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Regionalvermarktung von Öko-Produkten aus Nordrhein-Westfalen

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III.<br />

Ergebnisse der Befragung<br />

Schätzungen gehen <strong>von</strong> Anteilen<br />

<strong>von</strong> über 90 Prozent <strong>aus</strong>. Neuerdings<br />

scheint allerdings Osteuropa<br />

preislich auch China teilweise<br />

unterbieten zu können.<br />

Einzig und allein die Einkaufspreise<br />

bestimmen derzeit bei<br />

den meisten Unternehmen die<br />

Rohstoffherkunft, ungeachtet der<br />

möglicherweise damit einhergehenden<br />

Risiken und sozialen wie<br />

auch umweltpolitischen Missständen<br />

in den Erzeugerländern. Die<br />

genannten Risiken beziehen sich<br />

nicht nur auf die oft bezweifelte<br />

Kontrollsicherheit in einigen dieser<br />

Länder, sondern auch auf einen<br />

möglichen Imageschaden der Bio-<br />

Branche generell. Es besteht, ob<br />

berechtigterweise oder nicht, der<br />

generelle Eindruck, dass Lebensmittel<br />

<strong>aus</strong> China nicht den Produktionsstandards<br />

der heimischen<br />

Erzeugung gerecht werden. Wenn<br />

die Verbraucher daher wüssten,<br />

dass ein Großteil der <strong>von</strong> Naturkostmarkenherstellernangebotenen<br />

<strong>Produkten</strong> zu einem hohen<br />

Anteil <strong>aus</strong> chinesischen Rohstoffen<br />

besteht, und womöglich die<br />

Sicherheit der Erzeugung ebensowenig<br />

wie die Einhaltung sozialer<br />

Mindeststandards oder klimarelevante<br />

Faktoren bei der Rohwarenbeschaffung<br />

beachtet werden,<br />

dürfte es im harmlosesten Fall zu<br />

mehr oder weniger großem Unverständnis<br />

kommen 5 . Über kurz<br />

oder lang wird dieses Handelsgebaren<br />

der Unternehmen, die sich<br />

Nachhaltigkeit, Fairness, soziale<br />

Verantwortung und Stärkung der<br />

heimischen Landwirtschaft auf<br />

ihre Fahnen geschrieben haben<br />

und <strong>von</strong> diesem Image leben, offenbar<br />

werden. Es ist unmöglich,<br />

die negativen Folgen für diese Unternehmen<br />

abzuschätzen, solange<br />

nicht die Sicherheit der Einhaltung<br />

heimischer Erzeugungsrichtlin-<br />

5 BIOwelt 1/2011: Nachhaltige Her<strong>aus</strong>forderung,<br />

S. 20<br />

ien auch in den Herkunftsländern<br />

glaubwürdig nachgewiesen wird.<br />

Auf diese Problematik hin angesprochen,<br />

wird immer wieder auf<br />

die großen Preisunterschiede hingewiesen.<br />

Solange ein Großteil<br />

der in diesem Markt tätigen Unternehmen<br />

ihre Strategie hauptsächlich<br />

nach den Einkaufspreisen<br />

<strong>aus</strong>richtet, ist es auch tatsächlich<br />

fast unmöglich, als einzelnes Unternehmen<br />

dem Trend entgegen<br />

<strong>Öko</strong>-<strong>Regionalvermarktung</strong>spotenziale in NRW<br />

zu handeln. Es ist daher eine breit<br />

angelegte branchenweite Gemeinschaftsaufgabe,<br />

ein Umdenken<br />

mit anschließenden Handlungsänderungen<br />

einzuleiten.<br />

Denn es ist mittel- bis langfristig<br />

absehbar, dass abgesehen <strong>von</strong><br />

den oben beschriebenen Risiken,<br />

auch China mit seiner wachsenden<br />

Bevölkerung und zunehmendem<br />

Wohlstand sowie dem<br />

ansteigenden Interesse an Bio-<br />

AgroMilagro<br />

research<br />

15

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