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Regionalvermarktung von Öko-Produkten aus Nordrhein-Westfalen

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I.<br />

Einleitung<br />

<strong>von</strong> Bio-<strong>Produkten</strong> nach Deutschland<br />

geführt. Ein BÖL-Projekt mit<br />

dem Förderkennzeichen 09OE065<br />

hat mittels einer stichprobenartigen<br />

Unternehmensbefragung<br />

ermittelt, dass sich das Importvolumen<br />

in dem Zeitraum 2007 bis<br />

2010 verdoppelt hat.<br />

Diese Entwicklung hat demzufolge<br />

dazu geführt, dass der<br />

Selbstversorgungsgrad des Bio-<br />

Lebensmittelmarktes mit heimischen<br />

Bio-<strong>Produkten</strong> deutlich zurück<br />

gegangen ist und bei einigen<br />

Produktgruppen unter die Schwelle<br />

<strong>von</strong> 50% gesunken ist.<br />

Da inzwischen der Distributions<strong>aus</strong>bau<br />

im konventionellen LEH<br />

weitestgehend abgeschlossen ist<br />

und lediglich Bio-Artikel <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht<br />

oder durch weitere Varianten<br />

ergänzt werden, hat sich<br />

das Nachfragewachstum seit<br />

2009 deutlich abgeschwächt. Einschränkungen<br />

beim angebotenen<br />

Bio-Sortiment, vor allem bei einigen<br />

Discountern, haben zudem zu<br />

rückläufigen Umsätzen bei diesen<br />

Einkaufsstätten im Jahr 2009 und<br />

2010 geführt. Daneben gibt es<br />

weitere Gründe dafür, dass das<br />

Marktwachstum im LEH seit 2009<br />

nachgelassen hat. Hierauf wird im<br />

nächsten Abschnitt „Nachfragetrends“<br />

näher eingegangen werden.<br />

Ein für die nächsten Jahre prognostiziertes<br />

moderates Wachstum<br />

des Bio-Marktes im mittleren einstelligen<br />

Prozentbereich stellt eine<br />

durch<strong>aus</strong> wünschenswerte Entwicklung<br />

dar. Eine Angleichung<br />

des Nachfragewachstum an das<br />

Produktionswachstum im Inland<br />

birgt die Chance, dass deutsche<br />

Landwirte wieder stärker an dem<br />

Marktwachstum teilhaben können.<br />

In einem solchen „organischen“<br />

Wachstumsprozess kann die Produktions<strong>aus</strong>weitung<br />

besser am zu<br />

erwartenden Bedarf <strong>aus</strong>gerichtet<br />

werden und bietet der Beratung<br />

die Möglichkeit, umstellungswillige<br />

Landwirte marktorientiert zu beraten<br />

und zu begleiten.<br />

<strong>Öko</strong>-<strong>Regionalvermarktung</strong>spotenziale in NRW<br />

2.<br />

Nachfragetrends<br />

An diesem Marktwachstum werden<br />

die heimischen Erzeuger künftig<br />

stärker als in der Vergangenheit<br />

beteiligt sein, da die Verbraucher<br />

ein wachsendes Interesse an Bio-<br />

<strong>Produkten</strong> <strong>aus</strong> der Heimat zeigen 1 .<br />

Sie verlangen zunehmend nach<br />

mehr Informationen über die Erzeugungs-<br />

und Verarbeitungsweise<br />

der angebotenen Lebensmittel.<br />

Nachprüfbare Fakten und vertrauenswürdige<br />

Informationen über<br />

die Lebensmittel werden erwartet<br />

und das insbesondere bei den höherpreisigen<br />

Bio-<strong>Produkten</strong>.<br />

Auch das wachsende Bewusstsein<br />

für die Auswirkungen des<br />

eigenen Kaufverhaltens auf die<br />

regionale Wirtschaftsentwicklung<br />

(Arbeitsplatzsicherung), der faire<br />

Umgang mit Erzeugern (auch<br />

hierzulande) und auf die Umwelt<br />

haben dazu geführt, dass eine<br />

wachsende Anzahl an Verbrauchern<br />

inzwischen vermehrt auf<br />

die Herkunft der angebotenen Lebensmittel<br />

achtet.<br />

Die in der eigenen Region -<br />

möglichst in Familienbetrieben<br />

- erzeugten und verarbeiteten<br />

Produkte genießen ein hohes<br />

Vertrauen und werden daher trotz<br />

höherer Verkaufspreise verstärkt<br />

nachgefragt. Dabei wird der Regionalität<br />

ein höherer Stellenwert<br />

eingeräumt als der ökologischen<br />

Erzeugungsweise 2 .<br />

Bio + Regional ergänzen sich<br />

1 bioland Magazin 3/2011: Kunden legen<br />

Wert auf heimisches Futter, S. 33<br />

2 Lebensmittel Praxis 3/2011: Megatrend<br />

Regionalität, S. 16<br />

somit ideal. Es gibt daher sowohl<br />

bei den Naturkostfachgeschäften<br />

wie auch den Reformhäusern und<br />

selbstständigen qualitätsorientierten<br />

Lebensmittelvollsortimentern<br />

ein gesteigertes Interesse, ihr<br />

Bio-Angebot - derzeit zumeist bestehend<br />

<strong>aus</strong> der konzerneigenen<br />

Handelsmarke oder nationalen<br />

Herstellermarken - durch Bio-Produkte<br />

<strong>aus</strong> der eigenen Region zu<br />

ergänzen. Dabei wird großer Wert<br />

darauf gelegt, dass die regionale<br />

Herkunft deutlich her<strong>aus</strong>gestellt<br />

wird und der Erzeuger bzw. Verarbeiter<br />

namentlich mit Adresse,<br />

meist auch mit der Angabe weiterer<br />

Details, auf der Verpackung und<br />

im Internet (Hofportraits) benannt<br />

wird. So versucht der Einzelhandel<br />

verloren gegangenes Vertrauen<br />

wieder aufzubauen. Um den Einzelhandel<br />

bei diesen Bemühungen<br />

zu unterstützen, können die Landwirte<br />

bzw. Erzeugerkooperationen<br />

eine wichtige Funktion übernehmen.<br />

Denn bislang fehlt es häufig<br />

an entsprechend professionellen<br />

und schlagkräftigen Angeboten<br />

<strong>von</strong> der Erzeugerseite.<br />

3.<br />

Marktanalyse<br />

Seit dem oben beschriebenen<br />

Ende des Distributions<strong>aus</strong>b<strong>aus</strong><br />

im konventionellen LEH verschieben<br />

sich die Marktanteile wieder<br />

zugunsten des Naturkostfachhandels<br />

(NKH). Denn der wächst weiterhin<br />

unbeeindruckt <strong>von</strong> Lebensmittel-<br />

oder Wirtschaftskrisen seit<br />

Jahrzehnten mit durchschnittlich<br />

5 bis 10% Umsatzzuwachs, während<br />

die Umsätze im LEH inzwischen<br />

leicht rückläufig sind bzw.<br />

stagnieren.<br />

Grund für diese grundlegend unterschiedlichen<br />

Entwicklungsten-<br />

AgroMilagro<br />

research<br />

7

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