Regionalvermarktung von Öko-Produkten aus Nordrhein-Westfalen

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III. 16 Ergebnisse der Befragung Lebensmitteln, mittel- bis langfristig den europäischen Markt nicht mehr so massiv bedienen kann wie bislang. Diese Entwicklung eröffnet daher deutschen Bio- Erzeugern die Chance, rechtzeitig in die sich öffnende Lücke zu springen und im Zuge des starken Regionaltrends, heimische Saaten verstärkt für den deutschen Markt und deutsche Verarbeitungsprodukte zu erzeugen. Zwischenzeitlich noch existierende gravierende AgroMilagro Kostenunterschiede sollten durch die Entwicklung für das heimische Klima angepasster Sorten, dem Aufbau entsprechendem Anbau- Know-Hows und eventueller administrativer Unterstützung abgebaut werden. Damit würden entsprechende Potenziale genutzt und die Versorgungssicherheit auch langfristig gewährleistet werden. Einige NRW-Unternehmen wie Hanf&Natur, Sobo, ArteBio, etc. melden schon heute einen großen Bedarf für diese heimischen Herkünfte an. Entsprechende Initiativen und Pläne gibt es bereits und sollten mit Hilfe von Projektmitteln zur Marktreife gebracht werden. Auch die Teutoburger Ölmühle würde gerne mehr Raps von NRW-Betrieben beziehen, anstatt die Ware aus Ungarn, Rumänien und der Slowakei zu importieren. Die Erfahrung zeigt aber, dass es äußerst schwierig ist, Bio-Landwirte zu finden, die den risikoreichen Anbau von Bio-Raps wagen, ohne eine Form der Kompensation in Aussicht gestellt zu bekommen, falls der Ertragsausfall entsprechend groß würde. Für die Verarbeitungsunternehmen wäre ein Umschwenken auf NRW-Ware aber nur dann machbar, wenn entsprechend große Mengen aus einer eng begrenzten Region kommen würden, da ansonsten die Logistik- und Analysekosten zu hoch werden würden. Daher haben diese Kulturen nur eine Chance in NRW, wenn eine Gruppe von Landwirten einer Region für den Anbau gewonnen werden könnte. 2.6 Hanf Aufgrund der akuten Nachfragesituation und den besonderen Marktpotenzialen soll hier kurz im Speziellen auf Hanf eingegangen werden. Heimisch erzeugter Hanf könn- te problemlos als Ersatz für Soja bei der Herstellung von Sojamilch, Tofu und im Futtermittelbereich verwendet werden. Von Ölen über Butter und Tees bis hin zu Schokolade und feuerfesten Dämmstoffen sowie für PKW-Karosserien kann Hanf umwelt- und gesundheitsschonend weiterverarbeitet und eingesetzt werden. Unternehmen wie Hanf&Natur tun dies bereits mit Erfolg, sind allerdings auf Rohware aus China angewiesen. Vor einigen Jahren gab es ein Pilotprojekt, um Hanf auch für den heimischen Anbau einsetzbar zu machen. Ernte- und Verarbeitungstechniken wurden in Haus Düsse in Zusammenarbeit mit Praktikern entwickelt. Nach dem Auslaufen der Projektmittel wurde das Thema nicht weiter bearbeitet. Heute mangelt es noch an der Zulassung einiger auf heimischen Standorten leistungsfähigeren Sorten, um rentable Erträge erwirtschaften zu können. Um die in dieser Kultur inhärenten Marktpotenziale zu erschließen wird von den Unternehmen gewünscht, eine Fortsetzung des Hanf-Projektes zu prüfen. Sowohl Berater in Haus Düsse wie auch Bio-Erzeuger und Verarbeitungsunternehmen haben großes Interesse daran zum Ausdruck gebracht. 2.7 Getreide Qualitativ hochwertiges Konsumgetreide aus NRW wird chronisch gesucht. Oftmals lässt der Witterungsverlauf es nicht zu, die geforderten hohen Backqualitäten zu erreichen; jedenfalls nicht entsprechend den gängigen Analyseparametern der Verarbeitungsunternehmen. Neue Forschungsergebnisse zeigen einen Weg auf, um die Unterscheidung zwischen Konsum- und Futterqualitäten zu verbessern. research Öko-Regionalvermarktungspotenziale in NRW
III. Ergebnisse der Befragung 2.7.1 Preisplus durch Sortenwahl Weizen mit Fallzahlen unter 220 oder einer Rohproteinkonzentration von unter 10,5% im Korn werden oftmals nur als minderwertige Futterware verkauft. Dass die Bio- Erzeuger in Deutschland diese Grenzwerte nicht so einfach hinnehmen müssen und ihr Getreide teilweise trotz niedriger Standardwerte als Konsumware verkaufen könnten, hat eine Untersuchung am Forschungsring für Biologisch-DynamischeWirtschafts- weise in Darmstadt gezeigt. Gerade im Jahr 2010 sind die Fallzahlen so niedrig wie noch nie zuvor ausgefallen, ohne dass das Backvolumen beeinträchtigt ist, bestätigt Dr. Ludger Linnemann vom Forschungsring e.V.. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass kein Auswuchs vorliegt. Sogar Weizen mit Fallzahlen von 140 konnte in Praxis-Versuchen mit Erfolg verbacken werden 6 . Um herauszufinden, ob eine 6 Infos: Dokument Backtest Öko-Regionalvermarktungspotenziale in NRW Weizenpartie trotz niedriger Standardwerte gute Backeigenschaften hat, müssen zusätzliche Parameter analysiert werden. Mit Hilfe dieser zusätzlichen Informationen kann genau unterschieden werden, ob eine Weizenpartie als Futter- oder als höherwertiger Backweizen verkauft werden kann. Daher sollte die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich intensiviert werden, um standortangepasste Sorten bzw. Sortenmischungen AgroMilagro research 17
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