ahoi! norderney Magazin #27

„Am meisten Spaß gemacht hat der Kontakt zu den Gästen. Das waren Menschen in den unterschiedlichsten
Lebenssituationen, Jung und Alt, mit und ohne Handicap - ein tolles und unkompliziertes
Miteinander.“ Anna Schreiber, die jetzt eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin in der Caritas
Inseloase begonnen hat, erinnert sich mit erkennbarer Freude an ihr Freiwilliges Soziales Jahr
(FSJ) in dem Norderneyer Gästehaus. „Zu sehen, wie man den Leuten oft mit wenigen Handgriffen
oder einem kurzen Gespräch den Aufenthalt verschönern und erleichtern kann, war für mich eine
wertvolle Erfahrung.“ Menschliche Präsenz, helfende Hände und eine hilfreiche Infrastruktur zählen
zu den Eckpfeilern des Konzepts der Inseloase. Als ein offenes Gästehaus für Familien, Senioren,
Gruppen und Einzelreisende - mit und ohne Behinderung - hat sich das von der Caritas auf
Norderney betriebene Ferienquartier in den vergangenen Jahren zu einer festen Instanz entwickelt.
Viele Gäste schätzen vor allem die intensive und individuelle Form der Begleitung.
Helfende Hände
Begleitung in der Caritas Inseloase
Wer als Mensch mit einem Handicap verreisen
möchte, benötigt am Urlaubsort passende Rahmenbedingungen.
„Begleitung beginnt für uns
noch vor der Buchung mit einer eingehenden
Beratung am Telefon“, sagt Hiltrud Hoffmann,
die seit 2012 die Leitung der Inseloase übernommen
hat. „So können wir im Vorfeld die
individuellen Bedürfnisse klären, welches Zimmer
sich besonders gut eignet - zum Beispiel für
Rollstuhlfahrer - und wie es ausgestattet sein
soll.“ Gegebenenfalls benötigte Hilfsmittel wie
zum Beispiel Pflegebett, Toilettenstuhl oder Patientenlifter
werden in der Inseloase kostenfrei
zur Verfügung gestellt. Über einen örtlichen
Fahrradverleih können komfortabel direkt vor
Ort Elektro-Scooter gemietet und abgestellt
werden - zur Erleichterung der Mobilität auf
der Insel. „Und wenn jemand zusätzliche Pflege
benötigt, stellen wir selbstverständlich den
Kontakt zu den örtlichen Pflegediensten her.“
Das Servicepersonal der Inseloase unterstützt
die Gäste mit vielen kleinen Hilfestellungen,
die über das übliche Maß eines Gästehauses
hinausgehen - vom Transport des Gepäcks bis
zur Hilfe am Frühstücksbuffet. „Wir geben Acht,
dass jeder bei den Mahlzeiten bestmöglich sitzt
und es keinem an etwas fehlt - für eine schöne
Tischgemeinschaft. Das ist gelebte Inklusion.“
Die Gäste - darunter auch viele Alleinreisende -
genießen die Möglichkeiten der Ansprache und
die familiäre Atmosphäre. Hiltrud Hoffmann
erzählt uns - als eine von vielen emotionalen
Begegnungen - von einer älteren Dame mit einer
spastischen Lähmung, die auf ein 8-jähriges
Kind mit der gleichen Erkrankung trifft. „Die
Mutter des Kindes sagte später, dass das selbstbestimmte
Leben der Dame ihr alle Ängste um
die Zukunft ihres Kindes genommen habe.“
Für 2018 strebt die Caritas Inseloase eine Zertifizierung
im Rahmen des neu geschaffenen
Kennzeichnungssystems für barrierefreies Reisen
„Reisen für alle“ (www.reise-fuer-alle.de)
an. Ob als praktische oder organisatorische
Hilfe oder einfach als Fürsorge und aufmerksame
Zuwendung - im täglich gelebten Miteinander
spiegelt sich nicht zuletzt das christliche
Profil des Hauses wider - und die damit verbundenen
Werte. Die eingangs zitierte Anna
Schreiber würde sich immer wieder für ein
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) auf Norderney
entscheiden. „Die Inseloase ist ein besonderes
Gästehaus mit besonderen Gästen und einem
tollen Team.“
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CARITAS INSELOASE
Marienstraße 18 - 26548 Norderney - (04932) 934110 - caritas-gesundheitszentrum.de