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Magazin Mitarbeitende Solothurner Spitäler 04/17 - Präzis

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FOKUS<br />

«EINE WAHRSCHEIN-<br />

LICHKEIT DES BEHAND-<br />

LUNGSERFOLGS ODER<br />

EINE UNWAHRSCHEIN-<br />

LICHKEIT DES BEHAND-<br />

LUNGSMISSERFOLGS,<br />

DIE IST IMMER DA.»<br />

ROLF VOGEL<br />

•••<br />

weise aus der Forschung in die Medizin übertragen.<br />

Der Herzkreislauf ist vereinfacht betrachtet nämlich<br />

nichts anderes als Rohre, Pumpen und eine elektrische<br />

Steuerung. Mit diesem Gedankenbild hat die<br />

Herz-Medizin in den letzten Jahren einige Erfolge<br />

gefeiert.<br />

Welche Fehler können <strong>Präzis</strong>ion provozieren? Dazu<br />

meint Rolf Vogel: «Man muss wissen, wenn es genug<br />

ist. Es kommt vor, dass noch in der Behandlungs-<br />

Vorbereitung zur Rotablation,<br />

einem therapeutischen Verfahren<br />

zur Gefässerweiterung.<br />

V.l.n.r.: Dr. med. Yves Bayard,<br />

Dr. med. Jan Novak,<br />

Prof. Dr. med. et phil. nat. Rolf Vogel.<br />

phase vielleicht eine Massnahme unternommen wurde<br />

und es danach dem Patienten schlechter ging.» In<br />

seinem Gebiet gäbe es kaum absolute Regeln, an die<br />

man sich halten könne. «Als Mediziner stelle ich mir<br />

immer wieder die Frage: Was braucht es noch, um<br />

das Optimum zu erreichen? Ist der nächste Schritt<br />

vielleicht schon zu viel?» Jede Intervention, die man<br />

am Herzen macht, kann eine zu viel sein. Oft kann<br />

es korrigiert werden. Wiederum ist eine korrigierte<br />

Komplikation meist schlechter als der Ursprung.<br />

Ein Vorteil der Fokussierung auf Schwerpunkte ist,<br />

dass man andere Sachen in den Hintergrund verschwinden<br />

lassen kann. «Zum Beispiel Werbung:<br />

Ich kann gut durch die Stadt laufen, ohne dass ich<br />

irgendein Plakat wahrnehme», schmunzelt Rolf Vogel.<br />

Dinge, die ihn nicht interessieren, kann er einfach<br />

ausblenden. Aus seinem beruflichen Umfeld<br />

schwappt auch ins Private rüber, dass er keine Mühe<br />

hat, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht schafft er<br />

mit dieser Souveränität Platz für neue Gedankengänge<br />

innerhalb seiner Interessengebiete?<br />

Über die Arbeit von Rolf Vogel ist in<br />

diversen Medien berichtet worden.<br />

Das Team, bei dem auch Dr. Adrian Zurbuchen,<br />

Dr. med. Andreas Häberlin (Inselspital und Universität<br />

Bern) stark mitwirken, widmet die aktuelle<br />

Forschungstätigkeit dem batterielosen<br />

Herzschrittmacher und der Mitralkappe. Dabei<br />

werden diverse Möglichkeiten untersucht, wie<br />

das Gerät mit körpereigener Energie betrieben<br />

werden könnte. Die Arbeit stösst auf internationale<br />

Anerkennung. So hat das Team um die drei<br />

Wissenschaftler bereits mehrere nationale und<br />

internationale Preise gewonnen. Bescheiden<br />

und ganz im Sinne eines Forschers merkt Rolf<br />

Vogel an: «Vielleicht ist unsere Forschung ein<br />

Puzzleteil für etwas ganz anderes…?»<br />

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