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Regionalvermarktung von Öko-Produkten aus Nordrhein-Westfalen

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IV.<br />

Empfehlungen<br />

IV. Empfehlungen<br />

Im Folgenden werden die im<br />

Kapitel Ergebnisse <strong>von</strong> den Unternehmen<br />

benannten Bereiche mit<br />

Blick auf konkrete Handlungsempfehlungen<br />

kommentiert.<br />

1.<br />

Umstellungshindernisse<br />

Die nebenstehende Tabelle zeigt<br />

auf, welche Probleme bzw. Hindernisse<br />

vor allem die Entscheidung<br />

der Erzeuger für eine Umstellung<br />

auf den ökologischen Landbau behindern.<br />

An erster Stelle rangieren<br />

dabei nach Erhebung des Johann<br />

Heinrich <strong>von</strong> Thünen Institutes<br />

(vTI) die unsicheren Rahmenbedingungen<br />

seitens der Förderpolitik<br />

und der allgemeinen agrarpolitischen<br />

Entwicklungen, gefolgt <strong>von</strong><br />

den Risiken durch den Einzug der<br />

Gentechnik in die Lebensmittelerzeugung.<br />

Auch die Schwierigkeiten<br />

der <strong>Öko</strong>-Betriebe, zusätzliche<br />

Flächen kaufen oder pachten zu<br />

können sind wichtige Hemmfaktoren<br />

die bedacht werden müssen,<br />

wenn es das Ziel ist, den <strong>Öko</strong>-<br />

Landbau in NRW zu stärken.<br />

2.<br />

Beratung<br />

Trotz erheblich intensivierter Anstrengungen<br />

seitens des LANUV<br />

und der Landwirtschaftskammer<br />

NRW (LWK NRW) zeigen die Interviews,<br />

dass immer noch zahlreiche<br />

Unternehmen, vor allem kleine<br />

und mittelständische, kaum einen<br />

Überblick darüber haben, welche<br />

Fördermittel sie in Anspruch nehmen<br />

könnten. Angesichts der Zahl<br />

<strong>von</strong> rund 3.000 Unternehmen, die<br />

alleine in der Bio-Erzeugung bzw.<br />

-Verarbeitung in NRW tätig sind,<br />

ist es mit den vergleichsweise wenigen<br />

Beratungsstellen auch lediglich<br />

leistbar, einige wenige pro<br />

Jahr intensiv zu beraten. Daher<br />

wird empfohlen zu überlegen, über<br />

welche Maßnahmen bzw. Informationsmedien<br />

eine rasche und breitere<br />

Aufklärung realisierbar wäre,<br />

damit die Unternehmen besser<br />

darüber informiert sind, welche<br />

Fördermittel für ihre individuellen<br />

Investitionsvorhaben möglicherweise<br />

angeboten werden.<br />

<strong>Öko</strong>-<strong>Regionalvermarktung</strong>spotenziale in NRW<br />

3.<br />

Flächenförderung<br />

Diese Unternehmensbefragung<br />

hat bestätigt, dass die Unternehmen<br />

vorrangig Obst, Gemüse,<br />

Weizen sowie Hülsenfrüchte, Ölsaaten<br />

und Futterleguminosen<br />

<strong>aus</strong> NRW bzw. auch <strong>aus</strong> Deutschland<br />

nicht in <strong>aus</strong>reichendem Maße<br />

zur Verfügung haben. Die in NRW<br />

geplante Erhöhung der Umstellungsförderung<br />

für Obst- und Gemüseflächen<br />

trifft damit genau den<br />

Bedarf und könnte die Umstellungsentscheidung<br />

bei diesen Kulturen<br />

erleichtern. Denn es hat sich<br />

erneut gezeigt, dass die Betriebe<br />

während der Umstellungszeit für<br />

die Produktion einen erhöhten<br />

Aufwand betreiben müssen und<br />

zusätzliche Kosten zu tragen haben,<br />

gleichzeitig aber die Umstellungsware<br />

nicht zu erhöhten Preisen<br />

verkaufen können, sondern<br />

bei geringeren Erträgen auf dem<br />

konventionellen Markt absetzen<br />

müssen. Für die Spezialkulturen<br />

(Saaten und Leguminosen) wird<br />

empfohlen solche Anbauprämie<br />

anzubieten, dass das hohe Risiko<br />

die Erzeuger nicht weiterhin da<strong>von</strong><br />

abschreckt, diese dringend benötigten<br />

Kulturen anzubauen.<br />

4.<br />

Spezialmaschinen<br />

Betriebe, die in den Sparten<br />

Obst- und Gemüseanbau umstellen,<br />

haben neben den oben erwähnten<br />

Belastungen während der<br />

Umstellungszeit auch einen hohen<br />

Kostenaufwand für den Erwerb<br />

<strong>von</strong> Spezialmaschinen zu tragen.<br />

Da diese Investitionen derzeit nicht<br />

förderfähig sind, stellt diese Kostenbelastung<br />

ein entscheidendes<br />

Hinderniss dar und erschwert die<br />

Entscheidung für eine Umstellung.<br />

Daher wird empfohlen zu prüfen,<br />

in welcher Form Betriebe bei diesen<br />

Investitionsentscheidungen<br />

unterstützt werden könnten.<br />

AgroMilagro<br />

research<br />

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