stahlmarkt 05.2013 (Mai)
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Branchenbericht K 29<br />
Bereiche der Industrie in den Mittelpunkt<br />
gerückt hat. »Maschinen, Anlagen, Werkstücke<br />
und elektronische Bauteile werden<br />
künftig Daten und Informationen in Echtzeit<br />
austauschen. Hierdurch wird es in Produktion<br />
und Logistik einen Schub für Effizienz,<br />
Sicherheit und Ressourcenschonung ge -<br />
ben«, fasst Messevorstand Dr. Jochen Köckler<br />
zusammen. »Experten sprechen angesichts<br />
dieser technischen Entwicklung nach<br />
Dampfmaschine, Massenproduktion und<br />
Automatisierung von der vierten industriellen<br />
Revolution.«<br />
Topthema Industrie 4.0<br />
Dieses Thema Industrie 4.0 werde insbesondere<br />
auch von der Elektroindustrie getragen.<br />
Loh: »Die deutsche Elektroindustrie hat<br />
2012 rd. 8,7 Mrd. € in Anlagen investiert.<br />
Für Forschung und Entwicklung hat sie 13,5<br />
Mrd. € aufgewendet.« Das entspreche<br />
einem Anstieg von 3,5 % gegenüber dem<br />
Vorjahr und etwa einem Fünftel aller F&E-<br />
Aufwendungen der deutschen Wirtschaft.<br />
Mit über 79.000 F & E-Beschäftigten stelle<br />
die Branche mehr als ein Viertel des F & E-<br />
Personals des gesamten verarbeitenden<br />
Gewerbes. Acht von zehn Unternehmen<br />
brächten regelmäßig Innovationen hervor.<br />
40 Cent jedes in der Branche umgesetzten<br />
Euro würden mit Neuheiten erlöst. Und jede<br />
dritte Innovation im verarbeitenden Gewerbe<br />
insgesamt erfährt ihren originären An -<br />
stoß durch die Elektrobranche. Insgesamt<br />
habe die Branche für F & E, Anlageinvestitionen<br />
sowie für Aus- und Weiterbildung<br />
2012 rd. 22 Mrd. € ausgegeben. Diese so -<br />
genannten Zukunftsaufwendungen seien<br />
ein wichtiger Gradmesser für die künftige<br />
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Ihr Anteil am Branchenumsatz erreicht mit<br />
mehr als 12 % einen Spitzenwert. 2013 sei<br />
»<br />
Sieben<br />
von zehn Unternehmen<br />
wollen bis 2014 mehr<br />
Elektroingenieure einstellen<br />
als in den Vorjahren.<br />
Friedhelm Loh, Präsident des<br />
Zentralverbands Elektro- und<br />
Elektronikindustrie (ZVEI)<br />
nochmals ein kräftiger Anstieg der F & E-Aufwendungen<br />
um 5 % auf 14,2 Mrd. € zu<br />
erwarten. »Die Elektroindustrie setzt damit<br />
auch künftig auf die Entwicklung innovativer<br />
Produkte und Systemlösungen als<br />
Garant für Erfolg auf den Leitmärkten von<br />
morgen«, so Mittelbach.<br />
»Aufgrund ihrer Innovationsstärke ist die<br />
deutsche Elektroindustrie Vorreiter beim<br />
Thema Industrie 4.0 bzw. Integrated Industry«,<br />
meint Loh. Indem die Branche die vierte<br />
industrielle Revolution hin zur intelligent<br />
vernetzten Produktion wesentlich mit voran-<br />
treibe, trage sie maßgeblich zur Sicherung<br />
und zum Ausbau der volkswirtschaftlichen<br />
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.<br />
»Mit einer steuerlichen Forschungsförderung<br />
sollte die Politik die F & E-Anstrengungen<br />
der Unternehmen, die schließlich die<br />
Grundlage für Wachstum und Wohlstand<br />
sind, unterstützen«, verlangte Loh. Nach<br />
seinen Worten bedeutet Industrie 4.0 einen<br />
»riesigen Entwicklungssprung« und das<br />
Zusammenwachsen von Maschinenbau,<br />
Elektroindustrie und Informationstechnologie.<br />
Deutschland sei auf diesen Gebieten<br />
weltweit sehr stark. Für die Industrie täte<br />
sich also eine große Chance auf. Loh in<br />
einem Interview mit der Tageszeitung »Die<br />
Welt«: »Deutschland kann sich an die Spitze<br />
dieser Entwicklung setzen und eine neue<br />
Leittechnologie entwickeln. Dazu müssen<br />
aber alle Seiten zusammenarbeiten.« Und<br />
Loh zeigt sich auch in dieser Hinsicht, zumindest<br />
was die Industrie angeht, zuversichtlich:<br />
»Die beiden Branchenverbände ZVEI<br />
und VDMA (Maschinenbau) haben zusammen<br />
mit dem IT-Verband Bitkom das<br />
gemeinsame Projekt ›Plattform Industrie<br />
4.0‹ geschaffen. Und ich verspreche, dass es<br />
keine Kaffeekranzrunde wird.«<br />
Steigerung der Energieeffizienz<br />
notwendig<br />
Die Steigerung der Energieeffizienz und<br />
intelligentere Verteilnetze seien die zentra-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>