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EDUCATION 5.17

Hauptthema: Lehrplan 21

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PHBern – aktuell<br />

Der Schulkultur auf der Spur<br />

Mit Mut und Kreativität<br />

Neues denken<br />

Text und Bild: Eveline Iannelli<br />

«Lasst uns einen Pudding an die Wand nageln!»<br />

Diese humorvolle Provokation dient als Metapher<br />

für den Versuch, Schulkultur als Ganzes zu<br />

erfassen und festzuhalten. Bewusst hinschauen,<br />

Haltungen reflektieren, frischen Wind in die<br />

Schule bringen, die Kommunikationskultur weiterentwickeln,<br />

als eine Schule wahrgenommen<br />

werden: Dies sind mögliche Ausgangspunkte für<br />

einen Schulentwicklungsprozess.<br />

Schulkultur: das Unmögliche möglich machen<br />

(Wie) lässt sich Schulkultur überhaupt verändern? Im<br />

Rahmen eines tägigen, schulinternen Weiterbildungsanlasses<br />

mit weiterführender Begleitung durch Beratungspersonen<br />

des Bereichs Kader- und Systementwicklung<br />

des Instituts für Weiterbildung und Medienbildung reflektiert<br />

und visualisiert die Schule ihre eigenen Kulturmerkmale<br />

und formuliert neue Akzente. In einem lustvollen Setting<br />

wird der Frage nachgegangen, wie sich eigentlich<br />

Schulkultur in eine gewünschte Richtung verändern lässt.<br />

Dabei geht es auch um Haltungsfragen, etwa jener nach<br />

den Quellen pädagogischen Handelns: Was treibt uns als<br />

Schule an? Was hält uns als Kollegium – bei aller Unterschiedlichkeit<br />

– zusammen? Welche Werte und Normen<br />

gelten an unserer Schule? Wie gehen wir mit Differenz und<br />

Homogenität um? Wie stehen wir zu Veränderungen?<br />

Schulleitende, Qualitätsbeauftragte und Steuergruppen<br />

prüfen, wie sie aus einer fragmentierten Fragestellung<br />

herausfinden und wo sie den Hebel ganzheitlicher<br />

ansetzen können, um eine offene Kommunikation,<br />

ein innovatives Betriebsklima und die Lust an Zusammenarbeit<br />

und Weiterentwicklung in ihrer Schule zu fördern.<br />

Wer prägt die Schulkultur?<br />

Neue Technologien, räumliche Gegebenheiten und schulspezifische<br />

Voraussetzungen prägen und verändern die<br />

Kultur jeder einzelnen Schule. Vor allem aber sind es die<br />

Mitarbeitenden – die Schulleitung, die Lehrpersonen –<br />

und auch die Schülerinnen und Schüler, welche die Schulkultur<br />

zu beeinflussen und zu gestalten vermögen. Entscheidend<br />

ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen<br />

den Akteuren einer Schule: Innovationen, Konfliktlösungsstrategien,<br />

gute Entscheide und sinnstiftende Entwicklungsziele<br />

werden erst durch das Kollektiv tragfähig. Das<br />

Führungshandeln der Schulleitenden ist dabei zentral: Ihr<br />

Führungsverständnis, ihre Vision und wie sie die Schule in<br />

die Zukunft führen wollen, leiten sie in ihrem Führungsalltag<br />

und wirken sich auf die Lehrpersonen aus. Diese wiederum<br />

prägen die Normen und Werte des Schulalltags.<br />

Daraus entsteht eine schuleigene Kultur. Ob sich diese<br />

«gut und richtig» anfühlt, können die Betroffenen selbst<br />

am besten beurteilen.<br />

Vom WAS zum WIE<br />

Woran sich eine Schule orientieren will, wird gemeinhin in<br />

Leitbildsätzen zum Ausdruck gebracht. Damit diese im<br />

Alltag tatsächlich handlungsleitend werden, braucht es<br />

den Willen und die Anstrengung, vom WAS zum WIE zu<br />

gelangen.<br />

Mit dem Analysemodell Schul-Kultur-Würfel können<br />

Schulleitende gemeinsam mit ihrem Personal – den<br />

Lehrpersonen, den Speziallehrpersonen, den Schulsozialarbeitenden<br />

und vermehrt auch mit Mitarbeitenden von<br />

Tagesschulen – verschiedene Ebenen ihrer Schule analysieren<br />

und handelnd erfahren, wie sie ihre Schulkultur<br />

aktiv und umfassend gestalten können.<br />

An die Wand nageln lässt sich ein Pudding nicht,<br />

aber seine Konsistenz wird bedeutend gefestigt, und die<br />

Konturen erscheinen klarer: Schulkultur beinhaltet zwar<br />

weiche Faktoren, dennoch dürfte die bewusste Gestaltung<br />

ihrer Unternehmenskultur von Schulleitenden künftig<br />

als harter Erfolgsfaktor erkannt und als Schwerpunkt ins<br />

Schulprogramm aufgenommen werden.<br />

www.phbern.ch/18.441.001.02<br />

www.phbern.ch/18.441.002<br />

<strong>EDUCATION</strong> <strong>5.17</strong><br />

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