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SchlossMagazin Fünfseenland Januar 2018

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| LEBEN + design | 49<br />

Das Who is Who der Modewelt<br />

Azzedine Alaïa<br />

„Mode wird es immer geben – auf ihre<br />

eigene Art, in jeder Ära.“<br />

Quelle fashionpress.de · Fotos Vogue, Kokett, u.a.<br />

Azzedine Alaïa war ein tunesischer<br />

Designer. Er wurde 1940<br />

bei Monastir, Tunesien, geboren<br />

und wuchs in Tunis auf, sein genaues<br />

Geburtsdatum ist nicht bekannt. Zunächst<br />

studierte Alaïa Bildhauerei in<br />

Tunis, absolvierte jedoch parallel auch<br />

eine Schneiderlehre; das Nähen hatte<br />

ihm zuvor seine Schwester beigebracht.<br />

1957 zog Azzedine Alaïa nach Paris und<br />

ergatterte Anstellungen als Assistent<br />

von Christian Dior, Guy Laroche und<br />

Thierry Mugler. Durch seine Nebenjobs<br />

als Haushaltshilfe und Schneider bei<br />

wohlhabenden Familien knüpfte er zudem<br />

Kontakte zur Pariser Oberschicht,<br />

die sich von ihm einkleiden ließ, darunter<br />

Mitglieder der Rothschild-Familie<br />

und Greta Garbo.<br />

Nach einiger Zeit zog der Designer in<br />

eine größere Wohnung, in der er auch ein<br />

Atelier einrichtete. 1980 eröffnete er<br />

seine erste eigene Boutique mit Mode<br />

unter seinem eigenen Namen und erzielte<br />

bald Veröffentlichungen in Modemagazinen.<br />

Mit als erster Couturier<br />

verwendete Alaïa Leder in der Haute-<br />

Couture- und Prêt-à-Porter-Mode. Dadurch<br />

entstanden dramatische Kleider<br />

und Corsagen, welche die weibliche Silhouette<br />

auf völlig neue Art zeigten. Gerade<br />

experimentierfreudige Stars wie<br />

Madonna, Tina Turner, Janet Jackson und<br />

Grace Jones liebten seine Mode und verhalfen<br />

ihm zu seiner Berühmtheit.<br />

Gegen Ende der 80er-Jahre fand Alaïas<br />

Stil jedoch weniger Anklang. Als schließlich<br />

seine Schwester starb, zog sich der<br />

Designer zurück, schloss seine Boutiquen<br />

und zeigte seine Mode fortan nur<br />

noch im kleinen Kreis. Währenddessen<br />

blieb er seiner Linie treu und perfektionierte<br />

vielmehr seine bisherigen Schnitte.<br />

Bis zuletzt lehnte er es ab, sich neu zu<br />

erfinden, auf aufwendige Marketingstrategien<br />

zu setzen oder seine Mode<br />

mit spektakulären Shows zu inszenieren.<br />

Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen<br />

Azzedine Alaïa an Prada verkauft, was<br />

einen neuen Aufschwung bedeutete.<br />

2007 übernahm der Konzern Richemont<br />

die Marke. 2011 hielt Alaïa erstmals wieder<br />

eine Modenschau vor Publikum ab<br />

und eröffnete 2013 wieder eine Boutique.<br />

Heute tragen Stars wie Marion Cotillard,<br />

Lady Gaga und Michelle Obama seine<br />

Mode. Victoria Beckham nennt Alaïa als<br />

Lieblingsdesigner.<br />

Azzedine Alaïa gilt als einer der letzten<br />

großen Couturiers. Bekannt wurde sein<br />

revolutionäres Stretchkleid; der Designer<br />

wollte dem weiblichen Körper mit<br />

seiner Mode schmeicheln statt ihn einzuengen.<br />

Bei seiner zeitlos wirkenden<br />

Mode setzte er auf körperbetonte, skulpturale<br />

Schnitte mit schmaler Taille, ausgestellte<br />

Röcke und Details wie Stickereien.<br />

Seine Entwürfe fertigte er selbst<br />

und am lebendigen Modell an, ohne sich<br />

dabei nach den offiziellen Schauenterminen<br />

zu richten. Ende November 2017<br />

verstarb Azzedine Alaïa im Alter von 77<br />

Jahren. #

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