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stahlmarkt 05.2013 (Mai)

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32 K Special: Siegerland / Südliches Westfalen<br />

Krise im IHK-Bezirk Siegen<br />

vorerst abgesagt<br />

von Stephan Jäger*<br />

Siegen. Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Siegen hat wieder Fuß gefasst. Der<br />

befürchtete Abschwung bleibt offenbar aus. Das sind die Hauptergebnisse<br />

der jüngsten Umfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), an<br />

der sich 550 Unternehmen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe<br />

beteiligt haben.<br />

Stephan Jäger<br />

WW K Das Jahr 2012 ist wirtschaftlich für die<br />

regionalen Unternehmen nicht so glänzend<br />

zu Ende gegangen, wie es begann. So<br />

schwächelte Ende des vergangenen Jahres<br />

z. B. der Export der Industrie, sodass dort<br />

insgesamt ein Minus von 8 % zum Vorjahr<br />

verzeichnet wurde. Auch in den übrigen<br />

Wirtschaftszweigen – mit Ausnahme des<br />

Einzelhandels – sind die Unternehmen mit<br />

ihrer wirtschaftlichen Situation im Januar<br />

nicht so zufrieden wie im Herbst. Deshalb<br />

verschlechterte sich der Saldo aus positiven<br />

und negativen Lagebeurteilungen aller<br />

Unternehmen gegenüber dem Herbst von<br />

plus 16 Prozentpunkten auf plus acht.<br />

Das Bild ändert sich aber beim Blick nach<br />

vorne: Alle Wirtschaftszweige erwarten im<br />

nächsten halben Jahr eine bessere wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Seit Herbst 2012<br />

hat die Zahl der Konjunkturoptimisten um<br />

vier Prozentpunkte zugelegt, die der Pessimisten<br />

ist um acht Prozentpunkte gesunken.<br />

Infolgedessen steigt der Klimaindex, der<br />

Lageurteile und Erwartungen zusammenfasst,<br />

von 100 auf 103 Punkte.<br />

* Stephan Jäger ist Diplomvolkswirt/MBA und wissenschaftlicher<br />

Referent bei der Industrie- und Handelskammer Siegen,<br />

Geschäftsbereich Standortpolitik, Innovation, Umwelt.<br />

Insgesamt geht die regionale Wirtschaft<br />

selbstbewusst und mit einer Portion Zuversicht<br />

ins neue Jahr. Alles deutet darauf hin,<br />

dass sich die Konjunktur wieder aufwärts<br />

bewegt, wenn auch die exorbitanten Zu -<br />

wachsraten der Jahre 2010 und 2011 nicht<br />

erwartet werden.<br />

Unbestritten haben die Schwächephase<br />

Ende 2012 und ein kraftloser, kalter Jahresstart<br />

Spuren hinterlassen. So ist zuletzt die<br />

Auslastung der Industrieunternehmen deutlich<br />

hinter den Angaben vom Herbst zurückgeblieben.<br />

Sie liegt wieder auf dem Niveau<br />

vom Januar 2011. Ein Drittel der Betriebe<br />

meldet eine Auslastung von über 85 %,<br />

über drei Viertel sind immer noch zu über<br />

70 % ausgelastet. Während die Exporte<br />

Ende 2012 schwächelten, lief das Inlandsgeschäft<br />

insgesamt deutlich besser: Es legte<br />

im Jahresverlauf gegenüber 2011 um 2 %<br />

zu. Im Januar 2013 fiel aber auch der In -<br />

landsumsatz noch hinter den Vorjahresmonat<br />

zurück. Ihre Investitionsausgaben<br />

wollen die Unternehmen zunächst etwas<br />

nach unten anpassen.<br />

Für den weiteren Verlauf haben alle Wirtschaftszeige<br />

einen zuversichtlicheren Blick.<br />

Zwar ist das Niveau vom Januar 2012 noch<br />

nicht wieder erreicht. Gegenüber dem<br />

Herbst ist jedoch eine spürbare Trendumkehr<br />

bei den Erwartungen festzustellen. Fast<br />

ein Fünftel aller befragten Betriebe erwartet<br />

künftig bessere Geschäfte. Die Zahl der<br />

Pessimisten ist mit 21 % nur unwesentlich<br />

höher. Im Herbst waren es noch fast 30 %.<br />

Die große Mehrzahl von 60 % setzt auf eine<br />

stabile Entwicklung. Fundament dafür ist<br />

eine wieder deutlich bessere Einschätzung<br />

des Exports. Trotz der nach wie vor nicht<br />

erledigten Risiken im Euroland, mit den insbesondere<br />

im südeuropäischen Raum ge -<br />

beutelten Volkswirtschaften, erwarten die<br />

Unternehmen von den internationalen<br />

Märkten in Asien und vor allen Dingen<br />

Nordamerika deutliche Impulse. Beim In -<br />

landsgeschäft setzen Industrie, Handel und<br />

Dienstleistung auf eine Fortsetzung der<br />

zufriedenstellenden Entwicklung.<br />

Eine gewisse Beruhigung stellen die<br />

Unternehmen zu Jahresbeginn rund um die<br />

Diskussion der Schuldenkrise fest, ohne dass<br />

dort bereits Entwarnung gegeben wird. Die<br />

Krise ist nicht ausgestanden und Risiken sind<br />

nach wie vor vorhanden. Das machte zwischenzeitlich<br />

der drohende Staatsbankrott<br />

von Zypern noch einmal ganz deutlich. Die<br />

Staatspleite Zyperns – und womöglich ein<br />

Austritt des Landes aus der Eurozone –<br />

konnte mit dem ausgehandelten Rettungspaket<br />

noch abgewendet werden. Auch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>

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