<br />

bzw. »Made in Europe« in den Mittelpunkt ge -<br />

rückt werden. Die Veranstalter wollen mit dieser<br />

Messe ein deutliches Zeichen für Kontinuität und<br />

Fortschreibung in der Marketingzielsetzung so -<br />

wie Innovationsfähigkeit im Bereich der Stanztechnologien<br />

setzen.<br />

www.schall-messen.de (sm 130505050) K<br />

/<br />

TAG DER DEUTSCHEN<br />

BAUINDUSTRIE 2013<br />

Berlin. Am 6. Juni 2013 findet der Tag der<br />

Deutschen Bauindustrie 2013 in Berlin zu dem<br />

Thema »Deutschland vor der Wahl – Investieren<br />

statt blockieren« statt. Um 15 Uhr eröffnet Prof.<br />

Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie, die Veranstaltung.<br />

Im Anschluss daran halten die Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel und der Vorsitzende der SPD-<br />

Bundestagsfraktion, Dr. Frank-Walter Steinmeier,<br />

jeweils eine Rede. Es folgen eine Podiumsdiskussion<br />

und ein Sommerfest.<br />

www.bauindustrie.de (sm 130505110) K<br />

/<br />

11. BLECHEXPO UND<br />

4. SCHWEISSTEC<br />

Stuttgart. Die Anmeldezahlen für die beiden<br />

Fachmessen Blechexpo, Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung, und Schweisstec, Internationale<br />

Fachmesse für Fügetechnologie, waren<br />

bereits Anfang Februar 2013 sehr hoch. Angemeldet<br />

waren zu diesem Zeitpunkt bereits mehr<br />

als 700 Aussteller aus 27 Nationen. 2011 belegte<br />

das Messeduo eine Bruttofläche von 65.000 m 2 ,<br />

so Monika Potthoff, Projektleiterin der Blechexpo<br />

und der Schweisstec. Damals wurde eine<br />

Nachfrage nach größeren Standflächen verzeichnet,<br />

sodass das Projektteam und die Verantwortlichen<br />

des Messeunternehmens P. E. Schall<br />

GmbH & Co. KG für die beiden Fachmessen für<br />

den 5. bis 8. November 2013 alle verfügbaren<br />

Hallenflächen der Landesmesse Stuttgart reservierten.<br />

WW Auch die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ist mit<br />

ihrem schon bewährten <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

wieder am Abend des ersten Messetages<br />

dabei. Den ersten Teil des Abends gestalten<br />

bekannte Persönlichkeiten aus der Stahlbranche<br />

mit Vorträgen zu aktuellen Stahlthemen.<br />

Anschließend bietet sich bei gutem Essen die<br />

Möglichkeit zum Knüpfen beruflicher und privater<br />

Kontakte.<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Branchentreff<br />

/<br />

(sm 130404919) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Veranstaltungen K 71<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

DEUTSCHE WERKZEUG-<br />

MASCHINENHERSTELLER<br />

PRÄSENTIERTEN SICH<br />

IN ST. PETERSBURG<br />

St. Petersburg. Am 13. und 14. März dieses<br />

Jahres präsentierten 30 deutsche Werkzeugmaschinenhersteller<br />

in St. Petersburg technologische<br />

Verfahren der Metallbearbeitung aus den<br />

Bereichen Zerspanung, Laser, Umform- und Steuerungstechnik.<br />

Eine so hohe Beteiligung deutscher<br />

Unternehmen an einem Technologiesymposium<br />

des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

hatte es vorher noch nicht<br />

gegeben. Das verdeutlicht die wachsende Be -<br />

deutung des russischen Marktes. »Die russischen<br />

Industriezentren sind über das ganze Land verteilt.<br />

Deshalb sind wir als deutsche Anbieter gut<br />

beraten, uns auch nachhaltig in den Regionen zu<br />

präsentieren«, so Klaus-Peter Kuhnmünch, zu -<br />

ständig für die Organisation der VDW-Auslandssymposien.<br />

Zu der Veranstaltung mit dem Titel »Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungssysteme aus<br />

Deutschland« kamen rd. 600 Experten aus der<br />

russischen Automobil- und Zulieferindustrie,<br />

dem Maschinenbau, der Energietechnik, der<br />

Metall verarbeitenden Industrie sowie dem<br />

Schiff- und Flugzeugbau. Mit einem Volumen von<br />

über 1 Mrd. € befindet sich der russische Werkzeugmaschinenmarkt<br />

bereits unter den Top 10 in<br />

der Welt. Der Werkzeugmaschinenverbrauch des<br />

Landes soll um 9,5 % im laufenden Jahr und um<br />

über 10 % im kommenden Jahr weiter steigen.<br />

Deutschland bestreitet ein Viertel der russischen<br />

Werkzeugmaschinenimporte und ist damit der<br />

mit Abstand wichtigste Lieferant. So wurden<br />

2012 deutsche Werkzeugmaschinen für fast<br />

480 Mill. € nach Russland exportiert, 27 % mehr<br />

als 2011. Russland ist damit der drittwichtigste<br />

Markt für die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller.<br />

(sm 130505065) K<br />

AUSWAHL, BEWERTUNG<br />

UND ENTWICKLUNG VON<br />

LIEFERANTEN<br />

Berlin. Im Seminar »Effizientes Lieferantenmanagement<br />

in der Praxis« lernen die Teilnehmer,<br />

ein strategisches Lieferantenmanagement<br />

aufzubauen, indem Lieferanten ausgewählt,<br />

deren Leistungsfähigkeit und Entwicklungspotenziale<br />

erkannt und Einkaufsstrategien abgeleitet<br />

werden. Das Angebot richtet sich an Einkäufer,<br />

die die Lieferantenauswahl auf den<br />

(inter-)nationalen Märkten verantworten. Vom<br />

5. bis 6. Juni 2013 veranstaltet die BME Akademie<br />

GmbH das Seminar in Berlin.<br />

www.bme-akademie.de<br />

/<br />

(sm 130204688) K<br />

ERFOLGREICH SEIN<br />

IM STAHLGESCHÄFT<br />

New York. Vom 17. bis 19. Juni 2013 findet<br />

in New York, im Sheraton New York Times<br />

Square Hotel, die Veranstaltung Steel Success<br />

Strategies XXVIII statt. Zahlreiche verschiedene<br />

Themen werden behandelt: Stahlmärkte weltweit,<br />

Stahlindustrie, Eisenerzderivate, Stahlderivate,<br />

Rohmaterialien, Logistik und Stahltechnologie.<br />

www.metalbulletin.com<br />

/<br />

(sm 130404958) K<br />

METALLURGY LITMASH 2013<br />

Moskau. Die Veranstaltung Metallurgy Litmash<br />

wird von der Messe Düsseldorf organisiert und<br />

findet vom 25. bis 28. Juni 2013 in Moskau<br />

statt. Dabei wird das Ausstellerprofil u. a. ge -<br />

prägt durch die Bereiche metallurgische Anlagen,<br />

Gießerei, Schweißen und Schneiden. Weitere<br />

Themenfelder sind Forschung, Umweltschutz<br />

und Handel.<br />

www.metallurgy-tube-russia.com<br />

/<br />

(sm 130404941) K<br />

WIN INDIA – NEUER NAME<br />

FÜR INDUSTRIEMESSEN<br />

Delhi/Hannover. Unter dem neuen Namen<br />

WIN INDIA präsentieren sich künftig fünf industrielle<br />

Messen der Deutschen Messe in Delhi:<br />

CeMAT INDIA, MDA INDIA, Surface INDIA,<br />

Industrial Automation INDIA und Laser INDIA.<br />

Die WIN INDIA 2013 wird vom 17. bis zum<br />

20. Dezember erstmals auf dem zentralen Messegelände<br />

Pragati <strong>Mai</strong>dan in Delhi organisiert.<br />

Das umfangreiche Messeangebot in Indien –<br />

von Intralogistik über Antriebstechnik- und Automatisierungslösungen<br />

bis hin zu Oberflächenund<br />

Lasertechnologien in der Verarbeitung –<br />

wird damit unter einem starken Dach geordnet.<br />

Ziel sind eine optimierte Kundenkommunikation<br />

und nachhaltige Besucheransprache.<br />

WIN steht für World of Industry. Die Deutsche<br />

Messe setzt die Marke WIN bereits seit mehr als<br />

zehn Jahren in der Türkei ein. Die WIN EURASIA<br />

ist unangefochten die führende Industriemesse<br />

im eurasischen Raum.<br />

www.hannovermesse.de<br />

/<br />

(sm 130204746) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


72 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

6.-7.5.2013<br />

Düsseldorf<br />

Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler, Teil II<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-644<br />

www.stahl-akademie.de<br />

6.-8.5.2013<br />

Rotterdam<br />

IABSE Spring Conference 2013 IABSE +31 6 53403276<br />

www.iabse2013rotterdam.nl<br />

13.-15.5.2013<br />

Krefeld<br />

Metallurgie und Prozesstechnik<br />

der Konverterverfahren<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

14.-15.5.2013<br />

Brünn<br />

Stainless 2013 –<br />

7. International Stainless Steel Exhibition<br />

Messe Brünn<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

+49 2801 982614<br />

www.stainless2013.com<br />

14.-16.5.2013<br />

Suzhou<br />

14.-16.5.2013<br />

Nürnberg<br />

14.-17.5.2013<br />

Lörrach<br />

14.-17.5.2013<br />

Achern<br />

BLECH China Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />

www.blechchina.com<br />

SENSOR + TEST AMA Fachverband für Sensorik e.V. +49 5033 9639-0<br />

www.sensor-test.com<br />

International Partners-in-Steel (IPS) Kaltenbach GmbH & Co. KG +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.de<br />

KASTO FUTURE DAYS 2013 KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG +49 7841 61-0<br />

www.kasto.de<br />

14.-17.5.2013<br />

Stuttgart<br />

27. Control – Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

16.5.2013<br />

Stuttgart<br />

16.5.2013<br />

Brüssel<br />

16.5.2013<br />

Berlin<br />

16.5.2013<br />

Frankfurt<br />

Regionalkonferenz »Forschungsund<br />

Innovationsstandort Deutschland«<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl +49 211 6706-115<br />

www.zukunft-beginntmit-stahl.de<br />

European Steel Day EUROFER +32 2 73879-48<br />

www.eurofer.be<br />

www.ebsummit.eu<br />

Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) im Stahlbau –<br />

EN 1090 und weitere EN und ISO Regelwerke<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-802<br />

www.bauforumstahl.de<br />

Asien aktuell – Märkte im Wandel BME Akademie GmbH +49 69 30838-250<br />

www.bme-akademie.de<br />

16.5.2013<br />

Zweibrücken<br />

10. Stahl-Symposium<br />

»Werkstoffe, Anwendung, Forschung«<br />

FOSTA, Werkstoffausschuss des VDEh +49 211 6707-856<br />

www.stahlforschung.de<br />

22.5.2013<br />

London<br />

4. Annual Green Steel Focus Day Platts +44 20 7176-6671<br />

www.platts.com<br />

22.-23.5.2013<br />

Düsseldorf<br />

Nichtrostende Stähle –<br />

Eigenschaften und Anwendungen<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

23.-24.5.2013<br />

London<br />

28.-29.5.2013<br />

Duisburg<br />

9. Annual Steel Markets Europe Conference Platts +44 20 7176-6671<br />

www.platts.com<br />

Seminar: Feinbleche / Oberflächenveredelung BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

29.-31.5.2013<br />

Singapur<br />

Iron Ore and Steel Trading and Risk Management<br />

Training Course: Asia<br />

Metal Bulletin +44 207779 7222<br />

www.metalbulletin.com<br />

31.5.2013<br />

Prag<br />

3.-4.6.2013<br />

Paderborn<br />

EUROMETAL STEEL NET FORUM EUROMETAL +352 262590 26<br />

www.eurometal.net<br />

Präzisionsstahl- und Kesselrohre (Rohre II) BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

3.-5.6.2013<br />

Düsseldorf<br />

Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler, Teil III<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-644<br />

www.stahl-akademie.de<br />

4.6.2013<br />

Berlin<br />

Korrosionsschutz im Stahlbau<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

4.-5.6.2013<br />

Solingen<br />

13. Deutscher Brennschneidtag Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG +49 212 24710-47<br />

www.schneidforum.de<br />

4.-6.6.2013<br />

Kirchardt<br />

Hausausstellung<br />

»Erlebniswelt Sägen«<br />

Behringer GmbH +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

5.6.2013<br />

Berlin<br />

Berliner Stahldialog Wirtschaftsvereinigung Stahl +49 211 6707-115<br />

www.stahl-online.de<br />

5.6.2013<br />

Bad Hersfeld<br />

Verhandlungstraining<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-800<br />

www.deutscherstahlbau.de<br />

5.-6.6.2013<br />

Berlin<br />

Effizientes Lieferantenmanagement in der Praxis BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Personalien K 73<br />

VIP-Seite<br />

WW Der BVT – Verband<br />

Tore in Ratingen hat seinen<br />

Geschäftsführer Friedrich<br />

Klopotek am 31. März<br />

2013 in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Er übergibt<br />

seine Aufgaben an Kai-<br />

Uwe Grögor, der sich bereits seit einigen<br />

Monaten eingearbeitet hat. Er ist im August<br />

2012 bei den zwei unter dem Dach des<br />

IVEST – Fachverband Industrie verschiedener<br />

Eisen- und Stahlwaren e.V. organisierten<br />

Verbänden in Ratingen eingestiegen.<br />

(Foto: BVT)<br />

(sm 130505106) K<br />

WW Jörg W. Butzbach, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der COUTH BUTZBACH Produktkennzeichnung<br />

GmbH, verstarb im<br />

März 2013 unerwartet im Alter von 47 Jahren.<br />

Die Branche verliert einen engagierten<br />

Kennzeichnungsfachmann.<br />

(sm 130505132) K<br />

WW Dr.-Ing. Hans-Toni Junius, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der C. D. Wälzholz<br />

Unternehmensgruppe, ist am 12. März 2013<br />

in den Vorstand des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses<br />

gewählt worden.<br />

Als aktiver Unternehmer, Mitglied im Präsidium<br />

des Wirtschaftsverbands Stahl- und<br />

Metallverarbeitung und Mitglied im Vorstand<br />

der Fachvereinigung Kaltwalzwerke<br />

will er der mittelständischen Stahl und Me -<br />

tall verarbeitenden Industrie eine starke<br />

Stimme in Berlin geben. (sm 130505077) K<br />

WW Die nokra Optische Prüftechnik und<br />

Automation GmbH, Baesweiler, hat zum<br />

1. März 2013 ihre Geschäftsführung verstärkt.<br />

Michael Trunkhardt wird als weiterer<br />

Geschäftsführer das Team um Michael<br />

Krauhausen unterstützen. Er verfügt über<br />

langjährige Erfahrungen im Vertrieb und in<br />

der Geschäftsführung eines mittelständischen,<br />

global tätigen Unternehmens.<br />

Michael H. Trunkhardt wird bei nokra die<br />

Bereiche Vertrieb, Marketing sowie Finanzen<br />

und Prozesse verantworten. Ziele sind der<br />

Ausbau des OEM-Geschäfts und die Weiterentwicklung<br />

der internationalen Präsenz.<br />

(sm 130505101) K<br />

WW Franz Hirschmanner, Mitglied des Vorstandes<br />

der voestalpine AG, feiert am<br />

18. <strong>Mai</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />

(sm 130505030) K<br />

WW Uwe Paris, geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Schweisstechnik Düsseldorf GmbH<br />

& Co. KG, begeht seinen 60. Geburtstag am<br />

20. <strong>Mai</strong>. (sm 130505031) K<br />

WW Dr.-Ing. Jaxa von Schweinichen, Ge -<br />

schäftsführer der Walzen Irle GmbH und der<br />

Irle Deuz GmbH, wird am 25. <strong>Mai</strong> 60 Jahre<br />

alt.<br />

(sm 130505032) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. habil. Sieghard Krauß,<br />

vormals Professor für Eisenhüttenkunde/<br />

Tech nologie der Stahlerzeugung, Fachbereich<br />

Hüttentechnik und Gießereitechnik an<br />

der Gerhard-Merkator-Universität Duisburg,<br />

hat am 26. <strong>Mai</strong> 75. Geburtstag.<br />

(sm 130505033) K<br />

WW Am 30. <strong>Mai</strong> feiert Dr.-Ing. Paul Splinter,<br />

ehemals akademischer Direktor am Institut<br />

für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen,<br />

seinen 75. Geburtstag. (sm 130505034) K<br />

WW Dr. h.c. Heinz Staudinger, ehemals<br />

Mitglied des Vorstandes, Ferrostaal AG,<br />

begeht am 30. <strong>Mai</strong> seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 130505035) K<br />

WW Jürgen Bach, geschäftsführender Ge -<br />

sellschafter, H-O-T Härte- und Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG, vollendet am<br />

31. <strong>Mai</strong> sein 75. Lebensjahr. (sm 130505036) K<br />

WW 75 Jahre alt wird Dr.-Ing. Ernst Plänker,<br />

ehemals Geschäftsführer der Metall Spezialrohr<br />

GmbH, am 31. <strong>Mai</strong>. (sm 130505037) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


74 K<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für Heft 06.2013<br />

ist Mittwoch, der 15. 5. 2013<br />

Erscheinungstermin ist der 5. 6. 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


Inserentenverzeichnis K 75<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AERO-LIFT Vakuumtechnik GmbH 20<br />

AGTOS GmbH 64<br />

ARKU Maschinenbau GmbH 27<br />

Autogena Stahl GmbH 60<br />

AVESKA-Edelstahl GmbH 45<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />

BEB Stahlbearbeitung KG 31<br />

Bieber + Marburg GmbH + Co KG 39<br />

Bison Schweiz AG 29<br />

Bruker Elemental GmbH 65<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 70<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 60, 74<br />

D<br />

Andreas Dahlke GmbH<br />

Röhren- und Stahlhandel 74<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH 9<br />

DM-Stahl GmbH 4<br />

E<br />

EMG Automation GmbH 47<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 45<br />

I<br />

IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 69<br />

Internorm Kunststofftechnik GmbH 65<br />

J<br />

Friedhelm Jung GmbH 37<br />

K<br />

KNAPPSTEIN Stahlservice GmbH 43<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 55<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 74<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH 78<br />

MCB Deutschland GmbH 3<br />

MEDENUS Gas-Druckregeltechnik<br />

GmbH 53<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG 25<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 77<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 71<br />

Presi GmbH 74<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 55<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Titel<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Line Pipe GmbH 15<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 11<br />

Schäfer Werke GmbH 37<br />

Schierle Stahlrohre KG 55<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co.<br />

Maschinenfabrik 51<br />

SMS Logistiksysteme GmbH 2<br />

SMS Siemag AG 21<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 64<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 12, 13<br />

Subcon 49<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 3<br />

V<br />

VELOFA Lochbleche GmbH 37<br />

Verlag Stahleisen GmbH 15<br />

W<br />

Wilhelm Weinbrenner<br />

GmbH & Co. KG 35/36<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH 61<br />

Zwick GmbH & Co. 65<br />

Beilage:<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Stahlhandels-Institut<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>


76 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 06.2013<br />

Steel International<br />

Algerien will heimischen Stahlbedarf ankurbeln<br />

Der Stahlmarkt im Baltikum<br />

Brasiliens Automobilindustrie auf Wachstumskurs<br />

Branchenbericht<br />

Verschärfte Konkurrenz im Großanlagenbau<br />

Maschinen- und Anlagenbau stellen sich auf schwächeres Wachstum ein<br />

Special: Österreich/Schweiz<br />

– wirtschaftsstarke Region auch in der Stahlbranche –<br />

dazu u. a.<br />

Der Stahlmarkt in Österreich<br />

Zur Lage auf dem Stahlmarkt in der Schweiz<br />

Internationalisierung des Edelstahlbereichs forciert<br />

Special: Edelstahl<br />

dazu u. a.<br />

Farbiger nichtrostender Stahl<br />

Blechzuschnitte aus Edelstahl und Hochleistungswerkstoffen<br />

Erfolgreiche Produkteinführung<br />

Edelstahlschrottabsatz besser als der Markt<br />

Special: Anarbeitung<br />

dazu u. a.<br />

von Reinhold Mannel:<br />

Anarbeitung: Rationell und individuell im Trend – eine Marktübersicht<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />

E-<strong>Mai</strong>l: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 69936-131, Fax +49 (0)211 69936-137<br />

E-<strong>Mai</strong>l: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 (0)211 69936-135, Fax +49 (0)211 69936-138<br />

E-<strong>Mai</strong>l: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 69936-260, Fax +49 (0)211 69936-262<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 69936-230, Fax +49 (0)211 69936-235<br />

E-<strong>Mai</strong>l: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2013 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

Fotos: ThyssenKrupp Acciai Speciali Terni, Voß Edelstahlhandel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>

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