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22 Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte Kennzahlen im 1. Halbjahr 2003 nach Ländern *) Land Haushaltsbruttoeinkommen Haushaltsnettoeinkommen Ausgabefähige Einkommen und Einnahmen Aufwendungen fürden Privaten Konsum Übrige Ausgaben Ersparnis Deutschkind........................................... 3 454 2 771 2 820 2126 372 322 Baden-Württemberg................................ 3 984 3 144 3196 2 295 441 460 B a y e rn .................................................... 3 889 3 131 3197 2 311 469 417 Berlin....................................................... 3 266 2 577 2 598 1 964 392 243 Brandenburg........................................... 2 973 2 409 2 440 1 910 287 243 Bremen.................................................... 2 974 2 470 2 535 1861 374 299 Ham burg................................................. 3 486 2 712 2 754 2 093 363 298 Hessen .................................................... 3 901 3 098 3166 2 307 426 434 Mecklenburg-Vorpommern.................... 2 685 2 234 2 271 1846 314 112 Niedersachsen........................................ 3 450 2 780 2 828 2154 368 305 Nordrh ein-Westfalen ............................. 3 497 2 784 2 830 2 202 357 272 Rheinland-Pfalz......................................... 3 675 2 949 2 997 2171 380 446 S a a rla n d ................................................. 3 340 2 728 2 791 2 235 323 232 Sachsen ................................................. 2 685 2 206 2 237 1 774 279 184 Sach sen-An h a l t ...................................... 2 778 2 279 2 327 1840 212 276 Schleswig-Holstein ................................ 3 512 2 827 2 871 2 207 417 249 Thüringen .............................................. 2 839 2 303 2 326 1 900 210 215 *) Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. - Ohne Haushalte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 18 000 Euro und mehr und ohne Personen in Anstalten und Gemeinschaftsunterkünften. - Nähere Informationen siehe »Methodische Erläuterungen« am Anfang dieses Kapitels. Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2005 541
22 Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte Methodische Erläuterungen Dieses Kapitel liefert Informationen über den Lebensstandard privater Haushalte, deren Einnahmen und Ausgaben und darüber, womit die Deutschen ihre Zeit verbringen. Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte Das System der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte besteht aus zwei methodisch aufeinander abgestimmten Erhebungen, den jährlich durchgeführten Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) und den fünfjährlich durchgeführten Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS). In beide Statistiken sind Haushalte von Ausländem mit einbezogen. Die Laufenden Wirtschaftsrechnungen werden seit Beginn des Jahres 1999 in neu konzipierter Form durchgeführt. Eine ausführliche Darstellung des neuen Konzepts der Laufenden Wirtschaftsrechnungen ist in seinen Grundzügen dargestellt in »Wirtschaft und Statistik«, 7/1997, S. 455 ff. und 10/2000, S. 773 ff. Aufgrund der gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen, insbesondere in den letzten Jahren, hatte der Aussagegehalt dieser Statistik in ihrer bislang durchgeführten Form als Erhebung bei drei ausgewählten Haushaltstypen mehr und mehr abgenommen. Der erreichte Grad an Repräsentanz der einzelnen Haushaltstypen zur Beurteilung der Lebenslage privater Haushalte war nicht mehr zufrieden stellend. Die neuen Laufenden Wirtschaftsrechnungen sind weitgehend der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe angepasst worden. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben konnten jedoch nicht, wie in der EVS, die privaten Haushalte von Selbstständigen und Landwirten /-Wirtinnen in die Erhebung einbezogen werden, da eine Befragung von Selbstständigenhaushalten nach dem Gesetz in den LWR nicht zulässig ist. Stellen selbstständige Haushaltsmitglieder nicht den Haupteinkommensbezieher innerhalb des Haushalts, sind sie auch in den neuen Laufenden Wirtschaftsrechnungen in die Erhebung einbezogen. Nicht in die LWR einbezogen sind Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 18 000 Euro und mehr, da sie in zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen und keine repräsentativen Ergebnisse über ihre Lebensverhältnisse gewonnen werden können. Die LWR sind als rotierende Quartalserhebung konzipiert. Monatlich rotierend werden 2 000 Haushalte einbezogen, je Quartal also 6 000 Haushalte, die während des Berichtsjahres an insgesamt vier Befragungswellen teilnehmen. Die Ergebnisse der neuen LWR werden nicht mehr als einfache ungewichtete Durchschnitte präsentiert, sondern es erfolgt eine repräsentative Hochrechnung am Mikrozensus. Für die Haushalte der ersten Befragungswelle des Berichtsjahres (erstes Quartal) werden allgemeine Angaben - soziodemographische Merkmale der Haushaltsmitglieder, Wohnverhältnisse, Ausstattung des Haushalts mit langlebigen Gebrauchsgütern - zum Stichtag 1.1. erfragt. Von den Haushalten werden in jedem Quartal einen Monat lang alle Einnahmen und Ausgaben in ein Haushaltsbuch eingetragen. Aktuelle Ergebnisse der LWR über die Ausstattung privater Haushalte mit ausgewählten Gebrauchsgütem zum Stichtag 1.1.2004 enthält Tabelle 22.1 in diesem Jahrbuch. In der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 wurden rund 60 000 Haushalte aller Gruppen der Bevölkerung erfasst. Personen in Anstalten und Gemeinschaftsunterkünften und Haushalte mit besonders hohen Einkommen (monatliches Haushaltsnettoeinkommen 18 000 Euro und mehr) blieben unberücksichtigt. Die EVS findet seit 1962/63 in fünfjährigem Abstand im früheren Bundesgebiet statt, seit 1993 auch in den neuen Ländern und Berlin-Ost. Im vorliegenden Jahrbuch werden die ersten Ergebnisse des Haushaltsbuchs der EVS 2003 über die Einkommen und Einnahmen und die Ausgaben privater Haushalte (Tabelle 22.2) sowie deren Konsumausgaben (Tabelle 22.3) im 1. Halbjahr 2003 veröffentlicht. Diese Ergebnisse gehen auf eine Stichprobe von 26 207 Haushalten zurück, die im 1. Halbjahr 2003 an der EVS 2003 teilgenommen und ein Haushaltsbuch geführt haben. Die Ergebnisse dieser Haushalte wurden auf die Gesamtheit von 37,9 Mill. Privathaushalten hochgerechnet, um repräsentative Ergebnisse für Deutschland zu erhalten. Zeitbudgeterhebung Eine Dekade nach der ersten Erhebung von 1991/92 führte das Statistische Bundesamt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine weitere repräsentative Zeitbudgeterhebung (ZBE) in den Jahren 2001 und 2002 durch. Die Studie enthält rund 5 400 Haushalte, von denen rund 37 700 Tagebuchtage der Haushaltsmitglieder ab 10 Jahren und älter vorhanden sind. Sie basiert auf den Empfehlungen Eurostats zur Harmonisierung der europäischen Zeitbudgeterhebungen, wodurch es zu methodisch bedingten Abweichungen gegenüber der Erhebung von 1991/92 (z. B. beim Teilnahmealter) kam. Um saisonale (wetterbedingte) Verzerrungen und Schwankungen auszugleichen und bestimmte Bevölkerungsgruppen (z. B. Haushalte von allein Erziehenden) in ausreichender Zahl zu befragen, wurde die Erhebung als Quotenauswahl über einen Zeitraum von einem Jahr von April 2001 bis Ende März 2002 durchgeführt. Es folgte eine Anpassung der Daten an den Mikrozensus und eine Hochrechnung auf die Bevölkerung ab 10 Jahren in Privath aus halten. Aus den Tagebucheintragungen wurden insgesamt 272 Einzelaktivitäten abgeleitet, die einem der folgenden zehn Bereiche angehören: »Persönlicher Bereich/Physiologische Regeneration«, »Erwerbstätigkeit«, »Qualifikation/Bildung«, »Haushaltsführung und Betreuung der Familie«, »Ehrenamtliche Tätigkeit, Freiwilligenarbeit, Informelle Hilfe«, »Soziales Leben und Unterhaltung«, »Teilnahme an sportlichen Aktivitäten bzw. Aktivitäten in der Natur«, »Hobbys und Spiele«, »Massenmedien« sowie »Sonstige/ HiIfscodes«. Um ein komplexes Bild der täglichen Zeitgestaltung zu erhalten, wurden in den Tagebüchern, die in 10-Minuten-Intervallen an zwei Tagen zwischen Montag und Freitag und an einem Tag am Wochenende ausgefüllt wurden, neben den Hauptaktivitäten auch gleichzeitig stattfindende Tätigkeiten sowie Aufenthaltsort, benutzte Verkehrsmittel und anwesende Personen erfragt. Außerdem stehen die Variablen aus den Haushalts- und Personenfragebogen zur Verfügung, die neben soziodemographischen und -ökonomischen Merkmalen sowie Informationen zum Wohnumfeld und zur Infrastruktur auch vertiefende Angaben zur Zeitverwendung und Zeitzufriedenheit beinhalten. Umfangreiche Untersuchungen liefert die Veröffentlichung »Alltag in Deutschland - Analysen zur Zeitverwendung, Beiträge zur Ergebniskonferenz der Zeitbudgeterhebung 2001/02 am 16./17.2.2004 in Wiesbaden«, in welcher die Ergebnisse der Arbeiten des Wissenschaftlichen Auswertungsbeirats, der vom Bundesfamilienministerium und dem Statistischen Bundesamt berufen wurde, präsentiert werden. Der Sammelband ist in der Reihe »Forum der Bundesstatistik« als Band 43 (2004) erschienen und auch als kostenloser Download im Statistik-Shop erhältlich. Im Jahrbuch 2005 erfolgen Auswertungen von ausgewählten Freizeitaktivitäten nach Alter und Geschlecht. Berücksichtigt werden allgemeine tägliche Durchschnittszeiten für die Bevölkerung ab 10 Jahren und Zeiten von tatsächlich Aktiven. Versorgung und Verbrauch Tabelle 22.5 enthält eine Gegenüberstellung von Ergebnissen aus der Produktions- und Außenhandelsstatistik. Aus Produktion und Einfuhr abzüglich Ausfuhr berechnet sich die im Inland verfügbare Menge, die nicht mit dem tatsächlichen Inlandsverbrauch gleichzusetzen ist. Dieser ergibt sich erst bei Berücksichtigung der Vorratsveränderungen, für die keine Zahlen vorliegen. Die in Tabelle 22.6 enthaltenen Ergebnisse Ober die Inlandserzeugung und die Vorräte sind Unterlagen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Bonn, entnommen. Es handelt sich bei fast allen Erzeugnissen um geschätzte Zahlen. Die Vorräte umfassen nicht die Bestände beim Handel und auf dem Transport, mit Ausnahme von Getreide, Zucker und Butter, bei denen die Handelsbestände ein bezogen sind; der Verbrauch enthält auch Schwund, Verlust, Verderb, Abfall usw. - Getreideerzeugnisse sind in Getreidewert, Zucker in Weißzuckenwert, Eiprodukte in Schaleneiwert, Butter und andere Fette von Landtieren in Reinfett berechnet. Tabelle 22.7 enthält, mit Ausnahme der Angaben für Wein, Ergebnisse der Verbrauch Steuerstatistiken Ober die versteuerten Mengen ausgewählter Genuss- und Nahrungsmittel. Bei Tabakerzeugnissen und Bier werden in die Berechnung des Verbrauchs auch an die Beschäftigten der betreffenden Branchen steuerfrei gewährte Naturalien (Deputate, Haustrunk) einbezogen. Der tatsächliche Verbrauch differiert von den versteuerten Mengen um die Veränderungen der Bestände beim Handel und auf dem Transport. Der in Tabelle 22.8 dargestellte Nahrungsmittelverbrauch je Einwohner wird vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft anhand der so genannten Emährungsbilanzen ermittelt. 542 Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2005
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