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Germany Yearbook - 2005_ocr

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3 Arbeitsmarkt<br />

Methodische Erläuterungen<br />

Dieses Kapitel vermittelt einen Überblick Ober die Beteiligung der Bevölkerung am<br />

Erwerbsleben und die Entwicklung des Arbeitsmarktes, die von zentraler wirtschafts-<br />

und gesellschaftspolitischer Bedeutung sind. In den letzten Jahren ist insbesondere der<br />

Bedarf an supra- und international vergleichbaren Arbeitsmarktdaten gestiegen. Um den<br />

nationalen und internationalen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es eine Vielzahl<br />

von erwerbs- und arbeitsmarktstatistischen Quellen für unterschiedliche Verwendungszwecke.<br />

Die wichtigsten werden hiervorgestellt:<br />

Die Zeitreihen in Tabelle 3.1 enthalten Ergebnisse zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit<br />

aus der Erwerbstätigen rech nung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) sowie<br />

Ergebnisse über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und ausschließlich geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte aus den Arbeitsmarktstatistiken der Bundesagentur für<br />

Arbeit (BA). In der Tabelle 3.2 werden Ergebnisse aus der Erwerbstätigenrechnung der<br />

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Bundes dargestellt. Methodisch vergleichbare<br />

Zahlen für die Bundesländer aus den Berechnungen des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung<br />

des Bundes und der Länder (AK ETR) enthält die Tabelle 3.3. Die<br />

Daten aus der monatlichen ILO-Arbeitsmarktstatistik in Tabelle 3.4 geben einen aktuellen<br />

Überblick über die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt. In den Tabellen 3.5<br />

bis 3.11 werden tiefer gegliederte Strukturdaten zur Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit<br />

aus den Ergebnissen des Mikrozensus dargestellt. Detaillierte Ergebnisse aus den<br />

Arbeitsmarktstatistiken der BA über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und registrierte<br />

Arbeitslose werden in den Tabellen 3.12 bis 3.17 vorgestellt.<br />

Die genannten Quellen gehen u. a. in Regierungsberichte und in das Jahresgutachten<br />

des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

ein. Außerdem bilden sie die Grundlage für die laufende Arbeitsmarkt- und Berufsforschung,<br />

den Jährlichen Rentenversicherungsbericht, den mehrjährlichen Armuts- und<br />

Reichtumsbericht der Bundesregierung und vieles mehr.<br />

Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Durchschnitt einer bestimmten Periode<br />

wird zum einen für Zwecke der laufenden nationalen und international vergleichbaren<br />

Arbeitsmarktbeobachtung und zum anderen als Bezugszahl für weitere Aggregate der<br />

VGR benötigt.<br />

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig in sich konsistente monatliche,<br />

vierteljährliche und Jährliche Durchschnittszahlen der Erwerbstätigen für Deutschland.<br />

Daneben werden vom Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung (AK ETR) Jährliche Durchschnittszahlen<br />

zur Erwerbstätigkeit für Länder und Kreise publiziert, die auf die Eckzahlen<br />

der Erwerbstätigenrechnung des Bundes abgestimmt sind.<br />

Gesamtwirtschaftliche Monatsdaten zur Erwerbstätigkeit nach dem Inländer- und<br />

Inlandskonzept, als Ursprungswerte und saisonbereinigte Werte, werden ab <strong>2005</strong> gemeinsam<br />

mit aktuellen, nach Kriterien der International Labour Organization (ILO) erhobenen<br />

monatlichen Erwerbslosenzahlen und den daraus berechneten Erwerbslosen-<br />

quoten als »ILO-Arbeitsmarktstatistik« publiziert (siehe hierzu auch im Abschnitt<br />

»Monatliche ILO-Telefonerhebung zum Erwerbsstatus«).<br />

Zu den Erwerbstätigen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zählen alle Personen,<br />

die als Arbeitnehmer oder als Selbstständige bzw. mithelfende Familienangehörige<br />

eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig vom<br />

Umfang dieser Tätigkeit. Hierbei wird das Personen konzept zugrunde gelegt. Das bedeutet,<br />

dass Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen nur einmal<br />

mit ihrer Haupterwerbstätigkeit erfasst werden. Grundlage für die Definition bilden die<br />

von der ILO aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen<br />

im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) stehen.<br />

Ergebnisse nach der ILO-Definition sind auf Grund ihrer großen Verbreitung und ihrer<br />

Unabhängigkeit von nationalen Regelungen besonders gut für supra- und internationale<br />

Vergleiche von Arbeitsmarktdaten geeignet.<br />

Je nach Verwendungszweck wird die Zahl der Erwerbstätigen für Deutschland insgesamt<br />

und gegliedert nach Stellung im Beruf nach dem Inländerkonzept (Wohnortkonzept)<br />

oder nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept) dargestellt. Beide Konzepte unterscheiden<br />

sich durch den Pendlersaldo.<br />

Die Erwerbstätigen nach wirtschaftsfachlicher Gliederung werden im Rahmen der VGR<br />

stets nach dem Inlandskonzept nachgewiesen und gehören zu den Indikatoren des<br />

Verbreitungsstandards des Internationalen Währungsfonds (IW0.<br />

Die durchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen in einer bestimmten Berichtsperiode wird<br />

aus unterschiedlichen amtlichen und externen erwerbsstatistischen Quellen ermittelt.<br />

Hierbei handelt es sich um Statistiken für Teilbereiche der Wirtschaft (z. B. kurzfristige,<br />

mittelfristige und langfristige Erhebungen für einzelne Wirtschaftsbereiche) oder um<br />

Stichprobenerhebungen mit unterschiedlicher Periodizität (z. B. Mikrozensus, EU-Ar-<br />

beitskräftestichprobe). Daneben zählen insbesondere die Arbeitsmarktstatistiken der<br />

BA über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und geringfügig entlohnte Beschäftigte,<br />

die Personalstandstatistik für den öffentlichen Dienst sowie seit neuestem die ILO-<br />

Telefonerhebung zu wichtigen Quellen. Insgesamt fließen zurzeit 47 erwerbsstatistische<br />

Quellen in die Erwerbstätigen rech nung der VGR des Bundes ein. Alle Quellen werden<br />

laufend beobachtet und analysiert. Zudem erfolgen laufend Konsistenzprüfungen mit<br />

anderen Aggregaten der VGR und der arbeitsmarktstatistischen und demografischen<br />

Berichterstattung.<br />

Ergebnisse für die Gesamtwirtschaft des früheren Bundesgebiets sind ab 1950 verfügbar.<br />

Nach sechs zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten liegen Ergebnisse ab 1970<br />

(ab 1991 nur gesamtdeutsche Ergebnisse) vor.<br />

Gesamtwirtschaftliche Monatszahlen stehen ab <strong>2005</strong> im Rahmen der ILO-Arbeitsmarktstatistik<br />

mit einem time lag von 30 Tagen nach Monatsende zur Verfügung. Erste gesamtwirtschaftliche<br />

Quartalsergebnisse liegen dementsprechend ebenfalls rund 30 Tage<br />

nach Ablauf des Quartals vor. Ausführliche Quartalsergebnisse, gegliedert nach Stellung<br />

im Beruf (Arbeitnehmer und Selbstständige einschl. mithelfender Familienangehöriger)<br />

und sechs zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten, werden ca. 53 Tage nach<br />

Quartalsende publiziert. Vorläufige Jahresdaten werden in dergleichen Gliederungstiefe<br />

drei Tage nach Jahresablauf freigegeben.<br />

Da die für die Erwerbstätigenrechnung der VGR benötigten Ausgangsdaten nur sukzessive<br />

im Zeitverlauf anfallen und kurzfristig verfügbare Ergebnisse teilweise später korrigiert<br />

werden, steigen Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Ausgangsdaten und damit<br />

der Genauigkeitsgrad mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur Jeweiligen Berichtsperiode.<br />

Es ist daher notwendig, die Daten in mehreren Zeitabständen den Jeweils<br />

aktuellen Erkenntnissen anzupassen.<br />

Mehrjährige Beobachtungen zeigen, dass die ersten vorläufigen Ergebnisse (Bundesrechnung)<br />

von den endgültigen Zahlen zur Erwerbstätigkeit, die in der Regel rund drei<br />

Jahre nach Jahresende publiziert werden, um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte nach<br />

oben oder unten abweichen.<br />

Beim Vergleich mit anderen Statistiken ist zu berücksichtigen, dass es sich um zeitraumbezogene<br />

Ergebnisse handelt (Monats-, Quartals-, Halbjahres- bzw. Jahresdurchschnittswerte)<br />

und nicht um Stichtagsergebnisse oder auf eine Berichtswoche bezogene<br />

Ergebnisse. Durch die Einbeziehung umfangreicher erwerbsstatistischer Informationen<br />

und aufwendiger KontrolVerfahren gilt die Erwerbstätigenzahl der VGR vom Niveau her<br />

als sicherster Indikator für die Bestimmung der Gesamtenwerbstätigkeit<br />

Ausführliche methodische Erläuterungen sowie fachlich und regional tiefer gegliederte<br />

Ergebnisse enthalten die Veröffentlichungen der Fachserie 18 »Volkswirtschaftliche<br />

Gesamtrechnungen« (siehe hierzu auch unter »Publikationen und Auskünfte« am Ende<br />

dieses Kapitels).<br />

Monatliche Telefonerhebung zum Erwerbsstatus nach der International<br />

Labour Olganization (ILO)<br />

Die seit Januar <strong>2005</strong> durchgeführte monatliche Telefonerhebung zum Erwerbsstatus<br />

misst Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit nach dem Labour-Force-Konzept der ILO.<br />

Die Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit gehen als wichtige Fortschreibungsindikatoren in<br />

die laufende Erwerbstätigenrechnung der VGR ein. Aus den aus der Telefonbefragung<br />

gewonnenen Erwerbslosenzahlen und den im Rahmen der VGR berechneten Erwerbstätigen<br />

wird die Bezugsgröße für die Ermittlung international vergleichbarer Erwerbs-<br />

losenquoten gebildet. Die genannten Indikatoren »Erwerbstätige«, »Erwerbslose« und<br />

»Erwerbslosenquote« werden als »ILO-Arbeitsmarktstatistik« monatlich publiziert und<br />

bilden das Kernstück der aktuellen Arbeitsmarktberichterstattung des Statistischen<br />

Bundesamtes.<br />

70 Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2005</strong>

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