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Germany Yearbook - 2005_ocr

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9 Gesundheitswesen<br />

Definitionen<br />

Grundlage für die Abgrenzung der Krankheiten in der Krankheitskostenrechnung ist die<br />

von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene Internationale Klassifikation der<br />

Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD). Sie ist Teil der internationalen<br />

gesundheitsrelevanten Klassifikationen.<br />

Art der Behandlung: Eine ambulante ärztliche Behandlung kann durch einen niedergelassenen<br />

Allgemein- oder Gebietsarzt oder in der Ambulanz (Poliklinik) eines Krankenhauses<br />

voigenommen werden. Eine stationäre Krankenhausbehandlung liegt vor,<br />

sofern der Befragte mindestens eine Nacht in ein Krankenhaus aufgenommen und dort<br />

verpflegt, ärztlich behandelt oder auf sonstige Art medizinisch oder pflegerisch betreut<br />

wurde. Dabei zählen Einrichtungen, in denen lediglich eine Überwachung ohne regelmäßige<br />

ärztliche Behandlung stattfindet (z. B. Anstalten zur Unterbringung Gebrechlicher<br />

oder Erholungsbedürftiger, Altersheime, Pflegeheime), nicht zu den Krankenhäusern.<br />

Als Ausgabenträger (z. B. Gesetzliche Krankenversicherung, Private Krankenversicherung)<br />

werden sämtliche öffentliche und private Institutionen, die Leistungen für die<br />

Gesundheit finanzieren, bezeichnet.<br />

Bei den Angaben zu den Beschäftigten handelt es sich um Beschäftigungsfälle, d. h.<br />

Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen in verschiedenen Einrichtungen werden<br />

unabhängig von der Dauer der geleisteten Arbeitszeit mehrfach gezählt.<br />

Der Body-Mass-Index errechnet sich, indem man das Gewicht (in Kilogramm) durch die<br />

Größe (in Metern, quadriert) teilt. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit<br />

einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig ein, mit einem Wert über 30 als stark<br />

übergewichtig und mit einem Wert von unter 18,5 als unteigewichtig. Das Geschlecht<br />

und das Alter bleiben bei dieser Einteilung unberücksichtigt.<br />

Die direkten Kosten beschreiben den unmittelbar mit einer medizinischen Heilbehandlung,<br />

einer Präventions-, Rehabilitations- oder Pflegemaßnahme verbundenen Ressourcenverbrauch<br />

im Gesundheitswesen. Hierzu zählen auch die Veiwaltungskosten. Der<br />

Krankheitskostenrechnung liegt ein ausgabenorientierter Kostenbegriff zu Grunde. Dadurch<br />

können die mit der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen angefallenen<br />

direkten Kosten der Gesundheitsausgabenrechnung entnommen werden. Die darin enthaltenen<br />

Ausgaben für Ausbildungs- und Forschungsleistungen sowie für Investitionen<br />

werden allerdings in der Krankheitskostenrechnung nicht einzelnen Krankheiten zugerechnet.<br />

Einkommensleistungen: Zusätzlich zu den Gesundheitsausgaben werden von den Ausgabenträgern<br />

auch Transferzahlungen wie z. B. die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall<br />

geleistet. Die Einkommensleistungen werden nur nachrichtlich ausgewiesen, um Doppelzählungen<br />

zu vermeiden.<br />

Die Klassifikation nach Einrichtungen gibt Aufschluss überden Leistungserbringer. Beispielhafte<br />

Einrichtungen sind die ambulanten Einrichtungen, welche die Arztpraxen und<br />

Apotheken beinhalten oder die stationären Einrichtungen, in der die Krankenhäuser und<br />

Vorsoige- und Rehabilitationseinrichtungen zusammengefasst werden.<br />

Eine Krankheit oder Unfallverletzung liegt vor, wenn eine Person sich während des<br />

Berichtszeitraums in ihrem Gesundheitszustand so beeinträchtigt gefühlt hat, dass sie<br />

ihre übliche Beschäftigung nicht voll ausüben konnte. Dabei kommt es nicht darauf an,<br />

ob wegen der Beschwerden ein Arzt aufgesucht wurde. Unabhängig von dieser Beeinträchtigung<br />

liegt jedoch eine Krankheit immer dann vor, wenn im Berichtszeitraum von<br />

einem Arzt oder Heilpraktiker eine Diagnose gestellt und eine Behandlung durchgeführt<br />

wurde. Bei langfristigen Leiden (z. B. Zuckerkrankheit, Bluthochdruck) ist es nicht ausschlaggebend,<br />

ob der Befragte in der Ausübung seiner gewöhnlichen Beschäftigung beeinträchtigt<br />

war oder nicht. Auch ein angeborenes Leiden oder eine Körperbehinderung<br />

sind als Krankheit einzuordnen, sofern sie regelmäßig ärztlich behandelt werden.<br />

Die Klassifikation nach Leistungsarten ermöglicht die Unterteilung der Gesundheitsausgaben<br />

nach der Form der von den Patienten in Anspruch genommenen Leistungen. Als<br />

Leistungsarten zählen z. B. die Prävention, ärztliche Leistungen, pflegerische und therapeutische<br />

Leistungen und Leistungen für Waren (u. a. Arznei- und Hilfsmittel, Zahnersatz).<br />

Rauchgewohnheiten: Unter regelmäßigem Rauchen wird tägliches Rauchen verstanden,<br />

auch wenn es sich um geringe Tabakmengen handelt. Die Fragen beziehen sich auch auf<br />

die gerauchte Tabakart und die Intensität des Zigarettenrauchens.<br />

Als Unfälle gelten plötzliche Ereignisse, die eine Verletzung oder eine andere Beeinträchtigung<br />

der Gesundheit eines Menschen verursachen.<br />

Vollzeitäquivalente (FTE= Full Time Equivalents) geben die Anzahl der auf die volle<br />

tarifliche Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten an. Ein Vollzeitäquivalent entspricht<br />

dabei einem Vollzeitbeschäftigten.<br />

Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2005</strong> 235

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