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Tischtennis 63<br />
In der Zweiten Bundesliga<br />
zu Hause: das erste Herrenteam<br />
des 1. FSV Mainz 05.<br />
Die beiden kommen zwar nicht aus der Region,<br />
bildeten mit ihrer individuellen Klasse einen Grundpfeiler<br />
des Aufstiegs. „Die Kombination der beiden mit<br />
unserem mannschaftlichen Zusammenhalt war unser<br />
Erfolgsgeheimnis“, sagt Pfeiffer.<br />
Der Tischtennissport ist gerade im Begriff, sich zu professionalisieren,<br />
das Niveau der inzwischen eingleisigen<br />
zweiten Bundesliga ist deutlich gestiegen, findet Pfeiffer.<br />
Neben dem 1.<strong>FC</strong> Köln und den Nullfünfern spielt mit<br />
Borussia Dortmund eine weitere aus dem Fußball bekannte<br />
Abteilung mit. Die anderen Teams kommen aus Passau,<br />
Frickenhausen, Jülich oder Hilpoltstein. „Wir sind mit<br />
Abstand die Mannschaft mit dem geringsten Etat“, sagt<br />
Pfeiffer. Dafür schlage sich seine Truppe bislang aber sehr<br />
gut. Nach sechs Spielen liegen die Nullfünfer auf dem<br />
achten von zehn Plätzen, dem letzten Nichtabstiegsrang.<br />
Der Trainer findet: „Wir haben gute Chancen, die Klasse<br />
auch zu halten.“ Seine Mannschaft könne wirklich jeder<br />
anderen in der Liga gefährlich werden – „dann müssen<br />
aber auch drei von vier Spielern an ihrem absoluten<br />
Limit spielen.“<br />
„Vielleicht<br />
merkt ja<br />
auch im<br />
Stadion der<br />
ein oder<br />
andere,<br />
dass es bei<br />
Mainz 05<br />
hochklassiges<br />
Tischtennis<br />
gibt.”<br />
CHRIS PFEIFFER<br />
So wie Barabanov vor drei Wochen in seinem letzten<br />
Einzel gegen Köln. Wie bei dem Sieg, der den Nullfünfern<br />
neues Selbstvertrauen gegeben hat. Und der gezeigt hat,<br />
wie spannend Tischtennis sein kann. 2:0 lag Mainz vorne,<br />
ehe Köln die Partie drehte und zwischenzeitlich mit 4:3 in<br />
Führung ging. Als dann der Oberschiedsrichter einen Kölner<br />
Spieler ermahnte, weil dieser seiner Meinung nach zu laut<br />
über Punktgewinne gejubelt hatte, kippte das Spiel wieder,<br />
Mainz stellte auf 5:4. Und dann kam Barabanov, der seinen<br />
ersten Satz verlor und sich dann mit großem Willen zurückkämpfte<br />
und gewann.<br />
„Auch ganz generell versuchen wir, jeden unserer<br />
Spieltage zu einem Event zu machen“, sagt Pfeiffer. Die<br />
Heimspiele in der Sporthalle am Judensand sollen einerseits<br />
für Familien interessant sein, andererseits auch Laien anziehen.<br />
Für die sei es zwar oft schwer nachvollziehbar, was da<br />
an der Platte passiert, welche Rolle taktische Elemente und<br />
Konzentration spielen, „aber die Spannung überträgt sich<br />
doch immer auf die Zuschauer.“<br />
Pfeiffer ist es wichtig, den Kontakt der Tischtennis-<br />
Abteilung zum Hauptverein zu forcieren. Er und seine Spieler<br />
sehen sich als Teil von Nullfünf, den sie standesgemäß repräsentieren<br />
wollen. „Vielleicht merkt ja auch im Fußball-Stadion<br />
der ein oder andere: ‚Oh! Da gibt es ja auch hochklassiges<br />
Tischtennis in unserem Verein!‘“, sagt er.<br />
Bislang kommen zu den Spielen zwischen 100 und 120<br />
Zuschauer, oft überschneiden sich die Tischtennis-Spieltage<br />
mit denen der Fußball-Bundesliga. Um aber auch schon<br />
die ganz Jungen für ihren Sport zu begeistern, führen die<br />
Tischtennis-Spieler auch Aktionen an Schulen durch, demnächst<br />
besuchen sie die Dillthey-Schule in Wiesbaden. Am<br />
25. November steht dann das nächste Heimspiel an, Nullfünf<br />
empfängt den TTC OE Bad Homburg, den regional nahesten<br />
Gegner. „Schön wäre, wenn von den Fußball-Ultras mal ein<br />
paar zu uns kämen“, sagt Pfeiffer. „Das würden wir vielleicht<br />
sogar mit Freigetränken honorieren.“