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Wirtschaftsstandort Pforzheim

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Anders<br />

als andere<br />

leitartikel<br />

Die wirtschaftliche Stärke <strong>Pforzheim</strong>s beruht auf ihren Unternehmen und<br />

die Stärke der Unternehmen auf ihrer Anpassungsfähigkeit und der<br />

Fähigkeit, sich immer weiterzuentwickeln. So verwundert es nicht, dass<br />

der Strukturwandel die Stadt auch heute prägt.<br />

Jede Stadt hat ihre Identität, etwas,<br />

was sie einmalig macht. In wirtschaftlicher<br />

Hinsicht ist es in <strong>Pforzheim</strong> die<br />

Fähigkeit zur präzisen Arbeit und das<br />

Streben nach schöner Gestaltung. Diese<br />

beiden Kernkompetenzen mögen auf<br />

den ersten Blick verwundern, sie erklären<br />

sich jedoch aus der Wirtschaftsgeschichte<br />

und den heutigen Erfolgen.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung begann<br />

vor beinahe 250 Jahren mit der<br />

Schmuck- und Uhrenproduktion. Das<br />

was zunächst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />

gedacht war – der Kurfürst<br />

von Baden ließ in dem staatlichen Waisenhaus<br />

<strong>Pforzheim</strong>s Schmuck herstellen<br />

–, entwickelte sich sehr schnell zu<br />

einem höchst lukrativen Geschäft. In<br />

wenigen Jahrzehnten wurde aus der<br />

Kleinstadt am Rande des Schwarzwaldes<br />

die Goldstadt <strong>Pforzheim</strong>. Hunderte<br />

von Unternehmen produzierten<br />

Schmuck und Uhren; zehntausende<br />

Menschen aus der Stadt und dem Umland<br />

verdienten in dieser Industrie ihren<br />

Lebensunterhalt. <strong>Pforzheim</strong> wuchs,<br />

wurde reich und beherrschte schließlich<br />

die deutsche Schmuck- und Uhrenproduktion.<br />

Der weltweite Wettbewerb erfasste in<br />

den letzten Jahrzehnten jedoch auch<br />

die <strong>Pforzheim</strong>er Traditionsindustrie.<br />

Heute ist die Schmuck- und Uhrenproduktion<br />

nur noch in wenigen Segmenten<br />

in Deutschland wettbewerbsfähig,<br />

und selbst wenn die bundesdeutsche<br />

Schmuckindustrie heute noch von<br />

<strong>Pforzheim</strong> dominiert wird, der größte<br />

Teil der Herstellung findet außerhalb<br />

Deutschlands statt. Geblieben sind<br />

jedoch die <strong>Pforzheim</strong>er Kernkompetenzen:<br />

die Fähigkeit zum präzisen<br />

Arbeiten – wie dies im Uhren- und<br />

Schmuckhandwerk unabdingbar ist –<br />

sowie das Wissen um den Wert von<br />

Design.<br />

Viele Unternehmen in <strong>Pforzheim</strong> haben<br />

in den letzten Jahrzehnten einen<br />

radikalen Unternehmenswandel vollzogen.<br />

Sie sind heute Teil der Präzisionstechnikindustrie<br />

und stellen Metallteile<br />

mit einer Genauigkeit von 1.000stel-<br />

Millimeter her. Ihre Anwendung finden<br />

diese in der Automobilindustrie, der<br />

Regel- und Steuerungstechnik, der<br />

Elektronik und der Medizintechnik. Andere<br />

Beriebe haben ihre spezifischen<br />

Fertigkeiten auf Produkte der Dentalindustrie<br />

übertragen und sind heute<br />

weltweit tätig. Allen gemeinsam sind<br />

ihre handwerklichen Wurzeln aus der<br />

Traditionsindustrie.<br />

Being Different from Others<br />

The economic strength of <strong>Pforzheim</strong> is based on its companies<br />

and on the ability of the companies to adjust and to permanently<br />

develop. It is therefore not surprising that the structural change<br />

marks the town these days.<br />

Every town has its own identity, something<br />

that makes it unique. From the<br />

economic perspective <strong>Pforzheim</strong> has<br />

the ability to carry out precision work<br />

and an ambition for fine design. These<br />

two core competencies may be surprising<br />

at first sight but they are based on<br />

the business history of the town and<br />

explain its current success.<br />

Business development started almost<br />

250 years ago with the production of<br />

jewellery and watches. What had initially<br />

been designed as a job creation<br />

scheme – the Elector of Baden had jewellery<br />

manufactured at the <strong>Pforzheim</strong><br />

state orphanage – quickly developed<br />

into a highly profitable business. Within<br />

just a few decades the small town at<br />

the edge of the Black Forest developed<br />

into the <strong>Pforzheim</strong> City of Gold. Hundreds<br />

of companies produced jewellery<br />

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